\u201eWeil ich an Jesus glaube, bin ich erl\u00f6st.\u201c\nDer moderne \u201eChrist\u201c ist der \u00dcberzeugung, seine Unterschrift unter das\nchristliche ABC, die blo\u00dfe Zustimmung zu einer Aussage also, w\u00fcrde ihn auf\nmagische Weise in einen Christen verwandeln; der moderne Christ meint, durch\ndie Inhalte seines eigenen Denkens, Erkennens und Glaubens, Erlebens und\nEmpfindens Christ zu sein. Die blo\u00dfe Tatsache aber, dass er bestimmte Aussagen\nals wahr anerkennt, macht aus ihm oder aus uns l\u00e4ngst noch keine Christen; und\nohnehin schillern unter uns Modernen heute unterschwellig die tiefgehenden\nZweifel im Hinblick auf die Glaubw\u00fcrdigkeit der christlichen Glaubensinhalte:\nJungfrauengeburt, Wundertaten, die Auferstehung Jesu und der Toten, und vieles\nmehr; all das ist gar nicht mehr unbedingter Teil des modernen Bekenntnisses. <\/p>\n\n\n\n
Ist die Annahme, dass sich in uns selbst etwas Entscheidendes \u00e4ndern w\u00fcrde, nur weil wir bestimmte Fakten abnicken, eigentlich mit der Vernunft und Wahrheit Gottes vereinbar? F\u00fcr westlich gepr\u00e4gte Menschen, f\u00fcr r\u00f6mische Katholiken genauso wie f\u00fcr Protestanten, stehen meist juristische Aspekte im Vordergrund, man richtet sein Augenmerk insbesondere darauf, dass Christi Sterben und Auferstehen unsere S\u00fcnde hinweggewaschen habe. <\/p>\n\n\n\n
Doch das ist zu kurz gedacht! Uns allen soll doch in Christus die F\u00fclle des Lebens Gottes zug\u00e4nglich sein! Ist das nicht viel mehr als eine juristische Richtigstellung, mehr als unser Denken, mehr als jedes Bekenntnis und mehr als unser Glauben? Wenn es nur darum ginge, dass unsere S\u00fcnde weggesp\u00fclt ist, w\u00e4re es da nicht wichtiger, ohne S\u00fcnde weiterzuleben? Geht es in diesem neuen Menschsein dann blo\u00df darum, wie eine Produktionsmaschine immer perfekter zu werden, um auf diese Weise gl\u00fccklicher und moralisch sauber zu sein? <\/p>\n\n\n\n
Die Kraft der Dritten Person Gottes kommt in\ndiese Welt, nachdem Christi geschichtlich-k\u00f6rperliches Sein endete und er zum\nVater auffuhr; diese Kraft vertritt Christus in allem und ordnet unsere\ngefallene und entstellte Welt, die doch weiter Gegenstand der Liebe Gottes\ngeblieben ist, durch die Kirche und in der sakramentalen Welt der Kirche neu.\nDie Sch\u00f6pfung gelangt erst als sakramentale Welt zu ihrem eigentlichen Selbst\nund zur h\u00f6chstm\u00f6glichen Realit\u00e4t, ihrem letzten Sinn und ihrer wahren F\u00fclle.\nChristus ist dabei das sich vervielf\u00e4ltigende Ursakrament, und die sieben\nSakramente der Kirche sind jene Heilshandlungen Gottes, durch die wir in die im\nChristusleben gegr\u00fcndete neue Lebensform kommen. Das Leben eines Christen ist\nalso nicht gepr\u00e4gt durch das, was er von sich und der Welt denkt und zu\nerkennen glaubt, nicht durch das, wovon er \u00fcberzeugt ist, sondern durch das,\nwas er tut, zu was er sich hinwendet, was er anbetet und liebt \u2013 das Ziel von\nallem und aller. <\/p>\n\n\n\n
Der moderne Gottesdienstbesucher glaubt, es\nsei sein Glaube, der dazu f\u00fchrt, dass mit ihm und der Welt etwas geschieht \u2013 aber\nw\u00e4re das nicht Selbsterl\u00f6sung? Es ist der dreieinige Gott selbst, der in den\nsieben Sakramenten das eigentliche Leben und die Wahrheit wirkt! In den\nSakramenten der Kirche nimmt ER uns hinein in die kosmische Wirklichkeit, die\nalle Zeiten \u00fcberdauert und die die Seine ist. Eckstein ist Jesus Christus\nselbst, wie ER sich immer in der Kirche gezeigt hat, durch die m\u00fcndliche und\ndie schriftliche Tradition der Kirche, in den manchmal dunklen „Spiegeln\nGottes“, den Heiligen, die von der Kirche gerichtet, gereinigt, gef\u00f6rdert\nund verehrt werden. Denn in den Heiligen lebt das Nicht-Abstrakte,\nNicht-Ideologische, nicht der Glauben, sondern die Person, n\u00e4mlich: die Person\nGottes, Jesus Christus. <\/p>\n\n\n\n
Alles Christ-Sein ist nicht ein Christentum.\nChristus spricht: Wo ich war, soll ER werden. Ein sog. „Christentum“\n\u2013 das haben Religionswissenschaftler der Aufkl\u00e4rung daraus gemacht, die selber\nschon Heiden waren. Christ-Sein ist kein „-tum“, sondern ist\n„J\u00fcngerschaft“, also: der heiligen Person folgen, den V\u00e4tern und\nM\u00fcttern der Kirche, es ist \u00dcbergabe, Weitergabe. Alles selbstgemachte Geglaube\nder Christen st\u00f6\u00dft in sich selbst nur an die eigenen Grenzen und die des Heiles\nGottes, denn das sind Mysterien, die wir nicht begreifen. An sie m\u00fcssen wir\nunser glaubendes Selbst und Ich hingeben. Das Ziel der kirchlichen Formen ist\nes, der Liebe Gottes genau zu entsprechen und nicht der menschlichen und nicht\nder eigenen!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Von Beile Ratut \u201eWeil ich an Jesus glaube, bin ich erl\u00f6st.\u201c Der moderne \u201eChrist\u201c ist der \u00dcberzeugung, seine Unterschrift unter das christliche ABC, die blo\u00dfe Zustimmung zu einer Aussage also, w\u00fcrde ihn auf magische Weise in einen Christen verwandeln; der moderne Christ meint, durch die Inhalte seines eigenen Denkens, Erkennens und Glaubens, Erlebens und Empfindens […]<\/p>\n","protected":false},"author":11,"featured_media":21027,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[3146],"tags":[],"yoast_head":"\n