Florian Kolfhaus Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/florian-kolfhaus/ Abendland & Alte Messe Fri, 22 Jul 2022 10:01:08 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Florian Kolfhaus Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/florian-kolfhaus/ 32 32 Warum Oktober der Rosenkranzmonat ist – Und was dieses Gebet uns bringt https://www.thecathwalk.de/2017/10/01/warum-oktober-der-rosenkranzmonat-ist-und-was-dieses-gebet-uns-bringt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=warum-oktober-der-rosenkranzmonat-ist-und-was-dieses-gebet-uns-bringt https://www.thecathwalk.de/2017/10/01/warum-oktober-der-rosenkranzmonat-ist-und-was-dieses-gebet-uns-bringt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=warum-oktober-der-rosenkranzmonat-ist-und-was-dieses-gebet-uns-bringt#comments Sun, 01 Oct 2017 15:36:51 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=12017 Von AC Wimmer MÜNCHEN, (CNA Deutsch).- Weniges ist so erkennbar katholisch wie er: Der Rosenkranz. Papst Franziskus verschenkt ihn oft und gern. Viele Katholiken beten ihn täglich, und das schon seit Jahrhunderten. Die Kirche hat dem Rosenkranz einen ganzen Monat gewidmet: Den Oktober. Warum das so ist, und was es mit dem Rosenkranz auf sich hat, […]

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Schülergruppe beim Rosenkranz
Foto: Flickr / Diözese Saginaw (CC BY-ND 2.0)

Warum das so ist, und was es mit dem Rosenkranz auf sich hat, haben wir Monsignore Florian Kolfhaus gefragt. Der Priester und promovierte Theologe ist Autor mehrerer Bücher zum Thema, darunter „Der Rosenkranz – Theologie auf Knien“ (Dominus Verlag, Augsburg).

Monsignore Dr. Kolfhaus, warum – und seit wann – ist der Oktober der Rosenkranzmonat?

FLORIAN KOLFHAUS: Papst Pius V hat das Fest Unserer lieben Frau vom Sieg  zur Erinnerung an den unerwarteten Triumph über die türkischen Flotten bei Lepanto  1571 eingeführt. Zuvor hatte er die Christenheit aufgerufen, sich an Maria zu wenden, um den aus menschlicher Sicht unabwendbaren Einfall der moslemischen Streitkräfte zu verhindern. Schon im Jahr 1573 ist dieser Gedenktag zum Rosenkranzfest umbenannt worden, das seit 1913 immer am 7. Oktober gefeiert wird. So ist der Monat Oktober in besondere Weise ein Aufruf, in den Nöten von Kirche und Welt vertrauensvoll den Rosenkranz zu beten. In besonderer Weise hat Papst Leo XIII mit seinen Rosenkranz-Enzykliken diese Andacht gefördert. Aber auch der heilige Papst Johannes Paul II hat mit dem Rosenkranzjahr diesem alten, doch stets modernen Gebet neuen Aufschwung gegeben, weil er davon überzeugt war – wie Schwester Lucia, die Seherin von Fatima, gesagt hat – dass es kein Problem gibt, dass sich nicht mit dem Rosenkranz lösen läßt. Diese Perlenschnur ist wie die Schleuder Davids, der fünf Steine mitnahm, um Goliath zu besiegen. Auch wir gewinnen mit diesem Gebet, in dem jeweils fünf große Geheimnisse betrachtet werden – das sind gleichsam unsere Steine in der Schleuder – die großen Herausforderungen unserer Zeit. Lassen Sie mich nur stichwortartig die Verfolgung der Christen im Mittleren Orient oder die Krise der Familie in der westlichen Welt nennen. Mit dem Rosenkranz bringen selbst Kinder, Kranke und alte Menschen, die vielleicht meinen, nichts mehr tun zu können, Giganten zu Fall. Jeder ist gerade im Oktober eingeladen durch sein Gebet der Welt in ihren Sorgen und Nöten wirksam zu helfen.

Sie beschreiben dieses Gebet als „Theologie auf den Knien“. Wie ist das zu verstehen? Das klingt für viele Ohren ja erst einmal einfach unangenehm.

Ich habe mich immer wieder gefragt, warum Maria in Lourdes und Fatima um das Gebet des Rosenkranzes bittet, und nicht andere Andachten empfiehlt, wie das Stundengebet oder die Lectio Divina, also das Betrachten der Heiligen Schrift, die doch wirklich hervorragende und bewährte Gebetsformen sind. Sie scheint den Rosenkranz zu bevorzugen, weil er für alle Menschen, gleich welcher Bildung und welchen Alters, eine Schule des Gebetes ist, die vom mündlichen Sprechen heiliger Worte zum inneren Schauen großer Glaubenswahrheiten führt. Beim Rosenkranzbeten hat so manches „altes Mütterlein“ mehr von Theologie gelernt als nicht wenige akademische Lehrer, die wohl viel über das Geheimnis der Dreifaltigkeit und der Eucharistie wissen, aber davor nicht mehr staunend in die Knie gehen. Das ist in keinster Weise unangenehm und schwierig, sondern schön und befreiend. Theresa von Avila hat einmal gesagt, es kommt nicht so sehr darauf an viel zu wissen, sondern viel zu lieben. Vor Gott zählen nicht meine Schulnoten und meine beruflichen Erfolge, sondern allein meine Liebe und mein Vertrauen. Das Buch „Der Rosenkranz – Theologie auf Knien“ will dazu einladen, die Liebe kennenzulernen und zu studieren. Wir neigen heute manchmal dazu, den Glauben zu „verkopfen“ und vergessen, dass es eine „Herzensangelegenheit“ ist. Theologie ist wichtig und unverzichtbar, aber wichtiger als über Gott zu reden, ist es, mit ihm selbst zu sprechen. Und das lernt man beim Rosenkranz, bei dem man sich an der Hand Mariens führen läßt, um zu Jesus zu finden. Wer sich ihr weiht und anvertraut, lernt ihren Sohn schneller und besser kennen als viele, die ihn allein in Büchern suchen.

Was ist bitte die Weihe an die Gottesmutter?

Die Weihe an Maria, die zum Beispiel der hl. Papst Johannes Paul II. gelebt und durch seinen Wahlspruch „Totus Tuus“ – Ganz Dein, Maria – bekannt gemacht hat, bedeutet, dass ich, wie gesagt, Mariens Hand ergreife und nicht mehr meine eigenen Wege gehe, sondern mich von der Mutter führen lasse. Das ist eine Möglichkeit, den Aufruf Jesu zu verwirklichen, wie kleine Kinder zu werden, die wissen, dass sie nichts aus eigener Kraft vermögen, aber dennoch geliebt und gewollt sind und daher vertrauensvoll alles von den Eltern erwarten. Sich Maria zu weihen ist, wie viele Heilige sagen, der schnellste und sicherste Weg zu Jesus, denn ich schenke mich und alles, was ich habe, seiner Mutter, die ihn besser kennt und mehr liebt als alle seine Jünger. Wer es ausprobiert, durch Maria zu Jesus zu finden, wird genau diese Erfahrung machen – sie ist kein Umweg oder gar ein Hindernis, sondern, salopp gesagt, ein „Highway to Heaven“.

Wie sind sie persönlich ausgerechnet zu diesem Thema gekommen? Beten Sie jeden Tag den Rosenkranz?

Was ich eben gesagt habe, habe ich selbst erfahren und erlebe es immer wieder. Alles Große und Schöne in meinem Leben habe ich Maria zu verdanken, der ich mich schon als Jugendlicher geweiht habe. Es ist für mich nicht einfach ein Zufall, dass ich an einem Samstag im Oktober geboren bin und viele wichtige, einschneidende Erlebnisse an einem Marienfest stattgefunden haben, so zum Beispiel auch meine Priesterweihe. Und ja, ich bemühe mich, den Rosenkranz täglich zu beten. Manchmal bete ich auch einige Gesätzchen, wenn ich durch die Stadt laufe, auf den Bus warte oder im Supermarkt anstehen muß. Wenn man versucht, solche Leerzeiten im Alltag mit dem Rosenkranz zu füllen, den jeder Katholik immer in der Hosentasche haben sollte, dann ist es gar nicht so schwer, ihn zu beten; vielleicht sogar für die Menschen, die gerade an einem vorbeilaufen. Mir ist es wichtig, dass wir Christen nicht mit billiger Spiritualität abspeisen, sondern sie ermutigen zu beten – wenn möglich viel und lange – um die Schönheit und Kraft des Glaubens zu entdecken. Ein „frommer“ Gedanke beim Aufwachen ist gut, aber er baut so wenig eine echte Liebesbeziehung auf wie das verschlafene „Guten Morgen“ am Frühstückstisch. Unter Liebenden braucht es Gespräch und stilles Beisammensein, bei dem man nicht auf die Uhr schaut. So auch bei Gott. Und das lernt man durch den Rosenkranz, der ja zum Glück kein kurzes Gebet ist, sondern eine Anleitung, fast eine halbe Stunde lang bei Jesus und Maria zu sein. Mit meinem Buch will ich helfen, den Rosenkranz neu zu entdecken und ihn betrachtend – also nicht bloß „lippenbewegend“ – beten zu lernen.

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Die heilige Maria Magdalena – Zeugin und Büßerin https://www.thecathwalk.de/2017/07/22/die-heilige-maria-magdalena-zeugin-und-buesserin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-heilige-maria-magdalena-zeugin-und-buesserin https://www.thecathwalk.de/2017/07/22/die-heilige-maria-magdalena-zeugin-und-buesserin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-heilige-maria-magdalena-zeugin-und-buesserin#respond Sat, 22 Jul 2017 12:31:33 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6948 Von Monsignore Florian Kolfhaus Papst Franziskus hat den Gedenktag der heiligen Maria Magdalena zum Fest erhoben und damit die Bedeutung der Frau unterstrichen, deren Füße zum ersten Mal das leere Grab nach der Auferstehung Christi betreten haben und die den Aposteln erzählt hat, dass sie dem Herrn begegnet sei. Sie ist Zeugin der frohen Botschaft […]

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Von Monsignore Florian Kolfhaus

Papst Franziskus hat den Gedenktag der heiligen Maria Magdalena zum Fest erhoben und damit die Bedeutung der Frau unterstrichen, deren Füße zum ersten Mal das leere Grab nach der Auferstehung Christi betreten haben und die den Aposteln erzählt hat, dass sie dem Herrn begegnet sei. Sie ist Zeugin der frohen Botschaft und wurde daher vom heiligen Thomas von Aquin auch „apostola apostolorum“ – Apostelin der Apostel genannt.

Freilich ist damit nicht gemeint, dass sie die Erste im Apostelkollegium war und Petrus seine Stellung streitig machte. Vielmehr sagt dieser schöne Titel – als Genetivus objektivus übersetzt – dass sie „Apostolin für die Apostel“, Gesandte für die Gesandten war.

Liebende Büßerin, nicht Bannerträgerin der Frauenrechte

Maria von Magdala, die treue Jüngerin Jesu, wird nicht selten dafür missbraucht, eine falsche feministische Theologie voranzutreiben, die sich dann auch nicht scheut, die Weihe von Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen zu fordern. Papst Franziskus – obwohl er die Bedeutung der Frauen im kirchlichen Leben fördert und wertschätzt – ist für solche Projekte nicht zu haben.

Auch die heilige Maria Magdalena rauft sich wohl die Haare, wenn sie hört, was man aus ihr machen möchte. Trauriger Höhepunkt der Mythenbildung über die Freundin Christi, die unter seinem Kreuz ausgehalten hat, war Dan Browns Roman „Der Da Vinci Code“, in dem er behauptete, Maria Magdalena sei die Mutter der Kinder Jesu. Und natürlich war es die böse Kirche des Papstes – also Petrus und seine Nachfolger – die um ihrer Machtsicherung willen, die Wahrheit vertuschten und die leibliche Familie Christi blutig verfolgte.

Männermacht gegen Frauenforderungen?

Es gehört beinahe zum guten Ton, aufgrund angeblich tiefschürfender Studien immer neue Intrigen, Mordkomplotte und korrumpiertes Verhalten innerhalb der katholischen Kirche aufdecken zu wollen. Wer sich eines solchen Themas annimmt rutscht unweigerlich auf die Bestsellerliste: Sei es nun, um wie „Der Name der Rose“ die Dekadenz mittelalterlicher Klöster bloßzulegen, die „Wahrheit“ über die Päpstin Johanna ans Licht zu heben oder – um die Bosheit und Heuchelei des Vatikans in unseren Tagen zu entlarven – die These von der Ermordung Johannes Pauls I. zu vertreten.

Die Mischung scheint anzukommen: Geld, Macht, Korruption, Dekadenz, sexuelle Hemmungslosigkeit, und um das alles in der Öffentlichkeit zu verschleiern, ein Geheimorden, der mit Bestechung und gekauften Killern seine Ziele erreicht. Das Buch von Dan Brown „Der Da Vinci Code“ arbeitet genau mit diesen Klischees. Sein Roman wäre nicht weiter beachtenswert, hätte er nicht bis heute einen unglaublichen Einfluss auf die Meinung vieler. Bis heute sind Romführungen „Auf den Spuren des Da Vinci Codes“ ausgebucht.

Bis heute glauben viele, dass schon irgendwas dran sein, an der Liebesgeschichte zwischen Jesus und einer ehemaligen Prostituierten. Schon im Musical „Jesus Christ Superstar“ klang das Lied der Maria Magdalena – „I don’t know how to love him“ – nach einer bunten Mischung der Gefühle. Dan Brown hat es endlich ausgesprochen: Jesus uns Maria waren ein Paar. Sehr zum Ärger von Petrus und seinen Freunden.

Sex and crime – the never ending story

Dan Browns Bestseller ist aber keineswegs ein Buch neuer Enthüllungen. Der „Da Vinci Code“ greift einmal mehr das beliebte Thema der Gralssuche auf. Allerdings sei der Gral nicht jener erhabene Kelch des letzten Abendmahls, in dem dann auch auf Golgotha das Blut Christi aufgefangen wurde. Nein, es handle sich nicht um ein Objekt, sondern um eine Person: Maria Magdalena. Sie sei der wahre Gral, der erlesene Kelche, der in sich das sang real (im Altfranzösischen wurzelt in diesem Ausdruck das Wort Gral), das wahre Blut Christi, geborgen habe, d. h. die Kinder Jesu, die er mit ihr gezeugt habe. Sie sei – in mehrfacher und doppeldeutiger Hinsicht – der Schatz Christi und die Hüterin seines Erbes.

Nach dem Tode Christi jedoch habe sich der patriarchale Anspruch der Apostel durchgesetzt und die dominanten Männer der Urkirche haben Maria Magdalena und den Frauen ihren Platz in der Gemeinde nicht nur streitig gemacht, sondern mit Gewalt versucht, die Wahrheit über Christus und seine leibliche Familie zu unterdrücken, um ihre Machtposition zu sichern. Maria Magdalena, die Kinder Jesu und einige wenige Freunde mussten fliehen, um sich vor der Verfolgung durch die Kirche zu retten, die durch die Jahrhunderte fortdauern sollte. Zu Hütern des Geheimnisses, zu Wächtern des heiligen Grals und zu Schützern des sang real, des wahren Blutes Christi, d. h. seiner leiblichen Familie, wurden im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche Gruppen und Geheimbünde, die angesichts der Nachstellungen der offiziellen Amtskirche um ihr Leben zu fürchten hatten: Gnostische Gruppen in der Antike, im Mittelalter die Templer und in der Neuzeit schließlich die Freimaurer.

Den engsten Kreis um die wahren Nachfahren Jesu bildete das so genannte Priorat von Sion, dem berühmte Männer aller Epochen, darunter auch Leonardo da Vinci, angehörten, und die immer wieder versteckte Hinweise über die Wahrheit in die Öffentlichkeit streuten. So zeige Leonardo Da Vincis berühmtes Gemälde vom Letzten Abendmahl – daher auch der Titel des Buches – in symbolträchtiger Weise die wahre Bedeutung des Grals: An der Seite Jesu, der mit seinen Jüngern zu Tische sitzt, um ihnen den Kelch zu reichen, ruht nicht der Lieblingsjünger Johannes, sondern eine Frau – Maria Magdalena, die „apostola apostolorum“, die in Wahrheit größte und erste unter den Aposteln! Und eine mysteriöse Hand, die keinem der Jünger zuzuordnen ist, hält ein Messer – ein codierter Hinweis auf die blutige Verdeckung der wahren Geschichte!

Bis heute, so Dan Brown, habe das Priorat von Sion überlebt, bis heute gehe aber auch dessen Verfolgung – professionell von dem innerkirchlichen Geheimbund „Opus Dei“ geleitet – weiter. Bis zu dieser Stelle, so behauptet der Autor, könne er alle seine Aussagen mit sicheren Quellen belegen, und erst bei der Erzählung über Sophie Neveu, der letzten leiblichen Nachfahrin Jesu, ihrer Flucht vor den von kirchlichen Stellen gedungenen Mördern, der Liebe zwischen ihr und ihrem Beschützer Robert Langdon – ein guter Schuss Love-Story darf in einem Bestseller nicht fehlen – sowie der Entdeckung des Grabes der Maria Magdalena, das der Großmeister der Freimaurerloge Francois Mitterand unter der Glaspyramide des Louvre versteckt habe und das jetzt von Jacques Saunier gehütet wird, gibt er zu, dass es sich um Fiktion handle.

Dan Browns Jagd nach dem verlorenen Gral

Es ist absurd, so die Präsidentin der Da Davinci Gesellschaft Veronica Field, die an der Universität von London unterrichtet, im berühmten Gemälde des Letzten Abendmahls eine codierte Botschaft über Maria Magdalena und die Verfolgung ihrer Familie zu sehen. Dieses Meisterwerk ist nur der Aufhänger für die in unzähligen Variationen vorliegende Behauptung, dass die von Jesus gegründete Kirche die wahre Botschaft Christi bis zur Unkenntlichkeit entstellt habe.

Diese These in die im New-Age- und Esoterik-Zeitalter so populäre Geschichte von der Suche nach dem Heiligen Gral zu verpacken, mag zwar für den internationalen Buchmarkt erfolgversprechend sein, etwas Neues bringt sie nicht. All das, was Dan Brown in seinem Roman als spektakuläre Entdeckungen verbreitet, ist bereits in unzähligen Veröffentlichungen über Rennes-le-Château, einen kleinen französischen Ort in der Nähe der Pyrenäen, gesagt worden. Ohne dieses Dorf je zu erwähnen, verweist doch der Name des Großmeisters des Priorats von Sion, Jacques Saunier, auf die wahren Quellen Dan Browns, die ihm wohl als Vorlage seines Buches gedient haben. Rennes-le-Château, das im 13. Jahrhundert inmitten eines von der katharrischen Lehre geprägten Gebietes lag, wurde im 20. Jahrhundert zum Ursprung aller modernen Legenden über Maria Magdalena und den Gralsschatz.

Der damalige Pfarrer Berenger Saunière (1852-1917), der sich trotz der 1910 erfolgten Suspension weigerte, seine Gemeinde zu verlassen, ist eine außerordentlich merkwürdige und bizarre Gestalt, dem der kleine Ort in im Departement l’Aude nicht nur den spektakulären Bau eines „Turmes von Magdala“ verdankt, sondern die bis heute Scharen von Esoterik-Pilgern anlockende Mär, dass in Rennes-le-Château der legendäre Schatz der Katharer, vielleicht sogar jener der Templer, versteckt sei. Der für einen Landpfarrer ungewöhnliche Reichtum und die mittelalterlichen Dokumente, die Saunière in der Krypta der Kirche entdeckt habe – neuere Forschungen haben herausgestellt, dass es sich um Fälschungen aus dem 19. Jahrhundert handelt – haben den Gerüchten um geheime Schätze und der Idee eines bis heute fortlebenden Geheimbundes zum Schutz des Grals neuen Auftrieb verliehen.

Vielleicht wären diese Geschichten nach dem Tod des Pfarrers rasch verklungen, wenn nicht seine Haushälterin und Erbin Marie Denarnaud (1912-1968) die Legende weiter aufrecht erhalten hätte, um den Bischof, der Saunière suspendiert hatte, der Habgier zu bezichtigen und Forderungen nach Immobilien und Grundstücken zurückzuweisen. So kam es, dass Rennes-le-Château in den 60er Jahren zu einem Mekka esoterischer Buchautoren, darunter z. B. Pierre Plantar, Gérard de Sède, Michael Baigent, Richard Leigh und Henry Lincoln geworden ist, die das kleine Dorf international bekannt und zu einem wahren Wallfahrtsort gemacht haben.

Den Höhepunkt der Popularität erreichte Rennes-le-Château und sein ehemaliger Pfarrer Saunière, der mittlerweile als einer der letzten Hüter des sang real gehandelt wurde, mit einer BBC-Reportage im Jahr 1979 über den Heiligen Gral. Gérard de Sède verbreitete seine Überzeugung, dass Saunière nicht nur einen gewaltigen Schatz, sondern auch die Wahrheit über Jesus Christus gefunden habe. Die von ihm entdeckten Dokumente bewiesen, dass dieser mit Maria von Magdala Kinder gezeugt habe, deren Nachkommen – obgleich sie göttliches Blut in sich trügen – von der Kirche bis heute verfolgt würden. Gérard de Sède ist es, der die These vom sang real, vom wahren Blut Christi, das in Wirklichkeit der Gral sei, erfunden hat.

Die wahre Familie Christi sind die Kinder Gottes

Dan Browns „Da Vinci Code“ wiederholt also nur, was vor Jahrzehnten die Schlagzeilen über einen kleinen französischen Ort füllte. Es existiert zwar tatsächlich ein Priorat von Sion – 1972 wurde es von dem bereits erwähnten Esoterikautor Pierre Plantar gegründet – doch hat es keine geschichtlichen Wurzeln, und auch keine neuen Quellen vermögen seinen historische Authentizität belegen. Auf der ersten Seite seines Buches behauptet Dan Brown zwar, er stütze sich auf unumstößliches Beweismaterial, das 1975 in der Nationalbibliothek von Paris aufgefunden worden sei, doch dabei handelt es sich, wie Massimo Introvigne nachweisen kann,um Fälschungen des 19. Jahrhunderts, die wohl Plantard und seine Freunde dort hinterlegt haben.

Und doch: Eine Liebesgeschichte …

Die heilige Maria Magdalena verdient es, dass ihr Gedenktag als Fest gefeiert wird, gerade auch wegen der unzähligen Fehldeutungen ihrer Biografie, die in der Tat eine echte Liebesgeschichte ist; freilich nicht wie sie an Kiosken in billigen Groschenromanen zu kaufen ist, sondern wie sie das Leben in der Nachfolge Jesu schreibt. Maria Magdalena, geheimnisvoll angedeutet in der Gestalt der Braut, die, wie das Hohelied erzählt, den Geliebten sucht und die Wächter der Stadt fragt, wo er sei, ist eine heilige Frau, die nach der Mutter Jesu einen herausragenden Platz in der jungen Kirche eingenommen hat.

Zu Füssen Jesu wollte sie sitzen, nicht auf dem Stuhl Petri. Und ihre Söhne und Töchter sind nicht die, von denen Dan Brown spricht, sondern all diejenigen – Männer und Frauen – die ihrem Beispiel folgen und allein Jesus suchen. Maria Magdalena hilf uns, die wahre Liebe zu finden, die am Karfreitag stark bleibt, am Karsamstag hoffend wartet und am Ostersonntag jubelnd in die Welt hinauseilt, um ohne Furcht die frohe Botschaft zu verkünden.

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Was ist eigentlich Demut? – Gehorsam und Dienst nach Vorschrift? https://www.thecathwalk.de/2016/08/27/kommentar-was-ist-eigentlich-demut-gehorsam-und-dienst-nach-vorschrift/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kommentar-was-ist-eigentlich-demut-gehorsam-und-dienst-nach-vorschrift https://www.thecathwalk.de/2016/08/27/kommentar-was-ist-eigentlich-demut-gehorsam-und-dienst-nach-vorschrift/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kommentar-was-ist-eigentlich-demut-gehorsam-und-dienst-nach-vorschrift#respond Sat, 27 Aug 2016 05:53:56 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7726 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Ein Nuntius erzählte einmal, dass er – er war erst vor wenigen Tagen in seiner neuen Mission angekommen – bemerkte, dass jeden Abend das Untergeschoss des Hauses hell erleuchtet, die elektrische Lampe vor dem Bild der Madonna aber gelöscht war. Als er die Schwestern, die sich um […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Manchen Vorgesetzten sind sogar solche „braven“ und auf Zuruf dienstbereiten Seelen viel lieber als initiativfreudige Mitarbeiter, so dass wir nicht wissen können, ob die frommen Schwestern nicht gerade zu einem solchen „blinden Gehorsam“ erzogen worden sind.

Der heilige Franz von Sales wurde einmal gefragt, was die drei wichtigsten Tugenden im christlichen Leben seien, und er antwortete ohne zu zögern: erstens Demut, zweitens Demut, drittens Demut. Ohne Zweifel hat er Recht, würde man auch nur immer verstehen, was denn Demut wirklich bedeutet. Wie oft meinen nicht wenige Christen, dass Demut heiße, sich stets als schwach und sündhaft zu empfinden, und auch immer wieder zu sagen, dass man voller Fehler sei. Manchmal kann es dann unter frommen Katholiken zu einem wahren Wettkampf kommen, um sich gegenseitig zu unterbieten: „Ach ja, Du kannst wenigstens singen. Ich treffe keinen Ton.“ – „Das mag schon sein, aber mit meinem Herz bin ich gar nicht recht dabei.“ – „Das glaub ich nicht. Ich dagegen denke immer schlecht über die anderen in den Kirchenbänken vor mir“ … Das klingt übertrieben – ist es auch! – aber wir alle kennen die Dynamik einer falschen Demut, die in Wahrheit versteckter Stolz ist.

Nur die „Braven“ kommen in den Himmel?

Im Gleichnis von den Talenten, die der Herr in ungleicher, und mancher denkt vielleicht „in ungerechter“, Weise verteilt, kommt dies ein wenig zum Ausdruck. Der Knecht, der sein Talent vergräbt, verschleudert es nicht, wie vom „verlorenen Sohn“ behauptet wird, sondern bewahrt es treu auf. Er tut nichts Böses – aber er schafft mit dem ihm anvertrauten Gut auch nichts Gutes. Gott hat jedem von uns eine Vielzahl von Talenten und Begabungen gegeben. Manche leben auch in äußerem Wohlstand oder haben beste Beziehungen, um im Leben voran zu kommen. Manche können singen, andere zeichnen; manche sind Organisationstalente, andere Mathematikgenies. Demut heißt nicht „brav“ zu sein und die eigenen Gaben und Begabungen zu verleugnen.

Die Heiligen waren nicht einfach „brav“ im Sinne von „nett“ und „unproblematisch“, sondern leidenschaftliche Störenfriede, denen man immer wieder Stolz und Rechthaberei vorgeworfen hat. Demut ist Wahrheit: Wer singen kann, soll singen! Wer reden kann, soll reden! Ja, manchmal soll er sich sogar vordrängeln, wenn er es nur zur Ehre Gottes tut. Die Talente müssen vermehrt werden, bevor der Herr zurückkommt. Ganz konkret: Gott wird uns einmal fragen, warum er uns das Talent eines Musikers gegeben hat, und wir kein Instrument gelernt haben. Wir werden uns rechtfertigen müssen, warum er uns äußeren Wohlstand geschenkt hat, und wir nicht einmal die Zinsen unseres Reichtums zum Aufbau seines Reiches verwendet haben. Wir werden ihm Antwort geben müssen, ob wir ein bequemes und gemütliches, braves und spießbürgerliches Leben geführt haben – nicht schlechter als so viele andere – oder ob wir alles eingesetzt haben für sein Reich.

Demut ist die Medizin wider Angst und Entmutigung

Im Gleichnis von den Talenten sehen wir, dass Gott mehr verlangt, als nur nichts Böses zu tun. Der König wirft dem faulen Knecht sogar vor, sein Talent nicht einmal zur Bank getragen zu haben, denn dort hätte es ja wenigstens Zinsen gebracht. Wie oft werden Faulheit, Ängstlichkeit und Traurigkeit unter dem Deckmantel der Demut getarnt. Diese Tugend in falscher Weise zu präsentieren, scheint eine Lieblingswaffe des Teufels zu sein. Es wird berichtet, dass dieser dem hl. Bernhard – ein glanzvoller Prediger, an dessen Lippen Scharen von Menschen hingen – eingeflüstert habe, er sei voller Stolz und Eitelkeit und nur deshalb besteige er die Kanzel. Bernhard hat die Versuchung erkannt und geantwortet: „Wegen Dir habe ich nicht angefangen, wegen Dir höre ich nicht auf.“

„Die Welt ist klein, und wir sind groß“

Demut ist Wahrheit, nicht Kleinmacherei und schon gar nicht Angst. Ein aktueller Musikhit sagt: „Die Welt ist klein, und wir sind groß!“ – Das kann man sehr christlich verstehen: „Wir sind Kinder Gottes, denen diese schöne Welt zu klein, zu eng ist.“ Größenwahn? Nein, Wahrheit, Demut, Wissen um die eigene Berufung. Wären doch viel mehr Christen wirklich demütig und würden es wagen, ihre Talente einzusetzen, auch wenn es mal schiefgeht. Wer nie singt, trifft freilich keinen falschen Ton, aber niemals wird sein Lied erklingen.

Wer für Gottes Reich arbeitet, macht Fehler, findet sich in Sackgassen wieder, muss umkehren und von vorne anfangen – aber er wuchert wie ein guter Geschäftsmann und gewinnt am Ende. Manchmal hat man in der Kirche den Eindruck, es wären fast alle nur ängstlich darum bemüht, ja keine Kritik zu ernten, geschweige denn, etwas zu riskieren. „Wenn der Bischof nicht sagt, dass ich das Licht ausknipsen soll, werde ich mich hüten, es auszumachen!“ So unbekannt erscheint uns dieser Gedanke gar nicht, wendet man ihn auf manche Situationen in unseren Pfarreien und Gemeinschaften an. – Demut heißt „Mut zum Dienen“, Mut zum Risiko und Mut zum Einsatz – nicht passives Abwarten. So viele vergrabene Talente.

Der „verlorene Sohn“, der mit leeren Händen umkehrt, findet einen barmherzigen Vater. Der „demütige“ Diener, der in Wahrheit faul und ängstlich war, muss sich dem harten Gericht seines Herrn stellen. Der eine weint und bereut; der andere erklärt, warum es gar nicht so dumm war, sein Talent zu vergraben, das heißt kein Aufsehen zu erregen und Kritik zu provozieren. Der eine darf zum Fest – der andere … ein erschreckendes Gleichnis, wenn wir es ernst nehmen!

Mut zum Dienen ist von uns allen gefordert. Ja, es braucht Mut, mit den Gaben Gottes zu wuchern. Wenn wir ausgelacht und kritisiert werden, dann korrigieren wir uns gegebenenfalls und machen weiter. Wir haben wegen Gott begonnen – wegen ihm dürfen wir nicht müde werden und unsere Talente vergraben. Im Fronleichnamshymnus heißt es: Quantum potes, tantum aude. – Was Du kannst, das wage! Das ist der Wahlspruch eines christlichen, wirklich demütigen Lebens.

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Ein fünftes Mariendogma? – Falls ja, welches? https://www.thecathwalk.de/2016/08/22/ein-fuenftes-mariendogma-falls-ja-welches/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-fuenftes-mariendogma-falls-ja-welches https://www.thecathwalk.de/2016/08/22/ein-fuenftes-mariendogma-falls-ja-welches/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-fuenftes-mariendogma-falls-ja-welches#comments Mon, 22 Aug 2016 05:00:35 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7698 Maria Corredemptrix oder Immortalitas Immaculatae BMV? Von Christoph Matthias Hagen, Innsbruck Wenn man die Theologie unserer Tage betrachtet, wird man bemerken, daß eine eigenständige, systematische Mariologie schon seit Jahrzehnten in kontinuierlichem Schwinden begriffen ist. Dieser Befund kann ganz sicher nicht ohne Zusammenhang mit der Tatsache erklärt werden, daß das II. Vaticanum es vorgezogen hatte, in LG […]

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Maria Corredemptrix oder Immortalitas Immaculatae BMV?

Von Christoph Matthias Hagen, Innsbruck

Wenn man die Theologie unserer Tage betrachtet, wird man bemerken, daß eine eigenständige, systematische Mariologie schon seit Jahrzehnten in kontinuierlichem Schwinden begriffen ist. Dieser Befund kann ganz sicher nicht ohne Zusammenhang mit der Tatsache erklärt werden, daß das II. Vaticanum es vorgezogen hatte, in LG 52-69 (= DH 4172-4179) von Maria zu sprechen und sie damit in seine dogmatische Betrachtung der Wirklichkeit und des Geheimnisses der Kirche einzubeziehen, statt ihre Person, Stellung und Sendung in der Erlösungs- und Heilsordnung als eigenen Aspekt der Lehre der Kirche über Maria zu behandeln.

Man kann sich fragen, ob die jungfräuliche Gottesmutter dadurch nicht, sicher unter vielerlei Hinsichten bleibend exemplarisch und einzigartig, dennoch im Prinzip als eine Glaubende unter Glaubenden in das Volk Gottes eingegliedert worden war und aufgehört hatte, als Person und Gestalt Thema und Gegenstand gesonderter, theologischer Bemühung zu sein. In diesem anhaltenden Klima ist das soeben erschienene Buch: Stärker als der Tod. Warum Maria nicht gestorben ist des 1974 geborenen Regensburger Diözesanpriesters und Theologen Florian Kolfhaus ein mariologischer Versuch, die Gestalt Mariens von neuem ins Licht zu stellen – zu einem Zeitpunkt und in einer Situation, in denen nach wie vor die Tendenz beherrschend ist, Maria als Randfigur der Theologie und des Glaubens mehr und mehr einem Schattendasein oder einer emotionalisierten, nicht weiter theologisch verantworteten, rein subjektivistisch-gefühlsbasierten Volksfrömmigkeit zu überlassen.

Damit sei ausdrücklich keine Geringschätzung echter, gediegener Volksfrömmigkeit ausgesprochen. Indes: Um als echt und gediegen anerkannt zu sein und bestehen zu können, muß sich jede Volksfrömmigkeit vor den beiden Polen von Fides und Ratio zugleich rechtfertigen können und sich widerspruchsfrei in deren Spannungsfeld entfalten. Dies gilt in besonderer Weise für eine Marienfrömmigkeit, die mit dem Glauben der Kirche in Einklang stehen soll, da in ihr ein dezidiert fraulich-mütterliches Motiv anklingt, das naturgemäß die Emotion anspricht, sich darin aber nicht erschöpfen darf.

Immortalitas als (theo-)logische Konsequenz der Immaculata Conceptio

Kolfhaus fragt nach dem Wie der Vollendung des irdischen Lebensweges Mariens, über das Pius XII. im Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel am 1. November 1950 bewußt geschwiegen, ebenso gezielt aber auch vermieden hat, Formulierungen zu wählen, die die Ansicht begünstigen könnten, Maria sei wie alle anderen, unter dem Gesetz der Erbsünde stehenden, Menschen gestorben, obwohl sie nach dem Dogma von 1854 diesem Schuld- und Strafzusammenhang nicht unterworfen ist.

Stärker als der Tod ist ein theologisch interessantes und anspruchsvolles Buch, in dem es dem Autor von der ersten bis zur letzten Zeile erfolgreich gelingt, zu beweisen, keineswegs einer langweiligen und belanglosen Frage nachzugehen oder sie in einer entweder verstaubten oder allzu spezialisierten Sprache zu beantworten, die nur dem geschulten Theologen überhaupt verständlich wäre. Der relativ knappe Umfang von 160 Seiten (davon allein 59 Seiten Anmerkungen und Literaturverzeichnis) zeugt ebenso von der Leserfreundlichkeit der Publikation wie von der dichten Konzentration und Prägnanz der entwickelten Argumentation. An dieser Stelle möchte ich noch eine Äußerlichkeit des Buches anführen, nämlich sein relativ großes Druckbild. Ein Vorteil davon ist eine besonders bequeme und angenehme Lesbarkeit. Hätte der Verlag eine geringere Schriftgröße gewählt, hätte sich damit aber die Seitenzahl des Werkes sicherlich noch weiter reduziert. Als Rezensent habe ich das Buch besonders gründlich und kritisch gelesen, trotzdem war es mir möglich, seine Lektüre in nicht ganz drei Stunden abzuschließen.

Ausgehend vom bernhardinischen Diktum De Maria numquam satis schreibt Florian Kolfhaus in seinem Vorwort: „Wenn über Maria nie genug nachgedacht werden kann, so muss gerade auch jener Augenblick näher betrachtet werden, der ihren Abschied von dieser Welt bedeutete. Weder dem Theologen, der besser zu verstehen sucht, noch dem Beter, der durch das tiefere Erkennen mehr zu lieben erhofft, kann die Frage unwichtig erscheinen, ob Maria gestorben ist oder nicht“ (S. 8). Etwas später fährt er fort: „Der Blick zur Assumpta (führt) auch zur Schmerzensmutter und zur Frage der Erlösung, die der neue Adam mithilfe der neuen Eva am Holz des Kreuzes gewirkt hat. Die Aufnahme Mariens in den Himmel ohne Tod ist die Vollendung ihrer Empfängnis ohne Sünde und damit der vollkommene Sieg über den alten Feind, der im Paradies triumphiert hatte, auf Golgotha aber entmachtet worden ist“ (S. 10).

Argumente von Mortalisten und Immortalisten in Darstellung und Auswertung

Nachdem also die Berechtigung und Bedeutsamkeit der Frage ein erstes Mal aufgewiesen und deren Verbindung mit dem Erlösungswerk Christi und mit Mariens helfender Funktion darin hergestellt ist, welche die Verfechter eines potentiellen Sterbens der Gottesmutter gern als Hauptargument ihrer Ansicht nennen, worauf noch einzugehen sein wird, stellt die Einleitung die Positionen der Mortalisten und Immortalisten vor, beziehungsweise kündigt sie den weiteren Argumentationsgang des Buches an. Seine eigene Präferenz verhehlt Kolfhaus von Anfang an nicht: „Wenn auch die folgenden Seiten beide theologischen Meinungen darstellen werden, so soll von Beginn an ganz deutlich gesagt werden, dass nach Ansicht des Verfassers die These vom Tod Mariens nicht haltbar ist, während die Meinung der Immortalisten nicht nur durch dogmatische Argumente überzeugt, sondern auch durch die positive Sicht des von Gott in Liebe und Gnade erschaffenen Menschen zu gewinnen weiß“ (S. 14f).

Aufbau und Struktur des Buches bestehen im wesentlichen in sieben Hauptschritten, denen jeweils ein Kapitel gewidmet ist.

Irdisches Ende und himmlische Verherrlichung Mariens in spekulativer Zusammenschau und doktrinellem Konnex

Es ist naheliegend, die Frage, ob Maria den Tod erlitten hat oder nicht gestorben ist, im Zusammenhang mit ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel zu sehen. Das erste Kapitel ist deshalb auch dem Dogma vom 1. November 1950 gewidmet und stellt außerdem die zunehmende theologische Verdichtung assumptionistischer Bemühungen seit dem 18. Jahrhundert dar (vgl. S. 18). Kolfhaus gibt bei der historischen Darstellung der Entfaltung und Verdeutlichung des Glaubensbewußtseins der Kirche zu dieser Frage unumwunden zu, „dass es bis zum 5. Jahrhundert keinerlei Spuren über das Los Mariens am Ende ihres irdischen Lebens gibt“ (S. 24) und betont, daß die Liturgie als Erkenntnis- und Glaubensquelle uns im Osten bis ins 6. Jahrhundert zurückführt. Ein Fest des Transitus oder der Dormitio Mariens ist im Westen frühestens im 7. Jahrhundert mit dem Sacramentarium Gregorianum belegt und führt dort bald schon die Bezeichnung Assumptio Sanctae Mariae (vgl. S. 25f).

Hier möchte ich anmerken, daß das Dogma von 1950 sozusagen nicht vom irdischen Ende Mariens Aufschluß gibt, sondern Glaubensgewißheit über ihre himmlische Vollendung und Verherrlichung schenkt. Darüber, ob diese sich nach einer (womöglich extrem kurzfristigen) Trennung von Seele und Leib Mariens ereigneten, die beinahe nur pro forma mortalitatis erfolgt wäre, oder ohne jegliches Scheiden der Seele vom Leib, also ohne Sterben und Tod Mariens, bewahrt Pius XII. in der Dogmatisierungsbulle konsequentes Stillschweigen.

Kolfhaus führt zur dogmatischen Fixierung der leiblichen Assumptio aus: „Erstens ‚gab es in der Urkirche keine explizite Tradition apostolischen Ursprungs, weder mündlich, noch schriftlich, in Bezug auf die Aufnahme Mariens in den Himmel‘. Zweitens ‚bildete sich diese Lehre nach und nach als Frucht einer liebenden Betrachtung des christlichen Glaubens in Bezug auf die Würde der Muttergottes, ihre innigste geistliche und leibliche Vereinigung mit ihrem Sohn, ihre gänzlich einzigartige Stellung in der göttlichen Heilsökonomie heraus'“ (S. 27).

Ein Zurückscheuen des Lehramts vor dogmatischen Definitionen als Charakteristikum einer ganzen und unverändert anhaltenden Epoche

Kolfhaus‘ Darstellung und Argumentation ist insgesamt klar und überzeugend. Die inhaltliche Fragestellung erscheint im eingangs dieser Buchbesprechung erwähnten, theologischen Klima aber beinahe als zweitrangig. Nicht nur für den Bereich der Mariologie, sondern an sich für das gesamte Glaubensgut stellt sich die Frage, ob es ohne eine vorherige, entscheidende Wende überhaupt noch weitere Dogmatisierungen klassischen Zuschnitts geben wird, ja geben kann. Dies gilt vor allem, wenn dieses theologische Klima immer offenkundiger auf das Lehramt eines Papstes übergreift, der sich bis zur Koketterie darin gefällt, mehrdeutig, anscheinend sogar bewußt mißverständlich, zu sprechen, statt Klarheit zu schaffen.

Schon 1950 gab es Stimmen, die eine klassische Dogmatisierung als unzeitgemäß erachteten, und als Johannes Paul II. beispielsweise 1994 das Weihepriestertum der Frau endgültig ausschloß, blieb er dennoch offensichtlich gezielt knapp unterhalb der Feierlichkeit und Entschiedenheit eines formellen Dogmas. So ist diese Lehre nach meiner Ansicht mit Ordinatio sacerdotalis, in klassischen Kategorien gesprochen, gewiß de fide tenenda, aber ebenso sicher nicht de fide definita. Wir schweifen keineswegs vom Thema ab, gezeigt werden soll mit diesen Überlegungen dreierlei: In der allgemeinen Atmosphäre ist ein neues Dogma im klassischen Verständnis höchst unwahrscheinlich, diese Atmosphäre reicht strenggenommen sogar in die Zeit vor dem II. Vaticanum zurück, das selbst wohl auch deshalb nichts dogmatisiert hat.

Hier ist die Tatsache anzuführen, daß das Vaticanum II die Sakramentalität der Bischofsweihe mit einer Feierlichkeit ausspricht, daß man denken möchte: „Ah, ja, und jetzt kommt das Dogma!“ Dieser letzte Schritt wird aber nicht gesetzt. Ein Dogma der Sakramentalität des Bischofsamtes wird in Lumen Gentium gleichsam (womöglich unhintergehbar?) vorbereitet, aber nicht verkündet. Diese beiden Aspekte oder Beispiele zeigen, daß es sehr überraschend wäre, wenn ausgerechnet Papa Bergoglio jetzt ein Dogma im traditionellen Sinne verkünden würde. Freilich, für Überraschungen ist er gut und in seinem Autoritätsverständnis sicher seit langem der entschiedenste Papst, durchaus Pius IX. charakterverwandt, der dritte Gesichtspunkt den ich meine, der gewissermaßen anachronistisch an Papst Franziskus‘ Amtsführung ist, so daß man gerade ihm zutrauen könnte, etwas zu dogmatisieren.

Wenn es also eine weitere Dogmatisierung geben sollte und diese eine fünfte, marianische Definition zum Gegenstand hätte: Was würde ihr Inhalt sein?

Immortalitas versus Corredemptio: Die theoretische Definibilität von Mariens Rolle und Funktion im Heilswerk als ‚entweder-oder‘ einer Alternative

Die Mortalisten sprechen sich vor allem deswegen dafür aus, daß Maria gestorben ist, weil sie Miterlöserin sei, also, so referiert Kolfhaus diese Position, „musste sie leiden und den Tod erdulden, um der göttlichen Majestät Genugtuung zu leisten und so die Menschen zu retten“ (S. 43). Damit verwandt ist die Begründung, Maria habe sterben wollen, sei freiwillig gestorben, ohne es zu müssen, um auch im Tode ihrem göttlichen Sohne ähnlich zu werden. Dem ist zu entgegnen, daß Maria ohne jeden Zweifel eine einzigartige Stellung im Heilswerk Jesu Christi innehatte und innehat, daß aber erstens Christus das Menschengeschlecht nicht durch die bloße Tatsache, daß er gestorben ist, erlöst hat, sondern durch die spezifische Qualifizierung seines Todes als Opfertod. (Hier kann man hinzufügen, daß die Kreuzigung an sich auch kein kultischer Opferritus war, sondern eine römische Hinrichtungsart, die erst im Ratschluß Gottes und durch die Intention des Erlösers Opfercharakter gewann.)

Zweitens muß beachtet werden, daß ein bloßer Mensch, und sei er auch unberührt von der Erbsünde, selbst durch eine derartige Hingabe des Lebens in den Tod, keine Erlösung des ganzen Menschengeschlechtes bewirken könnte. Christus ist nicht sanft (im Bett) ent-schlafen, er hat sein Leben am Kreuz hingeopfert. Seine welterlösende Kraft kommt diesem Opfertod zu, weil derjenige, der leidet und stirbt, wahrer Gott und Mensch zugleich ist. Ein solch gottmenschliches Opfer hätte auch selbst ein qualvoller Tod Mariens nicht bedeutet, er wäre, sogar in Vereinigung mit dem Opfer Christi, selbst immer nur ein menschliches Opfer geblieben; wenn auch dasjenige des einmaligen Menschen, in dem die ursprüngliche Idee Gottes vom und für den Menschen immer ungetrübt verwirklicht war und blieb. Kolfhaus führt diesen Gedanken so aus: „Christus ist unter Qualen am Kreuz gestorben, weil Gott es so festgelegt hatte, zum Heil für das Menschengeschlecht und um die Sünden der Welt zu sühnen. Maria aber ist keine ‚Kopie‘ des Erlösers und musste auch nicht, wie Christus, den Platz des aufgrund der Sünde verurteilten Menschen einnehmen. Wir wissen nichts von einem göttlichen Willen des Vaters, dass Maria ihren Leib opfern sollte, wie Christus es getan hat“ (S. 69).

Das Protoevangelium in Gen 3, 15 spricht klar die einzigartige und durchaus strikt singuläre Mitwirkung Mariens am Erlösungswerk Christi aus; daß diese im Tod Mariens gipfeln müsse oder überhaupt in einem Lebensopfer des bloßen Menschen Maria bestehen hätte können, ist damit nicht gesagt. Die Weissagung des Simeon in Lk 2, 35 prophezeit Maria vielmehr, ein Schwert werde ihre Seele (!) durchdringen. Hierzu möchte ich einen eigenen Gedanken beisteuern: Das Schwert, von dem in dieser Vorhersage die Rede ist, ist zweifelsohne kein physisches Schwert, welches die Seele gar nicht durchdringen könnte, sondern eine Metapher; zudem gilt die menschliche (Geist-)Seele bereits rein natürlich philosophisch als unsterblich. Diese Unsterblichkeit der Seele ist nicht erst theologische Einsicht und auch keine übernatürliche Gabe (vgl. die Seelen in der ewigen Verdammnis).

Körperliche Unsterblichkeit Mariens, so man sie ihr zuspricht, bedeutet nun nicht, daß Maria zeit ihres irdischen Lebens nicht hätte sterben können. Eine solche Unsterblichkeit schreiben die klassischen Theologen den Stammeltern im Paradies zu. Obwohl selbst von der Erbsünde und ihren Folgen unberührt, lebte die Immaculata eben nicht im Paradies, sondern in einer von der Erbsünde durchaus gezeichneten Welt. Wenn Maria nicht gestorben ist, bezeichnet dies das Faktum, daß sie ohne die Trennung der Seele vom Leib zu erleiden, von Gott unmittelbar mit Leib und Seele in den Himmel versetzt worden ist, nicht die Behauptung, dieser Übergang hätte auf gar keine andere Weise erfolgen können. Erst nach ihrer Verherrlichung wäre demnach die faktische Unsterblichkeit Mariens in eine unwiderrufliche Unfähigkeit zu sterben überführt worden.

Ich mache mir mit der Deutlichkeit des abschließenden Resümees vielleicht keine Freunde, aber dennoch: Wenn heute ein fünftes, marianisches Dogma erwartet oder befürwortet wird, ist es fast immer und nur noch dasjenige der Privatoffenbarung der sogenannten „Frau aller Völker“ und damit die Miterlöserin. Kein Dogma kann sich so wesentlich, fast exklusiv, auf eine Privatoffenbarung stützen. Deren Echtheit ist ja an der Offenbarung Jesu Christi im Depositum fidei zu messen und kann deshalb strenggenommen gar nicht Hinweise auf künftig zu verkündende Dogmen enthalten. Der Begriff Corredemptrix kommt erstmals im 15. Jahrhundert vor. Er ist sprachlich so mißverständlich, daß er für eine Dogmatisierung ungeeignet erscheint. Wenn die Mortalisten die Rolle Mariens im Heilswerk erst in Mariens Tod gültig ausgefüllt sehen, widerlegen sie selbst eine Miterlöserschaft der Gottesmutter, weil Maria dann einen Opfertod hätte sterben müssen wie Christus, was gar nicht möglich ist, da dessen Opfer das Opfer des Gottmenschen war.

Auch Mystik und mystische Theologie kommen zu Wort

Kolfhaus ergänzt interessante Kapitel zur mystischen Theologie und zu Privatoffenbarungen wie jene an Anna Katharina Emmerich oder Maria von Agreda. Leider auch an Maria Valtorta. Obwohl Kolfhaus sich gewissermaßen von dieser distanziert und erwähnt, daß ihre Schriften 1959 auf den Index gesetzt wurden (vgl. S. 97), zitiert beziehungsweise paraphrasiert er sie dennoch ausführlich (vgl. S. 97-101). Diesen Passus sollte der Autor in einer Neuauflage streichen.

Resultat und Stellungnahme

Kolfhaus stellt in seinem Buche die theologische Diskussion der Frage nach der Art und Weise, wie Mariens irdischer Lebensweg endete, so dar, als seien im Laufe der Zeit die immortalistischen Stimmen immer kräftiger geworden. Das stimmt vielleicht für die Zeit bis zur Verkündigung der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel als Glaubenssatz – die große Mehrheit heutiger, zeitgenössischer Theologen würde Kolfhaus‘ Fragestellung wohl als neo-neoscholastisch abwerten, ein Urteil, dem ich mich ganz und gar nicht anschließen würde, auch, weil Kolfhaus methodisch nicht unbedingt scholastisch vorgeht.

Wenn es ein weiteres marianisches Dogma geben sollte, wäre die Immortalitas BMV meines Erachtens aber zweifelsohne eher definibel als eine Miterlöserin. Insgesamt tendiere ich jedoch dazu, auf absehbare Zeit gar kein weiteres Dogma, auch kein marianisches, zu erwarten. Wenn die Immortalitas BMV hätte dogmatisiert werden sollen, wäre dafür wohl 1950 zusammen mit der Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel die seither letzte, günstige Gelegenheit gewesen. Wenn dies in Zukunft doch noch geschieht, bringt es weit besser Mariens Rolle im Heilswerk zum Ausdruck als der dogmatisch fragwürdige Titel „Miterlöserin“ und zwar insofern, als Maria darin auch in vorzüglicher Weise als Empfängerin der Erlösungsfrucht erscheint, was sie spezifisch als Christi Gefährtin und als universelle Mittlerin dieser Erlösungsfrucht qualifiziert.

Kolfhaus, Florian, Stärker als der Tod. Warum Maria nicht gestorben ist,160 Seiten, Illertissen 2016, 14, 80 €, ISBN 978 – 3 – 945 – 4012 – 0 – 0.

Christoph Matthias Hagen (*1977) beschäftigt sich journalistisch mit theologischen und kirchenpolitischen Fragestellungen und mit rechtstheoretischen und -historischen Problemen. Er wurde in Bernkastel-Kues an der Mosel geboren und lebt und arbeitet in Innsbruck.

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Vergossene Liebe – Der Monat des kostbaren Blutes https://www.thecathwalk.de/2016/07/17/vergossene-liebe-der-monat-des-kostbaren-blutes/?pk_campaign=feed&pk_kwd=vergossene-liebe-der-monat-des-kostbaren-blutes https://www.thecathwalk.de/2016/07/17/vergossene-liebe-der-monat-des-kostbaren-blutes/?pk_campaign=feed&pk_kwd=vergossene-liebe-der-monat-des-kostbaren-blutes#comments Sun, 17 Jul 2016 05:00:15 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6678 Von Monsignore Florian Kolfhaus / CNA Deutsch ROM,(CNA Deutsch).- Der heilige Johannes XXIII. war ein großer Verehrer des kostbaren Blutes. Diese Andacht scheint überholt – nicht nur, weil das traditionell am 1. Juli gefeierte Fest des kostbaren Blutes aus dem Kalender gestrichen wurde. „Blut zu verehren“ erscheint wenigstens sonderbar oder weckt Assoziationen an „blutrünstig“, also an […]

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Von Monsignore Florian Kolfhaus / CNA Deutsch

Der österreichische Aktionskünstler Herman Nitsch hat mit eben diesen Bildern auf provokante, oft unerträgliche und blasphemische Weise gespielt. Vor versammeltem Publikum hat er literweise Tierblut vergossen, Messgewänder damit beschmiert und als ekelhaften Höhepunkt seiner Performance Schweine gekreuzigt. Die „aufgeklärten“ Zuschauer, die sich nicht nur ihres vermeintlichen Kunstsinns, sondern auch ihrer jeder Übelkeit trotzenden Mägen zu rühmen glaubten, waren begeistert: „Das ist Kult!“ – Und in gewisser Weise – wenn auch entsetzlich pervertiert – haben sie Recht. „Vergossenes Blut“ ist Kult – genau das ist das innerste Zentrum der heilige Messe: Christi Blut vergossen zur Vergebung der Sünden.

Es ist schon bemerkenswert, dass selbst viele Katholiken die Eucharistie letztlich für ein Gemeinschaftsmahl im Gedenken an den Meister halten, der Brot und Wein austeilt, damit seine Jünger ihn und einander nicht vergessen, während manche Künstler auf schockierende Weise den Opfercharakter des heiligen Geschehens am Altar aufgreifen und für ihre Performance missbrauchen. Nach der Wandlung ist im Kelch kein Wein mehr, sondern jenes Blut, das auf Golgotha vergossen worden ist und – wie es „The Passion“ von Mel Gibson so eindrücklich zeigt – den Soldaten, der die Seite Jesu durchbohrte, am ganzen Leib „befleckte“, um ihn und die Menschheit von jeder Befleckung zu reinigen. Fast alle Religionen, die ein Opfer kennen, bringen auch Blut dar als Sinnbild für das eigene Leben, das Gott angeboten wird. Dramatisch mussten die Juden erleben, wie mit der Zerstörung des Tempels aus einer Opfer- eine bloße Wort- beziehungsweise Buchreligion, aus einer auf das Haus Gottes in Jerusalem hin orientierte Gemeinde, eine Synagoge geworden ist.

Was das erwählte Volk auf dramatische Weise erleiden musste, erleben manche unserer Pfarreien aufgrund eigener Entscheidungen und Unterlassungen: das Verschwinden des Opfers, wenigstens im Wissen und im Glauben ihrer Mitglieder. Das Wort wird zum alleinigen Mittelpunkt, nicht die Darbringung von Jesu Leib und Blut. Damit aber läuft die Kirche Gefahr, das zu verlieren, was das Zweite Vatikanische Konzil als „Mitte und Höhepunkt“ ihres Lebens bezeichnet. Ein guter Freund hat mir von einem jüdischen Gelehrten erzählt, der ihm gesagt habe: „Ich habe den Eindruck, dass evangelische Christen in der Feier ihrer Gottesdienste Erben der Synagoge sind, während bei Euch Katholiken darüber hinaus immer noch der Tempel da ist. Und tatsächlich sind Eure Kirchen nicht nur Versammlungsräume, sondern Haus Gottes – wie das Heiligtum in Jerusalem – in dem, wie ihr glaubt, Gott wohnt und das Opfer seines Sohnes dargebracht wird.“ Er hat Recht!

Vergossenes Blut. Vergebliche Liebe?

„Wissen Sie, was ich nie habe begreifen können? Dass unser Herr, der unendlich gut ist und uns grenzenlos liebt, von den  Menschen so wenig geliebt wird!“ Das war die brennende Frage des heiligen Antonius Maria Claret, der damit immer wieder die ihm anvertrauten Menschen zur Entscheidung herausgefordert hat. „Warum wird das Opfer nicht geliebt?“ könnte man heute fragen und damit durchaus die mehrfache Bedeutung dieses Wortes ernst nehmen. Sein und mein Opfer, seine und meine Hingabe, Jesu Messe und „meine Messe“.

Martin Luther, der in diesen Monaten vor Beginn des Reformationsgedenkens immer wieder in den Medien erwähnt wird, hat um die Frage gerungen „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“. Dieser Gedanke treibt heute kaum noch jemanden um, ja oft scheint es, dass man in der Verkündigung ganz bewusst die Rede von den „letzten Dingen“ – Tod, Gericht, Himmel, Hölle, Fegefeuer – vermeidet. Der heilige Petrus schreibt, dass wir Christen „mit dem kostbaren Blut des Lammes ohne Fehl und Makel erkauft sind“. Diesen Satz kann man nicht verstehen, wenn man sich nicht fragt, was mich nach dem Leben auf Erden erwartet oder – das ist noch wichtiger – wovon mich Jesus erlöst hat.

Christus hat uns vom Sklavenmarkt frei gekauft, um uns als Freunde, nicht als willenlose Knechte ins Vaterhaus zu holen. Er hat den Preis bezahlt – mit seinem Blut. Ja, in seinen Augen sind wir es wert, dass er Tag für Tag den Kelch der heilige Messe füllt, um ihn als Bezahlung für uns erneut auszugießen.

Kein Preis zu hoch

Die heilige Messe ist Kult! Beginnt man zu verstehen, was am Altar geschieht, dann ist die Feier des Opfers Christie nicht mehr vielleicht langweilig erscheinende Liturgie, sondern ergreifendes Geheimnis. Was Nitsch pervertiert hat, um damit zu schockieren und zu provozieren, das wird in der eucharistischen Liturgie als „Geheimnis der Liebe“ gefeiert. Im Verborgenen der Gestalten von Brot und Wein – weil Jesus nicht provozieren, schockieren und abschrecken möchte – vergießt der Herr sein Blut. Die heilige Messe ist Kult, aber keine Show. Liebe ist nicht nur Romantik, Halleluja und Herzflimmern, sondern auch Hingabe und Treue, Opfer und Schmerz. Wo der wahre Begriff der Liebe verschwindet – „Wir versuchen´s mal miteinander, aber wenn’s der eine dem anderen zu schwer macht, dann trennen wir uns.“ – da verschwindet auch das Opfer. Und auch der Umkehrschluss gilt: Wo man nicht mehr um das Opfer weiß, erkaltet die Liebe. Das „vergossene Blut“ Christi ist seine über uns „ausgegossene Liebe“.

Das Wort Gottes ist nicht vorrangig jenes geschriebene, das in der Bibel steht – auch wenn es unfehlbar Jesus bezeugt – sondern Er selbst ist es, wahrer Gott und wahrer Mensch aus Fleisch und Blut. Dieses Ewige Wort des Vaters ist in der Konkretheit der Gestalten von Brot und Wein auf unserem Altar. Niemand der liebt, begnügt sich mit Fotos und Briefen des Geliebten, so wertvoll sie ihm auch sind, sondern sucht die wirkliche Begegnung. „Für euch vergossen“ heißt es in den Wandlungsworten. „Für mich“ gibt Christus sein kostbares Blut, sein Herzblut. Ist er der teure Preis, den es für meine Sünden zu bezahlen galt, so ist er auch – das ist die andere Seite ein und derselben Medaille – „mein Schatz“ verborgen im Kelch. Er ist der Preis, der für mich entrichtet wurde; er ist aber auch der Preis, den ich gewinne, wenn ich ihm vom Sklavenmarkt folge und nicht meine eigenen Wege gehe.

Die Andacht zum kostbaren Blut, die dem Papa buono, dem guten Papst Johannes XXIII. so wichtig war, ist keine überkommene Form der Frömmigkeit. Sie ist – ähnlich wie die Verehrung des Herzens Jesu – ganz konkreter Ausdruck des Bekenntnisses zu Jesus, dem einen und einzigen Erlöser, der sein Blut als Opfer vergossen hat. Er ist die Liebe, die liebt und geliebt werden will – nicht als abstrakte, platonische Idee, sondern als Freund, „begreifbar“ und doch unbegreiflich im Geheimnis der Eucharistie, im Mysterium seines Fleisches und Blutes.

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Bildquelle: https://charismatismus.files.wordpress.com

Fast jedes katholische Kind besucht von der ersten bis zur letzten Klasse einen zweistündigen Religionsunterricht. Noch immer hören eta 10 Prozent der Katholiken jeden Sonntag eine vielleicht zehnminütige Predigt und am Samstag Abend gibt es – fast eine Tradition wie „Dinner For One“ an Silvester – das „Wort zum Sonntag“, das Millionen von Zuschauern sehen. Und doch scheint es, dass kaum eine gesellschaftliche Gruppe so erfolglos ist wie die Kirche. Immer weniger Menschen kennen die Bedeutung christlicher Feste und, was noch schlimmer ist, immer mehr Leuten fehlt die Begeisterung für das, was eigentlich die eine frohe Botschaft sein sollte.

Fragen nach dem Zölibat, der ehelichen Treue, der sexuellen Enthaltsamkeit und des Priestertums, das allein den Männern vorbehalten ist, sind meist nur vorgeschobene „Stammtischthemen“, um nicht deutlich sagen zu müssen, dass die Kirche und ihre Verkündigung schlichtweg langweilig geworden sind. Über die genannten Themen wird ja in den wenigsten Gottesdiensten gepredigt. Sie „überleben“ in Talkshows, Boulevardblättern und Initiativgruppen verbitterter und mittlerweile alt gewordener Damen und Herren, die einen „heldenhaften“ Kampf gegen Windmühlen führen. Don Quichotte, der „Ritter von der traurigen Gestalt“, hat es als literarische Gestalt zu Weltruhm gebracht. „Wir sind Kirche“, „Aufruf zum Ungehorsam“ und all die anderen sind seit wenigstens drei Jahren fast völlig in Vergessenheit geraten. Die 80er Jahre, in denen Frauen mit lila Stola noch Schlagzeilen machten, sind vorbei.

Mut zum Profil, Entscheidung für die Kante

Die Verkündigung der Kirche aber scheint genau in dieser Zeit stecken geblieben zu sein. Es geht um Frieden und Harmonie, innere Freiheit und mutig gezeigte Zärtlichkeit, Gemeinschaft im Mahl und „mal so, mal so“ neue Liturgieformen, die die Einheit stärken sollen. Aber das alles kommt nicht an! Ein Pfarrer meiner Heimat lädt an den beiden Zählsonntagen, die in der Diözese abgehalten werden, stets eine stadtbekannte Jazzband ein, damit sich dann das Gotteshaus füllt.

Die Zahlen stimmen – aber schon eine Woche später bleiben die Gläubigen aus, weil die Predigt zu langweilig ist, und sie nicht wissen, was die hl. Messe ist, deren eigentlicher Wert nicht von der Wortgewalt des Priesters abhängt. Wir predigen davon, stets das Gemeinsame zu suchen und zu benennen, weil die Einheit der Christen, der Religionen, der Völker das höchste Ziel sei, aber dabei vergessen wir, dass eben diese Einheit die natürliche Frucht der Wahrheit ist, die eine Gruppe bekennt. Selbst wenn man „wahr“ und „falsch“ vermeiden möchte, um ja nicht zu urteilen, so geht es doch um eine eindeutige Meinung.

Es geht um Kante und Profil, es geht um das „Salz in der Suppe“ – nicht um zuckersüßen Griesbrei, den vielleicht Kinder mögen, aber Erwachsene nur in ganz geringen Maßen genießen können. Die politischen Parteien würden nicht immer und immer wieder betonen, dass sie mehr gemeinsam haben als sie trennt, obwohl das stimmt. Sie alle stehen auf dem Fundament des Grundgesetzes und bekennen sich zu den Werten des Rechstaates. Politisch interessant sind sie aber nur dann, wenn sie sich profilieren und dabei manchmal auch provozieren.

Eine gesunde Demokratie hat den Streit der Parteien und Politiker dringend nötig. Um es ganz provokant auszudrücken: Ein „politischer Ökumenismus“, der die Spaltung aller Parteien überwinden möchte, wäre eine demokratische Katastrophe! Der Bürger muss Optionen haben, zwischen denen er wählen kann. Wer heute eine Sonntagspredigt hört, kann oft nur schwer nein sagen. Wer ist denn gegen Liebe, Vergebung, Freiheit, Barmherzigkeit, ein Lächeln für Außenseiter und ein gutes Wort für Alleingelassene? Subtil beraubt die moderne Verkündigung ihre Zuhörer der Entscheidungsfreiheit.

Mut zur Provokation

Erik Flügge, ein junger Kommunikationsexperte, hat unlängst ein provokantes Buch vorgelegt, in dem er hart mit der kirchlichen Predigt ins Gericht geht: „Der Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt“. Der Untertitel provoziert – nicht zuletzt wegen des beinahe vulgären Ausdrucks, der so vielen von uns unpassend erscheint, wenn wir seriös und ernsthaft von Kirche sprechen wollen. Aber mit dieser Sprache – „Dem Volk auf’s Maul geschaut“, wie Martin Luther sagte – hatte zum Beispiel zuerst die Reformation, dann die Gegenreformation Erfolg. Es geht nicht darum, andere zu beleidigen, wohl aber herauszufordern und ihnen damit eine wirkliche freie Entscheidung zu ermöglichen, die Konsequenzen hat.

„Honig im Kopf“ heißt ein wunderbarer Film mit Dieter Hallervorden, der einen demenzkranken Mann spielt. Bernhard von Clairveaux, ein gewaltiger Prediger, der hunderte Berufungen durch sein Wort geweckt hat, ist der Doctor mellifluus, der honigfließende Doktor. Aber nicht, weil er verklebte Gehirnwindungen hatte, sondern weil seine Verkündigung geschmeckt hat. Wer davon gekostet hatte, wollte immer mehr und wurde – politisch ist das heute völlig inkorrekt – immer radikaler in seiner Entscheidung für Christus, von dem er nicht genug bekommen konnte. Hier wird das Wort Melanchtons, das Flügge immer wieder zitiert, wahr: Wer Christus hat, hat alles und kann alles.“

Wer entlarvt den „nackten Kaiser“?

Nochmals zum homiletischen und liturgischen Griesbrei in unseren Kirchen. Zu Recht fragt Flügge: „Muss es nicht einen Unterschied machen, ob ich in der Kirche oder Kita bin?“ Wir alle scheinen mittlerweile ein bisschen Honig im Kopf zu haben, denn wir merken nicht mehr, dass die Plakate der Erstkommunionkinder in unseren Kirchen einfach nur bunt und nett sind (und das meist nur für die Familien der Jungen und Mädchen), aber gar keine Botschaft mehr präsentieren. Wir halten uns an den Händen, lächeln uns an, singen „Kleines Senfkorn Hoffnung“, tragen Steine zum Altar, um unsere Last „abzugeben“ und knüpfen Friedensnetze. Die Kirche ist zum spielenden Kleinkind am Baggersee geworden. Die Kirche hat – wie der Kaiser im Märchen – keine neuen, schönen Kleider mehr an, sondern ist nackt. Und keiner sagt’s. Wie sehr warte ich bei manchen Gottesdiensten, Firmrunden, Bibelkreisen und Gesprächsgruppen, die sich um eine bunt gestaltete Mitte treffen, auf das Kind, das endlich ausruft: „So ein Schmarrn!“. Schluss mit Griesbrei in der Kirche!

Jesus ins Zentrum statt „gestalteter Mitte“

Erik Flügges Buch spricht mir auf vielen Seiten aus der Seele, und immer wieder kann ich mir Schmunzeln oder gar Lachen nicht verkneifen, wenn er zum Beispiel den Wortgottesdienst einer Pastoralreferentin beschreibt, deren einziges Ziel es ist, bei ihrem Publikum „Betroffenheit“ hervorzurufen – vage Gefühle in Herz und Buch, die „irgendetwas mit mir passieren lassen“. Da steht sie vorne. „Sie trägt seltsame Gewänder. Zu viele Farben sind in diesem Outfit kombiniert. Sie nennt es „authentisch“, ich nenne es oh je. Aus einem kleinen CD-Player tönt Nora Jone’s Musik.“ Symbole und Bibelworte, Zitate aus dem „Kleinen Prinzen“ und Gesten des „Sich Öffnens“… Ganz zu Recht kommentiert Flügge: „Ich werde von gestandenen Theologinnen und Theologen, Priestern und Pfarrerinnen und Pfarrern in der katholischen und der evangelischen Kirche aufgefordert, Kraftsteine aneinander zu schlagen, Kraftplätze zu erspüren, barfuß Spuren im Sand zu hinterlassen,  Licht zu teilen, Zettelchen zu beschreiben oder einer Klangschale zu lauschen. Damit man es nicht Esoterik nennen muss, wird irgendwie – und sei es mit Gewalt – eine Bibelstelle passend zur Methode umgebogen.“

Warum machen so viele kirchliche Mitarbeiter das? „Je stärker ich mich Symbolen bediene, desto weniger bin ich gezwungen, mich selbst zu positionieren.“ Die bekannte Gretchenfrage in Goethe’s Faust müsste all diesen „Pastoralexperten“ gelten: „Wie hälst Du’s mit der Religion?“ – „Wie hälst Du es mit Jesus, seiner wirklichen Auferstehung, seiner wahren Gegenwart, seiner Macht, die nicht nur inneres Empfinden, sondern Kraft und Wahrheit ist?“ Alles bleibt Griesbrei: „Keine Ecken, keine Kanten, schlicht Einheitsbrei, der keinem weht tut.“

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Ein GPS System, auf das sich jeder Katholik verlassen kann https://www.thecathwalk.de/2016/06/29/ein-gps-system-auf-das-sich-jeder-katholik-verlassen-kann/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-gps-system-auf-das-sich-jeder-katholik-verlassen-kann https://www.thecathwalk.de/2016/06/29/ein-gps-system-auf-das-sich-jeder-katholik-verlassen-kann/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-gps-system-auf-das-sich-jeder-katholik-verlassen-kann#respond Wed, 29 Jun 2016 07:20:13 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6385 Von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Die Zeiten sind vorbei, in denen man sich als Autofahrer nur mit „Co-Pilot“ in eine unbekannte Großstadt gewagt hat. Es war die Aufgabe des Beifahrers, die riesige Straßenkarte, die aufgeklappt beinahe über’s Lenkrad hing zu studieren, um den richtigen Weg anzugeben. „Nächste Kreuzung links abbiegen“ – „Immer geradeaus“ – […]

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Von Monsignore Florian Kolfhaus

„Bitte wenden!“

Auf dem Rückflug von Armenien nach Rom hat Papst Franziskus in einem Interview mit den ihn begleitenden Journalisten wieder einmal davon gesprochen, dass die Kirche eine Frau ist. „Sie ist die Braut Christi“. Sie ist – um den Vergleich zu wagen – das GPS mit der sanften weiblichen Stimme, die den Weg weist. Das kann manchmal richtig nervig sein, wenn sich die Dame in ihren Anweisungen ständig wiederholt und auch dann, wenn man meint Schleichwege zu kennen, unerbittlich und doch stets in freundlichem Tonfall verkündet: „Bitte wenden!“. Die Kirche tut das Gleiche. Sie gibt den richtigen Weg an und mahnt zur Umkehr, wenn wir falsch abgebogen sind. Die Bibel zu lesen ist hervorragend, und gerade katholische Christen können von evangelischen (meist evangelikalen) Christen, die täglich zur Heiligen Schrift greifen, lernen, ihr Leben nach dem Wort Gottes auszurichten.

Aber oft ist die Bibel eine nicht leicht zu lesende Karte und im Augenblick der Entscheidung – wenn ich den Weg vorher nicht buchstäblich auswendig gelernt habe – braucht es kurze, präzise Antworten: „Jetzt die Wahrheit sagen!“ – „Mund halten; nicht weiterdiskutieren“ – „Nicht mit diesen Phantasien spielen. An Frau und Kinder denken!“ Meine Beifahrer „an Bord“ – d.h. andere Christen, mit denen ich unterwegs bin – sind eine große Hilfe, auf dem richtigen Weg zu bleiben, aber die sicherste Methode ist es, auf das GPS zu hören. Die Dame, die sich in dem kleinen Gerät vor der Windschutzscheibe verbirgt, kennt alle Straßen und weiß um die Baustellen, die es zu umfahren gilt. Die Kirche kennt Gottes Willen und sie ist mit allem, was Menschen ereignen kann, vertraut. Sie führt nicht in die Irre, sondern weist den rechten Weg.

Was zählt ist der Weg, der zum Ziel führt

Die Botschaften eines Navigationsgerätes müssen kurz und präzise sein. Lange Ansagen führen nur dazu, die richtige Abzweigung zu verpassen. Man stelle sich vor ein GPS spräche wie so mancher Pfarrer im Sonntagsgottesdienst: „Guten Morgen. Schön, dass Sie sich ins Auto gesetzt haben und mir zuhören. Gemeinsam wollen wir ein Stück des Weges fahren. So viele Verkehrsregeln engen uns Tag für Tag ein, aber doch spüren wir beide die Freiheit, für die unser Hersteller uns geschaffen hat.

Lassen wir uns nicht einengen von Geschwindigkeitsbegrenzungen. Wagen Sie den Aufbruch! Wagen Sie die Autobahnauffahrt. Und wenn Sie wollen, begleite ich Sie bei dieser Erfahrung! Es geht doch nicht darum, es an irgendein Ziel zu schaffen. Wichtig ist, gemeinsam unterwegs zu sein.“ – Wie oft haben wir schon den dummen Satz gehört: Der Weg ist das Ziel. Ein so programmiertes GPS wird aussortiert. Schön, wenn eine freundliche Stimme in sympathischen Ton mir sagt, wo’s lang geht, aber „pastorale“ Floskeln, die nicht mehr von der Doktrin (das heißt der Straßenkarte sprechen) führen nicht ans Ziel, sondern lassen uns im Kreis fahren – ständig um uns selbst herum.

Raus aus dem Funkloch – rein in die Kirche!

Wie gesagt, die sich ständig wiederholenden GPS Ansagen „Bitte wenden! Bitte wenden! Bitte wenden!“ können nervig sein, und es gibt nicht wenige Autofahrer, die meinen, es besser zu wissen, wo’s langgeht. Die Mehrheit der Katholiken scheint diese Haltung auch gegenüber der Kirche einzunehmen: „Wieso Enthaltsamkeit vor der Ehe? Wieso Landstraße statt Autobahn, auf der ich Gas geben kann.“ – „Wieso zur Beichte gehen? An den Baustellen meines Lebens komme ich auch auf dem Standstreifen vorbei.“ Mann kann ohne GPS Autofahren; man kann ohne die Kirche das Leben meistern, wenigstens dann, wenn das Ziel nicht „Himmel“ heißt.

Immer aber bleibt die Unsicherheit, gerade im Verkehrschaos der Großstädte das heißt des kurvenreichen Alltags, ob man noch auf der richtigen Spur ist. Die Kirche will Menschen nicht gängeln und in ihrer Freiheit einschränken – genauso wenig wie ein Navigationsgerät. Die freundliche Dame – das gilt für das GPS wie für die Kirche – übernimmt nicht das Steuer meines Autos, um es herumzureißen, und tritt auch nicht auf die Bremse. Ich bleibe frei, ihr zu folgen oder nicht. Dieser „Gehorsam“ – auch entgegen meinen persönlichen Meinungen und Vorstellungen vom rechten Weg und den Widrigkeiten, die es zu umfahren gilt – hat sich bewährt.

Das Schlimmste, was passieren kann, ist nur, dass ich kein Signal empfange – dass ich mich so heillos im Dickicht des Lebens verfahren habe, dass mich das GPS Signal nicht mehr erreicht bzw. ich die Stimmte der Kirche nicht mehr höre, weil ich so weit weg von ihr bin. Dann kommt es nur darauf an, so lange zu suchen, bis ich wieder die Ansagen hören kann: „In 200 Metern bitte links abbiegen!“

Christus ist der wahre Weg

„Ubi Petrus, ibi Ecclesia“ – „Wo Petrus ist, da ist die Kirche“. Der Papst ist, wenn er denn sein oberstes Lehramt ausübt, die Stimme des Ewigen Wortes, das Christus selbst ist. Er erfindet keine neuen Pfade, sondern erinnert an den einen und einzigen Weg zum Vater. Er erklärt die Karte, die Gottes Sohn seiner Kirche hinterlassen hat, und weist auf aktuelle Gefahren hin, so wie das GPS mahnt, bestimmte Baustellen zu umfahren oder Staus zu meiden. Das Wort von der Anpassung der Kirche an die moderne Lebenswirklichkeit der Menschen – und das heißt dann die Akzeptanz all der Wege, die sie selbst wählen wollen – macht so wenig Sinn wie der Vorwurf an ein Navigationsgerät, den Autofahrer seiner Freiheit zu berauben.

Wer will, kann ja ausschalten; andere Ansagen zu fordern als jene, die der Karte entsprechen, die der Meister selbst gezeichnet hat, ist schlichtweg Betrug. Ein GPS etwa, das – um sich bei seinem Besitzer beliebt zu machen – nur wiederholt: „Immer geradeaus. Freie Fahrt! Bitte Gas geben!“ gehört in den Müll. Einer Kirche, die so predigt, folgt kein vernünftiger Mensch.

Warum Jesus seiner Kirche ein GPS-System geschenkt hat

Die Kirche ist eine Frau; sie ist die Braut Christi, die treu wiederholt – unzählige Male und durch alle Zeiten hindurch – was der Geliebte ihr anvertraut hat. Kein Priester, Bischof oder auch der Papst dürfen etwas anderes sagen, als das, was Jesus gepredigt und seine Kirche seit 2000 Jahren jeder Generation erneut ins Gedächtnis ruft. Ihrer Stimme Gehör zu verleihen und damit Gottes Wort als authentische Wegweisung im Verkehrschaos dieser Welt zu verkünden, ist Aufgabe der Hirten; ist Aufgabe des Papstes. In der Tat, sein Amt ist das eines Navigators.

Das Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus ist Anlass dankbar dafür zu sein, dass wir ein solches „Navi“ haben. Es ist eine erneute Einladung, im Lärm dieser Zeit die freundliche Stimme jener Dame zu erkennen, die die Braut Christi ist, um auf sie zu horchen und ihrer Verkündigung zu gehorchen. Das ist der sicherste Weg zum Ziel.

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Zum Herz-Jesu-Fest https://www.thecathwalk.de/2016/06/03/zum-herz-jesu-fest/?pk_campaign=feed&pk_kwd=zum-herz-jesu-fest https://www.thecathwalk.de/2016/06/03/zum-herz-jesu-fest/?pk_campaign=feed&pk_kwd=zum-herz-jesu-fest#respond Fri, 03 Jun 2016 16:44:12 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5051 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Heute feiert die Kirche das Hochfest des Göttlichen Herzens und begeht gleichzeitig den Herz-Jesu-Freitag, der jeden Monat neu an Jesu Barmherzigkeit erinnert. Jedes Kind weiß, was ein Herz bedeutet. Es ist Zeichen der Liebe. Wer ein Herz malt, sagt mit diesem Bild: „Ich liebe Dich“. Am Kreuz zeigt […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

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Ausschnitt aus dem berühmten Gemälde von Pompeo Batoni, das in einem Seitenaltar der Kirche Il Gesù in Rom hängt Foto: Foto: Lloyd Baltazar via Wikimedia (Gemeinfrei; Ausschnitt bearbeitet)

Jedes Kind weiß, was ein Herz bedeutet. Es ist Zeichen der Liebe. Wer ein Herz malt, sagt mit diesem Bild: „Ich liebe Dich“. Am Kreuz zeigt uns Jesus sein Herz, um uns Gottes Liebe zu offenbaren. Er enthüllt am Kreuz sein Innerstes, weil Er hier den Preis für unsere Sünden zahlt und uns wissen lässt, dass Er uns trotz all unserer Fehler und Vergehen liebt.

An diesem Herzen dürfen wir ausruhen, wie Johannes, der im Abendmahlsaal sein Haupt auf die Brust Christi legt. In dieses Herz, das immer offensteht, können wir eintreten, um Gnade und Heil zu erfahren. Schon die Kirchenväter sahen in der durchbohrten Seite des Gekreuzigten (vgl. Joh 19,34) die Pforte des Heils, durch die wir zu Gott finden. Das offene Herz Jesu ist der Quell, aus dem die Sakramente der Kirche als wirksame Zeichen der Gnade fließen, wie das reinigende Wasser der Taufe und das allen Durst nach Liebe stillende Blut der Eucharistie.

Papst Franziskus hat während des gestrigen Einkehrtages für die Priester die Lektüre der Herz-Jesu-Enzyklika „Haurietis Aquas“ von Pius XII. empfohlen, weil darin deutlich wird, dass die Verehrung des Göttlichen Herzens keine „naive Schwesternfrömmigkeit“ ist, sondern eine tief im Glauben der Kirche verankerte Wahrheit, die im Geheimnis der Menschwerdung und der Erlösung am Kreuz gründet.

„Sehr hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt“

Gerade die deutsche Mystik des Spätmittelalters, wie sie zum Beispiel von Mechthild von Magdeburg (1207 – 1282) und Gertrud von Helfta (1256 – 1302) geprägt wurde, kannte eine besondere Verehrung für das menschliche Herz Gottes. Den größten und nachhaltigsten Einfluss auf die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung hatten freilich die Erscheinungen Christi, der am 19. Juni 1675 der heiligen Margareta Maria Alacoque in Paray-le-Monial sein Herz zeigte und sagte: „Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, dass es nichts gespart hat, um sich zu opfern und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe [gemeint ist die Eucharistie]. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, dass Herzen, die mir besonders geweiht sind, mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, dass der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung meines Herzens werde; dass man sich an diesem Tage dem heiligen Tische nahe und einen Ehrenersatz leiste zur Sühnung all der Beleidigungen, welche meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden, und ich verspreche Dir, dass mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluss seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren und die sorgen, dass es auch von andern verehrt werde.“

Neun Monate bis zu einer neuen Geburt

Besondere Bedeutung hat die Verheißung Jesu zur Feier der sogenannten Herz-Jesu-Freitage: „Ich verspreche dir in der unendlichen Barmherzigkeit meines Herzens, dass seine allmächtige Liebe allen, die an neun aufeinanderfolgenden ersten Freitagen des Monats kommunizieren, die Gnade der endlichen Beharrlichkeit verliehen wird. Sie werden nicht sterben, ohne die heiligen Sakramente empfangen zu haben. Mein göttliches Herz wird ihre sichere Zuflucht in der letzten Stunde sein.“

Christi Versprechen an die heilige Margareta Maria Alacoque, die die Kirche anerkannt und gutgeheißen hat, sind kein Zauberprogramm und auch keine billig zu erwerbende Versicherung für den Himmel. Die Beichte und Kommunion an neun aufeinanderfolgenden Freitagen sind eine Einladung, im Herzen Jesu Gottes Liebe zu finden und in der Gnade zu wachsen, um neu geboren zu werden und als neue Menschen zu leben.

Wer neun Monate lang ehrlich gegen seine Sünden kämpft, trotz aller Rückfälle sich nicht schämt, all das zu beichten, und daran glaubt, dass der Herr ihn wirklich liebt, wird sein zeitliches Leben nachhaltig verändern und, weil Gottes Gnade ihm nicht fehlen wird, das ewige finden. Wir dürfen Christi Versprechen glauben, dass alle, die auch nur einmal in ihrem Leben ernsthaft die Übung der neun Herz Jesu Freitage halten, in ihrer Todesstunde nicht verlassen sein werden, sondern in Christus und durch Christus in den Himmel finde. Das wenige, was wir Gott schenken, wird von Ihm in schier unverhältnismäßiger Weise belohnt. Nie lässt sich seine Liebe an Großmut und Freigiebigkeit überbieten.

Die Liebe lieben

Die Verehrung des Herzens Jesu lehrt uns, an die Liebe Gottes zu glauben, die unserem Tun immer vorausgeht und auch durch unsere Taten nie übertroffen werden kann. Er liebt uns zuerst und leidenschaftlicher als wir es je könnten. Christi Liebe ist ein Feuer, das sein Herz zu sprengen droht, wie Er der heiligen Margareta andeutet: „Mein göttliches Herz brennt so von Liebe zu den Menschen und besonders zu dir, dass es die Flammen dieses Feuers nicht mehr in sich verschließen kann. Es muss sich deshalb durch dich ausbreiten, es muss sich offenbaren, um die Menschen mit den kostbaren Schätzen zu bereichern, die Ich dir enthülle. Sie bergen die Gnaden, die ihnen zum Heile dienen und sie vom Abgrund des Verderbens zurückreißen. Dich, die du ein Abgrund der Unwürdigkeit und Unwissenheit bist, habe ich zur Ausführung dieses großen Planes ausersehen, damit Ich allein es sei, der dieses Werk vollbringt.“

Ein Gott, der sich nach Liebe sehnt

Die Herz-Jesu-Verehrung kennt aber noch einen zweiten, heute nicht selten vergessenen Aspekt des christlichen Lebens. Das menschliche Herz unseres Gottes liebt nicht nur ohne Maßen, sondern wartet, hofft und bittet um unserer liebevolle Antwort. Der starke Herr macht sich schwach und arm, damit wir Ihn trösten und beschenken können – gerade auch im Namen all derer, die Ihn nicht kennen und lieben wollen.

Das Geheimnis der Menschwerdung nimmt uns hinein in das Mysterium der Sühne, ein scheinbar altmodisch gewordener Begriff, der doch nichts anderes meint als stellvertretende Liebe. Es geht um die Möglichkeit, den leidenden Menschen Jesus, der doch als Gott alle Orten und Zeiten – und daher auch mich heute – vor Augen hat, zu trösten und geistlich zu beschenken, um meine Undankbarkeit, aber auch die vieler anderer wieder gut zu machen. Gott braucht das nicht, aber Er will es, weil es der Liebe eigen ist, sich hinzugeben, um den anderen glücklich zu machen – seine Liebe und unsere Liebe sollen sich dem anderen schenken. Das Herz Jesu offenbart uns einen göttlichen Freund, der nicht nur uns selig machen will, sondern dem auch wir wahre Freude bereiten können. Deshalb konnte Jesus zur hl. Margarete sagen: „Wenn du wüsstest, wie begierig Ich bin, mich von den Menschen lieben zu lassen, würdest du dafür an Nichts sparen… Mich dürstet es danach, ich brenne vor Verlangen, geliebt zu werden!“

Das einzige menschliche Herz, das jemals diesen Durst Christi stillen konnte, ist das seiner Mutter. In Fatima hat sie 1917 den drei Seherkindern die enge Verbindung ihres Unbefleckten Herzens mit dem Göttlichen Herzen Jesu offenbart, um – weil sie als Mutter nichts sehnlicher will, als ihren Sohn geliebt zu sehen – uns zu helfen, Gottes Liebe zu lieben. Die Neugeburt im Herzen Jesu geschieht daher auch immer unter jenem der Mutter, die die seine und die unsere ist. Ihr Herz, das keine Sünde kannte und daher niemals aufgehört hat zu schlagen, ist das unerreichbare, aber doch mit aller Sehnsucht anzustrebende Vorbild unserer Liebe zu Jesus. In corde Matris, Filius Patris – in ihrem Herzen ruht der Sohn des Vaters. In ihrem Herzen finden wir das Seine.

Lektüreempfehlung: Ottavio de Bertolis SJ, Aus Seinem Herzen geboren – Neun Herz-Jesu-Freitage. Dominus-Verlag. Augsburg

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Fronleichnam: Der König kommt https://www.thecathwalk.de/2016/05/26/fronleichnam-der-koenig-kommt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fronleichnam-der-koenig-kommt https://www.thecathwalk.de/2016/05/26/fronleichnam-der-koenig-kommt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fronleichnam-der-koenig-kommt#respond Thu, 26 May 2016 12:47:22 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4837 Von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Fronleichnam (Fron meint Herr, also „Herrenleib“) ist das große Fest des Staunens und Jubelns über Jesu wahre Gegenwart mitten unter uns. Wir tragen nicht ein Stück Brot durch die Straßen, sondern den Herrn in seiner Gottheit und Menschheit, unscheinbar verborgen, doch wahrhaftig da. Wie aufgeregt ist jeder, der dem Papst […]

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Die weiße Hostie vom Himmel

Jesus ist das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist (Joh 6, 51). Er ist in Bethlehem geboren worden, das übersetzt „Haus des Brotes“ bedeutet. Er hat als Neugeborener in einer Futterkrippe gelegen, um zu zeigen, dass er den Seinen Speise sein will. Jeder Mensch, der liebt, verschenkt etwas an den, den er liebt. Seien es materielle Gaben, seien es Zeit und Energie. Niemals aber kann er sich ganz geben. Nur Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch, schenkt uns nicht nur etwas, sondern sich selbst. Im Geheimnis der Eucharistie hört er nicht auf, immer wieder auf die Erde herabzukommen, um sich ganz und gar, fast könnte man sagen, mit „Haut und Haar“ aus reiner Liebe seinen Freunden zu schenken. Wo immer die hl. Messe gefeiert wird, wo immer ein Tabernakel steht, vor dem das Ewige Licht brennt, da ist „Bethlehem“, Haus des Brotes, so der Name der Davidsstadt im Deutschen.

Die Israeliten haben in der Wüste das Manna gegessen, das der Herr vom Himmel fallen ließ, um ihren Hunger zu stillen. Unser Lebensweg ist dem des Volkes Gottes oft sehr ähnlich. In Sorgen und Schwierigkeiten erscheint unsere Welt wie eine sengende Wüste, in der Hunger und Durst nach Liebe und Sinn, Sicherheit und Glück uns brennend quälen. Jede Kirche ist eine Oase, ist „Haus des Brotes“ am Wegesrand, wo wir ausruhen und Kraft finden können. Jesu Fleisch ist das lebendige Brot, das aus dem Tod ins Ewige Leben rettet. Schon in dieser Welt schenkt er wahrhaftig, wenn auch unter sakramentalen Zeichen, was uns im Himmel sichtbar erwartet: innige Gemeinschaft mit dem, der uns liebt. Die Eucharistie ist daher nicht nur „etwas“, was vom Himmel auf die Erde kommt, sondern sie ist der Himmel selbst, Jesus, in unseren Kirchen, in unseren Herzen.

Jesus sucht sich einen Esel, der ihn trägt

Am Fronleichnamsfest feiert die Kirche mit lautem Jubel Christus, den König, auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Der Herr zieht ein in all die Städte und Dörfer, wohin ihn der Priester in der Monstranz trägt. Wie am Palmsonntag bedient sich Jesus – und das schreibe ich als Priester – eines „Esels“, das heißt eines schwachen und sündigen Menschen, um hinausgetragen zu werden in die Welt. Hier geht es nicht um die Heiligkeit der Person, sondern um den Dienst, Lasttier zu sein für den kostbarsten Schatz auf Erden. Jesus sucht und ruft Männer, die sich in dieser Welt zum „Esel“ machen, um ihn zu tragen. Der Herr will alle Menschen durch den Dienst des Priesters besuchen, um mit seiner demütigen Liebe die Welt zu erobern. Der König kommt.

Der weiße Ritter

In geheimnisvollen Worten spricht die Offenbarung des Johannes von diesem eucharistischen Reiter: „Da öffnete sich der Himmel vor meinen Augen, und ich sah ein weißes Pferd. Der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige. Es ist der gerechte Richter, der für die Gerechtigkeit kämpft! Seine Augen leuchteten wie flammendes Feuer, und sein Kopf war mit vielen Kronen geschmückt. Sein Gewand war voller Blut, und man nannte ihn: ‚Das Wort Gottes.‘ Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden. Sie alle trugen Gewänder aus reinem, strahlend weißem Leinen. Auf seinem Gewand, an der Hüfte, stand der Name: ‚König über alle Könige! Herr über alle Herren!'“ (Offb 19, 11-20). Die Braut des Hohenliedes sagt: „Mein Freund ist weiß und rot“ (Hl 5, 10). Das ist Jesus: die weiße Hostie, der blutrote Kelch. Der Ritter, der vom Himmel auf die Erde kommt, der jeden Tag auf dem Altar „weiß und rot“ gegenwärtig wird, um hier in der Welt den guten Kampf zu kämpfen.

Weißgekleidete Soldaten

„Mir nach spricht Christus, unser Held“ singen wir in einem bekannten Kirchenlied. Der göttliche Ritter, der Tag für Tag  in der Gestalt der weißen Hostie in diese Welt „reitet“, will unsere Herzen zurückerobern, damit wir dann, in weißen Taufkleidern, mit ihm den guten Kampf kämpfen. An Fronleichnam hält er seinen Triumphzug in dieser Welt. Die Kirche hatte niemals Sorge, sie könnte dieses Fest zu prunkvoll gestalten. „Quantum potes tantum aude“ sagt der heilige Thomas „Was immer Du tun kannst, das mach, um den eucharistischen Herrn zu ehren und zu feiern!“. Wenn wir mit Jesus durch unsere Straßen ziehen, so wollen wir, dass er unser König sei. Wir wollen, dass er – der weiße Ritter – alle Herzen erobert und über uns herrscht. Im „Vater unser“ bitten wir darum: „Dein Reich komme – so wie es im Himmel ist, so soll es auch hier sein“. An Fronleichnam stellen wir uns unter die Fahne des Christkönigs, um Frondienst zu leisten. Als „weißgekleidete Soldaten“ folgen wir ihm und bitten, dass alle Welt Betlehem, „Haus des Brotes“ werde – Ort seiner liebevollen Herrschaft.

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Marienverehrung ist keine Nebensache https://www.thecathwalk.de/2016/05/01/marienverehrung-ist-keine-nebensache/?pk_campaign=feed&pk_kwd=marienverehrung-ist-keine-nebensache https://www.thecathwalk.de/2016/05/01/marienverehrung-ist-keine-nebensache/?pk_campaign=feed&pk_kwd=marienverehrung-ist-keine-nebensache#comments Sun, 01 May 2016 14:20:25 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3878 Ein Tag ist nicht genug – Marienmonat Mai. Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Am zweiten Sonntag im Mai überraschen viele Kinder ihre Mutter mit selbstgemalten Bildern, einem Blumenstrauß oder sogar einem Gedicht, das sie in der Schule auswendig gelernt haben. Und jedes von ihnen versucht, wenigstens die nächsten 24 Stunden ganz besonders brav […]

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Ein Tag ist nicht genug – Marienmonat Mai. Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Der heilige Johannes XIII. hat einmal über Maria und die Liebe zu ihr gesagt: „Ja, lasst uns Maria verehren mit dem Innersten unseres Herzens, mit der ganzen Hingabe unseres Gemütes und mit aller Sehnsucht; denn das ist der Wille dessen, der wollte, dass wir alles durch Maria empfangen sollten.“ So sollte der Mai als Marienmonat gefeiert werden. Und warum nicht auch mit der frommen Naivität von Kindern, die für ihre Mutter basteln, malen, dichten, singen, Kerzen anzünden und versuchen ganz besonders „brav“ zu sein. Auch Erwachsene, die im Alltag Verantwortung für andere tragen und es sich nicht leisten können, kindlich zu sein (etwas ganz anderes als „kindisch“!), dürfen im Muttermonat Mai Maria sagen: „Ich habe Dich lieb. Du bist die bester aller Mütter.“

Mittlerin des Mittlers

Am Ende des kommenden Monats feiert die Kirche in aller Welt (in Deutschland allerdings am 2. Juli) das Fest der Visitatio, das gleichsam Licht auf die vorausgehenden 30 Tage wirft und erklärt, warum wir die Mutter Gottes  ehren. Maria besucht Elisabeth, um ihr zu helfen. Maria eilt zu ihr, um ihr beizustehen Überall wo Not ist, will sie da sein und Gutes tun. Sie bringt Christus, den sie verborgen in ihrem Schoß trägt. Das ist Mariens Wesen: Christusträgerin zu sein und ihn den Menschen zu bringen. Wo die Mutter ist, da ist auch der Sohn. Wo sie um Hilfe angerufen wird, da – wie auf der Hochzeit zu Kanaa – wirkt er Wunder. Mit Christus bringt uns Maria alles Gute, das wir ersehnen: Friede und Freude, Milde und Barmherzigkeit, Hoffnung und Trost. Der heilige Paulus fragt angesichts der Liebe des Vaters, der den Sohn dahingibt: „Wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8, 32). Nun ist aber Christus durch Maria in die Welt gekommen. Ihr Jawort in Nazareth hat ihn uns gebracht. Sie ist die Mittlerin des Mittlers und all der Gaben, die er uns geben will. Wie sollte sie uns mit ihm nicht alles schenken? Elisabeth erkennt das und ruft als erste laut aus, dass Maria die Mutter ihres Herrn ist, gebenedeit unter allen Frauen. Sie ist die erste Marienverehrerin, deren Lob von jenem Moment an durch die Jahrhunderte weitergeht und im Ave Maria zum millionenfachen Chor in aller Welt wird. Maria sieht das voraus: „Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Geschlechter!“

Der Monat Mai ist eine Einladung, dieses Lob der Elisabeth in unserem Alltag zu singen. Es gibt viele Möglichkeiten ganz konkret unsere Mutter zu feiern:

  • Besuch der Maiandacht
  • Gebet des Rosenkranzes, vielleicht auch nur ein Gesätzchen, jeden Tag
  • Gebet der Lauretanischen Litanei oder täglich ein anderes bekanntes Gebet zu Maria: MemorareSalve ReginaSub tuum Praesidium
  • Gebet des Regina Caeli (in der Osterzeit statt dem Angelus)
  • Wallfahrt zu einer Marienkirche
  • Ein Gebetsbildchen der Madonna auf den Schreibtisch oder das Nachtkästchen legen (oder wie das der Freundin im Geldbeutels dabeihaben) oder vielleicht sogar ein schönes Bild in der Wohnung aufhängen
  • Eine Kerze vor ihrem Bild entzünden – in einer Kirche oder auch daheim
  • Den Wahlspruch des heilige Johannes Paul II. zum Stoßgebet machen: „Ganz Dein, Maria“
  • Die beiden großen Texte des heiligen Johannes Paul II. über Maria lesen: „Redemptoris Mater“ und „Rosarium Virginis“ (finden sich auf vatican.va)
  • Jeden Tag einen Abschnitt aus dem „Goldene Buch“ des heilige Ludwig Maria Grignion lesen
  • Die Aussagen des Katechismus zu Maria studieren (findet sich auch unter vatican.va)
  • Die „Wunderbare Medaille“ tragen und sie großzügig verschenken
  • Die biblischen Texte zu Maria betrachten
  • Maria Blumen bringen (Frauen lieben Blumen!)
  • Zettelchen mit Gebetsanliegen unter ihre Statue legen
  • Zu Hause Marienlieder singen (Unmusikalische bei verschlossenen Fenstern)
  • Maria im Alltag nachahmen: Demut, Hilfsbereitschaft, Glaube auch „unter dem Kreuz“ … Fürsprecher und „Mittler“ für andere sein

Marienverehrung ist keine Nebensache. Benedikt XVI. hat am 28. Mai 2011 gesagt: „Katholisch sein, heißt marianisch sein.“ Ohne Maria kein Jesus; ohne Jesus keine Erlösung; ohne Erlösung kein Himmel. Wo Maria geliebt und geehrt wird – mit Vertrauen und Begeisterung, ohne Engstirnigkeit und falsche Rücksichten – da wächst die Familie Christi. Maria ist ja die Mutter, dank der Jesus unser Bruder werden konnte.

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Benedikt XVI.: „Katholisch sein, heißt marianisch sein.“

Dieser Artikel erschien hier auf CNA Deutsch und darf von The Cathwalk nach Rücksprache übernommen werden.

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Von den geheimen Lüsten katholischer Laien https://www.thecathwalk.de/2016/04/30/von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien https://www.thecathwalk.de/2016/04/30/von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien#respond Sat, 30 Apr 2016 18:00:58 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3735 Von Felix Honekamp Eine Ergänzung zum Cathwalk-Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus Geheime Lüste von Katholiken? Das klingt mindestens so reißerisch wie der Titel des lesenswerten Beitrags auf The Cathwalk „Von den geheimen Lüsten katholischer Priester„. Und wie es auch bei diesem Beitrag um Spirituelles geht, so sieht das auch bei katholischen Laien aus. Anders als […]

Der Beitrag Von den geheimen Lüsten katholischer Laien erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Von Felix Honekamp

Eine Ergänzung zum Cathwalk-Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Geheime Lüste von Katholiken? Das klingt mindestens so reißerisch wie der Titel des lesenswerten Beitrags auf The Cathwalk „Von den geheimen Lüsten katholischer Priester„. Und wie es auch bei diesem Beitrag um Spirituelles geht, so sieht das auch bei katholischen Laien aus. Anders als man es bei einem solchen Titel über einem Spiegel-Artikel erwarten würde, geht es mir natürlich nicht um ein Katholiken-Bashing nach der Devise „Schaut mal, was diese Oberfrommen so treiben!“ sondern um eine Werbung für den katholischen Glauben. Insofern ist der Titel auch – entschuldigung – irreführend, denn die „Lüste“ katholischer Laien sind so geheim eigentlich nicht. Jeder könnte sie kennen, und jeder, der sie nicht kennt, muss sich an die eigene Nase fassen, warum eigentlich nicht.

Das geht schon mit einem ganz gewöhnlichen katholischen Tagesstart los, in den ein Morgengebet integriert ist. In einem Film habe ich mal die Lilalaune-Devise gehört „Start every day, as if it was on purpose! – Starte jeden Tag, als tätest du es mit Absicht!“ Katholiken, betende Katholiken, tun genau das, allerdings nicht als oberflächlichen Motivationsschub sondern aus der inneren Überzeugung, das sie einen Auftrag haben. Und mit ihrem Chef, ihrem Mentor, ihrem Beistand und ihrer Lebensstütze sprechen sie eben direkt am Morgen. Sie gehen vielleicht den Tag durch, besprechen Sorgen und Nöte, auch positive Highlights, sie gehen mit dem Gefühl des Dankes in den Tag: Dank für ihren Glauben, Dank für das Aufwachen, dank, dass sie die Zeit mit Gott verbringen dürfen.

Viele betrachten eine Stelle aus dem Evangelium, nehmen sich ihre Vorsätze noch mal zur Brust … und am Ende dieser Zeit – manchmal nur fünf, vielleicht auch fünzehn Minuten oder eine halbe Stunde – gehen sie „on purpose“ in den weiteren Tag. Ich gebe zu, mein innerer Schweinehund bringt mich regelmäßig dazu, statt zu beten lieber diese Zeit an den Schlaf dran zu hängen. Und ich bereue es jedesmal! Nicht, weil ich Jesus bei unserem „Jour-fixe“ versetzt habe, sondern weil ich den Tag ohne ihn starten musste. Gott möchte mit mir reden, ich brauche es, mit ihm zu reden. Darum: Nicht zu beten schadet mir mehr als Gott!

Ein so begonnener Tag wird auch durchwirkt sein von Gott. Da kann man sich selbst auch die eine oder andere Erinnerung einbauen: Ein Kreuz oder ein Bild von Jesus auf dem Schreibtisch, ein Tischgebet, das Stoßgebet vor schwierigen Situationen oder das Dankgebet danach. Der Christ weiß Gott an seiner Seite, komme was da wolle. Er trägt mich in schwierigen Situationen, er stützt mich in Versuchungen, geht selbst dann nicht von meiner Seite, wenn ich Versuchungen nachgebe. Diesen Freund immer an meiner Seite zu wissen ist einfach großartig! Besonders wichtig wird das auch dann, wenn es nicht nur darum geht, Gott in Schwierigkeiten um Hilfe zu bitten sondern ihm auch zu danken oder – noch besser – ihn einfach anlasslos zu loben.

Mancher mag meinen, dieser Rückbezug zu Gott sei eine Schwäche – der Christ weiß, dass das Quatsch ist: Der Herr ist meine Stärke, besser: meine zusätzliche Stärke! Ich kann mein Wissen trainieren, meine Fitness, meine beruflichen Qualifikationen. Stark macht aber etwas anderes, stark über das individuelle Maß hinaus macht der göttliche Freund an der Seite!

Dass so ein betender Katholik das Gespräch mit Gott auch ans Ende des Tages legt, erscheint dann schon fast selbstverständlich: Wie war der Tag? Was war gut, wofür möchte ich danken? Was war weniger gut, wofür bitte ich um Verzeihung? Und ja, Gott lässt mit sich reden: Wie jedem Freund kann ich auch ihm Vorwürfe machen: Wieso hast du mich da (scheinbar) alleine gelassen? Welchen Sinn soll diese oder jene Entwicklung haben? Ich bin überzeugt: Man kann auch mit Gott schimpfen, solange man nur im Gespräch bleibt und offen für seine Antwort! Und so geht der Katholik am Ende eines Tages behütet schlafen. Rein weltlich betrachtet sieht das nicht anders aus, als bei jedem anderen Menschen auch. Und spirituell betrachtet wacht Gott auch an den Betten der Menschen, die ihn nicht kennen oder ihn ablehnen. Der Unterschied ist: Der Christ weiß darum, und ich würde jede Wette eingehen, dass betende Menschen besser, ruhiger schlafen, als Menschen, die am Vorabend bereits sorgenvoll auf den nächsten Tag schauen, den sie wieder ganz alleine beginnen müssen.

Jetzt habe ich viel vom Gebet gesprochen, was dem einen oder anderen vielleicht zu frömmelnd vorkommt. Aber ist es nicht ein karges Leben, das ein Christ, ein betender Katholik mithin, führt? Ist nicht der Genuss an sich schon eine Versuchung, der er widerständig und jeder weltlichen Freude feindlich gesinnt entgegentreten muss? Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, woher diese Einschätzung kommt, die sicher auch der eine oder andere Gläubige mit seinem Lebensstil bestätigt. Dabei gibt es so großartige Zeugnisse der Bibel von der Genussfreude Jesu und des Überflusses, den Gott uns schenkt. Ich denke dabei gerne an die Hochzeit von Kanaa, bei der Jesus der Hochzeitsgesellschaft noch mal richtig üppig den besten Wein nachschenkt.

Ich denke auch an sein Erscheinen am See nach der Auferstehung, wo er den Jüngern Fisch am Feuer serviert – was für ein Genuss muss das gewesen sein?! Jesus ließ sich auch einladen – von Pharisäern wie von Zöllnern -, und ich finde keine Stelle in der Bibel in der steht, er habe dort um einen Schluck Wasser und etwas trockenes Brot gebeten. Der eine oder andere mag einen Schrecken bekommen, aber wenn ich Jesus vor Augen habe, dann als einen lebensfrohen Menschen, der den angebotenen Genüssen – alles Geschenke des Herrn – nicht abgeneigt war. Der Begriff „Party-Man“ führt vielleicht zu weit, aber ich würde ihn auch nicht vollständig ablehnen.

Jesus hat in der Wüste auch asketisch gelebt, aber nicht aus einer Ablehnung des Genusses an sich sondern um sich selbst vorzubereiten. Eine Diät zu halten, um gesünder zu werden, ist etwas ganz anderes, als fundamentalistisch jede Kalorie zu zählen. Und selbst wenn jemand für sich persönlich eine Berufung zur Askese spürt, dann nicht aus der Ablehnung der weltlichen Geschenke Gottes heraus sondern aus dem Bestreben, sich selbst – und seiner Beziehung zu Gott – etwas Gutes zu tun. Und da mag auch wiederum ein Unterschied zwischen gläubigen und rein weltlich lebenden Menschen vorhanden sein: Der Christ dankt für das Geschenk, betet es nicht an!

Er weiß, dass der gute Wein, die Zigarre, das Filetsteak, die erlesene Kleidung, dass all das ein Geschenk Gottes ist. Und so genießt er es noch viel mehr, als wenn er sich auf den Standpunkt stellte, er habe sich diese Genüsse durch eigene Hände Arbeit verdient. Der Genuss nach einem harten Arbeitstag gehört genau so in diese Kategorie: Gott schenkt mir diese Pause, er weiß um meine Anstrengungen des Tages, und ich darf mich in seine Hände begeben und eben genießen, was er mir schenkt.

Dass das nicht in Verschwendung münden sollte, ist hoffentlich genau so klar, wie das sich die Genüsse nicht zu einem neuen Gott entwickeln dürfen. Dazu kommt noch, dass das, was mancher als Genuss betrachtet in der Tat dem Verhältnis zu Gott schadet: Nicht alles, was als Genuss daherkommt, ist am Ende auch einer – die Sünde tritt nicht als Sünde auf sondern als etwas Erstrebenswertes. Dabei geht es dann aber sowieso nur um kurzfristige Genüsse, die nicht wirklich glücklich machen können, sondern sich als faule Eier entpuppen, die man besser nie angefasst hätte. Nebenbei: Bei dieser Unterscheidung hilft wiederum der Glaube – Gott selbst sendet ausreichend Warnsignale, wenn man sie denn hören will.

Wer also den Beitrag auf The Cathwalk zu den geheimen Lüsten katholischer Priester gelesen hat und sich fragt, wie es denn mit den Laien aussieht, dem kann ich nur sagen: Anders aber nicht schlechter! Die geistlichen Genüsse, die das Amt eines Priesters mitbringt, wird ein Laie nicht erreichen können. Aber Gott hat viel mehr im Köcher als uns gemeinhin klar ist. Man muss diese Geschenke nur annehmen, sich von einer fehlgeleiteten Askese verabschieden und Gott beizeiten dafür danken. Falls dann ein ungläubiger Nachbar neidisch werden sollte, sich fragen sollte, was Sie so glücklich macht: Umso besser!

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Felix Honekamp (*1970) ist ausgebildeter Bankkaufmann und Diplombetriebswirt sowie freier Publizist und Journalist. Seit 2011 betreibt er die Website Papstteuerblog, dort erschien dieser Artikel zuerst.

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Von den geheimen Lüsten katholischer Priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester#comments Sun, 24 Apr 2016 18:00:27 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3657 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Der Titel klingt reißerisch, und das soll er auch sein, denn es gibt sie, die geheimen Lüste der katholischen Priester. An jedem Stammtisch spricht man immer wieder davon und klagt die „lustvollen“ Kleriker an, Wasser zu predigen und doch selbst Wein zu trinken. Oder man jammert über die […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Erst unlängst ist Gloria von Thurn und Taxis gefragt worden, was sie denn über den Satz denke: „Das Bett eines Priesters ist leer, aber sein Kühlschrank ist voll. Beim puritanischen Prediger sei das umgekehrt.“ Pointiert hat die Fürstin geantwortet: „Beim Puritaner ist sowohl der Kühlschrank als auch das Bett leer, sonst wäre er kein Puritaner.“

Katholisch sein bedeutet in der Tat, „sinnenfroh“ und „lebenslustig“ zu sein. Aber in diesem Artikel geht es gar nicht um den sinnlichen Genuss all dessen, was der Titel den meisten Lesern suggeriert. Es geht um die wirklich geheimen Lüste des katholischen Priesters, die kein Laie jemals erfahren kann. Der nicht-geweihte Christ hat Freuden, die ein Kleriker normalerweise nicht kennt, aber wenigstens zwei „Lüste“ gibt es, die nur und immer allein der Priester genießen kann, und von denen der „Rest der Welt“ keine Ahnung hat.

Jesus, meine Lust und Seligkeit  

Am vergangenen Guten-Hirten-Sonntag hat Papst Franziskus elf Männer zu Priestern geweiht. Es war zugleich der Tag des Gebets für Berufungen, der bei manchen Katholiken den Gedanken aufbringt, man müsse deshalb besonders viel beten, weil es sich ja um eine Entscheidung für trauriges und freudlose Leben handle, denn attraktiv scheint es aufgrund der Zahl der Seminaristen offensichtlich nicht zu sein. Grund genug, endlich über das lustvolle Leben der Priester zu sprechen.

Es geht hier nicht um Sex und Erotik – manchen beenden jetzt vielleicht enttäuscht die Lektüre – auch wenn die vielleicht freudigsten Momente des Priesters mit einer echten Liebesbeziehung zu tun haben. Die Rede ist sehr wohl von Berührung, Zärtlichkeit und Genuss, aber nicht in den Armen einer Frau, mit der der Priester vielleicht eine Nacht verbringt, sondern an der Seite Christi, mit dem er sein ganzes Leben teilt. „Jesus bleibet meine Freude, meine Lust und Seligkeit“ heißt es in einer Bachkantate. Für den Priester ist hier nicht nur die geistliche Nähe des Gottessohnes gemeint, die jeder Christ erfahren kann und soll, sondern – das sage ich ganz bewusst so – der „lustvolle“ Moment, die Hostie in Jesu Leib zu verwandeln und ihn emporzuheben, damit er von aller Welt gesehen und angebetet werde.

Dieser Moment ist wie das Wunder einer Geburt; wie der Augenblick, in dem ein junger Vater zum ersten Mal sein Kind im Arm hat: „Ich habe es ‚gemacht‘, und doch ist es nicht mein Werk. Es ist mein Fleisch und Blut, aber doch nicht ein Stück von mir oder gar mein Eigentum.“

Der Priester bringt Christus auf den Altar, doch nicht wirklich er, sondern der Herr. Er ist Werkzeug und daher eins mit dem, der jetzt durch ihn handelt. Er ist der Pinsel, mit dem der Künstler ein herrliches Gemälde schafft. Wer hat die Mona Lisa gemalt? Natürlich Leonardo da Vinci. Aber hätte er es ohne Werkzeug tun können? Könnte ein Pinsel Lust empfinden, er würde bei jedem Strich des Malers jubeln. So ähnlich ein Priester, wenn er die Wandlungsworte spricht und dann Jesus in Händen halten darf. „Jetzt bist Du in meiner Hand“ kann dann der Zelebrant sagen – mit der umfassenden Bedeutung dieses Wortes – und gleichzeitig weiß er staunend, dass er in der Hand dessen ruht, den er gerade hält.

Das sind Momente der Zärtlichkeit und Freude, die geistlich und konkret, buchstäblich fassbar und un-fassbar sind. Es ist nicht Last, sondern Lust die hl. Messe zu zelebrieren.

In meiner Hand, in seiner Hand

Die andere große Lust eines Priesters, die nur er kennen kann, ist die – ich bitte um Verzeihung für diesen vielleicht anstößigen Vergleich –  im „Halbdunkel“ des Beichtstuhls. Hier ereignen sich Wunder der Liebe und Barmherzigkeit, von denen keiner außerhalb wissen kann. Was kein Psychologe und Therapeut, kein „bester Freund“ und kein verständnisvoller Ehepartner tun kann, das gelingt dem Priester. Er sagt: „Ich spreche Dich los von Deinen Sünden“ — und alles ist tatsächlich anders.

Wie könnte ein Mensch Sünden vergeben? Und wieder weiß der Priester, dass er zwar beim ermutigenden Zuspruch nach guten Worten suchen muss, aber dass er dann doch nur Werkzeug in der Hand eines anderen ist, der sich mit ihm eins macht, damit die Sünder die Stimme des guten Hirten hören – nicht nur die eines Sünders, der auf der anderen Seite des Beichtgitters sitzt. Und wer kann ahnen, wie rührend und bewegend für den Priester selbst die stotternden und nicht selten tränenreichen Bekenntnisse sind?

In wenigen Minuten öffnen fremde Menschen ihr Herz und zeigen die Abgründe ihrer Seele – voll Vertrauen und Hoffnung auf Heilung und Hilfe. Diese Reue ist oft beschämend, denn wie gleichgültig kann auch der Priester in seinem Alltag werden und vergessen, dass auch er, gerade er, immer wieder die Beichte braucht. Ja, es ist ein lustvoller, froher, glücklicher Moment, wenn sich die Tür des Beichtstuhls wieder schließt und ein Sünder als Heiliger hinausgeht. Wenigstens jetzt – mag es lange anhalten oder nicht – ist er ein „neuer Mensch“, der eine neue Chance hat und – im besten Sinne des Wortes – „ganz von vorne“ anfängt.

Es sind aber nicht nur die großen Sünder, sondern auch die frommen Seelen, die in der Beichte nur „abgestaubt“ werden, die den Priester berühren und ermutigen. Kein Laie ahnt, wie viele kleine Heilige in seiner Nachbarschaft wohnen und um deren Glaube und Liebe niemand weiß als der Priester. Ja, es ist Trost und Lust, solchen Menschen in der Verschwiegenheit des Beichtstuhls zu begegnen.

Natürlich gibt es im Leben des Priesters, gerade in den verschiedensten pastoralen Tätigkeiten und Begegnungen, noch viele andere Freuden, aber diese können meist auch von engagierten Gläubigen erlebt werden. Hier geht es um die „geheimen“ Lüste, von denen nur wenige ahnen. Freilich soll mit diesen Zeilen all das Harte und Schwere, das oft Bittere und Enttäuschende dieser Berufung nicht fromm übermalt werden.

Aber gerade weil ein katholischer Priester nicht im Bett, und eigentlich auch nicht am Kühlschrank, sein Leben lustvoll und lebenswert empfinden soll, sind es diese großen Momente, die er genießen darf. Was wäre, wenn wir Priester solche „lustvollen“ Männer wären, die ihre große Liebe leben und sich daher nicht von Schwierigkeiten in der Pfarrei oder manchmal auch im Bischöflichen Ordinariat verbittern lassen? Ganz bestimmt wäre dann diese Berufung, auf die die Kirche nie verzichten kann, wesentlich attraktiver, denn wer will nicht ein solches Leben voller Lust und Liebe.

Dieser Artikel erschien hier auf CNA Deutsch und darf vom Cathwalk nach Rücksprache übernommen werden.

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