Freitag, 29. März 2024

#metoo ist mir #toountrue

Frauen als Opfer

Die Tatsache, dass Frauen von Männern belästigt, begrapscht, erniedrigt und im schlimmsten Fall vergewaltigt worden sind, ist in jedem Fall eine Tragödie und ein Verbrechen und nicht schönzureden. Jeder straffällige Mann sollte dafür vor Gericht gestellt werden. Egal, wer oder in welcher Position dieser Mann auch immer ist oder war – ob Medienmogul, Staatspräsident, Bischof oder Möchtegern-Italiener aus Sankt Irgendwo. Es gibt keine Ausreden! Ob Alkohol, offene Bluse, netter Flirt oder sonstige Quasi-Entschuldigungen sind irrelevant. Wenn wir Männer – und ja, ich zähle mich selbstverständlich dazu – dermaßen unkontrolliert unserem Verlangen nach Sex erliegen, dann hat das weniger mit dem Mannsein generell noch mit dem Trieb – der ja oft herangezogen wird – geschweige denn mit der Liebe zu tun. Ja, die Frauen wurden zu Opfern männlicher Begierde und durch die #metoo-Aktion wurde wie noch nie zuvor dieses Ausmaß bekannt. Doch stecken dahinter nur der „böse“ Mann und sein Verlangen nach Sex?

Männer als Opfer

Es braucht grundsätzlich eine objektive Analyse dafür, um näher an die Wurzel dieser ausufernden Tatsache sexueller Gewalt vorzustoßen. Ich kann verstehen, dass meine Zeilen und Überlegungen für ein Opfer nur leere Wörter sind, die am Ende einen Satz mit Punkt ergeben. Doch nur ein Schild hochzuhalten, einen Eintrag auf Facebook zu posten oder wieder nur auf die Männerwelt im allgemeinen loszugehen, bringt uns ALLE nicht weiter. Ein Sexgesetz, wie in Schweden geplant, kann auch nicht die Lösung sein! Es bräuchte mehr, viel mehr Überlegungen. Eine davon ist, dass der Mann auch Opfer ist! Was? Wie bitte? Ja, ich lehne mich nun weit aus dem digitalen Fenster! Kommt denn ein Harvey Weinstein als Sexmonster zur Welt? Ich denke nicht! Wenn ich meinen kleinen Sohnemann, der gerade mal fünf Jahre jung ist, ansehe, komme ich unweigerlich zum Schluss, dass hier komplexe, vielschichtige Umstände gegeben sein müssen, dass Männer so handeln. Wie wurde Weinstein erzogen? Hat er gelernt, wie man eine Frau würdevoll und anständig behandelt? Hat ihm jemand jemals von den Tugenden erzählt oder diese gar vorgelebt? Wie wachsen unsere Kinder, unsere Jungs heute auf? Tugenden werden nicht in die Wiege gelegt, sie müssen erlernt werden!

Seien wir doch ehrlich! Jeder weiß, dass die Jungs von heute Pornos am Smartphone haben bzw. ohne Ende im Internet surfen. Was lernen sie dabei? Liebe, Respekt, Würde und ganzheitliche Sexualität?

Wir haben eine weltweite Debatte über Männer, die Frauen nur noch als Objekt sehen – und gleichzeitig läuft eine milliardenschwere Industrie, die genau das seit Jahrzehnten vermarktet! Benutze eine Frau, wann und wo auch immer, so pervers wie du willst! Sollten unsere Jungs nicht davor mit allen Mitteln geschützt werden? Ist man nicht dann auch Opfer, wenn man vor einer Gefahr einfach nicht beschützt wird? Warum unternimmt die Frauenwelt nichts dagegen? Unterbinden wir das mit allen Mitteln? Aber neben der Pornoindustrie muss noch eine ganz andere Industrie angeprangert werden.

Der Prophet aus Rom

An dieser Stelle geht es nicht um Johannes Paul II. und die Theologie des Leibes.  Dazu würde ein Artikel auch niemals ausreichen. Es geht um einen anderen Papst, der  schon vor 50 Jahren (!) davor gewarnt hatte, was wir heute diskutieren! Ja, das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich schon vor 5 Jahrzenten für alle #metoo-Frauen eingesetzt, nur wollte das damals und wohl auch heute niemand hören. Aber sollte vielleicht doch die eine oder andere Frau unter Ihnen sein, will ich Ihnen nur einen kurzen Auszug aus dem apostolischen Schreiben „Humanae Vitae“ lesen lassen:

„Auch muss man wohl befürchten: Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren, und, ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldetund Liebe schuldet!“
– Papst Paul VI., Humanae Vitae, 1968

Also, wenn man jetzt nicht völlig voreingenommen gegenüber der katholischen Kirche ist und auch sonst seine Gedanken ordnen kann, wird man feststellen, dass hier jemand ein prophetisches Wort gesprochen hat – oder was ist das Kernproblem von #metoo? Wer hier keinen Zusammenhang – sicher nicht nur und ausschließlich, aber doch markant – erkennen kann, dem ist nicht zu helfen! Und ja, ich gehe so weit und klage die Verhütungsindustrie, deren Lobby samt der Ärzteschaft an! Diese ausgerufene, scheinbare Freiheit der Frau, die damals in den 1960-er Jahren mit der Pille verkündet worden ist, darf nun der Realität ins Auge schauen! „Freiheit“?  Zu welchem Preis?

Der neue, freie Weg

Ist es denn wirklich eine Freiheit, wenn ich als Frau zwar gedankenlos und jederzeit Sex haben kann, weil meine einzigartige Fruchtbarkeit abgestellt worden ist, aber ich mit Hormonen zugedröhnt bin? Sind die lebensbedrohlichen Nebenwirkungen ein tolles Gefühl beim Sex? Ist es denn eine Freiheit, auf ein kleines Stück Gummi angewiesen zu sein?

Noch weniger kann ich nachvollziehen, dass eine Frau es als Freiheit empfinden kann, wenn die Gebärmutter durch mechanische Mittel wie eine Spirale in eine Art Dauerentzündung versetzt worden ist, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Warum ich mich damit auskenne und als Mann darüber schreibe? Weil meine wunderbare Frau und ich selbst einen neuen, freien und unglaublich schönen Weg für unsere Sexualität in der Ehe gefunden und lieben gelernt haben – die „Natürliche Empfängnisregelung (nach Prof. Dr. med. Josef Rötzer)“! Darin sind wir auch ausgebildete Berater.

Diese Lebens- und Liebesmethode – und eben nicht Verhütung – hätte Papst Paul VI. auch in diesem apostolischen Schreiben vermitteln wollen! Bis heute geistert leider in sehr viel Köpfen dieses Schreiben noch als leib-, liebes- und sexfeindlich herum und beschert der Kirche den Ruf, dass Sex ausschließlich der Fortpflanzung zu dienen habe! Was, wenn man „Humanae Vitae“ wirklich gelesen hätte, natürlich als völlig haltlos und absolut falsch interpretiert verstanden worden wäre! Gelesen und studiert haben es aber die wenigsten, und so bleibt bis heute diese Meinung wie eine Klette an der Kirche hängen!

Die Wahrheit ist für mich in diesem ganzem Thema, dass der Mensch – sowohl die Frau als auch der Mann – zu einer echten Freiheit in ihrer Sexualität berufen sind! Diese zu finden sollten wir anstreben und vermitteln – und nicht nur diskutieren, Schilder hochhalten, neue Gesetze erlassen und die Männer pauschal als „böse“ verurteilen!

Mehr Informationen zur „Natürlichen Empfängnisregelung (nach Prof. Dr. med. Josef Rötzer) – NER“ finden Sie auf der Homepage des Institutes INER: www.iner.org

3 Kommentare

  1. Zu 1 möchte ich mal zu bedenken geben, daß es sich nicht bei jeder Sünde, auch wenn sie tatsächlich eine ist, um ein Verbrechen handelt, und übrigens auch nicht bei allem, was von der Frau als Belästigung empfunden wird, um intentionale Belästigung seitens des Mannes.

    (Es kommt vor, daß ein Mann einer Frau aus Schicklichkeit oder Schüchternheit nicht in die Augen schaut und dann beim Vorwurf, er hätte ihr auf den Busen gestarrt, ehrlich wie aus allen Wolken fällt.)

    Bei aller Liebe zur Sittlichkeit, aber es gibt eine Menge Sünden – auch, das wir uns recht verstehen, *wirkliche* Sünden -, wo der sündige Mann meinetwegen hundertfünfzig Strafliegestützen oder ca. fünfzehn kraftvoll ausgeführte Rutenschläge aufs entblößte Hinterteil verdient hat, (von der viel üblicheren, aber viel weniger schmerzhaften Ohrfeige einmal ganz zu schweigen), die aber trotz allem nicht **so** schlimm sind, daß man ihm einen Prozeß, eine dokumentarisch verzeichnete Verurteilung, eine Gefängnisstrafe, den Vorbestraftenstatus und den Eintrag in eine Sexualverbrecherkartei zumuten müßte.

  2. Wieder einmal bringst du‘s auf den Punkt, Christian! Jeder will die sgn. sexuelle „Freiheit“, aber dass Frauen für Männer dadurch (und durch die Pornographie, deren Ausbreitung mittelbar mit dieser „Freiheit“ zusammenhängt) immer mehr zu Objekten werden, darauf vergessen fast alle. Dabei hat Papst Paul VI. schon damals vor dieser Entwicklung gewarnt und sich in seinem apostolischen Schreiben „Humanae vitae“ klar gegen die damals gängige gesellschaftliche Meinung gestellt. Genau diese Gesellschaft – und mit ihr sogar viele Würdenträger innerhalb der Kirche – haben sich damals von den Inhalten dieses Schreibens distanziert. Genau diese Gesellschaft – das sind die Nachkommen derer, die damals Humanae vitae verdammt haben – schreit jetzt auf, weil #MeToo. Dabei ist es so klar … und wir – als Männer und Frauen – hätten es so schön zusammen!

  3. Danke für diese Klarstellung! Wir müssen uns viel mehr darum kümmern, wie unsere Kinder an das Thema Sexualität herangeführt werden. Hier gibt es gerade in der kirchlichen Jugendarbeit noch viel zu tun! Und in der Tat, der selige Paul VI. war ein Prophet! Nicht umsonst wird er bald heiliggesprochen. Er ist übrigens gerade für gefährdete Kinder im Mutterleib ein großer Fürsprecher. Die von der Kirche anerkannten Wunder bezeugen dies sehr eindrucksvoll.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Hat Ihnen der Artikel gefallen?

Mit Ihrer Spende können Sie dafür sorgen, dass es noch mehr davon gibt:

Neueste Artikel

Meistgelesen