Beichte Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/beichte/ Abendland & Alte Messe Wed, 25 Aug 2021 15:32:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Beichte Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/beichte/ 32 32 „Sindr“: App für Beichtwillige https://www.thecathwalk.de/2016/12/05/sindr-app-fuer-beichtwillige/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sindr-app-fuer-beichtwillige https://www.thecathwalk.de/2016/12/05/sindr-app-fuer-beichtwillige/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sindr-app-fuer-beichtwillige#respond Mon, 05 Dec 2016 10:30:20 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8804 Die schottische Erzdiözese von Edinbugh und St. Andrews hat eine App für das Smartphone entwickelt, die Beichtwilligen schnell den Weg zur nächsten Kirche zeigen kann. Noch vor dem eigentlichen Start hat die App schon jetzt einen Spitznamen bekommen: „Sindr“. Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, erkennt die App die aktuelle Position des Nutzers und […]

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Die schottische Erzdiözese von Edinbugh und St. Andrews hat eine App für das Smartphone entwickelt, die Beichtwilligen schnell den Weg zur nächsten Kirche zeigen kann. Noch vor dem eigentlichen Start hat die App schon jetzt einen Spitznamen bekommen: „Sindr“.

Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, erkennt die App die aktuelle Position des Nutzers und zeigt an, wo sich die nächstliegende Kirche befindet. Das Programm zeigt zudem, wo gerade eine Messe stattfindet oder die Möglichkeit zur Beichte gegeben ist. Sie soll Beichtwilligen unter die Arme greifen, die sich auf Reisen befinden oder auch absichtlich nicht in ihrer angestammten Kirche beichten wollen, um anonym zu bleiben.

Entwickelt wurde die App für das iPhone von der Firma Musemantik im Auftrag der Erzdiözese von Edinbugh und St. Andrews. Der offizielle Name lautet „Die katholische App“ (“The Catholic App”), doch schon jetzt haben Britische Medien den Spitznamen „Sindr“ verbreitet, in Anlehnung an Tinder und Grindr.

„Dieses kleine Stückchen Technologie kann großen Einfluss darauf haben, wie die katholische Kirche die Gnade Gottes und die Freude am Evangelium in unserer heutigen Welt verbreiten kann“, sagte Erzbischof Archbishop Leo Cushley bei der ersten Präsentation der App. Es gebe schon viele Anfragen von Kirchen in anderen Regionen, welche in die App aufgenommen werden wollen, hieß es. (pro)

Quelle: Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de 

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Der Ablass – Den gibt’s doch gar nicht mehr! https://www.thecathwalk.de/2016/10/31/der-ablass/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-ablass https://www.thecathwalk.de/2016/10/31/der-ablass/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-ablass#comments Mon, 31 Oct 2016 08:21:18 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8513 Von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Galileo Galilei habe aus Protest gegenüber der Zensur seiner These, die Erde kreise um die Sonne und nicht umgekehrt, ausgerufen: „Und sie bewegt sich doch!“ Am Ende des Heiligen Jahres, in dem es Papst Franziskus gelungen ist, den Ablass wieder „salonfähig zu machen“, möchte man sagen: „Es gibt ihn […]

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Von Monsignore Florian Kolfhaus

ROM, (CNA Deutsch).- Galileo Galilei habe aus Protest gegenüber der Zensur seiner These, die Erde kreise um die Sonne und nicht umgekehrt, ausgerufen: „Und sie bewegt sich doch!“ Am Ende des Heiligen Jahres, in dem es Papst Franziskus gelungen ist, den Ablass wieder „salonfähig zu machen“, möchte man sagen: „Es gibt ihn doch! Den Nachlass zeitlicher Sündenstrafen.“

Wie in keinem anderen Heiligen Jahr zuvor hat der Heilige Vater nicht nur die Bedeutung der Beichte, sondern auch des Ablasses hervorgehoben, der nicht nur an den Heiligen Pforten Roms, sondern an unzähligen Orten der Welt gewonnen werden konnte. So viele Türen, deren frommes Durchschreiten den Gläubigen Nachlass ihrer zeitlichen Sündenstrafen gewährte. Nie zuvor gab es das in dieser Form! Selbst Sträflinge, denen es ja unmöglich ist, das Gefängnis zu verlassen, erhielten – wiederum dank einer großherzigen Entscheidung des Papstes – beim Überschreiten ihrer Zellentür einen Ablass.

Heute gedenken Protestanten in aller Welt des berühmten, wohl eher legendären Thesenanschlag Martin Luthers. Die heilige Pforte evangelischer Christen ist die Tür der Schloßkirche von Wittenberg. An ihr begann die Reformation, die im kommenden Jahr groß gefeiert werden wird. Und so steht auch in den kommenden Monaten wieder der Ablass im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit vieler Christen und Nicht-Christen.

Der Wittenberger Mönch wollte sich gegen den Missbrauch dieser biblisch fundierten und frühkirchlichen Praxis wenden, beginnt aber schon im Jahr 1517 – später wird das noch viel deutlicher werden – die Mittlerrolle der Kirche zwischen Gott und den Menschen zu kritisieren.

Wieso braucht es eine Gemeinschaft, durch die ich Vergebung finde? Genügt es nicht, dass ich Gott um Verzeihung bitte? Ja, ist es nicht sogar schädlich für meine Freundschaft mit Christus, wenn ich Papst und Priester als Mittler seines Heils brauche? Mit Luthers Kritik am Missbrauch des Ablass hebt seine Zurückweisung der sakramentalen Beichte an, als einzigem ordentlichen Weg der Sündenvergebung und der Kirche als „heilsnotwendige“ Gesellschaft, in die ich durch die Taufe und den Glauben eingegliedert werde.

Jedes Schulkind hört von dem reißerischen Werbespruch der damaligen Ablassprediger: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ Zweifellos war das ein Missbrauch und Ärgernis, das auch von hohen Würdenträgern, etwa dem berühmten Kardinal Cajetan, schon damals kritisiert wurde.

Der Missbrauch einer guten Sache stellt sie selbst nicht in Frage. Niemand würde scharfe Küchenmesser verbieten, obwohl nicht selten damit scheußliche Morde verübt werden. Es kommt auf den rechten und achtsamen Gebrauch an – bei Schneidewerkzeugen nicht weniger als beim Ablass, der ein großartiges Geschenk der Kirche an uns Christen ist.

„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“

Wir stehen inmitten zweier Jahre, die uns mit dem Thema Ablass – in seiner katholischen Renaissance während der vergangenen Monate und in seiner bekannten Kritik in den kommenden – konfrontieren werden. Was ist aber eigentlich der „Ablass“, diese scheinbar mittelalterliche Frömmigkeitsform, die längst überwunden schien und doch durch Papst Franziskus in ungeahnter Weise gefördert wurde? Das erste, bereits angedeutete Missverständnis ist die Meinung, ein Katholik könnte durch den Ablass, und das heißt in der Vorstellung vieler Menschen, durch eine bestimmte Summe Geld, die Verzeihung seiner Sünden „erkaufen“. Manche denken sogar, er erhalte dann, falls sein Portemonnaie dick genug ist, einen Freibrief zu sündigen, da er ja immer wieder die Münzen im Kasten klingen lassen kann. Ja in manchen Köpfen herrscht die Vorstellung als könne man sich dann geradezu den Preis ausrechnen, der zu begleichen sei, wenn man dreimal nicht in die Kirche geht, einmal den Ehepartner betrügt und immer wieder mal die Kartoffeln aus Nachbars Acker klaut. – „Macht 89,50 Euro. Als guter Kunde bekommen sie beim nächsten Mal eine schwere Sünde gratis erlassen.“ – So ein Blödsinn!  Eine solche Praxis gab es in der Kirche nie! Vergebung der Sünde geschieht – abgesehen von Notsituationen wie etwa Krieg, Seuche oder auch ein persönlicher Unfall – nur im Sakrament der Beichte. Dazu braucht es aber immer Reue und Bekenntnis. Vergebung gegen Barzahlung – nein, das gibt es nicht.

Ablass? – Was ist denn das?

Leider teilen nicht alle die offensichtliche Euphorie des Papstes, die heilige Pforten, und damit „Tore zum Nachlass zeitlicher Sündenstrafe“, wie Pilze aus dem Boden hat sprießen lassen. Es fehlt an Katechesen und Predigten, in denen man versucht,  Katholiken den Ablass zu erklären und ihnen Möglichkeiten zu geben, ihn häufig und gerne zu empfangen. Die meisten Katholiken haben nur vage, oft auch falsche Vorstellungen von dieser Wirklichkeit. Selbst gute Christen, die oft beichten, fragen sich, warum denn Reue, Bekenntnis nicht genügen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Ein einfaches Beispiel erklärt, warum der Ablass nicht unwichtig und nebensächlich, geschweige denn falsch und überholt ist.

„Und wer bitte bezahlt die Rechnung?“

Peter und Franz sind Freunde, aber eines Tages kommen sie doch in Streit. Erst beleidigen sich die Jungen, dann beginnen sie zu raufen, wälzen sich über den Boden und schlagen zu. Dabei trifft Peter den Franz so unglücklich, dass er ihm einen Zahn ausschlägt. Autsch! Schlagartig endet der Streit und die beiden laufen verärgert nach Hause. Daheim angekommen, bereut Peter seinen üblen Schlag in das Gesicht des Freundes. Er fährt zu seiner Wohnung und bittet um Verzeihung. Er erkennt ohne lange Diskussion an, dass er zu weit gegangen ist, und dass alles schon damit begann, dass er sich wegen einer Kleinigkeit über den Freund geärgert und ihn darum beleidigt habe. Franz lässt sich von diesem Bekenntnis rühren und erkennt die Reue des Freundes an. Mit blutendem Taschentuch vor dem Mund, stammelt er: „Ist schon wieder gut. Freunde?“ – „Freunde!“

Das, was hier zwischen Peter und Franz geschieht, das ereignet sich in der Beichte. Aus Feinden werden wieder die alten Freunde. Gott vergibt. Immer und immer wieder. Freilich bleibt der Schaden, die Folge der Sünde – in unserem Fall – der ausgeschlagene Zahn. Peter begleitet seinen neu gewonnenen, alten Freund zum Arzt, der die Sache recht schnell in Ordnung bringt.

Wer bezahlt aber nun für die medizinische Hilfe? Eigentlich muss Peter dafür bezahlen, aber so viel Geld bringt er nur bei monatelangem Sparen seines Taschengeldes zusammen. Nehmen wir an, er erzählt die Geschichte ehrlich seiner Mutter, die – als sie sieht, dass Peter schon „gebeichtet“ hat und ehrlich bereut, was er getan hat – sofort bereit ist, die Rechnung zu übernehmen und den Schaden im Namen ihres Sohnes wieder gut zu machen. Freilich stellt sie eine kleine Bedingung: Peter muss als Strafe – er soll ja doch auch irgendwie spüren, dass das kein harmloser Vorfall war, bei dem man mal ein Auge zudrücken kann – einen Monat lang den Müll raustragen. Peter atmet erleichtert auf: „Gerne mach ich das! Das hätte viel schlimmer für mich ausgehen können.“

Sünden provozieren kein schlechtes Karma, aber haben Konsequenzen

Was hier beschrieben wird, ist der Ablass, der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen. Alles, was wir tun, hat Folgen – für die schlechten müssen wir geradestehen. Weil wir das aber oft nicht schaffen, greift „Mutter Kirche“ ein. Sie bezahlt für uns aus dem „Schatz der guten Werke Christi und der Heiligen“. Das Bankkonto dieser Frau ist voll – wieder einmal scheint sich alles „nur“ um’s Geld zu drehen! – weil sie so viel von Christus, Maria, den Aposteln und allen Heiligen bis heute geerbt hat mit dem Auftrag, damit Gutes zu tun. Die Kirche, das heißt in der Regel der Papst, verfügt über dieses Konto und teilt davon an alle aus, die darum bitten, das heißt einen Ablass gewinnen wollen. Freilich erwartet sie eine geradezu symbolische Gegenleistung, ein „kleines“ gutes Werk, einen Pfennigbetrag, den wir auf ihr Konto – man könnte auch sagen das Solidaritätskonto – aller Christen einzahlt. Einen vollkommen Ablass, also die volle Übernahme der Folgen meiner Sünde, gibt es daher nur unter fünf Bedingungen:

  1. Beichte – und das bedeutet, wie schon gesagt, Reue und Bekenntnis.
  2. Kommunion – ich muss zu Jesus laufen bzw. ihn zu mir einladen, damit die alte Freundschaft neu und vielleicht sogar noch stärker wieder auflebt.
  3. Freiheit von der Anhänglichkeit an jede Sünde – selbst einer lässlichen. Der Ablass begleicht meine Schulden. Jetzt darf ich keine kleinmütigen Kompromisse machen. Selbst 50 Cent einem Millionär aus dem Geldbeutel zustehlen – sicherlich keine schwere, aber doch eine kleine, lässliche Sünde – muss ich radikal ablehnen. Das ist der schwerste Punkt, an dem besonders deutlich wird, dass der Ablass keine billige Gnade, sondern tiefgreifende Aussöhnung und Wiedergutmachung bedeutet.
  4. Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters – Der Papst verwaltet das „Bankkonto der Heiligen“. Er teilt im Ablass davon aus und bittet, gleichsam als kleine Gegenleistung, dass man, in der Regel ein Vater unser und ein Ave Maria, in seinen monatlich bekanntgegeben Anliegen betet. Diese muss man nicht kennen, sondern es genügt „in der Meinung des Heiligen Vaters“ zu beten)
  5. Ein gutes Werk – Das ist die kleine „Strafe“, die die Mutter zur Besserung auferlegt). Solche Werke sind zum Beispiel den Rosenkranz in Gemeinschaft beten, eine halbe Stunde Bibellesen, eine halbe Stunde Anbetung, etc. Oder wie im Heiligen Jahr das Durchschreiten einer Heiligen Pforte. An Allerseelen und den folgenden acht Tagen kann ein Ablass, allerdings nur für die Verstorbenen, gewonnen werden, wenn man als „gutes Werk“ einen Friedhof besucht, und dort für die Seelen der Verstorbenen betet.

Weder Hölle, noch Himmel – ein „Vorzimmer“ zur ewigen Seligkeit

Der Ablass ist die Vergebung zeitlicher Sündenstrafen. Was heißt das? Die Folge der schweren Sünde ist die ewige Trennung von Gott. Das nennen wir „Hölle“. Die Beichte befreit uns von der schweren Schuld und dieser entsetzlichen Konsequenz, das heißt mit der Absolution erlischt auch die ewige Strafe. Es bleibt eine zeitliche Strafe, das heißt eine Folge der Sünde, die irgendwann wieder gut gemacht ist; sei es in diesem Leben, in dem ich mich bemühe als guter Christ zu leben; oder im anderen, das heißt im Fegefeuer. Dort freilich kann der Mensch aktiv nichts mehr für sich tun. Er wird gereinigt. Die Lebenden können aber, so glauben wir Katholiken, den Seelen der Verstorbenen durch unser Gebet und auch durch den Ablass helfen. Wir sind nicht völlig von unseren Lieben getrennt, denn der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, so Jesus selbst, ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.

Katholiken können singen „We are family“

Für Martin Luther steht der Mensch allein vor Gott. Für uns Katholiken stehen neben uns die Engel und Heiligen im Himmel aber auch die Menschen auf Erden, die für uns beten. Die „Freiheit eines Christenmenschen“ von allen Mittlern, ist nur schwer durchzustehen und kann manchmal zur schmerzhaften Einsamkeit werden. Die Kirche aber ist eine Familie, deren Mitglieder füreinander einstehen. Sie ist eine Solidargemeinschaft, ein Leib, wie der heilige Paulus sagt, in dem alle leiden, wenn einer leidet; alle sich freuen, wenn einer sich freut. Unsere Gebete sind oft im Plural, weil wir immer mit und für unsere Brüder und Schwestern vor Gott stehen. Diese Dimension wird im Ablass deutlich. Er ist die Versicherung, in die alle einzahlen, und diejenigen davon profitieren, die aufgrund ihrer Sünden und Fehler in Not geraten.

Was ein Ferrari in der Waschstraße mit dem Fegefeuer zu tun hat

Der heutige Reformationstag – Luther wählte bewusst den Vorabend des Allerheiligenfestes, an dem zahlreiche Menschen zum Gottesdienst strömten und damit an der Kirchentüre Halt machten, um seine Thesen zu lesen –  mehr aber noch der 2. November als der Gedenktat „Allerseelen“, das heißt all jener, die sicher in den Himmel kommen werden und dann zu allen Heiligen gehören, jetzt aber noch im Fegefeuer leidvoll erkennen, erinnern uns an den Ablass. Er ist das große Geschenk der Kirche an ihre Kinder, die sie um Hilfe bitten. Wir müssen es nicht alleine schaffen, wieder alles in Ordnung zu bringen. Freilich versteht man ihn nur, wenn man an die Realität des Fegefeuers glaubt, in dem die Seelen schmerzvoll leiden, weil sie angesichts der Schönheit Gottes, all die vielen Flecken erkennen, die sie noch beschmutzen. Das tut weh.

Stellen Sie sich vor, ihr kostbares Auto, ein prächtiger Ferrari, der vollkommen verdreckt ist und daher unmöglich als „Hochzeitswagen“ genutzt werden kann; nein, besser noch – ein Auto empfindet keinen Schmerz – Sie selbst wären voller Ölflecken. Unmöglich, so zu seiner eigenen Hochzeit zu gehen. Kein Wasser, keine Seife, nichts in Sicht. Sie „müssen“ selbst in die Autowaschanlage, in der die harten Bürsten und die brennende Seife sie sauber reibt. Ein hinkender Vergleich, aber es geht darum, dass diese Reinigung im Fegefeuer notwendig (wie sollte man sonst zum Fest gehen?), leidvoll und passiv ist, das heißt die Seele nichts mehr für sich selbst tun kann. Sie kann sich nicht selbst waschen, aber doch erträgt Sie „gerne“ die schmerzhafte Prozedur, um endlich sauber zum Hochzeitsmahl gehen zu können. Sie werden „gefegt“, besser gesagt, gereinigt.

Wir können den Seelen der Verstorbenen helfen. Die „armen Seelen“ können nichts mehr für sich selbst tun. Sie sind Bettler, die von unseren Gebeten profitieren. Sie werden gerettet, wie der heilige Paulus über das Fegefeuer sagt, aber nur wie durch Feuer hindurch (vgl. 1 Kor 3, 12).

Beten wir für die armen Seelen in diesen Tagen, damit sie – die sicher in den Himmel kommen werden – auch für uns vor Gott eintreten. „We are family“ – eine große Familie, die auf Erden streitet, im Fegefeuer leidet und im Himmel triumphiert und feiert.

 

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Das Sakrament der Versöhnung – Gedanken einer Mutter https://www.thecathwalk.de/2016/10/30/das-sakrament-der-versoehnung-gedanken-einer-mutter/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-sakrament-der-versoehnung-gedanken-einer-mutter https://www.thecathwalk.de/2016/10/30/das-sakrament-der-versoehnung-gedanken-einer-mutter/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-sakrament-der-versoehnung-gedanken-einer-mutter#comments Sun, 30 Oct 2016 10:50:00 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8471 von Ida Nielsson Letztens ging ich während der Sonntagsmesse mit einem unserer Kinder in den Beichtraum unserer Kirche. Warum? Nun, nicht um zu beichten – es war ja gerade Messe. Junge Eltern dürfen während der Messe den Beichtraum in unserer Kirche als Rückzugsort nutzen – zum Stillen, Wickeln, Beruhigen. Ich ging also mit meinem Kind […]

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von Ida Nielsson

Letztens ging ich während der Sonntagsmesse mit einem unserer Kinder in den Beichtraum unserer Kirche. Warum? Nun, nicht um zu beichten – es war ja gerade Messe. Junge Eltern dürfen während der Messe den Beichtraum in unserer Kirche als Rückzugsort nutzen – zum Stillen, Wickeln, Beruhigen. Ich ging also mit meinem Kind in diesen kleinen Raum und blieb dort eine ganze Weile. Bis mein Kind eingeschlafen war.

Und irgendwie empfand ich dort Frieden.

Und ich dachte, dass ich mit euch ein paar Gedanken teilen könnte zur Beichte – oder auch Sakrament der Versöhnung genannt. Gerade die Beichte ist eines der Sakramente, mit dem viele Katholiken und ganz besonders Nicht-Katholiken auf Kriegsfuß stehen.

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Die Beichte wird oft als etwas Demütigendes missverstanden. Dabei ist sie eigentlich das Gegenteil, denn sie bringt Versöhnung. Versöhnung mit Gott, aber eben auch mit sich selbst. Und genau dieser innere Frieden, den wahrscheinlich jeder einmal empfunden hat, der bei einem sensiblen und verständnisvollen Beichtvater gebeichtet hat – genau diesen Frieden strahlt unser Beichtraum aus.

Warum überhaupt beichten?

Nicht alle Christen kennen die Beichte – abgesehen von ein paar Splittergruppen gibt es nur bei Katholiken und Orthodoxen die Beichte. Und die damit verbundene Versöhnung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass von Menschen, die mit dem Sakrament der Versöhnung auf Kriegsfuß stehen, oft die Rolle des Priesters in der Beichte missverstanden wird.

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„Warum sollte ich einem Priester von meinen Fehlern und Schwächen erzählen, was geht denn ihn das an?“ bin ich schon öfters gefragt worden. Und wenn das so wäre, dann würde ich das vermutlich genauso sehen. In der Beichte geht es allerdings nicht um den Priester. Der Priester ist nur der Mittler. Gott hat uns durch Jesus die Vergebung unserer Fehler und Schwächen zugesagt als Jesus folgendes zu den Aposteln sagte:

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

~ Johannes 20, 21-23

Durch das Sakrament der Versöhnung zeigt Gott uns, dass er uns vergibt. Wenn wir bereuen.

Ist es nicht demütigend zu beichten? Muss man sich da nicht ständig etwas aus den Fingern saugen?

Das ist eine andere häufig gestellte Frage. Und viele unserer Großeltern und vielleicht sogar noch unsere Eltern werden das genauso empfunden haben. Aber das ist nicht der Sinn der Beichte. In der Beichte geht es nicht darum sich einreden zu lassen, was für ein schlechter Mensch man ist. Es geht nicht um die Bestrafung der Sünden, es geht um die Vergebung.

Wir sind als Christen dazu aufgerufen selbstkritisch zu sein, denn das ist das Gegenteil von Hochmut. Selbstkritik heißt allerdings nicht Selbstzerfleischung. Wir machen alle Fehler, wir alle haben Schwächen. Das ist nicht unbedingt das Problem. Wie wir damit umgehen ist entscheidend. Gott sagt uns, was gut ist und wir bemühen uns gut zu sein. Und wir sind nicht immer gut.

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Darunter leiden andere, aber auch wir selbst. Aber wir können daraus lernen, wir können um Vergebung bitten, wir können uns weiter entwickeln. Auch dazu sind wir als Christen berufen. Und genau dabei hilft uns die Beichte. Die Beichte ist keine Bürde, die Gott uns auferlegt hat. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Die Beichte ist ein Geschenk.

Alle Christen wissen, dass Gott vergebend ist. Aber durch die Beichte ist das ganz praktisch erfahrbar. Vor der Beichte erforschen wir unser Gewissen, wir stellen fest, wo wir uns schlecht verhalten haben. Das nehmen wir mit ins Gebet bevor wir zum Priester in die Beichte gehen. Wir bekennen vor dem Priester unsere Sünden, danach spricht er mit uns über das, was wir ihm erzählt haben und spricht uns schließlich die Vergebung zu. Und das ist das Entscheidende: Nicht der Priester vergibt uns, er spricht uns die Vergebung zu. Gott vergibt uns selbst.

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Die Beichte erfolgt in vier Schritten: Besinnen, bereuen, bekennen, bessern. Eine regelmäßige Beichte soll nicht dazu führen, dass wir uns als schlechte Menschen empfinden, sondern dass wir mit Gottes Hilfe an uns selbst arbeiten. Voller Mut, Zuversicht und Vertrauen – weil Gott für uns da ist. Weil er aktiv Anteil hat an unserem Leben. Weil er zu uns spricht und uns nicht alleine lässt. Und weil er uns den Beistand unseres Priesters, unserer Gemeinde, unserer Familien und Freunde gibt.

Frieden kommt nur durch Versöhnung – das wissen wir als Eltern am allerbesten.

Wenn unsere Kinder sich streiten oder wir einen Konflikt in der Familie oder mit Freunden haben, dann kehrt erst nach einer Versöhnung Frieden ein. Das gleiche gilt für den inneren Frieden – innerer Friede tritt dann ein, wenn ich mit mir selbst und mit Gott versöhnt bin. Wenn Gott mir vergeben hat und wenn ich mir selbst vergeben habe (und Gott vergibt viel schneller als wir uns selbst…).

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Und genau diesen Frieden strahlt unser Beichtraum aus. Warum ich euch das erzähle? Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das Sakrament der Versöhnung gerade uns als Eltern hilft. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen. Weil ich ungeduldig mit meinen Kindern war, weil ich im Haushalt weniger geschafft habe, als ich mir vorgenommen hatte, weil ich schon wieder etwas wichtiges vergessen habe, weil ich sensibler/zugewandter/geduldiger/entspannter/etc. mit meinen Kindern hätte sein können. Weil ich meinen eigenen Ansprüchen oft nicht genüge.

Das geht vielen Eltern so. Und genau da setzt die Beichte an – sie zeigt uns, dass Gott uns all das vergibt. Mehr noch, dass er uns hilft uns zu bessern. Vor allem aber, dass er uns hilft uns mit uns selbst zu versöhnen.

Wie denkst du über die Beichte? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

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Die Schönheit der Beichte wieder neu herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen#respond Sun, 19 Jun 2016 07:02:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5654 Von Markus Lederer Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern? […]

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Von Markus Lederer

Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern?

Papst Franziskus und viele Heilige dieses so wunderschönen, ermunternden Sakramentes sind auch heute noch feste Fixpunkt, die uns wieder neu dazu motivieren können, beichten zu gehen. Papst Franziskus kann geradezu als Verteidiger der Beichte gesehen werden. Konkret wird dies, wenn der Heilige Vater spontan sich auf den Petersplatz begibt, um Jugendlichen die Beichte abnehmen zu dürfen. Er will damit ein Zeichen für die Beichte in der heutigen Zeit setzen.

Dabei schreibt der Papst den Beichtvätern wieder neu in das Gedächtnis, dass die Beichte „kein Folterinstrument sei, sondern Ort der Barmherzigkeit Gottes!“ (Evangelii gaudium, 24. November 2013, Nr. 44) Diese positive Herangehensweise an das Sakrament der Versöhnung findet sich nicht nur bei Papst Franziskus. Auch Paul VI. formulierte, dass „eine ehrliche Beichte zu den schönsten, trostreichsten und entscheidensten Augenblicken eines Lebens gehöre.“ (Generalaudienz, 1. März 1975). Des Weiteren „gibt es keine Sünde, die Gott nicht vergeben kann. Keine! Nur das, was der göttlichen Barmherzigkeit entzogen ist.“ (Papst Franziskus an die Teilnehmer eines Kurses an der Apostolischen Pönitentiarie, 12. März 2015). Die Logik ist also einfach: Wenn wir nicht beichten gehen, berauben wir uns der Barmherzigkeit Gottes; wir entziehen uns seiner göttlichen Liebe. Im Folgenden sollen zwei Heilige der Kirche vorgestellt werden, die ihr ganzes Leben auf dieses Sakrament ausrichteten.

Zwei große Heilige der Beichte – Hl. Leopold Mandic und der Hl. Pfarrer von Ars

Der Hl. Leopold Mandic, dessen Grab ich glücklicherweise selbst in Padua im Frühjahr besuchen konnte, verbrachte täglich bis zu fünfzehn Stunden im Beichtstuhl. Dabei wurde er umringt von Büßern, bei denen er insbesondere wegen seiner Milde beliebt gewesen ist. Manche Spötter nannten ihn sogar den „Pater Allesvergeber.“ Für Mandic war allerdings klar, dass er damit dem Vorbild Jeus folge. Am schmerzlichsten war für diesen großen Heiligen jedoch, dass er die Notwendigkeit und die Schönheit der Beichte für die Christen erkannte und dennoch feststellen musste, dass wenig gebeichtet wurde. Dabei empfahl er jedem Christen unermüdlich zu wiederholen: „Das Geheimnis der Erlösung gilt genau dir, genau deiner Notwendigkeit, das Heil zu erlangen, genau deinem Schicksal! Und genau im Sakrament der Beichte kannst du persönlich teilhaben (…)

Ebenso wie Mandic verbrachte auch der Hl. Pfarrer von Ars mehrere Stunden bis zur Erschöpfung im Beichtstuhl. Dabei machte er immer darauf aufmerksam, dass Gott uns immer wieder vergibt; auch wenn wir immer die gleichen Sünden beichten zu haben: „Der liebe Gott weiß alles. Noch bevor ihr beichtet, weiß er schon, dass ihr wieder sündigen werdet, und trotzdem vergibt er euch. Wie groß ist die Liebe unseres Gottes, der so weit geht, dass er freiwillig vergisst, was noch geschehen wird, nur um uns zu vergeben.“

Etwas wagen – geh zur Beichte!

Selbst Papst Franziskus beichtet nach eigenen Aussagen alle 15 Tage. Wir alle haben unsere Schwächen und unsere Fehler. Doch nun gibt es zwei Wege: Entweder ich versuche mit Gott, der um meiner Schwächen weiß, einen Neuanfang, oder ich entziehe mich der Schönheit der Barmherzigkeit Gottes.

Selbst kann ich sagen, dass es nichts befreienderes gibt, als eine gute Beichte. Man offenbart Gott, dass man schwach ist und es ohne ihn und seiner Vergebung, nicht schafft. Selbst wird man klein, sodass Gott groß werde. Dabei gilt stets: „Es ist nicht schlimm, wenn man hinfällt, sondern liegen bleibt.“ (Nawid Peseschkian)

Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen Angst, dass sie für ihre Schwächen ausgelacht und an den Pranger gestellt werden. Gerade zu als Kur kann da der Gang zur Beichte – zu Christus – gesehen werden.

Christus wartet auf uns im Beichtstuhl. Er möchte uns durch die Beichte heiligen, stärken und letztendlich retten. Er stellt nicht bloß! Er richtet nicht den Zeigefinger gegen uns! Er vergibt! Die Beichte ist das Kontrastprogramm zu einer nicht verzeihenden, hassenden, bloßstellenden, anprangernden Welt. Im Leben kann man nie tiefer fallen, als in seiner Liebe sich gefangen zu wissen. Seinem Herz, seiner Liebe und seinem Meer an Barmherzigkeit seien unsere Sünden anvertraut. Der Ort der Barmherzigkeit, der Liebe Gottes, ist der Beichtstuhl. Daher ist es die einzig logische Konsequenz zur Beichte zu gehen. Habt keine Angst vor Christus! „Ich verstehe die Seelen nicht, die vor einem so zärtlichen Freund (Jesus) Angst haben.“ (Schwester Faustyna Kowalska Brief 226)

„Ubi caritas et amor! Deus ibi est. Qui non habet caritatem, nihil habe, sed in tenebris et umbra mortis manet; nos alterutrum amemus et in die sicut decet ambulemus lucis filii.“

„Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott. Wer die Liebe nicht hat, der hat gar nichts. Nein er bleibt im Dunkel und im Schatten des Todes. Wir wollen uns gegenseitig lieben und im Tageslicht, so wie es sein soll, als Kinder des Lichtes umhergehen.“

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Markus Lederer (23) studiert katholische Theologie an der Universität Würzburg. Seit 2013 arbeitet er als freier Mitarbeiter bei kathnews. Insbesondere die Schriften Bendikts XVI. haben ihn tief begeistert, da sie ihm immer wieder veranschaulichen, dass lehramtstreue Gesinnung und wissenschaftliches Studium sich nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig bedingen müssen.

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Von den geheimen Lüsten katholischer Priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester#comments Sun, 24 Apr 2016 18:00:27 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3657 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Der Titel klingt reißerisch, und das soll er auch sein, denn es gibt sie, die geheimen Lüste der katholischen Priester. An jedem Stammtisch spricht man immer wieder davon und klagt die „lustvollen“ Kleriker an, Wasser zu predigen und doch selbst Wein zu trinken. Oder man jammert über die […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Erst unlängst ist Gloria von Thurn und Taxis gefragt worden, was sie denn über den Satz denke: „Das Bett eines Priesters ist leer, aber sein Kühlschrank ist voll. Beim puritanischen Prediger sei das umgekehrt.“ Pointiert hat die Fürstin geantwortet: „Beim Puritaner ist sowohl der Kühlschrank als auch das Bett leer, sonst wäre er kein Puritaner.“

Katholisch sein bedeutet in der Tat, „sinnenfroh“ und „lebenslustig“ zu sein. Aber in diesem Artikel geht es gar nicht um den sinnlichen Genuss all dessen, was der Titel den meisten Lesern suggeriert. Es geht um die wirklich geheimen Lüste des katholischen Priesters, die kein Laie jemals erfahren kann. Der nicht-geweihte Christ hat Freuden, die ein Kleriker normalerweise nicht kennt, aber wenigstens zwei „Lüste“ gibt es, die nur und immer allein der Priester genießen kann, und von denen der „Rest der Welt“ keine Ahnung hat.

Jesus, meine Lust und Seligkeit  

Am vergangenen Guten-Hirten-Sonntag hat Papst Franziskus elf Männer zu Priestern geweiht. Es war zugleich der Tag des Gebets für Berufungen, der bei manchen Katholiken den Gedanken aufbringt, man müsse deshalb besonders viel beten, weil es sich ja um eine Entscheidung für trauriges und freudlose Leben handle, denn attraktiv scheint es aufgrund der Zahl der Seminaristen offensichtlich nicht zu sein. Grund genug, endlich über das lustvolle Leben der Priester zu sprechen.

Es geht hier nicht um Sex und Erotik – manchen beenden jetzt vielleicht enttäuscht die Lektüre – auch wenn die vielleicht freudigsten Momente des Priesters mit einer echten Liebesbeziehung zu tun haben. Die Rede ist sehr wohl von Berührung, Zärtlichkeit und Genuss, aber nicht in den Armen einer Frau, mit der der Priester vielleicht eine Nacht verbringt, sondern an der Seite Christi, mit dem er sein ganzes Leben teilt. „Jesus bleibet meine Freude, meine Lust und Seligkeit“ heißt es in einer Bachkantate. Für den Priester ist hier nicht nur die geistliche Nähe des Gottessohnes gemeint, die jeder Christ erfahren kann und soll, sondern – das sage ich ganz bewusst so – der „lustvolle“ Moment, die Hostie in Jesu Leib zu verwandeln und ihn emporzuheben, damit er von aller Welt gesehen und angebetet werde.

Dieser Moment ist wie das Wunder einer Geburt; wie der Augenblick, in dem ein junger Vater zum ersten Mal sein Kind im Arm hat: „Ich habe es ‚gemacht‘, und doch ist es nicht mein Werk. Es ist mein Fleisch und Blut, aber doch nicht ein Stück von mir oder gar mein Eigentum.“

Der Priester bringt Christus auf den Altar, doch nicht wirklich er, sondern der Herr. Er ist Werkzeug und daher eins mit dem, der jetzt durch ihn handelt. Er ist der Pinsel, mit dem der Künstler ein herrliches Gemälde schafft. Wer hat die Mona Lisa gemalt? Natürlich Leonardo da Vinci. Aber hätte er es ohne Werkzeug tun können? Könnte ein Pinsel Lust empfinden, er würde bei jedem Strich des Malers jubeln. So ähnlich ein Priester, wenn er die Wandlungsworte spricht und dann Jesus in Händen halten darf. „Jetzt bist Du in meiner Hand“ kann dann der Zelebrant sagen – mit der umfassenden Bedeutung dieses Wortes – und gleichzeitig weiß er staunend, dass er in der Hand dessen ruht, den er gerade hält.

Das sind Momente der Zärtlichkeit und Freude, die geistlich und konkret, buchstäblich fassbar und un-fassbar sind. Es ist nicht Last, sondern Lust die hl. Messe zu zelebrieren.

In meiner Hand, in seiner Hand

Die andere große Lust eines Priesters, die nur er kennen kann, ist die – ich bitte um Verzeihung für diesen vielleicht anstößigen Vergleich –  im „Halbdunkel“ des Beichtstuhls. Hier ereignen sich Wunder der Liebe und Barmherzigkeit, von denen keiner außerhalb wissen kann. Was kein Psychologe und Therapeut, kein „bester Freund“ und kein verständnisvoller Ehepartner tun kann, das gelingt dem Priester. Er sagt: „Ich spreche Dich los von Deinen Sünden“ — und alles ist tatsächlich anders.

Wie könnte ein Mensch Sünden vergeben? Und wieder weiß der Priester, dass er zwar beim ermutigenden Zuspruch nach guten Worten suchen muss, aber dass er dann doch nur Werkzeug in der Hand eines anderen ist, der sich mit ihm eins macht, damit die Sünder die Stimme des guten Hirten hören – nicht nur die eines Sünders, der auf der anderen Seite des Beichtgitters sitzt. Und wer kann ahnen, wie rührend und bewegend für den Priester selbst die stotternden und nicht selten tränenreichen Bekenntnisse sind?

In wenigen Minuten öffnen fremde Menschen ihr Herz und zeigen die Abgründe ihrer Seele – voll Vertrauen und Hoffnung auf Heilung und Hilfe. Diese Reue ist oft beschämend, denn wie gleichgültig kann auch der Priester in seinem Alltag werden und vergessen, dass auch er, gerade er, immer wieder die Beichte braucht. Ja, es ist ein lustvoller, froher, glücklicher Moment, wenn sich die Tür des Beichtstuhls wieder schließt und ein Sünder als Heiliger hinausgeht. Wenigstens jetzt – mag es lange anhalten oder nicht – ist er ein „neuer Mensch“, der eine neue Chance hat und – im besten Sinne des Wortes – „ganz von vorne“ anfängt.

Es sind aber nicht nur die großen Sünder, sondern auch die frommen Seelen, die in der Beichte nur „abgestaubt“ werden, die den Priester berühren und ermutigen. Kein Laie ahnt, wie viele kleine Heilige in seiner Nachbarschaft wohnen und um deren Glaube und Liebe niemand weiß als der Priester. Ja, es ist Trost und Lust, solchen Menschen in der Verschwiegenheit des Beichtstuhls zu begegnen.

Natürlich gibt es im Leben des Priesters, gerade in den verschiedensten pastoralen Tätigkeiten und Begegnungen, noch viele andere Freuden, aber diese können meist auch von engagierten Gläubigen erlebt werden. Hier geht es um die „geheimen“ Lüste, von denen nur wenige ahnen. Freilich soll mit diesen Zeilen all das Harte und Schwere, das oft Bittere und Enttäuschende dieser Berufung nicht fromm übermalt werden.

Aber gerade weil ein katholischer Priester nicht im Bett, und eigentlich auch nicht am Kühlschrank, sein Leben lustvoll und lebenswert empfinden soll, sind es diese großen Momente, die er genießen darf. Was wäre, wenn wir Priester solche „lustvollen“ Männer wären, die ihre große Liebe leben und sich daher nicht von Schwierigkeiten in der Pfarrei oder manchmal auch im Bischöflichen Ordinariat verbittern lassen? Ganz bestimmt wäre dann diese Berufung, auf die die Kirche nie verzichten kann, wesentlich attraktiver, denn wer will nicht ein solches Leben voller Lust und Liebe.

Dieser Artikel erschien hier auf CNA Deutsch und darf vom Cathwalk nach Rücksprache übernommen werden.

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