Gender Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/gender/ Abendland & Alte Messe Fri, 30 Jul 2021 13:26:44 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Gender Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/gender/ 32 32 Die Diskussion um Frauen in der Kirche dreht sich um die falsche Achse https://www.thecathwalk.de/2017/05/02/die-diskussion-um-frauen-in-der-kirche-dreht-sich-um-die-falsche-achse/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-diskussion-um-frauen-in-der-kirche-dreht-sich-um-die-falsche-achse https://www.thecathwalk.de/2017/05/02/die-diskussion-um-frauen-in-der-kirche-dreht-sich-um-die-falsche-achse/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-diskussion-um-frauen-in-der-kirche-dreht-sich-um-die-falsche-achse#comments Tue, 02 May 2017 12:24:32 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9831 Ein Kommentar von Elise Harris (CNA Deutsch) Wenn es um das Thema Frauen und ihre Rolle in der Kirche geht, dann dreht sich die Diskussion meistens ausschließlich um die Frage, ob sie zu Diakonen und Priestern geweiht werden sollten oder Führungspositionen halten. Bei all der Aufgeregtheit rund um dieses Thema ist jedoch die Gefahr groß, sich in […]

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Ein Kommentar von Elise Harris

(CNA Deutsch) Wenn es um das Thema Frauen und ihre Rolle in der Kirche geht, dann dreht sich die Diskussion meistens ausschließlich um die Frage, ob sie zu Diakonen und Priestern geweiht werden sollten oder Führungspositionen halten. Bei all der Aufgeregtheit rund um dieses Thema ist jedoch die Gefahr groß, sich in Diskussionen dieser Frage zu verlieren, auf Kosten des eigentlich Wesentlichen.

Tatsächlich dreht sich die ganze Debatte um die falsche Achse.

Wer Frauen und die Frage ihrer Rolle in der Kirche reduziert auf Diskussionen über Frauenpriestertum, oder über Frauen in Führungspositionen in der Kurie und Bistümern, der bleibt im Klerikalismus stecken.

In Wahrheit ist die Frage eine viel größere, und erfordert viel mehr Beteiligung seitens der katholischen Laien. Ana Cristina Villa, eine geweihte Frau der Marianischen Gemeinschaft für Versöhnung, arbeitet im Frauenbüro der neuen „Mega-Behörde“ des Vatikans für Laien, Familie und Leben. Sie sagte gegenüber CNA, dass eine Frau in der Kirche „nicht einfach ein Rolle hat, sondern eine Berufung…zu der Gott sie und alle Frauen in der Kirche berufen hat.“

Tatsächlich gebe es wenige Frauen in Positionen mit großer Verantwortung oder wichtiger Entscheidungskompetenz in der Kurie, so Villa; „das sollte also gefördert werden, und das derzeitige Kirchenrecht erlaubt dies auf verschiedene Weise“. Gleichzeitig warnt sie, dass die Frage der Rolle von Frauen in der Kirche viel weiter geht, und alle Laien betreffe.

Villa stammt aus Kolumbien, lebt aber seit fast 20 Jahren in Italien. Jeden Tag höre sie Menschen sagen, was die Kirche alles ändern sollte und machen müsste. „Aber wer so über die Kirche redet, der spricht nur über die Geistlichkeit“.
„Ich denke, dass dies eine gewaltige Verzerrung der Berufung der Frau ist, denn Frauen sind offensichtlich nicht für die Geistlichkeit berufen“, sagte sie.

Manche Katholiken, die gut gemeinte Forderungen aufstellten, hätten noch nicht verstanden, dass die Klerikalisierung von Frauen oder Laien in Gremien und Ämtern eine Engführung bedeute, die der Berufung von Laien als Kirche nicht gerecht werde. „Alle Getauften sind aufgerufen, sich als Kirche zu fühlen, dass die Kirche ihre Kirche ist, und sie sich einbringen sollten“.

Ana Villa betont: „Es sind die Laien in der Kirche, die in ihrem Verständnis der Verantwortung wachsen müssen, die sie von ihrer Taufe erhalten haben. Die Taufe macht sie schon zu vollwertigen Mitgliedern der Kirche.“

In diesem Bereich sei zwar schon viel erreicht worden, so Villa, doch die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen „hat hier noch einen weiten Weg vor sich“.

Katholiken, egal ob Mann oder Frau, Laie oder Priester, müssten stärker zusammenarbeiten, „denn wenn Laien und Kleriker gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten, dann bringen sie ihre Talente und Fähigkeiten ein, die sich in der Lösung ergänzen und gegenseitig bereichern. So wird die Kirche sichtbarer.“

Die Mentalität, dass die Kirche nur aus Priestern bestehe – eine Einstellung, die oft im deutschen Sprachraum mit dem Begriff „Amtskirche“ einhergeht – führe aber oft zur falschen Lösung: Der Forderung, Laien zu klerikalisieren in Räten und Gremien, oder Frauen in den Stand der Geistlichkeit zu heben. Laien hätten jedoch eine eigene Berufung in der Kirche, und dort, wo Laien kompetenter als Priester sind, sollten sie auch konkrete Verantwortung übernehmen.

Dies sei auch die Lösung für das Phänomen, dass mancherorts Priester allzuoft Tätigkeiten und Verantwortung in Bereichen ausübten, für die Laien geeigneter wären. Gerade in Ländern mit starken katholischen Wurzeln wie Italien oder in Südamerika, so Ana Villa, sei dies häufiger der Fall.

Was bei all diesen Diskussionen übersehen werde: Welche absolut zentrale Rolle gerade Frauen bereits in der Kirche spielen. „Frauen tun schon so viel in der Kirche, und oft tun sie es in Stille, als Antwort auf Gottes Ruf, egal, wo Gott sie hingerufen hat“. Auch und gerade in Missionsgebieten sei dies der Fall, so Ana Villa.

Nur weil eine Frau, die in einem armen Land Katechesen gibt oder Kranke pflegt, vom Rest der Welt nicht wahrgenommen werde, „heißt das nicht, dass sie nicht da ist, und dass die Kirche nicht wächst dank ihrer täglichen Arbeit und Selbsthingabe“.

All dies geschehe bereits, betont Villa. Und es sei zwar gut, diesen Beitrag sichtbarer zu machen, „andererseits muss man sich fragen: Ist es wirklich nötig, dies sichtbarer zu machen? Für wen?“

„Das weiß nur Gott. Gott ruft sie, und sie antworten Seinem Ruf, und die Kirche wächst dank ihnen“, so Villa. Nicht alle Frauen müssten deswegen gleich im Schlaglicht der Aufmerksamkeit stehen.

„Wenn sie öffentlich bekannt werden wie Mutter Teresa, dann ist das wunderbar, aber nicht jede Berufung in der Kirche hat einen öffentlichen Aspekt. Das beste Beispiel hierfür seien die kontemplativen Orden. Sie tragen und nähren die Kirche durch ihre Hingabe, ihr tägliches Gebet – aber „immer unsichtbar“.

Kontemplative Ordensleute „sind im Kloster, in täglicher Treue stärken sie die Kirche – und niemand weiß davon“, erklärte Ana Villa. Auch dies sei Teil der Schönheit, die den Dienst von Frauen in der Kirche auszeichne. Dies müsse man zu schätzen wissen, statt es zu ignorieren oder abzutun.

Villas Warnung, dass ein gefährlicher und weitgehend unerkannter Klerikalismus die Debatte um Frauen in der Kirche verbiegt, und dass diese Haltung ihrer Überzeugung nach falsch ist, spiegelt die Warnungen von Papst Franziskus wider.

Der argentinische Pontifex hat jüngst bei seinem Rückflug aus Schweden gegenüber Journalisten noch einmal klargestellt, dass Frauen niemals zu Priestern geweiht werden können. Wie der Vatikanist John Allen bei „Crux“ schrieb, wandte sich Franziskus damit offenbar wieder einmal gegen „die ‚Krankheit‘ des Klerikalismus'“, und die Gefahr, dass dieser den Ton angibt in den Debatten um Frauen in der Kirche“, so Allen.

Villa’s instinct that a dangerous and largely unrecognized clericalism often drives the discussion on women, as well as her insistence that those who adopt this attitude have got it wrong, mirror Francis’ own take on the issue.

„Obwohl er heute in der klerikalen Rangordnung den höchsten Platz eingenommen hat“, so Allen weiter, „ist Papst Franziskus in gewisser Hinsicht der anti-klerikalste Papst der katholischen Geschichte“. Man habe bei ihm den Eindruck, so der Vatikanist, dass für ihn der Klerikalismus fast schon eine Sünde gegen den Heiligen Geist sei.

Tatsächlich ist die Verachtung des Papstes für Klerikalismus, besonders zum Thema Frauen in der Kirche, seit Beginn des Pontifikates im Jahr 2013 deutlich geworden. Im Dezember seines ersten Jahres als Papst wurde ihm in einem Interview die Frage gestellt, ob er sich jemals vorstellen könne, eine Frau zum Kardinal zu ernennen.

In seiner Antwort sagte Franziskus, „Ich weiß nicht, woher diese Idee gekommen ist. Frauen müssen in der Kirche geschätzt werden, nicht ‚klerikalisiert‘. Wer auch immer über Frauen als Kardinäle nachdenkt, leidet ein wenig unter Klerikalismus“.

Seitdem sind drei Jahre vergingen, in den der Papst andauernd eine „prägnantere“ weibliche Präsenz in der Kirche gefordert hat, aber sich stets weigerte, diese Präsenz auf Posten zu reduzieren.

Am 16 Mai 2015 sagte Franziskus in einer Rede an geweihte Männer und Frauen der Diözese Rom: Wenn ihm Leute sagten, „Frauen müssen Dikastieren leiten“, er immer sofort denke: „Ja, können sie, in manchen Dikasterien ist das möglich; aber was Sie fordern ist reiner Funktionalismus“.

Einfach einer Frau die Leitung einer Behörde zu geben „ist nicht die Wiederentdeckung der Rolle der Frau in der Kirche. Das ist ein profunderes Thema“, so der Papst wörtlich. Denn auch wenn Frauen Führungsrollen übernehmen könnten, und dies häufiger der Fall sei, „ist das kein Sieg“.

Das sei zwar großartig, aber etwas funktionelles: „Was wesentlich für die Rolle der Frau ist – in theologischen Worten – ist sich auf eine Weise zu verhalten, die den weiblichen Genius ausdrückt“.

Der Pontifex weiter: „Wenn wir unter Männern ein Problem behandeln, können wir zu einer Lösung kommen, aber wenn wir das Problem mit Frauen betrachten, wird es eine andere Lösung geben. Sie wird den gleichen Weg gehen, aber sie wird reicher, stärker, intuitiver sein“. Dabei gehe es um den weiblichen Genius, so Franziskus.

Eine strukturelle Einfügung von Frauen in die Kirche ist offensichtlich nicht die Vision des Papstes, sondern ein Öffnen für das, was eine Frau als Frau auszeichnet, damit diese einmaligen und angeborenen Eigenschaften aufblühen können.

Eine dieser Eigenschaften, die Franziskus ohne Unterlass lobt und verehrt ist die der Intuition und der Mutterschaft; mit anderen Worten, der allen Frauen angeborene mütterliche Instinkt, egal in welcher Lebenslage oder Situation sie sich auch befinden mag.

Mütterlichkeit, so der Papst in seiner Rede in Rom, bedeute nicht nur Kinder zu haben, sondern auch Menschen in ihrem Wachstum zu begleiten: „Mütterlichkeit bedeutet, Stunden neben einem kranken Menschen zu verbringen, einem kranken Kind, einem kranken Bruder; es bedeutet, sein Leben in Liebe zu verbringen, mit der Liebe der Zärtlichkeit und Mütterlichkeit.“

Auf diesem Wege werde die Rolle der Frau in der Kirche klarer, betonte der Papst. „Marias Liebe und die Liebe der Kirche sind eine konkrete Liebe! Konkretheit ist die Qualität der weiblichen Mütterlichkeit.“

In einer Rede vor Theologen im Jahr 2014, nachdem er eine Reihe Frauen in die Internationale Theologische Kommission des Vatikans berufen hatte, einem Beratungsgremium der Glaubenskongregation, sagte Papst Franziskus, dass Frauen die Fähigkeit zu Reflektionen hätten, zu denen Männer nicht fähig seien. Frauen leisteten, dank „ihres weiblichen Genius“, einen besonderen Beitrag zur „Intelligenz des Glaubens“. Ähnlich äußerte sich der Papst im Jahr 2015 in einer Rede vor dem Päpstlichen Kulturrat.

Auf dem Rückflug von Schweden am 1. November betonte der Papst, dass mit Blick auf die Theologie und Mystik der Kirche, am Pfingstfest die Rolle Marias wichtiger sei als die der Apostel: Selbst im dogmatischen Bereich könnten Frauen „so viele Dinge besser tun als Männer“. Dennoch sei dies in einer anderen Dimension als der petrinischen des Priesters oder Bischofs.

So wiederholt Franziskus immer wieder, was Ana Villa auch betont Frauen sind mehr als nur der Posten, den sie innehaben. Und die Frage der Rolle der Frau in der Kirche ist eine viel weitere und tiefergehende, als die, zu der sie reduziert wird.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Blick auf die Frage eines weiblichen Diakonates zu sehen: Eine ‚klerikale‘ Version dieses Amtes, so es denn überhaupt eingeführt werden würde, wäre aus Sicht des Papstes wohl ein Schritt in die falsche Richtung.

Alles in allem steht bleibt festzuhalten, dass die Diskussion über die Rolle der Frau in der Kirche bislang zu eng geführt worden ist, und mit dem falschen Fokus. Bislang kratzen die Debatten nur an der Oberfläche dessen, worum es gehen sollte – und mit Franziskus am Ruder sind ein paar Überraschungen vorprogrammiert.

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Ein Kommentar Carolin Anett Lüdeke

Kampf um Gleichberechtigung?

In Gesellschaft, Politik und Schule toben verschiedenste Kämpfe um Gleichberechtigung und Emanzipation. Es wird suggeriert: Die Frau kommt zu kurz und wird immer noch unterdrückt. Sie sollte die gleichen Rechte, Jobs, Privilegien und die gleiche Macht haben, wie der Mann. Mindestens! Das betrifft nicht nur die privaten, sozialen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Auch die Vorstände und Aufsichtsräte der großen Konzerne werden tangiert. Dass die Frauen endlich akzeptiert und vollständig emanzipiert werden sollen, wird nach wie vor in den Medien gefordert – und zwar lautstark. Mit Geschrei, bis hin zu obszönen und fragwürdigen Methoden, wird die mediale Aufmerksamkeit auf das Thema Feminismus und Frauenrechte gelenkt. Man denke hierbei bitte zurück an immer wieder in der Öffentlichkeit nackt auftretende Frauen. Sie kämpfen mit entblößter Brust um Emanzipation, sexuelle Freiheit, aber gleichzeitig auch dafür, nicht mehr als Sex-Objekt gesehen zu werden. Als Frau frage ich mich: Wer soll weibliche Stimmen ernst nehmen, die nackt darum kämpfen, nicht als Sex-Objekt behandelt zu werden?

Mit dem Feminismus ringt auch die Genderbewegung als sozial-politische Lobby um Beachtung. Sie macht sich bemerkbar und drängt sich in den Mittelpunkt der menschlichen Lebensbereiche. Ob Unisextoiletten oder gleichgeschlechtliche Ampelmännchen, ob grammatikalische Veränderungen der deutschen Sprache oder Sexualerziehung vom Kindergarten bis zum Abitur – überall verbreitet sie Verwirrung und Unverständnis. Es sind Neuerungen, die sich teilweise unbemerkt, andererseits aber sehr aggressiv in alle Lebensbereiche drängen. Diese Neuheiten sind „Errungenschaften“ der sogenannten Genderforschung. Diese ist sozusagen eine Erweiterung der feministischen Bewegung, welche sich aber von den Schwerpunkten her, sehr weit vom ursprünglichen Kampf um Frauenrechte entfernt hat.

Das Wirrwarr der Genderwissenschaftler

„Gleichberechtigung für Alle!“ wird gefordert. Nur wer ist mit „Alle“ gemeint? Früher waren es die Frauen, also etwas mehr als 50 Prozent der Menschheit, die gemeint waren. Eine große Gruppe also, eine Mehrheit, die Unrecht erlitten hat. Heute ist es die Minderheit, also bestimmte Randgruppierungen, die eine für sie akzeptable Vorstellung einer Gesellschaft der Mehrheit aufzwingen will. Was die Mehrheit davon hält, ist nur von Interesse, wenn es um eine Kritik an der Idee der Randgruppen gibt. Dann heißt es schnell: Diskriminierung!

Weibliche und männliche Eigenschaften sind nicht mehr an Mann und Frau gebunden, sondern neuerdings abgekoppelt. Die Frau kann männlich sein, sie soll es sogar. Der Mann kann weiblich sein, damit ist er modern. Es kommt zu einer Verdrängung des Verständnisses von Mann und Frau. Dabei gilt aber immer: Die Frau ist das bessere Geschlecht – Feminismus halt.

Und das Geschlecht „Mann“? Viel Platz ist für ihn nicht mehr vorgesehen in der Genderbewegung. In der Sprache sieht man es bereits: Gendergerechte Formulierungen haben nicht nur den Fakt gemeinsam, dass sie die Schönheit der Sprache ruinieren, sondern auch, dass der Mann selbst grammatikalisch zugunsten von geschlechtsneutralen Begriffen verdrängt wird, die Frauen und diverse sexuelle Orientierungen neuerdings in den Vordergrund rücken. Ein Beispiel wären die sogenannten gender-freundlichen, grammatikalischen Formulierungen. Heute schon sehr populär ist das Binnen-I: StudentInnen und ArbeiterInnen. In den universitären Gender-Studies wird eifrig daran gearbeitet, eine Sprache zu entwickeln, die wirklich alle Geschlechter einbezieht – alle außer den Mann. So wird an einer Alternative für männliche Berufsbezeichnungen gefeilt: Anstatt „Bäcker“, soll es jetzt „Bäcka“ heißen. Denn diese Endung sei ja bereits umgangssprachlich. Allerdings wären da noch nicht alle anderen „Geschlechter“ beinhaltet. Denn es sollen ja auch diejenigen berücksichtigt werden, die sich momentan für kein Geschlecht entscheiden wollen. Darum gibt es auch Vorschläge mit Binnen-I und Unterstrich: Student_Innen, Arbeiter_Innen.

Eine der zentralen Universitäten, die sich damit beschäftigt, ist die Humboldt-Universität in Berlin. Apropos Universitäten: Es gibt immer häufiger Fälle, bei denen einige Professoren vorgeben, dass Arbeiten in gendergerechter Sprache verfasst werden sollen. Meistens sind diese Gleichstellungs- oder Frauenbeauftragte. An der Universität in Linz hingegen ist es schon Regel, dass genderfreundliche Sprache benutzt werden muss. Wenn das verweigert wird, gibt es Punktabzug. So müssen sogar medizinische, geschlechterspezifische Arbeiten, wie zum Beispiel über Prostatakrebs, geschlechterneutral verfasst werden.

Gender gibt es mittlerweile an fast 200 Instituten im deutschsprachigen Raum – Tendenz steigend. Sie arbeiten mit Steuergeldern, um die Gender-Perspektive in alle Lebensbereiche einzubringen. Das fängt wie gesagt bei der Sprache an, arbeitet sich aber komplett durch das System.

Gender Studies läuft mittlerweile auf den verschiedenen Ebenen des täglichen Lebens ab: in der Sprache, an den Universitäten, in den Verwaltungen, aber auch im pädagogischen Bereich. Kinder werden mittlerweile ab dem Kindergarten durch Lieder und Bücher mit der „sexuellen Vielfalt“ konfrontiert. Dabei interessiert es niemanden, dass das eventuell schädlich für die Psyche der Kleinen ist. Die Kinder sollen gendersensibel erzogen werden, denn weiblich und männlich sind ja nur Stereotypen, von der Gesellschaft aufgezwungen. Auch die Heterosexualität wird als gesellschaftlich aufgedrängtes Konzept gesehen. Ein weiteres Mittel der gendersensiblen Sexualerziehung ist der Sexualunterricht in der Schule, der nicht mehr die Entstehung von Leben sensibel aufklärt, sondern weitreichend mit dem Thema Sexualität konfrontiert.

Das Geschlecht „Mann“ bekommt die Auswirkungen sehr stark zu spüren: Hinter der Frau verdrängt, findet es sich bei den unerwünschten „Nebenerscheinungen“ vergangener Jahrhunderte wieder. Der Mann, zuständig für das Unglück der Frau und Übel für die Gesellschaft, stellt ein Feindbild dar. Aber auch die normale Frau ist nicht erwünscht. Sie widerspricht der wirklich wertvollen und vorbildhaften Frau – der knallharten Karrierefrau. Die Hausfrau und der Familienvater sind Auslaufmodelle. Zumindest in weiten Teilen der Gender Studies sind die neuen Ideale der weibliche Mann und die männliche Frau.

Wenn es der Genderbewegung um das an sich gute Anliegen geht, Gleichberechtigung zu schaffen, Menschen als Menschen und nicht in der Schublade Mann oder Frau mit unterschiedlichen Kompetenzen zu sehen, wieso ist dann der Mann ein Feindbild? Ist er nicht auch eines der Geschlechter? Und wieso reden sie von „Heteronormativität“, also davon, dass Heterosexualität nur eine soziale Norm ist? Bin ich als heterosexuelle Frau nicht auch einfach nur Teil der Vielfalt? Und warum dürfen Frauen nicht mehr typisch weiblich sein, Mädchen nicht mehr pink tragen? Warum sollen Männer nicht auch harte Kerle sein dürfen? Die Gender-Bewegung widerspricht sich selbst: Sie fordert ständig Vielfalt, und will die Vielfalt gleichzeitig abschaffen, wenn ihr ein Lebensstil, eine Einstellung oder eine Art, Frau oder Mann zu sein, nicht zusagt.

Kein Platz für Ehe, Familie und Kinder

Viele wundern sich darüber, warum sich Männer heute weniger auf langfristige Beziehungen oder gar auf eine Ehe einlassen wollen, als früher. Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag das durchschnittliche Heiratsalter von Männern in Deutschland im Jahr 2014 bei 33,7 Jahren. Im Jahr 2000 hingegen lag es noch bei 31,2, und im Jahr 1990 bei 28,5 Jahren.

Wie im ersten Artikel der Sexodus-Reihe schon beschrieben, gilt die Frau – vorausgesetzt sie ist die geforderte Karriere- und Powerfrau – nach dem Credo des Feminismus als das bessere und der Mann als das schlechtere Geschlecht. Dies bestätigt auch der Schweizer Psychologe Koni Rohner (Mitglied und Befürworter von www.maennerstreik.wordpress.com). Ihm ist schon seit längerer Zeit aufgefallen, dass der Mann im ganzen medialen Diskurs als weniger wert bezeichnet wird und wundert sich:

„Und nun, Männer: Wieso macht ihr bei alledem mit? Wieso streikt ihr nicht?“

Aber, wie schon erwähnt, ist nicht nur der Mann betroffen. Erfüllt eine Frau nicht das Ideal und entscheidet sich gegen eine Karriere, aber für das Hausfrauen-Dasein und eine Familie, wird sie als weniger wert, sogar als lebensüberdrüssig bezeichnet. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Statistiken wieder: 2014 ist ein Anstieg des durchschnittlichen Heiratsalters der Frauen auf 31 Jahre zu beobachten. 1990 lag das Heiratsalter der Frau bei 26,1 Jahren.

Typisch Mann?

Zurück zum Thema „Mann“ in den Medien: Wer kennt sie nicht, die gängigen Darstellungen des „typischen Mannes“ in Zeitschriften, Beziehungsratgebern, TV-Serien und im ganzen Social-Media-Bereich? Oft genug wird das männliche Geschlecht in den Medien schlecht gemacht, teilweise sogar als primitives Geschöpf abgestempelt: berechenbar, einfach und rational.

Auf der anderen Seite resignieren die Frauenratgeber, wenn ihre Tipps und Tricks, um den Mann auf die eine oder andere Art manipulieren zu können, nichts mehr nützen. Dann heißt es in diversen Frauenzeitschriften und -magazinen oft: „Männer nutzen Frauen aus.“, „Männer sind Player.“, „Männer können nicht anders, sie sind so veranlagt.“ Oder kurz: „Typisch Mann.“ Aber was ist typisch Mann?

Nach psychologischen Umfragen (www.hochzeitsguide.com) werden vom Traummann folgende unverzichtbare Attribute gefordert: Er soll treu, humorvoll, intelligent, einfühlsam, zärtlich, unternehmungslustig, männlich, leidenschaftlich, familienorientiert und gut gekleidet sein – und zwar in dieser Reihenfolge! Diese Wunscheigenschaften sind jedoch nicht primär das, was das „Mann-Sein“ ausmacht. Wenn diese Attribute vom männlichen Geschlecht verlangt werden, dann wird gefordert, dass die Männerwelt ihre Identität, den Kern ihres Wesens aufgibt.

Die Individualität von Mann und Frau

Die Männlichkeit dominiert eher mit rationalen, strategischen Fähigkeiten, Beschützerinstinkt, Mut, Stärke und Führungsqualitäten, während das Weibliche eher als einfühlsam, zärtlich, weich, schillernd und mütterlich beschrieben werden kann. Das soll natürlich nicht heißen, dass Frauen keine Führungsqualitäten haben, oder Männer nicht zärtlich sein können. Dennoch sind es jene Eigenschaften, die sich immer wieder als natürlich und charakteristisch bei den jeweiligen Geschlechtern herausstellen.

Der eine Mann ist rauer, der andere sensibler. Das ist sehr gut. Jede Frau ist zur Mutter veranlagt, aber ihr steht es natürlich frei, tatsächlich Mutter zu werden. Auch das ist sehr gut. Sowohl die Weiblichkeit, als auch die Männlichkeit sind für sich schön und individuell. Jeder Mann ist einzigartig, genauso wie jede Frau.

Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist nicht aufgrund ihrer Einseitigkeit, sondern aufgrund ihrer Gegenseitigkeit so spannend. Sicher bringt diese gewisse Spannung zwischen den Geschlechtern die Herausforderung mit sich, die Unterschiede meistern und an einer soliden, guten Liebesbeziehung arbeiten zu müssen. Allerdings lohnt sich die Arbeit: Es gibt kein größeres Abenteuer als das Entdecken des gegengeschlechtlichen Gegenübers. Der Eine lernt vom Anderen – es ist ein ausgewogenes Geben und Nehmen. Solche ausgewogenen, zwischenmenschlichen Beziehungen lösen Glück, Geborgenheit und Zufriedenheit aus. Sie geben ein gutes Lebensgefühl.

Der Exodus aus der Mann-Frau-Beziehung

Diese Gegenseitigkeit bezieht sich auch auf den Respekt, die Anerkennung und das Verständnis gegenüber dem Anderen. Gerade von der Emanzipationsbewegung wird immer mehr Anerkennung und Respekt gegenüber den Frauen gefordert. Das ist wichtig und jeder Frau steht beides zu, aber dieses Zugeständnis hat der Mann auch verdient. Tatsächlich würden sogar lieber drei von vier Männern auf Liebe, als auf Respekt und Anerkennung verzichten.

Das heißt also: Fühlt sich ein Mann nicht respektiert und anerkannt, weicht er aus und entscheidet sich, ungeliebt zu sein, so Gary Chapmann (Psychotherapeut, Verfasser von „Die fünf Sprachen der Liebe“). Ist es dann noch verwunderlich, dass der Mann von heute bereit ist, die Frau als Partnerin aufzugeben?

Das soziale Kulturphänomen „Sexodus“ besagt: Männer wenden sich immer mehr von der Frau als Partnerin ab, dafür jedoch ihren Kumpels, ihrer Spielkonsole und sogar der Pornographie, als sexuellen Ersatz zu. Verwunderlich ist das nicht, wenn der Mann nicht mehr männlich sein darf. Er ist nicht mehr anerkannt und respektiert, wie er ist. Der Traumprinz soll denken und fühlen wie eine Frau, gleichzeitig aber stark sein, wie ein Mann. Das schließt sich jedoch gegenseitig aus und geht an der Realität vorbei.

Männlichkeit ist also heute nur in dem Rahmen gewünscht, in welchem sich die Frau entfalten und unabhängig sein kann. Jeder Mensch sollte sich frei entfalten und entscheiden können – keine Frage! Aber zu erwarten, dass jemand sein Wesen, seine Identität aufgibt, ist unrealistisch und übertrieben. Beziehungen können nur mit Kompromissen und Zugeständnissen auf beiden Seiten funktionieren, heißt: Entfaltung und Freiheit sollte für beide – Mann und Frau – möglich sein können.

Carolin Anett Lüdeke, geboren 1994 in Meiningen, Thüringen. Interessiert sich für Religion, Medien, Sport und Mode. Carolin studiert im 4. Semester Fachtheologie an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Zusätzlich studiert sie Sexualpädagogik in einem externen Studiengang. Der Kommentar erschien zuerst bei F1rstlife.

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Ein „Interview“ mit der Heiligen Edith Stein über Gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender#comments Tue, 21 Jun 2016 05:30:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5834 Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz WIEN, (CNA Deutsch).-  Sie ist berühmt für ihre menschliche Größe, ihre intellektuelle Brillanz, ihren christlichen Mut. Sie ist bekannt als Philosophin, als frühe Kämpferin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, als jüdische Konvertitin zum katholischen Glauben und karmelitische Ordensschwester, als Märteryin in Auschwitz: Edith Stein, die katholische Patronin Europas, […]

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Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Was würde diese große Intellektuelle und Heilige über die umstrittene “Gender”-Theorie sagen? Diese wird zwar verurteilt von allen Päpsten seit ihrem Aufkommen, von zahlreichen Kardinälen und Bischöfen sowie jüngst den Berichten der Familiensynode – auch dem der deutschen Gruppe. Aber Gender wird trotzdem von manchen Theologen und sogar in einer von der Deutschen Bischofskonferenz publizierten Broschüre vertreten, die behauptet, dass “Gender katholisch gelesen” werden könne.

Wir haben eine führende Expertin über Edith Stein gebeten, uns mit einem Interview mit der Heiligen und frühen Frauenrechtlerin weiter zu helfen. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Professorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. des Stiftes Heiligenkreuz im Wienerwald und Autorin mehrerer Bücher und Artikel zum Thema. Ihr Werk “Frau – Männin – Menschin: Zwischen Feminismus und Gender” erscheint noch 2015 als Topos-Taschenbuch.

CNA: Frau Doktor Stein, die Gender-Theorie erklärt, dass das biologische Geschlecht (sex) getrennt gesehen werden kann, ja muß, vom “sozialen Geschlecht” (gender). Stimmen Sie zu? Ist das mit dem christlichen Menschenbild vereinbar?

EDITH STEIN: Nein. „Daß die menschliche Seele eingesenkt ist in einen körperlichen Leib […], das ist kein gleichgültiges Faktum. […] Der Leib ist als solcher charakterisiert und von dem puren materiellen Körper, der ihn mitkonstituiert, dadurch abgehoben, daß alle seine Zustände und alles, was ihm widerfährt, gespürt wird oder doch gespürt werden kann. Alles Leibliche hat eine Innenseite, wo Leib ist, ist auch ein inneres Leben. Er ist nicht etwa ein Körper, der empfindet, sondern gehört als Leib notwendig einem Subjekt zu, das mittels seiner empfindet, dessen äußere Gestaltung er darstellt und das mittels seiner in die äußere Welt gestellt ist und gestaltend einzugreifen vermag, das seine Zustände spürt.”

CNA: Sie sind als Philosophin wie als frühe “Feministin” für die Gleichberechtigung von Frauen und Männer eingetreten. Freilich kamen Sie dabei ganz ohne das Wort “Gender” aus.

STEIN: Natürlich! “Keine Frau ist ja nur eine Frau”! Sie ist auch eine Frau. So wie ich schon über Henrik Ibsens „Nora“ schrieb: „Sie weiß, daß sie erst ein Mensch werden muß, ehe sie es wieder versuchen könnte, Gattin und Mutter zu sein.”

CNA: Was aber nicht heißt, dass Geist und Körper – wie es die gnostische Häresie und die Gender-Theorie beide behaupten – getrennt werden kann?

STEIN: So ist es. „Wovon wir ausgehen müssen, ist die Natur, die gegeben ist als weiblich oder männlich. […] Je höher man aufsteigt zur Verähnlichung mit Christus, desto mehr werden Mann und Frau gleich (Regel des hl. Benedikt: Abt = Vater und Mutter). Damit ist die Beherrschung durch das Geschlecht vom Geistigen her aufgehoben.”

CNA: Ich kann also unabhängig werden vom biologischen Geschlecht, aber nicht durch eine Ideologie wie Gender, sondern durch die Nähe zu Christus. Habe ich aber umgekehrt als Mann wie als Frau dann auch eine Bestimmung? Sogar eine Berufung?

STEIN: Ganz klar. Und dies ist nicht als Unterdrückung, sondern als Bestimmung mit vielen Möglichkeiten zu sehen, die frei zu gestalten sind: „Der primäre Beruf der Frau ist Erzeugung und Erziehung der Nachkommenschaft, der Mann ist ihr dafür als Beschützer gegeben. […] Bei der Frau [treten hervor] die Fähigkeiten, um Werdendes und Wachsendes zu bewahren, zu behüten und in der Entfaltung zu fördern: darum die Gabe, körperlich eng gebunden zu leben und in Ruhe Kräfte zu sammeln, andererseits Schmerzen zu ertragen, zu entbehren, sich anzupassen; seelisch die Einstellung auf das Konkrete, Individuelle und Persönliche, die Fähigkeit, es in seiner Eigenart zu erfassen und sich ihr anzupassen, das Verlangen, ihr zur Entfaltung zu verhelfen.”

CNA: Das mag für manche Feministinnen schwierig klingen. Wie wollen Sie das denn begründen?

STEIN: Na, eben in der Schöpfung selbst. Schauen Sie, nur Frauen können wirklich Mütter sein: „Als die weibliche Seelengestalt herausgestellt habe ich die Mütterlichkeit. Sie ist nicht an die leibliche Mutterschaft gebunden. Wir dürfen nicht von dieser Mütterlichkeit loskommen, wo immer wir stehen. Die Krankheit der Zeit ist darauf zurückzuführen, daß nicht mehr Mütterlichkeit da ist.”

CNA: Welche Krankheit meinen Sie?

STEIN: Eine sehr moderne; eine Selbstkonstruktion, die das eigene Dasein nur noch als Maskenspiel auf einer sinnlosen Bühne Ausdruck gibt. Doch schauen Sie, dafür gibt es eine befreiende, heilsame Lösung: „(Liebe) ist ganz Gott zugewendet, aber in der Vereinigung mit der göttlichen Liebe umfaßt der geschaffene Geist auch erken­nend, selig und frei bejahend sich selbst. Die Hingabe an Gott ist zugleich Hingabe an das eigene gottgeliebte Selbst und die ganze Schöpfung.“

Dieser Artikel erschien auf dem Nachrichtenportal CNA und darf mit freundlicher Genehmigung auf dem Cathwalk weiterverbreitet werden.

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Von Dr. Martin Voigt 

Unisex-Toiletten, das voluminöse Gender-Sprech (*_/Innen), Regenbogenflaggen auf Staatsgebäuden, der aggressive Homo-Lobbyismus und die üppige Finanzierung der Gender-Studies sind die Aufreger dieser Debatte. Es ist an der Zeit, auch das destruktive Potential der familien- und bildungspolitischen Gender-Ideologie, speziell die frühkindliche Fremdbetreuung und die Sexualpädagogik, in den Blick zu rücken.

Gender Mainstreaming ist eine moderne Spielart des soziologischen Dekonstruktivismus und steht in der Tradition der neomarxistischen Kulturrevolution. Wesentliche Bereiche des menschlichen Zusammenlebens — die Eltern-Kind-Bindung, die Familie, die sexuelle Bezogenheit der Geschlechter aufeinander — sind angeblich soziale Konstrukte, die wieder dekonstruiert werden sollen. Die Gender-Ideologie richtet sich damit gegen die traditionelle Familie bzw. gegen die Bindungsfähigkeit des Menschen. Ihr Ziel ist die Dekonstruktion stabiler sexueller und familiärer Bindungen.

Genderaffine PolitikerInnen in sozial- und familienpolitischen Ämtern treiben den Ausbau der Fremdbetreuung für Kinder unter drei Jahren voran. Bereits die beiden Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels führten Tages- und Wochenkrippen ein und schrieben in ihrem Manifest: „Wir heben die trautesten Verhältnisse auf, indem wir an die Stelle der häuslichen Erziehung die gesellschaftliche setzen.“ Sie wussten, dass Kinder, die von klein auf aus der Bindung zur Mutter gelöst werden, seelisch traumatisiert und damit anfällig für heilsversprechende, totalitäre Systeme sind.

Von Kulturrevolution und der „Lufthoheit über den Kinderbetten“ sprechen auch heutzutage noch SPD-Politiker (Olaf Scholz), ganz zu schweigen von der permanenten Diffamierung der Mutterrolle („Mutter-Falle“, „überholtes Familienmodell“) durch Gender-PolitikerInnen. Obwohl die Entwicklungspsychologie die verheerenden Auswirkungen der Krippenbetreuung belegt hat, werden Eltern mit der Lüge von der „frühkindlichen Bildung und Sozialkompetenz“ verunsichert. Finanziell haben sie kaum eine andere Wahl, als ihr Kind in die Krippe zu bringen. Die 1.500 Euro, die ein Krippenplatz im Monat kostet, trägt der Staat, während das Betreuungsgeld (150 Euro) abgeschafft und zuvor als „Herdprämie“ verunglimpft wurde.

Für die Babys ist das Trauma des täglichen Mutterverlustes ein irreversibler Schaden. Die Universität Wien hat von 2007 bis 2012 eine Krippenstudie durchgeführt und das Stresshormon Cortisol im Speichel der Kinder gemessen. Selbst in Krippen mit optimaler Betreuung waren die Cortisolwerte der Kinder stark erhöht, was sich negativ auf die Hirnentwicklung auswirkt. Die Befunde decken sich mit der US-amerikanischen Langzeitstudie NICHD (Study of Early Childcare). Die Forscher waren hier angetreten, um die Unbedenklichkeit der Krippenbetreuung zu belegen — die Zunahme depressiver, unkonzentrierter, ängstlicher und aggressiver Schüler durfte nichts mit der seit den 1980ern üblichen „daycare“ zu tun haben.

Nach 15 Jahren Beobachtungszeit kam man aber zu einem anderen Schluss: Dauerhaft erhöhte Cortisolwerte beeinträchtigen die Stressregulation lebenslang, ziehen seelische Erkrankungen nach sich und führen zu Verhaltensauffälligkeiten im sozialen und emotionalen Bereich. Die panikartigen Existenzängste kleiner Kinder, ihre tägliche Erfahrung, die Mutter zu verlieren, prägen ein ganzes Leben. Anstatt Eltern aufzuklären und finanzielle Wahlfreiheit zu schaffen, wird „kollektive Kindesvernachlässigung und Misshandlung staatlich gefördert“, kritisiert der Psychiater Hans Joachim Maaz die als familienfreundlich gepriesene Förderung der U3-Fremdbetreuung. Krippenbetreuung ist die sicherste Methode, flächendeckend für psychische Krankheiten und Beziehungsunfähigkeit zu sorgen.

Lenin sprach vor russischen Arbeiterinnen davon „die rückständige Auffassung der Männer und Frauen zu überwinden.“ Was er 1918 sagte, klingt nach aktueller Familienpolitik: „Wir gliedern die Frauen in die soziale Wirtschaft, Verwaltung, Gesetzgebung und Regierung ein. Wir gründen […] Krippen, Kindergärten, Kinderheime, Erziehungsinstitute verschiedener Art. Dadurch wird die Frau von der alten Haussklaverei und jeder Abhängigkeit vom Mann erlöst. Die Kinder erhalten günstigere Entwicklungsmöglichkeiten als daheim.“ Das eigentliche Ziel war nicht die finanziell und sexuell ungebundene Karrierefrau, sondern die damals schon bekannte Destabilisierung der menschlichen Psyche im Kampf gegen die Bourgeoisie.

Die zweite Zielscheibe der Gender-Ideologie ist die Auflösung der Einheit von Liebe, Ehe und Sexualität.

Uwe Sielert, der Kieler Sexualpädagoge und Gründer des Instituts für Sexualpädagogik, formulierte 2001 in dem Aufsatz „Gender Mainstreaming im Kontext einer Sexualpädagogik der Vielfalt“ die Intention einer „sexualfreundlichen“ Pädagogik. Sexualität bzw. „Lust, Zärtlichkeit und Erotik“ sollen als „Energiequelle“ unabhängig von „Ehe und Liebe“ vermittelt werden. Die traditionelle Familie soll im Unterricht nicht mehr als Normalfall ersichtlich sein. Sielert plädiert dafür, Heterosexualität, Generativität und die Kernfamilie zu „entnaturalisieren“.

2012 veröffentlichte Elisabeth Tuider, die bei Sielert promoviert hat, das Praxisbuch Sexualpädagogik der Vielfalt. Die Übungen normalisieren jede erdenkliche Form von Sexualität und schaffen Unterrichtssituationen grenzverletzender Interaktion. Teenager sollen einen Puff einrichten, der möglichst vielen sexuellen Orientierungen gerecht wird. Sie sollen gemeinsam klären, was für sie zur Sexualität dazu gehört oder was gegen Trennungsschmerz hilft. Zur Auswahl liegen Dildos, Taschenmuschis, Aktfotos und weiteres Sexspielzeug bereit und daneben unter anderem die Bibel, ein Kreuz oder ein Kopftuch. Empfohlen werden Massageübungen sowie pantomimisches Darstellen und Besprechen sämtlicher Sexualpraktiken.

Die Sexualisierung zieht sich von der Kita bis ins Jugendalter wie ein roter Faden durch die Sexualpädagogik und wird besonders offensiv, wenn sie einer pornografisch vorgebildeten Teenager-Generation ihr pädagogisches Okay hinterher schickt. Die Botschaft der anschaulich formulierten Sex-Tipps könnte deutlicher nicht sein: „Probiert, was euch gefällt!“

Make Love heißt ein an Schulen eingesetztes Aufklärungsbuch von Ann-Marlene Henning und der Name ist Programm. Auf der Hälfte der Seiten sind farbige Hochglanzfotos, die Jugendliche beim Sex zeigen. Die vaginale oder orale Penetration ist auch in Nahaufnahme zu sehen. Die Kapitelüberschriften lauten „Fass dich an. Masturbation und Petting“, „Das erste Mal. Und jetzt geht’s los“ oder „Durch die Betten. Technische Feinheiten“. Um die Heranführung an das erste Mal erfolgreich abzurunden, verteilt die Autorin Ann-Marlene Henning, die mit ihrem Buch häufig Schulen besucht, bunte Kondome an Acht- und Neuntklässler.

Zu Beginn der Adoleszenz entwickelt sich das Lustzentrum im Gehirn deutlich schneller als das psychische Vermögen, einen anderen Menschen in einer Beziehung voll anzunehmen. Sexuelle Verhältnisse im Teenageralter dauern im Schnitt nur wenige Monate. Die anstachelnde Sexualpädagogik von Organisationen wie pro familia macht es sich zur Aufgabe, promiskuitives Verhalten zu fördern. Online-Broschüren betonen, wie normal es sei, „längere Zeit mit beiden Geschlechtern“ zu experimentieren. Sie erklären „viele verschiedene Sex-Praktiken, Stellungen und Varianten“ und wie Oral- und Analverkehr am besten gelinge.

Aneinandergereihte Ex-Beziehungen wirken sich negativ auf die Intimität und Wertschätzung in der Ehe aus. Bewusst konterkariert die Pille-Porno-Puff-Idylle der sich selbst als „sexualfreundlich“ bezeichnenden Gender-Pädagogik eine auf tragfähige Familienbeziehungen hinauslaufende Sexualmoral.

Der Krippenausbau und die Sexualpädagogik sind zwei psychologische Hebel der Gender-Ideologie, die bewusst oder intuitiv die moralischen Kernbereiche des Menschen angreifen und die dünne Schicht, die wir Kultur nennen, innerhalb weniger Generationen erodieren lassen. Die sexuelle Revolution breitet sich subtil wie eine Seuche aus.

Steckt hinter diesen gesellschaftlichen Tendenzen absichtliche Dekonstruktion? Oder neige ich zum kulturpessimistischen O tempora, o mores-Geunke?

Werden aus pornoguckenden, mit Ritalin ruhig gestellten Jungs, die in Ganztags-Gemeinschaftsschulen den „Kondomführerschein“ machen, die Dichter und Denker von morgen? Werden die mit der Pille gut versorgten Mädchen, die bis zum Abi schon zwei, drei feste Freunde aufs Intimste „kennengelernt“ haben, später eine von Wertschätzung und Verbundenheit getragene Liebesbeziehung führen? Werden aus Kindern, die von einer Aufbewahrungsanstalt in die nächste gebracht werden, die ihre emotional verkrachten Eltern als gestresste Arbeitnehmer erlebt und als Teenager alles ausprobiert haben, später glückliche Ehepaare, die sich rührend um ihre 1,4 Kinder kümmern?

Ist der auf seine Triebe zurückgeworfene und familiär ungebundene ­ pardon — der moderne Mensch, der haltlos von einer Affäre in die Nächste stolpert, das Ziel irgendeiner Interessengruppe? Wann kippt das emotionale Ökosystem der offenen Gesellschaften? Sexualisierung und grenzenlose Offenheit — no border, no nation, no family. Wer freut sich darüber?

Der Artikel erschien auf SHIFT und wurde uns vom Autor zur Verfügung gestellt.

Dr. Martin Voigt (31) ist Jugendforscher und promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Für die Bundespolizei betreute er das Präventionsprojekt „Selfies im Gleisbett“. Sein aktuelles Buch „Mädchen im Netz — süß, sexy, immer online“ vertieft einige der im Beitrag angeklungenen Themen. The Cathwalk wird am 28. April darüber berichten.

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