Dienstag, 16. April 2024

Ludwig IX. von Frankreich: Der ideale katholische König

„Es gab eine Zeit, wo die Weisheitslehre des Evangeliums die Staaten leitete. Gesetze, Einrichtungen, Volkssitten, alle Ordnungen und Beziehungen des Staatslebens waren in dieser Zeit von christlicher Klugheit und göttlicher Kraft durchdrungen. Da war der Religion Jesu Christi in der Öffentlichkeit jene Auszeichnung gesichert, wie sie ihr gebührt; da blühte sie überall unter dem wohlwollenden Schutz der rechtmäßigen Obrigkeiten und Regenten, da waren Kirche und Reich in glücklicher Eintracht und durch gegenseitige Freundesdienste miteinander verbunden.“ (Leo XIII. 1885 in der Enzyklika Immortale Dei).

Das war die Zeit Ludwigs IX. Er gilt als das Vorbild eines katholischen Königs und war einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Es heißt, er sei tief religiös, asketisch, mild, gerecht und ritterlich gewesen.

Der heilige wurde 1214 auf Burg Poissy geboren, 30 Kilometer von Paris entfernt. Sein Vater war Ludwig VIII., der den Beinamen „der Löwe“ trug. Seine Mutter war Blanka von Kastilien. Beide Eltern bemühten sich sehr um eine christliche Erziehung des zukünftigen Königs.

Ludwig hasste die Todsünde und bezeichnete sie als schlimmsten Aussatz. Als Zustand, in dem eine Seele dem Teufel gleiche. Krieg wollte er nur nach den Regeln eines bellum iustum (gerechten Krieges) führen. Seine Frömmigkeit versteckte er nicht. So pilgerte er im Büßergewand nach Chartres und förderte die neuen Bettelorden, die Franziskaner und Dominikaner.

Der heilige König erwarb 1239 die Dornenkrone und baute dafür die Sainte-Chapelle. Die ehemalige Zisterzienserabtei von Royaumont wurde von ihm gegründet und bestand bis zur Französischen Revolution. Das theologische Kolleg an der Pariser Universität geht ebenfalls auf ihn zurück. Unterstützt wurde er dabei von seinem Beichtvater und Namensgeber der heutigen Sorbon-Universität, dem Priester Robert von Sorbon. Die großen Theologen des 13. Jahrhunderts lehrten dort zu Ludwigs Lebzeiten, darunter Abertus Magnus, Thomas von Aquin und Bonaventura.

Ludwig IX. in der Sainte-Chapelle (Paris)

Während seiner Regentschaft erlebte Frankreich einen wirtschaften Aufschwung, das auch als das goldene Zeitalter des heiligen Ludwig (le siècle d’or de Saint-Louis) beschrieben wird. Ebenso setzte er sich für den moralischen Wiederaufbau seines Reiches an und erteilte strenge Strafen für Flüche und Duelle. So streng, dass selbst der Papst um Milderung bat. Ludwig war auch ein Stifter von Krankenhäusern. Er errichtete u.a. das Hôpital des Quinze-Vingts für 300 Blinde.

Zwei Kreuzzüge führte der König an. Auf Welt.de werden diese als „Fiasko“ beschrieben. Er konnte aber kleine Erfolge feiern wie wie 1249 die Eroberung von Damiette. 1250 geriet er bei Mansurah in Gefangenschaft. Ludwig starb auf dem 7. Kreuzzug. Sein Heer und er selbst wurden von der Ruhr heimgesucht. Er erlag ihr am 25. August 1270 in Tunesien. Damit war auch der Kreuzzug zu Ende. Den Christen wurden freier Handel und Aufenthalt in Tunesien gewährt. Das Heer zog sich nach Sizilien zurück.

Schon zu Lebzeiten stand Ludwig IX. im Ruf der Heiligkeit. So wurde er nur 27 Jahre später von Papst Bonifaz VIII. mit der Bulle In excelso throno heiliggesprochen.

Festtag: 25. August (3. Klasse)

Oration: „Gott, der Du Deinen heiligen Bekenner Ludwig vom irdischen Königreich in die Glorie des himmlischen Reiches versetzt hast, lass uns, so bitten wir, durch seine Verdienste und Fürsprache Genossen des Königs der Könige, Jesus Christus, Deines Sohnes, werden, der mit Dir lebt.“

Patronat: Babiere und Handwerker

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