Katholische Kirche Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/katholische-kirche/ Abendland & Alte Messe Wed, 08 Jun 2022 19:41:30 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Katholische Kirche Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/katholische-kirche/ 32 32 Nach der Revolution – Stellungnahme zum neuen Cathwalk https://www.thecathwalk.de/2018/11/10/nach-der-revolution-stellungnahme-zum-neuen-cathwalk/?pk_campaign=feed&pk_kwd=nach-der-revolution-stellungnahme-zum-neuen-cathwalk https://www.thecathwalk.de/2018/11/10/nach-der-revolution-stellungnahme-zum-neuen-cathwalk/?pk_campaign=feed&pk_kwd=nach-der-revolution-stellungnahme-zum-neuen-cathwalk#comments Sat, 10 Nov 2018 15:17:42 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=15263 Liebe Freunde vom Cathwalk, der Cathwalk hat sich vom Lifestyle als Leitmotiv losgesagt! Die Bedingungen und Anforderungen der letzten Jahre machen diesen Schritt notwendig. Als der Cathwalk im Sommer 2015 gegründet wurde, ging es darum, sich von weltverachtenden Tendenzen, wie sie manchmal in katholischen Milieus vorzufinden sind, abzugrenzen und stattdessen ein Ja zur Schöpfung Gottes […]

Der Beitrag Nach der Revolution – Stellungnahme zum neuen Cathwalk erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Liebe Freunde vom Cathwalk,

der Cathwalk hat sich vom Lifestyle als Leitmotiv losgesagt! Die Bedingungen und Anforderungen der letzten Jahre machen diesen Schritt notwendig.

Als der Cathwalk im Sommer 2015 gegründet wurde, ging es darum, sich von weltverachtenden Tendenzen, wie sie manchmal in katholischen Milieus vorzufinden sind, abzugrenzen und stattdessen ein Ja zur Schöpfung Gottes zu sagen.

Heute gibt es andere Schwerpunkte. Die Artikel der letzten Monate haben gezeigt, dass es sehr viele junge Katholiken gibt, die unter der aktuellen Situation der Kirche leiden. Tag für Tag erleben sie, wie peinliche und zerstörerische Aktionen im Namen der heiligen katholischen Kirche begangen werden. Ebenfalls haben die Missbrauchsverbrechen sehr viele Katholiken zutiefst entsetzt. Viele fragen sich wie es weitergehen soll und was die Lösung ist.

Ich habe auch diese Fragen. Daher habe ich entschieden, dass der Cathwalk vor allem die Tradition als Zukunft der Kirche betonen muss. Nach Jahren des Leidens an den Zuständen der Kirche, hat sich die Tradition als wirklich tragfähige Lösung erwiesen. Aus diesem Grund sind in den vergangen Monaten viele Artikel zur Alten Messe und zur Verteidigung der Tradition entstanden. Der Cathwalk wird alles tun, um diesen Weg zu verkünden.

Klar ist jedoch auch, dass der Cathwalk diesen Weg nicht im schismatischen Traditionalismus gehen wird, sondern als Teil der Kirche in Einheit mit dem Papst und den Bischöfen. Alles andere ist keine Option für den Cathwalk!

Jeder, der die Kirche liebt, ist herzlich eingeladen uns zu unterstützen und am Wiederaufbau eines christlichen Europas mitzuwirken.

Für den Cathwalk

Josef Jung, Chefredakteur

München, am 10. November 2018, dem Gedenktag Leos des Großen.

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Evangelisieren durch Schönheit — was heißt das? https://www.thecathwalk.de/2018/04/30/evangelisieren-durch-schoenheit-was-heisst-das/?pk_campaign=feed&pk_kwd=evangelisieren-durch-schoenheit-was-heisst-das https://www.thecathwalk.de/2018/04/30/evangelisieren-durch-schoenheit-was-heisst-das/?pk_campaign=feed&pk_kwd=evangelisieren-durch-schoenheit-was-heisst-das#comments Mon, 30 Apr 2018 05:00:09 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=13388 „Evangelisieren durch Schönheit“ ist ein Kernanliegen des Cathwalk (Punkt 4). Die Methode kommt aus den USA („Evangelizing Through Beauty„) genauer: sie kommt von Robert Barron, derzeit Weihbischof von Los Angeles. Er hat als Professor oder später als Regens am Mundelein Seminary in Chicago nach Wegen gesucht die junge Generation in den USA zu erreichen. Oft […]

Der Beitrag Evangelisieren durch Schönheit — was heißt das? erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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„Evangelisieren durch Schönheit“ ist ein Kernanliegen des Cathwalk (Punkt 4). Die Methode kommt aus den USA („Evangelizing Through Beauty„) genauer: sie kommt von Robert Barron, derzeit Weihbischof von Los Angeles. Er hat als Professor oder später als Regens am Mundelein Seminary in Chicago nach Wegen gesucht die junge Generation in den USA zu erreichen. Oft machte er die Erfahrung, dass sie keiner Konfession mehr angehört und man sie als konfessionelle „nones“ – „nichts“ bezeichnen kann.

Er sieht in dieser Generation viele, die sich gar keiner religiösen Konfession zugehörig sehen, vielleicht nicht mal getauft sind und daher einfach konfessionell gesehen „nichts“ sind. Wie erreicht nun die jungen Leute? Nicht durch theologische Debatten oder konfessionelle Streitgespräche, sondern durch etwas, das uns alle als Menschen eint: die Suche nach dem Wahren, Schönen und Guten. Es geht um die Wiederentdeckung vom dem, was uns erhebt und berührt. Barrons Video-Reihe „Word on Fire“ und sein Projekt „Catholicism“ setzen genau darauf – und es wirkt.

Echte Schönheit lässt staunen

Das Buch von Navid Kermani: „Ungläubiges Staunen. Über das Christentum“, nähert sich über die Kunst der Schönheit im Christentum. Staunen kann man auch darüber, dass man sich anscheinend „ungläubig“ nennen muss, um die Schönheit wahrzunehmen. Neben der Kunst bezieht er sich auch auf den Sonnengesang von Franz von Assisi, in dem dieser die Schönheit der Schöpfung preist. Vor allem aber geht es um Rom und Caravaggio. Schönheit ist genau das, was staunen lässt.

Schönheit zeigt sich im sinnlichen Bereich u.a., wenn Männer sich in Frauen verlieben. Davon liest man eindrücklich auch im alttestamentlichen Hohelied der Liebe. Die Kirche kann dabei zeigen, wie Liebe gelingen und glücklich machen kann. Zu berücksichtigen ist ebenfalls Architektur, Natur oder Kunst. Immer wird sehr deutlich, ob und wie ein Bezug zum Göttlichen gewollt ist. Die hoffnungsvolle Lehre der Kirche hat schönste Kunstwerke und große Heilige hervorgebracht: Weil Gott groß ist, sollen auch Gebäude und Kunst den Schöpfer preisen. Der Bezug zu Gott ist keine kulturelle Erfindung oder zufällige Erscheinung.

Als geschaffenes Ebenbild Gottes, ist dem Menschen eine transzendente Ausrichtung ins Herz gelegt. Gebäude und Kunstwerke mit einem Ausdruck der Größe Gottes sind schön, weil sie sich der Wahrheit annähern, die mit dem Schönen und Guten zusammenfällt. Oder anders: Schöne Kunst, Musik und Architektur wecken im Menschen eine Ahnung von seiner Suche nach Gott, der seine tiefste Sehnsucht, sein größtes Ziel und seine letzte Bestimmung ist.

Musik, die ohne jeden Bezug zu göttlicher Hoffnung und Herrlichkeit auskommen will, ist nicht selten ein Zeugnis von frustriertem Abgesang. Anders verhält es sich mit solcher, die die diesen preist.

Zeugnis geben, warum es schön ist katholisch zu sein

Es gibt die Sichtweise, dass der katholische Glauben einen einschränke, einenge und an der freien Entfaltung des Lebens hindere. Dabei geht es meistens um Sexualität, Glaubenslehre und Lebensführung. Doch genau das Gegenteil ist die Wahrheit. Ein richtiges Verständnis vom Glauben macht deutlich, dass er zu wahrer Freiheit und Glück führt. Das bezeugen die, die sich auf den Glauben eingelassen haben:

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Fünf Mythen zum Papsttum, die viele Leute immer noch glauben https://www.thecathwalk.de/2017/04/25/fuenf-mythen-zum-papsttum-die-viele-leute-immer-noch-glauben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fuenf-mythen-zum-papsttum-die-viele-leute-immer-noch-glauben https://www.thecathwalk.de/2017/04/25/fuenf-mythen-zum-papsttum-die-viele-leute-immer-noch-glauben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fuenf-mythen-zum-papsttum-die-viele-leute-immer-noch-glauben#comments Tue, 25 Apr 2017 12:00:13 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9611 DENVER (CNA Deutsch).- Das Papsttum ist eines der Erkennungsmerkmale des Katholizismus. Leider ist das Amt auch eines, das mit am meisten falsch verstanden wird, ganz egal ob nun der Papst Franziskus heißt, Benedikt oder anders. Hier sind die fünf häufigsten Mythen über das Amt des Mannes, den Katholiken auch gerne liebevoll den „Heiligen Vater“ nennen: Mythos […]

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Christus gibt Petrus, dem ersten Papst, die Schlüssel: Das Fresko in der Sixtinischen Kapelle wurde um 1482 von Pietro Perugino gemalt. Foto: via Wikimedia (bearbeitet)

DENVER (CNA Deutsch).- Das Papsttum ist eines der Erkennungsmerkmale des Katholizismus. Leider ist das Amt auch eines, das mit am meisten falsch verstanden wird, ganz egal ob nun der Papst Franziskus heißt, Benedikt oder anders. Hier sind die fünf häufigsten Mythen über das Amt des Mannes, den Katholiken auch gerne liebevoll den „Heiligen Vater“ nennen:

Mythos 1: Der Papst ist immer unfehlbar

Wahr ist: Die Bedingungen, damit eine Lehre des Papstes als unfehlbar gilt, wurden im Ersten Vatikanischen Konzil 1870 festgelegt. Er ist unfehlbar, „wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten…“

Viele Päpste beriefen sich nie auf ihre päpstliche Unfehlbarkeit (es sei denn, die Heiligsprechungen zählen). Das beseutet nicht, dass die Katholiken ignorieren können, was der Papst lehrt. Es heißt nur, dass es nicht unfehlbar ist (wenn es nicht zuvor als unfehlbar definiert worden war).

Mythos 2: Das Papsttum findet sich nicht in der Bibel

Wahr ist: Das Papsttum wurde von Christus selbst eingesetzt. Jesus beruft Simon und ändert seinen Namen in Petrus. Er ist es, zu dem er sagt: „Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Ihm übergibt er die Schlüssel des Himmelreiches und Petrus taucht immer als erster in der Liste der Apostel auf. Er ist es auch, für den Jesus besonders betet, der beauftragt wird, den Glauben seiner Brüder zu stärken und der als Haupt der Kirche des oftmals Initiative ergreift.

Mythos 3: Der Papst ist notwendigerweise ein Heiliger

Wahr ist: Die Kirche hat nie gelehrt, dass alle Päpste heilig sind. Die Päpste sind sündige Menschen, die der Gnade Gottes bedürfen, wie der Rest der Menschheit auch.

Zudem hängt die Kraft des Papsttums allein von Christus und seiner Gnade ab, nicht von der Intelligenz, Heiligkeit oder Weisheit (oder deren Mangel) der Person, die dieses Amt innehat. Gott kann sogar sehr sündige Menschen für seine Zwecke benutzen.

Letztendlich ist die Tatsache, dass die Kirche überlebt hat, obwohl viele ihrer Oberhäupter nicht unbedingt die besten christlichen Vorbilder waren, ein Beweis dafür, dass die Kirche wirklich von Christus geleitet wird.

Mythos 4: Der Papst kann dem Wort Gottes etwas hinzufügen

Wahr ist: Die Kirche lehrt, dass die öffentliche göttliche Offenbarung bereits vollständig offenbart worden ist und dass es Aufgabe der Kirche und auch des Papstes ist, sie zu bewahren, zu interpretieren und das Evangelium allen Nationen zu verkünden.

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt: „Das Lehramt ist nicht über dem Wort Gottes, sondern dient ihm, indem es nichts lehrt, als was überliefert ist, weil es das Wort Gottes aus göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes voll Ehrfurcht hört, heilig bewahrt und treu auslegt und weil es alles, was es als von Gott geoffenbart zu glauben vorlegt, aus diesem einen Schatz des Glaubens schöpft“ (DV 10).

Somit besitzt der Papst keine Autorität, dem Wort Gottes irgendetwas hinzuzufügen. Er kann es nur treu interpretieren und seiner Generation predigen.

Mythos 5: Das Papsttum stellt eine eigene Form der heiligen Weihen dar

Wahr ist: Es gibt nur drei Grade der heiligen Weihen: Diakon, Priester und Bischof. Weitere Titel wie Kardinal, Erzbischof, Patriarch oder Papst sind Ämter, die ein Bischof ausüben kann. Aber vom Sakrament her gesehen ist der Papst einfach „nur“ ein Bischof wie die anderen Bischöfe auch; und hat die selben sakramentalen Vollmachten.

Wenn er schon Bischof ist, dann wird der neu gewählte Papst nicht zum Papst geweiht, sondern übernimmt einfach das Amt des Bischofs der Diözese Rom und indem er dies tut, empfängt er alle Vollmacht und Autorität, die aus dieser Stellung herrühren. Wenn er auf das Amt des Papstes verzichtet (wie es bei Benedikt XVI. der Fall war), verliert er die päpstlichen Vollmachten, behält aber jene eines emeritierten Bischofs.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von www.ChurchPOP.com

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Der Revolutionär https://www.thecathwalk.de/2017/04/23/der-revolutionaer/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-revolutionaer https://www.thecathwalk.de/2017/04/23/der-revolutionaer/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-revolutionaer#comments Sun, 23 Apr 2017 08:30:38 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=11021 Von Dr. Michael Kunze Wer Reform will, erneuert das Bestehende mehr oder weniger behutsam. Martin Luther aber stürzte Kirche, Politik und Gesellschaft seiner Zeit um – mit langanhaltenden Folgen, die auch im Jahr des Reformationsgedenkens nachwirken. DRESDEN. Martin Luther wollte keine Spaltung der Kirche, sondern sie reformieren. So lautet der Tenor bei Kirchenvertretern oder Politikern […]

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Von Dr. Michael Kunze

Wer Reform will, erneuert das Bestehende mehr oder weniger behutsam. Martin Luther aber stürzte Kirche, Politik und Gesellschaft seiner Zeit um – mit langanhaltenden Folgen, die auch im Jahr des Reformationsgedenkens nachwirken.

Die einen widmeten ihm Denkmäler, die andern sahen dunkle Wolken mit dem Wittenberger aufkommen: Martin Luther wurde und wird für vieles instrumentalisiert, legte dafür aber selbst die Grundlagen. Foto: Michael Kunze

DRESDEN. Martin Luther wollte keine Spaltung der Kirche, sondern sie reformieren. So lautet der Tenor bei Kirchenvertretern oder Politikern im Jahr des Reformationsgedenkens. Auch katholische Theologen wie Dirk Ansorge von der Hochschule Sankt Georgen sind von der Reformabsicht des Wittenbergers überzeugt. Die Wirklichkeit vor 500 Jahren legt aber einen anderen Schluss nahe: Luthers Wunsch nach Kirchenreform war bald nach Veröffentlichung seiner 95 Thesen wider den Ablasshandel erschöpft. Dann betrieb er so aus- wie tiefgreifend Spaltung und Revolution statt Wandel und Erneuerung des Bestehenden. Bei Luthers Tod 1546 war das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“ geteilt in ein evangelisches, sich konfessionell weiter zerfaserndes und in ein katholisches Lager. Unzählige hatten den Streit mit ihrem Leben bezahlt – lange vor dem Gemetzel des Dreißigjährigen Krieges.

Der antirömische Affekt lebt weiter

Die religiösen und gesellschaftlichen Konsequenzen bis in Familien hinein währten Jahrhunderte. Ältere kennen noch die mitunter dramatischen Umstände, wenn vor 60, 70 Jahren zum Beispiel eine gemischtkonfessionelle Eheschließung zur Debatte stand. Da haben Eltern Kinder enterbt, sich Familien zerstritten, wurde einander verstoßen. Die Spaltung, die Luther mit Fürstenhilfe einleitete, stellte sich als derart gravierend und nachhaltig heraus, dass es bald 500 Jahre brauchte, um sich Luthers und der Ereignisse des Herbstes 1517 ohne Siegesfeier wider die Altgläubigen in Rom zu erinnern, bei der das katholische Deutschland stets als unsicherer Geselle in nationaler Sache abqualifiziert worden war.

Auch Bismarck hielt das noch so; er ließ wenig unversucht, Katholiken zu unterdrücken – im Kampf gegen Zentrumspartei, Konfessionsschulen, kirchliche Ehe. Der antirömische Affekt hielt sich bis weit ins 20. Jahrhundert. Für eine Vielzahl von Katholiken wirkt er abgeschwächt noch immer, wenn sie sich den Umgang deutscher Medien oder Politiker wie der evangelischen Bundeskanzlerin mit Papst Benedikt XVI. im Zusammenhang mit Holocaustleugner und Ex-Piusbruder Richard Williamson in Erinnerung rufen.

Die politischen Auswirkungen von Deutschlands weltweit einmaliger Spaltung sind das eine, das andere die religiösen. Luther hat die Kirche nicht reformiert; er zwang andere, dies zu tun, nachdem er ihr den Rücken gekehrt hatte und schuf parallel dazu eine neue, die das Gegenteil der katholischen sein sollte. Das wird im Verhältnis zum Papstamt offenbar, das Luther anfangs als Ausdruck menschlichen, nicht aber göttlichen Rechts noch akzeptierte. Es zeigt sich auch darin, welche Rolle Kirche als Institution für Lutheraner spielt. Diese unterscheidet sich grundsätzlich von dem, was sie für Katholiken darstellt. Während sie letzteren als Gottes Werkzeug gilt, mit dem er jetzt, direkt, sichtbar in der Welt handelt, ist sie für Lutheraner organisatorisches Mittel zum Zweck.

Die Katholische Kirche beruft sich für die herausgehobene Stellung des Papstes als Nachfolger des Apostels Petrus auf das Matthäus-Evangelium. Dort stehen Jesu Worte: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Weihe verändert das Amt

Alles, was sich daraus ergibt, deutet der Form nach auf Dauer hin, dazu auf hohe Autorität. Darauf fußt die katholische Hierarchie. Diese leitet die Stellung der Bischöfe, deren erster der von Rom ist, aus dem Handeln in direkter Nachfolge der Apostel ab. Jesus selbst hat sie in die Welt gesandt. Durch Handauflegen wurde diese besondere Würde von den Aposteln, dem Zwölfer-Kreis um Jesus, an die Bischöfe weitergegeben. Lutheraner hingegen kennen kein Weiheamt; die Abfolge des Handauflegens ist bei ihnen unterbrochen. Denn Luther ging vom Priestertum aller Gläubigen aus, zu dem jeder Getaufte berufen ist. Die Landesbischöfe sind eine junge Notlösung, entstanden nach Untergang der Monarchien in Deutschland. Bis dahin waren die Fürsten Oberhäupter der Landeskirchen, dazu gab es als deren „Aufseher“ Superintendenten, Bischöfe hingegen nicht.

Der evangelische Pfarrer wiederum leitet eine Gemeinde mit dem aus Laien bestehenden Kirchenvorstand gemeinsam. Er ist durch sein Theologiestudium zwar religiös besonders gebildet, erhält aber keine Weihe (aus der sich weitreichende Rechte und Pflichten ableiten) wie sein katholischer Amtsbruder. Lutheraner ordinieren ihre Pfarrer. Das heißt, sie werden gesegnet und ausgesandt, um Gottes Wort zu verkünden und die Sakramente zu verwalten. Luther war der Überzeugung, dass es vor Gott nicht auf Leistung ankommt, da Erlösung nur als dessen Gnadenakt denkbar ist (dem schließen sich Katholiken heute weitgehend an). So verbiete sich ein Priesterstand, der durch Weihe, Gelübde, Lebensform über anderen Gemeindegliedern steht.

Während das lutherische „ecclesia semper reformanda“ betont, dass sich „Kirche immerfort wandeln“ muss, um Jesu Botschaft zeitgemäß zu verkünden, hebt die Katholische Kirche Kontinuität hervor. Sie fürchtet den Bruch mit der Tradition wie der Teufel das Weihwasser. Immer geht es darum, die große Linie aus der Zeit Jesu bis in die Gegenwart weiter zu zeichnen – auch mal kurvig, doch ohne Unterbrechung. Dem Zeitgeist wird mit Skepsis begegnet. Nicht allein die Schrift, Luthers „sola scriptura“ – nur das, was in der Bibel steht –, dient als Richtschnur katholischen Christseins. Die Bibel ist vielmehr einer von weiteren, wenn auch ein wichtiger Stein des Hauses Kirche. Ihre Entstehung ist dabei selbst Folge eines kirchlichen Traditionsprozesses: beispielsweise von Konzilsbeschlüssen oder Glaubensprüfungen und Erkenntnisprozessen der Kirchenväter, die die Aufnahme der vier Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes ins Neue Testament nach sich zogen, während andere Schriften außen vor blieben (die sogenannten Apokryphen).

Kirchenverständnis gilt als Haupthinderungsgrund für weitere Annäherung

Luther war im Wortsinne Fundamentalist; er warf der Kirche vor, sie habe sich zu weit von ihren Wurzeln entfernt, führende Vertreter hätten sich zu sehr diesseitigen Zwecken ausgeliefert und die Gläubigen gleich mit. Was er am Ablass kritisierte, war die Verknüpfung von weltlicher Leistung, klingender Münze, mit jenseitigem Lohn – getreu dem Motto des Pirnaer Predigers Johann Tetzel: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“ Viele Missstände hat die Katholische Kirche nach und nach abgestellt. Schon auf dem Konzil von Trient (1545-1563), das allerdings Jahrzehnte zu spät kam, wurden grundlegende Reformen eingeleitet.

Diese konnten das sich aus dem unterschiedlichen Kirchen- ergebende abweichende Amtsverständnis bei Katholiken und Protestanten nicht mehr zusammenführen, das heute als Haupthinderungsgrund weiterer Annäherung gilt. Es gibt aber zusätzliche Unterschiede wie die Anzahl der Sakramente. Katholiken kennen sieben dieser sichtbaren Zeichen, die die unsichtbare Wirklichkeit Gottes vergegenwärtigen und die die, denen sie gespendet werden, an dieser Wirklichkeit teilhaben lassen: Taufe, Eucharistie (Kommunion/Abendmahl), Beichte, Firmung, Ehe, Krankensalbung, Priesterweihe. Luther hat nur zwei akzeptiert: Taufe und Abendmahl, auch wenn er die Krankensalbung für einen guten Brauch hielt und die Beichte schätzte. Was beim Abendmahl passiert, deutete er teils abweichend vom katholischen Verständnis.

Was das in der Konsequenz bedeutet, mag eine Begebenheit illustrieren, von der im Januar 2007 der „Wiesbadener Kurier“ berichtete: Dem Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz war seinerzeit in der Heiligen Messe aufgefallen, dass jemand eine konsekrierte Hostie stehlen wollte. Zu Eltz suchte dies zu verhindern. Der Zeitung gegenüber gab er an, den Leib Christi, denn darum handelt es sich nach katholischem Verständnis, notfalls mit seinem Leben zu verteidigen. Währenddessen berichtet der Ökumenebeauftragte der als sehr konservativ geltenden Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Peter Meis, gegenüber dem Autor, dass es in seinem Kirchensprengel den Pfarrern überlassen sei, wie sie etwa mit Wein umgehen, der beim Abendmahl übrigbleibt. „In der Regel wird er weggeschüttet“, sagt er. Nur solche Pastoren, die dem katholischen Verständnis sehr nahe stünden, hielten es anders.

Sakrament, ja oder nein, maß Luther jedenfalls daran, ob ein Zeichen von Jesus selbst eingesetzt worden ist und davon die Bibel entsprechend berichtet. Für ihn galt das nur für die genannten beiden. Auch wenn Meis in der Rückschau von einem „erstaunlichen Reformweg“ der Katholiken spricht, nicht erst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, sondern seit Trient, bleiben die genannten großen, maßgeblich von Luther inspirierten Unterschiede, die auch dazu führen, dass es Katholiken beispielsweise (anders als in einem Gottesdienst der Orthodoxen) auf Geheiß der eigenen Kirchenführung nicht gestattet ist, am lutherischen Abendmahl teilzunehmen. Während zudem seit einiger Zeit Frauen in immer mehr lutherischen Kirchen auch jenseits Deutschlands Pfarrer werden können, ist ihnen dies in der Katholischen Kirche verwehrt. Maßstab dafür ist, dass Jesus in den Kreis seiner Apostel nur Männer berufen hat, was die Katholische Kirche gerade nicht als Ausdruck zeitbedingter Benachteiligung von Frauen interpretiert.

Auch wenn in diesem Jahr die Errungenschaften Luthers gewürdigt werden – als Bibelübersetzer, Hochdeutsch-Entwickler, Streiter fürs Selberlesen und Kämpfer wider Korruption in der Kirche –, ändert dies nichts daran, dass er die Kirche („weg von Rom“) und Deutschland selbst gespalten hat. Ausgerechnet letzteres wird selten beachtet, gilt er doch gerade jenen als Leumund, die die nationale Einheit in Abgrenzung zum Anderen entgegen dem allumfassenden, katholischen Prinzip besonders beschwören. Dabei scheiterte Luther mit seinem Ansinnen, eine deutsche Nationalkirche zu schaffen und ein Nationalkonzil einzuberufen. Die Bauernmassen, die sich auf die von ihm proklamierte Gewissensfreiheit beriefen, um auch ihre vielfach prekäre politisch-wirtschaftliche Stellung zu verbessern, ließ er mithilfe seiner fürstlichen Unterstützer totschlagen. Er hielt die Aufrührer für vom Teufel besessen.

Innerkirchliche Reformen trieben statt Luther andere voran

Reformen in der Kirche wollten aber andere, Luthers Zeitgenosse Erasmus von Rotterdam etwa, den Luther beschimpfte. Dabei hatte der sich wortgewaltig mit dem Zustand der Klöster oder der aus dem Ruder gelaufenen Heiligenverehrung auseinandergesetzt: „Wir küssen die Schuhe der Heiligen und ihre schmutzigen Schweißtücher“, schrieb er, „ihre heiligsten und wirksamsten Reliquien aber, nämlich ihre Bücher, lassen wir achtlos liegen.“ Doch der Humanist blieb katholisch, obwohl einige seiner Schriften auf dem Index landeten: „In Luthers Kirche hätte ich eine der Koryphäen werden können“, sagte er, „aber ich wollte lieber den Hass ganz Deutschlands auf mich ziehen, als mich von der Gemeinschaft der Kirche zu trennen.“ Während Erasmus außerdem für die menschliche Willensfreiheit eintrat, verwarf Luther diese. Es kommt so nicht von ungefähr, dass der Wittenberger heute manchen Historikern stärker als Exponent mittelalterlichen Denkens gilt, das er eher fortschrieb, denn als Neuerer – was paradox anmutet angesichts all der Veränderungen, die er bewirkte.

Deutlich wird das zum Beispiel im Teufels- und Dämonenglauben, „dem Luther eine Buchstäblichkeit beließ, die seit dem 13. Jahrhundert nicht mehr selbstverständlich war“, schrieb der Mittelalter-Historiker Kurt Flasch. Außerdem fordere uns die Luther-Verehrung auf, Doctor Martinus aus seiner Zeit heraus zu verstehen, so Flasch, was als bewährtes Prinzip moderner historiografischer Forschung gilt. Es führt aber mit Blick auf Luther zu zweierlei Maß. Während man ihm oder Begleitern einiges als „mittelalterlich“ oder zeitgebunden („die wussten es nicht besser, das muss man verstehen“) durchgehen lässt, zeigt sich der kritische Betrachter gegenüber (katholischen) Zeitgenossen vielfach weniger nachsichtig. Dass Luther die Doppelehe des wichtigen Verbündeten und Landgrafen Philipp von Hessen rechtfertigte – „diese wüssten wir nicht zu verurteilen“ –, taugt oft nur als Fußnote. Aus theologischer Sicht war das unglaublich. Aber die Zustände in Rom!

Doch Luther wollte den nachhaltigen Bruch mit der „alten“ Kirche, dafür brauchte er Verbündete. Und nur wer sich von Gott persönlich beauftragt wähnt, konnte, wie er im Jahre 1522, sagen: „Wer meine Lehre nicht annimmt, der möge nicht selig werden.“ Das lässt sich nicht auf einen Nenner bringen mit dem „Alle sollen eins sein“, das Jesus selbst im Johannes-Evangelium forderte. Nur Abweichler in den eigenen Reihen verurteilte er rigider als Römisch-Katholisches: Die „Irrtümer“ des Wegbereiters der Reformierten Kirche, Ulrich Zwingli, hielt Luther für siebenmal schlimmer als die der „Papisten“. Dabei hatte auch der Apostel Paulus, den Luther verehrte, einst an die Gemeinde in Korinth geschrieben: „Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, … duldet keine Spaltungen unter euch.“ Vielleicht nicht in erster Absicht, doch in der Konsequenz hatte Luther sein halbes Leben lang an nichts anderem gearbeitet.

Bild: Jakob Gleisberg

Dr. Michael Kunze (*1982) ist Journalist, Autor, Blogger, Zeitzeuge. Beiträge für Hörfunk und Zeitung (u.a. FAZ, FAS sowie Die Tagespost) zu Politik, Kultur/Feuilleton, Wirtschafts- und Wissenschaftsthemen, Lokalem. Interesse an Kunst, Literatur und Mode, klassischer Gitarrenmusik von Hans Neusidler bis John Dowland, Politik, Sakralarchitektur und (katholischer) Theologie. Zuletzt erschien: „Sigmund Neumann – Demokratielehrer im Zeitalter des internationalen Bürgerkriegs“, Berlin 2015.

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Die Kirche braucht uns! – Die Aufgabe der Laien https://www.thecathwalk.de/2017/03/08/die-kirche-braucht-uns-die-aufgabe-der-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-kirche-braucht-uns-die-aufgabe-der-laien https://www.thecathwalk.de/2017/03/08/die-kirche-braucht-uns-die-aufgabe-der-laien/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-kirche-braucht-uns-die-aufgabe-der-laien#respond Wed, 08 Mar 2017 09:00:04 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9814 Die Kirche ist die Braut Christi und damit schön und heilig. Gott selbst hat sie uns zu unserem Heil gegeben. Umso mehr kann es traurig, frustriert und wütend machen, wenn man sieht wie ihr gegenwärtiger Zustand in unserer westlichen Welt ist. Es liegt nun an uns als Laien den Geist Christi in der Welt zu […]

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Die Kirche ist die Braut Christi und damit schön und heilig. Gott selbst hat sie uns zu unserem Heil gegeben. Umso mehr kann es traurig, frustriert und wütend machen, wenn man sieht wie ihr gegenwärtiger Zustand in unserer westlichen Welt ist. Es liegt nun an uns als Laien den Geist Christi in der Welt zu verkünden und dadurch die Kirche wiederaufzurichten.

Die Gnade der Taufe und Firmung nutzen

Die Aufgabe der Priester ist es innerhalb der Kirche zu wirken und in ihr den Heilsdienst durch die Sakramente, insbesondere durch das Messopfer, zu vollbringen. Dementsprechend ist es die Aufgabe der Laien in der Welt zu wirken und durch den Empfang der Sakramente die nötige Kraft zu erhalten, um an der Evangelisierung mitzuwirken.In der Taufe wird die Erbsünde hinweggenommen, man wird in die Gottessohnschaft wiedergeboren und damit beauftragt den Glauben zu verkünden und zu verbreiten. In der Firmung erhalten wir die sieben Gaben des Heiligen Geistes: Erkenntnis, Weisheit, Rat, Wissenschaft, Starkmut, Gottesfurcht und Frömmigkeit. Gott gibt nichts umsonst, nutzen wir seine Gaben um unserer Berufung als Christin/Christ gerecht zu werden.


Das Zweite Vatikanische Konzil macht aus der hohen Berufung und Verantwortung der Trauf- und Firmgnade keinen Hehl:

„Durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem Heiligen Geist werden die Getauften zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht, damit sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat (vgl. 1 Petr 2,4-10). So sollen alle Jünger Christi ausharren im Gebet und gemeinsam Gott loben (vgl. Apg 2,42-47) und sich als lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Opfergabe darbringen (vgl. Röm 12,1); überall auf Erden sollen sie für Christus Zeugnis geben und allen, die es fordern, Rechenschaft ablegen von der Hoffnung auf das ewige Leben, die in ihnen ist (vgl. 1 Petr 3,15).“

Lumen Gentium 10

In Gesellschaft den Geist Christi einbringen

In der postreligiösen und säkularen Gesellschaft ist der Familien- und Gemeinschaftssinn weitgehend abhandengekommen. Stattdessen dominieren extremer Individualismus, exzessives Autonomiestreben, Selbstverwirklichung um jeden Preis und Bindungsängste. Es ist eine Kultur des egoistischen Hedonismus entstanden, in der Spaß und Lust als innerweltlicher Heilsersatz zu den höchsten Maximen werden. Dagegen kann man als Christ in der Welt Zeugnis für die frohe Botschaft ablegen, in der nicht die Ich-Maximierung, sondern Liebe und Hingabe die höchsten Werte sind. Als religiöses und soziales Gebot gibt Jesus vor:

„Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“.

Mk 12, 29-31

Wie viel erhabener, menschlicher, gerechter und befreiender ist es, dies umzusetzen, als nur für sich selbst zu leben?

Die christliche Botschaft kann in einer Welt, die für sie blind und taub scheint, keine Aufnahme finden oder zurückgewiesen werden. Umso wichtiger ist dann das Gebet, das die Kraft gibt weiterzumachen um der Sache Christi willen, auch wenn der Erfolg ausbleibt und man soziale Nachteile hat. Denn was sollte es wert sein, Gottes Werk fallen zu lassen?

Die Politik gestalten

Die Gesellschaft wird durch die Politik beeinflusst und umgekehrt. Somit ist es auch die Aufgabe des Laien die Politik nach dem Christentum zu gestalten. Die Soziallehre der Kirche hat hier klare Vorgaben gemacht, wie Politik im Sinne des Christentums zu gestalten ist. Es geht um eine soziale, gerechte und menschliche Ordnung der Gesellschaft. Klar unvereinbar damit sind Gesetze, die Abtreibung oder Selbsttötung zum Recht erheben, die Todesstrafe einführen, den Sozialstaat abschaffen wollen, den gerechten Lohn antasten, Religionsfreiheit einschränken oder die Familie angreifen.

Wenn in die Politik der Geist Christi einzieht, ist damit klar verbunden, dass die Familie – die Keimzelle der Gesellschaft – gestärkt wird. Die Politik muss eine Kultur ermöglichen, die nicht dem Geld, sondern dem Leben dient. Kinder müssen wieder gefördert werden, Menschen mit Behinderung oder anderen Einschränkungen müssen sozial vollkommen integriert werden. Die Wirtschaft hat dem Menschen zu dienen und niemals darf der Mensch ein bloßes Objekt des Wirtschaftswachstums werden. Was ist eigentlich los in unserer Welt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eine Forderung, die Umsetzung verlangt?

Priester und Ordensleute unterstützen

Wie aber soll als das geschehen, wenn man nicht die Mehrheit auf seiner Seite hat und jeden Tag neu kämpfen muss? Klar ist, dass ohne Gnade der Weg nicht möglich ist. Aber man kann an der Gnade mitwirken und sie in den Sakramenten erhalten. Auch kann es sehr hilfreich sein, sich in Klöstern und geistlichen Einrichtungen die Ruhe und Kraft zu holen, die es braucht um die eigene christliche Berufung in der Welt zu leben. Es ist daher unbedingt nötig, Priester und Ordensleute zu unterstützen. Leider werden vor allem die Priester oft alleingelassen und erhalten zu wenig Unterstützung von ihren Mitchristen. Statt den Zölibat und die Kirche zu kritisieren, sollte man für Priester und Ordensleute beten und ihren Weg mittragen. Niemand kann Priester oder Ordenschrist sein, wenn keine Unterstützung und Ermutigung erfahren wird. Wieso wundert man sich überhaupt, dass es so wenige Berufungen gibt, wenn man sieht, wie wenig diese wertgeschätzt werden? Nur in einer christlichen Gemeinschaft können solche Dienste und Berufungen erst wachsen – und wir brauchen sie, mehr denn je.

Wenn wir es nicht tun, wird es niemand tun

Die Kirche ist so lebendig, wie wir es sind. Und wenn wir nicht aktiv werden und die Neuevangelisierung in Gang setzen, wird es niemand tun. Es wird Kraft kosten, ja alles fordern – wie kann es auch anders sein, wenn es um die Sache Gottes geht? Es wurde uns kein bequemes Leben verheißen, jedoch eins im Frieden. Wir werden dabei Wunden, Verletzungen und manche Beule davontragen, aber jeder Kratzer ist es wert:

„Zeig mir deine Hände – haben sie Narben vom Geben? Zeig mir deine Füße – sind die verwundet vom Dienst? Zeig mir ein Herz. Hast du einen Platz für die göttliche Liebe übrig?“

Erzbischof Fulton Sheen

Der Beitrag Die Kirche braucht uns! – Die Aufgabe der Laien erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Von Matthäus Trauttmansdorff

Der Kirche laufen die Männer davon! Das ist das derzeit beunruhigende Fazit. Woran mag das liegen?

(CNA Deutsch) Kann man Christ und Mann sein? Als ich mich als Jugendlicher für einige Jahre mehr oder weniger vom Glauben und der Kirche verabschiedet habe, so, wohl vor allem deswegen, weil ich den Eindruck hatte, dass ich meinen Lebensdurst, meine Selbstverwirklichung als Mann, eigentlich nur außerhalb der Kirche vollziehen könne.

Natürlich gab es da auch Gegenbeispiele von Priestern und Laien. Aber das schien die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Ich schien also vor die Wahl gestellt: Leben in Fülle oder Glaube. Große Dinge vollbringen, ein Held sein, oder christliche Demut. So habe ich dann meine Identität in Klischees von Männlichkeit zu finden gesucht, die auf dem Jahrmarkt der Gesellschaft einem jungen Mann auf Identitätssuche eben so angeboten werden. Wie falsch ich dabei lag, habe ich erst später gemerkt, gerade durch die Lektüre des Lebens großer Heiliger und ich verstand auf einmal: beides geht nicht nur zusammen, sondern im Gegenteil: wahre Großmut und Demut bedingen einander! Was haben ein heiliger Franziskus, ein Heiliger Franz Xaver nicht alles Großartiges vollbracht? Diesen wesentlichen Zusammenhang in Erinnerung zu rufen, scheint mir auch für die Erneuerung einer spezifisch männlichen christlichen Spiritualität sehr wichtig!

Die Ausbildung im Seminar: lernen ein Mann zu sein

Letztens, fragte mich ein Jugendlicher nach einem gemeinsamen Fußballspiel: „Ich hätte nicht gedacht, dass Seminaristen so gut Fußball spielen.“ Na von wegen! Als müsste man um Priester zu werden, etwas von seiner Männlichkeit abgeben. Im Gegenteil! „Wer ein guter Priester sein will, sei erst einmal ein guter Christ. Und wer ein guter Christ sein will, lerne ein Mann zu sein.“, wiederholt man uns oft hier im Priesterseminar der Gemeinschaft Sankt Martin einen Stehsatz unseres Gründers. Das bedeutet, dass sich unser Mann-Sein nicht auf das Biologische reduziert, sondern tatsächlich auch gelernt sein will.

Man darf sich von der Priesterweihe keine Wunder erwarten, denn „Gnade zerstört die Natur nicht, sondern vervollkommnet sie“ (Thomas von Aquin). Was im Seminar oder davor versäumt wurde, kann später nur schwer aufgeholt werden. Darum ist die menschliche Ausbildung, neben der geistlichen und intellektuellen Dimension, im Seminar so wichtig: lernen Verantwortung zu übernehmen, seine Stärken und Talente zu fördern, aber auch Fehler und Schwächen kennenzulernen und daran zu arbeiten. Das Gemeinschaftsleben ist dabei eine unschätzbare Hilfe. Es bringt einen dazu sich so zu sehen, wie man tatsächlich ist und nicht wie man sich erträumt.

Dieser bodenständige geistige Realismus, der hier in der Gemeinschaft Sankt Martin herrscht, hat mich von Anfang an angezogen. Ich merkte: hier bin ich sowohl als Christ, als auch als Mann gut aufgehoben. Hier muss ich nicht an der Türklinke abgeben, was mich als Mann ausmacht.

Christus zeigt uns den Weg

Wo also sind die Männer in der Kirche? Beziehungsweise, wo werden sie in Zukunft sein? Ich denke dort, wo sie das Gefühl haben, sowohl als Gottsuchender als auch als Mann ernstgenommen zu werden. Das Zweite Vatikanische Konzil verkündete bereits: „Christus offenbart dem Menschen, wer er ist.“ Orientierungspunkt auf diesem Weg wird immer Christus bleiben, der nicht „nur“ Mensch, sondern eben auch Mann geworden ist. Dies begründet eine spezifische, eigen-artige Beziehung zwischen Christus und uns Männern, die sich von jener der Frauen zu Christus ganz grundlegend unterscheidet. Ohne daraus voreilig-dümmliche Schlüsse über die Geschlechterrollen zu ziehen, gilt es dies wieder neu in Kirche und Gesellschaft zu entdecken.

Ich möchte mit einem schönen Gebet schließen, welches dem Heiligen Ignatius von Loyola zugeschrieben wird:

Ewiges Wort, einziggeborener Sohn Gottes!

Lehre mich die wahre Großmut.

Lehre mich Dir dienen, wie Du es verdienst:

Geben, ohne zu zählen,

Kämpfen, ohne der Wunden zu achten,

Arbeiten, ohne Ruhe zu suchen,

Mich hingeben, ohne Lohn zu erwarten.

Mir genüge das frohe Wissen,

Deinen heiligen Willen erfüllt zu haben.

Ignatius von Loyola

Matthäus Trauttmansdorff ist Seminarist der Gemeinschaft Sankt Martin in Frankreich. Der gebürtige Österreicher wird dort voraussichtlich am 24.Juni 2017 zum Diakon geweiht.

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Stammtisch statt Stuhlkreis! https://www.thecathwalk.de/2017/02/28/stammtisch-statt-stuhlkreis/?pk_campaign=feed&pk_kwd=stammtisch-statt-stuhlkreis https://www.thecathwalk.de/2017/02/28/stammtisch-statt-stuhlkreis/?pk_campaign=feed&pk_kwd=stammtisch-statt-stuhlkreis#comments Tue, 28 Feb 2017 08:00:35 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9979 Von Markus Lederer Hat nicht zum Teil das übertriebene Nachdenken darüber, was man überhaupt noch sagen darf, dazu geführt, dass insbesondere Männer, die eine deutliche Sprache gewohnt sind, überhaupt nicht mehr verstehen, worum es uns geht? Redet man oftmals nur noch über Phrasen und Symbole anstatt über Inhalte? Die pastoralen Angebote in den einzelnen Pfarrgemeinden […]

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Von Markus Lederer

Hat nicht zum Teil das übertriebene Nachdenken darüber, was man überhaupt noch sagen darf, dazu geführt, dass insbesondere Männer, die eine deutliche Sprache gewohnt sind, überhaupt nicht mehr verstehen, worum es uns geht? Redet man oftmals nur noch über Phrasen und Symbole anstatt über Inhalte?

Die pastoralen Angebote in den einzelnen Pfarrgemeinden sind vielschichtig. Es gibt Frauenkränzchen, Seniorenbetreuung, Bibellesekurse für Kinder und Initiativen, die das weibliche Bild der Kirche betonen wollen. Eigens für die Kinder befindet sich oftmals sogar eine Kinderspielecke in manchen Kirchen. So richtig und schön diese Angebotsvielfalt auch ist, fällt erschreckenderweise auf, dass pastorale Angebote für Männer – insbesondere für junge Männer – oftmals nicht vorhanden sind.

Die Männer wieder zum Glauben bringen

Vorschnell könnte man behaupten, dass dies daran liegt, dass junge Männer häufig nicht mehr in die Kirche kommen. Könnte es nicht aber auch mit den einseitigen Angeboten zusammenhängen? Der Bamberger Erzbischof Schick erkannte im Jahre 2012 bereits: „Männer mögen lieber Stammtisch statt Stuhlkreis!“ und forderte, „die Kirche muss die Männer zurückholen.“


Der Hl. Thomas Moore machte deutlich: „We cannot get to heaven on a featherbed.“ Hans Holbein [Public domain]

Ein erster wichtiger Ansatz könnte sein, eine deutliche Sprache zu sprechen und sich nicht zu unklar, symbolhaft auszudrücken. Der katholische Glaube ist eine enorme Herausforderung und zugleich auch ein Abenteuer. Der Hl. Thomas Moore machte deutlich: „We cannot get to heaven on a featherbed.“

Der große US-amerikanische Country-Sänger Johnny Cash brachte dies ebenfalls auf den Punkt: „Being a Christian isn´t for sissies. It takes a real man to live for God – a lot more than to live for the devil, you know?” Oftmals wird der Glaube so wachsweich dargestellt, dass es zumindest für Jugendliche, welche beispielsweise in einem Sportverein sind, herausforderungslos und langweilig erscheinen muss, Christ zu sein. Den Glauben hat man nicht einfach nach der Firmung, sondern man wird mit ihm nie fertig. Unterfordert man mit allzu soften Angeboten nicht die Jugendlichen?

Sportlich ausgedrückt: „Gib dich nicht mit Mittelmaß zufrieden im Glauben!“ (Hl. Papst Johannes Paul II.) Überall worin ich gut sein möchte, muss ich arbeiten und Einsatz leisten. Klare, unverrückbare Positionen, die selbst noch gelebt werden, waren immer attraktiv und sie sind es auch heute noch.

Außerdem: die Kirche wirbt sehr schlecht mit sich selbst. Oftmals steht nur noch Kritik an einzelnen Streitthemen im Vordergrund der kirchlichen Diskussion. Redet die Kirche sich oftmals nicht selbst schlecht? Für den Hl. Augustinus war klar: „In dir muss brennen, was du willst in anderen entzünden.“ Selbst Bruce Springsteen singt in seinem Song „Dancing of the dark“ davon: „you can´t start a fire without a spark.“

Hat nicht zum Teil das übertriebene Nachdenken darüber, was man überhaupt noch sagen darf, dazu geführt, dass insbesondere Männer, die eine deutliche Sprache gewohnt sind, überhaupt nicht mehr verstehen, worum es uns geht? Redet man oftmals nur noch über Phrasen und Symbole anstatt über Inhalte? Die Botschaft des Christentums und die Lehre der katholischen Kirche hatten über Jahrtausende sowohl Frauen als auch Männer begeistert, dass sie ihr ganzes Leben danach ausgerichtet haben. Angesteckt haben dabei schon immer strenge und deutliche Positionen.

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Ein herausragendes Beispiel für ein großes Vorbild im Glauben könnte für junge Männer gerade der Hl. Pier Giorgio Frassati (1901-25) sein. Der als fröhlich und sportlich bekannte Heilige war alles andere, als ein verstaubter Moralapostel, sondern vielmehr ein radikal Glaubender und Liebender. Zudem hatte er echte Lebensfreude und bestieg mit seinen Freunden viele Berge Norditaliens. Er ist ein Beispiel dafür, dass im Katholizismus tatsächlich „the pipe, the pint and the cross“ (Chesterson) vereinbar sind. Trotz aller Lebensfreude machte er ernst mit seinem Glauben und kümmerte sich gemäß des Vorbildes Christi um Kranke in Turin. Dabei steckte er sich mit Polio an und starb auch an den Folgen dieser Krankheit. Natürlich muss nun nicht jeder direkt dieses große Vorbild nacheifern. Dennoch zeigt er, dass Glauben, Freude und Weltbejahung immer mit dem Katholizismus vereinbar sind und ein konsequentes Glaubenszeugnis immer ansteckt.

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Ein herausragendes Beispiel für ein großes Vorbild im Glauben könnte für junge Männer gerade der Hl. Pier Giorgio Frassati (1901-25) sein.

Stellen wir jedoch solche konkreten Beispiele oder klare, deutliche Positionen in den Vordergrund? Verlieren wir uns nicht viel zu oft im Phraseologischen? Oder im Nachdenken darüber, was nun angemessen ist oder gut ankommen könnte.

Es ist alles zusammengefasst in den erneuten Worten Benedikt XVI.:

„Sagen wir das, worauf es ankommt und nicht das, was ankommt!“

Benedikt XVI.

Allenfalls wäre ein Stammtisch mit deutlichen, klaren Gesprächen nach dem sonntäglichen Hochamt oftmals attraktiver, als ewige Diskussionsrunden.

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Evangelisieren durch Schönheit https://www.thecathwalk.de/2017/01/08/evangelisieren-durch-schoenheit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=evangelisieren-durch-schoenheit https://www.thecathwalk.de/2017/01/08/evangelisieren-durch-schoenheit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=evangelisieren-durch-schoenheit#respond Sun, 08 Jan 2017 09:00:23 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9505 Wer Schönheit erfährt, wird von ihr fasziniert. Sie zieht an, lässt stauen und erheitert. Das zeigt sich schon im sinnlichen Bereich, wenn Männer sich in Frauen verlieben, weil sie sie schön finden. Schönheit hat etwas Lebensbejahendes, etwas Schöpferisches. Echte Schönheit weist über sie selbst auf etwas Göttliches hinaus, daher ist sie auch ein Mittel zur […]

Der Beitrag Evangelisieren durch Schönheit erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Wer Schönheit erfährt, wird von ihr fasziniert. Sie zieht an, lässt stauen und erheitert. Das zeigt sich schon im sinnlichen Bereich, wenn Männer sich in Frauen verlieben, weil sie sie schön finden. Schönheit hat etwas Lebensbejahendes, etwas Schöpferisches. Echte Schönheit weist über sie selbst auf etwas Göttliches hinaus, daher ist sie auch ein Mittel zur Evangelisation.

Das Hohelied der Liebe Salomos zeigt die ganze Kraft der Schönheit, die hier in der Erotik missionarisch wirkt. Weil er seine Freundin schön findet, umgarnt er sie und macht ihr den Hof. Menschen suchen Schönheit und fühlen sich, wenn sie diese wahrnehmen, wohl. Sie strahlt etwas aus, das gute Gefühle auslöst. Im erotischen Bereich der Schönheit steht das Lebendige und Schöpferische im Mittelpunkt. Die wahrgenommene Schönheit treibt dazu an zu werben, zu loben, zu dichten und zu lieben.

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Im erotischen Bereich der Schönheit steht das Lebendige und Schöpferische im Mittelpunkt. Die wahrgenommene Schönheit treibt dazu an zu werben, zu loben, zu dichten und zu lieben. – Diana nach dem Bade, 1742 (François Boucher)

Schönheit als Ästhetik

Neben der erotischen Schönheit kann man auch allgemeiner von Ästhetik sprechen, wenn es um Architektur, Natur oder Kunst geht. Dabei wird sehr deutlich, ob und wie ein Bezug zum Göttlichen gewollt ist. In der Architektur galt lange Zeit, dass sie auch ein Mittel und Zeichen ist, das auf eine andere Größe hinweist. Entweder sollte sie die Herrlichkeit Gottes, wie in Kirchen oder die eines Reiches, wie im Säkularen, widerspiegeln. Daher mussten die Bauten schön sein, um dies entsprechend darzustellen. Diese Sicht ist heute meist einem Pragmatismus gewichen. Gebäude sollen vor allem nützlich sein, ihre Schönheit ist weniger von Belang. Dies klammert jedoch die transzendente Ausrichtung des Menschen aus und lässt ihn in emotional kälter werden.

Wird Schönheit in der Natur wahrgenommen, sehen viele darin einen Verweis auf einen guten Schöpfer. Insofern kann die Natur zu einem Gottglauben missionieren, wenngleich der notwendige Bereich der Offenbarung damit noch nicht mitgeteilt wird.

Mit der Kunst verhält es sich ähnlich wie mit der Architektur. Wie sie ist, ist eine Frage ihrer Ausrichtung und Idee. Nach der Romantik folgten auch hier eher pragmatischere Stilrichtungen, die weniger verklärend und eher darstellend sein wollten. Die Alltagsempirie rückte in den Vordergrund. Naturalismus wurde hier neben anderen Stilrichtungen immer wichtiger. Dabei wurde oft bewust jeder Bezug zum Göttlichen als illusionär gebrandmarkt und ausgeklammert. Dem steht zum Beispiel radikal die Kunst in den vatikanischen Museen entgegen, die gerade durch ihre Schönheit die Wirklichkeit und Wahrheit Gottes verkündigen will.

Schönheit in der Verkündigung

In der Bibel wird die Schönheit Gottes verkündet. Eine wörtliche Übersetzung von Pslam 104,1 macht dies deutlich: „Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt“. So macht die Offenbarung klar, dass Schönheit ein Mittel zum Evangelisieren ist, da sie ja letztlich auf Gott selber verweist und auf ihn zurückgeht. Was schönt ist, preist damit in irgendeiner Weise auch Gott. Schönheit in der Verkündigung bedeutet, dass Schönheit zum Lob und zur Ehre Gottes dienen soll, ihn bekannt machen soll. Wenn man den Glauben als schön darstellt, hat man damit eine sinnliche Wirklichkeit im Menschen angesprochen, die keine Worte braucht, sondern einfach wirken kann. Schönheit macht froh, Schönheit zieht an. Wir sollten sie daher auch in den Glauben hineinlassen.

Der Beitrag Evangelisieren durch Schönheit erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Glaube(n) in der Gegenwart https://www.thecathwalk.de/2017/01/07/glauben-in-der-gegenwart/?pk_campaign=feed&pk_kwd=glauben-in-der-gegenwart https://www.thecathwalk.de/2017/01/07/glauben-in-der-gegenwart/?pk_campaign=feed&pk_kwd=glauben-in-der-gegenwart#respond Sat, 07 Jan 2017 11:00:13 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9540 Die neue Kolumne von Georg Dietlein „Glauben in der Gegenwart“, so lautet der Titel dieser (nunmehr regelmäßig erscheinenden) Kolumne, deren erster Beitrag pünktlich zum neuen Jahr online geht. Es geht also in erster Linie um den Glauben, um das, was uns bewegt, was uns antreibt, was unserem Leben Sinn und Orientierung gibt. Der christliche Glaube […]

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Die neue Kolumne von Georg Dietlein

15909489_10208080450305076_1440240424_n„Glauben in der Gegenwart“, so lautet der Titel dieser (nunmehr regelmäßig erscheinenden) Kolumne, deren erster Beitrag pünktlich zum neuen Jahr online geht. Es geht also in erster Linie um den Glauben, um das, was uns bewegt, was uns antreibt, was unserem Leben Sinn und Orientierung gibt. Der christliche Glaube ist keine Ideologie. Er ist noch nicht mal eine Idee (weshalb man ihn auch eigentlich nicht für sich vereinnahmen kann). Er ist etwas ganz anderes, oder vielmehr noch: jemand ganz anderes. Nämlich: eine Person, Jesus Christus, Gott selbst, der die ganze Schöpfung, die ganze Realität, die ganze Zeit und den ganzen Raum durchzieht und durchtränkt.

Es soll aber nicht abstrakt und unkonkret um „den Glauben“ gehen, sondern stets um den Glauben in der Gegenwart, im Jahr 2017, im Hier und Jetzt. Es wird also um einen Glauben gehen, der durch ganz unterschiedliche Faktoren immer wieder angefragt, angefochten und infrage gestellt wird: durch unseren eigenen Unglauben, durch die Zerstreuungen und Sorgen unseres Alltages, durch die schmerzliche Erfahrung des Leids – und: auch durch unsere eigene Kirche.

Das mag auf den ersten Blick überraschen. Ist es nicht gerade Aufgabe der Kirche, den Glauben zu verkündigen, ihn zu bewahren und ihm gleichsam ein Gesicht zu geben? Ja, das ist es auch. Aber es gibt eine große Differenz zwischen der „Kirche der Glaubenden“ und der Kirche der Kirchensteuerzahler und ihrer Verwalter. Hier wird geglaubt und der Glaube praktiziert. Dort wird „der Glaube“ oft missbraucht, um ihn im eigenen Sinne umzudeuten und eigene Ideen im religiösen Deckmäntelchen zu verkaufen. Schnell steht bei dem Ganzen nicht mehr Jesus Christus im Mittelpunkt, sondern eine bestimmte Ideologie, ein persönliches Herzensanliegen, der „christliche“ Traum vom Gutmenschentum, das Flüchtlingsboot aus dem Mittelmeer oder ein Wahlappell gegen die AfD. Was ist da noch vom Christentum übrig? Nicht viel.

Damit mich keiner falsch versteht: Glauben kann man nicht ohne die Kirche (der Glaubenden). Den Glauben leben und praktizieren kann man nicht alleine, sondern nur in Gemeinschaft. Wir dürfen uns aber nicht durch unzählige Irrlichter (die heute auch von der Kirche ausgehen!) von dem ablenken lassen, um den es wirklich geht: Jesus Christus. Manch ein Außenstehender müsste heute denken, beim Christentum gehe es um eine bestimmte grün-rote Weltanschauung, um ein humanistisches Gutmenschentum, um bestimmte „Werte“ oder einfach nur um Toleranz, so dass es am Ende eh egal ist, wer Gott ist und wie er ist. Das aber ist nicht mehr der Glaube Jesu Christi. Das ist das, was andere daraus gemacht haben.

Also: Glaube(n) in der Gegenwart. Auch bei uns hier in Deutschland ein gar nicht so einfaches Thema. Mit dieser Kolumne möchte ich wachrütteln und klarstellen, aufbauen und erbauen, zurechtweisen und sensibilisieren – damit Gott in allen und in allem verherrlicht werde.

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Verhütung: Das goldene Kalb fängt mit K an https://www.thecathwalk.de/2016/06/14/verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an https://www.thecathwalk.de/2016/06/14/verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an#respond Tue, 14 Jun 2016 15:00:55 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5571 …und hört mit ondom auf; warum es sich aber trotzdem lohnt, Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben. von Monika Espe Jeder kann Kondome fast überall kaufen. Sogar der Discounter Aldi, der uns kürzlich noch das christliche Osterfest erklärte, hat sie vorübergehend im Sortiment. Immer wieder wird medial suggeriert, der Zugang zu Kondomen sei sogar […]

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…und hört mit ondom auf; warum es sich aber trotzdem lohnt, Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben.

von Monika Espe

Jeder kann Kondome fast überall kaufen. Sogar der Discounter Aldi, der uns kürzlich noch das christliche Osterfest erklärte, hat sie vorübergehend im Sortiment.

Immer wieder wird medial suggeriert, der Zugang zu Kondomen sei sogar in den industrialisierten Ländern erschwert. Das läuft ganz subtil. Werbung sei daher existentiell notwendig. Für die Hersteller stimmt das auch. Dem kollektiven Gewissenskompass ist der Kondomverweigerer bekannt: Die katholische Kirche. Das lässt sich leicht an triggern, wer will schon spießig sein.

Nun gut, lassen wir Glaubens- und Weltanschauungsargumente mal ganz außen vor. Was geht in der Welt gerade vor sich?

Im Moment werden die Knistertüten gleich mehrfach beworben. Ein bekannter privater TV-Sender schaltet in den Spielfilmpausen einen Spot der Firma Durex. Der Kondomhersteller erklärt uns, dass sich alle 5 Minuten eine Frau für eine Abtreibung entscheidet. Der Zuschauer lernt auch, dass dieser Spot von Durex „nur“ unterstützt wird. Auch andere Verhütungsmittel sollen vor gefährlichen Babys schützen. Da wirft sich die Frage auf, wer „noch“ monetär dahinter stecken könnte. Nebenbei wird die inhumane Dimension des Themas Abtreibung aus dem Tabu herausgezogen. Jedem Veganer müsste sich der Magen umdrehen, wird doch sonst für jeden Tierembryo mehr gekämpft, als für einen menschlichen Embryo, von dem in Deutschland offensichtlich alle 5 Minuten einer in Lebensgefahr rutscht.

Bleiben wir beim Thema Verhütung. In Deutschland wird viel chemisch und mechanisch verhütet. Die Deutschen gelten als zuverlässig. Wie kann es also sein, dass alle 5 Minuten eine Frau eine Abtreibung plant, wo Verhütungsmittel doch so sicher sind? Wo hakt es?

Wir brauchen mehr Werbung! Auch auf den riesigen Plakaten entlang der S-Bahnlinien meiner Münchner Großstadt prallt dem unbedarften Fahrgast visuelle Umweltverschmutzung entgegen. Es geht um die aggressive Bewerbung von banalisiertem Sex durch Kopulations-Comics. Gepaart ist die Aktion liebesleben mit dem Appell, Kondome zu verwenden. Auch Grundschulkinder und Teenager müssen sich die Comics ansehen, auf denen Witzfiguren das natürliche Schamgefühl der Kinder empfindlich ankratzen, ob sie oder ihre Eltern wollen oder nicht.

Wer das bezahlt? Sie und ich bezahlen das mit unseren Steuergeldern, weil die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dahinter steckt. In den letzten Tagen wurde ich mehrmals Zeuge von Gesprächen, in denen sich Fahrgäste über die zweifelhafte Sinnhaftigkeit dieser Aktion empörten. Es wird darüber gesprochen. Bürger aller Altersgruppen sind „not amused“http://www.liebesleben.de/ueber-liebesleben/

Die Unsicherheit der Kondome in Bezug auf die Vermeidung einer Schwangerschaft wird ebenso systematisch und aggressiv heruntergespielt, wie die Fragwürdigkeit der Verhinderung einer Ansteckung an übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Die vielen repräsentativen Studien werden verschwiegen, unterschlagen oder totgeredet, wenn dadurch eine angebliche Kondomsicherheit entlarvt wird.

Ein Ehe-/Paar, das Intimität exklusiv und ausschließlich in der Zweierbeziehung lebt, wird sich auf jeden Fall nicht an einer STD anstecken, weil die nur bekommen kann, wer ständig wechselnde Geschlechtspartner hat, sprich – promiskuitiv lebt. Es grenzt an eine Frechheit, dass der Staat dem Bürger faktisch einen promiskuitiven Lebensstil unterstellt. Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Kann es sein, dass eine staatliche Pädagogik zur gesellschaftlichen Veränderung hin zu einem promiskuitiven Lebensstil beabsichtigt ist? Besonders Kinder sind für lustige Figuren empfänglich und dadurch prägbar. Seit wir über Gender reden, verstehen wir die Zusammenhänge an diesem aktuellen Beispiel. Wenn dann noch mehr Beziehungen und Familien zerbrechen, senken wir eben den Leitzins, um die Folgekosten des gesellschaftlichen Desasters stemmen zu können. Die kranken Seelen werden davon nicht heilen.

Da wir aber bei wikipedia indirekt lesen können, dass es sich für heterosexuelle Ehepaare lohnt, kondomlose Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben, erledigt sich das goldene Kalb der Postmoderne von selbst. Krach! Es fällt vom Sockel.

Im Sperma befinden sich nämlich Stoffe, die von der gut durchbluteten Vaginalschleimhaut ins Blut der Frau gelangen. Ein Bluttest nach dem Akt bestätigt das. Einige Bestandteile wirken so ähnlich wie Endorphine. Deren antidepressive Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Die Wirkung hält locker 3 – 4 Tage an. Happy wife, happy life!

Meine Herren Ehemänner (in spe), Sie würden nicht wollen, dass das Beste, das Sie zu geben haben, entsorgt wird. Ein dünnes Kondom kann die empfindliche Stimmung der Frau negativ beeinflussen. Da ist es besser, depressiven Verstimmungen vorzubeugen.

Stellen wir wieder hohe Ansprüche an unser Leben, setzen wir wieder hehre Ziele, streben wir ein hingabebetontes und glückliches Leben an. Hingabe macht glücklich. Auch zeitweiliger Verzicht ist eine edle Form der Hingabe. Wenn ein treues Ehepaar gelernt hat, die fruchtbaren Tage exakt von den unfruchtbaren Tagen zu unterscheiden, kann eine Schwangerschaft eigenverantwortlich angestrebt oder vermieden werden. Übertragbare Geschlechtskrankheiten sind in dieser Lebensform nicht vorgesehen. Dieser life-style führt zu starken Ehen, starken Eltern und selbstbewussten Kindern. Machen wir unserem Land der Dichter und Denker wieder alle Ehre. Eine hohe Kultur lebt von einer hohen Moral. Billig ist tiefes Glück nicht zu haben.

Monika Espe ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder, sie ist Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe und seit 2009 Referentin am Institut für Natürliche Empfängnisregelung INER Prof. Dr. Rötzer e. V..

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Mehr Erotik in der Kirche https://www.thecathwalk.de/2016/06/10/mehr-erotik-in-der-kirche/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mehr-erotik-in-der-kirche https://www.thecathwalk.de/2016/06/10/mehr-erotik-in-der-kirche/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mehr-erotik-in-der-kirche#comments Fri, 10 Jun 2016 14:43:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5592 Sündig, sinnlich, Superstar: Maria Magdalena in römischen Kalender aufgenommen – Ein Beispiel für jede Frau Seit geraumer Zeit ist in der katholischen Kirche das Bemühen feststellbar, Frauen stärker in die Kirche einzubinden. Papst Franziskus betont immer wieder die bedeutende Rolle der Frau für die Kirche und gibt der Diskussion über die Würde der Frau neue Impulse. […]

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Sündig, sinnlich, Superstar: Maria Magdalena in römischen Kalender aufgenommen – Ein Beispiel für jede Frau

Seit geraumer Zeit ist in der katholischen Kirche das Bemühen feststellbar, Frauen stärker in die Kirche einzubinden. Papst Franziskus betont immer wieder die bedeutende Rolle der Frau für die Kirche und gibt der Diskussion über die Würde der Frau neue Impulse. Entsprechend setzte nun die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenlehre per Dekret den Wunsch des Papstes um, die heilige Maria Magdalena in den römischen Kalender aufzunehmen.

Papst Franziskus traf diese Entscheidung im Rahmen des Jubiläums der Barmherzigkeit, da Christus eine besondere Wahrnehmung und Barmherzigkeit gegenüber dieser Frau empfunden habe, wie Erzbischof Arthur Roche von der gleichnamigen Kongregation in einem Artikel zu dem in lateinischer Sprache abgefassten Dekret ausführt. Der Festtag Maria Magdalenas ist der 22. Juli.

Bereits der heilige Johannes Paul II. zeigte sich dem Thema „Frau und Kirche“ gegenüber sensibel und hob die besondere Rolle Maria Magdalenas hervor. Maria Magdalena ist nämlich die erste Person, die das leere Grab entdeckt, dem Herrn nach dessen Auferstehung begegnet und davon den Jüngern Mitteilung macht.

Wie Erzbischof Arthur Roche erklärt, sei Maria Magdalena ein Beispiel für jede Frau in der Kirche. Sie sei eine wahre und authentische Verkünderin des Evangeliums. Sie habe eine große Liebe zu Jesus gezeigt und sei selbst von Christus sehr geliebt worden.

Textquelle [ohne Überschrift]: Britta Dörre, Zenit.org – The Cathwalk empfiehlt das Abonnieren des Zenit-Newsletters

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Pfingsten rockt! https://www.thecathwalk.de/2016/05/16/pfingsten-rockt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pfingsten-rockt https://www.thecathwalk.de/2016/05/16/pfingsten-rockt/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pfingsten-rockt#respond Mon, 16 May 2016 13:09:18 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4438 Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes – was für ein cooler Typ! Von Felix Honekamp Pfingsten ist irgendwie schon das „unbekannte Fest“. Während man sich vor Weihnachten oder Ostern über Menschen amüsiert, die vor eine Fernsehkamera gezerrt werden um zu definieren, was diese Feste bedeuten, und damit oft mehr oder weniger deutlich daneben liegen, […]

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Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes – was für ein cooler Typ!

Von Felix Honekamp

Pfingsten ist irgendwie schon das „unbekannte Fest“. Während man sich vor Weihnachten oder Ostern über Menschen amüsiert, die vor eine Fernsehkamera gezerrt werden um zu definieren, was diese Feste bedeuten, und damit oft mehr oder weniger deutlich daneben liegen, wird sowas bei Pfingsten gar nicht erst versucht. Das kann einerseits daran liegen, dass die die Geburt und die Auferstehung Jesu einfach die bekannteren Feste sind, es kann aber auch daran liegen, dass man seitens der Reporter angesichts der möglichen Antworten nicht ganz sicher wäre, ob man darüber nun lachen kann oder ob darin mindestens ein Fünkchen Wahrheit liegt.

Jedenfalls: Nachdem sie sich einige Tage versteckt hatten, und die Sache Jesu im Sande zu verlaufen drohte, taucht der von Jesus angekündigte Heilige Geist auf und reißt die Jungs – und Frauen – aus ihrer Lethargie, treibt sie auf die Straße zum Predigen und zur Evangelisierung. In einem Firmkurs habe ich mal die These aufgestellt, dass es die Kirche gar nicht geben würde, wenn es Pfingsten nicht gäbe. Und das liegt nicht daran, dass die Lehre der Dreifaltigkeit dann einen Akteur verloren hätte, sondern daran, dass die Apostel in dem Fall einfach nicht den – entschuldigung – Arsch hoch bekommen hätten. Sie hätten sich noch eine Weile Anekdoten über die großartige Zeit mit Jesus erzählt: „Weißt Du noch, wie er das mit den Fischen gemacht hat?“ – „Ja, und weißt Du noch, wie wir uns gewundert haben, als er Brot für Tausende Menschen ‚gezaubert‘ hat?“ Aber dann wären sie noch mal, und dann endgültig fischen gegangen, und hätten vielleicht selbst vergessen, von was sie da eigentlich Zeuge geworden sind.

Ohne Pfingsten, so könnte man also etwas salopp formulieren, gäbe es heute kein Oster- und kein Weihnachtsfest. Und Pfingsten bzw. der Heilige Geist wirkt weiter. Er ist überall da, wo Menschen begeistert vom Glauben sind, so begeistert, dass sie damit andere Menschen anstecken. Er ist überall da, wo wir die Nähe Gottes spüren, bemerken, dass es Gott gibt, dass wir eine Beziehung zu ihm haben, er für uns da ist, uns sieht und mit uns spricht. Der Heilige Geist ist überall da, wo wir bemerken, dass unsere Worte über Jesus einen Unterschied machen, wenn wir bemerken, dass wir tatsächlich die richtigen Worte gefunden haben, um über Jesus zu berichten. Sicher kann man sich da nie sein, aber selbst wenn es unsere Worte eher suboptimal waren: Den Rest macht der Heilige Geist dann schon selbst!

Darum bemerken wir den Heiligen Geist – so hat es mal ein befreundeter Priester formuliert – oft erst, „wenn er wieder weg ist“. Plötzlich geht uns ein Licht auf, dass wir mit unseren Worten einen Unterschied machen. Plötzlich bemerken wir, dass wir selbst durch das Wort eines anderen Menschen (der das womöglich gar nicht beabsichtigt hat), vielleicht auch durch ein Buch oder durch ein Bibelzitat, Gott wieder ein bisschen besser verstanden haben.

Unser Pastor sprach heute in der Vorabendmesse in der Beschreibung von Pfingsten und des Heiligen Geistes auch von der Begeisterung und von der Sehnsucht nach Begeisterung. Und – quasi als zweite Ableitung – von der Sehnsucht nach dieser Sehnsucht. Und das ist gerade für jemanden, für den der Glaube an Gott, Jesus und den Heiligen Geist etwas Normales, Alltägliches wenn auch nicht Langweiliges geworden ist, ein ziemlicher Treffer: Da war doch mal die Zeit, als jedes Bibelwort irgendwie neu war?! Da war doch mal die Zeit, als in jedem Gebet eine wichtige Botschaft auf mich wartete, die ich noch nie gehört habe?! Das alles hat sich irgendwie „normalisiert“ – die Tagesevangelien hat man alle schon mal gelesen, die gängigen Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament schon mal gehört, und man hat schon seinen „Text“ dazu.

Doch dann und wann trifft man auf einen Menschen, der – wie ich noch vor einigen Jahren – ziemlich am Anfang dieses Weges steht. Ich hatte gestern Abend ein langes Gespräch mit einem Menschen, der ganz offensichtlich von Gott gerufen wird, der antworten möchte, aber nicht recht weiß, wie das gehen soll. Der Antworten sucht und – leider – von vielen Seiten mit dieser Sehnsucht alleine gelassen wird. Und ist sehe mich vor ein paar Jahren, der ich den gleichen Weg vor mir hatte und die Gnade, an die richtigen Menschen zu geraten. Und ich spüre die Sehnsucht dieses Menschen und bin heute – im Nachgang, der Heilige Geist ist wie gesagt schon wieder anderweitig unterwegs – beinahe neidisch auf die Neugierde, darauf, einen solchen neuen Weg noch vor sich zu haben.

Und andererseits hoffe ich, dass ich gestern mit meinen Worten einen Unterschied habe machen können. Dass der Heilige Geist mich als Instrument benutzt hat und ich die richtigen Worte in der richtigen Weise gefunden zu haben, um die Neugierde am Glauben zu – bleiben wir im Pfingstbild – befeuern. Und wenn ich nicht die richtigen Worte gefunden haben sollte, dass es der Heilige Geist schon richten wird. In jedem Fall bin ich aber überzeugt: Da sitzen zwei gestandene Männer in einem Biergarten und reden kurz über die Welt, vor allem aber über Gott und ihren Glauben: Wenn da der Heilige Geist nicht anwesend war, dann weiß ich es auch nicht. Nur ist mir das erst heute wieder bewusst geworden, in der Messe – eigentlich danach, der Heilige Geist war … Sie wissen schon – dass die Situationen, in denen wir unseren Glauben bezeugen dürfen, denen des Urpfingstfestes ähneln. Man spricht über Dinge, die „die Welt“ nicht versteht, so als ob man eine andere Sprache sprechen würde. Aber der, der hören will, der auf der Suche ist, der versteht einen, so wie die Menschen damals in Jerusalem verstanden und viele zum Glauben gekommen sind.

Und wenn ich eben noch die Sehnsucht nach der Sehnsucht beschrieben habe, und den Effekt, viele Dinge einfach schon zu kennen und nicht mehr so „geflasht“ von ihnen zu sein, dann bin ich jetzt doch wieder geflasht über das gestrige Gespräch, von dem ich selbst im Zweifel vielleicht sogar mehr mitnehme, als der Andere – naja, vielleicht beide gleich viel. Und der Heilige Geist, gestern dort eigentlich ganz präsent aber von mir nicht bemerkt, ist jetzt, wo ich ihn endlich bemerke, schon wieder unterwegs und wartet auf meinen nächsten „Einsatz“, wenn ich wieder aufgerufen bin, in für die Welt fremder Sprache zu sprechen und meinen Glauben zu bezeugen.

Und anschließend werde ich mich dann wieder freuen, dass es so ein schöner und geistreicher Abend war, und erst dann feststellen: Hey, der Heilige Geist war wieder da. Und auch wenn er als Taube dargestellt wird und nicht als Mensch, fällt mir dabei gerade auf, was ich von ihm eigentlich halte: Was für ein cooler Typ, der rockt die ganze Geschichte der Kirche, jeden Einzelnen von uns! Und erklären kann ihn doch keiner.

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Felix Honekamp (*1970) ist ausgebildeter Bankkaufmann und Diplombetriebswirt sowie freier Publizist und Journalist. Seit 2011 betreibt er die Website Papstteuerblog, wo auch dieser Artikel hier erschien.

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Die Mantilla – einfach Spitze https://www.thecathwalk.de/2016/03/31/die-mantilla-einfach-spitze/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-mantilla-einfach-spitze https://www.thecathwalk.de/2016/03/31/die-mantilla-einfach-spitze/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-mantilla-einfach-spitze#comments Thu, 31 Mar 2016 06:00:19 +0000 http://thecathwalk.net/?p=2860 Warum Kopftücher zu einem katholischen Life- und Faithstyle gehören Um es vorweg zu sagen – ich halte Bekleidungsfragen nicht für Marginalien. Andererseits ist das Vermeiden eines Dekolletés sicher nicht heilsnotwendig. Die Intention des Trägers ist wichtiger als die Tiefe des Ausschnitts und ich wundere mich über Menschen, die sich angesichts des Glaubensverfalls, der Christenverfolgung, des […]

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Warum Kopftücher zu einem katholischen Life- und Faithstyle gehören

Um es vorweg zu sagen – ich halte Bekleidungsfragen nicht für Marginalien. Andererseits ist das Vermeiden eines Dekolletés sicher nicht heilsnotwendig. Die Intention des Trägers ist wichtiger als die Tiefe des Ausschnitts und ich wundere mich über Menschen, die sich angesichts des Glaubensverfalls, der Christenverfolgung, des Krieges und der eigenen Sündhaftigkeit theologische Streitgespräche über die maximal verantwortbare Rocklänge leisten können. Durchaus soll Kleidung mit Bedacht und dem Anlass gemäß gewählt werden. Sicherlich sollen Mann und Frau gleichermaßen keinen Anstoß geben und auf der anderen Seite diesem auch nicht nachgehen, sollte er einmal erregt werden. Prüderie allerdings erscheint mir keine sonderlich katholische Eigenschaft zu sein und das Einsickern von puritanischer Leibfeindlichkeit ist ebenso ärgerlich wie alle Protestantismen, die innerhalb der letzten Jahrzehnte Eingang in die katholische Kirche gefunden haben.

Nun möchte ich aber eine Lanze brechen für ein zu Unrecht in Vergessenheit geratenes Accessoire: Die Mantilla. Kommen wir gleich zum Kern der Sache: Die Mantilla ist einfach schön und steht jeder Frau. Ein feiner Spitzenstoff, den man sich um Kopf und Schulter winden kann, und man fühlt sich wie eine Prinzessin. Und das ist eine Frau ja auch, oder, wie Johannes Hartl sagt: Ein „Königskind“. Wer sich königlich fühlt, dem fällt es auch leichter, sich königlich zu verhalten – die Mantilla erinnert uns an unsere eigene Berufung und Erwählung zum Gotteskind und sie erinnert uns auch an die Würde dessen, dem wir im Gottesdienst gegenübertreten. Sich zu verhüllen ist seit jeher ein Zeichen für Respekt vor dem Angesicht Gottes. Mose und Eliah haben sich verhüllt, wenn sie Gott gegenübertraten und ich empfinde es als Auszeichnung, dass man als Frau bis heute die Möglichkeit hat, es den Vätern gleichzutun und an diese uralte Frömmigkeitsform anzuknüpfen. Verhüllung ist ein Zeichen der Absonderung von der Welt, ein Zeichen dafür, dass man sich Gott ganz zur Verfügung stellen will.

Verhüllung ist auch ein Zeichen der Heiligkeit – Katholiken verhüllen das Allerheiligste mit einem Schleier, Orthodoxe schützen das heilige Geschehen durch die Ikonostase – und machen damit die einmalige Würde des Verhüllten deutlich: Einen sehr schönen Artikel über den Zusammenhang zwischen der Heiligkeit der Frau/Mutterschaft und dem Schleier liefert der Catholic herald.  Und weit kurzweiliger als ich dazu Stellung nehmen könnte, tut es Laura McAlister in ihrem Blog. Natürlich ist der Schleier auch eine Erinnerung daran, dass wir alle auch „Braut“ sind und bräutlich durch dieses Leben gehen in der Erwartung des himmlischen Hochzeitsmahles des Lammes. Verhüllung fördert auch ganz praktisch die Konzentration, hilft, Äußeres auszublenden und sich ganz auf das Gebet zu konzentrieren – soweit die Theorie. Ich weiß nur allzu gut, dass die Mantilla auch Ablenkungsmittel par excellence sein kann: „Sitzt noch alles?“ „Wow, ich sehe gerade bestimmt aus wie die Jungfrau Maria…unwiderstehlich tugendhaft!“ – aber unrechter Gebrauch hebt den rechten Gebrauch nicht auf!

Die Pflicht, als Frau während des Gottesdienstes eine Kopfbedeckung zu tragen, ist natürlich biblisch belegt (Fußnote 1) und steht explizit im CIC von 1917 (Fußnote 2) – formal abgeschafft wurde sie nie. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde sie ignoriert und im CIC von 1983 einfach nicht mehr erwähnt, ein probates Mittel, um altehrwürdigen Traditionen den Garaus zu machen.

Allerdings sollte uns allein der Umstand, dass sie offensichtlich bis ins 20. Jahrhundert selbstverständlich war und es in weiten Teilen der Orthodoxie noch ist, zumindest davon überzeugen, dass es sich nicht einfach um eine zeitgebundene Anordnung des Apostels Paulus handelt, die man getrost ad acta legen könnte – wie ja überhaupt Paulus lediglich ein unmoderner, unwissender und vorkonziliarer Semit war, dessen Meinung in Bezug auf Frauen völlig weit hergeholt und antiemanzipatorisch ist, nicht wahr?

Wir neigen heute dazu, bei allem, was uns Anstrengung oder Umgewöhnung abverlangt, darauf hinzuweisen, dass es ja nicht wesentlich sei und man es ja auch anders machen könne. Das stimmt. Man lässt sich bloß viele spirituelle Erfahrungen und Einsichten aus dem Schatz der Kirche entgehen, wenn man in dieser Weise ahistorisch an den Glauben herangeht. Denn unser Glaube ist eben der, der seit 2000 Jahren besteht und wir leben uns ein in diese Glaubensgeschichte. Ich bin jedenfalls dazu übergegangen, eine Frömmigkeitsform erst einmal auszuprobieren, bevor ich mir ein Urteil darüber erlaube, ob sie zeitgemäß ist (naja – Selbstgeißelung ausgenommen). Also: Vorurteile in die Mottenkiste packen und dafür heraus mit der Mantilla aus der Schatztruhe der Kirche!

Nun ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass gerade in nördlichen Breiten die Kopfbedeckung aus dem Gottesdienst praktisch verschwunden ist: Hier war es nie üblich, eine hübsche Spitzenmantilla zu tragen – da taten es ein Hut oder ein stinknormales Kopftuch – lange nicht so hip, lange nicht so fesch und lange nicht so kleidsam wie eine Mantilla.

Man wird mir zurufen, solche äußerlichen Überlegungen seien zumindest oberflächlich und schlimmstenfalls ein Anzeichen von Eitelkeit. Das kann sein; aber erstens ist jeder für seine Motive selbst verantwortlich und zweitens ist Schönsein für den Herrn weder eitel noch oberflächlich.

Die Mantilla schafft hier den „Spagat“ der dem Katholischen eigen ist: Nur sie schafft es, bei einem Maximum an Prachtentfaltung gleichzeitig maximal „bescheiden“ und „demutsvoll“ zu sein. Ein luxuriöser Stoff, der ein bisschen verrucht, dekadent und ziemlich durchsichtig ist, wird, so in den Dienst Gottes gestellt, zum Zeichen für Würde, Schönheit, Reinheit und Erwählung.

Auf einer Russlandreise konnte ich beobachten, mit welchem Genuss sich junge, modische Frauen gefühlte drei Kilometer vor der Kirche ihr Kopftuch anlegten, um dann, scheinbar um fünf Zentimeter gewachsen, unter vielfachem Bekreuzigen die Kirchen zu betreten. Es ist ein Zeichen nach außen, ja. Und gerade die katholische Kirche hat äußere Zeichen – was die Wirkung auf Zeugen, aber auch, was die Wirkung auf die eigene Haltung und das innere Leben betrifft – immer gewürdigt.

Den absoluten Mantillaboom verzeichnen natürlich die USA – ein Land, das keine wirklich alten Traditionen kennt (jedenfalls gemessen an europäischen oder asiatischen Verhältnissen), muss diese importieren – und tut das auch völlig ungeniert. Der „Wear the veil“ Day macht mit Werbespots und Mantillapromos auf den guten Brauch aufmerksam und verkauft die Mantilla als Ausweis einer mondän-zeitgemäßen Glaubenspraxis.

Man kann die konkrete Umsetzung bemängeln: Amerikanisch-kitschige synthetische Klänge als musikalische Untermalung, während sich American Beauties vom „Girl next door“ in Miniaturmadonnen verwandeln, muss man sicher nicht mögen. Zahllose kleine Unternehmen haben sich dem Schleierapostolat verschrieben und vertreiben ihre schönen Chapel veils und Mantillas – deutlich modischer als die Häubchen, die in anderen Denominationen „um der Engel willen“ getragen werden.

In südlichen Ländern ist die Kopfbedeckung in der Kirche kein Problem. Wenn, dann wird man positiv mit einem Lächeln bedacht – offensichtlich ist die junge Dame mit Mantilla nicht zum Sightseeing, sondern zum Beten in meine Kirche gekommen – schön. Im Petersdom muss man sich keinen misstrauischen Blicken stellen, ob man nicht doch bloß Touristin ist, wenn man in die Anbetungskappelle will. Im Kölner Dom dagegen wird man für eine Muslima gehalten, weshalb ich dort prophylaktisch dann auch den Rosenkranz gut sichtbar in der Hand halte.

Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich als Überchrist profilieren will, sondern damit, dass, wenn die Katechese im eigentlichen Sinne darniederliegt, jeder dazu aufgerufen ist, in seinem Rahmen zu evangelisieren. Und dazu gehört, Menschen, die vielleicht keinen Dunst haben, wie man sich in einer Kirche verhält und was man dort tut, ein sichtbares Zeichen zu geben, das in ihnen wenigstens eine Ahnung von der Präsenz des Göttlichen gibt. Natürlich kann man stattdessen auch einfach mit einem „Jesus rettet“-Schild vor der Kirche stehen oder anderweitig penetrant gut gemeinte Ratschläge verteilen.

Wenn ich nicht gerade unterwegs bin, bleibt der Schleier allerdings im Schrank. Denn hierzulande ist dieses harmlose Stoffstück wie so viele Marginalien ein echter Aufhänger für Kirchenkampf und Kirchenspaltung. Es gibt Menschen, die bereits in einer äußerlichen Glaubensbekundung einen Affront sehen: Die Mantilla als Vorwurf, dass man selbst nicht „so fromm“ sei. Ich halte eine solche Haltung für lächerlich und bin der Ansicht (dieses Diktum taucht beim Onlinemagazin The Cathwalk öfter auf, wie es mir scheint): Wer dies unterstellt, hat selbst ein Problem. Wer meint, fromm genug zu sein, muss sich von den Frömmigkeitsübungen anderer nämlich nicht belästigt oder bevormundet fühlen. Die latente Paranoia, dass, wer Statuen küsst, sich niederwirft oder eben eine Mantilla trägt, sich für besser hielte, ist meiner Ansicht nach übertrieben. Außerdem lasse ich doch nicht von einer schönen Sache, weil andere damit Schindluder treiben!

Ach ja: Katholische Schleier haben natürlich auch etwas mit den Tugenden Demut, Keuschheit und Reinheit und dem Verlangen danach zu tun. Ich bin immer wieder erstaunt, dass diesen meines Wissens nach nie abgeschafften Tugenden der Leumund der religiösen Psychose anhängt. Ich habe den leisen Verdacht, dass der Widerstand gegen das Postulieren dieser Werte vor allem aus den Reihen derer kommt, die in dieser Hinsicht an sich selbst nicht arbeiten wollen und sich in ihrer Haltung angegriffen fühlen.

Reinheit steht in engstem Bezug zur Heiligkeit und hat auch nicht primär etwas mit dem „Verstecken“ weiblicher Reize zu tun, sondern mit einem der Würde der Person gemäßen Umgang mit diesen Reizen. Sonst würde frau sich ja auch nicht mit durchsichtiger Spitze (o là là), sondern mit, sagen wir, Jute oder so verhängen. Wer meint, das eigene wallende Haar würde Männer vom Beten ablenken, hat eine zu gute Meinung von seinem Conditioner und eine zu schlechte Meinung vom Mann an sich.

Mantillas und Kopftücher gehören zu einem katholischen Life- und Faithstyle. Weil sie bewährt sind, weil sie sinnvolle äußere Zeichen darstellen, weil sie schön und stilvoll sind. Weil sie einen einzigartigen Tugend-Retroglam-Faktor haben. Und zu guter Letzt, weil es ein „Zuviel“ an Spitze schlichtweg nicht gibt: Wollen wir diesen edlen, schönen Stoff wirklich der Reizwäsche überlassen?

Wer aus der Kopfbedeckung im Gottesdienst eine Waffe machen will, um anderen mangelnde Frömmigkeit vorzuwerfen, sollte sich überlegen, ob er schon heilig genug für solche Selbstgerechtigkeit ist. Wer darin einen Vorwurf gegen sich selbst und die eigene zeichenarme Frömmigkeit sieht, soll es doch bitte erst einmal ausprobieren. Außer er ist ein Mann. Ein Mann kann leider keine Mantilla tragen. Ein Mann, der auf Spitze im liturgischen Kontext steht, muss Priester werden. Auch nicht schlecht.

Fußnote 1 1. Kor 11,3-11

Fußnote 2 Can §2. Viri in ecclesia vel extra ecclesiam, dum sacris ritibus assistunt, nudo capite sint, (…) mulieres autem, capite cooperto et modeste vestitae, maxime cum ad mensam Dominicam accedunt.

 

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