wiederverheiratete Geschiedene Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/wiederverheiratete-geschiedene/ Abendland & Alte Messe Tue, 12 Feb 2019 17:02:09 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png wiederverheiratete Geschiedene Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/wiederverheiratete-geschiedene/ 32 32 Franziskus: „Kasuistik ist eine heuchlerische Denkart“ https://www.thecathwalk.de/2017/02/27/franziskus-kasuistik-ist-eine-heuchlerische-denkart/?pk_campaign=feed&pk_kwd=franziskus-kasuistik-ist-eine-heuchlerische-denkart https://www.thecathwalk.de/2017/02/27/franziskus-kasuistik-ist-eine-heuchlerische-denkart/?pk_campaign=feed&pk_kwd=franziskus-kasuistik-ist-eine-heuchlerische-denkart#comments Mon, 27 Feb 2017 15:00:56 +0000 http://thecathwalk.de/?p=10237 ‪„Gerecht, aber mit Barmherzigkeit“ – Frühmesse mit Papst Franziskus in der Kapelle der ‪„Domus Sanctae Marthae“ am 24. Februar 2017 „Herr, lass mich gerecht sein, aber mit Barmherzigkeit“, statt ‪„eingehüllt von der Kasuistik“. Diesen Gebetswunsch hat Papst Franziskus den Gläubigen am Freitag in der Frühmesse in der ‪„Domus Sanctae Marthae“ im Vatikan empfohlen. In seiner Betrachtung […]

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‪„Gerecht, aber mit Barmherzigkeit“ – Frühmesse mit Papst Franziskus in der Kapelle der ‪„Domus Sanctae Marthae“ am 24. Februar 2017
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Santa Marta, 16. Februar 2017 / © PHOTO.VA – OSSERVATORE ROMANO

„Herr, lass mich gerecht sein, aber mit Barmherzigkeit“, statt ‪„eingehüllt von der Kasuistik“. Diesen Gebetswunsch hat Papst Franziskus den Gläubigen am Freitag in der Frühmesse in der ‪„Domus Sanctae Marthae“ im Vatikan empfohlen.

In seiner Betrachtung ging Franziskus auf die Perikope aus dem heutigen Tagesevangelium ein (Markus 10,1-12) [1], insbesondere auf die Frage der Pharisäer, ob ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen dürfe.

‪Jesus antworte nicht, ob es erlaubt sei oder nicht‪‪, betonte der Papst, wie das italienische Programm von Radio Vatikan berichtet. ‪Er trete nicht in ihre kasuistische Logik ein, denn die Pharisäer ‪„‪‪‪dachten an den Glauben nur in Begriffen von ‚man darf’ oder ‚man darf nicht’, bis hierhin darf man, bis hierhin darf man nicht‪‪‪“.

Deswegen antworte Jesus ihnen mit der Gegenfrage, was Mose vorgeschrieben habe. ‪„Und sie erklären die Erlaubnis, die Mose gegeben hat, um die Frau aus der Ehe zu entlassen, und jetzt sind sie es, die in die Falle tappen“, sagte der Papst, weil Jesus bezeichne sie als gefühllos oder ‪wörtlich „‪‪‪hartherzig“.

Mit dieser Antwort, so fuhr der Papst fort, habe Jesus ‪„die Wahrheit“ gesagt, ‪„ohne Kasuistik“ und ‪„‪‪‪ohne Erlaubnisse“. Jesus sage immer die Wahrheit, weil er die Dinge erkläre, wie sie geschaffen wurden: „Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch, und als sie ihren Mann aus der Ehe entlassen hat und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.“

Von der Kasuistik zur Wahrheit und zur Barmherzigkeit

Aber wenn der Ehebruch etwas ‪„Gravierendes‪‪“ sei, wie erkläre man, fragte der Papst, dass Jesus so oft mit einer Ehebrecherin gesprochen habe, wie etwa mit der Samariterin, aus deren ungereinigten Glas er getrunken habe? Am Ende habe er nur gesagt: ‪„‪‪‪Ich verurteile dich nicht. Sündige nicht mehr“. Wie das möglich sei, fragte Franziskus.

Die Antwort sei einfach. ‪„‪‪‪Der Weg Jesu (…) ist der Weg von der Kasuistik zur Wahrheit und zur Barmherzigkeit“, erläuterte der Papst. Jesus sei tatsächlich ‪‪‪‪die Verkörperung der Barmherzigkeit des Vaters und könne sich nicht selbst verleugnen.

Die Kasuistik sei heuchlerisch, warnte Franziskus, sie sei eine heuchlerisches Denkart, und werde immer ‪„‪‪‪subtiler“, ‪„teuflischer‪‪‪“.

Der Weg Jesu von der Kasuistik zur Wahrheit und zur Barmherzigkeit sei nicht einfach, man brauche die Gnade Gottes, um voranzugehen, betonte Papst Franziskus, der am Ende seiner Betrachtung die Frage stellte, was wichtiger sei, die Gerechtigkeit oder die Barmherzigkeit.

Er warnte ausdrücklich, dass auch dies ein krankhaftes Denken sei, denn in Gott sei die Gerechtigkeit Barmherzigkeit und die Barmherzigkeit Gerechtigkeit.

[Übersetzt von Paul De Maeyer]

*

FUSSNOTE

[1] Im deutschsprachigen Raum begeht die Kirche heute das Fest des hl. Matthias. Vorgesehen ist eine Perikope aus dem Johannesevangelium (15,9-17).

Quelle: zenit.org

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Die Zukunft hängt an der Liebe – Teil 1 https://www.thecathwalk.de/2016/04/07/die-zukunft-haengt-an-der-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe https://www.thecathwalk.de/2016/04/07/die-zukunft-haengt-an-der-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe#comments Thu, 07 Apr 2016 06:30:35 +0000 http://thecathwalk.net/?p=2962 Von Georg Dietlein „Betthütermoral“ – „Schlafzimmerkontrolle“ – nicht mehr zeitgemäß – lebensfern und rückschrittlich – all dies sind Vokabeln, die immer wieder mit Blick auf die Sexualmoral der katholischen Kirche fallen. Menschen in einer zweiten zivilen Ehe („wiederverheiratete Geschiedene“), künstliche Verhütung, Geschlechtsverkehr vor bzw. außerhalb einer zivilen oder kirchlichen Ehe, „alternative“ Sexualpraktiken, offen und ganz […]

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Von Georg Dietlein

„Betthütermoral“ – „Schlafzimmerkontrolle“ – nicht mehr zeitgemäß – lebensfern und rückschrittlich – all dies sind Vokabeln, die immer wieder mit Blick auf die Sexualmoral der katholischen Kirche fallen. Menschen in einer zweiten zivilen Ehe („wiederverheiratete Geschiedene“), künstliche Verhütung, Geschlechtsverkehr vor bzw. außerhalb einer zivilen oder kirchlichen Ehe, „alternative“ Sexualpraktiken, offen und ganz bewusst ausgelebte Homosexualität – alles dies sind doch ganz alltägliche und vor allem normale Zustände in Deutschland – so denken viele. Was hat mir da die Kirche mit ihrer „verstaubten“ Sexualmoral zu geben?

Es wäre ziemlich töricht, diese Frage, die der katholischen Kirche ja täglich gestellt wird, mit einer Liste von Ge- und Verboten zu beantworten – oder aber haarscharf abgrenzen zu wollen, was denn nun davon lässliche oder schwere Sünde ist. Aus pastoraler Sicht wäre dies zumindest eine verpasste, wenn nicht die letzte verpasste Chance. So wichtig und wesentlich das Wort „Wahrheit“ ist: Jesus Christus hat seine Kirche nicht dazu berufen, irgendeine abstrakte Wahrheit in die Welt zu rufen, die in Glaubens- und Moralsätzen schriftlich festgehalten wurde. Vielmehr soll die Kirche die persönlichste aller Wahrheiten in die Welt tragen, nämlich Jesus Christus selbst, der Wahrheit in Liebe und Liebe in Wahrheit ist. In erster Linie ist die Kirche daher auch weder Moralapostel noch Moralanstalt. Sie soll den Menschen näher zu Christus bringen, ihn mit Christus bekannt und vertraut machen, ihn in die Freundschaft mit ihm einführen. Alles andere – auch die Moral der Kirche – sind letztlich Konsequenzen dieser Freundschaft mit dem Herrn. Das Handeln folgt aus dem gelebten Glauben: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“ (Joh 14, 15).

Worum es eigentlich geht

Wie soll die Kirche nun mit Christen umgehen, die die Lehre der Kirche zwar kennen, aber nicht danach leben? – In erster Linie sollte sie Orientierung geben – und dabei auch Sünder nicht verurteilen. Freilich gehört zur Orientierung auch einmal das klare Wort, wie der Umgang Jesu mit der Ehebrecherin zeigt: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8, 11) Zunächst geht es aber darum, für echte Werte wie Liebe, Treue, Glück, Partnerschaft, Ehe und Familie zu sensibilisieren. Vom heiligen Franz von Sales stammt der Satz: „Gott sieht nicht so sehr darauf, was geschieht, sondern auf die Art, wie es geschieht.“ Für ihn zählt die wahre, echte und treue Liebe.

In der Regel kommen junge Menschen von selbst darauf, dass es diese wahre, echte und treue Liebe ist, um die es im Leben geht. Spätestens nach der ersten gescheiterten Beziehung oder nach der ersten betrogenen Liebe stehen beide oder zumindest einer der Partner vor der Frage: Wie finde ich Glück und Erfüllung in meinem Leben? Geht es wirklich nur um Sexualität? Was bedeutet Treue? Lebe ich eigentlich nur mich selbst – oder bin ich bereit, mich „ein für allemal“, ein Leben lang an eine Person zu verschenken? Welche Bedeutung spielen Kinder für mich? Bin ich bereit, meine Liebe fruchtbar werden zu lassen und meine Beziehung für neues Leben zu öffnen?

Die Kirche hat viel zu bieten – gerade jungen Menschen, die Glück und Erfüllung suchen, die auf „die Liebe fürs Leben“ aus sind. Und gerade darum ist die kirchliche Moral nicht negativ und unzeitgemäß, sondern positiv und nach wie vor aktuell – wenn auch durchaus anspruchsvoll. Die Kirche mutet dem Menschen viel zu, weil sie ihm viel zutraut. Und sie traut ihm viel zu, weil Gott ihm viel zutraut, der ihn als sein Abbild erschaffen hat. Der Mensch ist dazu fähig, sich einmal nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern sich ein Leben lang treu an eine Person zu verschenken und mit ihr das „Abenteuer Leben“ zu wagen – in jeder Hinsicht. Wenn junge Menschen diesen positiven Blick der Kirche auf die menschliche Geschlechtlichkeit verstanden haben, bedarf das sechste Gebot gar keiner Erläuterung mehr. Dann geschieht alles aus reiner Liebe und nichts aus Zwang.

Heilige Reinheit

Soweit so gut. Dennoch hat die Kirche auch in puncto Sexualität keine Wischi-Waschi-Regeln, sondern zeigt klare Grenzen auf. Und diese bereiten vielen Zeitgenossen ernste Probleme. Hier geht es etwa um Pornographie, Selbstbefriedigung, Sex vor bzw. außerhalb der Ehe und praktizierte Homosexualität. Gerade in der jüngeren Generation bemühen sich nur noch wenige Katholiken und auch generell wenige Menschen darum, danach zu leben, was ihnen die Kirche gebietet. Dies liegt gerade mit Blick auf das sechste Gebot („Du sollst nicht die Ehe brechen“) nicht nur daran, dass das, was die Kirche von den Menschen verlangt, recht anspruchsvoll ist, sondern auch daran, dass unsere Gesellschaft heute in besonderer Weise „sexualisiert“ und mit sexuellen Reizen auf- und übergeladen ist.1

Doch Jugendliche suchen gerade in der Reifephase ihres Lebens nach einer klaren und wegweisenden Orientierung im Umgang mit Sexualität – und finden diese immer seltener. In der Clique ist es möglicherweise gar nicht so einfach eine eigene Meinung zur hohen Würde der Sexualität zu entwickeln zu bewahren, wenn Gleichaltrige gemeinsam Pornos schauen und der der „Coolste“ ist, wer als erster ein Mädchen „flachgelegt“ und sein „erstes Mal“ erlebt hat. In diesem Punkt herrscht allerdings auch viel Wunschdenken. Viele reden leichtfertig über Sex und prahlen mit Dingen, die sie so eigentlich nie erlebt haben. Ablesen kann man daraus: Jugendliche möchten ihre Sexualität entdecken und erste Erfahrungen machen. Sie wünschen sich ein erfülltes Sexualleben und suchen nach einer Orientierung, die auch wirklich trägt. Aber ist es wirklich damit getan, möglichst schnell mit der ersten Freundin / dem ersten Freund Sex zu haben, sich später wieder zu trennen und ein gebrochenes Herz zurückzulassen? Die Initiative „Wahre Liebe wartet“ gibt hierauf eine Antwort: „Du bist zu kostbar, um wie ein Apfel von Verschiedenen angebissen und nachher weggeworfen zu werden.“ Bei Sex geht es in erster Linie nicht um Vergnügen, Spaß und Lust, sondern um: Liebe, gegenseitiges Vertrauen, Verbindlichkeit und Offenheit für neues Leben, das aus jedem, selbst dem „geschützten“ Geschlechtsverkehr hervorgehen kann.

Dass das gar nicht so leicht ist, erfahren Jugendliche in ihrem Alltag. Viele haben sich eben keine Gedanken über die Würde ihres Leibes gemacht und versuchen ihre Altersgenossen im Rahmen der Gruppendynamik mit zu ziehen: „Stell Dich nicht so an. Wir hatten alle schon unser erstes Mal. Jetzt bist Du an der Reihe …“

Übrigens: Nicht erst seit gestern haben Menschen Probleme mit ihrer Sexualität und mit der Heiligkeit des Leibes. So mahnte bereits der heilige Paulus im ersten Jahrhundert, in dem in einigen Kulturkreisen Prostitution gleichsam normal war: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst, denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6, 19f.)

Der unreine Blick

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„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen“ (Mt 5, 27).

Wie es um mein Verhältnis zur Würde des menschlichen Leibes steht, kann ich etwa daran ablesen, wie ich folgende Frage des alltäglichen Lebens beantworte: Wie blicke ich als (un)verheiratete Person auf das andere Geschlecht? Fixiere ich mich gleich auf körperliche Merkmale oder habe ich meinen Blick im Griff? – Möglicherweise habe ich spontan Interesse diesen Menschen kennen zu lernen. Aber was denke ich mir dabei? Habe ich wirklich Interesse an der Person als solcher? Oder habe ich mein Gegenüber bereits zum Objekt meines Ego, meiner Lust und meiner Selbstsucht gemacht? Hier zeigt sich die klare Alternative zwischen Egoismus und Hingabe.

Dazu ein kleines Beispiel mitten aus dem Alltag: Immer wieder lädt der Sommer dazu ein, luftigere Kleidung an den Tag zu legen. Besonders junge Damen machen gerne extensiv davon Gebrauch. Nicht nur in puncto Kleidungsstil und Freizügigkeit hat unsere Gesellschaft seit den 1970er-Jahren einen massiven Wandel vollzogen. Was früher noch der (längere) Rock war, ist mittlerweile der Minirock, dessen Saum oberhalb des Knies der Trägerin endet. Hier geht es natürlich in erster Linie nicht um Frischluft, sondern vor allem um „Sexappeal“, zumal der Minirock meist so geschnitten ist, dass er besonders körpernah anliegt und die Konturen der Frau zum Ausdruck bringt. Einige Damen gehen sogar noch weiter und zeigen nicht nur nackte Oberschenkel, sondern entblößen auch gerne einmal einen kleinen Ausschnitt ihres Hinterteils oder ihrer weiblichen Scham („Hot Pants“). Gleiches gilt für den weiblichen Busen, der im erotischen Dekolleté und im tiefem Ausschnitt präsentiert wird. „High Heels“ mit Absätzen von über 10 cm bringen Brust – Blickfang Nr. 2 – und Po – Blickfang Nr. 1 – dann noch einmal richtig in Form.

Die Innensicht der Dame, die sich so kleidet, ist die eine Sache. Sie wird wohl wissen, was sie damit vorhat und welche Blicke sie ernten will. Und sie wird sie auch ernten. So mancher Mann dreht sich angesichts der attraktiven Passantin um und gafft der leicht bekleideten Dame hinterher. Minirock-Trägerinnen sollte man aber auch nicht allzu viel unterstehen. Vielleicht greift die Dame auf freizügigere Kleidung zurück, weil sie es heute einfach für normal hält – oder aber aus einer Gruppendynamik bzw. Erwartungshaltung heraus, der die Dame gerecht werden möchte.

Die entscheidende Frage lautet: Wie gehen wir damit um? Lassen wir uns von unseren Trieben beherrschen und sehen uns – wie viele unserer Zeitgenossen – an ihrem Körper satt? Oder aber beherrschen wir unsere eigenen Triebe und schenken ihr ein freundliches Lächeln, ohne bestimmte Körperteile in den Blick zu nehmen? Machen wir uns nichts vor: Jeder muss damit kämpfen, seine Sinne unter Kontrolle zu haben. Insofern müssen wir uns gar nicht schämen, wenn uns das nicht immer leicht fällt. Das Entscheidende ist, dass wir uns wirklich aufrichtig darum bemühen zu kämpfen und den Kampf gegen die Versuchungen des Teufels möglichst früh aufnehmen. Wer sich an jeder leicht bekleideten Dame „aufgeilt“, braucht sich später nicht zu wundern, wenn er Probleme im Umgang mit seiner eigenen Sexualität bekommt. Die Gedanken sind das Schlachtfeld des Teufels.

Angesichts der zahlreichen Versuchungen des Alltages sollten wir uns aber auch nicht vor der Welt verstecken. Wichtig ist, dass wir nicht einfach nur vor dem Bösen fliehen, sondern das Böse mit dem Guten bekämpfen. Ganz konkret: „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5, 17) Wenn wir etwa an einer hübschen jungen Dame vorbeigehen, so haben wir die Chance, für sie und ihre heilige Reinheit zu beten. Wohl kaum ein anderer wird dies tun. Doch unser Gebet ist Beweis dafür, dass wir wirklich verstanden haben, was wahre Liebe bedeutet.

In der Bergpredigt hören wir von einer „krassen“ Verschärfung des sechsten Gebotes durch den Herrn: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen“ (Mt 5, 27). Dieses neue Gebot Jesu, das letztlich im Liebesgebot gründet, wird für viele von uns eine Herausforderung sein, möglicherweise sogar eine Zumutung, können wir doch unsere Sinne, Gefühle und Triebe nicht einfach abschalten. Wir leben in einer sexualisierten Welt – und nicht nur auf offener Straße begegnen wir halbnackten Damen. Doch Jesus mutet uns sein „neues Gebot“ zu, weil er uns vertraut und uns letztlich nur helfen möchte, uns von unserer Selbstsucht zu lösen.

Wir können uns gut vorstellen, wie die kleine Geschichte, von der Jesus berichtet („Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht“), enden könnte. Handelt es sich hier um eine verheiratete Frau, läuft der unreine Blick des Mannes ohnehin ins Leere – oder aber in die schwere Sünde. Wer sich nicht auf die Gebote Gottes einlassen möchte, ist im letzten Moment auch bereit, sich selbst mit seinen eigenen Interessen über das Glück und den Ehebund anderer zu stellen. Doch der fehlgeleitete Blick des Mannes, von dem der Herr berichtet, gefährdet letztlich nicht nur die eheliche Treue und die heilige Reinheit der „angegafften“ Frau, sondern schließlich auch das Wohlergehen des Mannes. Wer sich zum Sklaven seiner eigenen Gefühle, Regungen und Triebe macht und machen lässt, der Blick schließlich nicht mehr auf Christus, sondern nur noch auf sich selbst.

Er wird zu seinem eigenen Gefangenen und zum Süchtigen seiner selbst. Wir können uns gut ausmalen, dass der Mann, von dem im Evangelium die Rede ist, letztlich nicht glücklicher sein wird als seine Zeitgenossen. Ganz im Gegenteil: Der Mann versteigt sich in etwas hinein, das möglicherweise gar nicht in Erfüllung gehen wird. Ob die Dame ebenso Interesse an ihrem Beobachter hat, wird sich zeigen. Ob der Mann wohl mit der (negativen) Entscheidung der Frau so glücklich sein wird? Er bleibt gefangen in einer Welt aus Wunschträumen und Phantasien seiner Selbstsucht.

An dieser Stelle zeigt sich übrigens eine interessante Grundstruktur der Sünde: Die Sünde will nicht die Freiheit, sondern die Unfreiheit. So ist es dem unreinen Blick letztlich egal, ob das „Objekt der Begierde“ etwas will oder nicht will. Hier unterscheidet sich die Sünde auch von der Liebe: Die Liebe liebt ohne Hindergedanken und Erwartungen. Sie ist selbstlos und übersteigt sich selbst. Sie will eigentlich nur das Wohl des anderen, seine Freiheit und sein Glück. Darum nimmt sich die Liebe auch selbst zurück und ist bereit zum Verzicht. Dies alles ist der unreine Blick des Mannes nicht: Er begehrt, er möchte besitzen, er möchte beherrschen, er will eigentlich gar nicht das Wohl des Gegenübers, sondern strebt nur nach Befriedigung. Darum bedeutet der unreine Blick auch „Ehebruch im Herzen“: Wer eine Frau so ansieht, hat sie schon längst ihrer Würde als Person beraubt, im Herzen erniedrigt und missbraucht.

1Vgl. dazu Gabriele Kuby, Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit, Kißlegg 2012.

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