Jahr der Barmherzigkeit Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/jahr-der-barmherzigkeit/ Abendland & Alte Messe Wed, 25 Aug 2021 15:32:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Jahr der Barmherzigkeit Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/jahr-der-barmherzigkeit/ 32 32 Der Ablass – Den gibt’s doch gar nicht mehr! https://www.thecathwalk.de/2016/10/31/der-ablass/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-ablass https://www.thecathwalk.de/2016/10/31/der-ablass/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-ablass#comments Mon, 31 Oct 2016 08:21:18 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8513 Von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Galileo Galilei habe aus Protest gegenüber der Zensur seiner These, die Erde kreise um die Sonne und nicht umgekehrt, ausgerufen: „Und sie bewegt sich doch!“ Am Ende des Heiligen Jahres, in dem es Papst Franziskus gelungen ist, den Ablass wieder „salonfähig zu machen“, möchte man sagen: „Es gibt ihn […]

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Von Monsignore Florian Kolfhaus

ROM, (CNA Deutsch).- Galileo Galilei habe aus Protest gegenüber der Zensur seiner These, die Erde kreise um die Sonne und nicht umgekehrt, ausgerufen: „Und sie bewegt sich doch!“ Am Ende des Heiligen Jahres, in dem es Papst Franziskus gelungen ist, den Ablass wieder „salonfähig zu machen“, möchte man sagen: „Es gibt ihn doch! Den Nachlass zeitlicher Sündenstrafen.“

Wie in keinem anderen Heiligen Jahr zuvor hat der Heilige Vater nicht nur die Bedeutung der Beichte, sondern auch des Ablasses hervorgehoben, der nicht nur an den Heiligen Pforten Roms, sondern an unzähligen Orten der Welt gewonnen werden konnte. So viele Türen, deren frommes Durchschreiten den Gläubigen Nachlass ihrer zeitlichen Sündenstrafen gewährte. Nie zuvor gab es das in dieser Form! Selbst Sträflinge, denen es ja unmöglich ist, das Gefängnis zu verlassen, erhielten – wiederum dank einer großherzigen Entscheidung des Papstes – beim Überschreiten ihrer Zellentür einen Ablass.

Heute gedenken Protestanten in aller Welt des berühmten, wohl eher legendären Thesenanschlag Martin Luthers. Die heilige Pforte evangelischer Christen ist die Tür der Schloßkirche von Wittenberg. An ihr begann die Reformation, die im kommenden Jahr groß gefeiert werden wird. Und so steht auch in den kommenden Monaten wieder der Ablass im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit vieler Christen und Nicht-Christen.

Der Wittenberger Mönch wollte sich gegen den Missbrauch dieser biblisch fundierten und frühkirchlichen Praxis wenden, beginnt aber schon im Jahr 1517 – später wird das noch viel deutlicher werden – die Mittlerrolle der Kirche zwischen Gott und den Menschen zu kritisieren.

Wieso braucht es eine Gemeinschaft, durch die ich Vergebung finde? Genügt es nicht, dass ich Gott um Verzeihung bitte? Ja, ist es nicht sogar schädlich für meine Freundschaft mit Christus, wenn ich Papst und Priester als Mittler seines Heils brauche? Mit Luthers Kritik am Missbrauch des Ablass hebt seine Zurückweisung der sakramentalen Beichte an, als einzigem ordentlichen Weg der Sündenvergebung und der Kirche als „heilsnotwendige“ Gesellschaft, in die ich durch die Taufe und den Glauben eingegliedert werde.

Jedes Schulkind hört von dem reißerischen Werbespruch der damaligen Ablassprediger: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ Zweifellos war das ein Missbrauch und Ärgernis, das auch von hohen Würdenträgern, etwa dem berühmten Kardinal Cajetan, schon damals kritisiert wurde.

Der Missbrauch einer guten Sache stellt sie selbst nicht in Frage. Niemand würde scharfe Küchenmesser verbieten, obwohl nicht selten damit scheußliche Morde verübt werden. Es kommt auf den rechten und achtsamen Gebrauch an – bei Schneidewerkzeugen nicht weniger als beim Ablass, der ein großartiges Geschenk der Kirche an uns Christen ist.

„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“

Wir stehen inmitten zweier Jahre, die uns mit dem Thema Ablass – in seiner katholischen Renaissance während der vergangenen Monate und in seiner bekannten Kritik in den kommenden – konfrontieren werden. Was ist aber eigentlich der „Ablass“, diese scheinbar mittelalterliche Frömmigkeitsform, die längst überwunden schien und doch durch Papst Franziskus in ungeahnter Weise gefördert wurde? Das erste, bereits angedeutete Missverständnis ist die Meinung, ein Katholik könnte durch den Ablass, und das heißt in der Vorstellung vieler Menschen, durch eine bestimmte Summe Geld, die Verzeihung seiner Sünden „erkaufen“. Manche denken sogar, er erhalte dann, falls sein Portemonnaie dick genug ist, einen Freibrief zu sündigen, da er ja immer wieder die Münzen im Kasten klingen lassen kann. Ja in manchen Köpfen herrscht die Vorstellung als könne man sich dann geradezu den Preis ausrechnen, der zu begleichen sei, wenn man dreimal nicht in die Kirche geht, einmal den Ehepartner betrügt und immer wieder mal die Kartoffeln aus Nachbars Acker klaut. – „Macht 89,50 Euro. Als guter Kunde bekommen sie beim nächsten Mal eine schwere Sünde gratis erlassen.“ – So ein Blödsinn!  Eine solche Praxis gab es in der Kirche nie! Vergebung der Sünde geschieht – abgesehen von Notsituationen wie etwa Krieg, Seuche oder auch ein persönlicher Unfall – nur im Sakrament der Beichte. Dazu braucht es aber immer Reue und Bekenntnis. Vergebung gegen Barzahlung – nein, das gibt es nicht.

Ablass? – Was ist denn das?

Leider teilen nicht alle die offensichtliche Euphorie des Papstes, die heilige Pforten, und damit „Tore zum Nachlass zeitlicher Sündenstrafe“, wie Pilze aus dem Boden hat sprießen lassen. Es fehlt an Katechesen und Predigten, in denen man versucht,  Katholiken den Ablass zu erklären und ihnen Möglichkeiten zu geben, ihn häufig und gerne zu empfangen. Die meisten Katholiken haben nur vage, oft auch falsche Vorstellungen von dieser Wirklichkeit. Selbst gute Christen, die oft beichten, fragen sich, warum denn Reue, Bekenntnis nicht genügen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Ein einfaches Beispiel erklärt, warum der Ablass nicht unwichtig und nebensächlich, geschweige denn falsch und überholt ist.

„Und wer bitte bezahlt die Rechnung?“

Peter und Franz sind Freunde, aber eines Tages kommen sie doch in Streit. Erst beleidigen sich die Jungen, dann beginnen sie zu raufen, wälzen sich über den Boden und schlagen zu. Dabei trifft Peter den Franz so unglücklich, dass er ihm einen Zahn ausschlägt. Autsch! Schlagartig endet der Streit und die beiden laufen verärgert nach Hause. Daheim angekommen, bereut Peter seinen üblen Schlag in das Gesicht des Freundes. Er fährt zu seiner Wohnung und bittet um Verzeihung. Er erkennt ohne lange Diskussion an, dass er zu weit gegangen ist, und dass alles schon damit begann, dass er sich wegen einer Kleinigkeit über den Freund geärgert und ihn darum beleidigt habe. Franz lässt sich von diesem Bekenntnis rühren und erkennt die Reue des Freundes an. Mit blutendem Taschentuch vor dem Mund, stammelt er: „Ist schon wieder gut. Freunde?“ – „Freunde!“

Das, was hier zwischen Peter und Franz geschieht, das ereignet sich in der Beichte. Aus Feinden werden wieder die alten Freunde. Gott vergibt. Immer und immer wieder. Freilich bleibt der Schaden, die Folge der Sünde – in unserem Fall – der ausgeschlagene Zahn. Peter begleitet seinen neu gewonnenen, alten Freund zum Arzt, der die Sache recht schnell in Ordnung bringt.

Wer bezahlt aber nun für die medizinische Hilfe? Eigentlich muss Peter dafür bezahlen, aber so viel Geld bringt er nur bei monatelangem Sparen seines Taschengeldes zusammen. Nehmen wir an, er erzählt die Geschichte ehrlich seiner Mutter, die – als sie sieht, dass Peter schon „gebeichtet“ hat und ehrlich bereut, was er getan hat – sofort bereit ist, die Rechnung zu übernehmen und den Schaden im Namen ihres Sohnes wieder gut zu machen. Freilich stellt sie eine kleine Bedingung: Peter muss als Strafe – er soll ja doch auch irgendwie spüren, dass das kein harmloser Vorfall war, bei dem man mal ein Auge zudrücken kann – einen Monat lang den Müll raustragen. Peter atmet erleichtert auf: „Gerne mach ich das! Das hätte viel schlimmer für mich ausgehen können.“

Sünden provozieren kein schlechtes Karma, aber haben Konsequenzen

Was hier beschrieben wird, ist der Ablass, der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen. Alles, was wir tun, hat Folgen – für die schlechten müssen wir geradestehen. Weil wir das aber oft nicht schaffen, greift „Mutter Kirche“ ein. Sie bezahlt für uns aus dem „Schatz der guten Werke Christi und der Heiligen“. Das Bankkonto dieser Frau ist voll – wieder einmal scheint sich alles „nur“ um’s Geld zu drehen! – weil sie so viel von Christus, Maria, den Aposteln und allen Heiligen bis heute geerbt hat mit dem Auftrag, damit Gutes zu tun. Die Kirche, das heißt in der Regel der Papst, verfügt über dieses Konto und teilt davon an alle aus, die darum bitten, das heißt einen Ablass gewinnen wollen. Freilich erwartet sie eine geradezu symbolische Gegenleistung, ein „kleines“ gutes Werk, einen Pfennigbetrag, den wir auf ihr Konto – man könnte auch sagen das Solidaritätskonto – aller Christen einzahlt. Einen vollkommen Ablass, also die volle Übernahme der Folgen meiner Sünde, gibt es daher nur unter fünf Bedingungen:

  1. Beichte – und das bedeutet, wie schon gesagt, Reue und Bekenntnis.
  2. Kommunion – ich muss zu Jesus laufen bzw. ihn zu mir einladen, damit die alte Freundschaft neu und vielleicht sogar noch stärker wieder auflebt.
  3. Freiheit von der Anhänglichkeit an jede Sünde – selbst einer lässlichen. Der Ablass begleicht meine Schulden. Jetzt darf ich keine kleinmütigen Kompromisse machen. Selbst 50 Cent einem Millionär aus dem Geldbeutel zustehlen – sicherlich keine schwere, aber doch eine kleine, lässliche Sünde – muss ich radikal ablehnen. Das ist der schwerste Punkt, an dem besonders deutlich wird, dass der Ablass keine billige Gnade, sondern tiefgreifende Aussöhnung und Wiedergutmachung bedeutet.
  4. Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters – Der Papst verwaltet das „Bankkonto der Heiligen“. Er teilt im Ablass davon aus und bittet, gleichsam als kleine Gegenleistung, dass man, in der Regel ein Vater unser und ein Ave Maria, in seinen monatlich bekanntgegeben Anliegen betet. Diese muss man nicht kennen, sondern es genügt „in der Meinung des Heiligen Vaters“ zu beten)
  5. Ein gutes Werk – Das ist die kleine „Strafe“, die die Mutter zur Besserung auferlegt). Solche Werke sind zum Beispiel den Rosenkranz in Gemeinschaft beten, eine halbe Stunde Bibellesen, eine halbe Stunde Anbetung, etc. Oder wie im Heiligen Jahr das Durchschreiten einer Heiligen Pforte. An Allerseelen und den folgenden acht Tagen kann ein Ablass, allerdings nur für die Verstorbenen, gewonnen werden, wenn man als „gutes Werk“ einen Friedhof besucht, und dort für die Seelen der Verstorbenen betet.

Weder Hölle, noch Himmel – ein „Vorzimmer“ zur ewigen Seligkeit

Der Ablass ist die Vergebung zeitlicher Sündenstrafen. Was heißt das? Die Folge der schweren Sünde ist die ewige Trennung von Gott. Das nennen wir „Hölle“. Die Beichte befreit uns von der schweren Schuld und dieser entsetzlichen Konsequenz, das heißt mit der Absolution erlischt auch die ewige Strafe. Es bleibt eine zeitliche Strafe, das heißt eine Folge der Sünde, die irgendwann wieder gut gemacht ist; sei es in diesem Leben, in dem ich mich bemühe als guter Christ zu leben; oder im anderen, das heißt im Fegefeuer. Dort freilich kann der Mensch aktiv nichts mehr für sich tun. Er wird gereinigt. Die Lebenden können aber, so glauben wir Katholiken, den Seelen der Verstorbenen durch unser Gebet und auch durch den Ablass helfen. Wir sind nicht völlig von unseren Lieben getrennt, denn der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, so Jesus selbst, ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.

Katholiken können singen „We are family“

Für Martin Luther steht der Mensch allein vor Gott. Für uns Katholiken stehen neben uns die Engel und Heiligen im Himmel aber auch die Menschen auf Erden, die für uns beten. Die „Freiheit eines Christenmenschen“ von allen Mittlern, ist nur schwer durchzustehen und kann manchmal zur schmerzhaften Einsamkeit werden. Die Kirche aber ist eine Familie, deren Mitglieder füreinander einstehen. Sie ist eine Solidargemeinschaft, ein Leib, wie der heilige Paulus sagt, in dem alle leiden, wenn einer leidet; alle sich freuen, wenn einer sich freut. Unsere Gebete sind oft im Plural, weil wir immer mit und für unsere Brüder und Schwestern vor Gott stehen. Diese Dimension wird im Ablass deutlich. Er ist die Versicherung, in die alle einzahlen, und diejenigen davon profitieren, die aufgrund ihrer Sünden und Fehler in Not geraten.

Was ein Ferrari in der Waschstraße mit dem Fegefeuer zu tun hat

Der heutige Reformationstag – Luther wählte bewusst den Vorabend des Allerheiligenfestes, an dem zahlreiche Menschen zum Gottesdienst strömten und damit an der Kirchentüre Halt machten, um seine Thesen zu lesen –  mehr aber noch der 2. November als der Gedenktat „Allerseelen“, das heißt all jener, die sicher in den Himmel kommen werden und dann zu allen Heiligen gehören, jetzt aber noch im Fegefeuer leidvoll erkennen, erinnern uns an den Ablass. Er ist das große Geschenk der Kirche an ihre Kinder, die sie um Hilfe bitten. Wir müssen es nicht alleine schaffen, wieder alles in Ordnung zu bringen. Freilich versteht man ihn nur, wenn man an die Realität des Fegefeuers glaubt, in dem die Seelen schmerzvoll leiden, weil sie angesichts der Schönheit Gottes, all die vielen Flecken erkennen, die sie noch beschmutzen. Das tut weh.

Stellen Sie sich vor, ihr kostbares Auto, ein prächtiger Ferrari, der vollkommen verdreckt ist und daher unmöglich als „Hochzeitswagen“ genutzt werden kann; nein, besser noch – ein Auto empfindet keinen Schmerz – Sie selbst wären voller Ölflecken. Unmöglich, so zu seiner eigenen Hochzeit zu gehen. Kein Wasser, keine Seife, nichts in Sicht. Sie „müssen“ selbst in die Autowaschanlage, in der die harten Bürsten und die brennende Seife sie sauber reibt. Ein hinkender Vergleich, aber es geht darum, dass diese Reinigung im Fegefeuer notwendig (wie sollte man sonst zum Fest gehen?), leidvoll und passiv ist, das heißt die Seele nichts mehr für sich selbst tun kann. Sie kann sich nicht selbst waschen, aber doch erträgt Sie „gerne“ die schmerzhafte Prozedur, um endlich sauber zum Hochzeitsmahl gehen zu können. Sie werden „gefegt“, besser gesagt, gereinigt.

Wir können den Seelen der Verstorbenen helfen. Die „armen Seelen“ können nichts mehr für sich selbst tun. Sie sind Bettler, die von unseren Gebeten profitieren. Sie werden gerettet, wie der heilige Paulus über das Fegefeuer sagt, aber nur wie durch Feuer hindurch (vgl. 1 Kor 3, 12).

Beten wir für die armen Seelen in diesen Tagen, damit sie – die sicher in den Himmel kommen werden – auch für uns vor Gott eintreten. „We are family“ – eine große Familie, die auf Erden streitet, im Fegefeuer leidet und im Himmel triumphiert und feiert.

 

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Mutter Teresa – „Sie ist die perfekte Heilige für das Jahr der Barmherzigkeit“ https://www.thecathwalk.de/2016/09/03/sie-ist-die-perfekte-heilige-fuer-das-jahr-der-barmherzigkeit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sie-ist-die-perfekte-heilige-fuer-das-jahr-der-barmherzigkeit https://www.thecathwalk.de/2016/09/03/sie-ist-die-perfekte-heilige-fuer-das-jahr-der-barmherzigkeit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sie-ist-die-perfekte-heilige-fuer-das-jahr-der-barmherzigkeit#respond Sat, 03 Sep 2016 10:13:23 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7793 Pressekonferenz anlässlich der Heiligsprechung Mutter Teresas am kommenden Sonntag „Sie ist die perfekte Heilige für das Jahr der Barmherzigkeit“, erklärte P. Brian Kolodiejchuk, M.C., Generalsuperior der Missionare der Nächstenliebe und Postulator des Heiligsprechungsprozesses für Mutter Teresa, während der heutigen Pressekonferenz anlässlich der Heiligsprechung Mutter Teresas am kommenden Sonntag. Das Jahr der Barmherzigkeit erinnere uns alle […]

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Pressekonferenz anlässlich der Heiligsprechung Mutter Teresas am kommenden Sonntag
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„Sie ist die perfekte Heilige für das Jahr der Barmherzigkeit“, erklärte P. Brian Kolodiejchuk, M.C., Generalsuperior der Missionare der Nächstenliebe und Postulator des Heiligsprechungsprozesses für Mutter Teresa, während der heutigen Pressekonferenz anlässlich der Heiligsprechung Mutter Teresas am kommenden Sonntag.

Das Jahr der Barmherzigkeit erinnere uns alle an die Barmherzigkeit Gottes, deren wir alle bedürften. Mutter Teresas Botschaft laute, dass Kalkutta überall sei. Unsere innere Armut könne man mit den Worten Mutter Teresas als „Kalkutta des Herzens“ bezeichnen. Mutter Teresa habe immer und überall Barmherzigkeit gezeigt. Wir benötigten viel Liebe, um zu vergeben, viel Demut, um zu vergessen, weil es keine vollkommene Vergebung ohne Vergessen gebe. Oft sagten die Menschen, sie vergäben, aber sie könnten nicht vergessen und daher nicht vollkommen vegeben. Gott liebe die Sünder, der Teufel hasse Gott. Dieser Hass zerstöre uns, aber die Barmherzigkeit Gottes rette uns. Mutter Teresa habe sich der Dunkelheit gestellt. Sie sei eine Heilige für alle, auch für unsere heutige Zeit, die so sehr von Gewalt und Herzenshärte gezeichnet sei.

Die Heiligsprechungsfeier von Mutter Teresa wird von verschiedenen Veranstaltungen begleitet. Am Samstag, dem 3. September, wird eine Jubiläumsaudienz auf dem Petersplatz stattfinden. In seiner Katechese wird sich der Heilige Vater besonders an die Volontäre und Mitarbeiter bei Werken der Barmherzigkeit wenden. Die Heiligsprechung Mutter Teresas wird am Sonntag, dem 4. September, während der Heiligen Messe auf dem Petersplatz vollzogen. Der Messetext kann unter diesem Link abgerufen werden.

Am Montag, dem 5. September, wird zum ersten Mal das Fest der heiligen Teresa von Kalkutta begangen werden. Die Feier wird um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz unter dem Vorsitz von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin stattfinden. Weitere Informationen können dieser Seite entnommen werden.

Anlässlich des besonderen Anlasses wartet der Vatikan mit einem weiteren Highlight auf. Das „IO C’ERO” (Ich war da) betitelte Projekt bietet eine hochauflösende Panoramaansicht des Petersplatzes, in die jeder Pilger oder Interessierte bereits einen Tag nach der Heiligsprechung hineinzoomen und sich selbst oder Verwandte und Freunde suchen kann. Unter diesem Link ist die Panoramaansicht abrufbar.

Rund 100.000 Pilger werden zur Heiligsprechung Mutter Teresas erwartet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind entsprechend hoch. Der Vatikan erklärte, die Vorbereitungen für die Veranstaltungen seien nahezu abgeschlossen.

Quelle: Britta Dörre. Dieser Artikel erschien auf dem Nachrichtenportal Zenit.org und darf hier weiterverbreitet werden. The Cathwalk empfiehlt seinen Lesern das Abonnieren des zenit.org-Newsletters.

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„Himmlischer Vater: Lehre uns, Zweifelnden den Glauben zu verkünden“ https://www.thecathwalk.de/2016/07/16/himmlischer-vater-lehre-uns-zweifelnden-den-glauben-zu-verkuenden/?pk_campaign=feed&pk_kwd=himmlischer-vater-lehre-uns-zweifelnden-den-glauben-zu-verkuenden https://www.thecathwalk.de/2016/07/16/himmlischer-vater-lehre-uns-zweifelnden-den-glauben-zu-verkuenden/?pk_campaign=feed&pk_kwd=himmlischer-vater-lehre-uns-zweifelnden-den-glauben-zu-verkuenden#respond Sat, 16 Jul 2016 11:32:31 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6444 Das offizielle Gebet zum Weltjugendtag in Krakau 2016 wurde am 03. Juli 2014 gemeinsam mit dem Logo veröffentlicht und wird demnächst in deutscher Übersetzung vorliegen. Es hat drei Teile: es vertraut die Menschheit und im besonderen die Jugend der Göttlichen Barmherzigkeit an; es ersucht Gott um die Gnade seines Göttlichen Herzens; es bittet um die […]

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Das offizielle Gebet zum Weltjugendtag in Krakau 2016 wurde am 03. Juli 2014 gemeinsam mit dem Logo veröffentlicht und wird demnächst in deutscher Übersetzung vorliegen. Es hat drei Teile: es vertraut die Menschheit und im besonderen die Jugend der Göttlichen Barmherzigkeit an; es ersucht Gott um die Gnade seines Göttlichen Herzens; es bittet um die Fürsprache Mariens und des hl. Johannes Paul II., des Patrons der Weltjugendtage.

Gott, barmherziger Vater,

Du hast Deine Liebe in Deinem Sohn Jesus Christus offenbart
und sie über uns ausgegossen im Heiligen Geist, dem Tröster.
Dir vertrauen wir heute die Geschicke der Welt und jedes Menschen an.
Dir vertrauen wir besonders die jungen Menschen aller Sprachen, Völker und Nationen an:
leite und beschütze sie auf den verzweigten Wegen der heutigen Zeit.
Schenke ihnen die Gnade, überreiche Früchte auf dem Weltjugendtag in Krakau zu ernten!

Himmlischer Vater,
mache uns zu Zeugen Deiner Barmherzigkeit.
Lehre uns, Zweifelnden den Glauben zu verkünden,
Entmutigten die Hoffnung zu stärken,
und Gleichgültigen die Liebe zu schenken.

Zeige uns, wie wir die Vergebung an die,
die sich schuldig gemacht haben, herantragen
und die Freude an Unglückliche weitergeben können.
Lass den Funken barmherziger Liebe,
den Du in uns entzündet hast,
zu einem Feuer werden, das die Herzen verwandelt
und das Angesicht der Erde erneuert.

Maria, Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns!
Hl. Johannes Paul II., bitte für uns!
Hl. Schwester Faustina, bitte für uns!

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Die Schönheit der Beichte wieder neu herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen#respond Sun, 19 Jun 2016 07:02:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5654 Von Markus Lederer Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern? […]

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Von Markus Lederer

Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern?

Papst Franziskus und viele Heilige dieses so wunderschönen, ermunternden Sakramentes sind auch heute noch feste Fixpunkt, die uns wieder neu dazu motivieren können, beichten zu gehen. Papst Franziskus kann geradezu als Verteidiger der Beichte gesehen werden. Konkret wird dies, wenn der Heilige Vater spontan sich auf den Petersplatz begibt, um Jugendlichen die Beichte abnehmen zu dürfen. Er will damit ein Zeichen für die Beichte in der heutigen Zeit setzen.

Dabei schreibt der Papst den Beichtvätern wieder neu in das Gedächtnis, dass die Beichte „kein Folterinstrument sei, sondern Ort der Barmherzigkeit Gottes!“ (Evangelii gaudium, 24. November 2013, Nr. 44) Diese positive Herangehensweise an das Sakrament der Versöhnung findet sich nicht nur bei Papst Franziskus. Auch Paul VI. formulierte, dass „eine ehrliche Beichte zu den schönsten, trostreichsten und entscheidensten Augenblicken eines Lebens gehöre.“ (Generalaudienz, 1. März 1975). Des Weiteren „gibt es keine Sünde, die Gott nicht vergeben kann. Keine! Nur das, was der göttlichen Barmherzigkeit entzogen ist.“ (Papst Franziskus an die Teilnehmer eines Kurses an der Apostolischen Pönitentiarie, 12. März 2015). Die Logik ist also einfach: Wenn wir nicht beichten gehen, berauben wir uns der Barmherzigkeit Gottes; wir entziehen uns seiner göttlichen Liebe. Im Folgenden sollen zwei Heilige der Kirche vorgestellt werden, die ihr ganzes Leben auf dieses Sakrament ausrichteten.

Zwei große Heilige der Beichte – Hl. Leopold Mandic und der Hl. Pfarrer von Ars

Der Hl. Leopold Mandic, dessen Grab ich glücklicherweise selbst in Padua im Frühjahr besuchen konnte, verbrachte täglich bis zu fünfzehn Stunden im Beichtstuhl. Dabei wurde er umringt von Büßern, bei denen er insbesondere wegen seiner Milde beliebt gewesen ist. Manche Spötter nannten ihn sogar den „Pater Allesvergeber.“ Für Mandic war allerdings klar, dass er damit dem Vorbild Jeus folge. Am schmerzlichsten war für diesen großen Heiligen jedoch, dass er die Notwendigkeit und die Schönheit der Beichte für die Christen erkannte und dennoch feststellen musste, dass wenig gebeichtet wurde. Dabei empfahl er jedem Christen unermüdlich zu wiederholen: „Das Geheimnis der Erlösung gilt genau dir, genau deiner Notwendigkeit, das Heil zu erlangen, genau deinem Schicksal! Und genau im Sakrament der Beichte kannst du persönlich teilhaben (…)

Ebenso wie Mandic verbrachte auch der Hl. Pfarrer von Ars mehrere Stunden bis zur Erschöpfung im Beichtstuhl. Dabei machte er immer darauf aufmerksam, dass Gott uns immer wieder vergibt; auch wenn wir immer die gleichen Sünden beichten zu haben: „Der liebe Gott weiß alles. Noch bevor ihr beichtet, weiß er schon, dass ihr wieder sündigen werdet, und trotzdem vergibt er euch. Wie groß ist die Liebe unseres Gottes, der so weit geht, dass er freiwillig vergisst, was noch geschehen wird, nur um uns zu vergeben.“

Etwas wagen – geh zur Beichte!

Selbst Papst Franziskus beichtet nach eigenen Aussagen alle 15 Tage. Wir alle haben unsere Schwächen und unsere Fehler. Doch nun gibt es zwei Wege: Entweder ich versuche mit Gott, der um meiner Schwächen weiß, einen Neuanfang, oder ich entziehe mich der Schönheit der Barmherzigkeit Gottes.

Selbst kann ich sagen, dass es nichts befreienderes gibt, als eine gute Beichte. Man offenbart Gott, dass man schwach ist und es ohne ihn und seiner Vergebung, nicht schafft. Selbst wird man klein, sodass Gott groß werde. Dabei gilt stets: „Es ist nicht schlimm, wenn man hinfällt, sondern liegen bleibt.“ (Nawid Peseschkian)

Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen Angst, dass sie für ihre Schwächen ausgelacht und an den Pranger gestellt werden. Gerade zu als Kur kann da der Gang zur Beichte – zu Christus – gesehen werden.

Christus wartet auf uns im Beichtstuhl. Er möchte uns durch die Beichte heiligen, stärken und letztendlich retten. Er stellt nicht bloß! Er richtet nicht den Zeigefinger gegen uns! Er vergibt! Die Beichte ist das Kontrastprogramm zu einer nicht verzeihenden, hassenden, bloßstellenden, anprangernden Welt. Im Leben kann man nie tiefer fallen, als in seiner Liebe sich gefangen zu wissen. Seinem Herz, seiner Liebe und seinem Meer an Barmherzigkeit seien unsere Sünden anvertraut. Der Ort der Barmherzigkeit, der Liebe Gottes, ist der Beichtstuhl. Daher ist es die einzig logische Konsequenz zur Beichte zu gehen. Habt keine Angst vor Christus! „Ich verstehe die Seelen nicht, die vor einem so zärtlichen Freund (Jesus) Angst haben.“ (Schwester Faustyna Kowalska Brief 226)

„Ubi caritas et amor! Deus ibi est. Qui non habet caritatem, nihil habe, sed in tenebris et umbra mortis manet; nos alterutrum amemus et in die sicut decet ambulemus lucis filii.“

„Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott. Wer die Liebe nicht hat, der hat gar nichts. Nein er bleibt im Dunkel und im Schatten des Todes. Wir wollen uns gegenseitig lieben und im Tageslicht, so wie es sein soll, als Kinder des Lichtes umhergehen.“

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Markus Lederer (23) studiert katholische Theologie an der Universität Würzburg. Seit 2013 arbeitet er als freier Mitarbeiter bei kathnews. Insbesondere die Schriften Bendikts XVI. haben ihn tief begeistert, da sie ihm immer wieder veranschaulichen, dass lehramtstreue Gesinnung und wissenschaftliches Studium sich nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig bedingen müssen.

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Mit Bonhoeffer ins neue Jahr https://www.thecathwalk.de/2015/12/31/mit-bonhoeffer-ins-neue-jahr/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mit-bonhoeffer-ins-neue-jahr https://www.thecathwalk.de/2015/12/31/mit-bonhoeffer-ins-neue-jahr/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mit-bonhoeffer-ins-neue-jahr#comments Thu, 31 Dec 2015 07:00:14 +0000 http://thecathwalk.de/?p=2281 Von Rut Müller Am Jahresende schauen wir üblicherweise zurück auf die vergangenen Wochen und Monate, ziehen eine Bilanz. Die meisten Menschen machen daraufhin gute (?) Vorsätze für das neue Jahr. Erstaunlich oft sind diese Vorsätze identisch mit denen des vorjährigen Silvestertages. Sobald wir uns über diese traurige Tatsache klarwerden, denken wir: „Aber im nächsten Jahr […]

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Von Rut Müller
Rut
Rut Müller lebt in Berlin und wurde über die Lektüre der „Brautbriefe Zelle 92“ auf den protestantischen Theologen Dietrich Bonhoeffer aufmerksam, der sie als Katholikin überrascht und tief beeindruckt hat.

Am Jahresende schauen wir üblicherweise zurück auf die vergangenen Wochen und Monate, ziehen eine Bilanz. Die meisten Menschen machen daraufhin gute (?) Vorsätze für das neue Jahr. Erstaunlich oft sind diese Vorsätze identisch mit denen des vorjährigen Silvestertages. Sobald wir uns über diese traurige Tatsache klarwerden, denken wir: „Aber im nächsten Jahr schaffe ich das bestimmt! 2016 werde ich mich zweifellos hier und da zum Besseren verändern, meinen Karriereweg konsequenter beschreiten, mich adäquater verhalten und zurückkehren zu manchem, was sich bewährt hat.“

Wir Katholiken hatten übrigens im Dezember schon zweimal Gelegenheit, den Beginn eines neuen Jahres zu feiern: Am ersten Adventssonntag, dem 29. November, begann das neue Kirchenjahr, neun Tage später, am 8. Dezember, ein außerordentliches Heiliges Jahr, welches Papst Franziskus bereits am 12. April ausgerufen und der Barmherzigkeit gewidmet hatte.

Ob dieses Heilige Jahr zur wirklichen und wahrhaften Heiligung der Christenheit gereicht und so zu einer nachhaltigen Verbesserung der „Lebenswirklichkeiten“ in den Gesellschaften führen wird… – nun, das entscheidet sich zum einen im Herzen jedes einzelnen Gläubigen, an deren Bereitschaft, Barmherzigkeit dort zu üben, wo sie vonnöten und möglich ist; entscheidet sich aber auch an der Bereitschaft, die angebotene Barmherzigkeit anzunehmen, sich von ihr aufrichten und neu ausrichten zu lassen.

Spätestens seit den Pariser Anschlägen dürfte das unbeschwerte Vertrauen in das neue Jahr nachhaltig erschüttert sein. Hinzu kommt, dass die Flüchtlingsströme, über die rund um die Uhr berichtet wird, zwangsläufig gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen werden. An die Stelle von Zuversicht tritt deshalb wahrscheinlich bei vielen Leserinnen und Lesern eine Beklemmung. Kann Deutschland den Flüchtlingsstrom ohne Europa bewältigen?

Wie stark wird sich der Islam aufgrund der demografischen Entwicklung in zehn oder zwanzig Jahren in Deutschland präsentieren, nachdem Hundertausende junge muslimische Flüchtlingsfamilien einer Gesellschaft zugeführt worden sind, die bereits zu 35% konfessionslos ist, in der 90% der Frauen die Erwerbstätigkeit der Kindererziehung vorziehen bzw. aufgrund des Status „Alleinerziehend“ vorziehen müssen, fast 80% der Frauen erst nach der Stabilisierung ihrer beruflichen Karriere Mutter werden möchten und sich zudem durch mehr als ein oder zwei Kinder überfordert fühlen. Von den potentiellen Vätern ganz zu schweigen, die in Kindern häufig nur Spaßbremsen und Kostenfaktoren sehen.

Wir Cathwalkers jedenfalls möchten das neue Jahr zuversichtlich, ein wenig ausgelassen und mit viel Gottvertrauen ganz im Sinne von Dietrich Bonhoeffer beginnen, der uns ein Gedicht hinterlassen hat, das sich zeitloser Aktualität erfreut und welches wir Euch heute zur Lektüre, zur Betrachtung, ja sogar zum Gebet empfehlen möchten.

Dietrich Bonhoeffer war Pfarrer der Bekennenden Kirche, Theologe im Widerstand gegen die Nationalsozialisten und die Märtyrer-Ikone des Protestantismus schlechthin. 39 Jahre alt ist er nur geworden und hat dennoch wie kein anderer Theologe des 20. Jahrhunderts nachgewirkt. Nicht nur im deutschen Protestantismus, sondern auch in die Ökumene hinein, ja bis in den Vorhof und weit über die Grenzen seines Heimatlandes und Europas hinaus. Seine Sprache war eine klare, aus der man vieles herauslesen kann, deren Worte sich aber trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Eindeutigkeit auf viele verschiedene Bereiche anwenden lassen. Am 9. April vor 1945 Jahren wurde er auf persönlichen Wunsch Hitlers hingerichtet, wenige Tage vor Kriegsende. Mit ihm verbindet sich das Bild des aufrechten Christen und Widerstandskämpfers, der erhobenen Hauptes zum Galgen schritt und sich bis zuletzt von guten Mächten wunderbar geborgen wusste.

Bonhoeffer, 1906 in Breslau geboren, war bereits zu einer Zeit auf dem internationalen Parkett unterwegs, als dies noch eine ausgesprochene Seltenheit war und machte schnell Karriere: Dissertation und Habilitation in Theologie. Stationen in Rom, Barcelona und New York und mit nur 25 Jahren schon Dozent für Theologie in Berlin. Freunde und Wegbegleiter attestieren ihm eine Weltoffenheit, wie sie für diese Zeit außergewöhnlich war. Er begegnete beispielsweise Ausländern nicht mit Misstrauen, sondern mit einer entwaffnenden Neugier.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 schloss sich Bonhoeffer der Bekennenden Kirche an, einer Oppositionsbewegung evangelischer Christen, die eine Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus ablehnten und sich damit gegen weite Teile der offiziellen Kirchenleitung stellten. Für Bonhoeffer war die Bekennende Kirche die einzig wahre Kirche in Deutschland.

Ab 1940 kam er in der Widerstandsgruppe um Generalmajor Hans Oster und Admiral Wilhelm Canaris in Kontakt zum politischen Widerstand, welcher unter dem Deckmantel der militärischen Abwehr operierte. Zwar war er am Stauffenberg-Attentat auf Hitler planerisch nicht beteiligt, nutzte aber für Teile des Widerstandes seine Kontakte zu Kirchenleuten. Das reichte den Nationalsozialisten bereits für eine Inhaftierung. Am 5. April 1943, noch bevor er seine Verlobung mit Maria von Wedemeyer bekannt geben und mit ihr zusammen den gemeinsamen Lebensweg planen konnte, wurde Bonhoeffer verhaftet und in das Militäruntersuchungsgefängnis Berlin-Tegel verbracht.

In seinem letzten Brief vor der Hinrichtung, den er am 19. Dezember 1944 aus dem Kellergefängnis des Reichssicherheitshauptamtes an seine Braut Maria von Wedemeyer schrieb, fügte Bonhoeffer „ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen“ als „Weihnachtsgruß für Dich und die Eltern und Geschwister“ an. Dieses persönlich-biografische Gedicht bezog sich auch auf seine eigene Situation als Gefangener und die seiner Familie vor dem unausgesprochenen Hintergrund der NS-Herrschaft. In den Wirren des Kriegsendes über Buchenwald nach Süddeutschland transportiert, ereilte ihn kurz vor der Befreiung der Alliierten ein „Standgericht“, das von Hitler persönlich angeordnet worden war. Dietrich Bonhoeffer starb am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg.

Am Anfang des erwähnten Briefes schrieb Bonhoeffer: „So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt. Du und die Eltern, Ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid immer ganz gegenwärtig. […] Wenn es im alten Kinderlied von den Engeln heißt: ,zweie, die mich decken, zweie, die mich wecken‘, so ist diese Bewahrung am Abend und am Morgen durch gute unsichtbare Mächte etwas, was wir Erwachsene heute nicht weniger brauchen als die Kinder.“

Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. 

Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand. 

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wolln wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört dir unser Leben ganz. 

Laß warm und hell die Kerzen heute flammen, die du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen. Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet, so laß uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, all deiner Kinder hohen Lobgesang. 

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

Aus: Eberhard Bethge: Erstes Gebot und Zeitgeschichte. Aufsätze und Reden 1980 – 1990, Chr. Kaiser Verlag, München 1991 in der korrigierten Fassung nach erstmaliger Sichtung einer Xerokopie des Originalbriefes. Dank an Dipl.-Phys. Wilfried Schulz aus Berlin vom BONHOEFFER-Freundeskreis Region Mitte (Berlin-Brandenburg)

Mit seinem Gebet „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ gibt Bonhoeffer uns den Boden, auf dem wir an diesem heutigen Tag als Christen fest stehen können, Korken knallen, Champagnergläser erheben, genussvoll schlemmen und das überschäumende Farbenmeer am Himmel genießen, ohne das Unbequeme und Schwere ausblenden zu müssen. Sowohl im eigenen Leben als auch auf der landes- oder weltpolitischen Bühne.

In diesem Sinne: Prosit Neujahr!

Der Beitrag Mit Bonhoeffer ins neue Jahr erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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