Lifestyle Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/lifestyle/ Abendland & Alte Messe Fri, 02 Jul 2021 10:24:08 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Lifestyle Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/lifestyle/ 32 32 Aschenputtels goldene Schuhe – Die unbekümmerte Schönheit des Katholiken https://www.thecathwalk.de/2016/06/27/aschenputtels-goldene-schuhe-die-unbekuemmerte-schoenheit-des-katholiken/?pk_campaign=feed&pk_kwd=aschenputtels-goldene-schuhe-die-unbekuemmerte-schoenheit-des-katholiken https://www.thecathwalk.de/2016/06/27/aschenputtels-goldene-schuhe-die-unbekuemmerte-schoenheit-des-katholiken/?pk_campaign=feed&pk_kwd=aschenputtels-goldene-schuhe-die-unbekuemmerte-schoenheit-des-katholiken#respond Mon, 27 Jun 2016 15:00:43 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5946 Von Hanna Maria Jüngling „Stil“ und Schönheit sind nicht dasselbe. Stil ist immer eine Ableitung des Schönen, die wiederum subjektiv begründet wird. Meist setzt einer Maßstäbe, und andere übernehmen sie für eine gewisse Zeit. Irgendwann verflacht dieser „Stil“, es gelingt nicht mehr, ihn lebendig zu halten. Er wandelt sich im positiven Fall zu einem neuen […]

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Von Hanna Maria Jüngling

„Stil“ und Schönheit sind nicht dasselbe. Stil ist immer eine Ableitung des Schönen, die wiederum subjektiv begründet wird. Meist setzt einer Maßstäbe, und andere übernehmen sie für eine gewisse Zeit. Irgendwann verflacht dieser „Stil“, es gelingt nicht mehr, ihn lebendig zu halten. Er wandelt sich im positiven Fall zu einem neuen Stil, oder er wird, verkrampft normativ festgehalten, zum reinen Kitsch. Oder zum Altbackenen. Man kann also beim „Stil“ allenfalls von „Intersubjektivität“ sprechen, also einer empirischen Übereinstimmung einer Gemeinschaft hinsichtlich von Stil-Normen für eine historische Phase. Das aber reicht nicht an „die Schönheit“ als echten objektiven Begriff heran. Ob jemand das Schöne „trifft“, hat mit „Stil“ also nichts oder nur beiläufig zu tun. Präzise gesagt kann das Schöne durchaus sogar „stillos“ sein.

Die Schönheit wohnt der Heiligkeit inne und kann von ihr nicht getrennt werden. Das Heilige aber ist das, was der Mensch nach katholischer Lehre verloren hat. Und Kitsch ist leider ein ebenso typisches katholisches Phänomen wie die Freiheit des Kleides. Der heilige Philipp Neri soll sich höchst individuell und originell, um nicht zu sagen schrullig kostümiert und dabei interessant und liebenswürdig gewirkt haben.

Scholastisch gesagt: die Übernatur ist dem Menschen verloren gegangen, und er ist nur noch Natur. Nackt fanden sich Adam und Eva ohne diese Gloriole des Heiligen und Schönen, und bastelten sich Grasröcke, um ihre Blöße zu bedecken. Ihr Verhältnis zum Heiligen und Schönen war zutiefst gestört. Und dies zeichnet die Menschheit bis heute.

Man sollte nicht verkennen, dass unsere unbeständige, Ewiges vorspiegelnde Modesucht, unsere verkrampfte Stil-Unersättlichkeit, das Verschanzen hinter „Designer“-Klamotten, die Überbetonung des Körpers und des Materiellen, auch dann, wenn man sich in möglichst hausbackene, „züchtige“ Häute zwingt, nichts weiter als mehr oder weniger geglückte Versuche sind, die natürliche Blöße zu bedecken und das verlorene Paradies aus eigener Kraft wiederzuerschaffen.

Haben wir das wirklich nötig als Katholiken?

Der postmoderne Kleiderstil ist dagegen eher eine Trotzreaktion und sagt: Wir pfeifen dafür auf das himmlische Jerusalem! Wir sind hässlich und geben uns auch so!

Jeder wahre Katholik aber ist schön.

Kennen wir nicht das Phänomen, dass jemand in Lumpen dennoch das Auftreten eines Edelmannes haben kann? Das muss man von einem Abbild Christi jenseits aller Textilien einfach ohne Vorbehalte sagen können.

Eine augenzwinkernde Nonchalance gegenüber den sinnlichen Gütern der Welt mit ihren Etiketten, die nie wirklich das Schöne erreichen, ist katholisch.

Ein Katholik weiß, dass er in Christus die Restauration und Neuwürde der Übernatur geschenkt erhält, als den „Rock Christi“ gewissermaßen, der Bußgewand und Königskleid in einem ist. Er wird auf all das pfeifen, was die Welt da draußen an Normsetzungen zur schönen oder meinetwegen sogar hässlichen Selbsterlösung zu bieten scheint. Aber ehrlich gesagt gibt es ja nun auch nicht so viele Formen und Möglichkeiten, sich prinzipiell zu kleiden – und dann macht man daraus eben das Beste und spielt damit ohne Scheu, so wie die Kinder, die sich aus ein paar Halstüchern der Frau Mama das Kostüm von Königen, Prinzessinnen und Cowboys herstellen. Man erfindet den Rock, die Hose, das Hemd, das Kleid, den Strumpf, den Hut eben zum tausendsten mal neu…

Dabei hat auch die Kutte ihre Berechtigung. Sie drückt auf eine geradezu provozierende Art aus, wie sehr ein Katholik auf das alles pfeifen kann, ohne deswegen hässlich zu wirken. Die Kutte der Ordensleute sagt: Seht ihr es – ich bin Christus aus dem Gesicht geschnitten! Noch trage ich das irdische Gewand aus Asche und Tod, aber in mir lebt der Lebendige!

Eine augenzwinkernde Nonchalance, eine unverschämte Unbekümmertheit gegenüber den sinnlichen Gütern der Welt mit ihren vergänglichen subjektiven und intersubjektiven Etiketten, die nie wirklich das Schöne erreichen, ist katholisch.

Ein solches Augenzwinkern gibt es hinsichtlich der heiligen Dogmen und der göttlichen Gebote selbstverständlich nicht. Die Normen und Etiketten dieser Welt sind Echo aus einer sterbenden Natur, im besten Fall ein Schwanengesang.

Dogmen und das göttliche Gesetz dagegen sind Echo aus der Ewigkeit, ein „Schatz in irdenen Gefäßen“, und ihr Klang formt uns nach dem Bilde Christi.

Soviel Unterscheidungsvermögen muss sein.

Der „Schöpfer Geist“ wirkt in den Herzen und schafft den Neuen Menschen. Echt katholisches „savoir vivre“ heißt: Selbstbewusste Gleichgültigkeit um Etikette und Stil und ungehemmte Unbefangenheit. Ein wahrer Katholik macht haargenau das, was ihm schön erscheint, weil er alles mit Christus vergleicht. Und der Herr war der Schönste von allen. Wer ihn liebt, ihn im Herzen trägt und sonntags sogar isst, kann nicht anders, als schön zu sein – auch wenn es mit den Klamotten vielleicht nicht zum „Leutemachen“ reichen oder der Leib unförmig oder runzelig und gebeugt sein sollte. Na und?

Was sagte der Herr: „Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!“ (Mt. 6, 28)

Ach ja: Und bequem hat es der Katholik dabei auch noch wie das Aschenputtel. Nur ihr passten die goldenen Schuhe „wie angegossen“, die der Himmel ihr schickte, während ihre zwei Lifestyle-Schwestern sich in denselben Pantoffeln nur „Blut im Schuh“ holten. Nicht zu vergessen schickte der liebe Gott dem Aschenputtel auch das richtige schöne Kleid, das ihren Liebreiz so sehr hervorhob, wie es kein natürliches Gewand je erreicht hätte…

Wer in der Natur ohne Gnadengewand schön sein will, der muss leiden – keine Frage. Wer aber bereits das Gnadengewand erhalten hat, der ist schön.

Entspanntheit ist angesagt und … heilige Lebensfreude …

Zum Glück, ja, Gott sei Dank, behält sich der Herr immer noch vor, wie er seine Kinder kleidet, denn er ist der vollkommen Schöne und Objektive und wohnt in einem Licht, zu dem niemand vordringen kann. Es wird seinen Grund haben, dass Gott uns keine Schönheitsnormen offenbart hat.

Hanna Maria Jüngling ist Musikerin (Geigerin), Schriftstellerin/Publizistin und Künstlerin.

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Das Konzil zu Calzedonia (1/2) https://www.thecathwalk.de/2016/06/13/das-konzil-zu-calzedonia-12/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-konzil-zu-calzedonia-12 https://www.thecathwalk.de/2016/06/13/das-konzil-zu-calzedonia-12/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-konzil-zu-calzedonia-12#respond Mon, 13 Jun 2016 14:00:05 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5151 Die ikonoklastische Hypermoralisierung Deutschlands im Sommer 2015 (revisited) – Teil 1 Der Sommer 2015 wird in die Geschichte eingehen; ebenso wie der „summer of love 1967“ und das „Sommermärchen“ von 2006. Und so wie im blutigen Fanal des Rock-Konzerts von Altermont 1969 die Flower-Power-Träume von 67 wie Seifenblasen platzten und sich 2006 – passend zur […]

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Die ikonoklastische Hypermoralisierung Deutschlands im Sommer 2015 (revisited) – Teil 1

Der Sommer 2015 wird in die Geschichte eingehen; ebenso wie der „summer of love 1967“ und das „Sommermärchen“ von 2006. Und so wie im blutigen Fanal des Rock-Konzerts von Altermont 1969 die Flower-Power-Träume von 67 wie Seifenblasen platzten und sich 2006 – passend zur UEFA-Euro – gerade als FIFA-Märchenstunde entpuppt, tut man gut daran, die Verheißungen und Konfliktlinien des Sommers 2015 aus der saisonal naherückenden Distanz von einem Jahr noch einmal in den Blick zu nehmen; wir werden noch länger mit ihnen zu tun haben. Be sure to wear some memories in your head… .

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Quelle: Caledonia Beachwear 2015

von Martina Rettul

2015 war ein Sommer unter mehr oder weniger offen erkennbaren eminent moral-theologischen Vorzeichen, die, teils banal, teils hochpolitisch, noch einmal zu dechiffrieren sind. Wir unterlassen an dieser Stelle Betrachtungen zur „heilsgeschichtlichen Mission der Kanzlerin“ (Christian Geyer, FAZ), zur willkommens-kulturellen Ebene (dazu an anderer Stelle mehr), sondern wenden uns vermeintlich Banalem zu, dem nichtsdestotrotz in nuce alles Wesentliche eingeschrieben ist.

Zu besichtigen ist in beiden Fällen die Hypermoralisierung der deutschen Gesellschaft auf der Zielgerade der Lutherdekade. Nicht von ungefähr: denn das Erbe der Reformation ist Moral; war es von Anfang an, obwohl sich Luther ja eigentlich aller Moral (der guten Werke) entledigen wollte. Man könnte auch sagen: „dumm gelaufen“.

Eine Bewegung, die die „Freiheit des Christenmenschen“ „allein im Glauben“ predigte, dann aber recht umstandslos u.a. auch ein kulturelles Massaker an liturgischen Bildern verübte und ein Verbot von Musik und Tanz in Calvins Genf auf die Zeitschiene setzte, sollte man heute nicht mit der schaumsprachigen Rede von der „Kirche der Freiheit“ durchkommen lassen, auch nicht mit den hehren „Anliegen“ und „guten Absichten“ der reformatorischen Trotzköpfe, sondern sie zum Nennwert nehmen: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“, heißt es; an ihrer „öffentlichen Theologie“ (EKD), vulgo: ihrer Moralisierungskompetenz, wäre heute hinzuzufügen.

These: Nur das Dogma hat Ermöglichungs-Potential, nur Dogmatik setzt frei. Kein Dogmatiker ist Moralist und umgekehrt. Auch Nietzsche wußte das. Nur der Moralist verurteilt, der Dogmatiker nie (wenn er seinen grenzgängerisch-normativen Job kann). Ein Blick in das lesenswerte Buch von Christoph Möllers über Die Möglichkeit der Normen könnte das hier gemeinte vertiefen, wobei dann deutlich würde, daß die protestantische Rede von der „katholischen Doppelmoral“ intellektuell noch nie besonders tiefschürfend gewesen ist. „Denn nur da wo Normen gebrochen werden können, bewahren sie ihre Normativität. Und nur da, wo Normen operieren, können wir über das hinauskommen, was wir ohnehin sind.“ (Möllers S.456)

Da das protestantische Paradigma tief ins katholische Selbstverständnis eingedrungen ist, sind die hier angesprochenen Konfliktlinien natürlich nicht mehr entlang von Konfessionsgrenzen zu verorten sondern nurmehr an einer Mentalität, die entweder eine lateinisch zivilisierte ist oder eine im Kern differenzfeindliche – eine barbarische; ihr ist ihre gute Gesinnung alles.

Die vermeintlich banale Ebene: Die Calzedonia-Plakate hängen wieder. Andere auch. Wie jedes Jahr. Noch. Der deutsche Justizminister Heiko Maas wird ihnen wahrscheinlich bis 2017 von Amts wegen den anti-sexistischen, ikonoklastischen Garaus gemacht haben und sich u.a. auch damit als Exekutor der „öffentlichen Theologie“ der EKD erwiesen haben. Interessant daran: Heiko Maas 2016 ist der Widergänger des Psychiaters und Buchautors Manfred Lütz 2015. Maas: der neue – weitaus besser angezogene – Lütz.

Wir erinnern uns in einem theologisch-ästhetischen Rückblick auf den Sommer 2015 an das dogmatische Potential von Hotpants, Thigh-Gaps und Veggie-Würstchen und den hochsommerlichen, ikonodulen Triumph von Heidi Klum über den grillenden Bilderstürmer Manfred Lütz; an einen Sieg der ästhetisch-dogmatisierenden Hierarchie, der mit dem zeitgleichen Triumph der politisch-moralisierenden Obrigkeit – der Entgrenzungs-Agenda Angela Merkels 2015 – allerdings teuer bezahlt wird.

Vorab grundsätzlich: Was ist ein Modediktat, ein Must Have? Was sind Stilvorgaben, Essentials, Dresscodes, Key Pieces, oder auch der Bodymass-Index (BMI) eigentlich anderes als dogmatische Entscheidungen über Maßstäbe und Grenzen? Getroffen von Hohen Priestern und Priesterinnen des Metiers, die allesamt eine gleichsam apostolische Sorge tragen für den guten Geschmack, den festen Glauben an die saisonalen Farben und Schnitte und die ihr Leben weihen der verzehrenden Suche nach einer Ikonographie des schönen Scheins, der uns allen zur ästhetischen Orientierung dienen soll.

Welche andere Mentalität als eine zutiefst dogmatische – also katholische – sollte Verständnis aufbringen für diese Art der geistlichen Leitung? Fashion-Victims sind also „anonyme Katholiken“. Man sollte ruhig öfter bei Karl Rahner nachschlagen.

Alles Geschmackssache? Keinesfalls! Mode ist nur im protestantischen Kontext Geschmacksache, eine Frage der individuellen Gesinnung. Zumeist mit der textilen Maßgabe: praktisch, tragbar, schick. Auch gerne bei der Arbeit im Büro. Das katholische Kontrastprogramm hingegen lautet: unpraktisch, untragbar, unschicklich. Wenn´s sein muss auch gerne im Büro. Hier wäre Max Scheler hinzuzuziehen, der die Heiligung der Arbeit als den eigentlichen protestantischen Gottesdienst zu diskreditieren verstand und das katholische „gute Leben“ wesentlich als ein after-work-Geschehen avant la lettre zu beschwören wusste; ein Leben, das zu feiern ist, gerade weil es endlich ist.

Es liegen einfach Welten zwischen dem mündigen, auf Autonomie pochenden „hab ich alleine selber ausgesucht“, (wohl auch alleine an-gezogen) „und ich fühl mich wohl darin“ im Geiste der reformatorischen „soli“ und Luthers „pro me“ und der Nachfolge einer dogmatisierten Idee von Fleischwerdung, im Spannungsfeld von Verhüllung und Enthüllung, von Vergebung und Verführung: einem gerne-aus-gezogen-werden – durch und für andere.

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Sexistische Werbung? „So müsst Ihr nicht aussehen!“ Unbekannte beschmieren Calzedonia-Plakate in Köln

Sich in die Nachfolge eines Modediktates zu begeben bedeutet immer, Anteil nehmen an der saisonalen Objektivierung von Ideen, die nicht die eigenen sind, die sich aber anverwandeln lassen. Dies ist der katholische Glut-Kern einer jeden Mode: Raffinesse, Differenzierung, Ambivalenz und Tradition machen ein Angebot des Aufgehobenseins im überzeitlichen Strom des Schönen-Scheins, der zu feiern ist – mit Haltung und Stil. Es ist das „Geheimnis des Glaubens“ an überzogene Ideale, die verkörpert werden können. Ein katholisches Mode-Verständnis bedeutet, um dieses Überzogene zu wissen, es schön zu finden und die eigene, individuelle Abweichung damit augenzwinkernd in Einklang zu bringen. Was im Mode-Diskurs oft fehlt, ist dieses augenzwinkernd paradoxale, bei aller Ernsthaftigkeit immer auch distanzierte Verständnis. Nichtdistanz ist evangelisch. Mode geht im Grunde nur katholisch. Ansonsten droht eine Moral der Kleiderordnung, ein Terror der Authentizität mit dem Zwang zu fair gehandelte Klamotten, Sackleinen und Übergrößen, gerne auch zu Outdoor-Textilien. Gott, bewahre!

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Fortsetzung folgt.

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Von Ozzy Osbourne katholisch lernen! – Unsere Weihnachtsbotschaft https://www.thecathwalk.de/2015/12/24/von-ozzy-osbourne-katholisch-lernen-die-weihnachtsbotschaft-des-chefredakteurs/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-ozzy-osbourne-katholisch-lernen-die-weihnachtsbotschaft-des-chefredakteurs https://www.thecathwalk.de/2015/12/24/von-ozzy-osbourne-katholisch-lernen-die-weihnachtsbotschaft-des-chefredakteurs/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-ozzy-osbourne-katholisch-lernen-die-weihnachtsbotschaft-des-chefredakteurs#comments Thu, 24 Dec 2015 07:00:35 +0000 http://thecathwalk.de/?p=2253 Das Pflegen und Propagieren einer genussvollen katholischen Lebenskultur ist weder „bourgeois“ oder „dekadent“ noch moralisch verwerflich, sondern ein wichtiger Akt der gesellschaftlichen Emanzipation und der gelebten Nächstenliebe. Liebe Leserinnen und Leser, heute ist der Tag, Ihnen ein großes Dankeschön auszusprechen für ihre Treue und Loyalität, aber auch für die kritische Begleitung unserer publizistischen Tätigkeit. Es […]

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Das Pflegen und Propagieren einer genussvollen katholischen Lebenskultur ist weder „bourgeois“ oder „dekadent“ noch moralisch verwerflich, sondern ein wichtiger Akt der gesellschaftlichen Emanzipation und der gelebten Nächstenliebe.

Me
Voller Einsatz für Cathwalk: Chefredakteur Matthias Jean-Marie Schäppi

Liebe Leserinnen und Leser,

heute ist der Tag, Ihnen ein großes Dankeschön auszusprechen für ihre Treue und Loyalität, aber auch für die kritische Begleitung unserer publizistischen Tätigkeit. Es ist eine Ehre für uns, Woche für Woche neue Cathwalk-Artikel für Sie zu veröffentlichen. Ihr reges Interesse an unserem Onlinemagazin hat all unsere Erwartungen um Längen übertroffen.

Seit nunmehr drei Monaten publizieren wir an unserem donnerstäglichen „Cathwalkday“ einen Artikel über ein Thema rund um den katholischen Lifestyle. Schon mit unserem ersten Beitrag, dem mittlerweile legendären Interview mit Dr. Maximilan Krah, hat sich unser Portal in der katholischen Blogoszese herumgesprochen und einen ungewohnten, ja kometenhaften Aufstieg genommen. Für kurze Zeit waren wir sogar unter den ersten 20 Plätzen der schnellstwachsenden Blogs in Deutschland. Mit einer regelmäßigen Leserschaft von über 30’000 bedienen wir mittlerweile Interessenten aller Kontinente, aus 110 Ländern. Auch unsere FB-Seite sowie unser Twitter Account mit täglichen Updates und Tipps erfreut sich vieler Followers.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unterhaltsam, amüsant und provokativ, hoffentlich anregend und möglichst relevant uns mit Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, über katholischen Lifestyle zu verständigen.

Aus den Rückmeldungen können wir entnehmen, dass wir mit unseren Themen regelmäßig den Nerv der Zeit treffen. Die vielen negativen Kommentare deuten darauf hin, dass die Meinungen zum Thema Mode bereits zementiert sind. Umso mehr haben uns in den vergangenen drei Monaten die Kommentare gefreut, die den Kurs unserer Cathwalk-Redaktion stützten. Hunderte von Likes und zahlreiche private Zuschriften zeigen, dass unsere Position von Bedeutung ist.

Dennoch tauchen immer wieder in den Kommentaren die Fragen auf: Warum braucht es einen katholischen Modeblog? Gibt es nicht genug andere und wichtigere Probleme in einer aus den Fugen geratenen Welt? Warum wurde mit The Cathwalk ein Portal geschaffen, in welchem „Modesünden“ aufgedeckt, Stiltipps ausgeben, Lebensgenuss propagiert und Tabuthemen angesprochen und diskutiert werden? Kurz: Was für eine Existenzberechtigung hat unser Blog eigentlich?

Der Grund liegt ganz einfach darin, dass gerade in dunklen und gottfernen Zeiten, in welchen wir leben, katholischer Lifestyle und Lebensgenuss propagiert werden müssen. Grundzüge des Asketismus und der Genussfeindlich- bzw. Genussunfähigkeit sind in Mitteleuropa immer noch weit verbreitet. Das Regiment der Kultur-Puritaner, -Calvinisten und -Jansenisten kann Lifestyle nicht tolerieren. Dies wurzelt tief in der protestantischen Ethik. Dazu empfiehlt sich die Lektüre der 1904 bis 1905 von dem großen deutschen Soziologen Max Weber veröffentlichten Schriftenreihe „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. Maßgebliche protestantische Strömungen, vor allem der Calvinismus, propagieren laut Weber eine „innerweltliche Askese“ als „Lebensform des permanenten Aufschubs“, der sich in äußerster Sparsamkeit und strenger Arbeitsdisziplin äußert.

Diese Leibfeindlichkeit ist allerdings nicht katholisch und das dahinter stehende Gottesbild ist ein falsches! Wir werden zu Beginn des neuen Jahres ausführlich darüber berichten. Das Pflegen und Propagieren einer genussvollen katholischen Lebenskultur ist weder „bourgeois“ oder „dekadent“ noch moralisch verwerflich, sondern ein wichtiger Akt der gesellschaftlichen Emanzipation und der gelebten Nächstenliebe. Denn eine Bewegung, die die Bedeutung von Lifestyle in allen erdenklichen Formen und die damit verbundenen Lebensfreude gering schätzt oder gar negiert, ist nicht avantgardistisch, sondern reaktionär.

„When will all this anger, hate and bigotry be gone?“ fragt Ozzy Osbourne in seiner bekannden Rock-Ballade „Dreamer“. An die Stelle von Wut, Hass und Bigotterie, diesen drei Geisteshaltungen, die sich die Cathwalk-Haters in den vergangenen Monaten nur allzu leicht und allzu überheblich zu eigen gemacht haben, möchten wir auch in 2016 die entspannte Freude am Leben im Licht der Gnade Gottes setzen.

In diesem Sinne: Bleiben Sie uns treu!

Stilvolle Weihnachten1

Liebe Leserinnen und Leser, wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen ein frohes und natürlich – wir sind ein Lifestyleportal – stilvolles Weihnachtsfest!

Merry Christmas!

Matthias Jean-Marie Schäppi & die gesamte Cathwalk-Redaktion

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