Freitag, 19. April 2024

Die irritierenden Bekenntnisse der ZdK-Präsidentin

Im vergangenen Sommer warb Dr. Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des „Zentralkomitees für deutsche Katholiken“, dafür, „Schwangerschaftsabbrüche flächendeckend zu ermöglichen“. Dies wurde seinerzeit kommentiert. Nun hat sie sich in Prag im Rahmen der kontinentalen Phase des weltweiten synodalen Prozesses geäußert:

„Die katholische Kirche darf nicht nur auf sich selbst schauen. Europa wird von einem mörderischen Krieg gefährdet. Weltweit gibt es verheerende Kriege und Bürgerkriege, die schlimmes Leid verursachen. Wir brauchen hier in Prag ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Kriege, ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden. Wir brauchen es nicht nur in der Form von Deklarationen. Wir brauchen es in der Weise, wie wir Kirche sind. Wir brauchen Wege, unsere Schuld aufrichtig zu bekennen und unsere Einheit zu stärken. Wir brauchen Wege, in denen wir Geschlechtergerechtigkeit verwirklichen. Wir brauchen Wege, Menschen willkommen zu heißen. Unser Ziel ist es, den Klerikalismus zu überwinden und die gemeinsame Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums zu stärken. Wir brauchen keine Uniformität. Wir brauchen Einheit in Vielfalt.“

Sie sehen selbst, welche Themen hier aneinandergereiht und vorgebracht werden. In der Ukraine tobt seit bald einem Jahr ein blutrünstiger, grausamer Krieg. Und Frau Dr. Stetter- Karp möchte gegen den Krieg ein „Zeichen der Hoffnung auf Frieden“ setzen. Deklarationen genügten nicht. Ruft sie auf zum Gebet? Nein, gegen den Krieg wird empfiehlt sie ein besonderes Hoffnungszeichen:

„Wir brauchen es in der Weise, wie wir Kirche sind. … Unser Ziel ist es, den Klerikalismus zu überwinden und die gemeinsame Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums zu stärken.“

Nicht wenige Beobachter – und nicht nur Katholiken – sehen in dem deutschen Synodalen Weg einen Versuch, den Skandal des sexuellen Missbrauchs für eine altbekannte Reformagenda zu instrumentalisieren. Und nun? In Prag spricht Frau Stetter-Karp über Kriege, und wir alle kennen die Bilder des Grauens aus Osteuropa, die uns tagtäglich erreichen. Und dann lesen wir diese nur sprachlos machende Deklaration:

„Wir brauchen hier in Prag ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Kriege, ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden. Wir brauchen es nicht nur in der Form von Deklarationen. Wir brauchen es in der Weise, wie wir Kirche sind. … Unser Ziel ist es, den Klerikalismus zu überwinden …“

Wäre das „ZdK“ demokratisch gewählt – es ist bloß ein Funktionärsverband, der zwar behauptet, die Stimme der katholischen Laien zu sein, aber eigentlich nur sich selbst repräsentiert –, dann würden gläubige Katholiken heute sicher den Rücktritt und Neuwahlen fordern. Den Kopf schütteln über solche unfassbaren Statements können und dürfen wir trotzdem – und inständig um Frieden beten.

2 Kommentare

  1. Ich habe dieser Frau seinerzeit aufs Schärfste widersprochen und mich von ihr und dem ZdK, auf dessen Zusammensetzung einfache Katholiken wie ich keinerlei demokratischen Einfluss haben, distanziert.
    Diese unsäglichenußerungen wie auch z.B. der jüngste „Hirtenbrief“ „unseres“ Bischofs rufen bei mir zutiefst depressive Stimmungen hervor:
    Das ist nicht mehr meine Kirche, wie ich sie kannte, schätzte und liebte.

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