Donnerstag, 28. März 2024

App2Heaven: Neue Wege der Glaubenskommunikation

Von Spiritual Dr. Andreas Schmidt

Der Blick zwischendurch auf das Smartphone ist den meisten von uns zur Gewohnheit geworden. Was davon zu halten ist, wird diskutiert. Viele machen die Erfahrung, dass es der Lebensqualität (umso mehr der geistlichen) eher abträglich ist, dauernd Mails abzurufen, die meist nur Arbeit verursachen, belanglose Nachrichten aus Whatsapp-Gruppen zu lesen, in denen man nur zur Sicherheit ist, um nicht irgendetwas zu verpassen – oder mit sonstigen Mitteilungen und Informationen aus der Weltweite des Netzes überschüttet zu werden, von denen nur ein minimaler Bruchteil eine Relevanz für das eigene Leben hat.

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Aber Fakt ist, dass die mobilen Kommunikationswege heute zum Standard geworden sind, dem man sich schwer entziehen kann. Es gibt wohl kaum etwas, was unsere Lebens- und Kommunikationsgewohnheiten so verändert hat. Darüber kann man lamentieren, und es ist gewiss notwendig, die Gefahren dieser Entwicklungen im Auge zu behalten. Aber es wäre zu wenig, nur mit dem warnenden Zeigefinger zu reagieren. Es gilt vielmehr, auch die Chancen aufzuspüren und zu nutzen.

Da das Smartphone immer dabei ist, ist es eigentlich dafür prädestiniert, nicht nur an das Tagesgeschäft und soziale Kontakte, sondern auch an die ständige Gegenwart Gottes zu erinnern. Es gibt schon einige Versuche, in der neuen Welt des allgegenwärtigen Smartphones auch die diskrete, aber umso wesentlichere Allgegenwart Gottes präsent zu machen. So kann man sich die Messtexte aufs Mobiltelefon holen, ebenso wie das Stundengebet der Kirche, vorgefertigte Gebete oder Betrachtungsanregungen.

Die App2Heaven, die neu für Android und iOS erschienen ist, liegt auf dieser Linie, möchte aber aber noch einige Schritte weiter gehen. Sie will dem persönlichen geistlichen Leben einen digitalen Raum schaffen und eine neue Art von Glaubenskommunikation ermöglichen. Sie gibt Hilfen für das persönliche Gebet, Ermutigung durch Glaubenszeugnisse und die Möglichkeit, eine Art geistliches Tagebuch zu führen. Ich kann in der Bibel lesen oder per Zufallsfunktion ein „Wort ziehen“, mir einzelne Worte notieren und mich optional den Tag über wieder per Mitteilung an sie erinnern lassen. Ich kann mir Gebetsanliegen und Erlebnisse aufschreiben, die für meinen Glauben Bedeutung haben, und werde ermutigt, Taten und Entscheidungen umzusetzen, die ich aus dem Gebet heraus als gut und notwendig erkenne.

Aber die App2Heaven will mehr sein als nur ein persönliches geistliches Notizbuch. Gedanken, Gebetsanliegen und Glaubenserfahrungen können auch mit anderen Nutzern der App2Heaven geteilt werden. Das Sharing funktioniert nach dem WhatsApp-Prinzip: Wer angemeldet ist, sieht alle anderen Personen aus seinem Adressbuch, die ebenfalls angemeldete App2Heaven-User sind, und kann ihnen In-App-Mitteilungen senden. Mit der App2Heaven versorgt mich das Smartphone den lieben langen Tag über nicht nur mit Nachrichten aus der Arbeits- und Freizeitwelt, sondern regt an, immer wieder Gedanken und Herz über das Alltägliche hinaus zu Gott zu erheben.

Dabei ist das Sharing-Prinzip über Einzelne hinaus auch ausgeweitet auf geistliche Gemeinschaften. Sie können geistliche Impulse aus ihrer Spiritualität und Lebenszeugnisse aus ihrer Gemeinschaft für alle Nutzer der App zur Verfügung stellen. Viele traditionelle Orden und neue geistliche Gemeinschaften haben sich bereits an der App2Heaven beteiligt. So können die App-User den großen spirituellen Reichtum der Kirche kennenlernen und dadurch vielleicht auch mehr ihre eigene Spiritualität und ihren persönlichen geistlichen Weg entdecken.

Die App2Heaven entstand aus einer privaten Initiative heraus. Ein gemeinnütziger Verein wurde gegründet, um das App-Projekt zu finanzieren. Die Entwicklung der App wurde gefördert vom Zentrum für Berufungspastoral der Deutschen Bischofskonferenz sowie vom Päpstlichen Werk für Geistliche Berufe der Erzdiözese Köln.

Papst Franziskus sieht die „Revolution der Kommunikationsmittel und der Information“ nicht nur negativ als eine Quelle vieler Gefahren, sondern als „eine große und begeisternde Herausforderung, die frische Energien und eine neue Vorstellungskraft verlangt, um den Menschen die Schönheit Gottes zu vermitteln“ (Papst Franziskus, Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel 2014). Die App2Heaven will ein weiterer Baustein sein, um an einer solchen Brücke zwischen der Welt der neue Medien und der Welt Gottes mitzubauen. www.app2heaven.org.

2 Kommentare

  1. […] Papst Pius XI. schrieb schon 1929 in einer Enzyklika Mens nostra, dass die „größte Krankheit der Moderne die fehlende Reflexion sei“. Das Leben heute – fast ein Jahrhundert später – ist sicherlich noch schnelllebiger geworden: ständig sind unsere Sinne durch das Internet, soziale Netzwerke oder Musik abgelenkt. Das Leben spielt sich nach außen hin ab… der moderne Mensch kommt nicht zur Ruhe und hat keine Gelegenheit mehr, sich mit den eigentlichen Lebensfragen zu beschäftigen. Hier mag nicht eine weitere Schrift des Münchener Priesters und Spirituals, Dr. Andreas Schmidt, weiter helfen, sondern die von ihm konzipierte App: […]

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