Glaube Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/glaube/ Abendland & Alte Messe Mon, 02 Aug 2021 19:21:11 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Glaube Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/glaube/ 32 32 Die Kirche braucht die Tradition https://www.thecathwalk.de/2019/03/11/die-kirche-braucht-die-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-kirche-braucht-die-tradition https://www.thecathwalk.de/2019/03/11/die-kirche-braucht-die-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-kirche-braucht-die-tradition#respond Mon, 11 Mar 2019 19:31:08 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=17408 In der katholischen Tradition wird die Kirche auch als „Braut Christi“ bezeichnet. Allein schon deswegen ist klar, dass Christus seine Kirche niemals verlassen und aufgeben wird. Jede Sorge um die Kirche kann sich daher nur um ihr Blühen Gedanken machen, nicht aber um ihren Untergang – der ist unmöglich. Wer aber will, dass die Kirche […]

Der Beitrag Die Kirche braucht die Tradition erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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In der katholischen Tradition wird die Kirche auch als „Braut Christi“ bezeichnet. Allein schon deswegen ist klar, dass Christus seine Kirche niemals verlassen und aufgeben wird. Jede Sorge um die Kirche kann sich daher nur um ihr Blühen Gedanken machen, nicht aber um ihren Untergang – der ist unmöglich.

Wer aber will, dass die Kirche blüht, kommt an der Tradition nicht vorbei. Warum? Weil die Tradition eine Quelle der Offenbarung ist. Es gibt zwei Quellen der Offenbarung: Schrift und Tradition. Das Konzil von Trient spricht von der Tradition als „den ungeschriebenen Überlieferungen, welche von den Aposteln aus dem Munde Christi selbst empfangen, oder (2 Thess 2,14) von diesen Aposteln, unter Eingebung des Heiligen Geistes, gleichsam von Hand zu Hand überliefert worden und bis zu uns gekommen sind“. Daher sieht das Konzil Gott als Urheber der Bibel und der Tradition.

Tradition meint nicht einfach jede Gewohnheit in der Kirche, sondern, wie das Konzil von Trient lehrt: „Überlieferungen … welche den Glauben [und] die Sitten betreffen“.   – Artikel „Tradition“, kathpedia.com.

Gott wirkt in der Geschichte und der Kirche von Anfang von. So sagt der Katechismus: „Die Überlieferung [oder Tradition], von der wir hier sprechen, kommt von den Aposteln her und gibt das weiter, was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen. Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament, und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung.“ – Katechismus der katholischen Kirche.

Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine inkarnatorische. Das Christentum ist die größte Hoffnungsreligion der Menschheitsgeschichte, es ist die Religion in der Gott selbst Mensch wird, um uns alle zu erlösen und zu befreien. Christus ist zum neuen Adam geworden, um unser Schicksal auf ewig zu ändern.

Weil Gott Mensch geworden ist, ist er in Zeit, Raum und Geschichte eingegangen. Die Tradition ist nun genau die lebendige Fortführung des inkarnatorischen Geschehens: Gottes Herrlichkeit breitet sich immer weiter aus. Sie entfaltet sich in der Geschichte, ohne dabei zu brechen oder zu stürzen.

Die Tradition in der Theologie

Man kann Theologie nicht einfach erfinden, wie es einige postmoderne Ansätze meinen, die vergessen haben was Wahrheit ist. Theologie ist nur dann wahr und kein dummes Geschwätz, wenn sie sich ganz als Beschäftigung mit der Offenbarung Gottes versteht. Theologie ist nicht „ich will“, „ich fühle“, „ich meine“. Theologie ist die „Wissenschaft des Gottesheils, das in Jesus offenbar wurde“ (Bernhard Welte). Theologie erschließt sich nur, wenn man glaubt und hört.

Was in der Tradition vorhanden ist, ist eine Theologie, die den Glauben vernünftig macht. Die Tradition hat jene Metaphysik und Frömmigkeit vorzuweisen, die ein intellektuell vertretbarer Glaube braucht. Thomas von Aquin hat mit der Scholastik einen theologischen Weg aufgezeigt, der alles andere übersteigt. In der Scholastik vermählen sich griechische Philosophie mit christlichem Glauben. Am Ende steht eine Theologie, die allen Stürmen standhält – und durch jeden Zweifel tragen kann.

Von Thomas von Aquin stammt der Satz: „omne verum a quocumque dicatur a Spiritu Sancto est“ – Jede Wahrheit, von wem auch immer sie gesprochen wird, ist vom Heiligen Geist“. Dieser Satz macht eindrücklich klar, dass der aufrechte Christ niemals Angst vor der Wahrheit haben muss. Wir glauben, dass die Wahrheit uns befreit (Joh. 8,32) und wir glauben an einen Gott, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Joh. 14,6).

Die Tradition ist notwendig für den Glauben

In der Tradition wird nun jene Wahrheit offenbar, die sonst verborgen geblieben wäre, die wir aber von Gott erhalten haben und für unseren Glauben brauchen. Was im Glauben geworden ist, kann nicht einfach aufgegeben und über den Haufen geworden werden. Der Glaube darf nicht einfach der eigenen Vorstellung preisgegeben werden. Was wir glauben, haben wir empfangen. Was wir im Glauben empfangen haben, müssen wir bewahren.

Unsere Gebete, unsere Liturgie, unser religiöses Leben ist nicht unserem Belieben anheimgestellt. Der Glaube ist wahr, wenn er der Schrift und der Tradition entspricht – weil er sich dann auf die Offenbarung Gottes berufen kann. Er ist falsch, wenn er sich selbst zum Maßstab macht – weil er sich dann nicht auf Gott, sondern nur aufs Ego berufen kann.

Tradition ist das, was trägt, was sich bewährt hat. In der Tradition sind wir mit allen Heiligen der Kirche verbunden – angefangen bei den Aposteln bis hinein in unsere Gegenwart und Zukunft.

Es ist nicht verwunderlich, wenn heute Kirchen abgerissen und Seminare geschlossen werden: Wenn die Fundamente zerschlagen werden, stürzt alles ein. Es braucht die Umkehr, die Umkehr zur Tradition.

Siehe auch: Die Tradition ist die Zukunft der Kirche

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Briefe an Leonie: Der Blog für Frauen https://www.thecathwalk.de/2019/02/14/briefe-an-leonie-der-blog-fuer-frauen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=briefe-an-leonie-der-blog-fuer-frauen https://www.thecathwalk.de/2019/02/14/briefe-an-leonie-der-blog-fuer-frauen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=briefe-an-leonie-der-blog-fuer-frauen#respond Thu, 14 Feb 2019 21:02:29 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=17027 Maria Schober schreibt seit 2 Jahren die erfolgreiche Fortsetzungsgeschichte Briefe an Leonie. Der Cathwalk hat mit der Autorin darüber gesprochen: Was ist der Blog „Briefe an Leonie“? Der Blog thematisiert das Leben der jungen Frau Leonie. Leonie ist eine junge Frau, die ihr Leben einfach nur so leben will, wie es alle ihre Freunde auch […]

Der Beitrag Briefe an Leonie: Der Blog für Frauen erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Maria Schober schreibt seit 2 Jahren die erfolgreiche Fortsetzungsgeschichte Briefe an Leonie. Der Cathwalk hat mit der Autorin darüber gesprochen:

Was ist der Blog „Briefe an Leonie“?

Der Blog thematisiert das Leben der jungen Frau Leonie. Leonie ist eine junge Frau, die ihr Leben einfach nur so leben will, wie es alle ihre Freunde auch tun. Freier Sex, Partnerschaften ohne feste Bindungen und nicht zuletzt eine steile Karriere sind für sie Voraussetzungen für ein erfülltes Leben. Um erfolgreich sein zu können, ist sie deswegen auch bereit, viel zu arbeiten. Leonie will das Leben genießen und glaubt, so zu leben, sei ihr gutes Recht. Sie ist hübsch, jung, gebildet und es stehen ihr alle Türen offen. Aber in ihrem Herzen spürt sie, dass sie sich vielleicht doch noch nach etwas anderem sehnt.

Und wie ist der Blog entstanden?

Ich möchte meine Erfahrungen, das von mir Gelernte und auch meine Gedanken nicht nur mit mir nahestehenden, sondern auch mit mir fremden Menschen teilen und deshalb hatte ich die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die Fragen aufwirft, welche danach im Laufe des Blogs beantwortet werden.

Heute bin ich 54 Jahre alt, Mutter von 5 Söhnen, seit 33 Jahren verheiratet und ich glaube, dass es für jeden Menschen irgendwann in seinem Leben zu Situationen, Bedingungen und Fragen kommt, die geklärt werden müssen.

Eine der schockierendsten Erfahrungen, die ich erlebte, war jene, dass ich als „Hausfrau“ nicht anerkannt wurde. Ich entschied mich nämlich aus dem Berufsleben auszuscheiden, um mehr für meine Familie, für meinen Mann und vor allem für mich da zu sein. Die Gesellschaft und meine Umgebung, hieß dieses Vorhaben nicht gut. „Ah ja du bist ja nur mehr Zuhause“. Es war für mich eine schlimme Erkenntnis, dass wenn man sich für seine Familien einsetzt, seinen 5 Kindern versucht ein gemütliches Zuhause zu schenken, dass dieses Vorgehen in unserer Gesellschaft nur mit Argwohn und Unverständnis oder gar mit Ignoranz bewertet wird. 

Der plötzliche Tod meiner Mama vor 12 Jahren stellte meine Welt auf den Kopf. Durch diesen für mich sehr schweren Schicksalsschlag und auch durch die damalige Krankheit meines jüngsten Sohnes, die mich emotional sehr herausforderte, wurde mir bewusst, dass ich für mich etwas ändern muss. Meine Ehe? Meine Familie? Oder meinen Weg? So ging ich auf die Suche, blieb 4 Jahre Zuhause und nahm mir Zeit für meine Familie. Gerade Pauli unser Kleinster brauchte viel Zeit und Liebe. Ich dachte viel über mich nach und engagierte mich ehrenamtlich für die „Woche für das Leben“.

Mit meiner Familie habe ich viele schöne und auch schwierige Situationen erlebt und glaube daher, dass es im Leben um mehr geht, als uns allgemein klar ist. In den letzten zehn Jahren lernte ich viel über mich selbst und absolvierte die Studiengänge „Theologie des Leibes“ und „Leib-Bindung-Identität“ in Heiligenkreuz.

So entstand vor knapp 2 Jahren der Blog „Briefe an Leonie“.

Wie viele Geschichten hat der Blog bisher und wie oft erscheint eine neue?

Der Blog umfasst bisher 51 Geschichten, Briefe und Videos. Er teilt sich in drei Teile: Fortsetzungsgeschichten der Leonie, persönliche Briefe und Expertenmeinungen.

In der Fortsetzungsgeschichte erlebt Leonie herausfordernde Situationen, stellt sich Fragen oder diskutiert mit Freunden und ihrer Familie Themen, wie Abtreibung, die Würde des Menschen und verschiedene Sichtweisen auf das Leben. Das letzte Thema lautet Sex und Gender.

In den Briefen versuche ich Antworten auf die gestellten Fragen zu finden.

Es gibt Videos, in denen Frauen und Expertinnen ihre Meinung und Sichtweisen darstellen und die Argumentationen untermauern.

Der Blog erscheint immer am 1. 10. und 20. des Monats. Im Dezember, Juli und August mache ich eine Pause, die ich meistens für neue Geschichten, Ideen und Gedanken nütze. Bis jetzt haben 52.171 Besucher meinen Blog besucht und jeder Eintrag wird ca. 700 – 1.000 mal angeklickt. Die Videos auf meinem Youtube-Kanal wurden 26.616 mal angesehen.

Was ist das Ziel des Blogs?

Ich glaube und ich bin davon überzeugt, dass jetzt die Stunde da ist, in der die Berufung der Frau voll entfaltet wird.

Aus diesem Grund erzähle ich die Geschichte von Leonie und versuche ihre Fragen an das Leben, mit meinem Wissen, auf Grund meiner Erfahrungen, aus meinem Gelernten und vor allem aus meinem Herzen zu beantworten.

Meine gesamte Kraft und Energie, die ich in die Projekte „Woche für das Leben“ und „Briefe an Leonie“ investiere, gilt dem Schutz der Kinder, sowohl der geborenen, als auch der ungeborenen. Aber, um unserer Kinder fördern und behüten zu können, braucht es starke Frauen und Mütter. Wir sind Königinnen und brauchen Ermutigung von allen Seiten, damit wir unser Frausein in richtiger Freiheit leben können und auch leben dürfen.

Ich bin davon überzeugt, dass die Stunde da ist, in der wir Frauen uns für das Leben, für unsere Kinder, für unsere Ehen, für uns selbst einsetzen müssen!

„Die Stunde kommt, die Stunde ist schon da, in der sich die Berufung der Frau voll entfaltet, die Stunde, in der die Frau in der Gesellschaft einen Einfluss, eine Ausstrahlung, eine bisher noch nie erreichte Stellung erlangt. In einer Zeit, in welcher die Menschheit einen so tiefgreifenden Wandel erfährt, können deshalb die vom Geist des Evangeliums erleuchteten Frauen der Menschheit tatkräftig dabei helfen, dass sie nicht in Verfall gerät“.

Papst Johannes Paul II.,  Mulieris Dignitatem

Auch habe ich einen Werbeaktion gestartet, in der ich viele Frauen gebeten habe, mir zu schreiben, warum sie eine Königin sind. Dabei habe ich 120 kleine Kronen verschenkt.

Die Würde der Frau und auch ihre Rechte müssen neu überdacht werden oder vielleicht besser gesagt, diese Themen müssen wieder in den richtigen Blickpunkt der Gesellschaft rücken. In unserer heutigen Zeit, im Jahr 2019, sind die Befürchtungen von Papst Johannes Paul II.[1] nicht nur eingetreten, sie sind – was Familie, Ehe, den Wert der Frauen und der Kinder betrifft – aufs Schlimmste übertroffen worden. Auch Mutter Teresa hat vor der Veränderung unserer Gesellschaft gewarnt.

Alle neuen Gesetze zur Förderung der Genderideologie, die Angriffe auf die Ehe und alle Benachteiligungen, die die Familien erfahren, zeigen uns einen Trend, der für unsere Gesellschaft, für unsere Kultur und für unsere christlichen Überzeugungen bedrohlich ist.  Die Praktiken, wie Verhütung, sexuelle Freizügigkeit, die Ausweitung und Verfügbarkeit der Pornographie in allen Medien und vor allem die Anzahl der Abtreibungen – man geht davon aus, dass in Österreich jedes dritte Kind abgetrieben  wird[2] –  sind für unsere Gesellschaft und für unsere gesamte Entwicklung sehr gefährlich.

„Das Kind ist das größte Geschenk Gottes für die Familie, für ein Volk und für die Welt. Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen mitteilen möchte: Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen!“[3], sagte Mutter Teresa.

Beide, Mutter Teresa und Papst Johannes Paul II. wurden in den letzten fünf Jahren heiliggesprochen und das ist ein wichtiges Zeichen. Wir sollten uns auf die Worte dieser beiden besinnen und darüber nachdenken.

Eine mögliche Lösung dieser Probleme kann in der richtigen Wertschätzung der Familien, der Ehen und vor allem der Frauen liegen, denn sie sind es, die die Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und unseren gesamten Lebensbereich zum Besseren wenden können.

„Denn ihr ist der Kampf gegen das Böse ganz besonders aufgetragen“[4], schrieb Edith Stein.

In der westlichen Welt werden die Frauen betrogen. Sie werden betrogen um ihr Frausein, betrogen um ihr Muttersein und betrogen um ihr Recht auf Partnerschaft und auf Ehe.

„Denn besonders in ihrer Hingabe an die anderen im alltäglichen Leben begreift die Frau die tiefe Berufung ihres Lebens, da sie vielleicht noch mehr als der Mann den Menschen sieht, weil sie ihn mit dem Herzen sieht. Sie sieht ihn unabhängig von den verschiedenen Ideologien oder politischen Systemen. Sie sieht ihn in seiner Größe und in seinen Grenzen und versucht, ihm entgegenzukommen und ihm eine Hilfe zu sein“.[5]

Wie kam es zu dem Logo mit Ölzweig?

Der Ölzweig ist ganz bewusst gewählt, da er optisch eine Leichtigkeit und auch eine Freude vermittelt. Aber auch die biblische Geschichte von Noah soll hier als Symbol hineinspielen. Als Noah nach der Sintflut eine Taube wegschickte, damit er erkennen konnte, ob es schon trockenes Land geben würde, kam die Taube mit einem frischen Ölzweig zurück.

„Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noah, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand“[6]…, und Gott schloss mit seinem Volk einen neuen Bund: und der Herr sprach bei sich: Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen: denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe.[7] So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhören, Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“[8]

In dieser Geschichte ist der Ölzweig ein Zeichen der Hoffnung, des Aufbruchs und auch Zeichen für den neuen Bund, den Gott mit den Menschen geschlossen hat. Deshalb haben wir uns für dieses Bild entschieden, denn auch dieser Blog soll Hoffnung geben, soll ein Zeichen für einen Aufbruch in ein selbstbewusstes Frausein sein. Endlich Land sehen, nach einer langen Reise im/am ungewissen Meer. In diesem neuen Frausein soll alles inkludiert werden, was der Persönlichkeit der Frau entspricht, sowie auch die Mutterschaft. Darüber hinaus soll der neue Bund, den Gott mit den Menschen geschlossen hat, thematisiert werden. Denn diese immer bestehende Liebe, entspricht auch ganz der Frau.

Wer ist die Zielgruppe des Blogs?

Gläubige Frauen und Mädchen (oder Frauen und Mädchen, die gerne glauben möchten), die gerne positive Aspekte über das Leben, vor allem das Leben mit ihrem Glauben hören und lesen möchten. Und auch Frauen, die über Themen lesen wollen, die nicht in den Medien dargestellt werden.

Frauen, die sich für den Glauben einsetzen wollen und Frauen, die gerne positive Argumente, die ihr Leben betreffen, hören und lesen wollen, um sie in der Gesellschaft verwenden zu können.

Frauen, die ihr Lebensmodell mit der Familie, in der Mutterschaft, in der Ehe bestätigt bekommen oder Frauen, die einfach eine schöne Geschichte lesen und sich dabei vielleicht auch selbst ein bisschen finden können.

Frauen, die gerne über wichtige Themen und über ihren Glauben in einfacher Art und Weise informiert werden wollen. Die Geschichte, die Musik, die Bilder und auch die Videos sollen so eine einladende Stimmung erzeugen, so dass die Leser einige schöne Minuten verbringen können.

Warum ich genau diese Gruppe ansprechen will, die ja sowieso an Gott glaubt und die auch versucht ihr Leben im Licht Gottes zu leben, versuche ich mit einem Beispiel zu erklären.

Ich spiele mit meinen Kindern sehr gerne verschiedene Brettspiele.

Zurzeit spielen wir am liebsten Scrabble.

Wenn ich mit meinen 7 Buchstaben ein gutes Wort legen würde, alle Buchstaben auf einmal verwenden könnte und dadurch zusätzlich 50 Bonuspunkte erzielen würde, dieses Wort aber nicht an den anderen Worten anlegen könnte, dann mache ich keine Punkte. So muss ich mich mit einem kleinen einfachen Wort begnügen, um vielleicht später den großen Wurf zu landen. Ich könnte aber auch aussetzen und warten, bis ich dieses sehr gute Wort im Ganzen legen kann. Tobias und ich machten die Erfahrung, dass es besser ist, die kleinen Worte zu legen. Dafür bekommt man zwar weniger Punkte, die aber stetig und im Endergebnis ist diese Strategie besser, als auf den großen Wurf zu warten.

So sehe ich es im Moment auch mit dem Blog und den Infos, die ich an die Frauen richten möchte.

Ich bin davon überzeugt, dass es am Anfang besser ist, die Gruppe anzusprechen, die auch daran interessiert ist und auch meine Meinung im Großen und Ganzen teilt. Durch die Erfahrung meiner Arbeit für die „Woche für das Leben“ erkannte ich, dass es besser ist, sich im ersten Schritt an die eigene Gruppe zu richten. Wenn diese Gruppe stark genug ist, in der Wirtschaft nennt man diese Kunden Stammkunden, kann man den nächsten Schritt gehen und neue Zielgruppen ansprechen.

Darüber hinaus glaube ich, ist es im Moment sehr schwer, nicht gläubige Menschen für diese Themen zu begeistern. In persönlichen Gesprächen erfahre ich, dass es gerade Frauen sind, die gegenüber diesen Themen abneigend reagieren.

So lade ich Euch ein, geht mit mir und Leonie auf die Reise:

Leonis Geschichte Kapitel 1: „Geh mit mir den Weg“

Leonie sitzt in Salzburg in einem Café, genießt den Cappuccino und ist überglücklich über ihren Abschluss in Jura. In Gedanken ist sie schon längst bei ihrer lang ersehnten Arbeit in der Anwaltskanzlei, in der sie im Sommer schon öfters ein Praktikum absolvierte. Leonie thront in einem traditionellen Kaffeehaus, an dem kleinen runden Tisch und denkt über gar nichts nach, sondern genießt einfach diese wunderbare Stille. Aus ihrer Ruhe geweckt, fällt ihr Blick auf eine Schlagzeile, die sofort ihr Interesse weckt: „Mann gibt Schwangerer heimlich Abtreibungspille!“ Leonie nimmt sich die Zeitung vom Nebentisch und liest den Artikel: „Er wollte nicht Vater werden, darum mischte ein Mann seiner Freundin heimlich eine Abtreibungspille in das Essen. Die Frau verlor daraufhin das Kind. Er muss dafür ins Gefängnis“.

Na sowas! Es ist klar, dass der junge Mann das nicht machen darf. Gerade sie versteht es, dass es aus juristischen Gründen verboten ist, einem anderen etwas ins Essen zu mischen, aber so einen Aufstand und vor allem eine so hohe Strafe! Wie alle wissen, handelt es sich hier ja um kein Kind und außerdem sollte die junge Frau froh sein, denn so kann sie ungestört leben. Sie kann Karriere machen, das Leben genießen und frei sein.

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Quellen- und Literaturverweise:

[1]  Papst Johannes II,  Mulieris Dignitatem 1

[2] In Österreich gibt es keine Aufzeichnungen über Abtreibungen, so dass es nur Schätzungen über Zahlen gibt. Man schätzt, dass in Österreich 35.000 Kinder abgetrieben werden und bei ca. 80.000 Geburten im Jahr ist das jedes dritte Kind, das getötet wird.

[3] Mutter Teresa in ihrer Rede, in Oslo 1979 in ihrer Rede als sie den Friedensnobelpreis erhielt

[4] Edith Stein ESGA 13 Beruf des Mannes und der Frau nach Natur- und Gnadenordnung, 1931

[5] JPII, Brief an die Frauen, Vatikan, 28.06.1995, 12

[6]   Gen. 8.11

[7]  Gen. 8. 21

[8]  Gen. 8.22

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Cathwalk to Heaven https://www.thecathwalk.de/2018/11/19/cathwalk-to-heaven/?pk_campaign=feed&pk_kwd=cathwalk-to-heaven https://www.thecathwalk.de/2018/11/19/cathwalk-to-heaven/?pk_campaign=feed&pk_kwd=cathwalk-to-heaven#respond Mon, 19 Nov 2018 06:00:36 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=15422 Laufstege, die die Welt bedeuten, können eine Himmelsleiter werden, wenn man sie im Glauben betritt. Der Catwalk wird zum Cathwalk, wenn Schönheit, Anmut und Eleganz in den Dienst Gottes gestellt werden. Das ist der Weg des Cathwalk seit Anfang an: Vollkommen in der Welt, um die Welt zu Christus zu bewegen. Das Zeugnis ist umso […]

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Laufstege, die die Welt bedeuten, können eine Himmelsleiter werden, wenn man sie im Glauben betritt. Der Catwalk wird zum Cathwalk, wenn Schönheit, Anmut und Eleganz in den Dienst Gottes gestellt werden. Das ist der Weg des Cathwalk seit Anfang an: Vollkommen in der Welt, um die Welt zu Christus zu bewegen. Das Zeugnis ist umso größer, desto größer die Hingabe ist.

Schönheit und Hingabe sind dabei unsere Mittel zur Mission. Und deshalb ändern wir die Wahrheit nicht. Wir vertreten sie stolz im Netz. Denn die Wahrheit ist schön: Gott hat so Unglaubliches geschaffen und vollbracht, dass man nur staunen und anbeten kann. Das ist die frohe Botschaft, die es zu verkünden gilt. Christ ist man, weil es die beste und erfüllendste Art zu leben ist.

Psalm 139: Leben in Gottes Allgegenwart

1 Für den Chormeister. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich erforscht und kennst mich.

2 Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. Du durchschaust meine Gedanken von fern.

3 Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen. Du bist vertraut mit all meinen Wegen.

4 Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge, siehe, HERR, da hast du es schon völlig erkannt.

5 Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, hast auf mich deine Hand gelegt.

6 Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen.

7 Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, wohin vor deinem Angesicht fliehen?

8 Wenn ich hinaufstiege zum Himmel – dort bist du; wenn ich mich lagerte in der Unterwelt – siehe, da bist du.

9 Nähme ich die Flügel des Morgenrots, ließe ich mich nieder am Ende des Meeres,

10 auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich ergreifen.

11 Würde ich sagen: Finsternis soll mich verschlingen und das Licht um mich soll Nacht sein!

12 Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir, die Nacht leuchtet wie der Tag, wie das Licht wird die Finsternis.

13 Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.

14 Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.

15 Dir waren meine Glieder nicht verborgen,/ als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewirkt in den Tiefen der Erde.

16 Als ich noch gestaltlos war, sahen mich bereits deine Augen. In deinem Buch sind sie alle verzeichnet: die Tage, die schon geformt waren, als noch keiner von ihnen da war.

17 Wie kostbar sind mir deine Gedanken, Gott! Wie gewaltig ist ihre Summe!

18 Wollte ich sie zählen, sie sind zahlreicher als der Sand. Ich erwache und noch immer bin ich bei dir.

19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! Ihr blutgierigen Menschen, weicht von mir!

20 Sie nennen dich in böser Absicht, deine Feinde missbrauchen deinen Namen.

21 Sollen mir nicht verhasst sein, HERR, die dich hassen, soll ich die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?

22 Ganz und gar sind sie mir verhasst, auch mir wurden sie zu Feinden.

23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken!

24 Sieh doch, ob ich auf dem Weg der Götzen bin, leite mich auf dem Weg der Ewigkeit!

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Die Tradition zeigt die Würde des Menschen https://www.thecathwalk.de/2018/11/17/die-tradition-zeigt-die-wuerde-des-menschen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-tradition-zeigt-die-wuerde-des-menschen https://www.thecathwalk.de/2018/11/17/die-tradition-zeigt-die-wuerde-des-menschen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-tradition-zeigt-die-wuerde-des-menschen#comments Sat, 17 Nov 2018 10:45:39 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=15403 “Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? / Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott“ (Psalm 8). Der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen. Er ist gerufen, um Gott zu ehren, anzubeten und zu verherrlichen – als Priester, im Orden, in Ehe und Familie. […]

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“Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? / Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott“ (Psalm 8). Der Mensch ist als Ebenbild Gottes geschaffen. Er ist gerufen, um Gott zu ehren, anzubeten und zu verherrlichen – als Priester, im Orden, in Ehe und Familie. Er ist mehr als jedes Tier und mehr als jedes andere Geschöpf.

Die Ehre Gottes ist der lebendige Mensch und die Tradition macht deutlich, welche Würde der Mensch hat. Sie reduziert ihn nicht auf ein bloßes Zufallsprodukt eines chaotischen Universums, das ohne Sinn und Bedeutung dahinlebt.

Die Tradition will den Menschen in den Himmel führen

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das soll nicht nur ein Wunsch sein. Um das tatsächlich zu erleben, braucht es ein Bewusstsein für die göttliche Dimension im Menschen. Christus hat den Himmel für uns geöffnet und uns Gott gezeigt. Seine Erlösung kann uns alle retten.

Die Liturgie der Alten Messe zeigt die Sehnsucht Gottes im Menschen, die Theologie die Suche Gottes zum Menschen. Die klare Ordnung der Tradition hilft, sich im Leben richtig zu orientieren und die Würde des Menschen zu verstehen. Seine Kirche wird bis zum Ende der Zeiten dafür da sein.

Die Würde des Menschen wird im Kreuz Christi am deutlichsten: Liebe und Hingabe sind die höchsten Werte. Sie besiegen selbst den Tod, wenn der Gottmensch sich dafür opfert. Kein Tier kennt diese Heiligkeit. Viele Menschen beeindruckt diese Tapferkeit.

Die Würde gründet in Gottes Hingabe an den Menschen. Es gibt nichts auf der Welt, was das überbieten kann. Nichts, was damit vergleichbar wäre. Die Tradition hat die Liturgie und Ordnung, um dies deutlich zu machen. Zahllose Heilige haben dafür Zeugnis gegeben. Freuen wir uns darüber.

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Katholizität in Extremsituationen: Die erstaunliche Geschichte des Soldaten Aloys Pappert https://www.thecathwalk.de/2017/03/10/aloys-pappert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=aloys-pappert https://www.thecathwalk.de/2017/03/10/aloys-pappert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=aloys-pappert#respond Fri, 10 Mar 2017 08:10:43 +0000 http://thecathwalk.de/?p=10416 Bewegendes Zeitzeugnis, wie ein katholischer Soldat der Wehrmacht mit der Hilfe Gottes die Reise in das Herz der Finsternis überlebte Der 1924 geborene und aus Hünfeld im Landkreis Fulda stammende Aloysius Pappert wuchs in einer katholischen, das Nazi-Regime ablehnenden Familie auf. Von jung auf praktizierender Katholik, wurde er 1942 gegen seinen Willen in die Wehrmacht eingezogen. […]

Der Beitrag Katholizität in Extremsituationen: Die erstaunliche Geschichte des Soldaten Aloys Pappert erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Bewegendes Zeitzeugnis, wie ein katholischer Soldat der Wehrmacht mit der Hilfe Gottes die Reise in das Herz der Finsternis überlebte
Aloysius Pappert während des Zweiten Weltkriegs (nach der Rückkehr aus Frankreich)
Aloysius Pappert während des Zweiten Weltkriegs (nach der Rückkehr aus Frankreich).

Der 1924 geborene und aus Hünfeld im Landkreis Fulda stammende Aloysius Pappert wuchs in einer katholischen, das Nazi-Regime ablehnenden Familie auf. Von jung auf praktizierender Katholik, wurde er 1942 gegen seinen Willen in die Wehrmacht eingezogen. An verschiedenen Kriegsschauplätzen in Einsatz (u.a. in Italien bei der Schlacht um Monte Cassino), half ihm sein Glaube, den er auch an seine Kameraden weitergab, in mehreren lebensgefährlichen Situationen. Nach Kriegsende geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und musste in den Kohleminen der Donbass-Region unter schwersten, häufig menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten. Auch während der Zeit der Lagerhaft, die vielen seiner Kameraden das Leben kostete, erlaubte ihm sein unerschütterlicher Glaube das Durchhalten.

von Michel Lemay, ins Deutsche übersetzt von Dr. Thomas Stauder

Obwohl er aus einer katholischen und das Nazi-Regime ablehnenden Familie stammte, musste Aloys Pappert 1942, erst siebzehnjährig, seine Angehörigen verlassen, um sich der Wehrmacht anzuschließen. Am Tag des Abschieds machte seine Mutter mit Weihwasser das Kreuzzeichen über ihn und überreichte ihm eine Medaille der Heiligen Jungfrau sowie ein Kreuz, die er beide ständig mit sich tragen sollte. Dann fügte sie hinzu: „Möge die Jungfrau Maria dich beschützen und wohlbehalten zu uns zurückbringen.“ Diese Bitte wurde erhört, denn der junge Mann konnte mehrfach dem Tod entgehen, sowohl als Soldat an der Front wie auch als Kriegsgefangener in der Sowjetunion. Diesmal hören wir die Schilderung des heute 92jährigen, der mittlerweile zusammen mit seiner Gattin Isabelle in Monaco lebt, von seiner schrecklichen Zugreise, die ihn von der Stadt Brünn in der Tschechoslowakei bis in das Kohlerevier des Donbass brachte, eine an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland gelegene Region. Die Art des Transports erinnert, wie wir gleich sehen werden, an die Züge, in denen die Juden in die für sie bestimmten Vernichtungslager gebracht wurden.

Immer in Begleitung Gottes

Am letzten Tag im tschechischen Lager, in dem sich nicht weniger als 20.000 Gefangene drängten, war Aloys bereits nahe daran, seinen Mut zu verlieren, wie er es uns im Rückblick erzählt:

Als ich wieder aufwachte, brannte die Sonne vom Himmel. Um mich herum sah ich ein Durcheinander von Körpern, einige noch betäubt vom Schlaf, und andere, die bereits schwankend aufstanden. Mein Frühstück bestand aus einem Schluck lauwarmen Wassers; ich fühlte mich von einer erdrückenden Müdigkeit überwältigt, eine Furcht erregende Mischung aus körperlicher Erschöpfung und moralischer Niedergeschlagenheit. Aufgrund dieses Zustandes der Verzweiflung war mein einziger Wunsch, bald zu sterben. Ja, alles sollte ein Ende haben, damit ich nicht mehr kämpfen musste. Da hörte ich eine leise Stimme: ‚Ich bin immer an deiner Seite.‘ Ich fühlte sofort neues Leben in mir. Mein Geist öffnete sich wieder der Existenz, ich kniete nieder und faltete meine Hände: ‚Gegrüßet seist du Maria…‘ Nein! In diesem Lager werde ich nicht sterben.“

Gestützt von seiner Entschlossenheit, unbedingt zu überleben, fing er ein Gespräch mit Helmut an, einem Leutnant, der genauso jung war wie er selbst, und den er erst am Tag zuvor kennengelernt hatte. Da beide 1924 geboren waren und während des Krieges ähnliche Gefahren zu überstehen hatten, erinnerten sie sich gemeinsam an die Zeit ihrer Jugend. Helmut stammte aus Berlin, wo sein Vater Professor für Kardiologie in der besten Klinik der Hauptstadt gewesen war. Vor einem Jahr wurde diese Klinik jedoch bei einem Luftangriff der Alliierten, der viele Todesopfer unter der Zivilbevölkerung verursachte, bombardiert und völlig zerstört. Helmut erklärte ihm, dass sein Vater und dessen Geschäftspartner als Offiziere aus dem Ersten Weltkrieg zurück gekommen waren und dass sie von Hitler zunächst beeindruckt waren, weil er es schaffte, eine Aufbruchsstimmung in Deutschland zu erzeugen und dem deutschen Volk seinen Stolz zurückzugeben; erst später sollten sie ihren Glauben an den Führer verlieren. Helmuts Eltern waren protestantische Christen, die aber zunächst mit der Religion nicht viel im Sinn hatten, bis sie zwei ihrer Söhne verloren, den einen in Stalingrad und den anderen in der Nähe von Minsk. Aloys vertraute ihm daraufhin an, dass er selbst weder Sympathien für die Ideologie der Nazis hegte noch freiwillig in den Krieg gezogen war; er zeigte Helmut sein Kreuz und seine Marienmedaille und fügte hinzu:

Mein Leben als Soldat wurde bestimmt von den Ratschlägen meines Vaters. Er sagte immer zu mir, ich würde sicherlich ein guter Soldat sein, da ich mich um das Leben meiner Kameraden sorgte und an die Zehn Gebote dachte. Außerdem sagte er, niemand könne wissen, wie und auf welche Weise dieser Krieg enden würde; mein Glaube an Gott und meine Gebete würden mir jedoch dabei helfen, das Schlimmste zu überstehen und aus dem Krieg zurückzukehren.“

Indem sie solcherart den Erinnerungen an ihre Jugend und ihre Kriegserlebnisse nachhingen, und auch auf ihre Hoffnungen für die Zukunft zu sprechen kamen, schafften es die beiden Landsleute, vorübergehend ihre leeren Mägen und ihren quälenden Durst zu vergessen, bis endlich der Augenblick des Abtransports gekommen war.

Schwer erträgliche Reisebedingungen

Der Zugkonvoi, der die Stadt Brünn an jenem Tag gegen 17 Uhr verließ, und zu dem auch spezielle Waggons für die Bewacher gehörten, bestand aus 4 Zügen für jeweils 5000 Gefangene, mit 100 Mann pro Waggon, jeweils unter der Aufsicht eines Offiziers. Aufgrund ihres Leutnantsrangs hatten sowohl Aloys als auch Helmut somit die Verantwortung für einen der bis an den Rand mit Menschen gefüllten Güterwaggons. Von Anfang an war erkennbar, dass die Rahmenbedingungen dieser Zugfahrt einer Tortur gleichkommen würden, denn von den Gefangenen waren jeweils so viele in den von außen verschlossenen Waggons untergebracht, dass durch das Gedränge nicht genug Platz war, sich zum Schlafen auf dem Boden auszustrecken; außerdem erhielten die Gefangenen als Verpflegung für den gesamten Transport nur jeder eine Flasche Wasser und ein Stück Brot.

Zug

In dieser schwierigen Situation hielt Aloys die folgende Ansprache an seine Kameraden:

Sie haben Hunger und Durst. Trinken Sie ein wenig von Ihrem Wasser und essen Sie etwas von Ihrem Brot. Ich glaube nicht, dass wir im Lauf der nächsten Tage etwas anderes bekommen. Ich bin für diesen Waggon verantwortlich. Ich empfinde es als meine Pflicht, Ihnen zu helfen und Sie zu beschützen. Mir wurde das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen, weil ich einigen Kameraden das Leben gerettet habe; glauben Sie mir, in den kommenden Monaten werden wir viel Mut und Willensstärke benötigen, um zu überleben und um mit der Hilfe Gottes den Weg zurück in die Freiheit und zu unseren Familien zu finden. Mit dem Nazismus ist es nun vorbei. Ich weiß nicht, ob Sie gläubig sind, aber die Deutschen werden zum Gebet zurückkehren, um daraus die Kraft zu schöpfen, um den Schrecken der Nazizeit vergessen zu können. Wir alle, sowohl die Gefangenen hier im Zug als auch unsere Familien in den zerstörten Städten, werden für die Verbrechen Hitlers zur Rechenschaft gezogen werden. Deutschland wird von den anderen Nationen geächtet werden, und das für lange Zeit. Um unser neues Leben als Kriegsgefangene gut zu beginnen, bitte ich Sie, an einem kleinen Gebet teilzunehmen, sogar wenn Sie den Glauben verloren haben.“

Unterwegs im Zug des Todes

In den Waggons herrschte eine schwüle Hitze; nach drei Tagen Fahrt war die Situation unerträglich geworden. Die Luft darin war voller Gestank und es war ein erster Toter zu verzeichnen, den Aloys mit einem Kreuzzeichen über seiner Stirn verabschiedete: „Möge Gott dir den ewigen Frieden schenken.“ Einen Tag später verstarben vier weitere Gefangene, aber das war erst der Anfang. Am fünften Tag der Reise kamen erneut sechs Soldaten hinzu, welche die Liste der Todesopfer verlängerten. Die Gerüche in dem verschlossenen Waggon waren nunmehr infernalisch; in den Augen der überlebenden Gefangenen trat ihre Furcht immer deutlicher zutage. Bei so vielen Menschen auf engstem Raum hätte ein Anflug von Panik schlimme Folgen mit sich gebracht. Es war dringend nötig, diese Männer abzulenken und ihnen eine Aktivität vorzuschlagen, mit der sie das Abgleiten in den Wahnsinn vermeiden konnten. Aloys forderte deshalb die Überlebenden dazu auf, gemeinsam so laut wie möglich zu schreien, um dadurch den Halt des Zuges und das Öffnen der Tür zu provozieren. Als sie dies erreicht hatten, gelang es Aloys im Gespräch mit dem zu ihnen herbeigeeilten russischen Offizier, diesem die Erlaubnis abzuringen, die Tür weiter offen stehen lassen zu dürfen; außerdem versprach er ihnen, dass beim nächsten planmäßigen Halt des Zuges die Möglichkeit dazu bestehen würde, die Leichen aus dem Waggon zu tragen und diesen zu reinigen. Als der Zug dann wieder still stand, erhielten die sich unter der Aufsicht des jungen Leutnants diszipliniert verhaltenden Männer die Genehmigung, sich in einem neben der Bahnstrecke verlaufenden Fluss zu waschen. Außerdem wurde jedem von ihnen eine halbe Flasche Wasser und ein Beutel Trockenerbsen ausgehändigt, eine keineswegs üppige Verpflegung angesichts der weiteren vier Tage Fahrt, die ihnen noch bevorstanden.

Gefangene

Im Laufe der Zeit wurden die Gefangenen immer schwächer; zwei Tage später lautete der Befund in Aloysʼ Waggon, dass fünf Männer während der Nacht verschieden waren und fünf andere im Sterben lagen. Der Durst war unerträglich geworden, in allen Gesichtern war ein Ausdruck der Niedergeschlagenheit erkennbar. Aber Aloys rief sie zum Durchhalten auf:

„Liebe Kameraden, verlieren wir nicht die Hoffnung, sondern versuchen wir, zu überleben, denn ich bin überzeugt, dass wir bald ankommen werden. Lasst uns gemeinsam beten, auf Gott ist stets Verlass.“

Am darauffolgenden Tag waren sieben weitere Tote zu verzeichnen und vier Männer wirkten so, als würden sie in Kürze gleichfalls das Zeitliche segnen. Was sich nicht geändert hatte, waren die Brutalität der russischen Offiziere sowie die Kraftlosigkeit und Verzweiflung der Gefangenen.

Eine vorläufig letzte Nacht höllischer Qualen

Während der Nacht vor ihrer Ankunft in der Donbass-Region träumte Aloys, sich in der Hölle zu befinden; vor ihm stand ein Teufel, der eine Kalaschnikow schwenkte. In diesem Inferno herrschte eine schreckliche Hitze und es wimmelte darin von sowjetischen Wächtern, die ständig „Dawai, dawai“ („Schnell, schnell“) riefen. Als er aus dem Schlaf erwachte, war er in Schweiß gebadet. An jenem Morgen war das Leben aus fünf zusätzlichen deutschen Soldaten gewichen; Aloys wollte noch ein Gebet für sie sprechen, um Gott um ihren Seelenfrieden zu ersuchen, aber die Leichen wurden einfach aus dem Zug geworfen. Außer sich vor Empörung, sprang Aloys aus seinem Waggon und stellte sich gegenüber den drei russischen Wachleuten auf, über die er das Zeichen des Kreuzes machte; damit schien er sie zu beeindrucken, denn sie verfolgten regungslos seine Aktion. „Eine Stimme in meinem Inneren sagte mir, ich müsse keine Angst haben, meinen Glauben zu zeigen; sogar der Teufel müsse dann machtlos zurückweichen.“ Anschließend kletterte er zurück in den Zug, wo ihn seine deutschen Kameraden so anschauten, als hätte er gerade etwas ganz Außergewöhnliches getan.

Einer dieser Soldaten, der Thorsten hieß und 22 Jahre alt war, sagte zu ihm, er bewundere seine ruhige Entschlossenheit und seine Fähigkeit, die Kameraden aufzumuntern, und fügte hinzu, er glaube, die Ursache dieser inneren Stärke erkannt zu haben:

Weil Sie gläubig sind. Sie haben für uns gebetet und einige der Kameraden haben mitgebetet. Ich habe mich geschämt, weil ich das Beten nie erlernt habe. Meine Eltern haben keinerlei Religion praktiziert. Deshalb kannte meine Schwester, die bei der Zerstörung Magdeburgs umkam, nur die ‚Vorsehung‘ gemäß Hitler. Nun habe ich aber verstanden, dass der Glaube an Gott glücklich macht und im Leben weiterhilft.“

Als Thorsten ihn fragte, was er tun müsse, um glauben und beten zu können, gab Aloys ihm noch die folgende Antwort, bevor er erschöpft in den Schlaf fiel:

„Thorsten, bitten Sie einfach Gott, Ihnen den Weg zu zeigen, sein Diener zu werden, und fangen Sie an, Ihre Kameraden mit Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zu behandeln. Das wird für Sie der Beginn eines neuen Lebens sein.“

Am darauffolgenden Morgen – während der Nacht waren sieben weitere Insassen des Waggons verstorben – sprach Aloys nach dem Aufwachen die folgenden Worte zu seinen Kameraden:

„Ein neuer Tag beginnt, den wir von unserem Herrn Jesus Christus erhalten. Danken wir auch der Heiligen Jungfrau und bitten wir sie, uns im Lauf unseres Lebens zu beschützen, vor allem hier während unserer Kriegsgefangenschaft.“

Anschließend betete er mit lauter Stimme „Gegrüßet seist du, Maria“, obwohl seine Lippen geschwollen und rissig waren und seine Zunge trocken. Im Halbdunkel des Zuges konnte er beobachten, dass die meisten Männer ihm aufmerksam zuhörten.

Wenige Stunden später fuhr der Zug bei strömendem Regen in einen Bahnhof ein:

„Ein wahrer Segen! Wir boten einen ganz besonderen Anblick, wie wir so schnell wie möglich die Eisenbahnwaggons verließen, unsere Hände unter unseren weit aufgerissenen Mündern zu kleinen Trinkgefäßen geformt, um so viel Wasser aufzufangen wie möglich. Uns gegenüber sahen wir kleine Holzhäuser und in der Umgebung waren Kohleminen erkennbar. Unsere Uniformen trieften vor Wasser, aber wir fühlten uns wie neugeboren.“

Dies galt zumindest für die Überlebenden, denn aus dem Waggon, für den Aloys die Verantwortung übertragen worden war, waren 39 der ursprünglich 100 Gefangenen verschieden, und ähnliche Verluste waren im gesamten Konvoi zu verzeichnen, so dass etwa 2000 der 5000 Deportierten den Transport nicht überlebt hatten. Trotz dieser schrecklichen Bilanz hatte Aloys sein Leben retten können, und der Herr würde ihn auch im Kriegsgefangenenlager, in dem er gerade angekommen war, weiter beschützen.

(auf Französisch erschienen in der Revue Sainte Rita)

Aloysius Pappert  
 Eine geraubte Jugend 
 Kriegserinnerungen. Band 1
 Bd. 7, 2016, 316 S., 29.90 EUR, 29.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-13596-4
 Reihe: Biographien zur Zeitgeschichte 

Buch

Aloysius Pappert  
 Das Blut der Gefangenen 
 Kriegserinnerungen. Band 2
 Bd. 8, 336 S., 29.90 EUR, 29.90 CHF, br., ISBN 978-3-643-13630-5
 Reihe: Biographien zur Zeitgeschichte 

Der Beitrag Katholizität in Extremsituationen: Die erstaunliche Geschichte des Soldaten Aloys Pappert erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Das FB-Projekt„FIDES“ möchte Fragen an den katholischen Glauben aufgreifen und mit Wahrhaftigkeit und Ursprünglichkeit beantworten, um die Schönheit des Glaubens sichtbar werden zu lassen. Dies soll folglich nicht „von oben herab“ oder gar in einem arroganten Triumphalismus geschehen, sondern in einer einladenden Weise. The Cathwalk findet dieses Vorhaben spannend und schafft dafür mit „Apologetik“ eine neue Leserubrik.

Von David Agustín Gonzalez

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Welcher Katholik kennt das nicht? Man sitzt in geselliger Runde oder schaut gerade Fernsehen, wenn man plötzlich wieder mit kritischen Anmerkungen oder Fragen zum katholischen Glauben konfrontiert wird, sei es nun durch Familie, Freunde und Bekannte, oder durch wenig gut recherchierte und voreingenommene Sendungen. Ich selber war jahrelang jemand, der solche kritischen Fragen an die Kirche stellte und ihr zum Teil auch schwere Vorwürfe machte. Bis ich Menschen begegnete, die logische und rationale Antworten auf meine kritischen Fragen hatten. Menschen, die vor allem aber auch den Glauben authentisch vorlebten und mir zeigten, wie schön der katholische Glaube sein kann, in Theorie und in Praxis. Diese Kombination aus Freundlichkeit, Geduld, Vernunft und Schönheit welche mir begegnete, bewirkte in mir einen Veränderungsprozess, so dass ich nach langer Zeit, die ich in Freikirchen verbracht habe und in der ich eine ablehnende Haltung gegenüber dem katholischen Glauben hegte, wieder in die Kirche zurückkehrte.

Dieser Weg zurück in die Kirche war ein langer Prozess. Er begann für mich als bereits gläubigen Christen gewissermaßen mit der Erkenntnis, dass es tatsächlich zehntausende verschiedene christliche Denominationen, Konfessionen oder Kirchen weltweit gibt, von denen viele behaupten die „richtige“ zu sein. Tatsächlich haben mich aber die Widersprüchlichkeit zwischen diesen vielen Gruppen in konkreten Glaubensfragen und die realen und vielfältigen Spaltungen unter ihnen mehr und mehr gewurmt, da ich ein Verlangen nach echter Einheit, umfassender Lehre (ohne einseitige Sonderlehren) und Gewissheit in Glaubensdingen verspürte. Ich habe mich nämlich intensiv mit verschiedensten christlichen Gruppen beschäftigt und gemerkt, dass sie alle gewisse Gnaden von Gott bekommen hatten, dass aber auch immer wichtige Aspekte des Glaubens fehlten. Ich fühlte mich als Christ unvollständig. Und so begann die Suche nach der Fülle des Glaubens.

Ein wichtiger Schritt auf dieser Sehnsuchtsreise ging zeitlich erstmal weit zurück. Es war das Studium der frühen Kirche und der Kirchenväter. Meine mich leitende Idee dabei war: Wenn ich herausfinde, wie die frühe Kirche tatsächlich aussah – wie sie dachte und lebte, was sie lehrte – werde ich Gewissheit darüber haben, welche der vielen verschiedenen christlichen Richtungen die ursprünglichste und somit „wahrste“ sei. Und so begab ich mich voller Eifer auf diese geistige Zeitreise. Als Antikatholik war ich aber nicht darauf gefasst, dass ich in den Schriften der frühen Kirchenväter bereits urkatholische Lehren und Praktiken finden würde. Doch genau so kam es. Da sprach diese riesige Schar an Märtyrern, Glaubenshelden und geistlichen Giganten doch tatsächlich davon, dass die Eucharistie mittels Wandlung tatsächlich zu Leib und Blut des Herrn wird, dass die römische Kirche einen Vorrang vor allen anderen Kirchen hat, dass es einen Nachfolger Petri gäbe und dieser den Sitz der Einheit der Gesamtkirche innehabe (und dass dies zufälligerweise der Bischof von Rom war), dass Maria und die Heiligen nicht erst hunderte Jahre später verehrt und angerufen wurden, sondern von frühester Zeit an, dass die Kirche schon im ersten Jahrhundert „katholisch“ genannt wurde und dass die Gottesdienste von vornherein einer Liturgie folgten, welche der heutigen katholischen Liturgie erstaunlich ähnlich war.

Es war verrückt, aber ich musste mir irgendwann eingestehen, dass die ursprüngliche Kirche auch urkatholisch war. Das hätte mich zum Weinen bringen können, zerschellten an dieser Erkenntnis doch all meine über die Jahre sorgfältig gesammelten Vorurteile gegenüber der Kirche. Doch das geschah nicht. Stattdessen begann sich das Gefühl der Unvollständigkeit aufzulösen. Das liegt wohl am Wesen des katholischen mit dem ich nun immer mehr auf Tuchfühlung ging, denn dieses Wort bedeutet passenderweise „allumfassend.“ Ich war erstaunt darüber, dass der katholische Glaubensschatz wirklich alles abdeckte, was den christlichen Glauben betraf und auch all das ausgewogen, rational und harmonisch in einem riesigen Lehrgebäude vereinte, was sich in den verschiedenen nichtkatholischen christlichen Gruppen so häufig zu widersprechen schien. Ich begann über die Schönheit des katholischen Glaubens zu staunen, welcher vor meinem inneren Auge wie eine wunderschöne, strahlende Kathedrale aufragte, die langsam aus dem Nebel der Unwissenheit hervortrat. Ich begann mich wie ein kleines Kind zu freuen, welches einen lang versteckten Schatz entdeckt hat.

Und weil ich diesen Schatz mit der Welt teilen möchte, habe ich das Projekt „FIDES – Fragen und Antworten zum Katholischen Glauben“ gegründet. „FIDES“ möchte genau das tun, was ich durch das freundliche, geduldige und kompetente Handeln von verschiedenen Katholiken erfahren durfte: Es möchte Fragen an den katholischen Glauben aufgreifen und sie beantworten, wodurch die Wahrhaftigkeit, Ursprünglichkeit und Schönheit des Glaubens sichtbar werden sollen. Das soll nicht „von oben herab“ oder gar in einem arroganten Triumphalismus passieren, sondern in einer einladenden und geduldig erläuternden Weise. Die Arbeit von „FIDES“ soll nicht dazu beitragen, die bereits vorhandenen Gräben zwischen der katholischen und der protestantischen Welt zu vertiefen, sondern vielmehr Brücken über diese Gräben zu bauen und einzuladen die Schönheit des katholischen Glaubens zu entdecken. Dennoch soll „FIDES“ auch Katholiken helfen, ihren Glauben noch tiefer zu verstehen und bei kritischen Fragen antworten zu können. Auch der heilige Petrus erinnerte die Gläubigen, dass sie „stets bereit [sein sollen], jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die [sie] erfüllt“ (1. Petrus 3,15). „FIDES“ ist ein apologetisches Projekt, welches typisch katholische Lehren und Praktiken erläutern möchte, die häufig in der öffentlichen oder innerchristlichen Kritik stehen oder missverstanden werden. Die Richtschnur für dieses Vorhaben ist das Lehramt der Katholischen Kirche, die Heilige Schrift, der Katechismus der Katholischen Kirche wie auch die Tradition, also das, was uns die Kirchenväter, die von der Römisch-Katholischen Kirche als solche anerkannt sind, an Glaubensgut hinterlassen haben. „FIDES“ ist also dezidiert Papst- und Lehramtstreu und möchte das auch bleiben.

Wichtig ist mir letztlich noch, dass ich meine Inhalte visuell ansprechend gestalte, alleine schon weil der präsentierte Inhalt es verdient, aber auch weil Schönheit unvermittelt den Menschen im Inneren erreicht, bewegt, ja, ihn zieht. Die Schönheit wird meiner Meinung nach eine Schlüsselrolle in der Neuevangelisierung Europas spielen, denn wie Dostojewski bereits sagte: die Schönheit wird die Welt erlösen. Und was gibt es schöneres als den Herrn Jesus Christus und den Schatz des Glaubens seiner einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche? Nichts. Und deshalb möchte ich ein Apologet der Schönheit sein.

David Agustín Gonzalez, ist 30 Jahre alt und hat Anglistik und Amerikanistik, Geschichtswissenschaft und Erziehungswissenschaft studiert. Er wird auf The Cathwalk unter der eigens für sein Projekt angelegten Rubrik „Apologetik“ von jetzt an regelmäßig publizieren und unseren Lesern erklärende bzw. verteidigende Darlegungen von Glaubenswahrheiten näher bringen.

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Mehr Glauben wagen https://www.thecathwalk.de/2016/06/12/mehr-glauben-wagen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mehr-glauben-wagen https://www.thecathwalk.de/2016/06/12/mehr-glauben-wagen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mehr-glauben-wagen#respond Sun, 12 Jun 2016 06:00:40 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5477 Der Passauer Bischof Stefan Oster im Gespräch mit Peter Seewald von Dr. Bergund Fuchs Löst sich der Glaube heute in Luft auf? Schenkt man den jüngsten Umfragen von Meinungsforschungsinstituten glauben, tragen sich derzeit 20 Millionen Menschen mit dem Gedanken, die Kirche zu verlassen. Bischof Stefan Oster und Peter Seewald fragen in ihrem gemeinsamen Buch nach den Ursachen für diese Entwicklung und suchen […]

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Der Passauer Bischof Stefan Oster im Gespräch mit Peter Seewald

von Dr. Bergund Fuchs

bildschirmfoto-2016-06-01-um-14-59-16Löst sich der Glaube heute in Luft auf? Schenkt man den jüngsten Umfragen von Meinungsforschungsinstituten glauben, tragen sich derzeit 20 Millionen Menschen mit dem Gedanken, die Kirche zu verlassen. Bischof Stefan Oster und Peter Seewald fragen in ihrem gemeinsamen Buch nach den Ursachen für diese Entwicklung und suchen nach möglichen Auswegen aus der Glaubenskrise unseres Landes.
Nicht Gott habe sich von uns entfernt, nein, wir haben uns von Gott entfernt. Es genügt heute nicht, dass Kirche „da“ ist… Beide Gesprächspartner stimmen darin überein, dass sich die Kirche wieder zeigen muss. Als Institution und auch in jedem ihrer Gläubigen.


Eine Gesellschaft ohne Glauben mutiert zu einer Gesellschaft ohne verantwortlichem Handeln. Wie muss hier eine Erneuerung aussehen? Oster sagt, „wir brauchen einen Glauben, der tief genug in uns ist, um missionarisch tätig sein zu können“, (S. 63). „Wir“, das sind seiner Meinung nach nicht die Amtsträger, sondern die normalen Christen. Dabei plädiert er für ein echtes, gelebtes und bekennendes Christentum. Wahrhaftigkeit, geistliche Erneuerung und Authentizität seien Kennzeichen einer wiederbelebten christlichen Spiritualität. Ihm geht ihm um echtes christliches Selbstbewusstsein, nicht um „religiösen Zuckerguss“ (S. 64). Dem Mangel an fähigen Priestern, so Oster’s Einschätzung, könne durch sogenannte viri probati nicht abgeholfen werden. „Ich schätze das Charisma des Zölibats sehr hoch und glaube, dass daraus, wenn es richtig gelebt und verstanden wird, große Fruchtbarkeit ausfließen kann“. (82). 141212-2002-29-46805169-bischof-stefan-oster058
Soweit einige Pinselstriche aus der flüssig zu lesenen Unterhaltung der beiden Journalisten. Oster erzählt nämlich, wie er nach seiner ersten Karriere als Rundfunkjournalist zum Philosophie und Geschichtsstudium fand, schließlich seine Berufung zum Ordensmann entdeckte und bewusst auf die Gründung einer Familie verzichtete. Als Bischof von Passau mischt er sich nun aktiv in Debatten über den katholischen Glauben ein und steckt nicht selten dafür Prügel ein. „Was ich will, Sehnsucht wecken“ (S. 60).
Eine erfrischendes Glaubenszeugnis eines jungen Bischofs, das vielen Menschen die Freude am Glauben zurück zu geben vermag. Das Christentum ist immer jung – jedenfalls glaubt Oster an die Kraft der Erneuerung!

Leseprobe

Der Artikel erschient auf dem Blog "Empfehlenswerte Bücher Artikel Filme" von Frau Dr. Bergund Fuchs und darf mit freundlicher Genehmigung hier veröffentlicht werden.

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Rationale Argumente für die Wahrheit des christlichen Glaubens https://www.thecathwalk.de/2016/05/29/rationale-argumente-fuer-die-wahrheit-des-christlichen-glaubens-2/?pk_campaign=feed&pk_kwd=rationale-argumente-fuer-die-wahrheit-des-christlichen-glaubens-2 https://www.thecathwalk.de/2016/05/29/rationale-argumente-fuer-die-wahrheit-des-christlichen-glaubens-2/?pk_campaign=feed&pk_kwd=rationale-argumente-fuer-die-wahrheit-des-christlichen-glaubens-2#comments Sun, 29 May 2016 06:00:03 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3827 7 Thesen, warum es absolut wahrscheinlich ist, dass das Neue Testament Wahres berichtet Glaube kann man zwar nicht beweisen – man kann ihn aber auch nicht durch kluge Argumente widerlegen. Im Gegenteil: es gibt richtig gute Gründe dafür, dass das, was in der Bibel über Jesus steht, wirklich wahr ist. Für alle, die gern mal […]

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7 Thesen, warum es absolut wahrscheinlich ist, dass das Neue Testament Wahres berichtet

Glaube kann man zwar nicht beweisen – man kann ihn aber auch nicht durch kluge Argumente widerlegen. Im Gegenteil: es gibt richtig gute Gründe dafür, dass das, was in der Bibel über Jesus steht, wirklich wahr ist. Für alle, die gern mal zweifeln, präsentiert  Euch Euch Dr. Johannes Hartl 7 (Gebetshaus Augsburg) von solchen möglichen Gründen.

Der Podcast erschien auf Fisherman.FM

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Von den geheimen Lüsten katholischer Laien https://www.thecathwalk.de/2016/04/30/von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien https://www.thecathwalk.de/2016/04/30/von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-laien#respond Sat, 30 Apr 2016 18:00:58 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3735 Von Felix Honekamp Eine Ergänzung zum Cathwalk-Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus Geheime Lüste von Katholiken? Das klingt mindestens so reißerisch wie der Titel des lesenswerten Beitrags auf The Cathwalk „Von den geheimen Lüsten katholischer Priester„. Und wie es auch bei diesem Beitrag um Spirituelles geht, so sieht das auch bei katholischen Laien aus. Anders als […]

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Von Felix Honekamp

Eine Ergänzung zum Cathwalk-Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Geheime Lüste von Katholiken? Das klingt mindestens so reißerisch wie der Titel des lesenswerten Beitrags auf The Cathwalk „Von den geheimen Lüsten katholischer Priester„. Und wie es auch bei diesem Beitrag um Spirituelles geht, so sieht das auch bei katholischen Laien aus. Anders als man es bei einem solchen Titel über einem Spiegel-Artikel erwarten würde, geht es mir natürlich nicht um ein Katholiken-Bashing nach der Devise „Schaut mal, was diese Oberfrommen so treiben!“ sondern um eine Werbung für den katholischen Glauben. Insofern ist der Titel auch – entschuldigung – irreführend, denn die „Lüste“ katholischer Laien sind so geheim eigentlich nicht. Jeder könnte sie kennen, und jeder, der sie nicht kennt, muss sich an die eigene Nase fassen, warum eigentlich nicht.

Das geht schon mit einem ganz gewöhnlichen katholischen Tagesstart los, in den ein Morgengebet integriert ist. In einem Film habe ich mal die Lilalaune-Devise gehört „Start every day, as if it was on purpose! – Starte jeden Tag, als tätest du es mit Absicht!“ Katholiken, betende Katholiken, tun genau das, allerdings nicht als oberflächlichen Motivationsschub sondern aus der inneren Überzeugung, das sie einen Auftrag haben. Und mit ihrem Chef, ihrem Mentor, ihrem Beistand und ihrer Lebensstütze sprechen sie eben direkt am Morgen. Sie gehen vielleicht den Tag durch, besprechen Sorgen und Nöte, auch positive Highlights, sie gehen mit dem Gefühl des Dankes in den Tag: Dank für ihren Glauben, Dank für das Aufwachen, dank, dass sie die Zeit mit Gott verbringen dürfen.

Viele betrachten eine Stelle aus dem Evangelium, nehmen sich ihre Vorsätze noch mal zur Brust … und am Ende dieser Zeit – manchmal nur fünf, vielleicht auch fünzehn Minuten oder eine halbe Stunde – gehen sie „on purpose“ in den weiteren Tag. Ich gebe zu, mein innerer Schweinehund bringt mich regelmäßig dazu, statt zu beten lieber diese Zeit an den Schlaf dran zu hängen. Und ich bereue es jedesmal! Nicht, weil ich Jesus bei unserem „Jour-fixe“ versetzt habe, sondern weil ich den Tag ohne ihn starten musste. Gott möchte mit mir reden, ich brauche es, mit ihm zu reden. Darum: Nicht zu beten schadet mir mehr als Gott!

Ein so begonnener Tag wird auch durchwirkt sein von Gott. Da kann man sich selbst auch die eine oder andere Erinnerung einbauen: Ein Kreuz oder ein Bild von Jesus auf dem Schreibtisch, ein Tischgebet, das Stoßgebet vor schwierigen Situationen oder das Dankgebet danach. Der Christ weiß Gott an seiner Seite, komme was da wolle. Er trägt mich in schwierigen Situationen, er stützt mich in Versuchungen, geht selbst dann nicht von meiner Seite, wenn ich Versuchungen nachgebe. Diesen Freund immer an meiner Seite zu wissen ist einfach großartig! Besonders wichtig wird das auch dann, wenn es nicht nur darum geht, Gott in Schwierigkeiten um Hilfe zu bitten sondern ihm auch zu danken oder – noch besser – ihn einfach anlasslos zu loben.

Mancher mag meinen, dieser Rückbezug zu Gott sei eine Schwäche – der Christ weiß, dass das Quatsch ist: Der Herr ist meine Stärke, besser: meine zusätzliche Stärke! Ich kann mein Wissen trainieren, meine Fitness, meine beruflichen Qualifikationen. Stark macht aber etwas anderes, stark über das individuelle Maß hinaus macht der göttliche Freund an der Seite!

Dass so ein betender Katholik das Gespräch mit Gott auch ans Ende des Tages legt, erscheint dann schon fast selbstverständlich: Wie war der Tag? Was war gut, wofür möchte ich danken? Was war weniger gut, wofür bitte ich um Verzeihung? Und ja, Gott lässt mit sich reden: Wie jedem Freund kann ich auch ihm Vorwürfe machen: Wieso hast du mich da (scheinbar) alleine gelassen? Welchen Sinn soll diese oder jene Entwicklung haben? Ich bin überzeugt: Man kann auch mit Gott schimpfen, solange man nur im Gespräch bleibt und offen für seine Antwort! Und so geht der Katholik am Ende eines Tages behütet schlafen. Rein weltlich betrachtet sieht das nicht anders aus, als bei jedem anderen Menschen auch. Und spirituell betrachtet wacht Gott auch an den Betten der Menschen, die ihn nicht kennen oder ihn ablehnen. Der Unterschied ist: Der Christ weiß darum, und ich würde jede Wette eingehen, dass betende Menschen besser, ruhiger schlafen, als Menschen, die am Vorabend bereits sorgenvoll auf den nächsten Tag schauen, den sie wieder ganz alleine beginnen müssen.

Jetzt habe ich viel vom Gebet gesprochen, was dem einen oder anderen vielleicht zu frömmelnd vorkommt. Aber ist es nicht ein karges Leben, das ein Christ, ein betender Katholik mithin, führt? Ist nicht der Genuss an sich schon eine Versuchung, der er widerständig und jeder weltlichen Freude feindlich gesinnt entgegentreten muss? Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, woher diese Einschätzung kommt, die sicher auch der eine oder andere Gläubige mit seinem Lebensstil bestätigt. Dabei gibt es so großartige Zeugnisse der Bibel von der Genussfreude Jesu und des Überflusses, den Gott uns schenkt. Ich denke dabei gerne an die Hochzeit von Kanaa, bei der Jesus der Hochzeitsgesellschaft noch mal richtig üppig den besten Wein nachschenkt.

Ich denke auch an sein Erscheinen am See nach der Auferstehung, wo er den Jüngern Fisch am Feuer serviert – was für ein Genuss muss das gewesen sein?! Jesus ließ sich auch einladen – von Pharisäern wie von Zöllnern -, und ich finde keine Stelle in der Bibel in der steht, er habe dort um einen Schluck Wasser und etwas trockenes Brot gebeten. Der eine oder andere mag einen Schrecken bekommen, aber wenn ich Jesus vor Augen habe, dann als einen lebensfrohen Menschen, der den angebotenen Genüssen – alles Geschenke des Herrn – nicht abgeneigt war. Der Begriff „Party-Man“ führt vielleicht zu weit, aber ich würde ihn auch nicht vollständig ablehnen.

Jesus hat in der Wüste auch asketisch gelebt, aber nicht aus einer Ablehnung des Genusses an sich sondern um sich selbst vorzubereiten. Eine Diät zu halten, um gesünder zu werden, ist etwas ganz anderes, als fundamentalistisch jede Kalorie zu zählen. Und selbst wenn jemand für sich persönlich eine Berufung zur Askese spürt, dann nicht aus der Ablehnung der weltlichen Geschenke Gottes heraus sondern aus dem Bestreben, sich selbst – und seiner Beziehung zu Gott – etwas Gutes zu tun. Und da mag auch wiederum ein Unterschied zwischen gläubigen und rein weltlich lebenden Menschen vorhanden sein: Der Christ dankt für das Geschenk, betet es nicht an!

Er weiß, dass der gute Wein, die Zigarre, das Filetsteak, die erlesene Kleidung, dass all das ein Geschenk Gottes ist. Und so genießt er es noch viel mehr, als wenn er sich auf den Standpunkt stellte, er habe sich diese Genüsse durch eigene Hände Arbeit verdient. Der Genuss nach einem harten Arbeitstag gehört genau so in diese Kategorie: Gott schenkt mir diese Pause, er weiß um meine Anstrengungen des Tages, und ich darf mich in seine Hände begeben und eben genießen, was er mir schenkt.

Dass das nicht in Verschwendung münden sollte, ist hoffentlich genau so klar, wie das sich die Genüsse nicht zu einem neuen Gott entwickeln dürfen. Dazu kommt noch, dass das, was mancher als Genuss betrachtet in der Tat dem Verhältnis zu Gott schadet: Nicht alles, was als Genuss daherkommt, ist am Ende auch einer – die Sünde tritt nicht als Sünde auf sondern als etwas Erstrebenswertes. Dabei geht es dann aber sowieso nur um kurzfristige Genüsse, die nicht wirklich glücklich machen können, sondern sich als faule Eier entpuppen, die man besser nie angefasst hätte. Nebenbei: Bei dieser Unterscheidung hilft wiederum der Glaube – Gott selbst sendet ausreichend Warnsignale, wenn man sie denn hören will.

Wer also den Beitrag auf The Cathwalk zu den geheimen Lüsten katholischer Priester gelesen hat und sich fragt, wie es denn mit den Laien aussieht, dem kann ich nur sagen: Anders aber nicht schlechter! Die geistlichen Genüsse, die das Amt eines Priesters mitbringt, wird ein Laie nicht erreichen können. Aber Gott hat viel mehr im Köcher als uns gemeinhin klar ist. Man muss diese Geschenke nur annehmen, sich von einer fehlgeleiteten Askese verabschieden und Gott beizeiten dafür danken. Falls dann ein ungläubiger Nachbar neidisch werden sollte, sich fragen sollte, was Sie so glücklich macht: Umso besser!

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Felix Honekamp (*1970) ist ausgebildeter Bankkaufmann und Diplombetriebswirt sowie freier Publizist und Journalist. Seit 2011 betreibt er die Website Papstteuerblog, dort erschien dieser Artikel zuerst.

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KASSEL (idea) – „Holt Glaubensfragen zurück in die Gesundheitsdiskussion!“ Diesen Appell hat der Wirtschaftsjournalist und Zukunftsforscher Erik Händeler (München) am 14. April zum Auftakt des 5. Christlichen Gesundheitskongresses an die rund 600 Teilnehmer gerichtet. Nach seinen Worten wird besonders die seelische Gesundheit in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer wichtiger werden, weil immer mehr Menschen geistig tätig seien: „Die Gedankenarbeit ist die Arbeit der Zukunft.“

Die übergroße Mehrzahl aller Untersuchungen zum Zusammenhang von Glaube und Gesundheit habe ergeben, dass ein sehr positiver Zusammenhang zwischen beidem bestehe. „Die Chancen in 2.000 Jahren Kirchengeschichte waren nie so günstig wie heute, um über den christlichen Glauben zu sprechen“, so Händeler. Das gelte nicht nur für das Gesundheitswesen, sondern auch für die Wirtschaft. Nur Unternehmen, die sich an im Christentum wurzelnden Werten wie Wahrhaftigkeit oder Demut orientierten, hätten Bestand.

Was das Gesundheitswesen von Jesus lernen kann

Wie der Vorsitzende der Initiative ProChrist, Roland Werner (Marburg), sagte, können christliche Werte die Zukunft des Gesundheitswesens bereichern. Jesus sei den Menschen stets ganzheitlich begegnet. Er habe mit ihnen gesprochen und sich Zeit für sie genommen, anstatt nur Symptome zu behandeln, erklärte Werner: „Begegnung ist der Anfang des Heilwerdens.“ Auch sei nach christlichem Verständnis jeder Mensch einzigartig und ein Ebenbild Gottes. Das könne im Alltag von Krankenhäusern und Arztpraxen davor bewahren, Patienten nur als Nummer zu sehen. Christen im Gesundheitswesen könnten zudem dadurch einen Unterschied machen, indem sie bereit seien, um der Patienten willen mehr zu geben als sie müssen: „Jesus hat auch am Sabbat geheilt.“

Die Kranken in Afrika nicht vergessen

Die Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (DIFÄM), Gisela Schneider (Tübingen), nannte es als Aufgabe von Christen, „ganz nah bei den Menschen“ zu sein. In Zeiten der Globalisierung gelte das auch für Länder, in denen die Gesundheitssysteme nicht so gut seien wie in Deutschland. Sie selbst war 23 Jahre als Ärztin in Afrika tätig. Als dort die Krankheit Ebola ausgebrochen und in vielen Krankenhäusern auch Ärzte und Pflegekräfte gestorben seien, hätten die Behörden gefordert, die Krankenhäuser zu schließen. Christliche Kliniken hätten sich jedoch entschieden, auch weiterhin Kranke zu behandeln. Schneider: „Christen können Zeichen setzen und so den Unterschied machen.“ Auch nach dem Abklingen der Ebola-Epidemie seien Liberia und Sierra Leone auf Unterstützung angewiesen: „Unsere Geschwister dort brauchen uns jetzt. Aber haben wir den langen Atem, um dem heilenden Auftrag der Kirche gerecht zu werden?“

600 Teilnehmer aus Pflege, Medizin und Verwaltung 

Der dreitägige Kongress steht unter dem Motto „Zeichen setzen – heilen und begleiten in Gesundheitswesen und Gemeinde“. Von den gut 600 Teilnehmern sind etwa 33 Prozent Pflegekräfte und 21 Prozent Ärzte. Acht Prozent arbeiten als Seelsorger, Theologen oder Diakone, fünf Prozent in Management und Verwaltung. Knapp die Hälfte der Teilnehmer gehört einer evangelischen Landeskirche an. 38 Prozent sind Mitglieder einer Freikirche und 16 Prozent römisch-katholisch.

Der Artikel erschien hier auf idea.de und darf vom Cathwalk nach Rücksprache verwendet werden.

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Foto: Oliver Schön
Foto: Oliver Schön

Eine Betrachtung von Oliver Schön, Priesterkandidat im Erzbischöflichen Priesterseminar St. Johannes der Täufer über Ostern, unseren Glauben und das Isenheimer Auferstehungs-Altarbild von Matthias Grünewald. 

Dieses Bild der Auferstehung gilt als ein Hauptwerk deutscher Malerei und entstand zwischen 1506 bis 1515.

Christus schwebt mit ausgebreiteten Armen aus seinem Grab. Hinter ihm beherrscht ein riesiger Sonnenball das Bild, der zugleich Gloriole ist. Trägt er auf dem Kreuzigungsbild noch ein zerrissenes und schmutziges Lendentuch, ist er jetzt in ein leuchtendes Gewand gekleidet.

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Der von Matthias Grünewald geschaffene Isenheimer Altar erzählt in faszinierenden die Weihnachtsgeschichte, den Tod und die Auferstehung Christi.

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