Freitag, 29. März 2024

Die Austrittszahlen sind nicht hoch, sie sind niedrig

Jedes Jahr heißt es immer, es seien wieder so viele Menschen aus der Kirche ausgetreten … Wer ernsthaft glaubt, über 500.000 Kirchenaustritte wären viel, hat anscheinend keine Ahnung vom tatsächlichen Zustand der Kirche und des Glaubens in Deutschland.

In Wirklichkeit sind schon längst über 90% aller Katholiken aus der Kirche ausgetreten, aber aus irgendeinem Grund zahlen sie immer noch Kirchensteuer. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Fragen Sie doch mal, wer an die Auferstehung Christi glaubt, an seine Gegenwart im Altarssakrament („Was ist das Altarssakrament“) an Beichte, Himmel, Hölle, Engel und Fegefeuer, Priestertum oder die Unauflöslichkeit der Ehe.

Die Kirche in Deutschland ist längst am Ende und lebt nur noch als Denkmal vergangener Zeiten. Diaspora ist überall. Nur ganz wenige glauben noch und kennen die Grundlagen. Es ist Unsinn, die Zugehörigkeit zur Kirche an der Kirchensteuer festzumachen. Wie sagte schon der heilige Augustinus: „Viele, die drin sind, sind draußen.“

Junge Katholiken wissen: der Glaube braucht keine Anpassung, sondern ein starkes Te Deum laudamus in einer gefallenen Welt, die Christus mehr braucht als je zuvor. Und sie wissen auch, wo es die Stärke gibt: in der katholischen Tradition.

Das Neue und Morsche zerbricht, was bleibt ist unvergänglich.

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12 Kommentare

  1. Die alte Messe bringt die Menschen zur Kirche ich bin fünfzehn z.B. , ich gehe öfters nach Saarlouis und 40 Prozent der Kirchenbesucher sind unter 40 Jahre . Darüber hinaus kommen an Hochfesten praltisch immer 120-130 Leute . Zum Vergleich : In unserer modernistischen Pfarrei kommen immer nur dreißig bis vierzig Leute , Durchschnittsalter : 75 Jahre
    In fast jeder Pfarrei ist es so ! Aber z.B. in Blieskastel wo polnische Konservative Mönche sind die Nicht Teil der Amtskirche sind sind auch immer viel mehr Leute als in den Pfarreien ! Ich glaube das Problem liegt erstens an dem Säkuralen Verständnis der Kirche . Heißt : Der Priester soll Psychotherapeut sein , die Religion wird danach bewertet wie viel Wohlstand und Frieden sie auf Erden gebracht hat . Und hier kann keine Religion bestehen . Jesus sagt: ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen . Das zweite Problem ist der Modernismus : Es wird nicht mehr die Heiligkeit und Wahrheit verkündet . Und wenn gesagt wird : Ja ihr werdet sowieso gerettet ihr braucht nicht in die Kirche . Dann brauch man nicht mehr in die Kirche zu gehen . Zudem suchen die Menschen unterbewusst Pracht . Aber man macht alles schöne kaputt! Und die Amtskirche ist schuld ! Sie wollen nur noch die Institution Kirche als Geldruckmaschine beibehalten und damit sie Macht haben ! Die ganzen Bischöfe vom Synodalen Weg ! Aber die Kirche soll kein Machtmittel und keine Geldruckmaschine sein ! Sie soll die Menschen in das Neue Jerusalem führen und Gott verherrlichen ! Das ist der Sinn ! Außerdem verteidigen die Bischöfe die Richtigkeit des Glaubens nicht mehr ! Wir brauchen wieder Leute die die Wahrheit verkünden !

  2. @Paul

    Zu Erwiderung 1) Nein, wir lehren, dass man durch die Annahme seines Kreuzes ins Himmelreich gelangt. Wer „besser, angenehmer, günstiger, freudiger“ durch das Leben in der Welt kommen möchte, kann sich ja einen der zahlreichen Ratgeber in einem Buchladen kaufen – ob man so jedoch durch das Nadelöhr kommt.

    Meine Feststellung ist außerdem vor allem eine Feststellung eines wohlerforschten Aspekts der menschlichen Psyche, die die Kirche aufgrund der Lehre Christi und ihrer langen Tradition aber durchaus kennt – und die Christen dazu aufruft, sich im Sakrament der Beichte regelmäßig ehrlich selbst den Spiegel vorzuhalten. Aber wie gesagt, dies nicht zu tun ist in der Tat leichter.

    Zu Erwiderung 2) Sie verweisen auf zahlreiche lokale Traditionen. So what? Der Inhalt des Katechismus reicht völlig aus, um katholisch zu sein. Im Kontrast dazu können Sie auf noch so vielen Marienprozessionen mitlaufen – wenn Sie ein im Katechismus festgelegtes Dogma ablehnen, sind Sie kein Katholik. Extra ecclesiam nulla salus, auch wenn es hart ist.

  3. @ Novum Ordinem, 5. Juli

    Ad 1) Das ist wohl eindeutig eine captio ex consequenti.
    Denn wir lehren doch, daß man im liebenden Verbund mit Jesus Christus besser, angenehmer, günstiger, freudiger durch das Leben in dieser Welt kommt — und so ist es ja auch!

    Ad 2) Umgreift der Katechismus tatsächlich die katholische Glaubenslehre?
    Zu Engeln und der Gottesmutter finden sich hierin nur knappe Aussagen.
    In der *Praxis der Kirche* gibt es seit 100 Jahren 38 neue Marien-Feste; und erst letztes Jahr hat Papst Franziskus den Pfingst-Montag als dem freudigen Gedenken der Geburtsstunde unserer Kirche durch „Marie, Mutter der Kirche“ ersetzt.
    Nebenbei: es gibt auch in den letzten 100 Jahren an die 600 Marienerscheinungen.
    Und ganze Diözesen wurden einem „Herzen Mariae“ geweiht, obgleich im Katechismus davon keine Rede ist.
    Viele andere Beispiele lassen sich weiter finden, die auf ein Auseinanderklaffen zwischen Katechismus einerseits und gelebter Frömmigkeit andererseits beredetes Zeugnis geben.

  4. Lieber Paul, sie irren. Die wahre katholische Kirche ist in der Tradition zu finden . Hier wird der Glaube aller Zeiten behütet. Hier finden wir noch alle Sakramente. Es sind die Gnaden, die uns helfen unser ewiges Ziel zu erreichen. Sie meinen wirklich, dass die „Tradition“ der Gegensatz ist von der „Verkündigung der Liebe Gottes“ ? Wie kommen sie denn darauf ?
    Die überlieferte Heilige Messe ist der Mittelpunkt der wahren Katholischen Kirche. Es ist ihr größter Schatz , das Herzstück. Das Herz ist die Liebe. Gott selbst ist die Liebe. Die Tradition geht vor Gott erfùrchtig in die Knie. Der „Modernismus“ hat Gott aus dem Mittelpunkt verdrängt . Die “ Modernen“ haben sich selbst und den Mensch in die Mitte des “ Tempels“ gesetzt und erhõhen sich selbst .

    Fazit : Die Tradition verkündet die Liebe Gottes in jeder gefeierten Hl. Messe. Die Hl Messe ist die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesus Christi. Das ist Liebe . Verkünden wir sie weiter.
    P.S. Ùbrigens ist nur in Deutschland der Kirchenaustritt mit der Kirchensteuer gekuppelt. In anderen Ländern darf man auch katholisch sein, ohne dass man Kirchensteuer zahlen muss. Und ehrlich gesagt, was sich derzeitig in Deutschland bei der Bischofssynode abspielt, ist ganz gewiss nicht mehr katholisch.

    • „Lieber Paul, sie irren.“

      Darf ich freundlich fragen, warum dann, wenn doch die Liebe und Güte unseres Gottes in der „Tradition“ zum Ausdruck käme (als conjunctivus deliberativus gemeint), die Menschen millionenfach davon nichts hören wollen?

      „…was sich derzeitig in Deutschland bei der Bischofssynode abspielt, ist ganz gewiss nicht mehr katholisch.“

      Wer, bitteschön, bestimmt, was καθολικός (nicht) umfasst?

      • Zu 1.) Ganz einfach: Die Menschen wollen millionenfach nichts wissen vom eigentlichen Glauben, weil man dann wirklich zutiefst sein eigenes Leben hinterfragen muss – es ist leichter, den Weg der Welt zu gehen und dessen Ende auszublenden.

        Zu 2.) Die verbindliche Definition des Katholischen finden Sie, wie jeder andere auch, im Katechismus.

  5. Ja: das ist treffend!
    Über 90 Prozent der Katholiken sind de facto aus der Kirche ausgetreten.
    Aber man sollte doch auch so ehrlich sein und aussprechen, dass es eben gerade die „Tradition“ ist, die Menschen aus der Kirche treibt.
    Und solange „die Kirche“ und deren Erhalt im Mittelpunkt steht anstatt die Verkündigung der Liebe Gottes zu allen Menschen wird sich nichts bessern.

    • Dem kann man nur zustimmen. Die Tradition treibt die Menschen aus die Kirche. Denn gerade wir aktiven Laien, insbesondere die Frauen interessiert die alte Messe und die falsche Kirchenmoral überhaupt nicht. Wir wollen endlich Änderungen und Gleichberechtigung. Der Synodale Weg gibt Hoffnung, aber es wird sehr schwierig.

    • Genau dieser Unsinn ist Grund für die katastophale Situation der Kirche und den Exodus. Er ist verantwortlich für etliche Seelen, die verloren gehen. Mit dem „Neuen Pfingsten“ kann man mich jagen – und nicht nur mich.

      • Bin der gleichen Meinung. Mir gefällt der Gottesdienst vor den 2 vatikanischen Konzil am besten.

    • Da bin ich anderer Ansicht. Was die Menschen aus der Kirche treibt, sind in erster Linie das Versagen der Kardinäle, Bischöfe und Priester. Der Anteil des Papstes F. an diesem Geschehen sollte daran tatsächlich minimalst sein. Allerdings: würde er das tun, was er dem Amt entsprechend tun sollte, wäre es vielleicht etwas besser im Weinberg.

      Und genau dies sind auch die Gründe für die zunehmende Gleichgültigkeit der ‘gerade noch’ Namenskatholiken in der Kirche. Der Glauben ist ihnen größtenteils nur noch rudimentär bekannt, und selbst das Wenige nur noch missverständlich.

      Die Tradition kennen diese Menschen leider nicht mehr und schon gar nicht deren Bedeutung. Z. B. reden sie von der Alten Messe- und sie wissen nichts darüber. Sie berichten nur irgendwo Gehörtes.
      Der zunehmende Wegfall der in nahezu 2000 Jahren gewachsene und vom Hl. Geist belebten und gestärkten Tradition ist es, welcher die Spiritualität aus dem Glauben mehr und mehr entfernt und den Glauben hinterfragbar und sinnlos macht.

      Wenn Katholiken aus der Kirche austreten, dann nicht wegen des fehlenden Glaubens, der ist schon nicht mehr vorhanden, sondern wegen irgendeiner S……ei seitens der Kleriker, von ganz unten bis nach ganz oben, der diese Menschen den letzten förmlichen Schritt gehen lässt.

      Die Kirche selbst kann nicht irren, nicht fehlen. Sie ist wahr und heilig, und so sind auch die bisherigen Dogmen im Glauben als wahr anzunehmen.
      Die menschlichen Glieder der Kirche sind es, die irren und fehlen können.

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