Mittwoch, 24. April 2024

Konservative müssen sich entscheiden: Tradition oder Liberalismus

Ein konservativer Katholik ist meist identisch mit dem, was man in den USA „a JP2 Catholic“ nennt, einen „Johannes-Paul-II.-Katholiken.“ Doch diese Art von Katholizismus, die ihre beste Zeit in Amerika hatte, als Johannes Paul II. und Ronald Reagan gemeinsam gegen den Kommunismus kämpften, wird von Franziskus gerade vollständig abgewickelt. Man kann sogar sagen, dass das Erbe von Johannes Paul II. gerade vollständig zerstört wird. In Zukunft wird es nur noch zwei Wege geben: Tradition oder Liberalismus.

Es begann spätestens 2016 mit dem nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia, das bewusst unklar und doppeldeutig ist. Wurde die Ehelehre geändert oder nicht? Man sollte es nicht erfahren. Danach folgte die Zerstörung des Päpstlichen Theologischen Instituts Johannes Paul II. für Ehe- und Familienwissenschaften – schließlich sollten sich Katholiken nach Aussagen von Franziskus nicht „wie die Karnickel“ vermehren. Wie man aus gut informierten Kreisen hört, steht das Ende von Humanae vitae auch kurz bevor. Damit ist nahezu alles, wofür Johannes Paul II. stand und was er an katholischer Tradition bewahrte, vernichtet. Der Vatikan geht nun auch in Familienfragen zunehmend mit der Welt. Wie wird es dann um die Frage der Abtreibung stehen? Der fragwürdige Bischof Vincenzo Paglia, Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, nannte das skandalöse „Abtreibungsgesetz“ Italiens kürzlich eine „Säule unseres gesellschaftlichen Lebens.“

Ich sehe keine Zukunft für den konservativen Katholizismus. Initiativen wie „Neuer Anfang“ sind daher nutzlos. Sie wollen die 80er-Jahre wiederbeleben, die es nie mehr geben wird. Es zeigen sich aktuell zwei Wege. Auf der einen Seite steht der breite Weg des „katholischen“ Liberalismus mit aller Konsequenz: Weltliebe, Clown-Messen, Synodaler Weg, Relativismus, Pille, Kondom, LGBTQ, Abtreibungstoleranz (mindestens) und die Allerlösung ins Himmelreich, was der sicherste Weg in den Abgrund ist. Auf der anderen Seite steht der schmale Weg der katholischen Tradition: Christusliebe, Alte Messe, Philosophia perennis, Scholastik, kinderreiche Familien und der volle Einsatz für das Leben.

Die Fronten sind heute also klarer denn je. Konservative müssen sich entscheiden.

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4 Kommentare

  1. Schlimmer Artikel! Amoris Laetitia hat notwendige Klarstellungen vorgenommen, dass es selbstverständlich auch atypische Situationen geben kann, in denen eine Ehe falsch war, auch wenn sie formal gültig zustande kam. Das ist doch niemals allein entscheidend. Auch die einseitige Idealisierung kinderreicher Familien ist vollkommen unverständlich. Als ob nicht auch zwei Kinder eine vollständige Familie sind. Diese Art von dogmatischer Enge ist schrecklich, und Papst Franziskus hat vollkommen recht, wenn er das kritisiert.

  2. Soweit ich das sehe ist nicht geplant, dass die Petrusbruderschaft Privilegien verliert. Die von Papst Franziskus angeforderten Berichte der Bischöfe haben wohl geschildert, dass es eine Anzahl von „Petrus-Priestern“ gibt welche eigentlich verkappte „Piusse“ sind. D.h. sie vertreten gegenüber dem letzten Konzil und der „Ordentlichen Form des römischen Messritus“ die Auffassungen der Piusbrüderschaft, sind also quasi deren „fünfte Kolonne“. Nun ist es jedem unbenommen solche Auffassungen zu vertreten. Aber redlicherweise sollte man dann gleich zu den „Piussen“ gehen oder – konsequenter – zu irgendwelchen Sedis. Unbestreitbar aber ist es die Pflicht des Papstes die „Ordentliche Form des römischen Messritus“ gegen Diffamierung und Herabwürdigung zu verteidigen und dafür Sorge zu tragen dass keine entsprechenden Priester Messe feiern und dabei solche Ansichten verbreiten. Also Respekt vor der „Ordentlichen Form“ und einmal im Jahr entsprechende Messe am Gründonnerstag. Kontrolle der Kandidaten durch die Bischöfe. Wobei sachliche Kritik an der „Neuen Messe“ selbstverständlich in Ordnung geht. Nichts anderes bezweckt „traditionis custodes“. Von daher stimme ich mit der Überschrift überein. Aber fünfte Kolonne, das muss schiefgehen.

  3. Analysiert man die Ereignisse der letzten 60 Jahre, lässt sich unschwer ein roter Faden erkennen. Führt man diesen gedanklich weitere 60 Jahre linear fort, so kann man zu gar keinem anderen Ergebnis kommen. Die entscheidende Frage ist aber, welchen Charakter die Tradition in ihren äußeren Umständen annehmen wird. Wenn die Petrusbruderschaft ihre bisherigen Privilegien verliert, und davon muss man früher oder später ausgehen, wird wer oder was den organisatorischen Rahmen abbilden, der für ein geordnetes religiöses Leben erforderlich ist, insbesondere bezüglich der Heiligen Messe? Geschieht kein Wunder, wird es eine Kirche der Tradition geben, die weitaus kleiner ist, als es sich Benedikt der XVI vorgestellt hat, und sie wird im Untergrund agieren, versteckt und verfolgt, auch durch die Autoritäten der Kirche des Liberalismus. Man kann nur beten, dass es dazu nicht kommen wird.

  4. Und letztlich wird auch die Lehre Jesu bestehen bleiben. „Denn die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ Es wird Zeit, dass man klar erkennen kann, wo man als „echter“ Katholik in die Messe gehen kann und wo nicht. Teilweise kann man das heute schon. Regenbogenflagge sei Dank!

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