Dienstag, 16. April 2024

Die Unterordnung der Frau

Von Ana de Lemos Palme

„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus)“, heißt es im Epheserbrief (5,22) – „Ja, aber so meint die Bibel das gar nicht!“, entgegnet die Christin, der selbst nicht ganz wohl bei dem Gedanken an Unterordnung ist. Und das obgleich sie nicht genau weiß, weswegen sie eigentlich unterbewusst ein Problem mit den biblischen Aussagen hat. „Beide sind gleichberechtigt und ordnen sich einander unter“, fährt sie fort. Ich stutze.

Eine konservative Katholikin, die versucht, mehrfach in der Bibel betonte Aussagen zu relativieren? Der Feminismus hat wohl einen größeren Einfluss auf Frauen im Westen als gedacht, wenn er selbst konservative Kreise nicht unangetastet lässt.

Wir sind die Extremen der Neuzeit gewohnt. Wir leben in Zeiten, in denen auf einer Seite junge Menschen nach dem Alten Ritus lechzen, dem Modernismus mit seinem moralischen Relativismus abschwören, und sich wieder auf die Weisheit ihrer Vorfahren besinnen. Auf der anderen Seite gibt es Männer, die Frauen sein wollen und Kinder, die im Namen der Inklusion und Toleranz sterilisiert werden. Abtreibung wird normalisiert und sogar gefeiert und Männer in Ledermasken peitschen sich auf CSD-Demos gegenseitig vor Kindern auf offener Straße aus. In Berlin gibt es neuerdings sogar lesbisch-schwule Kitas. In diesen Kreisen wird eine moralische Überlegenheit propagandiert, obgleich die objektive Vorstellung von Richtig und Falsch geleugnet wird und Feministinnen keine Hilfe von Männern wollen – da sie unabhängig und stark seien – gleichzeitig aber bedauern, dass es keine ritterlichen Männer mehr gebe.

Manch einer fragt sich sicherlich, inwiefern all dies relevant ist, wenn es um die Frage geht: „Warum sollte eine Frau sich ihrem Mann unterordnen?“

Die traurige Wahrheit ist, dass Christen – oder diejenigen, die sich als solche bezeichnen – auf beiden Seiten zu finden sind. Wie kann es sein, dass selbst hochgestellte Priester, Bischöfe und Kardinäle gelebte Homosexualität als „gottgewollt“ sehen und es für möglich halten, im falschen Körper geboren worden zu sein? Die Antwort sollte klar sein: Sie haben sich von Gottes Wort abgewandt. Wer sich zum Gott seines eigenen Universums erklärt, seinen persönlichen Willen als Leitfaden nimmt, und die Bibel dort ignoriert, wo sie der eigenen Komfortzone im Wege steht, dem bietet sich als Konsequenz düsteres Chaos.

Warum also sollte eine Frau sich ihrem Manne unterordnen?

Weil die Bibel es so verlangt und wir als Christen fest daran glauben, dass Gott unser Bestes im Sinn hat. Wer diesen Grundpfeiler unseres Glaubens anzweifelt, der kann sich nicht Christ nennen.

Warum verlangt die Bibel von Ehefrauen, sich ihren Ehemännern unterzuordnen?

Frauen und Männer sind unterschiedlicher Natur, hegen unterschiedliche Bedürfnisse und haben unterschiedliche Stärken. Frauen tendieren dazu, emotionaler zu sein, was in sich nicht zwangsläufig schlecht ist, aber dazu führen kann, dass Entscheidungen nicht so logisch getroffen werden, wie sie getroffen werden sollten. Frauen geben eher nach und sind dadurch leichter beeinflussbar. Frauen verlangen nach Schutz für sich und ihre Kinder, weswegen sie nach guten Versorgern suchen, die dazu im Stande sind ihre Familie nicht nur vor Armut, sondern auch vor Angreifern zu schützen. Dazu brauchen sie Männer. Wenn sie aber maskulin sein sollen, dulden sie es nicht, dass jemand sie permanent infrage stellt und sie an ihrer Aufgabe hindert oder sich darüber hinwegsetzt.

Eine Frau ist nicht das Haupt der Familie; sie ist nicht der regierende König, sie ist die Ehefrau des Königs – Königin durch Heirat. Sie regiert nicht, obgleich sie ihrem Mann dabei hilft, sein Königreich zu regieren; sie hofft darauf, dass seine Taten Gottes Willen widerspiegeln, maßt sich aber nicht an, ihn zu belehren. Wenn man der feministischen Christin folgen würde, dann „unterwerfen sich beide einander“, doch wer hat dann letztendlich die Entscheidungskraft im Falle eines Dissens, wenn keiner wirklich das Oberhaupt ist?

Das Verlangen der Frau nach einem Mann, der über ihr steht, ist so tief verwurzelt, dass selbst Satan nicht dagegen ankommt und deswegen dieses Verlangen mit einem pervertierten Abklatsch wahrer Maskulinität zu stillen versuch und damit noch Gewinn macht. Wer kennt sie nicht, die Fifty Shades of Grey-Buchreihe, die so erfolgreich war, dass sie die ganze Welt im Sturm eroberte und verfilmt wurde? Die Aussage vieler Frauen mit Fantasien der „Submission“, also der Unterwerfung, deckt sich mit meinen Behauptungen: „Es ist schön einfach mal nicht die Verantwortung tragen zu müssen. Man kann sich fallen lassen und der Partner trifft die Entscheidungen. Er bestimmt, ich folge – das verlangt einem viel Vertrauen ab und stärkt die Intimität.“

All dies trifft auch auf das Sakrament der Ehe zu, nur dass in der Ehe keine sexuelle Perversion einkehrt, sondern diese Intimität des gegenseitigen Vertrauens. Die Rollenaufteilung greift tiefer, das Ziel ist ein Leben mit Gott im Zentrum.

Wer versucht, Gott und sein in unser Herz geschriebenes Gesetz von sich zu stoßen, der wird billige Kopien finden, die einen nie gänzlich zufriedenstellen. Das Verlangen nach dem Wahrhaftigen wird nicht vergehen. Ich wage den Feminismus in Korrelation zur Einnahme von Antidepressiva zu stellen. Wer sich die Statistik der Konsumenten anschaut (Brody & Gu, 2020), wird sehr schnell feststellen, dass Frauen in jeder relevanten Altersgruppe wesentlich häufiger Antidepressiva nehmen als Männer und dass der Konsum von Antidepressiva über die Jahre angestiegen ist. Es ist auch nicht überraschend, dass linkspolitisch eingestellte Menschen – zu denen Feministen meist gehören – auch wesentlich häufiger unter mentalen Störungen leiden (Bullenkamp & Voges, 2004, Kierkegaard, 2020) .

Ganz gleich wie enttäuschend die Realität und wie extrem der Feminismus auch vorangeschritten sein mag, Liebesromane und -filme werden nie aus der Mode kommen. Die beliebtesten Romane und Filme drehen sich um tatkräftige maskuline Männer, die große Entscheidungen treffen, Frauen schützen und keine Widerrede dulden – ein Spiegelbild unseres Ideals.

Wenn eine Frau versucht, einen Mann zu entmannen, indem sie sich über ihn stellt oder ihren Kontrollzwang an ihm auslebt, dann wird selbst der geduldigste Mann unzufrieden. Diese Unzufriedenheit, die sich von Mann auf Frau wälzt, verstärkt den Unwillen der Frau, sich zu fügen nur noch mehr und eine Scheidung wird zum Ende des Liedes. Die Wahrheit ist, dass Frauen sich oft nicht unterordnen wollen, weil sie ihr Gegenüber als unwürdig erachten. Ironisch ist, dass Männer erst durch den Feminismus und die sexuelle Revolution zu unfähigen Peter-Pan-Figuren wurden. Bloß nicht erwachsen werden, bloß nicht Verantwortung übernehmen, bloß keine Bindung eingehen – all dies steht in starkem Kontrast zu Maskulinität und dem Erhalt einer gesunden stabilen Gesellschaft.

Frauen können sich nicht an der Frucht ihrer Arbeit erfreuen, weil sie Gift gesät haben und zugrunde gehen würden, wenn sie es wagen zu kosten. Die Männer waren zu willig, um der Verführung – der sexuellen Revolution – zu widerstehen und nun kämpfen einige junge Menschen um das Überleben ihrer Gesellschaft. Ein Sündenfall 2.0, der die Beziehung zwischen Mann und Frau zerstört und die Gesellschaft in den moralischen Ruin getrieben hat – selbst der Tod ist eine Folge, denn die unzähligen Abtreibungen sind nichts anderes als das Produkt von Respektlosigkeit zwischen den Geschlechtern.

Christen können nicht die Bibel von sich stoßen.

Gott ist Liebe. Christus sagt uns, dass diejenigen ihn lieben, die ihm gehorchen. Sein Wort sagt, dass die Frau sich ihrem Mann unterzuordnen hat. Wer dies nicht tut, der vertraut nicht auf Gottes Wort, folgt ihm nicht und liebt ihn darum auch nicht, sondern überhöht sich selbst. Ich bitte jede Frau, die sich am Gedanken der Unterordnung unter ihren Mann stört, aufrichtig zu hinterfragen, weswegen sie Anstoß daran nimmt. Liegt es womöglich an der feministischen Welt? Die These liegt nahe. Uns obliegt es, Weisheit zu suchen, einen würdigen Ehemann zu finden und dann im Vertrauen auf Gott zu leben. Gott verachtet Lauheit; er spuckt die Lauwarmen aus (Offenbarung 3:16). Entweder man ist heiß oder kalt – entweder man folgt Gott und vertraut darauf, dass er auf unser Wohl bedacht ist, oder man tut es nicht.

Wer darauf vertraut, der wird selbstreflektiert hinterfragen, warum er einigen Dingen in der Bibel abgeneigt zu sein scheint. Die Frage sollte nicht heißen „Warum sollen und wollen Frauen sich ihren Männern unterordnen?“, sondern „Warum kämpfen einige Frauen gegen ihre tiefsitzenden Wünsche  und Gott an, bis sie sich selbst und die Gesellschaft in den Abgrund treiben?“

Literatur:

  • Bullenkamp J, Voges B. Voting preferences of outpatients with chronic mental illness in Germany. Psychiatr Serv. 2004 Dec;55(12):1440-2. doi: 10.1176/appi.ps.55.12.1440. PMID: 15572576.
  • Brody DJ, Gu Q. Antidepressant use among adults: United States, 2015–2018. NCHS Data Brief, no 377. Hyattsville, MD: National Center for Health Statistics. 2020.
  • Kirkegaard, E.O.W. (2020). Mental Illness and the Left. Mankind Quarterly, 60(4), pp.487–510. doi:10.46469/mq.2020.60.4.3.

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