Donnerstag, 25. April 2024

2022 wird unser Thomas Morus-Jahr!

Liebe Cathwalk-Leser,

heute morgen sah ich einen Beitrag über mögliche Restriktionen und Unrechtsmaßnahmen, die uns in diesem neuen Jahr drohen könnten. Da kam mir der Einfall: Thomas Morus, das ist unser Vorbild für 2022.

Die Grundsituation von Thomas Morus ist zeitlos: Der König will Unrecht zum „Recht“ erheben. Bis auf Kardinal Fisher folgen alle Bischöfe dem König oder erheben keinen öffentlichen Protest. Thomas Morus kann nicht mitmachen und tritt von seinem Amt als Lordkanzler zurück. Er wird Privatmann, „schweigt“ und schreibt Bücher. Doch das reicht dem König nicht. Heinrich VIII., ehemals ein Förderer und Freund von Thomas Morus, will Thomas‘ Zustimmung zum Unrecht. Thomas wird inhaftiert, es kommt zum Prozess, zum Meineid und zur Hinrichtung. Thomas bleibt Gott treu. Ich habe in der berühmten Thomas-Biographie von Peter Ackroyd („The Life of Thomas More, 1998) erneut die berühmte Rechtfertigung des großen Lordkanzlers gelesen und bringe hier eine Übersetzung:

„Meine Lords, weil ich sehe, dass Sie entschlossen sind, mich zu verurteilen, Gott weiß wie („God knoweth howe“), werde ich nun mein Gewissen entlasten und offen und frei über die Anklage sprechen. Insofern als, meine Lords, die Anklage direkt den Gesetzen Gottes widerspricht und seiner heiligen Kirche … möge kein zeitlicher Prinz es wagen irgendein Gesetz an sich zu reißen, das rechtmäßig zum Stuhl Petri gehört. Eine geistliche Vorrangstellung wurde vom Mund unseres Erlösers selbst, als er persönlich gegenwärtig war, hier auf Erden, nur dem heiligen Petrus und seinen Nachfolgern … als besonderes Privileg gewährt. Es ist deshalb vom Gesetz her unter Christen unzulässig einen Christen [so wie hier] zu beschuldigen … Das Königreich England möge nicht den Gehorsam gegenüber dem Heiligen Stuhl von Rom verweigern, so wie ein Kind nicht den Gehorsam gegen seinen eigenen natürlichen Vater zurückweist.“

Ich weiß nicht, was das neue Jahr bringen wird. Aber ich fürchte, dass es zu ungerechten Gesetzen und Regeln kommen wird – im weltlichen und kirchlichen Bereich. Wenn es soweit kommt, wird jeder von uns in die Einsamkeit einer persönlichen Entscheidung gedrängt. Was werden wir tun? Welchen Weg werden wir wählen? Ich hoffe, wir bleiben standhaft.

Ich wünsche Ihnen allen viel Kraft und Gnade für das neue Jahr 2022

Ihr

Josef Jung | cathwalk.de

Heiliger Thomas Morus, bitte für uns!

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