Schöpfung Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/schoepfung/ Abendland & Alte Messe Fri, 15 Feb 2019 17:28:48 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Schöpfung Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/schoepfung/ 32 32 Schönheit und Religion: sinnlich, künsterlisch und liturgisch https://www.thecathwalk.de/2016/12/14/schoenheit-und-religion-sinnlich-kuensterlisch-und-liturgisch/?pk_campaign=feed&pk_kwd=schoenheit-und-religion-sinnlich-kuensterlisch-und-liturgisch https://www.thecathwalk.de/2016/12/14/schoenheit-und-religion-sinnlich-kuensterlisch-und-liturgisch/?pk_campaign=feed&pk_kwd=schoenheit-und-religion-sinnlich-kuensterlisch-und-liturgisch#respond Wed, 14 Dec 2016 08:00:33 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6936 Navid Kermani ist Muslim und belehrt von außen über die Schönheit des Christentums, in dem Buch mit dem passenden Titel: „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“. Staunen kann man auch darüber, dass man sich anscheinend „ungläubig“ nennen muss, um die Schönheit wahrzunehmen. Kermani nähert sich über die christliche Kunst der Schönheit an und bezieht sich auch […]

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Navid Kermani ist Muslim und belehrt von außen über die Schönheit des Christentums, in dem Buch mit dem passenden Titel: „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“. Staunen kann man auch darüber, dass man sich anscheinend „ungläubig“ nennen muss, um die Schönheit wahrzunehmen. Kermani nähert sich über die christliche Kunst der Schönheit an und bezieht sich auch auf den Sonnengesang von Franz von Assisi, in dem dieser die Schönheit der Schöpfung preist. Vor allem aber geht es um Rom und Caravaggio. Über Kunstwerke und Schönheit sich dem Christentum anzunähen, scheint heute ganz fremd geworden zu sein und dennoch sind dies genau die Dinge, die Kermani helfen, eine Brücke zwischen Christentum und Islam zu schlagen.

Schönheit als Bestandteil Gottes und der Schöpfung

In Sure 7, 180 wird im Koran von den schönsten Namen Gottes“ gesprochen. Passenderweise gibt es auch ein Buch von Kermani mit dem Titel: „Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran“. Auch im Christentum gilt Schönheit als Bestandteil der Offenbarung, so heißt es in einer wörtlichen Übersetzung von Pslam 104 (Vers 1):

Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt“

Wenn man die Bibel vor allem schöpferisch liest, entdeckt man viele Bezüge und Verweise zwischen Schönheit, Schöpfung und dem Lob Gottes. Dies bezieht auch Erotik mit ein, so heißt es im alttestamentlichen Hohelied der Liebe:

„Schön bist du, meine Freundin,  ja, du bist schön. Zwei Tauben sind deine Augen. Schön bist du, mein Geliebter, verlockend. Frisches Grün ist unser Lager, Zedern sind die Balken unseres Hauses, Zypressen die Wände.“

Menschen suchen Schönheit und fühlen sich, wenn sie diese wahrnehmen, wohl. Sie strahlt etwas aus, dass gute Gefühle auslöst.

Schönheit und Begierde

Durch die augustinische Theologie gibt es die Tendenz eines pessimistischen Menschenbildes im Christentums. Der Mensch galt dem Kirchenlehrer Augustinus vor allem als Sünder und sinnliche Schönheit somit als Einfallstor für fleischliche Sünden. Der Lobpreis der Schöpfung wird zunehmend von einer Erlösungstheologie abgelöst. Das Neue Testament bietet auch entsprechende Textstellen für diese Sichtweise an, so heißt es in der Bergpredigt (Mt. 5,28f):

„Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.“

Wenn also Gedanken bereits Ehebruch sein können, die vom Heil ausschließen, sind der sinnlichen Darstellung von Schönheit durch das Evangelium Grenzen gesetzt. Vor allem, wenn man wie Augustinus davon ausgeht, dass der Mensch sowieso sündige Gedanken haben wird. Die Bergpredigt drückt in diesen Worten eine  scharfe Opposition gegen lüsterne Blicke aus und rät eher zur Selbstverstümmelung als zum bösen Blick. Zwar lehnt die Kirche Selbstverstümmelung ab, aber die Härte der Worte bleibt bestehen.

Schönheit als Bestandteil von Liturgie und Architektur

Nach dem Ersten Weltkrieg begann man zunehmend skeptischer gegenüber einer architektonischen Prachtentfaltung zu werden. Sie schien zu oft als politische Propaganda benutzt worden zu sein, als „Part of the Problem“, das zum Krieg führte und zu entfernt vom Leben der einfachen Menschen. Anstatt irgendwelche Ideen in Stein zu meißeln, gewann Pragmatismus zunehmend an Boden. Diese Sichtweise fasste auch in der Kirche Fuß.

Aber es ist die Aufgabe der Kirche eine religiöse Beziehung zu Gott zu ermöglichen, das Transzendente, das Hinüberschreiten in die andere Wirklichkeit, irgendwie darzustellen. Deshalb ist Schönheit als Bestandteil von Liturgie und Architektur unverzichtbar.  Von daher kann es nicht darum gehen, eine kalte Betonarchitektur in den Kirchenbauten zu errichten. Besonders in der orthodoxen Kirche wird Liturgie als das Darstellen der himmlischen Wirklichkeit auf Erden verstanden, weshalb Liturgie niemals trivial, niemals platt und niemals nüchtern sein kann. Liturgie soll schön sein, weil sie die Schönheit Gottes ausdrücken und auf die Erde holen will. Ebenso soll ein Kirchengebäude nicht Tristesse darstellen, sondern Gotteslob sein. Wie kann man dann noch auf Schönheit verzichten wollen?

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Liebt einander! – Teil 3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3#respond Fri, 18 Nov 2016 08:31:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7756 Von Georg Dietlein Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ […]

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Von Georg Dietlein

Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ (Papst Franziskus) – Doch möglicherweise ist die Furcht vor der Versuchung gar nicht der richtige Weg, um ihr zu widerstehen. Die beste Methode, um den Nachstellungen des Teufels zu entgehen, ist nämlich die Liebe. Wenn ich aber nur ängstlich-schüchtern und mit verschlossenen Augen durch die Welt renne, entgeht mir jede Gelegenheit zu lieben und mich hinzugehen.

Blicken wir auf den Herrn! Wie ging Jesus mit den Frauen seiner Zeit um? Etwa mit Maria von Magdala oder der Samariterin am Jakobsbrunnen? Die Antwort lautet: Völlig unverkrampft – sehr mutig – und man könnte sogar sagen: „locker“ und unkonventionell. Jesus hat weder Hemmungen mit Maria von Magdala ins Gespräch zu kommen, die als besessene Prostituierte bekannt war, noch mit einer Samariterin, deren Volk mit den orthodoxen Juden befeindet war. Im Übrigen nimmt er sich einer Ehebrecherin an und rettet ihr in beeindruckender Weise das Leben: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (Joh 8, 7). Damit geht er einen Schritt, der für einen orthodoxen Juden seiner Zeit undenkbar gewesen wäre. Jesus gibt sich mit Sündern ab und macht sich damit unrein. Vielmehr noch: Er begegnet ihnen in Liebe und nimmt sie sogar als Gesprächspartner für tiefgehende theologische Diskussionen ernst.

Mit anderen Worten: Jesus hat hohe Achtung vor den Frauen seiner Zeit. Für ihn sind Frauen und Männer nicht nur gleich viel wert, sondern bedürfen auch in gleicher Weise seiner liebevollen Begegnung. Jesus geht unverkrampft und unverblümt auf Frauen zu, spricht mit ihnen und heilt sie. Viele Frauen gehören zu seinen engsten Freunden und möglicherweise wird sich auch die eine oder andere in Jesus verliebt haben.

Doch Jesus kennt seine Sendung – auch in dieser Hinsicht. „Ich bin gekommen, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung und den Blinden das Augenlicht zu verkünden und die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen.“ (Lk 4, 18) Die Sendung Jesu und seine Liebe sind universal. Seine Liebe geht so weit, dass er sich der ganzen Welt verschenken möchte. Darum ist sein Lebensstil auch die Ehelosigkeit.

Vielleicht kann der beeindruckende Umgang Jesu mit dem anderen Geschlecht auch uns dabei helfen, in diesem Punkt zu wachsen. Gehen wir unverkrampft, offen und interessiert in den Tag und lassen wir uns wirklich mit aller Liebe auf den Nächsten ein. Wenn wir etwa an einer attraktiven jungen Dame bzw. einem attraktiven Herrn vorbeigehen, so brauchen wir unsere Augen nicht aus Angst verschließen oder uns dafür schämen, dass wir unser Gegenüber körperlich attraktiv finden. Danken wir Gott dafür, dass er seine Schöpfung so schön gemacht hat und uns liebt – etwa mit einem kleinen Stoßgebet: „Ich danke Dir, Gott, dass Du Deine Schöpfung so schön gemacht hast. Im Menschen, der Dein Abbild ist, offenbarst Du uns die Schönheit Deiner Liebe!“

Freilich sollten wir unsere Sinne auch stets unter Kontrolle haben. Äußere Schönheit ist nicht alles im Leben. Lassen wir uns zunächst auf die Person ein und lernen sie in ihrer Ganzheitlichkeit kennen. So schwer dies manchem fallen wir: Einer Dame tief in den Ausschnitt zu schauen oder ihr Hinterteil zu begutachten mögen animalische Instinkte in uns sein, gehen aber an der Würde der menschlichen Person vorbei. Vielleicht kann es daher sogar ratsam sein, zu gewissen Personen zunächst Distanz zu halten und sich nicht von ihren körperlichen Reizen überfluten zu lassen. Ein Schritt zurück, ein Blick auf den Boden und andere Abtötungen der Sinne können hier sehr nützlich sein. Lassen wir uns nicht zu Sklaven unserer Sinne und Triebe machen. Allein die Liebe zählt!

Die Reife und Frische der Liebe

Nicht nur die Psychologie, sondern auch die Erfahrung lehrt uns, dass sich Liebe im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt. Am deutlichsten wird dies etwa bei der Ehe. Wohl kaum jemand wird nach 20 Jahren Ehe dieselben Gefühle empfinden wie beim ersten Kuss als verliebter Teenager. Liebe befindet sich in einem Reifungsprozess. Es ist ein langer Weg vom Verliebt-Sein bis hin zu jener reifen Liebe, die bereit und belastbar genug ist, um Ehe und Elternschaft zu tragen, die auf einer tiefen Treue basiert.

Am Anfang jeder Liebesbeziehung stehen die großen Gefühle. Doch wir alle wissen: Diese Gefühle verfliegen nach einiger Zeit. Gleich beim ersten großen Streit sind sie möglicherweise spurlos verschwunden. Was hält die Beziehung dann noch zusammen? Was bleibt als Grundlage dieser Liebe? – Übrigens gibt es sogar einige Paare, die diese sehr emotionale Phase überspringen – etwa solche, die sich bereits von Jugend auf kennen und bei denen tiefes Vertrauen gewachsen ist. Sollte aus dieser Vertrauensbeziehung plötzlich eine Liebesbeziehung werden, spielen sicherlich auch Gefühle eine große Rolle. Wesentlich für die Beziehung ist allerdings: Ich kenne den anderen mit seinen Stärken und Schwächen und nehme ihn als Person unbedingt an – ein tiefes Grundvertrauen und eine innige Kameradschaft, die weniger auf Gefühlen als auf Erfahrung basiert.

Wer verliebt ist, der erlebt eine Phase der emotionalen Hochstimmung, des Idealismus und der Überschwänglichkeit, zugleich aber auch eine Phase der Blindheit, der Abhängigkeit und der emotionalen Kurzschlüsse. Das lateinische Sprichwort „amantes amentes“ drückt eine einfache Lebenserfahrung aus: Verliebte Menschen verhalten sich wie verrückte Menschen. Diese Erfahrung wird gestützt vom medizinischen Befund: Ein verliebtes Gehirn entspricht einem Gehirn im Drogenrausch. Und hier zeigt sich auch eine der gefährlichen Seiten der Liebe: Wie Drogen so macht auch die Liebe abhängig. „Die Liebe ist eine Krankheit, die nur der geliebte Mensch heilen kann.“1 Menschen, die verliebt sind, neigen zu unüberlegten Aktionen, eben weil ihre Gefühlswelt sie in ihrer Freiheit einschränkt.

Die Antwort auf diese Ambivalenz des Verliebt-Seins lautet: Reife. Lasst Eure Liebe reifen! Nehmt Euch viel Zeit füreinander. Überstürzt nichts. Lernt Euch erst einmal einander kennen, bevor ihr das erste „Ich liebe Dich“ über die Lippen bringt. „Ich bin verliebt in Dich“ ist etwas anderes als „Ich liebe Dich“. Prüft Eure Liebe – aufrichtig, ehrlich und erwachsen. Geht es Euch nur um Sex? Oder empfindet ihr echte Sympathie füreinander, die so weit geht, dass ihr Euer ganzes Leben miteinander verbringen könntet? Nehmt Euch wirklich Zeit und beantwortet gemeinsam diese Fragen, so sehr dies in puncto Ehrlichkeit für einen Verliebten werden könnte: Was bedeutet für mich Liebe?

Wo führt diese Liebe hin? Worin findet diese Liebe ihre Vollendung? Was liebe ich an Dir? Was hasse ich an mir? Worin bestehen unsere Gemeinsamkeiten? Wäre ich bereit mein größtes Hobby für Dich aufzugeben? Wäre ich bereit meinen Beruf für Dich aufzugeben? Bin ich im Falle eines Konfliktes zwischen uns bereit, meine Bedürfnisse und Interessen für Dich zurückzustellen? Kann ich verzichten? Bin ich bereit, Dir auch die Treue zu halten, wenn Du erkrankst oder Dich grundlegend veränderst? Bin ich bereit Verantwortung für Dich und unsere Kinder zu übernehmen?

Wir merken direkt: Liebe ist mehr als Sympathie, Wohlwollen und „Schmetterlinge im Bauch“. Liebe muss auch Verantwortung tragen und ertragen. Sie muss zurückstecken und verzeihen. Sie muss bereit sein zu geben ohne zu nehmen, zu lieben ohne Gegenliebe zu erfahren. Für einige kann das zur wahren Herausforderung werden, gerade wenn nach einigen Jahren Ehe die „Schmetterlinge im Bauch“ verschwungen sind. Wenn dann ausschließlich Sex, nicht aber Liebe Fundament der Ehe war, ist es meist vorbei.

Wenn die Liebe Zeit zum Wachsen hat, so kann sie reifen. Genauso wie neuer Wein (Federweißer) oder junger Käse noch nicht besonders ausdrucksstark und edel sind, so ist auch die junge Liebe oft noch sehr unausgegoren und unreif. Oft geht sie von einem romantisch-idealistischen Verständnis von Liebe aus, das dann später zerbricht. Also: Lassen wir die Liebe reifen, damit sie zart, edel und ausdrucksstark werde.

Und dabei muss reife Liebe noch nicht einmal an ihrer Frische verloren haben. Reifen kann die Liebe nur, wenn sie dabei frisch bleibt. Und frisch bleiben kann die Liebe nur, wenn sie frisch gehalten wird, wenn sie immer wieder erneuert wird und wenn sie im Alltag auch gelebt wird. Wenn Eheleute sich wirklich darum bemühen, einander in Liebe zu begegnen, diese Liebe in kleinen

Gesten des Alltages bekräftigen und daran arbeiten, dass nichts zwischen ihnen steht, bleibt die Liebe auch noch im Alter frisch. Und so passt ein Wort des dänischen Schriftstellers Martin Andersen-Nexö: Liebe bedeutet nicht, miteinander jung bleiben zu wollen. Sondern: miteinander alt werden wollen. Neurologische Untersuchungen bewiesen sogar, dass bei einigen Paaren auch noch nach 20 Jahren Beziehung derselbe Zustand des Verliebtseins herrscht wie „am ersten Tag“. Wahre Liebe und wahres Glück sind also möglich!

Gerade diese Liebe, die die Zeiten überdauert, ist die reinste Form der Liebe. Sie sieht das Gegenüber nicht aus der Brille der Ästhetik, des Egoismus, der Begierde oder eines Nutzenkalküls: Wie viel muss ich Dir geben, damit ich möglichst viel von Dir zurückerhalte? Diese Phasen hat sie längst hinter sich gelassen.

Mit den Worten des hl. Bernhard von Clairvaux: „Wo die Liebe auftaucht, fängt sie alle anderen Triebe ein und überführt sie in Liebe.“ Und darum können sich Liebende auch noch im Alter schön und attraktiv finden – sowohl innerlich als auch äußerlich. „Soviel in Dir Liebe wächst, soviel wächst die Schönheit in Dir. Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele“ (hl. Augustinus). Oder mit anderen Worten: Menschen, die sich lieben, sind wie Oldtimer: zeitlos schön!

1 Michael Lukas Moeller, Auf dem Weg zu einer Wissenschaft von der Liebe, Reinbek 2002, S. 15.

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Ein „Interview“ mit der Heiligen Edith Stein über Gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender#comments Tue, 21 Jun 2016 05:30:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5834 Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz WIEN, (CNA Deutsch).-  Sie ist berühmt für ihre menschliche Größe, ihre intellektuelle Brillanz, ihren christlichen Mut. Sie ist bekannt als Philosophin, als frühe Kämpferin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, als jüdische Konvertitin zum katholischen Glauben und karmelitische Ordensschwester, als Märteryin in Auschwitz: Edith Stein, die katholische Patronin Europas, […]

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Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Was würde diese große Intellektuelle und Heilige über die umstrittene “Gender”-Theorie sagen? Diese wird zwar verurteilt von allen Päpsten seit ihrem Aufkommen, von zahlreichen Kardinälen und Bischöfen sowie jüngst den Berichten der Familiensynode – auch dem der deutschen Gruppe. Aber Gender wird trotzdem von manchen Theologen und sogar in einer von der Deutschen Bischofskonferenz publizierten Broschüre vertreten, die behauptet, dass “Gender katholisch gelesen” werden könne.

Wir haben eine führende Expertin über Edith Stein gebeten, uns mit einem Interview mit der Heiligen und frühen Frauenrechtlerin weiter zu helfen. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Professorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. des Stiftes Heiligenkreuz im Wienerwald und Autorin mehrerer Bücher und Artikel zum Thema. Ihr Werk “Frau – Männin – Menschin: Zwischen Feminismus und Gender” erscheint noch 2015 als Topos-Taschenbuch.

CNA: Frau Doktor Stein, die Gender-Theorie erklärt, dass das biologische Geschlecht (sex) getrennt gesehen werden kann, ja muß, vom “sozialen Geschlecht” (gender). Stimmen Sie zu? Ist das mit dem christlichen Menschenbild vereinbar?

EDITH STEIN: Nein. „Daß die menschliche Seele eingesenkt ist in einen körperlichen Leib […], das ist kein gleichgültiges Faktum. […] Der Leib ist als solcher charakterisiert und von dem puren materiellen Körper, der ihn mitkonstituiert, dadurch abgehoben, daß alle seine Zustände und alles, was ihm widerfährt, gespürt wird oder doch gespürt werden kann. Alles Leibliche hat eine Innenseite, wo Leib ist, ist auch ein inneres Leben. Er ist nicht etwa ein Körper, der empfindet, sondern gehört als Leib notwendig einem Subjekt zu, das mittels seiner empfindet, dessen äußere Gestaltung er darstellt und das mittels seiner in die äußere Welt gestellt ist und gestaltend einzugreifen vermag, das seine Zustände spürt.”

CNA: Sie sind als Philosophin wie als frühe “Feministin” für die Gleichberechtigung von Frauen und Männer eingetreten. Freilich kamen Sie dabei ganz ohne das Wort “Gender” aus.

STEIN: Natürlich! “Keine Frau ist ja nur eine Frau”! Sie ist auch eine Frau. So wie ich schon über Henrik Ibsens „Nora“ schrieb: „Sie weiß, daß sie erst ein Mensch werden muß, ehe sie es wieder versuchen könnte, Gattin und Mutter zu sein.”

CNA: Was aber nicht heißt, dass Geist und Körper – wie es die gnostische Häresie und die Gender-Theorie beide behaupten – getrennt werden kann?

STEIN: So ist es. „Wovon wir ausgehen müssen, ist die Natur, die gegeben ist als weiblich oder männlich. […] Je höher man aufsteigt zur Verähnlichung mit Christus, desto mehr werden Mann und Frau gleich (Regel des hl. Benedikt: Abt = Vater und Mutter). Damit ist die Beherrschung durch das Geschlecht vom Geistigen her aufgehoben.”

CNA: Ich kann also unabhängig werden vom biologischen Geschlecht, aber nicht durch eine Ideologie wie Gender, sondern durch die Nähe zu Christus. Habe ich aber umgekehrt als Mann wie als Frau dann auch eine Bestimmung? Sogar eine Berufung?

STEIN: Ganz klar. Und dies ist nicht als Unterdrückung, sondern als Bestimmung mit vielen Möglichkeiten zu sehen, die frei zu gestalten sind: „Der primäre Beruf der Frau ist Erzeugung und Erziehung der Nachkommenschaft, der Mann ist ihr dafür als Beschützer gegeben. […] Bei der Frau [treten hervor] die Fähigkeiten, um Werdendes und Wachsendes zu bewahren, zu behüten und in der Entfaltung zu fördern: darum die Gabe, körperlich eng gebunden zu leben und in Ruhe Kräfte zu sammeln, andererseits Schmerzen zu ertragen, zu entbehren, sich anzupassen; seelisch die Einstellung auf das Konkrete, Individuelle und Persönliche, die Fähigkeit, es in seiner Eigenart zu erfassen und sich ihr anzupassen, das Verlangen, ihr zur Entfaltung zu verhelfen.”

CNA: Das mag für manche Feministinnen schwierig klingen. Wie wollen Sie das denn begründen?

STEIN: Na, eben in der Schöpfung selbst. Schauen Sie, nur Frauen können wirklich Mütter sein: „Als die weibliche Seelengestalt herausgestellt habe ich die Mütterlichkeit. Sie ist nicht an die leibliche Mutterschaft gebunden. Wir dürfen nicht von dieser Mütterlichkeit loskommen, wo immer wir stehen. Die Krankheit der Zeit ist darauf zurückzuführen, daß nicht mehr Mütterlichkeit da ist.”

CNA: Welche Krankheit meinen Sie?

STEIN: Eine sehr moderne; eine Selbstkonstruktion, die das eigene Dasein nur noch als Maskenspiel auf einer sinnlosen Bühne Ausdruck gibt. Doch schauen Sie, dafür gibt es eine befreiende, heilsame Lösung: „(Liebe) ist ganz Gott zugewendet, aber in der Vereinigung mit der göttlichen Liebe umfaßt der geschaffene Geist auch erken­nend, selig und frei bejahend sich selbst. Die Hingabe an Gott ist zugleich Hingabe an das eigene gottgeliebte Selbst und die ganze Schöpfung.“

Dieser Artikel erschien auf dem Nachrichtenportal CNA und darf mit freundlicher Genehmigung auf dem Cathwalk weiterverbreitet werden.

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