Donnerstag, 18. April 2024

Gedicht zum Sonntag – „Goldner Mond im blauen Himmel“

„Dämmernd liegt der Sommerabend“ von Heinrich Heine (1797-1856)

Dämmernd liegt der Sommerabend
Über Wald und grünen Wiesen;
Goldner Mond im blauen Himmel
Strahlt herunter, duftig labend.

An dem Bache zirpt die Grille,
Und es regt sich in dem Wasser,
Und der Wandrer hört ein Plätschern
Und ein Atmen in der Stille.

Dorten, an dem Bach alleine,
Badet sich die schöne Elfe;
Arm und Nacken, weiß und lieblich,
Schimmern in dem Mondenscheine.

Heinrich Heine (1797-1856) wurde am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf geboren. Er wuchs in einer liberalen Familie jüdischer Herkunft auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums, das Heine 1814 ohne Matura verlassen hatte, begann er zunächst eine Banklehre in Frankfurt. Danach zog er nach Hamburg. 1819 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen, das er aber 1821 wegen einer Duellaffäre beenden musste. Heine zog nach Berlin, wo er von 1821 bis 1823 u.a. bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) studierte. Er war regelmäßig zu Gast bei den literarischen Zirkeln der Stadt. 1824 wurde Heines wohl bekanntestes Werk veröffentlicht, die „Loreley“.

1825 schloss Heine sein Studium der Rechtswissenschaften mit einer Promotion in Göttingen ab. Im selben Jahr war er zum protestantischen Glauben konvertiert, da er hoffte, auf diese Weise bessere berufliche Möglichkeiten zu erhalten. Später bedauerte Heine mehrfach die Konvertierung. 1826 veröffentlichte er im Verlag Hoffmann und Campe den Reisebericht seiner Harzreise. Ein Jahr später, 1827, folgte der Lyrikband „Das Buch der Lieder“. 1831 begab sich Heine nach Paris. Seine Werke wurden in der Folgezeit verboten, so dass der Dichter im Exil blieb. Ab 1832 war er als Pariser Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung tätig. In dieser Zeit entstand eine Fülle politischer Artikel, Essays, Gedichte und Prosawerke. In der Mitte der 40er Jahre veröffentlichte eines seiner bekanntesten Werke, zu dem er nach seiner ersten Deutschlandreise angeregt worden war, „Ein Wintermärchen“.

1844 verfasste er „Die schlesischen Weber“; das Gedicht wurde vom Staat Preußen verboten. 1848 erlitt Heine einen Zusammenbruch. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Dichter nahezu vollständig gelähmt ans Bett gefesselt. Seine Verse und Schriften diktierte er einem Sekretär. Heinrich Heine starb am 17. Februar 1856 in Paris.

Quelle: Britta Dörre. Dieser Artikel erschien auf dem Nachrichtenportal Zenit.org und darf hier weiterverbreitet werden. The Cathwalk empfiehlt seinen Lesern das Abonnieren des zenit.org-Newsletters.

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