Kommentare zu: 1968: Das Jahr der Zerstörung? https://www.thecathwalk.de/2019/02/22/1968-das-jahr-der-zerstoerung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=1968-das-jahr-der-zerstoerung Abendland & Alte Messe Fri, 30 Jul 2021 06:34:22 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 Von: Kirchfahrter Archangelus https://www.thecathwalk.de/2019/02/22/1968-das-jahr-der-zerstoerung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=1968-das-jahr-der-zerstoerung/#comment-5878 Sat, 23 Feb 2019 10:39:20 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=17651#comment-5878 Ein interessanter, wenn auch – wohl aufgrund des eingeschränkten Raumes – fragmentarischer Ansatz. Richtig ist zweifellos, dass einer lebensstarken Kirche „68“ wenig(er) ausgemacht hätte, aber die Fundamente waren in der Tat brüchig. Zu nennen ist hier (in aller gebotenen Kürze) die Tätigkeit der in ihrem Innern schleichend umgeformten „Liturgiebewegung“ oder die 1903 gegründete katholische Kulturzeitschrift „Hochland“ – hier wurde auf der akademischen Ebene der Spagat zwischen Katholizismus einerseits und „moderner“ Umwelt, der gut sechzig Jahre später breite Volksschichten betreffen sollte, gleichsam vorgebildet. Aber auch außerkirchliche Faktoren sind zu nennen: die spezifische Situation in Europa in den 1950ern zeigte wirtschaftlichen Aufschwung und atemberaubenden wissenschaftlichen Fortschritt, nach dem „Sputnik-Schock“ gab es den – die ganze Welt faszinierenden – „Wettlauf ins All“. Hier entwickelten viele Bischöfe kindliche Bewunderung und einen ausgewachsenen Minderwertigkeitskomplex, zudem kam durch die kriegsbedingte Besetzung Westeuropas durch US-Truppen und den späteren Schutz durch US-Atomwaffen im Nachkriegseuropa verstärkt der sog. „American Way of Life“ zum tragen: Ein Lebensstil, welcher – neben starkem Individualismus, Freiheitsliebe und dem Streben nach irdischem Glück und Wohlstand („pursuit of happiness“) – vor allem durch Optimismus und Aktivität geprägt wird und dabei Ideale mit einer pragmatischen Einstellung verbindet.

Wichtig ist, dass der Beitrag die Rolle der Union beleuchtet: die „Große Strafrechtsreform“ unter CDU-Kanzlerschaft, zu ergänzen wäre das inhaltslose „christliche Menschenbild“ unter dem Reformer Helmut Kohl in den 70ern, in den 80ern folgten der berüchtigte „Frauenparteitag“ in Essen samt ausgebliebener „Wende“. Den Essener Parteitag 1985 stufte Heiner Geißler übrigens interessanterweise im „Zeit“-Interview 1991 als „Kulturrevolution“ ein…

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