Donnerstag, 28. März 2024

Gaudium et Spes: „Geschrieben von Klerikern, die die Welt nicht kennen“

Erstveröffentlichung: 19. Februar 2019

„Gaudium et Spes“ – „Freude und Hoffnung über die Kirche in der Welt von heute“, ist die Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils. Was am 7. Dezember 1965 von Bischöfen über die Welt von heute veröffentlicht wurde, ist der Welt von heute eher peinlich.

John Kardinal Heenan, Erzbischof von Westminster, hat das gleich erkannt. Deswegen stellte er der Konstitution ein hartes Urteil aus: „written by clerics with no knowledge of the world“ – geschrieben von Klerikern, die die Welt nicht kennen.

Was Kardinal Heenan sah, war, dass Gaudium et Spes ein unwissendes Schwärmen über die Welt verkündet. Das folgt wohl vor allem daraus, dass zu viele Geistliche zu viel Zeit in der Sakristei verbracht haben – und zu wenig Zeit in der Welt. Die Welt wird naiv verklärt, während die Erlösung Christi zu wenig Raum erhält.

Die „Welt“ kommt nahezu 150-mal vor, Erlösung hingegen wird nur 10-mal thematisiert. Im 21. Jahrhundert ist es nur schwer vorstellbar, aber in den 60ern glaubte man an Fortschritt und Modernisierung. Man glaubte tatsächlich an ein zweites Pfingsten, an ein Aufblühen der Kirche – wenn man die Zügel lockere. Verkündet wurde Fortschrittsgläubigkeit, gekommen ist der größte Niedergang.

Wenn man Gaudium et Spes als Gegen-Syllabus lesen will, wie es das Time Magazine seinerzeit tat, als „mutiges Schema“, das die Kirche mit der modernen Welt versöhne, dann hat niemand mehr verloren als die Apologeten der Versöhnung und niemand mehr gewonnen als die Propheten des Antimodernismus. Die These, dass die moderne Welt die Kirche prinzipiell ablehne und lehramtliche Zugeständnisse nur in der Selbstzerstörung enden würden, hat sich voll bewahrheitet.

Niemand hat sich bekehrt, weil die Kirche Zugeständnisse gemacht hat. Im Gegenteil. Man hat die verwirrt, die da waren und sich bei denen lächerlich gemacht, die die noch nicht kamen. Klar ist: man überzeugt nicht, indem man seine Prinzipien aufweicht. Strenge ist ein Zeichen von Liebe, Liberalismus von Gleichgültigkeit. Egal, ob man glaubt oder nicht, jeder weiß: die Kirche muss für Christus stehen, nicht für weltliche Schwärmerei.

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3 Kommentare

  1. Zitat: ,,Egal, ob man glaubt oder nicht, jeder weiß: die Kirche muss für Christus stehen, nicht für weltliche Schwärmerei.“

    Amen 🙏

    Die Bibel kann man ja auch so auslegen, dass Jesus wieder kommt. So tun es viele Gläubige 😇
    ….Bis du Kommst in Herrlichkeit.
    Ja so wird Christus glaube Ich wieder kommen.

    Und jetzt stellt euch vor er kommt wieder und sieht:
    ● Yoga, Meditation und Esoterik in den Kirchen
    ● Politisches und Weltlisches bei den Amtsträgern
    ● Entweihung der Heiligen Sakramente nur um der Welt zu gefallen
    ● Zwist und Streitigkeiten unter Christen. Vor allem die die Geplant sind 😈 (Sündiger Weg)
    ● Wir werfen unsere Perlen vor die Hunde.

    Aber ich will nicht übertreiben. Vielerorts und viele Menschen sind wahre Christen. Es gibt Priester und Ordensleute und Christen die richtig auf dem weg sind. 😚😊
    Das 2. VATIKANISCHE KONZIL kann zwar die Leitlinien vorgeben aber das prallt ab an den Gläubigen die mit Gott verbunden sind. Der Heilige Geist ist viel Stärker und erfüllender im Herzen 😉

    Ich habe keine großen Pläne für die Kirche. Ich bin ein einfacher Leie.

    Aber was wir brauchen ist: Demut vor Gott und wahre Liebe zu den Mitmenschen 😌

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