Hollywood-Kirche Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/hollywood-kirche/ Abendland & Alte Messe Sun, 31 Jul 2022 12:08:16 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Hollywood-Kirche Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/hollywood-kirche/ 32 32 Heilige statt Hollywood zum Vorbild nehmen https://www.thecathwalk.de/2017/11/01/heilige-sind-die-wahren-stars/?pk_campaign=feed&pk_kwd=heilige-sind-die-wahren-stars https://www.thecathwalk.de/2017/11/01/heilige-sind-die-wahren-stars/?pk_campaign=feed&pk_kwd=heilige-sind-die-wahren-stars#respond Wed, 01 Nov 2017 09:00:20 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8522 Stars sind die modernen Vorbilder: reich, schön, berühmt. In Hollywood wird dieser Kult am besten produziert. Heilige dagegen gelten als altmodisch. Jemanden zu verehren, weil er aus dem Glauben gelebt hat, gilt als nutzlos und weltfremd. Lohnt sich Hollywood mehr als Heiligkeit? Religion wird nicht aufgelöst, sondern ersetzt Es gibt die Vorstellung, dass man Religion auflösen […]

Der Beitrag Heilige statt Hollywood zum Vorbild nehmen erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Stars sind die modernen Vorbilder: reich, schön, berühmt. In Hollywood wird dieser Kult am besten produziert. Heilige dagegen gelten als altmodisch. Jemanden zu verehren, weil er aus dem Glauben gelebt hat, gilt als nutzlos und weltfremd. Lohnt sich Hollywood mehr als Heiligkeit?

Religion wird nicht aufgelöst, sondern ersetzt

Es gibt die Vorstellung, dass man Religion auflösen und begraben könne. Auch wird behauptet heute brauche der Mensch weder Gott, noch eine Kirche. Wie Heilige damals  als Vorbilder gedient haben, so sollen nun Stars dafür herhalten. Hollywood wird dann zum Himmel des Diesseits. Die Verehrung der Hollywoodstars steht dem Heiligenkult des Mittelalters – der auch missbraucht wurde – in Nichts nach. Stars haben die Heiligen ersetzt und ins Diesseits zurückgeholt. Magazine, Fernsehserien, Reportagen, Mode, Kosmetik, Poster: sie zeigen den Star gleichsam als religiöses Vorbild. Dem Star will man nacheifern in Reichtum, Schönheit und Berühmtheit. Die Oberfläche soll den Tiefgang bieten.

Allerheiligen als Alternative

Anders will das Allerheiligenfest sein. Heilige verkörpern Umkehr im Namen des Evangeliums. Ihr Leben war nicht immer „surfing in the sun“ und oft von Armut gekennzeichnet. Hier stellt sich natürlich direkt die verständliche Frage: Wieso soll man  so einen als Vorbild ansehen? Was nützt das? Was ist daran schön und ansprechend? – Auf diese Fragen kann man nicht mit oberflächlicher „Selbstverwirklichung“ antworten, aber mit dem Versprechen Christi: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten“ (Mk 8,35).

Das wirkt unmodern, weltfremd und nicht erstrebenswert. Ein modernes Leben scheint ja dann „gerettet“ zu sein, wenn es eben nicht um Gottes willen verloren gegeben wird, sondern das Ego mit allen scheinbaren Annehmlichkeiten „ausgelebt“ wird. Sich zu nehmen, was man kann gilt oft als der wichtigste Imperativ – um ja nichts zu verpassen. Was paradox klingt: Das Leben zu gewinnen, indem man es gibt, erweist sich immer wieder als wahr. Dies zeigen die Heiligen, wie alle anderen, die verstanden haben worum es geht.

Worum geht es?

Heilige stehen nicht für sich selbst, dürfen nicht angebetet werden, denn nur Gott allein verdient Anbetung. Heilige sollen Fenster sein, durch die die Herrlichkeit Gottes durchstrahlt. Während Hollywood-Stars für den ganzen Glanz der Welt stehen, stehen Heilige für den ganzen Glanz des Glaubens. Weil das eben nicht auf den ersten Blick einsichtig ist, wird der Glaube schnell als „unsinnig“ abgetan. Es lohnt sich aber genauer hinzusehen. Wenn der Kosmetikglanz am Walk of Fame seine Realitätsdusche erhält, ist nichts mehr übrig.

Nach der Desillusion aber fängt das Leben erst richtig an. Und zur Unterstützung gibt es die Kirche und die Fürsprache durch die Heiligen und die Ausrichtung an ihnen. Nicht umsonst wird in der Allerheiligenlitanei gebetet: „Erfülle alle Glieder der Kirche mit der Kraft des Heiligen Geistes“. Diese Kraft ermöglicht es, das Eigentliche zu leben: das Leben in Fülle für das die Heiligen Beispiele sind. Ein Leben in Fülle hat vor allem zwei Kennzeichen: Hingabe und Liebe. Mehr Leben gibt es nicht, mehr bieten kann man nicht, mehr Reichtum braucht es nicht.

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Die falsche Mission: Warum „Hurra-Katholizismus“ gefährlich ist https://www.thecathwalk.de/2016/07/18/die-falsche-mission/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-falsche-mission https://www.thecathwalk.de/2016/07/18/die-falsche-mission/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-falsche-mission#comments Mon, 18 Jul 2016 04:34:27 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5727 Kirchen verlieren immer mehr Anhänger, Atheismus und Säkularismus wachsen und so sucht man nach neuen Wegen, um vor allem junge Menschen wieder zu begeistern. In den USA hat diese Umbruchsphase dazu geführt, dass gewisse Kreise mit zwei Dingen die Neuevangelisierung voranbringen wollen. 1.: Klare Identität als „100% katholisch“, „romtreu“ usw. 2.: Methoden der modernen Film- […]

Der Beitrag Die falsche Mission: Warum „Hurra-Katholizismus“ gefährlich ist erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Kirchen verlieren immer mehr Anhänger, Atheismus und Säkularismus wachsen und so sucht man nach neuen Wegen, um vor allem junge Menschen wieder zu begeistern. In den USA hat diese Umbruchsphase dazu geführt, dass gewisse Kreise mit zwei Dingen die Neuevangelisierung voranbringen wollen.

1.: Klare Identität als „100% katholisch“, „romtreu“ usw. 2.: Methoden der modernen Film- und Popindustrie einsetzen. Was sich eigentlich abstößt, soll sich vermischen: Tradition in der Moral und Moderne in der Methode. Diese Chimäre lebt vor allem in der „Frühphase“ des „Hurra-Katholismus“ recht erfolgreich. Aber wie alles was contra naturam ist, hat sie keinen Bestand.

Was den „Hurra-Katholizismus“ so gefährlich macht

Die Inszenierung kann – wegen ihrer Methoden – nur eines sein: Show. Und das ist das große Problem. Gefährlich wird diese Show, weil sie mit dem Anspruch auftritt, rechtgläubig zu sein und dadurch emotionalen Druck aufbauen kann. Wahrheit mit Gefühl zu verbinden birgt eine kaum zu überschätzende Gefahr. Die Inszenierung ist oberflächlich, über den Seelenzustand soll man aber in der Tiefe sprechen. Es kommt zusammen, was nicht zusammen gehört. Wahr kann etwas nur sein, wenn es vernünftig ist und mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Das Gefühl kann hier genauso täuschen wie helfen. Es ist wie der Apostel Paulus sagt: „Der Glaube kommt vom Hören“ – nicht vom Fühlen.

Weiterhin wird der Eindruck vermittelt, rechtgläubig hieße, sich mit Hollywood-Methoden lobpreisend durch die Welt zu schwingen, als sei man im Besitz ewiger Heiterkeiten. Das ist so gegen das klassische gesunde religiöse Empfinden, das es schwer ist, diese Phänomene überhaupt noch dort einzuordnen.

Der Glaube rückt zudem gefährlich nahe in den Bereich des Totalitären, wenn Zweifel und Widerspruch nicht erlaubt sind. Als „Praise-the-Lord-Anhänger“ kann man Menschen gefügig machen, indem man sie emotional beeinflusst. Das ist immer dann der Fall, wenn man fühlen soll, was Gott will – statt auf objektive Kriterien zu achten und diese mit dem eigenen Leben zu verbinden. Schaut man zu sehr auf seine Emotionen, geht auch der Sinn für die objektive Wirklichkeit verloren. Gefahren eines Doppellebens oder unauthentischer Glaubensausprägungen werden dann sogar – wenn auch ungewollt – befördert. Die anscheinend vollen Kirchen und Events werden mitunter herangezogen, um den Weg zu rechtfertigen. Wer Erfolg hat, muss sich nicht hinterfragen lassen.

Aber sind die Kirchen wirklich voll und wird wirklich das Evangelium bezeugt? Wenn man das Phänomen genauer ansieht, so stellt es sich doch sehr schnell als Kurzschlussphänomen heraus, das keine Zukunft und Dauer hat. Diese Art von Hollywood-Kirche funktioniert in den reichen und wohlhabenden Gegenden, in denen Glaube sich vor allem über Motivation verkündigen lässt und verblasst schnell. Man begibt sich methodisch auf die Ebene der Popkultur und kann letztlich nur Gefühle ansprechen, die wie die Jugend bald verschwindet.

Hier kann allein schon wegen der Methode kein tragender Glaube erzeugt werden. Im Gegenteil, es scheint vielmehr vor allem eine Vergötzung von Glücksgefühlen stattzufinden, von Schein, Show und Oberflächlichkeit. In der Bibel wird Gott jedoch bezeugt als jemand, der auch dann Gott des Heils ist, wenn der Anschein das Gegenteil nahelegt. Das Kreuz ist unser Weg zum Heil, nicht das Gefühl.

Biblische Geschichten erzählen, was echte Frömmigkeit ist. Hiob und der Beter in Psalm 88 scheinen von Gott verlassen zu sein. Alle Show und alles Glück sind abhanden gekommen. Dennoch bleibt die Glaubenshoffnung bestehen. So kann Hiob sagen: „Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen.“ (Hiob 19, 25 f.). Zu so einer Hoffnung kann aber eine Methode, die ganz auf das Ansprechen von Gefühlen setzt, nicht vordringen.

Es stellt sich weiterhin die Frage, ob diese Gefühlsstimulation nicht nahe an einer Spielart des Calvinismus ist, zumindest in der Art, dass man seinen Gnadenstand bei Gott durch emotionalen Erfolg erfühlen könne. Der Ich-Kult vernachlässigt weiterhin total den sozialen Bereich.

Der Hurra-Katholizismus scheitert vor dem echten Leben

Es ist kaum verwunderlich, dass kein echtes soziales Engagement, keine Pastoral in den Randgebieten der Gesellschaft, bei Armen, Obdachlosen und Ausgegrenzten stattfindet. Diese Art von Kirche ist nur sich selbst verpflichtet und weiß Lobpreis und Glaubens-Wellness finanziell zu vermarkten. Für echtes Leben ist kein Platz. Es soll ausgeschlossen bleiben. Denn wer in der vollen Gefühlswahrheit ist, will die Anfrage des Lebens nicht.

Aber die Anfrage ist einfach da. Was macht man damit? Was macht man, wenn das Leben anders ist, als es der Gefühls-Katholizismus darstellt? Was, wenn Beziehungen und Ehen auch bei solchen Katholiken scheitern? Was, wenn man arbeitslos wird? Was, wenn die Priester doch nicht so heilig sind, wie die Videos und Predigten es einem weismachen wollen? Was, wenn wir trotz allem doch Menschen mit Fehlern, Schwächen und Sünden bleiben, die sich nur zweifelnd und fragend, aber keineswegs sicher dem Glauben nähern können? Was, wenn das Leben viel bunter, viel facettenreicher ist, als das Schwarz-Weiß-Schema des ständigen Lobpreises und Gott-liebt-dich-Kitsches?

Echte Tradition statt Show und Schwärmerei

Nicht selten kommt es zu ernsten Glaubenskrisen, wenn nicht gar zu Skandalen, wenn Anspruch auf Wirklichkeit trifft. Nicht nur aus den USA gibt es genügend Beispiele. Was diese scheinbar so romtreuen Bewegungen, die allesamt moderne Phänomene sind, oft vereint, ist eine gewisse Traditionsvergessenheit. Zwar nennen sie sich konservativ und behaupten, sie seien in der Tradition. Aber in Wirklichkeit sind es moderne Effektshows, inszenierte Luftnummern. Nicht selten werden auch infantile Bibelauslegungen vorgenommen, die kein Fundament haben und nur davon abhalten erwachsen zu werden.

Thomas von Aquin, Augustinus, Bellarmin und Bonaventura kann man nicht einfach ignorieren und so tun als gebe es keine Kirchengeschichte und akademische Theologie. Die Apostel, Wüstenväter und Heiligen haben den Glauben gelebt und aufgeschrieben, ihr Erbe ist unsere Nahrung. Ohne Tradition laufen wir ins Nichts. Die Tradition ist das lebendige Feuer, das bis heute brennt. In ihr lebt der Geist von 2000 Jahren Christentum, nicht der Stumpfsinn von Gebetshäusern mit Lichteffekten. Statt Discos zu kopieren, sollte man lieber ins Original gehen. Macht auch mehr Spaß.

Die Tradition ernst zu nehmen, heißt, aus der Kirchen- und Glaubensgeschichte zu lernen, zu wachsen und zu reifen, nicht das Rad neu zu erfinden, wenn es schon da ist. Wer in der Tradition nach dem Glauben sucht, wird schnell merken, dass er wenig mit Show zu tun hat und viele Fehler gar nicht erst machen müssen. Glaube und Vernunft müssen zusammen gedacht werden. Denken erwünscht – statt blinder Schwärmerei. Das ist der Weg, der trägt und Früchte bringt.

Man soll sich nicht für dumm oder naiv verkaufen lassen, weder von Hollywood, noch vom Staat oder kirchlichen Bewegungen. Ehrlichkeit ist die beste Therapie gegen falschen Schein.

Glauben muss man immer wieder neu wagen, bis man merkt, dass Vertrauen tragen kann. Das stellt sich als viel nüchterner, mühsamer und langatmiger heraus, als es der „Hurra-Katholizismus“ verkauft. Aber es lohnt sich und das ist mehr wert als alle leeren Versprechen.

Der Beitrag Die falsche Mission: Warum „Hurra-Katholizismus“ gefährlich ist erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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