Donnerstag, 28. März 2024

Johannes Paul II. und das unbedingte JA zum Leben

Johannes Paul II.: Tradis regen sich wegen der Assisi-Treffen auf und Liberale kritisieren die Sexualmoral. An dieser Stelle soll Johannes Paul II. für das geehrt werden, was noch in 1000 Jahren sein Vermächtnis sein wird: Das unbedingte JA zum Leben, sein Einsatz für das Leben von der Zeugnis bis zum natürlichen Tod. Johannes Paul II. hat wie kein anderer Papst das Leben, die Ehe und die Familie verteidigt.

Im 20. Jahrhundert wurde die Würde des Menschen mit Füßen getreten wie niemals zuvor. Die gottlosen Ideologien des Nationalsozialismus und Kommunismus haben Millionen Menschen auf dem Gewissen, die sie durch Zwangsabtreibungen, Konzentrationslager und andere Morde vernichtet haben. Der Mensch gilt nichts in den totalitären Regimen. Hitler ist tot, Stalin ist tot und die Sowjetunion Geschichte. Aber die Angriffe auf das Leben, auf den Menschen, auf Mann und Frau, sind nicht tot.

„Immer wieder nimmt der Schatten nach einer Niederlage und einer Ruhepause eine andere Gestalt an und wächst von neuem“, heißt in Der Herr der Ringe. Heute wächst der Schatten in Gestalt von „Gender“-Ideologien, Klimahysterien und neuen Formen des Kommunismus, die sich neue Namen geben und dem Leben und der Familie den Kampf angesagt haben.

Wir sollten nicht naiv sein gegenüber dem Angriff auf das Leben. Er mag sich freundlicher geben, sich Anti-Faschismus nennen, im Kern entfaltet er dieselbe Menschenfeindschaft, die seit dem Sündenfall zwischen dem Leben und der Schlange besteht. In diesem Kampf geht es nicht um „Freiheit“, „Modernisierung“ oder „Toleranz“. Dieser Kampf geht bis zum Grund unserer Existenz, bis zum Grund unseres Menschseins.

Die Fragen, um die es geht sind: Was ist das Leben? Was ist der Mensch? Was ist Mann und Frau? Welchen Wert hat das Leben? Hat mein persönliches Leben einen Sinn, einen Wert? Lohnt es sich, immer JA zum Leben zu sagen? Kann ich mich so annehmen, wie Gott mich geschaffen hat, in jeder Schwierigkeit und jedem Abgrund? Das steht auf dem dem Spiel. Nicht mehr und nicht weniger. In diesem Kampf kann es neue Neutralität und keine halben Sachen geben. Pius XI. spricht klar: „Ich danke Gott alle Tage, dass er mich in den augenblicklichen Umständen leben lässt … Gut und Böse ringen in gigantischem Zweikampf miteinander. Niemand hat das Recht, in solch ernster Stunde mittelmäßig zu sein.“

Johannes Paul II. war nicht mittelmäßig. Als junger Mann hat er die Nazis erlebt und später die Kommunisten. Als die Nazis Polen besetzten hatte jetzt er keine Familie mehr und sah jeden Tag wie Priester und Juden ins KZ kamen und umgebracht wurden. In dieser Dunkelheit entschied er sich, Priester zu werden.

Sein Glaube und sein Vertrauen waren größer als jede Angst. Als er 1978 Papst wurde, machte er allen Mut: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“. Als Papst begann er seine Stimme für das Leben und die Familie zu erheben, klar, deutlich, unmissverständlich. Worum es geht und was auf dem Spiel steht, hat er in der großen Enzyklika „Evangelium vitae“ zusammengefasst:

„Wer durch seine Krankheit, durch seine Behinderung oder, noch viel einfacher, durch sein bloßes Dasein den Wohlstand oder die Lebensgewohnheiten derer in Frage stellt, die günstiger dastehen, wird zunehmend als Feind angesehen, gegen den man sich verteidigen bzw. den man ausschalten muß. Auf diese Weise wird eine Art »Verschwörung gegen das Leben« entfesselt …

Um die Verbreitung der Abtreibung zu erleichtern, wurden und werden weiterhin ungeheuere Summen investiert, die für die Abstimmung pharmazeutischer Präparate bestimmt sind, die die Tötung des Fötus im Mutterleib ermöglichen, ohne die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen zu müssen. Die diesbezügliche wissenschaftliche Forschung scheint fast ausschließlich darum bemüht zu sein, zu immer einfacheren und wirksameren Produkten gegen das Leben zu gelangen, die zugleich die Abtreibung jeder Form sozialer Kontrolle und Verantwortung entziehen sollen.

Unter allen Verbrechen, die der Mensch gegen das Leben begehen kann, weist die Vornahme der Abtreibung Merkmale auf, die sie besonders schwerwiegend und verwerflich machen. Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet sie und die Tötung des Kindes als »verabscheuungswürdiges Verbrechen« …

Besondere Aufmerksamkeit muß der sittlichen Bewertung der Verfahren vorgeburtlicher Diagnose gelten, die die frühzeitige Feststellung eventueller Mißbildungen oder Krankheiten des ungeborenen Kindes erlauben. Wegen der Komplexität dieser Verfahren muß eine solche Bewertung in der Tat sorgfältiger und artikulierter erfolgen. Wenn sie ohne unverhältnismäßige Gefahren für das Kind und für die Mutter sind und zum Ziel haben, eine frühzeitige Therapie zu ermöglichen oder auch eine gefaßte und bewußte Annahme des Ungeborenen zu begünstigen, sind diese Verfahren sittlich erlaubt. Da jedoch die Behandlungsmöglichkeiten vor der Geburt heute noch recht begrenzt sind, kommt es nicht selten vor, daß diese Verfahren in den Dienst einer Eugenetik-Mentalität gestellt werden, die die selektive Abtreibung in Kauf nimmt, um die Geburt von Kindern zu verhindern, die von Mißbildungen und Krankheiten verschiedener Art betroffen sind. Eine solche Denkart ist niederträchtig und höchst verwerflich, weil sie sich anmaßt, den Wert eines menschlichen Lebens einzig und allein nach Maßstäben wie »Normalität« und physisches Wohlbefinden zu beurteilen und auf diese Weise auch der Legitimation der Kindestötung und der Euthanasie den Weg bahnt.“

Heute kommen noch weitere Angriffe auf das Leben hinzu, die damals nur in den Anfängen bekannt waren. Die Zerstörung der Familie, die Zerstörung von Mann und Frau durch Gender-Ideologien, Geschlechtsumwandlungen und Feminismus sind voll im Gange. Der Kern all dieser zerstörerischen Bewegungen ist ein „Hass“ gegen das das Leben, der meist mit Selbst-Ablehnung beginnt und dann das Böse weckt.

Das unbedingte JA zum Leben, die Liebe zum Leben, das Ja zu sich selbst, beginnt mit einem JA von dem, der uns zuerst geliebt hat. Es beginnt mit dem JA Gottes zu uns, der das Leben und die Liebe ist (1. Johannes 4). Aus dem JA Gottes folgt das menschliche Ja zum Leben, das jede Dunkelheit und jeden Abgrund annehmen kann. Das JA, das aus Liebe stark ist und Leiden ertragen kann.

Es ist, wie der Papst sagt, ein JA aus tiefer Dankbarkeit, dass Gott mich so großartig geschaffen hat: »Ich danke dir, daß du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke« (Ps 139 4, 14). Ja, »dieses sterbliche Leben ist trotz seiner Mühen, seiner dunklen Geheimnisse, seiner Leiden, seiner unabwendbaren Hinfälligkeit eine sehr schöne Sache, ein immer originelles und ergreifendes Wunder, ein Ereignis, würdig mit Freude und Lobpreis besungen zu werden«.

Dieses JA zum Leben ist der Beginn eines Lebens in Fülle, der Beginn eines neuen Lebens in Freiheit und Wahrheit.

ZUR ENZYKLIKA „EVANGELIUM VITAE“

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Mehr Informationen

Am 27. April 2014 wurde Johannes Paul II. heiliggesprochen. Sein Gedenktag (Novus Ordo) ist der 22. Oktober.

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