Donnerstag, 28. März 2024

Liebst du schon – oder gebrauchst du noch?

Eine durchaus provokante Frage – wer stellt diese, und noch viel spannender, wie soll man darauf antworten? Fragen zur Liebe, zur persönlichen Sexualität sind meistens „heiße Eisen“. Aber warum ist das heute noch heiß, wenn wir doch so aufgeklärt sind wie noch nie in der Geschichte der Menschheit!?

Sex – what else?

Dieses Thema ist so alt wie die Menschheit selbst. Kaum ein Begriff wird von Medien, Kultur und Wirtschaft mehr verwendet und benutzt als Sex. Es braucht heutzutage fast eine Anstrengung, ja, eine bewusste Entscheidung, um durch einen „normalen Wochentag“ zu kommen, ohne nicht in irgendeiner Form mit dem Thema in Berührung zu kommen, um nicht zu sagen, davon vereinnahmt zu werden!

Beispiel gefällig? Ich bin nach einem 13-Stunden-Arbeitstag endlich Zuhause. Nach der ersehnten Dusche bekämpfe ich meinen „Unterhopfen“ mit einem Bierchen. Zur Entspannung will ich mir noch die Zusammenfassung der tagsüber gefahrenen „Tour de France“-Etappe ansehen. Um 22.15 Uhr, beim ersten Werbeblock lädt mich eine sehr spärlich bekleidete, vollbusige Dame zu einem erotischen Abenteuer ein, denn dadurch würden meine Träume wahr! Ich bräuchte dafür nur die eingeblendete Webseite aufrufen. Nichts für mich. Denn erstens wollte ich nur ein paar verrückte Typen am Rennrad sehen, zweitens finden meine erotischen Abenteuer mit der Ehefrau im Ehebett real statt und drittens: Warum um alles in der Welt soll unser 170-m2-Einfamilienhaus mit Keller, Hobbyraum, Wintergarten, Kachelofen, Doppelgarage und Garten inklusive Naturschwimmteich auf einem Sexportal zu finden sein?

What´s the message?

Das ist nur ein Beispiel von unendlich vielen, die während eines Tages auf uns einprasseln, besonders auf die Männer. Der Mann als Sex-Konsument. Oder was wollte mir diese attraktive Frau noch mal vermitteln? Wollte sie mir Geborgenheit, Sicherheit, Verständnis und Wertschätzung schenken – oder mir die schnelle und unkomplizierte Befriedigung meines Sexualtriebes anbieten?

Die Sexualität von Mann und Frau wird wie nie zuvor angegriffen und auf ein Niveau reduziert, das – bitte nicht erschrecken – dem der Tierwelt gleicht. Jeder soll so oft, wie und wo auch immer, wann und mit wem auch immer seinen sexuellen Gelüsten nachjagen und dabei vor allem auf seine „Kosten“ kommen können.

Bei einem solchen Treiben ist eine Tatsache völlig fehl am Platz, ja muss gänzlich ausgeklammert werden: die Fruchtbarkeit der Frau – und somit die Fähigkeit, neues Leben zu empfangen, eine Person mit Identität! Das passt so überhaupt nicht in das Konzept der Sexindustrie bzw. aktueller ideologischer Strömungen.

Storch vs. Gott

Es gibt eine Wahrheit wider diesen Zeitgeist, wider alle Irrlehren zur Geschlechtlichkeit, Sexualität und Fruchtbarkeit. Diese Wahrheit trägt jeder in sich! Sie ist in jeden einzelnen Menschen eingeschrieben.. Ein heiliger Papst, in aller Welt geschätzt und als Philosoph verehrt, gab dieser Wahrheit einen Namen: Johannes Paul II. in der „Theologie des Leibes“.

„logos“ – steht für die Lehre und „theo“ – für Gott, also sprechen wir von der Lehre Gottes über den Leib! Der Leib des Menschen, geschaffen von Gott, dem Schöpfer, trägt diese Wahrheit in sich – oder ist ihnen jemand bekannt, der tatsächlich mit dem Storch auf die Welt gekommen ist? Diese Wahrheit ist wie die Schwerkraft. Sie ist real und kraftvoll – und doch verborgen, nicht auf den ersten Blick sichtbar und vor allem: unveränderlich! Auch wenn man noch so sehr und noch so lange dagegen ankämpft, bleibt diese Wahrheit das Absolute, das Wahre und das Schöne, denn sie kommt von Gott selbst! Wir haben gelernt, die Schwerkraft zu akzeptieren – selbst wenn sie vom Europaparlament morgen per Gesetz abgeschafft würde, blieb sie eine unveränderbare Wahrheit! Das wissen wir alle – und so ist es auch mit dem Leib. Dabei geht es um viel mehr als um den Leib: Es geht um unsere Sexualität, um das Schönste und Intimste, was Mann und Frau einander schenken können, es geht darum. sich voll und ganz dem anderen anvertrauen zu können und ihn bedingungslos zu lieben, und es geht auch darum, bei all dem die Fruchtbarkeit absolut zu integrieren.

Wie gegensätzlich ist oft die Realität: Es scheint, als würden wir uns gegenseitig nur gebrauchen und voneinander konsumieren – den Leib zweckentfremden, seiner schöpferischen Natur berauben!

Liebst du schon – oder gebrauchst du noch?

Diese Frage ist nicht nur provokant. Das wäre viel zu kurz gedacht. Sie soll zum Nachdenken, Reflektieren, Anleiten herausfordern, um zu einem tieferen Verständnis von Sexualität zu kommen!

Quelle: Pixabay CC0 Creative Commons

Start einer Reihe

Zu diesem Nachdenken, vielleicht auch Prüfen, lade ich Sie ein. Auf THE CATHWALK werde ich nach und nach Artikel über die „Theologie des Leibes“ von Johannes Paul II. veröffentlichen. Dabei wird es nicht so sehr um theologisch-philosophische Ansätze dieser Lehre gehen, sondern der Fokus liegt vielmehr auf den praktischen Aspekten. Ich versuche also, so nahe wie möglich an der Realität, der Zeit, unseren Situationen, sprich im Jahr 2017 mit all seinen Brennpunkten und Herausforderungen dran zu sein.

Was ist meine Motivation? Zwei Jahre Studium an der philophisch.-theologischen, päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz über die „Theologie des Leibes“ nach JPII. haben mich vieles lernen, begreifen und verinnerlichen lassen. Als nun einer vom Bischof gesendeter akademischer Referent will ich eines sicher nicht: keine Antworten geben! Mir geht es nicht darum philosophisch über eine Lehre schreiben zu können. Mein Herz brennt für die „Theologie des Leibes“, weil diese das Leben verändern kann! Ich bin fest überzeugt, dass diese Lehre, diese Wahrheit, wie eine gute Medizin für eine erkrankte Welt wirken kann!

Die Garantie für diese Medizin gibt uns nämlich ein sehr bekannter Arzt. Dieser stellt auch das Rezept dafür aus: Jesus Christus selbst!

Ich lade Sie ein, ja noch mehr ermutige ich Sie, diesen Beiträgen zur „Theologie des Leibes“ etwas Zeit zu schenken, um so Ihrer Identität und der Wahrheit über Ihren Leib näherzukommen, als Sie es vielleicht jemals waren!

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