Freitag, 29. März 2024

Per Klick in die Ehe

Christliche Partnersuche im Netz: Eine Chance, peinlich oder eine Möglichkeit Gott wirken zu lassen? Die Gastautorin Sina schildert ihre Gedanken und lässt ehemalige Mitglieder zu Wort kommen.

Die Suche nach einem ebenbürtigen Partner

Dann sprach Gott, der HERR: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist (1.Mose 2,18). Also schuf Gott den Menschen männlich und weiblich – und seitdem sind viele auf der Suche nach diesem ebenbürtigen, passenden Partner. Doch diesen auch zu finden, wird in einer Welt mit einer steigenden Zahl unfreiwilliger Singles zunehmend schwieriger. Schließlich will man nicht irgendjemanden heiraten, sondern jemanden, mit dem man wirklich sein ganzes Leben zusammen sein möchte. Dabei wünschen sich die meisten Christen jemanden, mit dem sie ihren Glauben teilen können und eine Ehe somit auf den Glauben als wichtigstes Fundament bauen können. Besonders schmerzhaft kann der Wunsch nach einem Partner sein, wenn sich viele Freunde aus dem persönlichen Umfeld verloben, heiraten und Kinder bekommen. Ich arbeite neben meinem Lehramts-Studium beinahe täglich für die christlichen Partnerbörsen Himmlisch-Plaudern und Christliche-Partnersuche und habe mich in diesem Zuge schon mit vielen Christen unterhalten, die manchmal das Gefühl hatten, dass Gott sie vielleicht vergessen hat, obwohl sie sich von Herzen nach einem Partner sehnen, mit dem sie gemeinsam durchs Leben gehen können.

Den eigenen Radius vergrößern

Liest man Tipps zur erfolgreichen Partnersuche, wird immer wieder dazu geraten, sich aktiv in Gemeinden oder auf christlichen Veranstaltungen umzusehen und den Feierabend nicht nur (allein) zuhause zu verbringen. Das ist prinzipiell ein sehr guter Ratschlag, dessen Umsetzung sich jedoch oftmals als schwierig gestaltet – die Mitglieder der eigenen Gemeinde kennt man häufig alle und auf Veranstaltungen in der Gegend trifft man auch immer wieder auf die gleichen Menschen. Einen modernen Weg, der den Radius der Suche deutlich erhöhen kann, bietet das Internet. Ich spreche natürlich von Partnerbörsen, die es inzwischen ja in Hülle und Fülle gibt. Neben großen und allgemeinen Partnerbörsen gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl von speziellen Partnerbörsen – für Vegetarier, Doktoren, Hundebesitzer und für Christen. Ich halte das durchaus für sinnvoll, schließlich suchen wir auch im realen Leben nach einem Partner mit dem wir unseren Glauben leben können – warum also nicht auch im Netz auf Portalen umsehen, auf denen überdurchschnittlich viele Christen angemeldet sind, die alle das gleiche Ziel verfolgen?

„Es ist doch peinlich, wenn man ins Internet gehen muss, um einen Partner zu finden“

Das Vorurteil, dass sich auf Online-Partnerbörsen nur Menschen anmelden, die total verzweifelt sind und eine Mitgliedschaft dort peinlich ist, ist mir schon öfter zu Ohren gekommen. Aus eigener Erfahrung kann ich das aber entkräften! Ich bin schon mit einigen Christen ins Gespräch gekommen, die ihren (Ehe-)Partner über das Internet gefunden haben – und verzweifelt oder komisch war keiner von ihnen. Vielmehr habe ich zum Beispiel einen guten Freund, der nächstes Jahr seine Partnerin heiraten wird, die er über das Internet gefunden hat. Jedes Mal, wenn die beiden die Geschichte ihres Kennenlernens erzählen sind alle begeistert davon, mit welchen Mitteln Gott die beiden zusammengeführt hat! Auch Verena, die mit ihrem Partner, den sie über Himmlisch-Plaudern kennengelernt hat, seit letztem Juli verheiratet ist, erzählt mir, dass es nicht die Anmeldung ist, die peinlich ist, sondern die Kommentare mancher Personen. Für mich ist es inzwischen vollkommen normal, im Internet nach dem passenden Partner zu suchen. Besonders wenn der Glaube für eine Beziehung so eine wichtige Rolle spielen soll, ergibt es für mich Sinn, sich zu trauen, neue und moderne Wege zu gehen. Auch wenn es am Anfang vielleicht etwas Überwindung und Mut erfordert, lohnt es sich, sich auf diese Weise mit Christen zu vernetzen.

Das Internet als Chance

Die Möglichkeit, mit so vielen verschiedenen Glaubensgeschwistern aus den unterschiedlichsten Regionen in Kontakt treten zu können, miteinander ins Gespräch zu kommen und voneinander zu profitieren ist meiner Meinung nach eine riesige Chance, die uns das Internet eröffnet. Ich bin der festen Überzeugung, dass Gott auch das Internet nutzt, um zu wirken und in unser Leben zu sprechen – schließlich hat er dort unglaublich viele Möglichkeiten dazu! Wir müssen nur die Augen aufmachen und darauf vertrauen, dass er uns auch im Netz leitet, denn natürlich gibt es überall vereinzelte schwarze Schafe und man sollte vor allem mit der Preisgabe seiner persönlichen Daten vorsichtig sein. Wenn sich dann ein gutes Gespräch oder eine neue Freundschaft entwickelt, ist das super. So sieht das auch Verena, die meint, dass es neben einigen Ausnahmen ganz normale Mitglieder gibt, mit denen man einen guten Austausch haben konnte. Sie selber hat „mit einer Seelsorgerin über 1 Jahr gebetet und sogar eine Salbung von einem Pastor erhalten“ und ist überzeugt davon, dass Gott sie mit ihrem Mann zusammengeführt hat. Wenn man dabei nämlich auch noch seinen zukünftigen Ehepartner kennenlernt, dann ist das noch das Tüpfelchen auf dem i!

Sina Schreiber ist nebenberufliche Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit bei den christlichen Partnerbörsen Himmlisch-Plaudern und Christliche-Partnersuche. Neben ihrem Studium treibt sie gerne Sport und spielt Geige in einer Lobpreisband.

 

2 Kommentare

  1. Ich halte persönlich wenig bis nichts von spezifisch „christlichen“ Partnerbörsen, denn die religiöse Übereinstimmung oder Offenheit ist zwar wichtig für die Partnerwahl, aber nicht das einzige ausschlaggebende Kriterium für ein mögliches Gelingen einer Ehe. Es ist sogar der Fall denkbar, dass die Übereinstimmung überwiegend oder ausschließlich in diesem Bereich besteht und eine Ehe gerade deshalb nicht gelingt. Auch bei seriösen, aber neutralen Partnerbörsen kann man seine weltanschauliche Überzeugung angeben, so dass sie bei Partnervorschlägen angemessen berücksichtigt wird.

  2. Für junge Christen empfehlenswert und hilfreich hinsichtlich Ratschlägen für eine Suche nach einem/r Lebenspartner/in aus christlicher Sicht ist das Buch von Gudrun Kugler „Niemand ist eine Insel“ .
    Die Autorin betreibt m.W. zudem selbst in Wien eine sog. christl. Partnerbörse via Internet.

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