Dienstag, 23. April 2024

Der synodale Abweg

Die Frankfurter Synodalversammlung hat gesprochen, die ersten Beschlüsse sind mit großer Mehrheit gefasst worden – und das Synodalpräsidium ist hochzufrieden. Eine Minderheit der Bischöfe und Delegierten indessen stand zur Wahrheit des Glaubens und zur bleibend gültigen Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte. Was sagt das Kirchenrecht? Wurde das CIC von der Synodalversammlung beachtet, übersehen oder bewusst ignoriert? Bilden Sie sich selbst eine Meinung. Dort heißt es:

„Can. 750 -§ 1. Kraft göttlichen und katholischen Glaubens ist all das zu glauben, was im geschriebenen oder im überlieferten Wort Gottes als dem einen der Kirche anvertrauten Glaubensgut enthalten ist und zugleich als von Gott geoffenbart vorgelegt wird, sei es vom feierlichen Lehramt der Kirche, sei es von ihrem ordentlichen und allgemeinen Lehramt; das wird ja auch durch das gemeinsame Festhalten der Gläubigen unter der Führung des heiligen Lehramtes offenkundig gemacht; daher sind alle gehalten, diesen Glaubenswahrheiten entgegenstehende Lehren jedweder Art zu meiden.

§ 2. Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird, das also, was zur unversehrten Bewahrung und zur getreuen Darlegung des Glaubensgutes erforderlich ist; daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.

Can. 751 — Häresie nennt man die nach Empfang der Taufe erfolgte beharrliche Leugnung einer kraft göttlichen und katholischen Glaubens zu glaubenden Wahrheit oder einen beharrlichen Zweifel an einer solchen Glaubenswahrheit; Apostasie nennt man die Ablehnung des christlichen Glaubens im ganzen; Schisma nennt man die Verweigerung der Unterordnung unter den Papst oder der Gemeinschaft mit den diesem untergebenen Gliedern der Kirche.

Can. 752 — Nicht Glaubenszustimmung, wohl aber religiöser Verstandes- und Willensgehorsam ist einer Lehre entgegenzubringen, die der Papst oder das Bischofskollegium in Glaubens- oder Sittenfragen verkündigen, wann immer sie ihr authentisches Lehramt ausüben, auch wenn sie diese Lehre nicht definitiv als verpflichtend zu verkünden beabsichtigen; die Gläubigen müssen also sorgsam meiden, was ihr nicht entspricht.

Can. 754 — Alle Gläubigen sind verpflichtet, die Konstitutionen und Dekrete zu befolgen, welche die rechtmäßige Autorität der Kirche zur Vorlage einer Lehre und zur Verwerfung irriger Auffassungen erläßt, vor allem aber solche des Papstes oder des Bischofskollegiums.“

Was mich betrifft: Über das Credo der Kirche aller Zeiten und Orte werde ich nie hinauskommen. In diesem ist alles Wesentliche ausgesagt. Mir genügt das, und dabei bleibe ich. Der Weg der Erneuerung der Kirche ist die Umkehr zum dreifaltigen Gott. „Was soll sich als Erstes an der Kirche verändern?“ wurde die heilige Mutter Teresa einmal von einem Journalisten gefragt. Sie antwortete: „Sie und ich!“

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3 Kommentare

  1. Ja, wer heute auf Christus vertraut und der Kirche aller Zeiten und Orte treu bleibt, versteht sich mitunter als „konservativ“ und wird auch so bezeichnet bzw. qualfiiziert – im Sinne eines Schubladendenkens. Mir scheint, dass sehr viele Katholiken, deren Stimmen nicht gehört werden oder deren Stimmen viele nicht hören wollen, sich über die synodale Ideenflucht Gedanken machen. Sie sind leise, meist sind es auch die stillen Beter, die in den Kerzen Lichter anzünden, die auf die Fürsprache der Heiligen hoffen oder sich auf ihre je eigene Weise darum bemühen, den Willen Gottes zu erkennen und diesem zu entsprechen. Wir leben, scheint mir, in einer Zeit der „Unterscheidung der Geister“. Ihnen und allen anderen treuen Katholiken möchte ich sagen: Vertrauen Sie darauf, wer glaubt, ist nicht allein. Auch wenn viele heute die Erfahrung machen, dass sie mitten in der Kirche vereinsamen.

    Ich erinnere mich in diesen Tagen an die Predigt, die Kardinal Ratzinger in der hl. Messe vor der Eröffnung des Konklaves 2005 gehalten hat; diese klarsichtige Analyse gilt noch immer, heute wohl noch mehr, zumindest in Deutschland, als zu jener Zeit:

    „Wie viele Glaubensmeinungen haben wir in diesen letzten Jahrzehnten kennengelernt, wie viele ideologische Strömungen, wie viele Denkweisen… Das kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wogen zum Schwanken gebracht, von einem Extrem ins andere geworfen worden: vom Marxismus zum Liberalismus bis hin zum Libertinismus; vom Kollektivismus zum radikalen Individualismus; vom Atheismus zu einem vagen religiösen Mystizismus; vom Agnostizismus zum Synkretismus, und so weiter. Jeden Tag entstehen neue Sekten, und dabei tritt ein, was der hl. Paulus über den Betrug unter den Menschen und über die irreführende Verschlagenheit gesagt hat (vgl. Eph 4,14). Einen klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich »vom Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen«, als die heutzutage einzige zeitgemäße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten läßt.

    Wir haben jedoch ein anderes Maß: den Sohn Gottes, den wahren Menschen. Er ist das Maß des wahren Humanismus. »Erwachsen« ist nicht ein Glaube, der den Wellen der Mode und der letzten Neuheit folgt; erwachsen und reif ist ein Glaube, der tief in der Freundschaft mit Christus verwurzelt ist. Diese Freundschaft macht uns offen gegenüber allem, was gut ist und uns das Kriterium an die Hand gibt, um zwischen wahr und falsch, zwischen Trug und Wahrheit zu unterscheiden.“

    Nachzulesen ist die Predigt vollständig unter dem nachfolgend eingefügten Link:

    https://www.vatican.va/gpII/documents/homily-pro-eligendo-pontifice_20050418_ge.html

  2. Ich vermute mal, die bilden sich tatsächlich ein, Rom überreden zu können … dass doch der deutsche Weg besser ist als Gottes Weg.
    Ich habe jetzt, auf Anraten „meines“Pfarrers, der aber hinter dem allem steht, an den Kirchengemenderat geschrieben und an Bischof Fürst, Diözese Stuttgart-Rottenburg, dass ich mich mitnichten – wie sagt man so schön – abgebildet sehe in der „vielfältigen und bunten“ Kirche, da konservativ. Das ganz Hinterhältige ist, so empfinde ich das, dass zB online immer so getan wird, als gäbe es nur noch die „Fortschrittlichen“ … also werde ich, und nicht nur ich, diskriminiert .. denn ich habe keine Stimme mehr ..sozusagen .. nirgendwo kann man lesen, dass es auch einige gibt, die sich an das halten, was geoffenbart ist und an die Tradition und sich zB als Frau weder unterdrückt noch ungerecht behandelt fühlen.. oder als Single, da aufgefordert, enthaltsam zu leben ..

    • Mein weiter oben platzierter Beitrag war als Antwort auf Ihre Resonanz gedacht, aber ich wählte offenbar die falsche Taste (und nun schaut’s aus, als hätte ich mich selbst kommentiert, das war nicht meine Absicht); so steht vor Ihnen, was nach Ihrem Beitrag, liebe Jutta, hätte stehen sollen … Also nur zur Einordnung: Das waren meinen Gedanken zu Ihren Überlegungen und Gedanken. Ich bitte um Nachsicht für mein Ungeschick.

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