Sex Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/sex/ Abendland & Alte Messe Wed, 11 Jan 2023 19:37:54 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Sex Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/sex/ 32 32 Sex und die Frau – Die Enzyklika „Humanae vitae“ https://www.thecathwalk.de/2023/01/12/sex-und-die-frau/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sex-und-die-frau https://www.thecathwalk.de/2023/01/12/sex-und-die-frau/?pk_campaign=feed&pk_kwd=sex-und-die-frau#comments Thu, 12 Jan 2023 05:00:00 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=13912 Erstveröffentlichung: 25. Juli 2018 Von Beile Ratut In der Enzyklika „Humanae vitae“ kommt ein Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung zum Ausdruck, das dem heutigen Menschen wie aus einer anderen Welt erscheinen muss, und die Weitergabe menschlichen Lebens erklärt die Enzyklika auch noch zu einem von zwei zentralen Merkmalen des Sex. Das heute vorherrschende Konzept des Sex […]

Der Beitrag Sex und die Frau – Die Enzyklika „Humanae vitae“ erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Erstveröffentlichung: 25. Juli 2018

Von Beile Ratut

In der Enzyklika „Humanae vitae“ kommt ein Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung zum Ausdruck, das dem heutigen Menschen wie aus einer anderen Welt erscheinen muss, und die Weitergabe menschlichen Lebens erklärt die Enzyklika auch noch zu einem von zwei zentralen Merkmalen des Sex. Das heute vorherrschende Konzept des Sex ist auf Lustgewinn ausgerichtet – und wird das je hinterfragt? Bei Menschen, die etwas auf ihre Anständigkeit halten, kommt vielleicht ein Element der phasenweisen Verbindlichkeit hinzu.

Kaum wird man irgendwo aber noch einen Christen antreffen, der ernsthaft nach der „vollmenschlichen Liebe“ strebt, nach „Ganzhingabe“, nach lebenslanger „Treue und Ausschließlichkeit“, und das alles unter Verzicht auf künstliche Verhütungsmittel.

Natürlich kann man niemanden dazu zwingen, Verhütungsmittel nicht zu verwenden; und man kann in der heutigen Gesellschaft auch nicht davon ausgehen, dass das für einen Menschen eine auch nur im Ansatz nachvollziehbare Möglichkeit darstellen würde. Auch wenn sie das eigentlich ist.

Der christliche Glaube ist radikal

Der christliche Glaube ist im Kern ein radikaler Glaube. Und genauso radikal ist die Selbsthingabe an das Leben, die in dem Verzicht auf den Gebrauch von Verhütungsmitteln läge. Beides aber unterliegt der freien Entscheidung des Menschen. Verhütungsmittel sind – auch von der Frau und für die Frau – als Befreiung gefeiert worden. Heute kann sich kaum noch einer vorstellen, wie das gehen soll, Sex ohne Selbstbestimmung über Auswahl und Wechsel der Kopulationspartner und der Situationen, in denen kopuliert wird? Sex ohne absolute Autonomie in der Frage, wann Nachwuchs kommt und wann nicht?

So selbstverständlich erscheint die freie Verfügbarkeit des Sex, dass sogar in Filmen, deren Handlung in einem früheren Jahrhundert spielt, inzwischen lustig kopuliert wird, als wäre ein solches Konzept der „Freiheit“ auch damals schon ein Allgemeinplatz und mit Konsequenzen nicht zu rechnen gewesen. Der Kontext, in den Sex gestellt ist, ist das Vergnügen, die Versuchung, der man natürlich nachgeben darf, und der Lustgewinn. Sex wird von der Warte der menschlichen Selbsterfüllung her beurteilt.

Selten wirft man einen Blick hinter die Kulissen, wo man womöglich auf ein Geflecht von Lügen und Selbstbetrug stößt, auf Orientierungslosigkeit, Alkoholmissbrauch, Prostitution, Pornographie, Drogen und Manipulation. Was man aber außerhalb des christlichen Ideals an Sex erleben kann, ist meist nur ein schaler Abklatsch sexueller Möglichkeiten, und diesen Abklatsch fährt man oft noch künstlich hoch durch Variabilität, Exzesse, Drogen, Alkohol, antrainiertes Posen, Künstlichkeit und Hilfsmittel.

Mittels der Verhütungsmittel steht die Frau uneingeschränkt für Sex zur Verfügung, ob in der Ehe, auf dem freien Fleischmarkt oder in der Prostitution. Weil auch für die meisten Christen Sex nicht an die Ehe geknüpft ist, ist es notwendig durchzudenken, was das mit dem Menschen, insbesondere mit der Frau, macht.

Nun könnte man sagen, für die Frau handelte es sich in erster Linie um eine Befreiung. Lebt die Frau nach den Gesetzen der säkularen Gesellschaft mit ihrem Ideal von „Selbstbestimmtheit“, dann ist es das möglicherweise vordergründig auch. Sie kann selbst entscheiden, wann sie sexuelle Lust aus einer wie auch immer gestalteten Begegnung zieht und wann eben nicht. Sie ist nicht mehr auf die Stimme des Mannes, sein Wollwollen und seinen Schutz angewiesen. Der Frau wird suggeriert, dass diese Form der Selbstbestimmtheit ein Ideal wäre, das sie anstreben soll.

Die Pille beeinflusst Partnerwahl und Gesundheit

Verhütungsmittel haben nicht nur durch ihre Substanz einen Einfluss auf das Leben insbesondere der Frau. Die Pille nimmt einen nicht unwesentlichen Einfluss auf Gesundheit und Zyklus; daneben beeinflusst die ständige Hormonzufuhr aber auch die Partnerwahl; Frauen präferieren den in Mode gekommenen „weichen Mann“, den sie oft gar nicht anziehend finden, wenn sie doch noch ein Kind wollen und die Pille daher schließlich absetzen.

Eine Gesellschaft, die die große Mehrheit der Frauen durch permanente Hormoneinnahme den Gezeiten ihrer natürlichen Fruchtbarkeit entfremdet, führt also auch zu einer Gesellschaft, die einen nicht-maskulinen Typ Mann favorisiert.

Wie viele andere Instrumente der Selbstbestimmtheit auch versetzt die Pille die Frau in eine Lage, in der die Chancen einer gelingenden Beziehung erschwert sind, denn das Gelingen wird ständig herausgefordert, wo Hingabe, Aufeinander-Bezogensein und auch Angewiesen-Sein aufgehoben werden. Ist die Frau fruchtbar und der Mann in sexuellen Dingen aufgeklärt, dann ist auch der Mann gezwungen, aufgrund der Fakten der Natur, Rücksicht auf die Frau zu nehmen. Die Frau kann alleine schon daran, wie er an sie herantritt, auf seinen Charakter schließen (eine wichtige Erkenntnis, wenn man einen Mann sucht, mit dem man sein Leben teilen will). Nimmt er beispielsweise keinerlei Rücksicht auf sie und riskiert eine Schwangerschaft, obwohl er das nicht will, dann kann sie sich sicher sein, dass es sich bei dem Mann um einen Zeitgenossen handelt, dem man besser aus dem Weg geht.

Hat sie sich eingelassen, dann ist auch die Art und Weise, wie der Mann mit ihrer biologischen Natur umgeht, ein entscheidender Faktor dafür, wie sie miteinander wachsen. Die Frau lebt ohne Pille in den Gezeiten ihrer Fruchtbarkeit, sie kann spüren, was mit ihr geschieht, sie ist Teil der Natur. In der Natürlichkeit kommen sich Mann und Frau auf eine ganz andere Weise nah als in einer künstlich unfruchtbar gestellten Beziehung. Die Fruchtbarkeit stellt ein Paar fundamental in die Frage: wer sind wir wirklich miteinander?

Wahre Liebe und Romantik gehen verloren

Die Pille schafft eine Illusion von Unabhängigkeit, sie wirft die Frau auf sich selbst zurück, sie eliminiert eine entscheidende gemeinsame Verantwortung von Mann und Frau. Paul VI. schreibt in Humanae vitae: „Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren“. Dem Mann kann die Natur der Frau egal sein, er wird davon nicht tangiert. Wo er früher noch durch die Fruchtbarkeit der eigenen Verantwortung nicht ausweichen konnte, kann er die Frau nun als sexuelles Spielzeug ansehen.

Die Welt sieht Liebe vom Ego des Menschen her, sie ist dann ein „Zufall von Harmonie“ zwischen dem Recht des einen und dem Recht des anderen. Du schenkst mir mein Wonneleben und ich schenke dir deinen Honigmond. Kommt die Harmonie ins Wanken, dann ist die Liebe eben ausgelaufen, verhallt und verjährt, und man trennt sich. Da Menschen aber sehr verschieden sind, kann man Liebe nicht von Rechten und Bedürfnissen her denken, die sich mal erfüllen und dann wieder nicht.

Wonneleben und Honigmond können Geschenke eines erfüllten Ehelebens sein, sie entspringen einem tiefen Geheimnis, das wächst, wo zwei Menschen sich sinnlich und geistig einander anvertrauen, ohne Vorbehalte, ohne das Pochen auf Rechte, ohne Eheverträge und ohne Notausgang.

Verhütungsmittel sind ein Vorbehalt. Sie sagen: „Ich bin Herr über mein Leben.“ Die vorherrschende Weltanschauung findet das in Ordnung. Sexuelle Vollmacht ist dabei heruntergebrochen auf eine rein materielle Choreographie, die nur noch Phantomen der Lust nachjagt, von Natur schwätzt, aber die Natur in ihrem umfassenden Sinne leugnet.

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HUMANAE VITAE

ENZYKLIKA 
SEINER HEILIGKEIT 
PAUL PP. VI.

ÜBER DIE WEITERGABE DES LEBENS

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#Metoo: Die Wurzel des Übels https://www.thecathwalk.de/2018/01/12/metoo-die-wurzel-des-uebels/?pk_campaign=feed&pk_kwd=metoo-die-wurzel-des-uebels https://www.thecathwalk.de/2018/01/12/metoo-die-wurzel-des-uebels/?pk_campaign=feed&pk_kwd=metoo-die-wurzel-des-uebels#respond Fri, 12 Jan 2018 16:48:29 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=12517 Für Franziska Holzfurtner geht der am Dienstag auf dem Cathwalk erschienene Artikel zur #metoo-Debatte von Christian Schallauer nicht weit genug. Wenn wir über Sexismus gegen Frauen sprechen, sollte ihrer Meinung nach deren Würde als Mensch im Vordergrund stehen. Wird es wirklich alles schlimmer? Es ist verständlich, dass #metoo das Gefühl hervorgerufen hat, dass sexuelle Gewalt […]

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Für Franziska Holzfurtner geht der am Dienstag auf dem Cathwalk erschienene Artikel zur #metoo-Debatte von Christian Schallauer nicht weit genug. Wenn wir über Sexismus gegen Frauen sprechen, sollte ihrer Meinung nach deren Würde als Mensch im Vordergrund stehen.
Bild: Pixabay

Wird es wirklich alles schlimmer?

Es ist verständlich, dass #metoo das Gefühl hervorgerufen hat, dass sexuelle Gewalt in den letzten Jahren zugenommen habe. Beweisen lässt sich diese Annahme aber nicht.

#metoo zeigt vielmehr, dass es heute für Frauen einfacher ist solche Erlebnisse zu veröffentlichen und sich miteinander zu solidarisieren. Zeitzeuginnen von Vergewaltigungen während der „guten alten Zeit“ berichten tendenziell eher, über das Erlittene geschwiegen zu haben. Sie fürchteten sich vor Vorwürfen und schämten sich, außerdem fehlte der Zugang zu entsprechenden Publikationsmedien. Heute reicht ein gut vernetzter Twitter-Account, um einen Skandal zum Rollen zu bringen. Die Opfer sexueller Gewalt helfen sich online gegenseitig.

Auch die steigende Zahl der Anzeigen wegen sexueller Nötigung taugt nicht als Indikator. Das spürbar verständnisvollere Klima der letzten Jahrzehnte erleichtert nicht nur den Gang an die Öffentlichkeit, sondern führte eine Veränderung der gesetzlichen Lage herbei. Seit zwanzig Jahren gilt Vergewaltigung in der Ehe überhaupt als solche. Die Gesetzesänderung ließ nicht nur den Pool der strafrechtlich relevanten Taten sehr viel größer werden, sie änderte auch das Bewusstsein der betroffenen Frauen und Männer dafür, ab wann ein Vorfall als sexuelle Nötigung gilt. Das Bild des gestörten Einzeltäters verschwindet immer mehr zugunsten des statistisch viel häufigeren Beziehungstäters, des Bekannten, „Verehrers“ oder Verwandten. Mehr Opfer trauen sich, auch bei schlechter Beweislage und bestehendem freundschaftlichem oder verwandtschaftlichen Verhältnis zum Täter Anzeige zu erstatten.

Während also die Entwicklung der tatsächlichen Taten nicht belegen lässt, lässt sich dennoch sagen, dass sich für die Betroffenen die Lage eher gebessert hat, weil sie auf mehr juristische und gesellschaftliche Unterstützung hoffen können und weil durch die moderne Kriminaltechnik die Überführung eines Täters wahrscheinlicher geworden ist.

Männer als Opfer der Pornoindustrie?

Ich teile dennoch die Ansicht, dass der Ton, in dem Sexismus vorgebracht wird, aggressiver und offener geworden ist. Im öffentlich rechtlichen Fernsehen werden sexistische Witze erzählt, Frauen werden anhand ihrer Körper bewertet und schon Spielzeug für kleine Mädchen vermittelt den Lebenszweck körperliche Attraktivität. Sexisten tummeln sich besonders im Internet, wo sexuelle Kommentare und Drohungen zum täglichen Geschäft so mancher publizistisch tätigen Frau geworden sind.

Pornographie selbst wird immer brutaler und man müsste naiv sein, zu behaupten, das würde sich nicht auf die Sexualität und Rollenverständnis der Konsumenten und Konsumentinnen auswirken.

Diese Dynamik ist sicher ein Faktor, der für das verheerende Frauenbild einiger junger Männer verantwortlich gemacht werden muss. Für solche liebes- und bindungsunfähige Männer bedeutet das mitunter einen lebenslänglichen Leidensdruck, Einsamkeit und Zurückweisung. Diese führt aber in vielen Fällen nicht zu Selbstkritik oder Anpassung, sondern im Gegenteil zu Aggressionen, sexuellen Gewaltphantasien, bis hin zu deren Umsetzung oder sogar zum Femizid, siehe beispielsweise Elliot Rodgers. Diese Männer sind vielleicht nicht „böse“, aber sie tun böse Dinge, sie haben keinerlei Empathie für ihre eigenen, weiblichen Opfer und es fällt mir schwer, sie als die eigentlichen Opfer von Sexismus zu sehen.

Außerdem: Opfer von wem? Pornographie fällt nicht vom Himmel und wird unschuldigen Männern zwangsweise eingeflößt. Sie wird mehrheitlich von Männern produziert und konsumiert.Wenn nicht die Mehrheit der Kunden zu immer brutaleren Produktionen greifen würde, dann würden diese auch nicht gedreht. Sexistische Männer sind nicht die Opfer einer pornographischen Verschwörung, sexistische Männer halten diesen Trend der Pornoindustrie aktiv und freiwillig am Laufen. Sie sehen keinen Grund, ihr Frauenbild zu re-evaluieren und werden das umso weniger tun, wenn man ihnen erlaubt, sich als Opfer zu betrachten.

Wer nicht erschüttert davon ist, wenn er zum ersten Mal sieht, was Frauen in diesen härteren Pornofilmen angetan wird, der muss zuvor schon gelernt haben, dass ihnen zumindest in einem sexuellen Kontext nicht dieselbe Empathie zusteht wie jedem anderem menschlichen Wesen. Er muss bereits gelernt haben, dass das Behandeln von Frauen als reine Sexualobjekte akzeptabel ist.

Enthüllungs- vs. Verhüllungs-Sexismus

Der Nährboden dafür ist der diffuse Sexismus, wie wir ihn heute vorfinden. Er nötigt Frauen, sich der Öffentlichkeit als sexuelles Objekt zu präsentieren. Sexuelle Verfügbarkeit und Promiskuität werden zum Wert der Frau. Ich nenne das gerne „Enthüllungssexismus“ – die Form von Sexismus, die versucht, Frauen dazu zu zwingen, sich auszuziehen. Ihr Wert liegt in ihrer sexuellen Attraktivität und Verfügbarkeit, allein deren Fehlen macht die Person schon zum wandelnden Witz, wie sich beispielsweise in 9 von 10 Witzen über Angela Merkel zeigt. Die sexuelle Befreiung hat diese Entwicklung mit Sicherheit – teils freiwillig, teils versehentlich befeuert. Wer seine neugewonnene sexuelle Selbstbestimmung nicht in sexuelle Aktivität umsetzt, weil er/sie beispielsweise asexuell ist oder aus anderen Gründen kein Interesse an Sex hat, ist verklemmt, prüde, frigide, eine konterrevolutionäre Spaßbremse.

Die Form von Sexismus, die in Europa zwischen dem 19. und frühen 20. Jahrhundert vorherrschte und in bestimmten Biotopen bis heute floriert war hingegen ein Verhüllungssexismus. Weibliche Körper und besonders deren sexuelle Dimension werden marginalisiert, verhängt, dämonisiert und tabuisiert. Wer dieses Frauenbild internalisiert hat ist aber ebenfalls nicht zu partnerschaftlicher Liebe fähig, weil auch er das Gegenüber nicht als ebenbürtig und als volle, würdige Person ansieht

Objektifizierung bedeutet, dass man einen Menschen auf seine Funktion für das eigene Begehren reduziert. Wünsche, Bedürfnisse und Eigenschaften einer Person über diese Funkion hinaus sind irrelevant, so wie die Wünsche und der Wille eines Kaffeeautomaten irrelevant, ja unerwünscht sind. Für die Objektifizierung an sich ist es aber gleichgültig, ob diese Funktion nun die der Mutter, der Hure, der Dekoration oder der Putzfrau ist. Es ist und bleibt ein Nicht-Anerkennen des Menschseins des Gegenübers.

Im Gegensatz zum heutigen Zustand in den säkularen Staaten aber, in denen Sexismus eher eine Meinung geworden ist, die man ignorieren kann, oder eine gesellschaftliche Struktur, gegen die man ankämpfen kann, waren die Hürden für Frauen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein wesentlich höher, wenn sie ein Leben führen wollten, das nicht nur dem Erfüllen ihrer Funktion diente. Wenn man es Frauen sogar mit gesetzlichen Mitteln schwer machte, überhaupt anders in Erscheinung zu treten, als als Hausfrau und Mutter, bezog sich dann der angebliche Respekt vor und die Verehrung ihrer Fruchtbarkeit auf die jeweilige Person als Ganzes und mit all ihren Aspekten, oder vielleicht doch lediglich auf ihre Funktion in der Familie?

Die Pille als Symptom statt als Ursache

Muss ich mich jetzt entscheiden, ob es mir lieber ist, zum aus- oder anziehen gezwungen zu werden?

Ich denke, es gibt einen dritten Weg. Männer sind nicht die Spielbälle ihrer sexistischen Erziehung, unfähig zur Reflexion oder Selbstkontrolle und ich halte es nicht für natürlich, dass für diese Männer die Fruchtbarkeit von Frauen oder deren Mangel bestimmt, wie sie sich Frauen gegenüber verhalten.

Die weibliche Fruchtbarkeit und Sexualität sind für mich als Katholikin Geschenke Gottes, die in enger Beziehung zueinander stehen. Unberührt von diesen hat jede Frau immer noch ihren absoluten, unveräußerlichen Wert als Mensch, als gewolltes Geschöpf, das man nicht vergewaltigen, beleidigen und benutzen darf. Er muss für alle Männer und Frauen verbindlich sein, egal wie viele Pornos sie gucken oder wie viele Hormone sie nehmen. Es gibt keine Entschuldigung.

Die Blindheit für die Würde der Frau als Mensch, ist in meinen Augen Ursache für die weiter bestehende sexuelle und strukturelle Gewalt gegen Frauen, nicht die Pille. Würde sie morgen verboten, dann würde sich nichts ändern. Weil es Männern, die Frauen benutzen vollkommen gleichgültig ist, ob sie schwanger werden oder nicht. Auf der Basis dieser Verachtung werden jeden Tag in Ländern wie im Iran, in den vom IS besetzten Gebieten, in Saudi-Arabien, in Indien, Pakistan und Afghanistan, in vielen Ländern Afrikas und Südostasiens Frauen behandelt wie Tiere. Frauen, deren eigene Fruchtbarkeit ständig als Waffe gegen sie gerichtet wird und die keinen Zugang zu irgendeiner Form von Verhütung haben, nicht mal Abstinenz, geschweige denn der Pille.

Wer wirklich etwas gegen die Ursachen von #metoo unternehmen möchte sollte zuerst und zuvorderst den Wert der Frau als Mensch propagieren. Alles andere, da bin ich zuversichtlich, ergäbe sich von selbst.

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Liebst du schon – oder gebrauchst du noch? https://www.thecathwalk.de/2017/09/09/liebst-du-schon-oder-gebrauchst-du-noch/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebst-du-schon-oder-gebrauchst-du-noch https://www.thecathwalk.de/2017/09/09/liebst-du-schon-oder-gebrauchst-du-noch/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebst-du-schon-oder-gebrauchst-du-noch#comments Sat, 09 Sep 2017 08:42:43 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=11970 Eine durchaus provokante Frage – wer stellt diese, und noch viel spannender, wie soll man darauf antworten? Fragen zur Liebe, zur persönlichen Sexualität sind meistens „heiße Eisen“. Aber warum ist das heute noch heiß, wenn wir doch so aufgeklärt sind wie noch nie in der Geschichte der Menschheit!? Sex – what else? Dieses Thema ist […]

Der Beitrag Liebst du schon – oder gebrauchst du noch? erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Christian Schallauer verfasst.

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Eine durchaus provokante Frage – wer stellt diese, und noch viel spannender, wie soll man darauf antworten? Fragen zur Liebe, zur persönlichen Sexualität sind meistens „heiße Eisen“. Aber warum ist das heute noch heiß, wenn wir doch so aufgeklärt sind wie noch nie in der Geschichte der Menschheit!?

Sex – what else?

Dieses Thema ist so alt wie die Menschheit selbst. Kaum ein Begriff wird von Medien, Kultur und Wirtschaft mehr verwendet und benutzt als Sex. Es braucht heutzutage fast eine Anstrengung, ja, eine bewusste Entscheidung, um durch einen „normalen Wochentag“ zu kommen, ohne nicht in irgendeiner Form mit dem Thema in Berührung zu kommen, um nicht zu sagen, davon vereinnahmt zu werden!

Beispiel gefällig? Ich bin nach einem 13-Stunden-Arbeitstag endlich Zuhause. Nach der ersehnten Dusche bekämpfe ich meinen „Unterhopfen“ mit einem Bierchen. Zur Entspannung will ich mir noch die Zusammenfassung der tagsüber gefahrenen „Tour de France“-Etappe ansehen. Um 22.15 Uhr, beim ersten Werbeblock lädt mich eine sehr spärlich bekleidete, vollbusige Dame zu einem erotischen Abenteuer ein, denn dadurch würden meine Träume wahr! Ich bräuchte dafür nur die eingeblendete Webseite aufrufen. Nichts für mich. Denn erstens wollte ich nur ein paar verrückte Typen am Rennrad sehen, zweitens finden meine erotischen Abenteuer mit der Ehefrau im Ehebett real statt und drittens: Warum um alles in der Welt soll unser 170-m2-Einfamilienhaus mit Keller, Hobbyraum, Wintergarten, Kachelofen, Doppelgarage und Garten inklusive Naturschwimmteich auf einem Sexportal zu finden sein?

What´s the message?

Das ist nur ein Beispiel von unendlich vielen, die während eines Tages auf uns einprasseln, besonders auf die Männer. Der Mann als Sex-Konsument. Oder was wollte mir diese attraktive Frau noch mal vermitteln? Wollte sie mir Geborgenheit, Sicherheit, Verständnis und Wertschätzung schenken – oder mir die schnelle und unkomplizierte Befriedigung meines Sexualtriebes anbieten?

Die Sexualität von Mann und Frau wird wie nie zuvor angegriffen und auf ein Niveau reduziert, das – bitte nicht erschrecken – dem der Tierwelt gleicht. Jeder soll so oft, wie und wo auch immer, wann und mit wem auch immer seinen sexuellen Gelüsten nachjagen und dabei vor allem auf seine „Kosten“ kommen können.

Bei einem solchen Treiben ist eine Tatsache völlig fehl am Platz, ja muss gänzlich ausgeklammert werden: die Fruchtbarkeit der Frau – und somit die Fähigkeit, neues Leben zu empfangen, eine Person mit Identität! Das passt so überhaupt nicht in das Konzept der Sexindustrie bzw. aktueller ideologischer Strömungen.

Storch vs. Gott

Es gibt eine Wahrheit wider diesen Zeitgeist, wider alle Irrlehren zur Geschlechtlichkeit, Sexualität und Fruchtbarkeit. Diese Wahrheit trägt jeder in sich! Sie ist in jeden einzelnen Menschen eingeschrieben.. Ein heiliger Papst, in aller Welt geschätzt und als Philosoph verehrt, gab dieser Wahrheit einen Namen: Johannes Paul II. in der „Theologie des Leibes“.

„logos“ – steht für die Lehre und „theo“ – für Gott, also sprechen wir von der Lehre Gottes über den Leib! Der Leib des Menschen, geschaffen von Gott, dem Schöpfer, trägt diese Wahrheit in sich – oder ist ihnen jemand bekannt, der tatsächlich mit dem Storch auf die Welt gekommen ist? Diese Wahrheit ist wie die Schwerkraft. Sie ist real und kraftvoll – und doch verborgen, nicht auf den ersten Blick sichtbar und vor allem: unveränderlich! Auch wenn man noch so sehr und noch so lange dagegen ankämpft, bleibt diese Wahrheit das Absolute, das Wahre und das Schöne, denn sie kommt von Gott selbst! Wir haben gelernt, die Schwerkraft zu akzeptieren – selbst wenn sie vom Europaparlament morgen per Gesetz abgeschafft würde, blieb sie eine unveränderbare Wahrheit! Das wissen wir alle – und so ist es auch mit dem Leib. Dabei geht es um viel mehr als um den Leib: Es geht um unsere Sexualität, um das Schönste und Intimste, was Mann und Frau einander schenken können, es geht darum. sich voll und ganz dem anderen anvertrauen zu können und ihn bedingungslos zu lieben, und es geht auch darum, bei all dem die Fruchtbarkeit absolut zu integrieren.

Wie gegensätzlich ist oft die Realität: Es scheint, als würden wir uns gegenseitig nur gebrauchen und voneinander konsumieren – den Leib zweckentfremden, seiner schöpferischen Natur berauben!

Liebst du schon – oder gebrauchst du noch?

Diese Frage ist nicht nur provokant. Das wäre viel zu kurz gedacht. Sie soll zum Nachdenken, Reflektieren, Anleiten herausfordern, um zu einem tieferen Verständnis von Sexualität zu kommen!

Quelle: Pixabay CC0 Creative Commons

Start einer Reihe

Zu diesem Nachdenken, vielleicht auch Prüfen, lade ich Sie ein. Auf THE CATHWALK werde ich nach und nach Artikel über die „Theologie des Leibes“ von Johannes Paul II. veröffentlichen. Dabei wird es nicht so sehr um theologisch-philosophische Ansätze dieser Lehre gehen, sondern der Fokus liegt vielmehr auf den praktischen Aspekten. Ich versuche also, so nahe wie möglich an der Realität, der Zeit, unseren Situationen, sprich im Jahr 2017 mit all seinen Brennpunkten und Herausforderungen dran zu sein.

Was ist meine Motivation? Zwei Jahre Studium an der philophisch.-theologischen, päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz über die „Theologie des Leibes“ nach JPII. haben mich vieles lernen, begreifen und verinnerlichen lassen. Als nun einer vom Bischof gesendeter akademischer Referent will ich eines sicher nicht: keine Antworten geben! Mir geht es nicht darum philosophisch über eine Lehre schreiben zu können. Mein Herz brennt für die „Theologie des Leibes“, weil diese das Leben verändern kann! Ich bin fest überzeugt, dass diese Lehre, diese Wahrheit, wie eine gute Medizin für eine erkrankte Welt wirken kann!

Die Garantie für diese Medizin gibt uns nämlich ein sehr bekannter Arzt. Dieser stellt auch das Rezept dafür aus: Jesus Christus selbst!

Ich lade Sie ein, ja noch mehr ermutige ich Sie, diesen Beiträgen zur „Theologie des Leibes“ etwas Zeit zu schenken, um so Ihrer Identität und der Wahrheit über Ihren Leib näherzukommen, als Sie es vielleicht jemals waren!

Der Beitrag Liebst du schon – oder gebrauchst du noch? erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Christian Schallauer verfasst.

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„Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) https://www.thecathwalk.de/2017/05/15/unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe https://www.thecathwalk.de/2017/05/15/unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe#comments Mon, 15 May 2017 09:00:03 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=11150 Die Enzyklika „Humanae vitae“ von 1968 ist seit ihrer Entstehung starken Angriffen ausgesetzt, weil sie Sexualität und Fortpflanzung zusammen denkt. Die entscheidenden Aussagen dazu in der Enzyklika Pauls VI., lauten: „Wenn jemand daher einerseits Gottes Gabe genießt und anderseits – wenn auch nur teilweise – Sinn und Ziel dieser Gabe ausschließt, [Fortpflanzung] handelt er somit […]

Der Beitrag „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Die Enzyklika „Humanae vitae“ von 1968 ist seit ihrer Entstehung starken Angriffen ausgesetzt, weil sie Sexualität und Fortpflanzung zusammen denkt. Die entscheidenden Aussagen dazu in der Enzyklika Pauls VI., lauten:

„Wenn jemand daher einerseits Gottes Gabe genießt und anderseits – wenn auch nur teilweise – Sinn und Ziel dieser Gabe ausschließt, [Fortpflanzung] handelt er somit im Widerspruch zur Natur des Mannes und der Frau und deren inniger Verbundenheit; er stellt sich damit gegen Gottes Plan und heiligen Willen.“

Die Neu-Kommunikation Johannes Pauls II. wird „Theologie des Leibes“ genannt. Als Quelle der sittlichen Normen galten für den jungen Wojtyla nicht Willensäußerungen Gottes, sondern das Sein des Menschen. Als junger Dozent hatte Wojtyla einen autoteleologischen Ansatz, der für ihn prägend blieb. Bestimmend für seine Theologie und Philosophie waren vor allem Johannes von Kreuz, Max Scheler, Kant und Thomas von Aquin.

Der Begriff „Theologie des Leibes“ wurde von Johannes Paul II. selbst als Arbeitsthese bei seiner letzten Mittwochskatechese 1984 geprägt. Die Katechesen zur Theologie des Leibes fanden von 1979 bis 1984 in Rom statt und gehen ursprünglich auf die Vorbereitungszeit der Bischofssynode 1980 mit dem Thema: „Über die Aufgaben der christlichen Familie in der heutigen Welt“, zurück. Das Ergebnis der Synode ist das Apostolische Schreiben Familiaris consortio. Insgesamt handelt es sich um 129 Katechesen. Die Theologie des Leibes gründet in biblischer Anthropologie, vor allem in drei Schlüsselstellen: Mt.19,3–9, in der es um die Ehe geht. Mt. 22,24–30, in dem vor allem das Thema Ehebruch vorkommt und die Stellen über die Auferstehung (Mt. 22,24–30; Mk. 12,18–27; Lk. 20,27–40).

Deutlich wird also bei Johannes Paul II., dass es sich um die theologisch-biblischen Grundlagen der katholischen Ethik handelt. Diese bestätigen nach Johannes Paul II. voll und ganz Humanae vitae: „der ganze, als ‚Theologie des Leibes‘ bezeichnete biblische Hintergrund [bietet] wenn auch indirekt, die Bestätigung der Wahrheit der in Humanae vitae enthaltenen moralischen Norm“. Der Grund für das Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung durch Gottes Willen liege darin, dass Verhütungsmittel gegen die Wahrheit über den Menschen seien. Gott tritt nach dieser Darstellung als Anwalt für die Wahrheit des Menschen ein. Insofern sollen hier Glaube, Anthropologie und Philosophie zusammengedacht werden.

Versuch der Neuvermittlung: Christopher West

Besonders in den USA gibt es vor allem katholische Laien, die bestrebt sind, die katholische Sexualmoral ganz im Sinne der Päpste Paul VI. und Johannes Paul II., die hier theologische bzw. anthropologische Grundlagen legten, zu vermitteln. Ein bedeutender Name in dem Kreis dieser katholischer Laien ist Christopher West. Als Personen, die ihn inspirierten, nennt er den Playboy-Gründer Hugh Hefner und Johannes Paul II. Die auf den ersten Blick widersprüchliche Konstellation wird verständlich, wenn man sich mit seinen Büchern befasst. Hefner sei als Puritaner, wie er in einem Interview deutlich mache, ohne körperliche Zuneigung wie Küsse und Umarmungen aufgewachsen. Er habe daher das Playboy-Magazin als persönliche Antwort auf die Heuchelei des puritanischen Erbes gegründet.

Als Quelle für das Interview nennt West  eine Internetseite, gibt aber keinen genauen Link an. West interpretiert das von ihm angegebene Interview so, dass Hefner auf der einen Seite die „Krankheit des Purtanismus“ zwar richtig diagnostiziert habe, auf der anderen Seite jedoch ein falsches Heilmittel empfehle, nämlich „Genuss“. Damit sei er von einem Extrem in ein anderes geraten. Als geeignetes Heilmittel gegen eine gestörte Sexualität empfiehlt West die „Theologie des Leibes“ nach Johannes Paul II. Wests Buch beginnt in seiner Einleitung mit der Beschreibung eines Phänomens. West hört Popmusik über Liebe im Radio. Moderne Liebesmusik sieht West als Verfallsgeschichte der wahren Liebe und zitiert dazu Benedikt XVI.: „Das Wort ‚Liebe‘ ist heute zu einem der meist gebrauchten und auch missbrauchten Wörter geworden“. Weiterhin sagt West: „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“.

West will nun in seinem Buch die Antwort geben, wieso das der Fall ist und wo man noch die Liebe, die zufriedenstellt, finden kann. Sein Ausgangspunkt ist also die säkulare Welt, wie er sie wahrnimmt. Das Ziel ist die Bekehrung der Menschen. West sieht das Kernproblem der katholischen Sexualmoral in der Kommunikation. Er steht voll in der Lehre Humanae vitaes, der theologischen Interpretation Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. Die Kernthese Wests lautet:

„Die katholische Kirche hat – trotz der angeblichen Anti-Sex-Stimmung – eine Vision der sexuellen Liebe, die weit ruhmreicher ist, als alles, wovon Sigmund Freud, Hugh Hefner, Britney Spears oder Howard Stern träumen können.“

Liest man das Buch, so sieht man, dass West mit päpstlichen Enzykliken argumentiert, vor allem mit der ersten von Benedikt XVI.: „Deus caritas est“, auf die sich auch Wests These bezieht. Auch bezieht er sich auf die von Johannes Paul II. entwickelte „Theologie des Leibes.“ Weiterhin zitiert er die Bibel und den Katechismus der katholischen Kirche. Am Ende schließt er sein Buch mit der Anrufung des Heiligen Geistes: „Komm Heiliger Geist. Komm fülle unsere Herzen mit dem Feuer deiner Liebe, damit wir die Welt in Brand stecken mögen!“

Deutlich bei all dem wird, dass West aus der Glaubensperspektive schreibt. Zwar gibt es anthropologische und philosophische Aspekte, aber diese werden im Rahmen der Glaubensverkündigung eingebracht. Aber beschränkt sich der Kreis derjenigen, die diese Lehre annehmen damit nicht auf einen sehr kleinen Kreis? Können Menschen, die nicht glauben oder eine andere Sichtweise haben von der Theologie des Leibes überzeugt werden? Es ist für die affirmative Beantwortung der letzten Frage zentral, dass die Theologie des Leibes als allgemein vernünftig gelten kann.

Siehe auch Teil 2: 

Literatur und Quellen:

Der Beitrag „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Von der Pornodarstellerin zur Pastorin https://www.thecathwalk.de/2017/03/16/von-der-pornodarstellerin-zur-pastorin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-der-pornodarstellerin-zur-pastorin https://www.thecathwalk.de/2017/03/16/von-der-pornodarstellerin-zur-pastorin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-der-pornodarstellerin-zur-pastorin#comments Thu, 16 Mar 2017 20:28:28 +0000 http://thecathwalk.de/?p=10518 Nach einem Autounfall findet eine Pornodarstellerin zum Glauben an Jesus Christus. Heute leitet sie gemeinsam mit ihrem Mann eine christliche Gemeinde. Crystal Bassette leitet heute zusammen mit ihrem Mann David eine christliche Gemeinde in Kalifornien. Bevor Bassette zum Glauben fand, wirkte sie als Porno-Darstellerin in mehr als 100 Filmen mit. Im Alter von 16 Jahren […]

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Nach einem Autounfall findet eine Pornodarstellerin zum Glauben an Jesus Christus. Heute leitet sie gemeinsam mit ihrem Mann eine christliche Gemeinde.

Crystal Bassette leitet heute zusammen mit ihrem Mann David eine christliche Gemeinde in Kalifornien. Bevor Bassette zum Glauben fand, wirkte sie als Porno-Darstellerin in mehr als 100 Filmen mit. Im Alter von 16 Jahren brachte die Amerikanerin ihr erstes Kind zur Welt und nahm alleinerziehend aus Geldnot Jobs als Stripperin und Pornodarstellerin an.

In der Porno- und Erotikindustrie Kaliforniens verdiente sie unter dem Pseudonym Nadia Hilton ein Vermögen. Doch die Tätigkeit als Darstellerin in Pornofilmen forderte auch ihren Tribut. „Ich musste jedes Mal meinen Schmerz mit Alkohol und Medikamenten betäuben“, erklärt Bassette laut der britischen Boulevardzeitungen Daily Mail und The Sun. Demnach hatte es Bassette zehn Jahre lang in der Pornobranche ausgehalten, obwohl schon der Einstieg ein traumatisches Erlebnis für die junge Frau gewesen war. „Ich erinnere mich, dass ich nach der Szene für zwei Stunden weinend in der der Dusche gesessen bin“, berichtet sie. Bis zu 300.000 Dollar verdiente sie als Porno-Actress pro Jahr.

Opfer von sexuellem Missbrauch

Ein schwerer Autounfall brachte Bassette 2014 zu dem Entschluss, ihr Leben grundlegend zu ändern. Sie suchte Zuflucht in der Religion. Zusammen mit ihrer Mutter und der Schwester besuchte sie einen Gottesdienst. „An dem Tag, an dem mein Leben gerettet worden ist, kam es mir so vor, als würde mich der Prediger direkt ansprechen“, berichtet sie. „Es war so, als würde er nur zu mir predigen. Ich hatte das Gefühl, dass Gott durch die Predigt zu mir spricht und alles was er sagte, fühlte sich richtig an.“ Bassette änderte ihr Leben, gab den Job als Pornodarstellerin auf. Der Pastor, Dave, wird später ihr Ehemann und der Vater zweier weiterer Kinder.

Bassette, die sich nach eigenen Angaben einer Therapie unterzogen hat, denkt, dass der Missbrauch, den sie als Kind erfahren hat, mit verantwortlich war für ihre Entscheidung, in die Porno-Industrie zu gehen.Zusammen mit ihrem Mann Dave gründete sie eine Gemeinde unter dem Namen „New Beginnings Christian Life“ in Fulton bei New York. Auf YouTube betreibt das Ehepaar einen eigenen Kanal, um Predigt-Videos zu verbreitgen. Mit ihrer Lebensgeschichte möchte Bassette Hoffnung machen und andere Menschen inspirieren. „Meine Vergangenheit hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und Gott hat mein ganzes Leben umgekrempelt.“ (pro)

Von: nob, Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de 

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Neue Analyse zeigt: Pornographie macht Männer unzufrieden mit der eigenen Beziehung https://www.thecathwalk.de/2017/03/15/neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung https://www.thecathwalk.de/2017/03/15/neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung#respond Wed, 15 Mar 2017 09:29:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=10511 Von Mary Rezac DENVER (CNA Deutsch).- Männer, die Pornographie konsumieren sind eher unzufrieden mit ihrer eigenen Beziehung – und das nicht nur sexuell: Das zeigt eine neue Analyse von 50 wissenschaftlichen Studien. „Der Gebrauch von Pornographie steht in Zusammenhang mit einem niedrigeren Grad an Zufriedenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.“ Ausgwertet wurden die Daten von Querschnittserhebungen, Längsschnittuntersuchungen, und […]

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Von Mary Rezac

„Der Gebrauch von Pornographie steht in Zusammenhang mit einem niedrigeren Grad an Zufriedenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.“ Ausgwertet wurden die Daten von Querschnittserhebungen, Längsschnittuntersuchungen, und Experimenten.“ Besonders ein erheblich „niedrigerer sexueller und relationaler Zufriedenheitsgrad“ unter männlichen Pornographie-Sehern wurde festgestellt.

Insgesamt wurden die Daten von 50.000 Teilnehmern in zehn Ländern analysiert.

Diese Meta-Studie widerspricht einem anderen kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht, demzufolge Pornographie einen positiven Einfluss auf seine Nutzer hat. Wer hat also recht?

„Pixel statt Personen ist ungesund“

Für Kritiker der Industrie und ihrer Auswirkungen auf Menschen, Beziehungen und die ganze Gesellschaft ist der Fall mitlerweile wissenschaftlich klar. Auch für die Sexualität ist das Porno-Phänomen schädlich: „Pornographie ist sex-negativ“, so Dawn Hawkins, Direktorin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE) in einer Stellungnahme zur neuen Analyse.

NCOSE ist eine Organisation, die nach Angaben auf ihrer Webseite Pornographie bekämpft indem sie auf die Zusammenhänge zwischen Pornographie mit Menschenhandel, Gewalt gegen Frauen, Kindesmissbrauch und Sucht hinweist.

„Pornographie verdrahtet die Sexualität einer Person mit den Pixeln auf einem Bildschirm statt einer echten Person. Das ist an und für sich nicht vereinbar mit gesunden, biologischen Beziehungen. Umfangreiche Forschungsergebnisse weisen daraufhin, dass Pornographie in mehrfacher Hinsicht einen negativen Einfluss auf Frauen wie Männer hat, und diese neue Meta-Analyse leistet zu diesem Dialog einen wichtigen Beitrag.“

National Center on Sexual Exploitation (NCOSE)

Hawkins betonte, dass die Analyse den Ergebnissen der Studie widerspricht, die den Titel trägt „Porn Sex Versus Real Sex: How Sexually Explicit Material Shapes Our Understanding of Sexual Anatomy, Physiology, and Behaviour“ („Porno-Sex und Echter Sex: Wie sexuell freizügige Inhalte unser Verständnis sexueller Anatomie, Physiologie und Verhalten prägen“). Diese Studie behauptet dass Pornographie sich positiv auf Beziehungen und Sexualität auswirke Grundlage dieser Arbeit: Eine Erhebung über den wahrgenommenen Einfluss von Pornographie auf das Leben der Teilnehmer.

„Diese Forscher stellten den Umfrage-Teilnehmern Fragen über die Auswirkung ihres Pornographie-Konsums mittels einer fehlerhaften Methodik, die ausschliesslich zu positiven Ergebnissen führen konnte“, so Hawkins. „Und dann stellten sie diese Ergebnisse als unparteiisch und gültig dar, trotz der verzerrten Vorgehensweise“.

Wachsende Kritik in Politik und Gesellschaft

Tatsächlich ist Pornographie immer stärkerer Kritik ausgesetzt. Die gesundheitlichen und anderen Folgen von Porno-Konsum, etwa für zwischenmenschliche Beziehungen, steht dabei im Mittelpunkt.

In Ländern wie den USA und Großbritannien wächst der Widerstand auch politisch und in der Pop-Kultur. Die Partei der Republikaner bewertet seit der jüngsten „National Convention“ in ihrem Programm Pornographie-Konsum als gesellschaftliche Gesundheitskrise – wenige Monate zuvor hatte der US-Bundesstaat Utah eine solche ebenfalls ausgerufen.

Auch der britische Comedy-Star Russel Brand – selbst kein Kind von Traurigkeit – sowie bekannte Schauspieler, darunter Joseph Gordon-Levitt und Rashida Jones, der ehemalige Profi-Footballer und TV-Darsteller Terry Crews gehören zur wachsenden Gruppe der Prominenten, die sich mittlerweile öffentlich gegen Pornographie, sein Suchtpotential und seine schädlichen Wirkungen auf Beziehungen ausgesprochen haben.

„Wie Zigaretten in den 1950er Jahren“

Smartphones und andere mobile Endgeräte haben Pornographie noch leichter verfügbar gemacht als es das Internet ohnehin schon machte. Somit wächst auch die Pornographie-Sucht. Als Reaktion darauf haben sich viele Gruppen online gebildet, die Menschen unter anderem mit Beratung, neuen Apps und Videos dabei helfen, ihre Porno-Abhängigkeit zu überwinden.

Gleichzeitig gibt es – trotz der wissenschaftlichen Befunde – starke Vorurteile, denen zufolge Pornographie Teil einer gesunden Sexualität sein kann.

„Heutzutage ist Pornographie dermassen allgegenwärtig, dass viele Personen mit Porno-Konsum aufgewachsen sind und es als normalen und gesunden Teil von Sexualität betrachten“, sagte Haley Halverson, Kommunikations-Leiterin von NCOSE gegenüber CNA.

„Aber wir wissen, dass etwas nicht gleich gesund oder nützlich ist, nur weil es anerkannte Norm ist“, so Halverson. So sei es in den 1950er Jahren auch mit Zigaretten gewesen.

Mit Blick auf die Frage, ob das Problem dadurch gelöst werden könne, dass man zumindest ethische Prinzipien in der Industrie durchsetzte, sagte Halverson, dass dies nicht die Lösung sei. Der Schaden, den Pornographie anrichte, würde dadurch nicht verhindert.

„Pornographie bedeutet, eine Person zu dehumanisieren, indem man sie zu einer Ansammlung von Körperteilen zum Zweck der eigenen, selbstsüchtigen sexuellen Befriedigung reduizert“, so Halverson zu CNA. Einen anderen Menschen so zu sehen oder behandeln sei in sich nicht ethisch.

Nur eine Gesellschaft, die Pornographie ablehne, könne die Menschenwürde einer jeden Person auch wirklich achten.

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Das ist das Geheimnis einer guten Ehe: 5 konkrete Tipps für alle Paare https://www.thecathwalk.de/2017/01/31/das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare https://www.thecathwalk.de/2017/01/31/das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare#respond Tue, 31 Jan 2017 08:14:58 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8640 Von María Ximena Rondón und Abel Camasca   MEXIKO-STADT , (CNA Deutsch).- Was ist das Geheimnis einer guten Ehe? Ausgehend von dieser Frage hat Pater Ángel Espinosa de los Monteros, ein bekannter mexikanischer Priester und Experte für Familienfragen, in einem Interview mit CNA 5 konkrete Tipps für eine gute Ehe zusammengefasst. Eine richtige, richtig gute Verlobungszeit Wenn Pater […]

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Von María Ximena Rondón und Abel Camasca
  1. Eine richtige, richtig gute Verlobungszeit

Wenn Pater Ángel Espinosa de los Monteros empfiehlt, sich um eine richtige, richtig gute Verlobungszeit zu bemühen, dann unterstreicht er dabei die Notwendigkeit, den anderen in dieser Zeit gut kennenzulernen.

„Man muss sehr ehrlich sein, du musst dich so präsentieren, wie du bist und nicht, wie du sein willst oder möchtest, aber nicht bist. Du musst du selbst sein. So wirst du „die richtige Person finden.“

  1. Daran denken, dass die Ehe für immer ist

Pater Espinosa sagte, dass du „wissen musst, dass es vom Moment deiner Hochzeit an kein Zurück gibt, denn es ist eine Verpflichtung für das ganze Leben.“

Er betonte, dass es wichtig sei, sich bewusst zu werden, dass es für das ganze Leben ist. Wenn das nicht so ist, dann soll jemand nicht heiraten und auch nicht sagen „ich werde dich immer lieben.“

Er warnte auch davor, dass zerbrochenen Ehen „Kinder ohne Väter zurücklassen.“

  1. Sich um den anderen sorgen und kümmern

Nach der Hochzeit und den Flitterwochen, so der Priester, muss man sich um die eheliche Verbindung sorgen und kümmern. Die Ehe sei wie ein eigenes Haus, das man pflegt. „Du bist nicht in einer Mietwohnung, aus der du an irgendeinem Tag ausziehst, wenn du willst, und deshalb keine Reparaturen durchführst, weil du ja kein Geld in Dinge steckst, die dir nicht gehören.“

„Man muss sagen: Das ist mein Haus, das ist mein Heim, das sind meine Kinder, das ist der Mensch, der mich liebt; das ist für immer und daher investiere ich, kümmere ich mich, sorge ich mich darum.“

Zu den Dingen der „Pflege“ der Ehe, zu denen der Priester rät, gehört es, den Partner mit „größtmöglicher Güte“ zu behandeln, ihm Vorrang vor den Kindern zu geben, oft als Paar auszugehen und: verzeihen zu können.

  1. Immer verzeihen können

Pater Espinosa sagt, die Vergebung sei ein Prozess. Es gebe Menschen, denen es schwerer fällt, zu vergeben; auch hänge es davon ab, wer uns verletzt habe, und wie schwer.

„Was am meisten weh tut ist, wenn man nach einer schweren Beleidigung nicht um Verzeihung bittet. Wenn du tust, als wäre nichts passiert. Statt dass mein Herz heilt, wird es härter, trauriger, bis der Moment kommt, an dem ich sage: ´Was er mir angetan hat, reut ihn gar nicht´.“

Es gibt in der katholischen Kirche viele Hilfen, um verzeihen zu können, wie die Sakramente, die Eucharistie, den Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, so der Priester.

„Einem Menschen, der Gott und seiner Gnade nahe ist, fällt es leichter, zu verzeihen. Aber ich sage immer – denn es kann sein, dass mir Leute zuhören, die Gott nicht nahe sind – dass die Vergebung ein Prozess ist. Verzeihe sofort, aber erwarte nicht, sofort geheilt zu werden“ fügte er hinzu.

Der Priester betonte, dass es eine große Hilfe sei, „um Vergebung zu bitten und zu versichern, dass so etwas nicht mehr passieren wird.“

  1. Den Kinder eine richtige Erziehung geben

Pater Espinosa betont, dass Eltern irren, wenn sie glauben, ein Kind zu erziehen bestehe darin, ihm Anstand und gutes Verhalten beizubringen. Das greift viel zu kurz, denn:

„Wenn das auch ein Teil der Arbeit ist, so besteht die Erziehung doch darin, die Person in ihrer Ganzheit zu formen: ihre Intelligenz, ihr Bewusstsein, ihre Spiritualität, ihren Willen, ihr Herz und ihren Charakter.“

Das sei alles andere als nur ein paar vage Benimmregeln zu vermitteln. „Eines Tages wirst du deinen Sohn oder deine Tochter an einen anderen Menschen übergeben. Was wirst du ihm geben? Eine Person, die sich kontrollieren kann, oder eine Person die beleidigen wird, oder schlagen, drohen, und so weiter?“

Der Priester fügte hinzu, dass in der Erziehung der eigenen Kinder wichtig sei, dass die Eltern dafür sorgen, dass diese die Werte der eigenen Familie gut kennen.

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Jugendportal von ARD & ZDF: Sex-Tipps und linke Wutreden https://www.thecathwalk.de/2017/01/10/jugendportal-von-ard-zdf-sex-tipps-und-linke-wutreden/?pk_campaign=feed&pk_kwd=jugendportal-von-ard-zdf-sex-tipps-und-linke-wutreden https://www.thecathwalk.de/2017/01/10/jugendportal-von-ard-zdf-sex-tipps-und-linke-wutreden/?pk_campaign=feed&pk_kwd=jugendportal-von-ard-zdf-sex-tipps-und-linke-wutreden#comments Tue, 10 Jan 2017 15:56:29 +0000 http://thecathwalk.de/?p=9599 Deftige Sex-Tipps und linker politischer Aktionismus – dafür werden die Rundfunkgebühren beim Jugendportal „Funk“ ausgegeben. Gute Ansätze kommen beim jungen Angebot von ARD und ZDF zu kurz. Eine Web-Kritik von Moritz Breckner 45 Millionen Euro im Jahr. Das ist das Budget des Jugendportals „Funk“, das ARD und ZDF seit dem 1. Oktober betreiben. Es lohnt […]

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Deftige Sex-Tipps und linker politischer Aktionismus – dafür werden die Rundfunkgebühren beim Jugendportal „Funk“ ausgegeben. Gute Ansätze kommen beim jungen Angebot von ARD und ZDF zu kurz.

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Funken nun auf öffentlich-rechtlichen Wellen: Moritz Neumeier (links unten) und Rayk Anders (rechts oben) besprechen die politische Lage, Suzie Grime (links oben) und Mai (rechts unten) führen derweil Interviews. Foto: www.funk.net

Eine Web-Kritik von Moritz Breckner

45 Millionen Euro im Jahr. Das ist das Budget des Jugendportals „Funk“, das ARD und ZDF seit dem 1. Oktober betreiben. Es lohnt sich, diese Zahl im Kopf zu haben, wenn man sich näher betrachtet, was genau da aus dem Geld der Gebührenzahler finanziert wird.

„Fickt euch!“ heißt eines der Formate, das auf Funk beweisen soll, dass die GEZ-Gebühren auch für Leute zwischen 14 und 29 Jahren, so die Zielgruppe, ausgegeben werden. Die YouTuberin Kristina Weitkamp erklärt dort zum Beispiel, wie man sich am besten selbst befriedigt. Erklärtes Ziel dabei: Aufzeigen, wie vielfältig Sex sein kann und Fragen klären, die man sich sonst nicht zu stellen traut.

Politisch hat Funk unter anderem den Kabarett-Kanal „Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier“ im Angebot. Zu sehen ist der „Stand-Up-Künstler“ Moritz Neumeier, der in etwa fünfminütigen Clips beispielsweise gegen das Burka-Verbot, „bescheuerte“ CSU-Politiker oder die AfD wettert. „Irgendwann haben sich die Menschen abgehängt gefühlt“, referiert er anlässlich des Tages der Deutschen Einheit über die Menschen im Osten Deutschlands. „Und dann wurden sie ein bisschen depressiv, und fanden das alles doof, dann wurden die ersten wütend, und heute laufen sie alle der verfickten AfD hinterher.“

Originell soll wohl sein, dass Neumeier etwa alle 40 Sekunden aus einem Kaffeebecher schlürft und seine Weisheiten vorträgt wie jemand, der sich schon recht spät am Abend zu einem ungebetenen Vortrag am Stammtisch erhebt. Ausdrücke wie „Kacke“, „beschissen“ oder das F-Wort natürlich inklusive.

Gute Ansätze kommen viel zu kurz

Das zweite politische Flaggschiff von Funk ist die Sendung „Headlinez“ mit dem freien Journalisten Rayk Anders. In dem fünf- bis zehnminütigen Format sitzt Anders an einem Schreibtisch und tut so, als würde er über politische Vorgänge aufklären. Das Setting erinnert an den britischen Comedian John Oliver, ist im Gegensatz zu dessen wöchentlicher TV-Sendung allerdings weder lustig noch intellektuell ausgereift. Melodramatisch führt Anders seinen Zuschauern vor Augen, wie sehr er an der Dummheit seiner Mitmenschen verzweifelt. Die CDU charakterisiert Anders beispielsweise als eine Partei, die fremdenfeindliche Wahlkämpfe geführt, Homophobie salonfähig gehalten und „auf Geringverdiener geschissen“ hat. Diese Meinung darf man haben und äußern, nur sollte dann jedem klar sein, wo der Mann politisch steht – nämlich an einer Stelle, an der er nicht zur Ausgewogenheit des „Funk“-Angebots beiträgt. In einem anderen Beitrag macht sich Anders über Teilnehmer der „Demo für alle“ lustig und nennt sie „verbitterte hängengebliebene Leute“.

Anders hat auch gute Filme im Angebot – etwa den Beitrag „Kaputtgespart und ausgelacht“, der auf die Probleme der Polizei in Deutschland aufmerksam macht und die Politik dafür in die Pflicht nimmt. Auch der Film „Raser: Asozial und Spaß dabei“, der sich mit tödlichen Unfällen im Zusammenhang mit illegalen Autorennen befasst, liefert gute Ansätze. Schade nur: Anders verschweigt in diesem Zusammenhang, dass zahlreiche Täter einen Migrationshintergrund haben und nur zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden. Mutig wäre es, mal darüber einen kritischen Beitrag zu drehen.

Zu den weiteren Formaten, die „Funk“ seinen Zuschauern bietet, gehören:

  • „Auf Klo”: Eine Frau namens Mai trifft Interviewpartnerinnen zu Gesprächen auf einer Toilette.
  • „Hochkant”: Hier gibt es kurze Reportagen aus aller Welt, zum Beispiel über die Belange von LGBTQ-Menschen in Weißrussland. Ganz gelungen ist ein Beitrag über einen jungen Methodisten-Pastor in den USA.
  • „Datteltäter”: Ein Christ, ein Konvertit, zwei Sunniten und eine Schiitin veralbern in dieser Comedy-Sendung Vorurteile gegen Muslime und „Islamophobie”. Aufs Korn genommen werden die AfD, aber auch der IS und Salafisten.
  • „Die Frage”: Michael Bartlewski geht in gelungenen Kurzfilmen relevanten Fragen nach, im Selbstversuch testet er ein Gefängnis, besucht eine Polizeischule und spricht mit behinderten Menschen über Diskriminierung im Berufsleben.

Unfairer Beitrag über Freikirchen sorgte für Unmut

Bereits in der Kritik stand das Reportage-Format „Jäger & Sammler”, das sich zum Start kritisch mit Freikirchen auseinandergesetzt hatte. Ein von den „Funk”-Journalisten interviewter Pastor hatte hinterher gegenüber pro erklärt, es sei die Absicht der Reporter gewesen, ihn und seine Gemeinde in ein schlechtes Licht zu rücken. Die Macher der Sendung sind laut „Funk”-Beschreibung „Persönlichkeiten mit einer klaren Haltung”, die sich sehr deutlich zu gesellschaftlichen Themen positionieren. Soviel kann man sagen: Das stimmt.

Mit „Funk” wollen ARD und ZDF jüngere Menschen erreichen. Die bisherige Umsetzung bietet dazu gute Ansätze, hat aber auch deutliche Schwächen. Funk ist politisch einseitig und erinnert stilistisch oft an den längst eingestellten Sender Viva 2: Wackelige Kamera, Fäkalsprache, alternativ anmutende Protagonisten. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier nicht alle Jugendlichen, sondern nur eine recht homogene hippe Szene angesprochen wird. Ob all das 45 Millionen Euro im Jahr wert ist, muss jeder Gebührenzahler für sich selbst entscheiden. (pro)

Quelle: Christliches Medienmagazin pro | www.pro-medienmagazin.de 

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Liebt einander! – Teil 3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3#respond Fri, 18 Nov 2016 08:31:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7756 Von Georg Dietlein Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ […]

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Von Georg Dietlein

Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ (Papst Franziskus) – Doch möglicherweise ist die Furcht vor der Versuchung gar nicht der richtige Weg, um ihr zu widerstehen. Die beste Methode, um den Nachstellungen des Teufels zu entgehen, ist nämlich die Liebe. Wenn ich aber nur ängstlich-schüchtern und mit verschlossenen Augen durch die Welt renne, entgeht mir jede Gelegenheit zu lieben und mich hinzugehen.

Blicken wir auf den Herrn! Wie ging Jesus mit den Frauen seiner Zeit um? Etwa mit Maria von Magdala oder der Samariterin am Jakobsbrunnen? Die Antwort lautet: Völlig unverkrampft – sehr mutig – und man könnte sogar sagen: „locker“ und unkonventionell. Jesus hat weder Hemmungen mit Maria von Magdala ins Gespräch zu kommen, die als besessene Prostituierte bekannt war, noch mit einer Samariterin, deren Volk mit den orthodoxen Juden befeindet war. Im Übrigen nimmt er sich einer Ehebrecherin an und rettet ihr in beeindruckender Weise das Leben: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (Joh 8, 7). Damit geht er einen Schritt, der für einen orthodoxen Juden seiner Zeit undenkbar gewesen wäre. Jesus gibt sich mit Sündern ab und macht sich damit unrein. Vielmehr noch: Er begegnet ihnen in Liebe und nimmt sie sogar als Gesprächspartner für tiefgehende theologische Diskussionen ernst.

Mit anderen Worten: Jesus hat hohe Achtung vor den Frauen seiner Zeit. Für ihn sind Frauen und Männer nicht nur gleich viel wert, sondern bedürfen auch in gleicher Weise seiner liebevollen Begegnung. Jesus geht unverkrampft und unverblümt auf Frauen zu, spricht mit ihnen und heilt sie. Viele Frauen gehören zu seinen engsten Freunden und möglicherweise wird sich auch die eine oder andere in Jesus verliebt haben.

Doch Jesus kennt seine Sendung – auch in dieser Hinsicht. „Ich bin gekommen, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung und den Blinden das Augenlicht zu verkünden und die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen.“ (Lk 4, 18) Die Sendung Jesu und seine Liebe sind universal. Seine Liebe geht so weit, dass er sich der ganzen Welt verschenken möchte. Darum ist sein Lebensstil auch die Ehelosigkeit.

Vielleicht kann der beeindruckende Umgang Jesu mit dem anderen Geschlecht auch uns dabei helfen, in diesem Punkt zu wachsen. Gehen wir unverkrampft, offen und interessiert in den Tag und lassen wir uns wirklich mit aller Liebe auf den Nächsten ein. Wenn wir etwa an einer attraktiven jungen Dame bzw. einem attraktiven Herrn vorbeigehen, so brauchen wir unsere Augen nicht aus Angst verschließen oder uns dafür schämen, dass wir unser Gegenüber körperlich attraktiv finden. Danken wir Gott dafür, dass er seine Schöpfung so schön gemacht hat und uns liebt – etwa mit einem kleinen Stoßgebet: „Ich danke Dir, Gott, dass Du Deine Schöpfung so schön gemacht hast. Im Menschen, der Dein Abbild ist, offenbarst Du uns die Schönheit Deiner Liebe!“

Freilich sollten wir unsere Sinne auch stets unter Kontrolle haben. Äußere Schönheit ist nicht alles im Leben. Lassen wir uns zunächst auf die Person ein und lernen sie in ihrer Ganzheitlichkeit kennen. So schwer dies manchem fallen wir: Einer Dame tief in den Ausschnitt zu schauen oder ihr Hinterteil zu begutachten mögen animalische Instinkte in uns sein, gehen aber an der Würde der menschlichen Person vorbei. Vielleicht kann es daher sogar ratsam sein, zu gewissen Personen zunächst Distanz zu halten und sich nicht von ihren körperlichen Reizen überfluten zu lassen. Ein Schritt zurück, ein Blick auf den Boden und andere Abtötungen der Sinne können hier sehr nützlich sein. Lassen wir uns nicht zu Sklaven unserer Sinne und Triebe machen. Allein die Liebe zählt!

Die Reife und Frische der Liebe

Nicht nur die Psychologie, sondern auch die Erfahrung lehrt uns, dass sich Liebe im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt. Am deutlichsten wird dies etwa bei der Ehe. Wohl kaum jemand wird nach 20 Jahren Ehe dieselben Gefühle empfinden wie beim ersten Kuss als verliebter Teenager. Liebe befindet sich in einem Reifungsprozess. Es ist ein langer Weg vom Verliebt-Sein bis hin zu jener reifen Liebe, die bereit und belastbar genug ist, um Ehe und Elternschaft zu tragen, die auf einer tiefen Treue basiert.

Am Anfang jeder Liebesbeziehung stehen die großen Gefühle. Doch wir alle wissen: Diese Gefühle verfliegen nach einiger Zeit. Gleich beim ersten großen Streit sind sie möglicherweise spurlos verschwunden. Was hält die Beziehung dann noch zusammen? Was bleibt als Grundlage dieser Liebe? – Übrigens gibt es sogar einige Paare, die diese sehr emotionale Phase überspringen – etwa solche, die sich bereits von Jugend auf kennen und bei denen tiefes Vertrauen gewachsen ist. Sollte aus dieser Vertrauensbeziehung plötzlich eine Liebesbeziehung werden, spielen sicherlich auch Gefühle eine große Rolle. Wesentlich für die Beziehung ist allerdings: Ich kenne den anderen mit seinen Stärken und Schwächen und nehme ihn als Person unbedingt an – ein tiefes Grundvertrauen und eine innige Kameradschaft, die weniger auf Gefühlen als auf Erfahrung basiert.

Wer verliebt ist, der erlebt eine Phase der emotionalen Hochstimmung, des Idealismus und der Überschwänglichkeit, zugleich aber auch eine Phase der Blindheit, der Abhängigkeit und der emotionalen Kurzschlüsse. Das lateinische Sprichwort „amantes amentes“ drückt eine einfache Lebenserfahrung aus: Verliebte Menschen verhalten sich wie verrückte Menschen. Diese Erfahrung wird gestützt vom medizinischen Befund: Ein verliebtes Gehirn entspricht einem Gehirn im Drogenrausch. Und hier zeigt sich auch eine der gefährlichen Seiten der Liebe: Wie Drogen so macht auch die Liebe abhängig. „Die Liebe ist eine Krankheit, die nur der geliebte Mensch heilen kann.“1 Menschen, die verliebt sind, neigen zu unüberlegten Aktionen, eben weil ihre Gefühlswelt sie in ihrer Freiheit einschränkt.

Die Antwort auf diese Ambivalenz des Verliebt-Seins lautet: Reife. Lasst Eure Liebe reifen! Nehmt Euch viel Zeit füreinander. Überstürzt nichts. Lernt Euch erst einmal einander kennen, bevor ihr das erste „Ich liebe Dich“ über die Lippen bringt. „Ich bin verliebt in Dich“ ist etwas anderes als „Ich liebe Dich“. Prüft Eure Liebe – aufrichtig, ehrlich und erwachsen. Geht es Euch nur um Sex? Oder empfindet ihr echte Sympathie füreinander, die so weit geht, dass ihr Euer ganzes Leben miteinander verbringen könntet? Nehmt Euch wirklich Zeit und beantwortet gemeinsam diese Fragen, so sehr dies in puncto Ehrlichkeit für einen Verliebten werden könnte: Was bedeutet für mich Liebe?

Wo führt diese Liebe hin? Worin findet diese Liebe ihre Vollendung? Was liebe ich an Dir? Was hasse ich an mir? Worin bestehen unsere Gemeinsamkeiten? Wäre ich bereit mein größtes Hobby für Dich aufzugeben? Wäre ich bereit meinen Beruf für Dich aufzugeben? Bin ich im Falle eines Konfliktes zwischen uns bereit, meine Bedürfnisse und Interessen für Dich zurückzustellen? Kann ich verzichten? Bin ich bereit, Dir auch die Treue zu halten, wenn Du erkrankst oder Dich grundlegend veränderst? Bin ich bereit Verantwortung für Dich und unsere Kinder zu übernehmen?

Wir merken direkt: Liebe ist mehr als Sympathie, Wohlwollen und „Schmetterlinge im Bauch“. Liebe muss auch Verantwortung tragen und ertragen. Sie muss zurückstecken und verzeihen. Sie muss bereit sein zu geben ohne zu nehmen, zu lieben ohne Gegenliebe zu erfahren. Für einige kann das zur wahren Herausforderung werden, gerade wenn nach einigen Jahren Ehe die „Schmetterlinge im Bauch“ verschwungen sind. Wenn dann ausschließlich Sex, nicht aber Liebe Fundament der Ehe war, ist es meist vorbei.

Wenn die Liebe Zeit zum Wachsen hat, so kann sie reifen. Genauso wie neuer Wein (Federweißer) oder junger Käse noch nicht besonders ausdrucksstark und edel sind, so ist auch die junge Liebe oft noch sehr unausgegoren und unreif. Oft geht sie von einem romantisch-idealistischen Verständnis von Liebe aus, das dann später zerbricht. Also: Lassen wir die Liebe reifen, damit sie zart, edel und ausdrucksstark werde.

Und dabei muss reife Liebe noch nicht einmal an ihrer Frische verloren haben. Reifen kann die Liebe nur, wenn sie dabei frisch bleibt. Und frisch bleiben kann die Liebe nur, wenn sie frisch gehalten wird, wenn sie immer wieder erneuert wird und wenn sie im Alltag auch gelebt wird. Wenn Eheleute sich wirklich darum bemühen, einander in Liebe zu begegnen, diese Liebe in kleinen

Gesten des Alltages bekräftigen und daran arbeiten, dass nichts zwischen ihnen steht, bleibt die Liebe auch noch im Alter frisch. Und so passt ein Wort des dänischen Schriftstellers Martin Andersen-Nexö: Liebe bedeutet nicht, miteinander jung bleiben zu wollen. Sondern: miteinander alt werden wollen. Neurologische Untersuchungen bewiesen sogar, dass bei einigen Paaren auch noch nach 20 Jahren Beziehung derselbe Zustand des Verliebtseins herrscht wie „am ersten Tag“. Wahre Liebe und wahres Glück sind also möglich!

Gerade diese Liebe, die die Zeiten überdauert, ist die reinste Form der Liebe. Sie sieht das Gegenüber nicht aus der Brille der Ästhetik, des Egoismus, der Begierde oder eines Nutzenkalküls: Wie viel muss ich Dir geben, damit ich möglichst viel von Dir zurückerhalte? Diese Phasen hat sie längst hinter sich gelassen.

Mit den Worten des hl. Bernhard von Clairvaux: „Wo die Liebe auftaucht, fängt sie alle anderen Triebe ein und überführt sie in Liebe.“ Und darum können sich Liebende auch noch im Alter schön und attraktiv finden – sowohl innerlich als auch äußerlich. „Soviel in Dir Liebe wächst, soviel wächst die Schönheit in Dir. Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele“ (hl. Augustinus). Oder mit anderen Worten: Menschen, die sich lieben, sind wie Oldtimer: zeitlos schön!

1 Michael Lukas Moeller, Auf dem Weg zu einer Wissenschaft von der Liebe, Reinbek 2002, S. 15.

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Der Beitrag Liebt einander! – Teil 2 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von The Cathwalk verfasst.

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Von Georg Dietlein

Natürlich gibt es neben der Welt des Geistes auch noch die Gefühlswelt! Menschen verlieben sich ineinander. Sie fühlen sich sympathisch, anziehend, attraktiv. Selbstverständlich spielen hier auch Schönheit, Charakter, Charme, Intelligenz und viele andere Eigenschaften eine Rolle. Am Ende zählt aber das Gesamtbild. Vermutlich könnte kein Ehepartner nach einigen Jahren Ehe sagen: „Ich liebe meinen Mann / meine Frau wegen … seiner / ihrer schönen Nase … weil er / sie so gut malen kann …“.

Eine solche Liebe wäre immer nur bedingt und begrenzt. Ich kann eine Person nicht wegen einzelner Vorzüge und Eigenschaften lieben. Ich muss sie als ganze, um ihrer selbst willen lieben! Natürlich darf dabei die Liebe wachsen. Verlieben werde ich mich immer in Personen, die mir innerlich sympathisch sind und mich äußerlich ansprechen. Dieses Verliebt-Sein muss allerdings wachsen, um zur wahren Liebe zu werden – Hingabe an eine Person um ihrer selbst willen.

Liebe und verliebt sein

Verliebt zu sein ist etwas anderes als „Liebe auf den ersten Blick“. Lieben „auf den ersten Blick“ kann man nämlich eigentlich gar nicht. Liebe muss wachsen. Auf den ersten Blick kann ich eine Person nur äußerlich attraktiv finden und mich rein äußerlich in sie verlieben. Lieben kann ich eine Person aber erst dann, wenn ich sie auch wirklich kenne. Dann wandelt sich das Verliebt-Sein in echte Liebe: Ich will in erster Linie nicht mehr mein eigenes Wohl, das beim Verliebten darin besteht, möglichst häufig in der Nähe der geliebten Person zu sein. Vielmehr möchte ich nun in erster Linie das Wohl des anderen. Ich schaue nicht mehr auf mich, sondern auf mein Gegenüber.

Sicherlich: In der Realität läuft es oft ein wenig anders. Männer sprechen den Satz mit den drei Worten – „Ich liebe Dich“ – gerne relativ früh aus. Sie wollen die Dame, in die sie sich verliebt haben, für sich gewinnen und immer mit ihr zusammen sein. Möglicherweise wissen sie dabei noch gar nicht, worauf sie sich hier einlassen. Wesentliche Fragen, von denen der Fortbestand der Beziehung abhängt, sind nämlich noch gar nicht geklärt: Wie wollen wir unsere Beziehung gestalten? Welche Rolle spiele ich, welche Rolle spielst Du? Wie verbindlich ist unsere Beziehung? Gerade deshalb empfiehlt es sich, nichts zu übereilen. Spreche ich den Satz „Ich liebe Dich“ zu früh aus und entscheide mich später dann doch dagegen, bleiben oft tiefe Verletzungen. Kaum etwas im Leben ist so frustrierend wie das Wort „Schluss machen“: Ich beende unsere Beziehung. Du bist mir doch nicht so wichtig, wie Du vielleicht gedacht hast. Oder: Vielleicht hätten wir doch ein wenig länger warten sollen, bis wir „in einer Beziehung“ sind.

Liebe und Sex

Gerade um diese wahre, treue und ehrliche Liebe wachsen und reifen zu lassen, wäre die Intimität des Sexualaktes in einer jungen Beziehung noch verfrüht. Für viele Zeitgenossen ist das heute völlig unverständlich: „In einer Beziehung“ ist man doch erst, wenn man auch miteinander geschlafen hat! – Ja und nein. In der Tat: Die sexuelle Begegnung von Mann und Frau ist wesentlich für die Ehe. Sie ist Ausdruck jener verbindlichen, unbedingten und intimen Liebe, die bis zum Äußersten, die bis ans Ende geht. Die Kirche geht sogar so weit, dass für sie eine Ehe erst dann wirklich verbindlich und unanfechtbar ist, wenn sie auch „vollzogen“ wurde, wenn die Ehegatten also miteinander geschlechtlich verkehrt haben.

Das Wort „Vollzug“ ist ein schöner Ausdruck dafür, dass die geschlechtliche Vereinigung nicht die Grundlage der Ehe ist, sondern vielmehr ihr Höhepunkt, ihre Vollendung und ihre Bestätigung. Sooft die beiden Ehegatten miteinander schlafen, stellen sie einander die Liebe, Treue und Hingabe Christi dar. Indem sie sich aneinander verschenken, erneuern sie ihr Eheversprechen und ihre Liebe. Die eheliche Liebe zwischen Mann und Frau kommt also nicht ohne Sexualität aus. Liebe und Sexualität gehören hier zusammen: Liebe in Sexualität und Sexualität in Liebe. Und eben deshalb darf Sex niemals etwas mit Egoismus, mit Triebbefriedigung und Konsum zu tun haben, sondern immer nur mit Liebe. Geschlechtliche Vereinigung bedeutet nicht Vergnügung und Zerstreuung, sondern geschlechtliche Hingabe aneinander.

Das ist die eine Seite von Liebe und Sexualität: Sexualität gehört zur ehelichen Liebe von Mann und Frau dazu. Aber – und das ist die andere Seite der Medaille – sie gehört eben gerade in die Ehe. Liebe braucht Verbindlichkeit, Ganzheitlichkeit und Endgültigkeit. Und das gilt in gleicher Weise für die geschlechtliche Liebe und Hingabe von Mann und Frau. Sexualität ist das Intimste und Persönlichste, was wir als Menschen miteinander erfahren können. Sexualität bringt Leben hervor. Sie ist der höchste Ausdruck unserer menschlichen Leiblichkeit. Sex hat viel mit Gefühl und Empfindung zu tun. Wir sind nackt, schutzlos und verwundbar.

Wir verschenken uns ganz an einen anderen Menschen, geben uns ihm ganz hin, geben das Intimste, was wir haben, einer anderen Person preis. Eben deshalb kann unverbindlicher Sex ohne Liebe auch so tiefe seelische Wunden hinterlassen. Bleiben wir hier nicht unter der Würde unseres eigenen Leibes! Sexualität braucht Verbindlichkeit und Endgültigkeit, wenn sie ehrlich und ernst gemeint ist. Eben deshalb bleibt außerehelicher Geschlechtsverkehr hinter der Würde der Liebe und des menschlichen Leibes zurück.

Besonders deutlich wird dies etwa bei einem „One Night Stand“, der in besonderer Weise die Würde des menschlichen Leibes verletzt: Sex in jener Unverbindlichkeit, dass diese bereits mit Niveau- und Gedankenlosigkeit verwechselt werden könnte. Bei Personen, die davon ausgehen, dass dieser „One Night Stand“ etwas „Ernstes“ sei, wird diese Erfahrung tiefe Wunden hinterlassen. Mann und Frau verbringen gemeinsam eine Nacht – und am nächsten Morgen soll dann wieder nichts gewesen sein. Jeder, der diese Liebeslüge einmal mitgemacht hat, wird am nächsten Morgen den „seelischen Kater“ seines Lebens erleben. Sex ohne Verbindlichkeit widerspricht der Liebe und verletzt die Würde des Menschen.

Das Abenteuer Leben

Und außerdem wissen wir: Jeder geschlechtliche Akt kann zu neuem Leben führen – auch unter Zuhilfenahme von künstlichen Verhütungsmitteln. Sex ist niemals zu 100 % „save“1 – und das ist auch gut so, denn neues Leben ist ein Geschenk. Bei jedem Geschlechtsverkehr bleibt das „Restrisiko“ – ein Wort, das uns viel über die Verbindlichkeit dieser Liebe offenbart – eines Kindes. Dies bedacht sollten sich die Sexualpartner in Ruhe die Frage stellen: Können wir unser Verhalten mit Blick auf das „Restrisiko Leben“ überhaupt verantworten? Was tun wir, wenn aus unserer Zusammenkunft neues Leben hervorgeht? Sind wir bereit, dieses Leben gemeinsam zu verantworten und zu lieben? Sind wir auch bereit, diesem neuen Leben eine verbindliche und abgesicherte Heimat zu geben – in Ehe und Familie? Alle Menschen, die sich lieben und die ihre Liebe auch geschlechtlich zum Ausdruck bringen wollen, lade ich herzlich dazu ein, sich einmal folgende Frage zu stellen: Warum heiraten wir dann nicht einfach und heben unsere Liebe dadurch auf eine Ebene der Verbindlichkeit und der Endgültigkeit? Natürlich sollte das Verlangen nach sexueller Erfüllung der Liebe nicht der einzige Grund sein, die Ehe einzugehen. Aber auch dies kann in die Entscheidung hineinspielen, früh zu heiraten und früh Kinder zur Welt zu bringen.

Kein Sex vor der Ehe

Dieser Anspruch der Kirche ist eine Herausforderung, für manche auch eine Zumutung. Ich habe viele katholische Freunde, für die dieser Anspruch lange Zeit eine Selbstverständlichkeit war … bis dann die erste Freundin kam. Seitdem haben sie den Anspruch abgelegt und sich mit dem einfacheren, nicht zwingend aber besseren Weg begnügt. Denn wenn Sex gleich von Anfang an zur Beziehung dazugehört, kann sich die Liebe gar nicht richtig entfalten. Die beiden Partner gehen eine Verbindlichkeit ein, die sich vielleicht gar nicht möchten. So kann es dann nach einiger Zeit sehr schwer sein, die Beziehung wieder zu beenden, wenn sie sich doch nicht als Bund für das ganze Leben erweist. Die geschlechtliche Vereinigung hatte tiefe Intimität und tiefes Vertrauen begründet, dessen Auflösung nun tiefe Wunden hinterlassen wird.

Sex gehört in die Ehe! – Ein hoher und gleichwohl realistischer Anspruch, der bestimmte Regeln erforderlich macht, die Partner vor voreiligen Aktionen und sonstigen Verführungen bewahren. Eine Regel etwa könnte lauten: Rechtzeitig aufhören! Küsse, Zärtlichkeiten und Streicheleinheiten sind wichtig und gehören dazu, doch sollten sie kein erster Schritt hin zum Vorspiel sein. Wenn es ans Ausziehen geht, sollten alle Alarmglocken läuten. Zwei Verliebte, die sich nackt begegnen, können kaum abschätzen, wie sich das Geschehen weiterentwickelt und verlieren die Kontrolle über sich selbst.

Eben deshalb ist es wichtig, dass Partner solche Situationen und Versuchungen antizipieren und darüber gemeinsam nachdenken. Wie schaffen wir es, in solchen Situationen auf die Bremse zu drücken und nicht ganz unserer Triebhaftigkeit zu erliegen? Wo ziehen wir die Grenze? Wie halte ich meine Begierde, meinen Blick und meine Hände im Griff? Ratsam kann hier etwa folgende Vereinbarung der Partner sein: Wenn ich einmal nach vorne presche, drückst Du auf die Bremse. Wenn Du nach vorne preschst, drücke ich auf die Bremse.

Übrigens kann es sinnvoll sein, auch einmal mit einem Priester über das Thema Liebe zu sprechen – entweder alleine oder sogar mit dem Partner bzw. der Partnerin. Auch das Sakrament der Versöhnung kann die Chance für einen Neuanfang bieten. Niemand kann sich alleine helfen. Im Gespräch mit einem Priester ließen sich etwa folgende Fragen klären: Ist unsere Liebe wirklich echt? Was trägt in unserer Beziehung? Wie stehen wir zu unserer eigenen Leiblichkeit? Wie halten wir es mit der Sexualität? Wie halten wir unsere Liebe rein und frisch?

1 Der Pearl-Index gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine sexuell aktive Frau trotz der Nutzung einer bestimmten künstlichen Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger wird. Beim Kondom beträgt der Pearl-Index immerhin 2 – 15 %. Das „Risiko“ einer (ungewollten) Schwangerschaft ist also auch bei „geschütztem“ Geschlechtsverkehr nicht unerheblich. Und bei Einnahme der „Pille danach“, die übrigens auch nicht immer wirkt, kommt die Gefahr der Frühabtreibung einer bereits befruchteten Eizelle hinzu.

Hier geht es zu Teil 1:

Georg Dietlein (* 1992) ist katholischer Journalist und Publizist. Er begann sein Studium der katholischen Theologie an den Universitäten Bonn und Köln bereits als Schüler im Alter von 13 Jahren. Mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. 2013 schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zum kirchlichen Management ab. Zur Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln.

Der Beitrag Liebt einander! – Teil 2 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von The Cathwalk verfasst.

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Der Beitrag Liebt einander! – Teil 1 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von The Cathwalk verfasst.

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Von Georg Dietlein

Im vorangehenden Abschnitt (Die Zukunft hängt an der Liebe [1][2][3][4]) haben wir ganz generell unser Verhältnis zu unserer eigenen Leiblichkeit und Geschlechtlichkeit betrachtet. Wir sind zu der Einsicht gelangt, dass Gott uns unsere Geschlechtlichkeit geschenkt hat, damit wir aus uns herauszutreten und anderen Zeichen unserer liebenden Hingabe schenken. Unsere Sexualität ist kein Relikt eines „Urmenschen“ in uns, das allein deshalb im Laufe der Evolution nicht abgestorben ist, damit die Menschheit nicht ausstirbt. Der Sinn unserer Sexualität ist weder allein unsere Fortpflanzung noch unsere Lustgewinnung. Wie wir im ersten Buch der Heiligen Schrift lesen, gehörte die Bipolarität von Mann und Frau bereits von Anfang an zum Schöpfungswerk Gottes dazu.

Bereits vor dem Sündenfall waren Adam und Eva geschlechtlich. Obwohl sie unsterblich waren, schenkte ihnen Gott die Fähigkeit, sich zu vermehren – nicht allein zur Selbsterhaltung der Menschheit, sondern vor allem als Ausdruck der Liebe. Geschlechtlichkeit und Sexualität sind von Anfang an als etwas sehr Positives konnotiert. Gott erschuf den Menschen als Mann und Frau – und er sah, dass es gut war. Die Zweiheit von Mann und Frau, ihre Abhängigkeit voneinander und ihre Erfüllung im miteinander und ineinander gehört zur göttlichen Schöpfungsordnung dazu. Mann und Frau sollen sich finden. Sie sollen sich aneinander verschenken. Ausdruck ihrer sich verschenkenden, verbindlichen und endgültigen Liebe ist schließlich die geschlechtliche Gemeinschaft von Mann und Frau.

Der Natur des Menschen ist nicht die Einsamkeit, sondern die Zweisamkeit eingeschrieben. Gott will nicht, dass der Mensch selbstbezogen oder egomanisch bleibt. Vielmehr will er das Miteinander, Zueinander und Aufeinander hin der Menschen sehen. So lesen wir im zweiten Schöpfungsbericht: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (Gen 2, 18). Gott will den Menschen nicht nur als Hüter seiner Schöpfung haben. Er will ihm auch Anteil an seinem eigenen Wesen schenken, das die Liebe ist. Der Mensch soll mehr sein als ein Tier. Er soll nicht nur essen, trinken und sich vermehren können. Das, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur Liebe.

Darum unterscheidet sich die Sexualität des Menschen auch fundamental von der Sexualität des Tieres. Tiere „schlafen“ nicht „miteinander“. Ihre geschlechtliche Gemeinschaft ist niemals Ausdruck von Freiheit oder sich verschenkender Liebe. Tiere können ihre Sexualität noch nicht einmal lenken, steuern oder abschalten. Als triebgesteuerte Wesen folgen sie ihrem natürlichen Paarungs-, Balz- oder Brunftverhalten. Sie haben feste Rhythmen, Zyklen und Formen der Begattung. Die Sexualität des Tieres dient allein der Arterhaltung und ist niemals Ausdruck freier und echter Liebe.

Anders ist es beim Menschen. Zwar gehört auch der Sexual- und Selbsterhaltungstrieb zur Natur des Menschen. Seine Sexualität kann er allerdings frei steuern. Er kann sich frei dafür und dagegen entscheiden. Der Sexualtrieb des Menschen beherrscht oder versklavt ihn also nicht. Und im Gegensatz zum Essen und Trinken kann der Mensch – zumindest als einzelner – auch ohne Sex überleben. Sex beruht also immer auf der freien Entscheidung zweier Personen füreinander. Ihr wohnt ein besonderes Element der Freiheit inne: „Ich habe mich für Dich entschieden.“ Die Sexualität des Menschen ist daher niemals allein Mittel zur Fortpflanzung und zur Triebbefriedigung, sondern immer auch Ausdruck der sich selbst bindenden Freiheit, die im Optimalfall echte Liebe ist.

YOLO – You only live once?

Liebe als sich selbst bindende Freiheit? Weniger Gefühl als eine ganz bewusste Entscheidung für etwas und jemanden? Klingt gut, ist aber gar nicht so einfach! Wir leben heute in einer Welt, in der das Motto „You only live once“ zum Maßstab geworden ist. Das Leben ist eine ewige Premiere. Jede Sekunde muss genutzt werden. Was ich im hier und heute verpasse, habe ich für immer verpasst. Mein Leben bietet mir unendliche Möglichkeiten – und: Man lebt nur einmal!

Diese Denkweise macht es jungen Menschen heute immer schwerer, sich zu entscheiden und sich für eine längere Zeit zu binden. Entscheidungen und Bindungen sind immer Früchte von Freiheit, begrenzen diese Freiheit aber auch. Freiheit wäre nichts wert, wenn ich sie nicht gebrauche, wenn ich mich nicht entscheide. Gleichzeit führt der Gebrauch der Freiheit, die Entscheidung, immer zu einem Minus an Freiheit. Dies zu Ende gedacht bedeutet aber: Gerde endgültige Bindungen und Beziehungen – die scheinbare Unfreiheit – sind die höchste Form und die schönste Frucht menschlicher Freiheit. Hier hat sich die Freiheit verwirklicht und für eine Ausgestaltung ihrer selbst entschieden.

Ganz genauso ist es bei der menschlichen Liebe. Gott hat den Menschen aus Liebe und zur Liebe erschaffen. Jeder einzelne von uns ist ein Gedanke Gottes. Gott hat uns um unserer selbst willen geschaffen und uns mit der Freiheit ausgestattet, die notwendig ist, um seine Liebe mit Gegenliebe zu beantworten. Unsere Freiheit ist auf die Liebe hin ausgerichtet – die Liebe zu Gott und die Liebe zu anderen Menschen. In unserer Freiheit können wir uns jeweils für oder gegen die Liebe entscheiden. Das Entscheidende ist, dass wir uns entscheiden. Unsere Leiblichkeit hat uns Gott nicht geschenkt, damit wir einander ausprobieren und konsumieren wie Objekte. Liebe ist eine verbindliche Entscheidung. Wenn ich mich an jemanden mit Leib und Seele verschenke, so erwarte ich, dass diese Liebe auch ehrlich erwidert wird und ich nicht missbraucht werde. Nur wer verbindlich liebt, liebt wirklich.

Die Wahrhaftigkeit der Liebe

Und damit sind wir bei der Frage nach der Wahrhaftigkeit unserer Liebe. Eigentlich können wir uns diese Frage in jeder Lebenslage und mit Blick auf jede Person stellen: Mit welcher Liebe lieben wir unseren Ehepartner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Geschwister, unsere Freunde, unsere Feinde, unseren Nächsten? Hier geht es immer um die Reinheit, Wahrhaftigkeit und Echtheit unserer Liebe! – Halten wir einen Augenblick inne und stellen uns diese Frage: Ist unsere Liebe wirklich echt, ehrlich und wahrhaftig? Geht es mir wirklich um das Du, um die Freiheit und das Wohlergehen meines Gegenübers? Oder stelle ich meine eigenen Träume, mein Verlangen, meine Wünsche und Erwartungen in den Vordergrund? Liebe ich Dich oder liebe ich nur Deine Geschenke und oberflächlichen Vorzüge?

Ein interessanter Ort, um sich die Frage nach der Echtheit unserer Liebe zu stellen, sind Discotheken. Unter vielen Jugendlichen geht es hier recht freizügig und zügellos zur Sache: Paare, die sich bisher kaum kennen und doch eng umschlungen tanzen. In Amerika ist diese „Tanzart“ noch viel weiter verbreitet und gehört zum Standardprogramm in der Disco: Der Herr schmiegt sich von hinten an „seine“ Dame an, die in rhythmischen Bewegungen ihre Hüfte kreisen lässt und mit ihrem Hintern an sehr privaten Stellen des Herrn reibt – eine Form imitierten Geschlechtsverkehrs. Das ganze nennt man dann „Grinding“ („reiben“), „Booty Dancing“, „Freak Dancing“ oder „Perreo“ (von spanisch „perro“, d.h. Hund). Den „Perreo“ tanzen übrigens nicht nur verliebte oder verheiratete Tanzpartner, sondern auch Jugendliche, die sich gerade erst auf der Tanzfläche begegnet sind. Der „Intimtanz“ geht – gerade zu fortgeschrittener Stunde – oft mit ganz bestimmten Hintergedanken einher und ist dann der erste Schritt auf dem Weg ins Bett.

Für mich war außerdem eine interessante Erkenntnis, wie in Discotheken zu fortgeschrittener Stunde die „Intervallszeit“ sinkt, also die Zeitspanne zwischen der ersten Begegnung zweier Menschen – meist auf der Tanzfläche – und ihrem ersten Kuss. Meist ging die Initiative dazu vom männlichen Teil aus. Die Antwort der Dame erfolgte meist eher schüchtern, notgedrungen oder unwillig. So ein Kuss muss sich natürlich entwickeln. Schließlich kam mir die „Intervallszeit“ in den meisten Fällen aber doch sehr gering vor. Die Jugendsprache hat für solche Situationen der Enthemmung ganz eigene Vokabeln: „schmusen“, „züngeln“, „knutschen“, „rumlecken“, „rummachen“, „fummeln“. In diesen Worten drückt sich im Kern aus, worum es beim sog. „Rummachen“ eigentlich geht: weniger um Liebe als um das Spiel, um das Sammeln neuer Erfahrungen und das Auslieben und Ausleben eigener Phantasien und Träume.

Soweit so gut. Der Austausch von Küssen und Zärtlichkeiten ist ja an sich eine wunderbare Sache – soweit und solange sie ernst gemeint sind. Aber spätestens dann, wenn das Mädchen, mit dem ich getanzt, geflirtet und „rumgemacht“ habe, wirklich echtes Interesse an mir zeigt, ergibt sich ein größeres Problem: Für mich war das ganze möglicherweise nur ein Spiel, ein Experiment oder eine nette Erfahrung. Meine Tanzpartnerin hingegen hat meine Liebkosungen, Zärtlichkeiten und Küsse als Ausdruck meiner Liebe verstanden – und nicht als „Selbsthilfe“ zur Triebbefriedigung. Die Konsequenz ist offensichtlich: Ein solcher Abend hinterlässt nicht nur Sehnsucht, Liebeskummer und enttäuschte Erwartungen, sondern auch tiefe Verletzungen. Ich selbst habe eine Person, die von der Echtheit meiner Liebe ausgegangen war, nicht nur angelogen und „verarscht“, sondern auch zum Objekt der Triebbefriedigung degradiert. Ich habe mein Gegenüber von Grunde auf belogen und bloß ihre Leiblichkeit, nicht aber ihre Ganzheit als Person ernst genommen. Im Grunde hätte ich sagen können und – aus Gründen der Ehrlichkeit – sagen müssen: „Du als Person interessierst mich eigentlich gar nicht. Das einzige, was mich an Dir interessiert, ist Dein Körper.“ – Wer so etwas sagt, hat Lieben eindeutig verlernt. Er ist nur noch Sklave seiner Triebhaftigkeit.

Liebe braucht Ganzheitlichkeit und Verbindlichkeit

Wenn zu später Stunde (fast) alles erlaubt ist, ergibt sich ein weiteres Problem, nämlich das der unverbindlichen „Liebe“: übereiltes oder zumindest kaum ernst gemeintes Küssen – Berührungen und Zärtlichkeiten, die mehr Spiel und Experiment als Zeichen wahrer Liebe sind – möglicherweise sogar noch verbunden mit der Einladung, eine gemeinsame Nacht der Unverbindlichkeit und „Freizügigkeit“ zu verbringen. Jugendliche nennen diesen Vorgang „abschleppen“ bzw. „klarmachen“ und bringen damit eine tiefliegende Wahrheit zum Ausdruck: Eigentlich geht es mir nicht um die Freiheit des anderen, sondern um Sex ohne Beziehung und ohne Bindung. Letztlich möchte ich mein Gegenüber nur konsumieren – wie eine Tüte Chips oder eine Flasche Cola.

Das Traurige hierbei ist nicht einmal die Unverbindlichkeit, mit der hier „geliebt“ wird. Viel erschütternder ist, dass hier noch nicht einmal geliebt wird. Lieben kann ich eine Person nur ganz – mit Leib und Seele. Begehre ich ihren Leib, liebe ich die Person als solche nicht. Wahre Liebe liebt eine Person immer um ihrer selbst willen, nicht etwa wegen ihrer attraktiven Figur oder anderer Vorzüge. Ein guter Maßstab dafür ist etwa folgende Frage: Will ich wirklich die Freiheit und das Wohlergeben dieser Person? Oder möchte ich sie nur für meine eigenen Zwecke und Bedürfnisse vereinnahmen? Konsumieren wir uns ausschließlich? Oder lassen wir uns wirklich aufeinander ein?

Liebe will die Freiheit des anderen

Oder aus einem anderen Blickwinkel: Wie sieht die reine, ehrliche und wahrhaftige Liebe auf zwei Personen, die sich gerade verliebt küssen – wenn sich der Teufel zu Wort meldet: „Schau mal, die da hättest Du auch haben können!“ – Die reine, ehrliche und wahrhaftige Liebe will immer die Freiheit des anderen. Sie ist glücklich, wenn das Gegenüber glücklich ist.

Sie leidet, wenn das Gegenüber leidet. Und darum liebt sie die Freiheit der anderen Person selbst dann, wenn diese ablehnend ausfällt, wenn die andere Person nicht viel mit mir zu tun haben möchte und mir „einen Korb gibt“. Das fällt nicht immer leicht. Nichts ist schlimmer als enttäuschte und verschmähte Liebe. Verliebt-Sein kann man nicht einfach abstellen. Es bleibt eine Sehnsucht, die nie in Erfüllung gehen wird. Zum Heulen!

Wer jemanden liebt, möchte ihn am Liebsten in seine Arme schließen und nie mehr loslassen. Wahre Liebe umfasst eben nicht nur die freimachende Liebe, sondern auch, wenn sich zwei Liebende einmal gefunden haben, die begehrende Liebe. Wer sich liebt, möchte sich am liebsten nie wieder trennen und für immer zusammensein. Im Verhältnis zwischen Eltern und Kindern tritt noch eine weitere Form von Liebe hinzu: die aufopferungsvolle und sich verzehrende Sorge der Eltern um ihre Kinder, die den Kindern im Interesse um ihr Wohlergehen auch einmal einen Wunsch abschlagen muss.

Am deutlichsten wird die Liebe der Eltern zu ihren Kindern etwa dann, wenn sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um das Leben ihrer Kinder zu retten. Hierzu ein ganz alltägliches Beispiel: Was wird eine Mutter tun, wenn sich ihr Kind plötzlich von der Hand losreißt und auf eine vielbefahrene, lebensgefährliche Straße losläuft? Sie wird ihrem Kind hinterherlaufen – und wenn sie es eingeholt hat, wird sie es an sich drücken und möchte es nie wieder loslassen.

Bei der Liebe zwischen Mann und Frau läuft das alles etwas anders. Keiner von beiden hat das Erziehungsrecht bzw. die Erziehungspflicht über den anderen, so dass die Grundlage der Beziehung absolute Freiheit ist. Wenn einem Jungen sein Mädchen – aus welchen Gründen auch immer – wegläuft, so darf er ihr zwar hinterherlaufen, festhalten und an sich reißen darf er sie allerdings nicht. Hier finden Liebe und Verliebt-Sein ihre Grenzen an der menschlichen Freiheit. Einem Verliebten mag dies auf den ersten Blick vermutlich nicht einleuchten. Liebe macht blind. Liebe versetzt uns – auch medizinisch nachweisbar – in einen Rauschzustand, in dem wir – zwanghaft – beinahe alles tun würden, um die geliebte Person für uns zu gewinnen bzw. um ihr etwas Gutes zu tun. Wir könnten die Welt umarmen!

Doch Liebeseifer, Eifersucht und Liebeskummer in allen Ehren – wer liebt, muss auch loslassen können. Sonst wird Liebe krankhaft und vereinnahmend. Zwar gibt es auch eine gesunde Form von Liebeseifer, die uns dazu treibt, hinter unserem Geliebten bzw. unserer Geliebten „hinterherzulaufen“ – genauso wie Gott uns Menschen als „Mitliebende“ möchte und uns bis zur letzten Sekunde unseres Lebens hinterherlaufen wird.1 Gleichwohl gibt es hier auch Grenzen. Im letzten Moment respektiert die Liebe die endgültige Entscheidung des anderen, auch wenn diese negativ ausfällt. Wahre Liebe will immer die Freiheit des anderen, auch wenn dies gerade mit Blick auf die Liebe zwischen Mann und Frau sehr schwer fallen kann.

Wer sagt dem anderen am Ende einer Beziehung schon gerne „Alles Gute für Dein weiteres Leben“? Eine Trennung fällt immer sehr schwer. Tiefe Gefühle, Protest, Wut, Rachsucht und Depressionen gehen oft damit einher. Doch auch damit muss die Liebe „klarkommen“. Letztlich gehört dieser Schritt zur Konsequenz von Liebe und Hingabe dazu: Liebe geht so weit, dass sie dazu bereit ist, zurückzustecken, loszulassen und neu anzufangen. Und darum ist es so wichtig, auch nach einer gescheiterten Beziehung den anderen wieder als Person anzusehen, ihm nicht nachzustellen, seine Freiheit zu achten und ihn vor allem nicht zum Objekt zu machen, auf das ich Wut und Rache projiziere. Das fällt nicht immer einfach, ist aber der Anspruch der Liebe, den wir erlernen können.

Mit Blick auf die Endlichkeit und Begrenztheit des menschlichen Lebens müssen sich zwei Verliebte – so sehr diese Perspektive aus dem Blick rücken mag – übrigens stets darauf einstellen, dass diese Liebe eines Tages – zumindest in dieser Form – durch den natürlichen Tod eines Menschen zu Ende gehen wird. Das ist die große Zumutung der Liebe: Sie, die eigentlich die Unendlichkeit und Unbedingtheit des anderen will, muss lernen, die Endlichkeit und Bedingtheit des anderen anzunehmen – und den anderen gerade unter diesen Prämissen zu lieben. Liebe ist völlig verrückt, könnte man da denken.

Aber kommen wir noch einmal zurück zum Blick in die Diskothek: Wo ein Junge vorprescht, ein Mädchen antanzt und schließlich darauf losküsst, kann von Liebe kaum die Rede sein. Wirklich lieben kann ich eine Person eigentlich erst dann, wenn ich sie auch kenne – im Kontext einer Diskothek: wenn ich wenigstens ihren Namen weiß! Darum kann man sich auch erst nach einigen persönlichen Treffen wirklich ehrlich küssen. Ansonsten wird der Kuss – ein intimes Zeichen meiner Liebe, das ich eigentlich immer nur einer Person schenken kann – seines Sinngehaltes beraubt. Vielmehr noch: Der voreilige Kuss wird zur Lüge. Er verhindert das Wachstum wahrer Liebe und wird daher zum „Beziehungskiller“.

Er überrumpelt die Freiheit des einen und beweist, dass der andere den Zusammenhang von wahrer Liebe und echter Freiheit noch nicht verstanden hat. In dem Falle bleibt der erste Kuss auf der Ebene des Verliebt-Seins und ist möglicherweise gar nicht bereit, bis hin zu jener sich entäußernden und verzehrenden Liebe zu gehen. Was würden wir zu einem Jugendlichen sagen, wer sich von einem zum nächsten Mädchen über die Tanzfläche „durchtanzt“ und „durchknutscht“? Das kann er doch nicht ernst meinen! Und ebenso muss die Liebe mit ihren körperlichen Ausdrucksformen wachen: erst eine freundschaftliche Umarmung, später vielleicht eine zärtliche Berührung, die zum ersten Kuss führen kann. Wer sich küsst, signalisiert damit nach außen: Unsere Liebe ist gefestigt.

Wir sind ein Paar! Wer in diesem Punkt übereilt vorprescht, kann es mit der Liebe eigentlich gar nicht ernst meinen, denn wahre Liebe nimmt immer die Freiheit des anderen in den Blick, lässt sie sich entfalten und akzeptiert sogar die ablehnende Entscheidung des anderen. Wer eher auf schnelle Entscheidungen ohne viel Spielraum steht und seinen Partner vor die Alternative „das erste Mal Sex“ oder „Schluss machen“ stellt, ist allein auf die körperlichen Vorzüge des Gegenübers aus. Er möchte sie ausprobieren, austesten, vielleicht auch ausnutzen. An der Person als solcher hat er aber doch weniger Interesse. Er möchte sich eben nicht unbedingt an sie verschenken, sondern stellt die Beziehung unter eine Bedingung. Gerade aber das hat nichts mehr mit Liebe zu tun.

Keine Person sollte sich ausprobieren, austesten oder ausnutzen lassen müssen. Liebe bedeutet ja gerade die Wertschätzung einer Person um ihrer selbst willen. Das heißt: diese Person ohne Bedingungen und Hintergedanken anzunehmen – egal, was die Zukunft bringt – egal, wie die Person sich beim „ersten Mal“ im Bett verhalten wird. Insofern muss jeder, der eine Beziehung und später die heilige Ehe eingeht, ein Stück weit „die Katze im Sack“ kaufen. Doch Verliebte sehen dieses gegenseitige Sich-Überantworten nicht mehr als Risiko, sondern als lebenslanges Abenteuer in unbedingtem Vertrauen und bedingungsloser Hingabe.

1 Vom seligen Johannes Duns Scotus (13./14. Jahrhundert) stammt der schöne Satz: „Deus vult condiligentes“ (Opus Oxoniense III d. 32 q. 1 n. 6) – „Gott will Mitliebende“. Gott, der seinem dreifaltigen Wesen nach in sich selbst die Liebe ist, der uns von Anfang an geliebt hat und uns immer noch liebt, möchte uns Menschen mit seiner Liebe ansprechen und uns in seine Liebesgemeinschaft gleichsam „hineinziehen“. Wie viel Leid, Schmerz und Liebeskummer muss Christus wohl erleben, da wir seine unbegreifliche und unendliche Liebe nicht liebevoll erwidern?

Georg Dietlein (* 1992) ist katholischer Journalist und Publizist. Er begann sein Studium der katholischen Theologie an den Universitäten Bonn und Köln bereits als Schüler im Alter von 13 Jahren. Mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. 2013 schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zum kirchlichen Management ab. Zur Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln.

Der Beitrag Liebt einander! – Teil 1 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von The Cathwalk verfasst.

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Säkulare Religion https://www.thecathwalk.de/2016/11/03/saekulare-religion-froemmigkeit-ohne-gott/?pk_campaign=feed&pk_kwd=saekulare-religion-froemmigkeit-ohne-gott https://www.thecathwalk.de/2016/11/03/saekulare-religion-froemmigkeit-ohne-gott/?pk_campaign=feed&pk_kwd=saekulare-religion-froemmigkeit-ohne-gott#respond Thu, 03 Nov 2016 11:00:46 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8325 Modernen Wallfahrtsorte wie New York City, London, Berlin, Chicago, Los Angeles, Paris oder Shanghai sind fromme Kultstätten – wieso fromm? Nehmen wir die Inhalte ohne deren Ziel – Gott – so bleiben Ehrfurcht und sich wiederholende Kulttätigkeiten. In einer Großstadt wie New York City, besonders im Stadtteil Manhattan, kann man sehr große Ehrfurcht vor den Skyscrapern, […]

Der Beitrag Säkulare Religion erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Modernen Wallfahrtsorte wie New York City, London, Berlin, Chicago, Los Angeles, Paris oder Shanghai sind fromme Kultstätten – wieso fromm? Nehmen wir die Inhalte ohne deren Ziel – Gott – so bleiben Ehrfurcht und sich wiederholende Kulttätigkeiten. In einer Großstadt wie New York City, besonders im Stadtteil Manhattan, kann man sehr große Ehrfurcht vor den Skyscrapern, den Hochhäusern der Stadt, die jeden Kirchturm lächerlich erbärmlich wirken lassen, entwickeln. Doch nicht nur das, die ganze Stadt und ihr Lifestyle sind für viele das Mekka des Westens, voller Bewunderung vor der Größe und den Möglichkeiten dieser Stadt kommt sich der kleine Mensch ganz demütig vor.

Nicht unfrommes Verhalten verlangt der Times Square, der ewig lichtdurchflutete, allerheiligste Platz New Yorks ab, die Wallfahrtsstätte für Silvester. Hier ritualisiert sich wiederkehrend der Jahreswechsel. Auch zelebriert man das säkulare Ostern beim Einkauf in der 5th Avenue, bei der das Geld in Gütern aufersteht. Liturgisch kleidet man sich entsprechend der Jahreszeiten und den modischen Kalenderzeitschriften. „How I met your mother“, „Sex and the City“ und andere Säkulardienste predigen wie man zu leben hat, der fromme Säkularist hält sich dran. Statt Glockenschlag gibt es Autohupen, statt Weihrauch Abgase, nicht Te Deum sondern te ipsum.

Allenthalben werden säkulare Glaubensbekenntnisse gepredigt und aus Gruppendynamik oder Mainstreamsog gelebt: #yolo,you only live once, genieß dein Leben, tob dich aus, nimm dir alles, mein Wohl ersetzt Gemeinwohl. Sexerfahrungen sind die säkulare Kommunion, die besonders fromme Säkularisten ebenfalls täglich haben wollen, wohlgemerkt, nicht als Gnadenmittel, nein, man holt sich was man will. Statt Reliquienfrömmigkeit wird das neue Kleid von Dolce & Gabbana  oder der neue Flachbildschirm zum Kultobjekt. Leistung wird angebetet als Befreiung aus der Sünde. Ach ja – Sünde, die gibt es auch.

Säkulare Sünder – pecunia te absolvit

Sünder ist jemand, der abgesondert vom kultischen und gesellschaftlichen Leben ist. Im Säkularen sind das die Armen und Unansehnlichen, die die nicht mithalten können mit der säkularen Frömmigkeit. Sie leben nicht in den Reichenvierteln, kaufen nicht in der 5th Avenue ein, sondern sind ausgeschlossen am Rande der Stadt, moderne Leprakranke, meist ohne säkulare Taufe, also einem Collegeabschluss, im Zustand der säkularen Todsünde, arm, unschön und bildungsfern leben sie ungebraucht vor sich hin. Wie können sie noch gerettet werden? Das Wort Jesu: „Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.“ (Mt. 19,26), kehrt sich ins Gegenteil: nicht die Reichen, sondern die Armen sind diejenigen, die im Säkularen eher durch ein Nadelöhr, als in das Reich Manhattans eingehen.

Geld ist die Lossprechung aus dem Elend, die Erlösung, die Loslösung vom Leiden – so scheint es zumindest im säkularen Kult. BWL und VWL ersetzen Theologie und Philosophie.  Geld, Frauen, Kokain – und die Gottesfrage scheint erledigt. Wer braucht einen gnädigen Gott auf der säkularen Siegerseite?

Die dunkle Schattenseite

Man kann im Säkularen fromm sein. Wenn Hochhäuser, Central Park und Smartphone nicht ausreichen, so kann man immer noch staunend vor der Größe des Universums stehen, Yoga machen oder irgendwas mit Esoterik. Die Wiederholung schafft Kontinuität. Zur Not geht auch Wellness im Spa. Dennoch bleibt im säkularen Gedeihen letztlich die Verwelkung unausweichlich. Der Sarg, die Urne oder die Salzlake haben das letzte Wort. Man kann so leben – wenn man auf der richtigen Seite steht, mag man auch eine Zeit lang glücklich sein. Doch am Ende stehen immer Hoffnungslosigkeit und Tod.

Dem Skandal des Todes kann man nicht entgehen, mögen die Häuser auch in den Himmel ragen. Am Ende bleibt doch dunkle, finstere Nacht. Es wird weder für die Gescheiterten noch für die Davongekommenen Gerechtigkeit geben. Leben im Sehnsuchtswiderspruch. Wie geht man damit um? Die Zeit wird aufklären, wie tragend und langfristig der säkulare Trend ist.

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7 Vorurteile gegen „Kein Sex vor der Ehe“ https://www.thecathwalk.de/2016/10/27/7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe https://www.thecathwalk.de/2016/10/27/7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe#comments Thu, 27 Oct 2016 09:00:49 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8475 Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif.  1. Sich aufsparen bis zur Ehe – das macht doch heute keiner mehr! Besonders in evangelikalen und katholischen Kreisen gibt es noch einige Paare, die sich dieses Ziel setzen. Und es ist ein […]

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Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif. 

1. Sich aufsparen bis zur Ehe – das macht doch heute keiner mehr!

Besonders in evangelikalen und katholischen Kreisen gibt es noch einige Paare, die sich dieses Ziel setzen. Und es ist ein sehr ehrenwertes: Es baut keinen Erwartungsdruck auf, sondern lässt den Paaren genug Zeit, um sich erst einmal richtig kennenzulernen. Steigt man mit jedem gleich ins Bett, ist Sex bald nicht mehr wertvoll!

2. Man muss doch wissen, ob man auch im Bett zusammenpasst: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet…“ 

Sex ist ganzheitlich. Der Mensch ist im Bett nicht plötzlich ein ganz anderer als im restlichen Beziehungsalltag. Wenn die Liebe eines Paars zueinander wahrhaftig ist, warum sollte sich dies im Bett plötzlich ändern!?!

3. Sex ist Ausdruck von Liebe – kann denn Liebe Sünde sein?

Sex ist als Ausdruck von Liebe gedacht. Das heißt aber nicht, dass Sex immer Ausdruck von Liebe ist. Es ist Aufgabe des Menschen, dafür zu sorgen, dass Sex in seinem Leben Ausdruck vollumfänglicher Liebe ist. Kein Rahmen ist dafür so perfekt wie die Ehe. Und das Perfekte ist für ein sensibles Thema wie Sex und Liebe gerade gut genug.

4. Wenn man sich wirklich liebt, heiratet man doch sowieso – warum sich dann nicht schon vorher durch Sex näher kommen?!

Nicht der Sex, sondern die Heirat ist der Gütesiegel für die wirkliche Liebe. Denn wirkliche Liebe setzt Ausschließlichkeit (Treueversprechen) bis zum Äußersten („Bis dass der Tod uns scheidet“) voraus, die sich bewusst in einem Schwur die höchste transzendente Autorität zum Zeugen macht. Erst auf diesem Gipfel hat die Verbindung zweier Menschen das Prädikat „wirkliche Liebe“ verdient, die sich dann tatsächlich in Sex manifestiert.

5. Das Warten auf Sex baut Druck auf, der dann in Pornos und Selbstbefriedigung ein Ventil findet.

Das Warten vor der Ehe stellt eine gewisse Bewährungsprobe dar: Denn auch in der Ehe wird es sicherlich Phasen geben, in denen man auf Sex verzichten muss. Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif.

6. Das Warten auf Sex wird oft durch eine schnelle Heirat verkürzt.

Na und? Zum einen ist das keine Sünde und zum anderen bedeutet das nicht, dass man deshalb weniger zusammenpasst.

7. Gott hat den Geschlechtsakt doch nicht so reizvoll geschaffen, um ihn den Menschen dann zu verbieten!

Sex ist Gottes Geschenk zur Hochzeit. Und dieses Geschenk wäre nicht von Gott, wäre es nicht überaus schön und reizvoll gestaltet. Gerade weil es aber so etwas Besonderes ist, ist es eben kein Gelegenheits-, sondern ein Hochzeitsgeschenk.

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Der Sexodus https://www.thecathwalk.de/2016/09/06/der-sexodus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-sexodus https://www.thecathwalk.de/2016/09/06/der-sexodus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-sexodus#comments Tue, 06 Sep 2016 05:30:05 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5913 Ein Kommentar Carolin Anett Lüdeke WIEN, (CNA Deutsch).- Wir sind in einer Zeit angekommen, in der der Mann nicht mehr Mann sein darf und die Frau nicht mehr Frau sein will. Während die Männer also heute die Kinder wickeln, geht die Frau in den Baumarkt einkaufen. Das alles ist natürlich nicht nur willkommen, sondern auch das Ideal, […]

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Ein Kommentar Carolin Anett Lüdeke

Kampf um Gleichberechtigung?

In Gesellschaft, Politik und Schule toben verschiedenste Kämpfe um Gleichberechtigung und Emanzipation. Es wird suggeriert: Die Frau kommt zu kurz und wird immer noch unterdrückt. Sie sollte die gleichen Rechte, Jobs, Privilegien und die gleiche Macht haben, wie der Mann. Mindestens! Das betrifft nicht nur die privaten, sozialen, gesetzlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse. Auch die Vorstände und Aufsichtsräte der großen Konzerne werden tangiert. Dass die Frauen endlich akzeptiert und vollständig emanzipiert werden sollen, wird nach wie vor in den Medien gefordert – und zwar lautstark. Mit Geschrei, bis hin zu obszönen und fragwürdigen Methoden, wird die mediale Aufmerksamkeit auf das Thema Feminismus und Frauenrechte gelenkt. Man denke hierbei bitte zurück an immer wieder in der Öffentlichkeit nackt auftretende Frauen. Sie kämpfen mit entblößter Brust um Emanzipation, sexuelle Freiheit, aber gleichzeitig auch dafür, nicht mehr als Sex-Objekt gesehen zu werden. Als Frau frage ich mich: Wer soll weibliche Stimmen ernst nehmen, die nackt darum kämpfen, nicht als Sex-Objekt behandelt zu werden?

Mit dem Feminismus ringt auch die Genderbewegung als sozial-politische Lobby um Beachtung. Sie macht sich bemerkbar und drängt sich in den Mittelpunkt der menschlichen Lebensbereiche. Ob Unisextoiletten oder gleichgeschlechtliche Ampelmännchen, ob grammatikalische Veränderungen der deutschen Sprache oder Sexualerziehung vom Kindergarten bis zum Abitur – überall verbreitet sie Verwirrung und Unverständnis. Es sind Neuerungen, die sich teilweise unbemerkt, andererseits aber sehr aggressiv in alle Lebensbereiche drängen. Diese Neuheiten sind „Errungenschaften“ der sogenannten Genderforschung. Diese ist sozusagen eine Erweiterung der feministischen Bewegung, welche sich aber von den Schwerpunkten her, sehr weit vom ursprünglichen Kampf um Frauenrechte entfernt hat.

Das Wirrwarr der Genderwissenschaftler

„Gleichberechtigung für Alle!“ wird gefordert. Nur wer ist mit „Alle“ gemeint? Früher waren es die Frauen, also etwas mehr als 50 Prozent der Menschheit, die gemeint waren. Eine große Gruppe also, eine Mehrheit, die Unrecht erlitten hat. Heute ist es die Minderheit, also bestimmte Randgruppierungen, die eine für sie akzeptable Vorstellung einer Gesellschaft der Mehrheit aufzwingen will. Was die Mehrheit davon hält, ist nur von Interesse, wenn es um eine Kritik an der Idee der Randgruppen gibt. Dann heißt es schnell: Diskriminierung!

Weibliche und männliche Eigenschaften sind nicht mehr an Mann und Frau gebunden, sondern neuerdings abgekoppelt. Die Frau kann männlich sein, sie soll es sogar. Der Mann kann weiblich sein, damit ist er modern. Es kommt zu einer Verdrängung des Verständnisses von Mann und Frau. Dabei gilt aber immer: Die Frau ist das bessere Geschlecht – Feminismus halt.

Und das Geschlecht „Mann“? Viel Platz ist für ihn nicht mehr vorgesehen in der Genderbewegung. In der Sprache sieht man es bereits: Gendergerechte Formulierungen haben nicht nur den Fakt gemeinsam, dass sie die Schönheit der Sprache ruinieren, sondern auch, dass der Mann selbst grammatikalisch zugunsten von geschlechtsneutralen Begriffen verdrängt wird, die Frauen und diverse sexuelle Orientierungen neuerdings in den Vordergrund rücken. Ein Beispiel wären die sogenannten gender-freundlichen, grammatikalischen Formulierungen. Heute schon sehr populär ist das Binnen-I: StudentInnen und ArbeiterInnen. In den universitären Gender-Studies wird eifrig daran gearbeitet, eine Sprache zu entwickeln, die wirklich alle Geschlechter einbezieht – alle außer den Mann. So wird an einer Alternative für männliche Berufsbezeichnungen gefeilt: Anstatt „Bäcker“, soll es jetzt „Bäcka“ heißen. Denn diese Endung sei ja bereits umgangssprachlich. Allerdings wären da noch nicht alle anderen „Geschlechter“ beinhaltet. Denn es sollen ja auch diejenigen berücksichtigt werden, die sich momentan für kein Geschlecht entscheiden wollen. Darum gibt es auch Vorschläge mit Binnen-I und Unterstrich: Student_Innen, Arbeiter_Innen.

Eine der zentralen Universitäten, die sich damit beschäftigt, ist die Humboldt-Universität in Berlin. Apropos Universitäten: Es gibt immer häufiger Fälle, bei denen einige Professoren vorgeben, dass Arbeiten in gendergerechter Sprache verfasst werden sollen. Meistens sind diese Gleichstellungs- oder Frauenbeauftragte. An der Universität in Linz hingegen ist es schon Regel, dass genderfreundliche Sprache benutzt werden muss. Wenn das verweigert wird, gibt es Punktabzug. So müssen sogar medizinische, geschlechterspezifische Arbeiten, wie zum Beispiel über Prostatakrebs, geschlechterneutral verfasst werden.

Gender gibt es mittlerweile an fast 200 Instituten im deutschsprachigen Raum – Tendenz steigend. Sie arbeiten mit Steuergeldern, um die Gender-Perspektive in alle Lebensbereiche einzubringen. Das fängt wie gesagt bei der Sprache an, arbeitet sich aber komplett durch das System.

Gender Studies läuft mittlerweile auf den verschiedenen Ebenen des täglichen Lebens ab: in der Sprache, an den Universitäten, in den Verwaltungen, aber auch im pädagogischen Bereich. Kinder werden mittlerweile ab dem Kindergarten durch Lieder und Bücher mit der „sexuellen Vielfalt“ konfrontiert. Dabei interessiert es niemanden, dass das eventuell schädlich für die Psyche der Kleinen ist. Die Kinder sollen gendersensibel erzogen werden, denn weiblich und männlich sind ja nur Stereotypen, von der Gesellschaft aufgezwungen. Auch die Heterosexualität wird als gesellschaftlich aufgedrängtes Konzept gesehen. Ein weiteres Mittel der gendersensiblen Sexualerziehung ist der Sexualunterricht in der Schule, der nicht mehr die Entstehung von Leben sensibel aufklärt, sondern weitreichend mit dem Thema Sexualität konfrontiert.

Das Geschlecht „Mann“ bekommt die Auswirkungen sehr stark zu spüren: Hinter der Frau verdrängt, findet es sich bei den unerwünschten „Nebenerscheinungen“ vergangener Jahrhunderte wieder. Der Mann, zuständig für das Unglück der Frau und Übel für die Gesellschaft, stellt ein Feindbild dar. Aber auch die normale Frau ist nicht erwünscht. Sie widerspricht der wirklich wertvollen und vorbildhaften Frau – der knallharten Karrierefrau. Die Hausfrau und der Familienvater sind Auslaufmodelle. Zumindest in weiten Teilen der Gender Studies sind die neuen Ideale der weibliche Mann und die männliche Frau.

Wenn es der Genderbewegung um das an sich gute Anliegen geht, Gleichberechtigung zu schaffen, Menschen als Menschen und nicht in der Schublade Mann oder Frau mit unterschiedlichen Kompetenzen zu sehen, wieso ist dann der Mann ein Feindbild? Ist er nicht auch eines der Geschlechter? Und wieso reden sie von „Heteronormativität“, also davon, dass Heterosexualität nur eine soziale Norm ist? Bin ich als heterosexuelle Frau nicht auch einfach nur Teil der Vielfalt? Und warum dürfen Frauen nicht mehr typisch weiblich sein, Mädchen nicht mehr pink tragen? Warum sollen Männer nicht auch harte Kerle sein dürfen? Die Gender-Bewegung widerspricht sich selbst: Sie fordert ständig Vielfalt, und will die Vielfalt gleichzeitig abschaffen, wenn ihr ein Lebensstil, eine Einstellung oder eine Art, Frau oder Mann zu sein, nicht zusagt.

Kein Platz für Ehe, Familie und Kinder

Viele wundern sich darüber, warum sich Männer heute weniger auf langfristige Beziehungen oder gar auf eine Ehe einlassen wollen, als früher. Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag das durchschnittliche Heiratsalter von Männern in Deutschland im Jahr 2014 bei 33,7 Jahren. Im Jahr 2000 hingegen lag es noch bei 31,2, und im Jahr 1990 bei 28,5 Jahren.

Wie im ersten Artikel der Sexodus-Reihe schon beschrieben, gilt die Frau – vorausgesetzt sie ist die geforderte Karriere- und Powerfrau – nach dem Credo des Feminismus als das bessere und der Mann als das schlechtere Geschlecht. Dies bestätigt auch der Schweizer Psychologe Koni Rohner (Mitglied und Befürworter von www.maennerstreik.wordpress.com). Ihm ist schon seit längerer Zeit aufgefallen, dass der Mann im ganzen medialen Diskurs als weniger wert bezeichnet wird und wundert sich:

„Und nun, Männer: Wieso macht ihr bei alledem mit? Wieso streikt ihr nicht?“

Aber, wie schon erwähnt, ist nicht nur der Mann betroffen. Erfüllt eine Frau nicht das Ideal und entscheidet sich gegen eine Karriere, aber für das Hausfrauen-Dasein und eine Familie, wird sie als weniger wert, sogar als lebensüberdrüssig bezeichnet. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Statistiken wieder: 2014 ist ein Anstieg des durchschnittlichen Heiratsalters der Frauen auf 31 Jahre zu beobachten. 1990 lag das Heiratsalter der Frau bei 26,1 Jahren.

Typisch Mann?

Zurück zum Thema „Mann“ in den Medien: Wer kennt sie nicht, die gängigen Darstellungen des „typischen Mannes“ in Zeitschriften, Beziehungsratgebern, TV-Serien und im ganzen Social-Media-Bereich? Oft genug wird das männliche Geschlecht in den Medien schlecht gemacht, teilweise sogar als primitives Geschöpf abgestempelt: berechenbar, einfach und rational.

Auf der anderen Seite resignieren die Frauenratgeber, wenn ihre Tipps und Tricks, um den Mann auf die eine oder andere Art manipulieren zu können, nichts mehr nützen. Dann heißt es in diversen Frauenzeitschriften und -magazinen oft: „Männer nutzen Frauen aus.“, „Männer sind Player.“, „Männer können nicht anders, sie sind so veranlagt.“ Oder kurz: „Typisch Mann.“ Aber was ist typisch Mann?

Nach psychologischen Umfragen (www.hochzeitsguide.com) werden vom Traummann folgende unverzichtbare Attribute gefordert: Er soll treu, humorvoll, intelligent, einfühlsam, zärtlich, unternehmungslustig, männlich, leidenschaftlich, familienorientiert und gut gekleidet sein – und zwar in dieser Reihenfolge! Diese Wunscheigenschaften sind jedoch nicht primär das, was das „Mann-Sein“ ausmacht. Wenn diese Attribute vom männlichen Geschlecht verlangt werden, dann wird gefordert, dass die Männerwelt ihre Identität, den Kern ihres Wesens aufgibt.

Die Individualität von Mann und Frau

Die Männlichkeit dominiert eher mit rationalen, strategischen Fähigkeiten, Beschützerinstinkt, Mut, Stärke und Führungsqualitäten, während das Weibliche eher als einfühlsam, zärtlich, weich, schillernd und mütterlich beschrieben werden kann. Das soll natürlich nicht heißen, dass Frauen keine Führungsqualitäten haben, oder Männer nicht zärtlich sein können. Dennoch sind es jene Eigenschaften, die sich immer wieder als natürlich und charakteristisch bei den jeweiligen Geschlechtern herausstellen.

Der eine Mann ist rauer, der andere sensibler. Das ist sehr gut. Jede Frau ist zur Mutter veranlagt, aber ihr steht es natürlich frei, tatsächlich Mutter zu werden. Auch das ist sehr gut. Sowohl die Weiblichkeit, als auch die Männlichkeit sind für sich schön und individuell. Jeder Mann ist einzigartig, genauso wie jede Frau.

Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist nicht aufgrund ihrer Einseitigkeit, sondern aufgrund ihrer Gegenseitigkeit so spannend. Sicher bringt diese gewisse Spannung zwischen den Geschlechtern die Herausforderung mit sich, die Unterschiede meistern und an einer soliden, guten Liebesbeziehung arbeiten zu müssen. Allerdings lohnt sich die Arbeit: Es gibt kein größeres Abenteuer als das Entdecken des gegengeschlechtlichen Gegenübers. Der Eine lernt vom Anderen – es ist ein ausgewogenes Geben und Nehmen. Solche ausgewogenen, zwischenmenschlichen Beziehungen lösen Glück, Geborgenheit und Zufriedenheit aus. Sie geben ein gutes Lebensgefühl.

Der Exodus aus der Mann-Frau-Beziehung

Diese Gegenseitigkeit bezieht sich auch auf den Respekt, die Anerkennung und das Verständnis gegenüber dem Anderen. Gerade von der Emanzipationsbewegung wird immer mehr Anerkennung und Respekt gegenüber den Frauen gefordert. Das ist wichtig und jeder Frau steht beides zu, aber dieses Zugeständnis hat der Mann auch verdient. Tatsächlich würden sogar lieber drei von vier Männern auf Liebe, als auf Respekt und Anerkennung verzichten.

Das heißt also: Fühlt sich ein Mann nicht respektiert und anerkannt, weicht er aus und entscheidet sich, ungeliebt zu sein, so Gary Chapmann (Psychotherapeut, Verfasser von „Die fünf Sprachen der Liebe“). Ist es dann noch verwunderlich, dass der Mann von heute bereit ist, die Frau als Partnerin aufzugeben?

Das soziale Kulturphänomen „Sexodus“ besagt: Männer wenden sich immer mehr von der Frau als Partnerin ab, dafür jedoch ihren Kumpels, ihrer Spielkonsole und sogar der Pornographie, als sexuellen Ersatz zu. Verwunderlich ist das nicht, wenn der Mann nicht mehr männlich sein darf. Er ist nicht mehr anerkannt und respektiert, wie er ist. Der Traumprinz soll denken und fühlen wie eine Frau, gleichzeitig aber stark sein, wie ein Mann. Das schließt sich jedoch gegenseitig aus und geht an der Realität vorbei.

Männlichkeit ist also heute nur in dem Rahmen gewünscht, in welchem sich die Frau entfalten und unabhängig sein kann. Jeder Mensch sollte sich frei entfalten und entscheiden können – keine Frage! Aber zu erwarten, dass jemand sein Wesen, seine Identität aufgibt, ist unrealistisch und übertrieben. Beziehungen können nur mit Kompromissen und Zugeständnissen auf beiden Seiten funktionieren, heißt: Entfaltung und Freiheit sollte für beide – Mann und Frau – möglich sein können.

Carolin Anett Lüdeke, geboren 1994 in Meiningen, Thüringen. Interessiert sich für Religion, Medien, Sport und Mode. Carolin studiert im 4. Semester Fachtheologie an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz. Zusätzlich studiert sie Sexualpädagogik in einem externen Studiengang. Der Kommentar erschien zuerst bei F1rstlife.

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PORNÖ: Aussteigen aus dem Egosex https://www.thecathwalk.de/2016/08/24/porno-aussteigen-aus-dem-egosex/?pk_campaign=feed&pk_kwd=porno-aussteigen-aus-dem-egosex https://www.thecathwalk.de/2016/08/24/porno-aussteigen-aus-dem-egosex/?pk_campaign=feed&pk_kwd=porno-aussteigen-aus-dem-egosex#respond Wed, 24 Aug 2016 06:20:43 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6977 Aussteigen aus dem Egosex „Pornos machen etwas mit uns! Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein […]

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Aussteigen aus dem Egosex

„Pornos machen etwas mit uns! Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein sagen wollen. Männer und Frauen, die lernen wollen, Nein zu sagen, die endlich aus dem Kreislauf der niemals endenden Lust aussteigen wollen. Männer und Frauen, die sich nach einem Leben ohne Porno, die sich nach einem Mehr im Leben sehnen.“ (Christina Rammler im Vorwort) 

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 Hörprobe

Leseprobe für Cathwalk-Leser

Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen.

Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches, das macht schließlich jeder von uns Tag für Tag. Wir reden über das Wetter, über die Arbeit, über den letzten Urlaub. Wir reden darüber, wie wir gestern im Supermarkt wegen einer Packung Milch unverschämt lange anstehen mussten, weil das alte Ehepaar vor uns mit seinem unfassbar überladenen Einkaufswagen auch nicht im Geringsten auf die sehr naheliegende, ja offensichtliche Idee kam, uns vorzulassen. Wir reden darüber, wie wir letzten Samstag, ganz nebenbei bemerkt der einzige Tag in der Woche, an dem wir ausschlafen können, unsanft aus unseren Träumen gerissen wurden, weil unser Nachbar mal wieder nichts Besseres zu tun hatte, als um 7 Uhr morgens seinen Rasen zu mähen.

Wir reden über Menschen, die uns auf die Nerven gehen. Manchmal reden wir auch über die kleinen Freuden und großen Erfolge des Lebens. Über all das reden wir. Worüber wir für gewöhnlich nicht so gerne reden, sind wir selbst. Worüber wir für gewöhnlich nicht so gerne reden, sind die Dinge, die wir tun, wenn keiner zuschaut. Die Dinge, die wir lieber und ausschließlich heimlich tun.

Und schon gar nicht reden wir darüber, wie es uns mit den Dingen geht, die wir gerne heimlich tun.

Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen – mit Männern und Frauen über Dinge, die sie gerne heimlich tun. Ich habe sie danach gefragt, was sie heimlich tun und was das mit ihnen macht. Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen über Pornografie.

Die Geschichten, die Menschen mir anvertrauten, erzählen von Lust und Leid, Genuss und Zwang, Freiheit und Unfreiheit, Abenteuer und Langeweile, Glaube und Verzweiflung. Geschichten, die von einer Sehnsucht erzählen und davon, wie Menschen sich auf eine Reise machen, um ihren inneren Hunger zu stillen und den Druck – seelisch wie körperlich – für eine kurze Zeit abzubauen. Diese Geschichten habe ich erzählt in »Egosex. Was Porno mit uns macht«.

Pornografie – eine Möglichkeit, die Realität für einen kleinen Moment hinter sich zu lassen und sich selbst im Rausch der Lust zu vergessen. Zugegeben eine Möglichkeit mit weitreichenden Konsequenzen. Konsequenzen, wie sie mir in den Gesprächen mit meinen Interviewkandidaten immer wieder deutlich vor Augen geführt wurden. Konsequenzen, die von einer schmerzhaften Wahrheit erzählen, der gegenüber wir irgendwie blind geworden sind. Eine Wahrheit, die da lautet:

Pornos machen etwas mit uns!

Egal, ob wir jung oder alt, arm oder reich, gebildet oder ungebildet, gläubig oder ungläubig, alleinstehend oder verheiratet, Mann oder Frau sind. Pornos machen etwas mit uns!

Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein sagen wollen. Männer und Frauen, die lernen wollen, Nein zu sagen, die endlich aus dem Kreislauf der niemals endenden Lust aussteigen wollen. Männer und Frauen, die sich nach einem Leben ohne Porno, die sich nach einem Mehr im Leben sehnen.

Wenn du diese Sehnsucht in dir verspürst, dann ist dieses Buch genau richtig für dich. Es bietet dir die nötigen Fragen, um deine Vergangenheit, deine Prägungen und dein Pornoverhalten besser zu verstehen und eigene Antworten zu finden. Antworten darauf, was Porno mit dir gemacht hat und vielleicht bis heute mit dir macht. Antworten darauf, was du eigentlich wirklich mit Porno machst und warum. Antworten darauf, wie du aussteigen und neu anfangen kannst.

Dieses Buch ist dein persönlicher Wanderführer. Mit ihm wirst du den Berg namens »Pornoausstieg« Schritt für Schritt, Etappe um Etappe, erklimmen. Ein abenteuerlicher Aufstieg, der dich herausfordern wird, einen gnadenlos ehrlichen Blick in den Spiegel zu werfen und der Wahrheit über dich selbst ins Auge zu schauen.

Ein Aufstieg, der wie jede Wanderung ein Ziel hat: das Gipfelkreuz. Tatsächlich ist diese Wanderung letztlich viel mehr als nur ein Weg, um dich selbst und dein Pornoverhalten besser zu verstehen. Sie kann für dich, wenn du das möchtest, auch ein Weg sein, um diesen Mann, der von sich selbst behauptet, Gottes Sohn zu sein, der dir ein Leben in Fülle verspricht, besser kennenzulernen und ihn ganz real zu erleben.

Dieser Mann namens Jesus ist dein persönlicher Bergführer. Er wird deinen Ausstieg begleiten und dich an die Hand nehmen, wo du es alleine nicht schaffst. Er wird dich in deinem ganz eigenen Tempo nach oben zum Kreuz führen, damit du dort deinen seelischen Ballast abladen und dir sein Mehr an Möglichkeiten für dein Leben abholen kannst. Heißt also: Du kannst dieses Buch, wenn du das möchtest, auch als Wegbegleiter auf deiner spirituellen Reise nutzen! Völlig egal übrigens, ob du bisher rein gar nichts mit der Gott-Vater-Sohn-und-Heiliger-Geist GmbH zu tun hattest oder aber schon seit Jahren zum Familienunternehmen dazugehörst.

Fakt ist: Die göttlichen Möglichkeiten von Vergebung, Neuanfang und Veränderung stehen jedem Menschen, der den Mut hat, sich darauf einzulassen, frei zur Verfügung.

Genau diesen Mut wünsche ich dir! Den Mut, dich auszuprobieren und dich ganz neu kennenzulernen. Den Mut, Gottes Hand zu ergreifen und ihm als Bergführer deiner Wanderung mit jedem Schritt mehr zu vertrauen! Den Mut, mehr vom Leben zu erwarten, als du bislang zu träumen wagtest. Ich wünsche dir, dass dieses Buch dich mitnimmt auf den Weg in ein Leben, in dem du dieses göttliche Mehr, das Jesus dir verspricht, hautnah und ganz real erlebst!

Und jetzt schmier die Brote, pack die Thermoskanne und die Wasserflasche ein und dann kann’s losgehen!

Am Fuß des Berges

Wissenswert – Der Aufstieg kann beginnen

Es ist wie bei jeder Wanderung: Sie fängt am Fuß des Berges an. Vor dir ragt der Berg namens »Pornoausstieg« überdimensional groß in die Höhe. Er wartet geduldig darauf, dass du ihn bezwingst, dass du seine unzähligen Höhenmeter Schritt für Schritt überwindest. Er fordert dich heraus, dass du an deine Grenzen gehst, dass du alles gibst und über dich selbst hinauswächst. Er will dich verunsichern, einschüchtern und dir einreden, dass du es niemals schaffst, dass du dein Ziel niemals erreichen wirst. Doch es ist wie bei jeder Wanderung: Du gehst los. Einen Schritt nach dem anderen, Höhenmeter um Höhenmeter. Du schaust nicht zurück, du siehst nur auf das, was direkt vor dir liegt. Ab und zu machst du eine Pause, um zu verschnaufen und die Weite des Horizonts für einen kurzen Moment zu genießen. Je höher du kommst, desto mehr scheint dich deine Kraft zu verlassen. Beinahe willst du schon auf den heiligen Gipfelmoment verzichten und einfach aufgeben. Doch du feuerst dich neu an, gehst noch einmal an deine Grenzen und dann, irgendwann, nach Zillionen von Schritten siehst du ihn: den Gipfel, das lang ersehnte Ziel.

Du nimmst deine letzten Reserven zusammen und mit einem Mal stehst du da, ganz oben, in Schweiß gebadet, völlig erschöpft. Doch der Ausblick ist atemberaubend, die Welt liegt dir zu Füßen, ein Gefühl von Freiheit breitet sich aus, nimmt dich ganz ein. Lebensfreude steigt in dir auf, von hier oben siehst du alles ganz klar, von hier oben eröffnet sich Perspektive und du weißt, du kannst alles schaffen, du kannst dein Leben meistern und jede Hürde nehmen. Denn du bist oben angekommen! Du hast den Berg bezwungen!

Ungefähr das erwartet dich, wenn du dich heute auf den Weg machst, um den Berg namens »Pomoausstieg« zu bezwingen. Denn mit deinem Pornoausstieg ist es wie mit jeder Wanderung: Du stehst am Fuß des Berges und machst den ersten Schritt, ohne sicher sagen zu können, ob du jemals oben ankommst. Dieser Berg, der vor dir liegt, fordert dich heraus und schüchtert dich ein. Er konfrontiert dich mit Fragen über dich selbst. Fragen, die tiefer gehen, die richtig ans Eingemachte gehen. Er führt dich zu den Abgründen deiner heimlichen Lust und bringt dich an deine Grenzen. Immer wieder neu bist du kurz davor, aufzugeben. Doch immer wieder neu überwindest du dich und gehst weiter. Denn mit jedem Schritt eröffnet sich eine neue Aussicht, entdeckst du neue Wahrheiten und andere Perspektiven, findest du mehr zu dir selbst. Auf deinem Weg nach oben wirst du sehr schnell eines merken: Der Berg namens »Pornoausstieg« bietet dir keine Pauschalantworten, Patentrezepte und Einweglösungen.

Denn es geht bei dieser Wanderung um dich und deine Erfahrungen. Erfahrungen, die du in deiner Vergangenheit gemacht hast oder auch bis heute machst. Erfahrungen, die dein Bild von dir selbst und von anderen entscheidend beeinflusst haben. Erfahrungen, die das Bild von Gegenwart und Zukunft, so wie du sie dir ausmalst, zutiefst geprägt haben. Und es geht in all dem auch um dich und deine Entscheidungen. Entscheidungen, die du gestern getroffen hast, die du heute triffst, jeden Tag neu, bewusst oder unbewusst. Entscheidungen, die den Menschen, der du heute bist und morgen sein wirst, formen. Entscheidungen, die, ob du es willst oder nicht, Auswirkungen haben auf dein Heute und dein Morgen: auf das Erleben deiner Sexualität, auf die Qualität deiner Beziehungen und damit letztlich auf dein Leben.

Die Wanderung, auf die du dich heute begibst, ist dein persönlicher Ausstieg aus der Pornografie. Sie wird dich zurückführen zu den Ursachen und Sehnsüchten hinter deinem Pornoverhalten.

Sie wird dich mit hineinnehmen in die Konsequenzen für dich und dein Leben. Und sie wird dich weiterführen auf den Gipfel, um dort eine Perspektive zu finden, die dir Hoffnung macht. Die Hoffnung, dass Veränderung möglich ist und du sie Schritt für Schritt erleben kannst.

Es ist wie bei jeder Wanderung: Sie fängt am Fuß des Berges an. Du hältst deinen Wanderführer in der Hand und hast dich entschieden, den Berg zu erklimmen.

Jetzt heißt es einfach losgehen. Der Berg ruft!

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Der Beitrag „Schaust du eigentlich Pornos?“ erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Porno – viele nicken wahrscheinlich zustimmend, dass es sich dabei um ein brandheißes Thema handelt. Tabu, aktuell, fast überall präsent. Und ein Thema, bei dem kaum jemand hilfreiche Antworten hat, auch die Christen nicht. Doch wie können wir Antworten finden und uns eine Meinung bilden? Nur indem wir uns mit Pornografie, ihren Hintergründen und Folgen auseinandersetzen und aus einem Tabu-Thema ein Thema machen. Christina Rammler tut genau das und schreibt in ihrer Einführung in „Egosex“

„Angekommen im sicheren Hafen der Ehe bietet sich uns folgender Ausblick: Abenteuer Sexualität über Bord geworfen – Meuterei auf dem Traumschiff. Ein Zufall also, dass die Scheidungsrate der Deutschen bei rund 39 Prozent liegt? Mindestens ebenso berechtigt die Frage danach, was bedauernswerter ist: die Tatsache, dass sich vier von zehn Ehepaaren scheiden lassen oder dass drei von zehn Ehepaaren den Rest ihres Lebens verheiratet und dennoch sexuell unbefriedigt bleiben? Nach sexueller Freiheit klingen diese Zahlen in der Tat nicht. In festen Beziehungen unter Mitte Vierzigjährigen werden immerhin fast 50 Prozent der sexuellen Handlungen mit dem Gütesiegel „handgemacht“ versehen.“

„Oder um es in den Worten des Paartherapeuten und Autoren Michael Mary auszudrücken: „Masturbation ist schwer im Kommen.“ Kann es sein, dass Pornografie uns dabei hilft, über dieses Gefühl von Isolation und Entfremdung hinwegzukommen – zumindest für kurze Zeit? Ein Mittel, um endlich wieder intim zu werden und mit einem anderen Menschen eins zu werden – zumindest in Gedanken? Porno – eine Möglichkeit, damit wir uns in der Fremde endlich zu Hause fühlen?“

Wir haben der Autorin einige Fragen gestellt, die uns bei dem Thema auf den Nägeln brannten.

Sie sagen: „Pornos machen etwas mit uns – immer!“ In kurzen Stichpunkten: Was macht Porno denn mit uns?

In kurzen Stichpunkten pauschal etwas zu sagen, finde ich schwierig. Grundsätzlich ist es aber so: Die Bilder, die wir uns beim Pornoschauen reinziehen, hinterlassen Spuren in unserer Seele. Die Folge: Wir sehen uns selbst und andere durch die Pornobrille. „Alles kleine Luder, die immer wollen!“, so hat es ein Interviewkandidat beschrieben. Und klar füttert Porno auch sexuelle Bedürfnisse, die vorher nicht da waren, die dann aber gestillt werden wollen.

Wie kommt es, dass Menschen, die in einer festen Beziehung oder sogar Ehe sind, trotzdem pornosüchtig sind bzw. werden? Reicht der andere nicht?

Porno ist meistens das Symptom für ein tiefer liegendes Bedürfnis. Eine Art Stellvertreterkrieg, in dem man gegen Langeweile, Einsamkeit, Frust oder Druck kämpft. Ähnlich, wie wenn man sich mit Schokolade belohnt oder eine Zigarette gegen Stress raucht. Und wie jede eingefahrene Gewohnheit lässt sich die nicht einfach abschalten und man greift immer wieder darauf zurück, um den damit verbundenen Effekt zu erzielen. Mit dem Partner hat das dann so gesehen wenig zu tun, vielmehr mit der eigenen Geschichte. Klar ist das Problem bei Porno in der Beziehung natürlich, dass es den Anderen verletzt und vor allen Dingen Frauen sich dadurch oft so fühlen, als wären sie nicht genug!

Warum zerstört Porno unsere Beziehungen? Ist Sex denn etwas anderes, als was wir da sehen?

Ganz klar, der Fokus ist ein anderer: Beim Egosex, also beim Sex mit mir und Porno, geht’s um mich und meine Bedürfnisse, die ich befriedigen will. Was auch immer MIR gefällt, MIR den schnellen Kick gibt, MICH zum Höhepunkt bringt. Beim partnerschaftlich gelebter Sexualität geht’s um Beziehung, um Liebe, um Vertrauen, um ein sich aufeinander einlassen können, sich wirklich nackt machen voreinander und eins werden. Plus: Wer Porno mit in unser Bett holt, weil er bestimmte Bedürfnisse ausleben will oder sein Kopfkino abruft, verhindert, dass er sich wirklich auf sein Gegenüber einlassen und den Sex zu Zweit genießen kann. Und das kann, wenn’s ganz hart kommt, natürlich auch die Lust am Anderen töten und eine Beziehung damit über kurz oder lang ins sexuelle Aus katapultieren.

Warum kann man von Porno überhaupt süchtig werden? Was macht denn diesen Sog aus, aus dem viele sich wieder so schlecht befreien können? 

Porno hat ganz einfach alle Voraussetzungen, um eine Sucht zu erzeugen: Es ist eine Möglichkeit, um der Realität zu entfliehen und sich ganz schnell ein gutes Gefühl abzuholen, weil so ein Orgasmus ja jede Menge Oxytocin und Dopamin, also Glückshormone ausschüttet. Einfach gesagt: So ein Orgasmus fühlt sich halt einfach verdammt gut an und mit Porno komme ich einfach sehr schnell an diesen Kick ran. Und wie das so ist mit allem, was sich gut anfühlt, danach greift man immer und immer wieder. Und irgendwann kann es dann passieren, dass der „Stoff“ immer härter werden muss, damit man stimuliert wird und sein gewohntes High erlebt. Und dann ist es ein Teufelskreis, aus dem man nicht so leicht wieder rauskommt.

Was kann man machen, wenn man von Pornos nicht mehr loskommt? Ursachensuche? Verhaltenstherapie?

Ein erster Schritt ist auf jeden Fall, sich eine Vertrauensperson zu suchen, die ganze Sache ans Licht zu bringen und sich auf die Suche nach der Wurzel zu machen: Also, was steckt da eigentlich dahinter, was bringt es mir, warum mache ich das und was kann ich in Zukunft stattdessen machen? Das ist der eine Aspekt. Der andere Aspekt ist die Beziehung zu Gott intensivieren. Also mit Gott ins Gespräch kommen, seinen geistlichen Hunger stillen und anfangen, auch göttliche Möglichkeiten für sich zu nutzen wie z. B. Gebet.

Und wenn mein Partner pornosüchtig ist? Ich kann ihn ja nicht ändern. Aber kann ich überhaupt etwas tun? 

Ich glaube, es ist wichtig, dass wir anfangen offen, unverklemmt und urteilsfrei darüber zu reden, auch in der Partnerschaft. Dass wir ehrlich werden voreinander und uns Einblick geben, wie es uns wirklich geht, wo wir kämpfen, wo wir herausgefordert sind. Dass wir uns also gemeinsam auf den Weg machen, uns unterstützen und nach Lösungen suchen. Und dass wir, v. a. als Frauen, verstehen, dass das Pornokonsumverhalten meines Partners nichts darüber aussagt, ob ich als Frau genug bin oder nicht, dass es also letztlich tatsächlich nichts mit mir und meinem Wert als Frau zu tun hat.

Haben Sie ein paar gute Tipps, wo ich Hilfe finden kann?

Generell ist in Deutschland das Weiße Kreuz in dieser Sache ein kompetenter Ansprechpartner. Und im Laufe des Jahres werde ich selbst mit einem Training für Pornoaussteiger online gehen, das zweigleisig aufgebaut ist: Einerseits als Weg, um seinem Pornoverhalten auf den Grund zu gehen und seine Pornobiografie besser zu verstehen. Andererseits aber auch als Angebot, um sich auf eine geistliche Entdeckungsreise zu machen und Gottes Möglichkeiten kennen zu lernen und für sich zu nutzen.

In Buch begleiten Sie Menschen mit ihrer Pornobiographie. Wie kamen Sie zu den Kontakten & wie war die Begegnung mit ihnen? Wie haben Sie’s geschafft, dass diese Männer & Frauen so offen und ehrlich mit ihnen über dieses Tabuthema geredet haben?

Ich ging einfach nach dem Prinzip der offenen Türen. Tatsächlich sind mir die Begegnungen gewissermaßen in den Schoß gefallen, ich bin quasi ganz natürlich mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch gekommen und irgendwann kamen dann Leute sogar auf mich zu und sagten mir: „Ich hatte den Gedanken, dir meine Pornostory zu erzählen.“ Irgendwie war diese ganze Reise einfach von Anfang bis Ende voll vorbereitet, als wollte dieses Buch einfach geboren werden!

Wie kamen Sie auf die Idee, dieses Buch zu schreiben? Es ist ja nicht gerade ein leichtes Thema und auch ungewöhnlich für eine Frau.

Der Auslöser war eine sehr intensive Begegnung mit einem jungen Mann, der sich mir anvertraut hat. Er hat mir quasi gebeichtet, dass er pornosüchtig ist. Ich hab ihm dann angeboten, mit ihm zu beten, und in diesem sehr schlichten Gebet hat sich wirklich etwas in ihm gelöst, er hat geweint und am ganzen Körper gezittert. Das war sehr krass. Als ich danach heimgefahren bin, hab ich diese Begegnung mit Gott besprochen und da hatte ich dann den Blitzgedanken: „Schreib ein Buch über Pornografie!“

Wurden Sie schon auf den lustigen Zufall angesprochen, dass Sie mit Nachnamen Rammler heißen und ein Buch über Pornografie schreiben?

Ja, ja. Das ist extrem witzig. Fand ich auch schon immer. Als ich nämlich diesen Blitzgedanken hatte, war ich erst mal gar nicht so begeistert, weil: „Warum soll ich als Frau ein Buch über Porno schreiben, wo ich eigentlich nichts mit dem Thema zu tun habe?“ Und dann hatte ich den zweiten Blitzgedanken: „Du heißt Christina Rammler!“, und das fand ich so lustig, dass ich mir sofort gedacht habe: „Jawohl, endlich macht das alles einen Sinn! Wahrscheinlich ist es meine Bestimmung, dieses Buch zu schreiben!“ Und das hat mich dann so motiviert, dass ich losgegangen bin.

Was bezwecken Sie mit diesem Buch? Was ist nach Ihrer Recherchearbeit das Fazit zum Thema Porno? 

Mein Fazit ist: Man kann offen und ehrlich über Pornografie, Sexualität und seine Sehnsüchte sprechen, ohne dabei rot werden zu müssen oder einander zu verurteilen. Und genau das wünsche ich mir auch: dass wir anfangen, über dieses Thema zu reden – weder moralisierend, aber auch nicht verharmlosend. Und dass wir uns dann gemeinsam auf den Weg machen, damit wir herauskommen aus zerstörerischen Gewohnheiten und reinkommen in dieses Mehr von Leben, von dem Jesus spricht, wenn er uns ein Leben im Überfluss verspricht.

„Schaust du eigentlich Pornos?“, fragt Christina Rammler unverfroren einige Bekannte. Und fünf Männer und zwei Frauen packen aus. Sie erzählen davon, was sie mit Pornos machen – und was Porno mit ihnen macht: mit ihrer Sexualität, ihren Beziehungen und ihrem Bild von sich selbst und anderen. Frei und ungeniert sprechen sie über ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Ihre Geschichten gehen unter die Haut.

Mit einer fesselnden Mischung aus Reportage und Analyse liefert Christina Rammler verblüffende Antworten und ethisch-theologische Überlegungen ohne den moralischen Zeigefinger.

Ein ungewöhnliches Buch mit erfrischender Leichtigkeit, kreativem Sprachwitz und unbestechlicher Klarheit.

Hier gehts zum Buch

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Angeln im Bikini! Wie Frauen auch im Sommer gute Männer finden – und dabei deren Seelenfrieden nicht gefährden https://www.thecathwalk.de/2016/07/20/angeln-im-bikini-frauen-im-sommer/?pk_campaign=feed&pk_kwd=angeln-im-bikini-frauen-im-sommer https://www.thecathwalk.de/2016/07/20/angeln-im-bikini-frauen-im-sommer/?pk_campaign=feed&pk_kwd=angeln-im-bikini-frauen-im-sommer#comments Wed, 20 Jul 2016 14:30:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6611 Von Dr. Gudrun Kugler, Wien  Der Sommer hat für mich als Mutter von vier kleinen Kindern eine Menge Vorteile. Einer davon ist es, dass ich die Kleinen nicht gegen ihren Willen in siebenundzwanzig verschiedene warme Kleidungsteile zwängen muss. Das Sommerkleidchen ist schneller übergestreift, als sich der Protest formieren kann. Für so manche junge Frau liegt […]

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Von Dr. Gudrun Kugler, Wien 

Der Sommer hat für mich als Mutter von vier kleinen Kindern eine Menge Vorteile. Einer davon ist es, dass ich die Kleinen nicht gegen ihren Willen in siebenundzwanzig verschiedene warme Kleidungsteile zwängen muss. Das Sommerkleidchen ist schneller übergestreift, als sich der Protest formieren kann. Für so manche junge Frau liegt der Bonus spärlicher Bekleidung jedoch nicht in der Anziehgeschwindigkeit und wohl auch nicht im Preis. Irgendwo zwischen Ober- und Unterbewußtsein liegt vielleicht der Plan, sich dadurch einen Mann zu angeln. Denn auch wer im Winter nicht bemerkt worden ist: Im Sommer scheinen die Karten neu gemischt zu werden.

Ich erinnere mich, wie mir ein Philosoph von der Liebe erzählte: Eine Prostituierte geht auf der Straße. Sie dreht sich um, um zu sehen, ob ihr jemand nachschaut. Sie zeigt sexy ihren Reiz, lüftet den Rock. Komm und folge mir! Warum? Weil ich dir all das hier geben kann. Eine Königin geht auf demselben Weg. Ein Mann folgt ihr. Komm und diene mir, sagt sie. Warum? Für nichts, entgegnet sie. Das ist die Liebe: sie berechnet nicht, erwartet nicht, sie will nichts für sich, sie verlangt keinen Lohn.

Wer durch knappe Bekleidung versucht, einen Mann zu locken, verhält sich wie die erste Frau in dieser Geschichte. “Schau, was ich dir bieten könnte!” Vielleicht hat sie damit kurzfristigen Erfolg. Aber auf dieser Ebene zu bleiben ist ein Unglück für beide. Wie sich also geben, wie sich kleiden? Wie wenig ist zu wenig?

Drei Grundregeln für Frauen im Sommer:

1) Deine Kleidung soll dich auch im Sommer als Person unterstreichen, nicht von dir als Person ablenken

Es gibt Gehirnforschungsstudien, die besagen, dass zu knapp bekleidete Frauen von Männern als Objekt, also als Sache wahrgenommen werden. Eine Beziehungsmöglichkeit auf Augenhöhe wird dann oft gar nicht wahrgenommen.

Kleidung sagt viel über einen Menschen aus. Wer bist du, und wie zeigst du das durch deine Kleidung? Die richtige Kleidung macht attraktiv, also anziehend. Wer meint aus Keuschheit die Knöchel bedecken zu müssen, lebt im falschen Jahrhundert. Aber wenn eine Frau so wenig anhat, dass nicht mehr sie selbst wahrgenommen wird, sondern nur ihre sexuellen Reize, dann tut sie sich damit keinen Gefallen. Sie findet einen Sex – aber keinen Ehepartner.

2) Deine Kleidung soll deinen Wert unterstreichen

„Wir sind keine reichen Amerikaner, die sich billige Sachen leisten können,“ sagt ein kroatisches Sprichwort. Qualität kostet mehr. Billige Dinge von schlechter Qualität wirft man nach kurzer Verwendung weg. Viel Fleisch zu zeigen wirkt billig. Ein großartiges Geheimnis darf ja auch nicht jeder sehen. Ist euch schon aufgefallen: Je vornehmer die Hochzeit, desto länger die Ärmel? Adelige heiraten nicht ärmellos. Dahinter steckt der gleiche Gedanke.

3) Den Männern helfen, Frieden zu bewahren

Mutige Männer geben zu, wie schwer es ihnen fällt, im Sommer mit einer Menge halbgekleideter Frauen in überfüllten U-Bahnen, stickigen Hörsälen oder launigen Cafes zu schwitzen. Der Sommer wird zur Leidenszeit, die Konzentration schwindet, Frustration macht sich immer breiter. Es liegt in unserer Hand, den Männern das Leben leichter zu machen. Jeden Tag eine gute Tat!

Drei Grundregeln für Männer im Sommer:

1) Den eigenen Blick transformieren

Man sagt: „Wer eine verführerische Frau sieht, der schlag sie nieder – die Augenlider.“ Es ist keine Hilfe, weibliche Körperteile in sommerliche Pose genau zu betrachten und vielleicht auch noch den eigenen Vorstellungen freien Lauf zu lassen. Nicht hinzusehen ist jedenfalls ein erster Schritt. Allerdings fällt mir eine oft zitierte Geschichte ein, ob sie wahr ist, weiß ich nicht: Eine spärlich bekleidete Schöne geht im Sommer an einer Gruppe von Geistlichen vorbei. Alle senken keusch den Blick. Nur der Bischof nicht. Oh, ruft er aus, was für eine Schönheit – wie großartig muss der Schöpfer sein!

Theologen erklären uns, dass mit der Erbsünde in unseren Blick die Begierde Einzug hielt. Es gilt also, den eigenen Blick zu transformieren: nämlich durch das Geschöpf den Schöpfer zu erblicken. Sünde bedeutet nach Thomas von Aquin sich vom Schöpfer ab- und zum Geschöpf hinzuwenden. Mit dem reinen Blick stellen wir diesen Fehler wieder richtig.

2) Sich das Leben im Sommer leichter machen

Sport und Gebet sind wahrscheinlich zwei der wichtigsten Schlüssel im täglichen Überlebenstraining. Dazu kommt, die eigenen Gedanken zu zügeln: Ja, die Gedanken sind frei. Aber es wäre sehr dumm von dir, sie nicht gut zu hüten. Wer sich in Gedankenspiele verliert, verliert das Jetzt. Und nicht von ungefähr bedeutet das englische Wort „present“ nicht nur „jetzt“, sondern auch „Geschenk“. Denn wir haben nur dieses eine Jetzt.

Pass’ auf, was du in dich hineinläßt. Bilder bleiben haften, insbesondere, wenn sie unsere Sexualität betreffen. Ein einschlägiges Plakat oder Heft, ein Video im Internet, ein Film im Fernsehen beschäftigen uns länger als für die Minute des Betrachtens. Du bist vielleicht ein Drachentöter. Aber hast du mit dem Killerkaninchen gerechnet? Flucht ist angesagt!

3) Die Frau fürs Leben ist keine Trophäe

Für Bikini-Schönheiten an ihrer Seite lassen sich junge Eroberer gerne von ihren Freunden bewundern. Ein Spiel, ein römischer Wettkampf zwischen Rivalen, die sich noch Hörner abstoßen müssen. Wer eine Frau fürs Leben sucht, ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Er sucht keine Barbie, um die ihn seine Freunde beneiden, sondern eine echte Frau, bei der er bleiben will und mit der er Kinder bekommen möchte. Wer einen Schatz finden will, darf sich nicht ablenken lassen von Sirenen, denen nicht einmal Odysseus gewachsen war. Schau ihr also nicht auf den Bikini. Sondern in die Augen.

Der Artikel erschien auf dem kathTreff–Blog und darf mit freundlicher Genehmigung hier abgedruckt werden. 

Dr. Gudrun Veronika Kugler, Jahrgang 1976, ist Theologin und Juristin, und lebt in Wien. Sie ist glücklich verheiratet und Mutter von vier Kindern. Seit ein paar Jahren betreibt sie mit großem Erfolg die katholische Partnerschaftsagentur kathTreff.orgMehr lesen über Gudrun Kugler…

Niemand ist eine Insel. Wie man den Partner fürs Leben findet (Pattloch 2012): In leicht lesbarer Sprache räumt die Autorin mit falschen Ratschlägen in der Partnersuche auf, benennt die häufigsten Irrtümer, die davon abhalten, den Richtigen zu finden und gibt lebensklugen Rat, wie man an sich arbeiten kann und worauf man achten sollte, damit man authentisch bleibt und sich in Liebesdingen richtig entscheidet.

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Endlich Frei! https://www.thecathwalk.de/2016/06/22/endlich-frei/?pk_campaign=feed&pk_kwd=endlich-frei https://www.thecathwalk.de/2016/06/22/endlich-frei/?pk_campaign=feed&pk_kwd=endlich-frei#respond Wed, 22 Jun 2016 05:30:25 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5294 Wege aus der Porno-Falle mit Safer Surfing von Phil Pöschl Haben Sie das schon einmal erlebt? Sie kommen nach der Arbeit nach Hause und wollen sich nach einem anstrengenden Tag einfach nur erholen. Nach einem schnellen Abendessen setzen Sie sich vor den PC, um zu entspannen. Nur ein bisschen im Internet surfen, doch halt, sind wirklich […]

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Wege aus der Porno-Falle mit Safer Surfing

von Phil Pöschl

Haben Sie das schon einmal erlebt? Sie kommen nach der Arbeit nach Hause und wollen sich nach einem anstrengenden Tag einfach nur erholen. Nach einem schnellen Abendessen setzen Sie sich vor den PC, um zu entspannen. Nur ein bisschen im Internet surfen, doch halt, sind wirklich schon 4 Stunden vergangen? Wo ist die Zeit nur geblieben? Dazu kommt das schlechte Gewissen, denn sie schämen sich für die Seiten, die sie besucht haben. Das wollten sie nicht und doch bleibt das Gefühl, dass morgen wieder das Gleiche geschehen wird.

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2,4 Millionen Besucher pro Stunde verzeichnet die Webseite eines der größten Anbieter pornographischer Inhalte. Foto: Gemeinfrei via Pixabay

Da sind Sie nicht alleine, denn so geht es vielen anderen auch. Etwa 50% der Männer in Gemeinden gaben bei anonymen Umfragen zu, in den letzten 6 Monaten aktiv Pornos angesehen zu haben, Familienväter wie auch Jugendliche. Durch den leichten Zugang zu pornografischem Material im Internet und die mögliche Anonymität ist die Versuchung für viele Männer enorm angestiegen, denn selbst härteste Pornos sind nur einen Mausklick entfernt.

Das Problem dabei: Es bleibt meist nicht beim gelegentlichen Ansehen solcher Seiten, denn die Pornosucht ist vergleichbar mit der Sucht nach Heroin und hat ein sehr hohes Abhängigkeitspotential. Daher ist es für die meisten schwer bis unmöglich wieder von alleine aus dem Teufelskreis von Verlangen, schnellem Kick und dem mit Sicherheit folgenden Gefühlstief, loszukommen. Dazu kommt das Gefühl der Angst, wieder Pornos zu schauen oder dabei erwischt zu werden.

Aber es gibt Hoffnung! Es gibt einen Weg aus der Sucht! Ich kann das aus eigener Erfahrung bezeugen. Schon seit meiner Jugend arbeite ich in christlichen Gemeinden mit und doch war ich selbst viele Jahre von Pornografie abhängig. Ich lebte in dem Zwiespalt, dass ich abends vor Jugendlichen predigte und nachts Pornos im Internet ansah. Unter diesem Gewissenskonflikt litt ich sehr, der einsame Sex brachte mir keine Erfüllung und doch kam ich nicht davon los. Ich bin Gott dankbar, dass er mir Menschen in mein Leben gestellt hat, die mir damals halfen. Heute bin ich frei, doch hätte ich es alleine nicht geschafft.

Und jetzt ein paar praktische Tipps, wie der Weg in die Freiheit gelingen kann. Finden Sie zuerst eine Vertrauensperson, der Sie alles erzählen können. Denn es ist wichtig, dass Licht in die Situation kommt, damit das Geheime seine Macht verliert. Einmal im Licht, muss man sich nicht mehr verstecken. Auch die Angst, erwischt zu werden, verliert ihren Schrecken.

Zweitens müssen Sie sich bewusstwerden, dass nichts in der Welt der Pornografie der Wahrheit entspricht. Es wird eine heile Welt präsentiert, die Männer glücklich machen soll, doch die gibt es nicht. Denn die Frauen, die scheinbar jederzeit mit Freude bereit sind alle meine Bedürfnisse zu stillen, tun dies im besten Fall aus einer wirtschaftlichen Not heraus, sind aber immer wieder Opfer von Menschenhandel, haben keine andere Wahl und leben unter den schlimmsten Bedingungen. Was die Pornoindustrie uns verkaufen will, ist eine Lüge. Menschen wurden in Gottes Ebenbild geschaffen, um geliebt und nicht als Ware gehandelt zu werden. Das ist die Wahrheit.

Ein wichtiger Schritt ist, dass wir die Ich-Zentrierung ablegen und unsere Aufmerksamkeit von uns weg auf andere richten. Was können wir für andere tun, wie können wir anderen helfen? Denn es geht nicht darum, unsere Lust zu befriedigen. Gerade in der Ehe geht es ja darum, die Bedürfnisse des Partners zu erkennen und zu erfüllen. Das Gegenüber ist wichtiger als man selbst. Wenn wir aber nur an unsere eigene Befriedigung denken und Pornos ansehen, schaden wir nicht nur uns selbst, sondern verletzen besonders diejenigen, die wir am meisten lieben, unsere Ehefrauen und unsere Kinder.

Erst wenn wir erkennen, dass wir es aus eigener Kraft nicht schaffen können, kann wahre Umkehr und Veränderung geschehen. Gott muss wirken, wir müssen aufhören zu kämpfen und die weiße Fahne hissen. Denn nur Gott kann uns wirklich freimachen.

Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott gnädig ist und uns vergibt, wenn wir ihn darum bitten. Auch wenn der Weg nicht leicht ist, ist er durch alle guten und schlechten Zeiten bei uns. Mit Gott können wir das Ziel erreichen.

 Phil Pressefotos WebPhil Pöschl ist Obmann des Vereins Safer Surfing. Er ist verheiratet, hat 3 Kinder und wohnt in Mödling. 

Safer Surfing

– Hilfe für Betroffene und Angehörige: www.loveismore.de
– Information für Eltern: www.saferchildren.eu
– Online Videokurs: : https://www.loveismore.de/kurs/
– Veranstaltungen: Predigten, Seminare, Lehrerfortbildungen, Informationsabende für Eltern

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 Wenn Sie selbst Hilfe benötigen, oder wissen möchten, wie sie Ihren Partner unterstützen können, laden wir Sie ein, den Videokurs zum Thema Ausweg aus der Pornografie zu machen: https://www.loveismore.de/kurs/
In 14 Einheiten zu je 5 – 7 Minuten spricht Phil über seine Erfahrungen mit der Pornografieabhängigkeit und zeigt, dass es Hoffnung und einen Ausweg aus der Sucht gibt. Pornografiesucht betrifft aber nicht nur Männer. Auch für Frauen gibt es einen Videokurs, der das Thema Pornografieabhängigkeit und aus der Sicht der Frau behandelt: https://www.loveismore.de/kursfrauen/

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Verhütung: Das goldene Kalb fängt mit K an https://www.thecathwalk.de/2016/06/14/verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an https://www.thecathwalk.de/2016/06/14/verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=verhuetung-das-goldene-kalb-faengt-mit-k-an#respond Tue, 14 Jun 2016 15:00:55 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5571 …und hört mit ondom auf; warum es sich aber trotzdem lohnt, Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben. von Monika Espe Jeder kann Kondome fast überall kaufen. Sogar der Discounter Aldi, der uns kürzlich noch das christliche Osterfest erklärte, hat sie vorübergehend im Sortiment. Immer wieder wird medial suggeriert, der Zugang zu Kondomen sei sogar […]

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…und hört mit ondom auf; warum es sich aber trotzdem lohnt, Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben.

von Monika Espe

Jeder kann Kondome fast überall kaufen. Sogar der Discounter Aldi, der uns kürzlich noch das christliche Osterfest erklärte, hat sie vorübergehend im Sortiment.

Immer wieder wird medial suggeriert, der Zugang zu Kondomen sei sogar in den industrialisierten Ländern erschwert. Das läuft ganz subtil. Werbung sei daher existentiell notwendig. Für die Hersteller stimmt das auch. Dem kollektiven Gewissenskompass ist der Kondomverweigerer bekannt: Die katholische Kirche. Das lässt sich leicht an triggern, wer will schon spießig sein.

Nun gut, lassen wir Glaubens- und Weltanschauungsargumente mal ganz außen vor. Was geht in der Welt gerade vor sich?

Im Moment werden die Knistertüten gleich mehrfach beworben. Ein bekannter privater TV-Sender schaltet in den Spielfilmpausen einen Spot der Firma Durex. Der Kondomhersteller erklärt uns, dass sich alle 5 Minuten eine Frau für eine Abtreibung entscheidet. Der Zuschauer lernt auch, dass dieser Spot von Durex „nur“ unterstützt wird. Auch andere Verhütungsmittel sollen vor gefährlichen Babys schützen. Da wirft sich die Frage auf, wer „noch“ monetär dahinter stecken könnte. Nebenbei wird die inhumane Dimension des Themas Abtreibung aus dem Tabu herausgezogen. Jedem Veganer müsste sich der Magen umdrehen, wird doch sonst für jeden Tierembryo mehr gekämpft, als für einen menschlichen Embryo, von dem in Deutschland offensichtlich alle 5 Minuten einer in Lebensgefahr rutscht.

Bleiben wir beim Thema Verhütung. In Deutschland wird viel chemisch und mechanisch verhütet. Die Deutschen gelten als zuverlässig. Wie kann es also sein, dass alle 5 Minuten eine Frau eine Abtreibung plant, wo Verhütungsmittel doch so sicher sind? Wo hakt es?

Wir brauchen mehr Werbung! Auch auf den riesigen Plakaten entlang der S-Bahnlinien meiner Münchner Großstadt prallt dem unbedarften Fahrgast visuelle Umweltverschmutzung entgegen. Es geht um die aggressive Bewerbung von banalisiertem Sex durch Kopulations-Comics. Gepaart ist die Aktion liebesleben mit dem Appell, Kondome zu verwenden. Auch Grundschulkinder und Teenager müssen sich die Comics ansehen, auf denen Witzfiguren das natürliche Schamgefühl der Kinder empfindlich ankratzen, ob sie oder ihre Eltern wollen oder nicht.

Wer das bezahlt? Sie und ich bezahlen das mit unseren Steuergeldern, weil die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dahinter steckt. In den letzten Tagen wurde ich mehrmals Zeuge von Gesprächen, in denen sich Fahrgäste über die zweifelhafte Sinnhaftigkeit dieser Aktion empörten. Es wird darüber gesprochen. Bürger aller Altersgruppen sind „not amused“http://www.liebesleben.de/ueber-liebesleben/

Die Unsicherheit der Kondome in Bezug auf die Vermeidung einer Schwangerschaft wird ebenso systematisch und aggressiv heruntergespielt, wie die Fragwürdigkeit der Verhinderung einer Ansteckung an übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Die vielen repräsentativen Studien werden verschwiegen, unterschlagen oder totgeredet, wenn dadurch eine angebliche Kondomsicherheit entlarvt wird.

Ein Ehe-/Paar, das Intimität exklusiv und ausschließlich in der Zweierbeziehung lebt, wird sich auf jeden Fall nicht an einer STD anstecken, weil die nur bekommen kann, wer ständig wechselnde Geschlechtspartner hat, sprich – promiskuitiv lebt. Es grenzt an eine Frechheit, dass der Staat dem Bürger faktisch einen promiskuitiven Lebensstil unterstellt. Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Kann es sein, dass eine staatliche Pädagogik zur gesellschaftlichen Veränderung hin zu einem promiskuitiven Lebensstil beabsichtigt ist? Besonders Kinder sind für lustige Figuren empfänglich und dadurch prägbar. Seit wir über Gender reden, verstehen wir die Zusammenhänge an diesem aktuellen Beispiel. Wenn dann noch mehr Beziehungen und Familien zerbrechen, senken wir eben den Leitzins, um die Folgekosten des gesellschaftlichen Desasters stemmen zu können. Die kranken Seelen werden davon nicht heilen.

Da wir aber bei wikipedia indirekt lesen können, dass es sich für heterosexuelle Ehepaare lohnt, kondomlose Intimität auf dem Prinzip der Ganzhingabe zu leben, erledigt sich das goldene Kalb der Postmoderne von selbst. Krach! Es fällt vom Sockel.

Im Sperma befinden sich nämlich Stoffe, die von der gut durchbluteten Vaginalschleimhaut ins Blut der Frau gelangen. Ein Bluttest nach dem Akt bestätigt das. Einige Bestandteile wirken so ähnlich wie Endorphine. Deren antidepressive Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Die Wirkung hält locker 3 – 4 Tage an. Happy wife, happy life!

Meine Herren Ehemänner (in spe), Sie würden nicht wollen, dass das Beste, das Sie zu geben haben, entsorgt wird. Ein dünnes Kondom kann die empfindliche Stimmung der Frau negativ beeinflussen. Da ist es besser, depressiven Verstimmungen vorzubeugen.

Stellen wir wieder hohe Ansprüche an unser Leben, setzen wir wieder hehre Ziele, streben wir ein hingabebetontes und glückliches Leben an. Hingabe macht glücklich. Auch zeitweiliger Verzicht ist eine edle Form der Hingabe. Wenn ein treues Ehepaar gelernt hat, die fruchtbaren Tage exakt von den unfruchtbaren Tagen zu unterscheiden, kann eine Schwangerschaft eigenverantwortlich angestrebt oder vermieden werden. Übertragbare Geschlechtskrankheiten sind in dieser Lebensform nicht vorgesehen. Dieser life-style führt zu starken Ehen, starken Eltern und selbstbewussten Kindern. Machen wir unserem Land der Dichter und Denker wieder alle Ehre. Eine hohe Kultur lebt von einer hohen Moral. Billig ist tiefes Glück nicht zu haben.

Monika Espe ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder, sie ist Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe und seit 2009 Referentin am Institut für Natürliche Empfängnisregelung INER Prof. Dr. Rötzer e. V..

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„Für Gott auf Sex verzichten“ https://www.thecathwalk.de/2016/05/29/fuer-gott-auf-sex-verzichten/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fuer-gott-auf-sex-verzichten https://www.thecathwalk.de/2016/05/29/fuer-gott-auf-sex-verzichten/?pk_campaign=feed&pk_kwd=fuer-gott-auf-sex-verzichten#comments Sun, 29 May 2016 17:00:34 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4903 Georg Dietlein (23), Student aus Köln, seit einem Jahr mit Freundin Paola (23) zusammen: „Mit dem Sex will ich bis zur Ehe warten, weil ich Sexualität für etwas besonders Kostbares halte. Meine Freundin hat kein Problem damit, sie ist wie ich gläubige Katholikin. Natürlich ist es manchmal schwierig. Es erfordert eine gewisse Klugheit. Ab einem […]

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Georg Dietlein (23), Student aus Köln, seit einem Jahr mit Freundin Paola (23) zusammen: „Mit dem Sex will ich bis zur Ehe warten, weil ich Sexualität für etwas besonders Kostbares halte. Meine Freundin hat kein Problem damit, sie ist wie ich gläubige Katholikin. Natürlich ist es manchmal schwierig. Es erfordert eine gewisse Klugheit. Ab einem bestimmten Punkt, etwa wenn es zum Ausziehen kommt, verliert man die Kontrolle. Unser Ziel ist es zu heiraten, aber wir lassen uns noch etwas Zeit damit. Erst wollen wir herausfinden, ob wir wirklich zueinander passen und ein Leben lang zusammenbleiben wollen.“ (Quelle: Bild am Sonntag)

Artikel von Georg Dietlein auf dem Cathwalk 

Die Zukunft hängt an der Liebe (1)

Die Zukunft hängt an der Liebe (2)

Die Zukunft hängt an der Liebe (3)

Die Zukunft hängt an der Liebe (4)

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Von den geheimen Lüsten katholischer Priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester#comments Sun, 24 Apr 2016 18:00:27 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3657 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Der Titel klingt reißerisch, und das soll er auch sein, denn es gibt sie, die geheimen Lüste der katholischen Priester. An jedem Stammtisch spricht man immer wieder davon und klagt die „lustvollen“ Kleriker an, Wasser zu predigen und doch selbst Wein zu trinken. Oder man jammert über die […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Erst unlängst ist Gloria von Thurn und Taxis gefragt worden, was sie denn über den Satz denke: „Das Bett eines Priesters ist leer, aber sein Kühlschrank ist voll. Beim puritanischen Prediger sei das umgekehrt.“ Pointiert hat die Fürstin geantwortet: „Beim Puritaner ist sowohl der Kühlschrank als auch das Bett leer, sonst wäre er kein Puritaner.“

Katholisch sein bedeutet in der Tat, „sinnenfroh“ und „lebenslustig“ zu sein. Aber in diesem Artikel geht es gar nicht um den sinnlichen Genuss all dessen, was der Titel den meisten Lesern suggeriert. Es geht um die wirklich geheimen Lüste des katholischen Priesters, die kein Laie jemals erfahren kann. Der nicht-geweihte Christ hat Freuden, die ein Kleriker normalerweise nicht kennt, aber wenigstens zwei „Lüste“ gibt es, die nur und immer allein der Priester genießen kann, und von denen der „Rest der Welt“ keine Ahnung hat.

Jesus, meine Lust und Seligkeit  

Am vergangenen Guten-Hirten-Sonntag hat Papst Franziskus elf Männer zu Priestern geweiht. Es war zugleich der Tag des Gebets für Berufungen, der bei manchen Katholiken den Gedanken aufbringt, man müsse deshalb besonders viel beten, weil es sich ja um eine Entscheidung für trauriges und freudlose Leben handle, denn attraktiv scheint es aufgrund der Zahl der Seminaristen offensichtlich nicht zu sein. Grund genug, endlich über das lustvolle Leben der Priester zu sprechen.

Es geht hier nicht um Sex und Erotik – manchen beenden jetzt vielleicht enttäuscht die Lektüre – auch wenn die vielleicht freudigsten Momente des Priesters mit einer echten Liebesbeziehung zu tun haben. Die Rede ist sehr wohl von Berührung, Zärtlichkeit und Genuss, aber nicht in den Armen einer Frau, mit der der Priester vielleicht eine Nacht verbringt, sondern an der Seite Christi, mit dem er sein ganzes Leben teilt. „Jesus bleibet meine Freude, meine Lust und Seligkeit“ heißt es in einer Bachkantate. Für den Priester ist hier nicht nur die geistliche Nähe des Gottessohnes gemeint, die jeder Christ erfahren kann und soll, sondern – das sage ich ganz bewusst so – der „lustvolle“ Moment, die Hostie in Jesu Leib zu verwandeln und ihn emporzuheben, damit er von aller Welt gesehen und angebetet werde.

Dieser Moment ist wie das Wunder einer Geburt; wie der Augenblick, in dem ein junger Vater zum ersten Mal sein Kind im Arm hat: „Ich habe es ‚gemacht‘, und doch ist es nicht mein Werk. Es ist mein Fleisch und Blut, aber doch nicht ein Stück von mir oder gar mein Eigentum.“

Der Priester bringt Christus auf den Altar, doch nicht wirklich er, sondern der Herr. Er ist Werkzeug und daher eins mit dem, der jetzt durch ihn handelt. Er ist der Pinsel, mit dem der Künstler ein herrliches Gemälde schafft. Wer hat die Mona Lisa gemalt? Natürlich Leonardo da Vinci. Aber hätte er es ohne Werkzeug tun können? Könnte ein Pinsel Lust empfinden, er würde bei jedem Strich des Malers jubeln. So ähnlich ein Priester, wenn er die Wandlungsworte spricht und dann Jesus in Händen halten darf. „Jetzt bist Du in meiner Hand“ kann dann der Zelebrant sagen – mit der umfassenden Bedeutung dieses Wortes – und gleichzeitig weiß er staunend, dass er in der Hand dessen ruht, den er gerade hält.

Das sind Momente der Zärtlichkeit und Freude, die geistlich und konkret, buchstäblich fassbar und un-fassbar sind. Es ist nicht Last, sondern Lust die hl. Messe zu zelebrieren.

In meiner Hand, in seiner Hand

Die andere große Lust eines Priesters, die nur er kennen kann, ist die – ich bitte um Verzeihung für diesen vielleicht anstößigen Vergleich –  im „Halbdunkel“ des Beichtstuhls. Hier ereignen sich Wunder der Liebe und Barmherzigkeit, von denen keiner außerhalb wissen kann. Was kein Psychologe und Therapeut, kein „bester Freund“ und kein verständnisvoller Ehepartner tun kann, das gelingt dem Priester. Er sagt: „Ich spreche Dich los von Deinen Sünden“ — und alles ist tatsächlich anders.

Wie könnte ein Mensch Sünden vergeben? Und wieder weiß der Priester, dass er zwar beim ermutigenden Zuspruch nach guten Worten suchen muss, aber dass er dann doch nur Werkzeug in der Hand eines anderen ist, der sich mit ihm eins macht, damit die Sünder die Stimme des guten Hirten hören – nicht nur die eines Sünders, der auf der anderen Seite des Beichtgitters sitzt. Und wer kann ahnen, wie rührend und bewegend für den Priester selbst die stotternden und nicht selten tränenreichen Bekenntnisse sind?

In wenigen Minuten öffnen fremde Menschen ihr Herz und zeigen die Abgründe ihrer Seele – voll Vertrauen und Hoffnung auf Heilung und Hilfe. Diese Reue ist oft beschämend, denn wie gleichgültig kann auch der Priester in seinem Alltag werden und vergessen, dass auch er, gerade er, immer wieder die Beichte braucht. Ja, es ist ein lustvoller, froher, glücklicher Moment, wenn sich die Tür des Beichtstuhls wieder schließt und ein Sünder als Heiliger hinausgeht. Wenigstens jetzt – mag es lange anhalten oder nicht – ist er ein „neuer Mensch“, der eine neue Chance hat und – im besten Sinne des Wortes – „ganz von vorne“ anfängt.

Es sind aber nicht nur die großen Sünder, sondern auch die frommen Seelen, die in der Beichte nur „abgestaubt“ werden, die den Priester berühren und ermutigen. Kein Laie ahnt, wie viele kleine Heilige in seiner Nachbarschaft wohnen und um deren Glaube und Liebe niemand weiß als der Priester. Ja, es ist Trost und Lust, solchen Menschen in der Verschwiegenheit des Beichtstuhls zu begegnen.

Natürlich gibt es im Leben des Priesters, gerade in den verschiedensten pastoralen Tätigkeiten und Begegnungen, noch viele andere Freuden, aber diese können meist auch von engagierten Gläubigen erlebt werden. Hier geht es um die „geheimen“ Lüste, von denen nur wenige ahnen. Freilich soll mit diesen Zeilen all das Harte und Schwere, das oft Bittere und Enttäuschende dieser Berufung nicht fromm übermalt werden.

Aber gerade weil ein katholischer Priester nicht im Bett, und eigentlich auch nicht am Kühlschrank, sein Leben lustvoll und lebenswert empfinden soll, sind es diese großen Momente, die er genießen darf. Was wäre, wenn wir Priester solche „lustvollen“ Männer wären, die ihre große Liebe leben und sich daher nicht von Schwierigkeiten in der Pfarrei oder manchmal auch im Bischöflichen Ordinariat verbittern lassen? Ganz bestimmt wäre dann diese Berufung, auf die die Kirche nie verzichten kann, wesentlich attraktiver, denn wer will nicht ein solches Leben voller Lust und Liebe.

Dieser Artikel erschien hier auf CNA Deutsch und darf vom Cathwalk nach Rücksprache übernommen werden.

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Die Zukunft hängt an der Liebe – Teil 4 https://www.thecathwalk.de/2016/04/21/die-zukunft-haengt-an-der-liebe-4/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe-4 https://www.thecathwalk.de/2016/04/21/die-zukunft-haengt-an-der-liebe-4/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe-4#comments Thu, 21 Apr 2016 11:32:49 +0000 http://thecathwalk.de/?p=2994 Von Georg Dietlein Um den Angriffen des Teufels auf Augenhöhe entgegentreten zu können, ist ein gefestigtes geistliches Leben besonders wichtig. Das Gebet ist gleichsam der Gegenpol zu unseren unreinen Gedanken. Das Gehirn verträgt kein Vakuum. Kommen in uns unreine Gedanken auf, so ist es die einzige erfolgsversprechende Lösung, diese mit dem Gedanken an Jesus Christus […]

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Von Georg Dietlein

Um den Angriffen des Teufels auf Augenhöhe entgegentreten zu können, ist ein gefestigtes geistliches Leben besonders wichtig. Das Gebet ist gleichsam der Gegenpol zu unseren unreinen Gedanken. Das Gehirn verträgt kein Vakuum. Kommen in uns unreine Gedanken auf, so ist es die einzige erfolgsversprechende Lösung, diese mit dem Gedanken an Jesus Christus zu überwinden. Frieren wir unsere Gefühle und Assoziationen für einen kurzen Moment ein, führen wir uns vor Augen, was für erbärmliche und hilfsbedürftige Menschen wir eigentlich sind – und dann denken wir an Jesus: Alleine können wir den Kampf nicht bestreiten. Doch seine Gnade genügt uns.

Je stärker wir im Glauben und im Gebet stehen, desto höher sind die Mauern unserer inneren Festung, die der Satan erst einmal überwinden muss: „Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können“ (hl. Teresa von Avila). Besonders schön ist es etwa im Bereich der heiligen Reinheit, wenn wir regelmäßig Zuflucht bei Maria suchen und den heiligen Rosenkranz oder zumindest häufig das Ave Maria beten. Gehen wir wirklich ein Bündnis mit Maria ein! So könnten wir unseren Tag gleich mit einem Gebet zu Maria beginnen, um 12.00 Uhr beim Engel des Herrn innehalten, auch während unserer Arbeit an Maria denken und unseren Tag vor dem Schlafengehen mit einem Gebet zu Maria beenden.

Das geistliche Leben als Abwehrkraft

Besonders gerne bete ich persönlich am Ende des Tages noch die Komplet, das Nachtgebet der Kirche. Die Komplet lädt dazu ein, den Tag Revue passieren zu lassen und die Nacht Gott anzuvertrauen. Wer die Komplet als Teil des Stundengebets der Kirche beten möchte, findet die entsprechenden Texte im Internet1 – wer mag sogar als Anwendung für das Handy.2 Und wer auch nach einem Nachtgebet immer noch nicht einschlafen kann, dem empfehle ich, etwas Musik zu hören, die von Jesus handelt: Anbetungsmusik, Musik aus Taizé oder ein schönes Kirchenlied. Diese Musik macht unsere Gedanken rein und lässt Christus im Unterbewusstsein unserer Gedanken für die Nacht Platz nehmen. Wenn selbst die letzte dunkle Stelle unserer Seele mit dem Licht Christi erfüllt ist, hat der Teufel keine Chance mehr, sich unserer zu bemächtigen: „Herr, das Licht Deiner Liebe leuchtet auf, strahlt inmitten der Finsternis für uns auf.“

Bereits der heilige Petrus mahnte seine Schüler zum unerbittlichen Kampf gegen den Teufel, machte ihnen aber zugleich Mut, denn diesen Kampf dürfen wir mit der Gnade Gottes kämpfen: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen! Der Gott aller Gnade aber, der euch in Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen“ (1 Petr 5, 8 – 10).

Jeder Mensch ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Jeder hat seine eigenen schlechten Gewohnheiten und Macken. Jeder reagiert anders auf die Versuchungen des Teufels. Doch bei all dem dürfen wir sicher sein: Wenn wir unsere Hände in die des himmlischen Vaters legen, wenn wir uns ihm ganz hingeben, so wird auch er uns nicht im Stich lassen. Lust kommt und geht. Begierden steigen und fallen. Versuchungen bedrängen uns und weichen wieder. Doch Gott allein ist ewig.

Lesen wir zum Abschluss einen Abschnitt aus einer Predigt des heiligen Josemaría Escrivá:

Ein reines Leben ohne die Hilfe Gottes zu führen, ist unmöglich. Gott will, dass wir demütig sind und Ihn um seine Hilfe bitten. Du musst vertrauensvoll die Mutter Gottes anflehen, hier und jetzt, ohne den Lärm von Worten, in der von Gott erfüllten Einsamkeit deines Herzens: Meine Mutter, sieh mein armes Herz, es begehrt so töricht auf… Wenn du mir nicht hilfst… Und sie wird dir beistehen, es rein zu bewahren und den Weg zu gehen, auf den Gott dich gerufen hat.

Meine Kinder: Demut, Demut. Lernen wir, demütig zu sein. Um die Liebe lebendig zu erhalten, muss man klug und wachsam sein und darf sich nicht von Furcht beherrschen lassen. Viele geistliche Klassiker vergleichen den Teufel mit einem tollwütigen Hund, der an der Kette liegt. Wenn wir uns ihm nicht nähern, kann er uns nicht beißen, mag er auch ständig bellen. Wenn ihr in eurem Herzen demütig bleibt, werdet ihr ganz sicher die Gelegenheiten meiden und den Mut haben zu fliehen; und jeden Tag werdet ihr von neuem die Hilfe des Himmels anrufen, um auf diesem eurem Pfad weiter voranzuschreiten als Menschen, die wirklich lieben.3

Gewissenserforschung

Wie gehe ich mit meinem eigenen Leib um? Achte ich ihn als Tempel des Heiligen Geistes? Begreife ich meine eigene Leiblichkeit als Geschenk Gottes? Achte ich auf äußere Ordnung, Sauberkeit und sittliche Kleidung? Bemühe ich mich um die Gesundheit meines Leibes?

Wie drücke ich durch meine Leiblichkeit Zuneigung, Liebe und Hingabe aus? Bin ich aufrichtig und ehrlich mit Zeichen der körperlichen Zuneigung, mit Zärtlichkeiten und Küssen? Meine ich das, was ich durch meinen Leib ausdrücke, auch ernst?

Bemühe ich mich um die heilige Reinheit meines Leibes? Bewahre ich mir die innere Freiheit von allen Dingen, die mich körperlich und geistig abhängig machen und mich versklaven können? Kämpfe ich an gegen jede Form von Sucht und gegen meine schlechten Gewohnheiten?

Bin ich in meiner Leiblichkeit nur auf mich selbst bezogen? Wie ist mein Verhältnis zu Selbstbefriedigung und Pornographie? Bereue und bekenne ich meine (schweren) Sünden zeitnah im Sakrament der Versöhnung – bevor ich die heilige Eucharistie empfange?

Leiste ich den Versuchungen des Teufels Widerstand? Halte ich Abstand zu unsittlichen Personen und Orten? Meide ich zweifelhafte Filme, Zeitschriften und Vergnügungen? Gehe ich verantwortungsvoll mit Radio, Fernsehen und Internet um?

1 stundenbuch.katholisch.de.

2 Die App heißt „Stundenbuch“ (dicendum) und wurde vom Deutschen Liturgischen Institut und vom Katholischen Pressebund e.V. entwickelt.

3 Josemaría Escrivá, Freunde Gottes, 2. Aufl., Köln 1980, Nr. 180.

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Von Georg Dietlein

Und damit kommen wir auf ein weiteres Thema zu sprechen, das viele Jugendliche heute berührt und betrifft: Selbstbefriedigung und Pornographie. Für eine überragende Mehrheit von heranwachsenden Männern und auch noch eine deutliche Mehrheit heranwachsender Frauen ist Selbstbefriedigung völlig normal und gehört zum regelmäßigen Tagesablauf hinzu. Oft wird dabei Pornographie konsumiert. Jugendliche nutzen Selbstbefriedigung wie ein Ventil, um emotionale Spannungen und „sexuellen Druck“ abzubauen – und außerdem den eigenen Körper und die eigene Geschlechtlichkeit besser kennen zu lernen. Dass darüber kaum jemand gerne spricht ist die eine Sache. Dass Selbstbefriedigung – nach der Lehre von „Dr. Sommer“ aus der „Bravo“ und selbst mancher katholischer Ordensfrau – als völlig normal und sogar notwendig für die Entwicklung angesehen wird, ist die andere Sache.2 Leider folgen die meisten Jugendlichen dieser Meinung, weil dies für sie wesentlich bequemer ist. Ich habe Sex mit mir selbst und schaue ein Paar Pornos dazu – was ist denn schon dabei?

Doch sind Selbstbefriedigung und der Konsum von Pornographie wirklich mit der Grundhaltung der Hingabe vereinbar – „Hingabe an sich selbst“ statt Hingabe an Gott und an die Menschen? Wem gebe ich mich hin, wenn ich masturbiere? „Liebe“ ich mich selbst – oder befriedige ich letztlich nur meine eigene Selbstsucht und meinen Egoismus? Verschenke ich mich an andere Menschen oder kreise ich eigentlich nur um mich selbst? – Und außerdem stellt sich die Frage: Machen uns Selbstbefriedigung und Pornographie wirklich glücklich, erfüllt und frei? Oder sind sie vielmehr nur Ersatzbefriedigungen, die uns letztlich abhängig machen? Lassen sie unsere Liebe reifen oder lassen sie uns nicht vielmehr abstumpfen, so dass wir schließlich für unseren Nächsten gar nicht mehr sensibel sind?

Nach der Lehre der Kirche stellt die Selbstbefriedigung einen so schweren Verstoß gegen die Liebe dar, dass sie eine schwere Sünde darstellt. Schwere Sünden trennen uns in jener Radikalität und Absolutheit von Gott, dass die Kirche hier auch von Todsünden spricht. Eine schwere Sünde begeht jeder, wer sich mit vollem Bewusstsein und bedachter Zustimmung in einer schwerwiegenden Materie gegen Gott stellt. Eine solche schwerwiegende Materie liegt immer dann vor, wenn es um Ehe, Familie und die Weitergabe des Lebens geht, etwa auch bei der Selbstbefriedigung oder dem aktiven Konsum von Pornographie. Wer sich hier verfehlt hat, hat allerdings jederzeit die Chance umzukehren. Im Sakrament der Versöhnung fängt uns die barmherzige Liebe Gottes auf und erneuert das in uns, was die Sünde zerstört hat: das Lebensprinzip der Liebe.

Selbstbefriedigung und Pornographie stehen im krassen Widerspruch zum Grundprinzip der Liebe und Hingabe. Wer die Erregung und Befriedigung von Lust von der ganzheitlichen Liebe und Hingabe von Mann und Frau abtrennt, der verschenkt sich nicht, sondern lebt nur noch sich selbst und kreist um sich selbst. Das kann sogar zur vollständigen Liebes- und Beziehungsunfähigkeit führen. Wenn ich meine Geschlechtlichkeit nur noch als einen Trieb begreife, der regelmäßig befriedigt werden muss, verlerne ich, dass meine Leiblichkeit auch ein wesentlicher Bestandteil dabei ist, wenn es darum geht, mich an eine andere Person zu verschenken. Sexualität ist immer auf das Gegenüber und nicht auf das „Ich“ ausgerichtet. Meine Leiblichkeit soll zum Ausdruck meiner liebenden Hingabe an andere werden. So tut es nicht Wunder, dass Selbstbefriedigung diese Liebes- und Beziehungsfähigkeit stört. Studien zeigen sogar, dass sich regelmäßige Selbstbefriedigung negativ auf den ehelichen Geschlechtsverkehr und die Beziehung zwischen Mann und Frau auswirken kann. Wenn der Mann immer nur mit „sich selbst“ Sex haben möchte, leidet darunter die Ehe. Im Übrigen trägt Masturbation zu Einsamkeit, krankhafter Schüchternheit und Depressionen bei. Wer bereits „virtuell“ mit 1.000 Pornostars verkehrt hat, es aber noch nicht geschafft hat, einmal eine Frau in Echtzeit anzusprechen, sollte darüber nachdenken, ob das wirklich ein erfülltes Leben ist.

Erfüllung – oder Abhängigkeit?

Die Versuchung der Selbstbefriedigung sollte weder unnötig verteufelt noch banalisiert werden. Versuchungen gehören zum Alltag dazu. Doch Selbstbefriedigung kann auch zu einer schweren Sucht werden.3 Wer sich regelmäßig selbstbefriedigt, landet schließlich in einer Sackgasse, aus der er selbständig nicht mehr heraus kann. Die Befriedigung der eigenen Lust wird zu etwas völlig Normalen, vielleicht sogar zu einem essentiellen Bestandteil des Tagesablaufes. Schließlich kann die Person, die sich in der Falle der Selbstbefriedigung „verfangen“ hat, nicht mehr „ohne“. Sie wird immer abhängiger von Trieben, Wünschen und Begierden – und büßt damit immer mehr Freiheit ein. Vielmehr noch: Durch die Befriedigung der Lust, wird die Lust nicht geringer, sondern nur noch zügelloser. Wer der Begierde nachgibt, ist nicht mehr Herr seiner selbst, sondern gerät in eine „Teufelsspirale“. Die Begierde verselbständigt sich und hinterlässt tiefe Wunden im Fleisch. Der Trieb wird zur „eingefleischten“ Gewohnheit, aus der sich der einzelne alleine nicht mehr zu helfen weiß. Vielmehr meldet sich die Begierde immer mehr, immer häufiger und immer stärker, wodurch wir immer wieder zu Fall kommen.

Vergleichen ließe sich dieser Vorgang mit einer Tüte Chips, die auf unserem Schreibtisch steht und die wir immer vor Augen haben. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, die Tüte Chips heute einmal nicht anzufassen. Doch bald ist unser Trieb schneller als unser Verstand – und unsere Hand steckt in der Tüte Chips. Wieder fassen wir einen guten Vorsatz: Ich nehme mir nur eine Hand voll. Das tun wir auch – und genießen jeden Chip einzeln. Doch bald klopft wieder die Begierde bei uns an. Wäre es nicht Zeit, etwas von den Chips nachzunehmen? Das war doch so eine schöne Erfahrung. – Unser Verstand rebelliert unterdessen und ermahnt uns: Wir hatten eine Vereinbarung! Eine Hand voll – und nicht mehr. – Doch bald ist auch diese Hemmschwelle gebrochen: Heute machen wir mal eine Ausnahme! Was ist denn schon Schlimmes dabei?

Fasten und verzichten kann ich doch auch morgen noch. – So geben wir nach und futtern die ganze Tüte Chips weg. Danach fühlen wir uns wohlmöglich gar nicht mehr so wohl … – hätte ich doch früher aufgehört! Wir erkennen, dass wir dringend Verzicht und Opfer einüben sollten. Erfüllt fühlen wir uns nach der Tüte Chips nicht gerade. Ganz im Gegenteil: Möglicherweise bedrücken uns nun sogar Schuldgefühle. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Sucht der Selbstbefriedigung: Wer einmal anfängt, verpasst oft die Notbremse und wird dann abhängig und „besessen“. So wundert es nicht, dass viele Jugendliche zugeben, sogar mehrfach täglich zu masturbieren.

Pornographie – ganz normal?

Meist geht mit der Sucht der Selbstbefriedigung auch die Sucht nach Pornographie einher. Was früher tabu war, gehört heute gleichsam zur gesellschaftlichen Normalität. Kaum jemand kann heute pornographischen Inhalten entgehen. Wir begegnen ihnen an der Haltestelle, in der Werbung, im Fernsehen, an der Litfasssäule. Leicht bekleidete Damen sind ein „Eyecatcher“. Das Marketing macht sich dies zunutze. Doch wo Frauen als „Blickfänger“ instrumentalisiert werden, gerät der ganze Mensch mit seiner Personalität aus dem Blick, verkommt der kostbare Leib des Menschen vom Tempel des Heiligen Geistes zum Objekt der menschlichen Begierde.

Das hat nichts mehr mit Schönheit, Ästhetik, Kultur, Freiheit, Freizügigkeit oder Selbstbestimmung zu tun. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Die Fratze der Pornographie ist die Hässlichkeit, Grobheit, Stumpfheit, Verwirrung, Willkür und die Abhängigkeit von unseren eigenen ungeordneten Trieben und Neigungen. Auf den ersten Blick mag sie uns in ihren Bann ziehen. Sie spricht unsere verdorbenen Sehnsüchte, Begierden und Triebe an. Doch auf den zweiten Blick erkennen wir, dass jede Art von Pornographie die Beteiligten in ihrer Würde schwer verletzt. Menschen entblößen sich. Wir starren und gaffen auf nackte Haut und vergängliches Fleisch. Doch gerade dadurch tragen sogar noch dazu bei, dass sich Menschen zum bloßen Instrument, zum bloßen Objekt unserer Begierde machen (müssen), ihre Personalität gleichsam bis ans Äußerste abstreifen. Pornographie bedeutet Erniedrigung und Ausbeutung.

Denn Sexualität und erotische Liebe bilden eine innere Einheit. Und hier liegt die Crux der Pornographie. Sexualität – von der Liebe losgetrennt – wird zum bloßen Mechanismus und zur bloßen Lustbefriedigung. Sexualität ohne Liebe geht ins Leere, da sie kein Ziel hat, nichts in sich trägt, nichts ausdrückt. Andererseits wäre die Liebe zwischen Mann und Frau, die bis ans Ende geht, auch nicht ohne Sexualität denkbar. Im geschlechtlichen Akt verschenkt sich der Mann an die Frau und die Frau an den Mann in jener Klarheit, Wahrheit und Definitivität, dass der Geschlechtsakt gleichsam Beweis der ehelichen Liebe ist: Ja, ich möchte mich Dir ganz verschenken, ich möchte mich Dir ganz hingeben. Eine von Liebe getragene Sexualität und eine in der Sexualität vollzogene Liebe ist rein, wahr und echt. Alles andere wäre eine Lüge. Ich kann nicht aufrichtig sagen: Ich liebe Dich – und mir dabei denken: Eigentlich liebe ich nur Deinen Körper. Ebenso wenig kann ich wahrhaft und aufrichtig lieben, wenn ich mich im letzten Moment gegen das Ja-Wort vor der Kirche, gegen die geschlechtliche Dimension von Liebe und gegen das Abenteuer Leben versperre. Wer Sexualität von der Liebe trennt, der konsumiert nur noch und kann sich spätestens dann, wenn er wirklich einmal ein Kribbeln im Bauch verspürt, nicht mehr sicher sein, ob seine geschlechtliche Hingabe nun wirklich ein Ausdruck von Liebe ist oder eben doch nur Triebbefriedigung und Konsum.

Ein Paar Zahlen zeigen den Abgrund der Internetpornographie und der Internetsexsucht auf: Mehr als ein Viertel aller Anfragen in Suchmaschinen richtet sich auf pornographische Inhalte. Etwa 35 % aller Internet-Downloads sind pornographischer Natur. Jede sechste Webseite hat Sex und Pornographie zum Thema – Tendenz steigend. Hinzu kommt ein erschreckend starker Boom von Kinderpornographie. Doch wer spricht schon gerne über Sexualität? So wenig das Problem Pornographie in der Öffentlichkeit thematisiert wird, könnte man den Eindruck haben, alles sei in Ordnung.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Die hohe Dunkelziffer im Internet zeigt uns, dass Pornographiesucht ein akutes Problem ist. Etwa 500.000 Menschen in Deutschland sind pornosüchtig. Gerade für Kinder und Jugendliche birgt Pornographie große Gefahren. Erste Kontakte mit pornographischen Inhalten gibt es meist im Alter von 7 oder 8 Jahren. Dies führt zu einer Frühsexualisierung und Fehlentwicklung dieser Kinder, gerade deshalb, weil die Eindrücke, die Kinder in diesem jungen Alter aufnehmen, für ein Leben lang bleiben.

Pornographie hemmt nicht nur die Fähigkeit zu echten Beziehungen, sondern zerstört auch Ehen und Familien. Eine große Mehrheit der Paare mit Eheproblemen hat auch ein Pornographieproblem, was sich noch dadurch verstärkt, dass die betroffenen Ehepartner darüber aus Scham nicht sprechen möchten. Dies führt zu weiterer Isolation und Entfremdung. Im Übrigen fingiert Pornographie ein falsches Frauenbild: ästhetisch ansprechende und aufreizende Frauen, die ausschließlich dazu da sind, die Bedürfnisse des Mannes zu befriedigen und ohne eigene Wünsche auskommen. Vor einem solchen Frauenbild mit den damit einhergehenden Erwartungen des Mannes an seine Ehefrau muss jede Beziehung zerbrechen.4

Und darum ist es so wichtig, dass Ehepartner oft, offen und ehrlich miteinander sprechen – auch über ihre sexuellen Probleme, Sehnsüchte und Wünsche. Das kann manchmal sehr schwer sein, etwa wenn der Ehemann vor seiner Ehefrau bekennen muss, dass er mit einer Arbeitskollegin eine Affäre hatte. Doch dieser ehrliche und offene Umgang miteinander ist der einzige Weg, um Probleme in den Griff zu bekommen. Jede Ehefrau wird in einer solchen Situation verstehen, dass ihr Ehemann nun ihre Hilfe und ihr Gebet braucht und nicht ihr geknicktes Selbstmitleid. Aus jeder Versuchung und jeder Krise, über die ein Paar offen miteinander spricht, können die Partner eigentlich nur gestärkt hervorgehen. Die ehrliche Kommunikation in der Ehe mag entstandene Gräben aufzeigen. Doch sie entfremdet nicht, sondern führt die Ehepartner wieder zusammen.

1 Vgl. dazu Timo Martini (Pseudonym), Pausenlos geht es um mich. Was mich aus dem Strudel der Selbstbefriedigung reißt, Hünfeld (Christlicher Mediendienst) 2013.

2 Siehe etwa Margaret A. Farley, Verdammter Sex. Für eine neue christliche Sexualmoral, Darmstadt 2014, S. 259 – 261. Das Buch wurde übrigens im Rahmen einer Notifikation vom 30. März 2012 offiziell von der Glaubenskongregation wegen irriger Auffassungen gerügt.

3 Dies belegt etwa eine Studie der University of Cambridge, die nachweist, dass die Gehirnaktivitäten einer Person, die regelmäßig Pornografie konsumiert, denen eines Drogenabhängigen ähneln: Valerie Voon / Thomas B. Mole / Paula Banca / Laura Porter / Laurel Morris / Simon Mitchell / Tatyana R. Lapa / Judy Karr / Neil A. Harrison / Marc N. Potenza / Michael Irvine (2014), Neural Correlates of Sexual Cue Reactivity in Individuals with and without Compulsive Sexual Behaviours, in: PLoS ONE 9(7): e102419. doi:10.1371/journal.pone.0102419.

4 H. Norman Wright, Ein guter Start zu zweit. Das Andachtsbuch für junge Paare, 8. Aufl., Aßlar 2001; ders., Wenn zwei sich gut verstehen … Kommunikation – Der Schlüssel für eine glückliche Ehe, Aßlar 1999; H. Norman Wright / Wes Roberts, Ehe ihr euch traut. Ein Ehevorbereitungskurs, 6. Aufl., Aßlar 2013; Stephen Arterburn / Fred Stoeker, Jeder Mann und die Versuchungen, 6. Aufl., Holzgerlingen 2012.

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Georg Dietlein (* 1992) ist katholischer Journalist und Publizist. Er begann sein Studium der katholischen Theologie an den Universitäten Bonn und Köln bereits als Schüler im Alter von 13 Jahren. Mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. 2013 schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zum kirchlichen Management ab. Zur Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln.

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Keine Liebe in New York: Die Serie Girls und wahre Liebesfreuden https://www.thecathwalk.de/2016/04/13/liebe-freude-in-new-york/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebe-freude-in-new-york https://www.thecathwalk.de/2016/04/13/liebe-freude-in-new-york/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebe-freude-in-new-york#respond Wed, 13 Apr 2016 08:00:17 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=11660 Die Serie „Girls“, die das Leben junger Frauen unter 30 im New Yorker Stadtteil „Brooklyn“ thematisiert, zeigt, dass das Thema Wiederverheiratet-Geschiedene kaum noch relevant ist. Es geht heute nicht mehr um Ehe, es geht um Hedonismus. Säkularhedonismus junger Frauen Die Serie „Girls“ erinnert ein wenig an die erfolgreiche Serie „Sex and the City“, es kommen […]

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Die Serie „Girls“, die das Leben junger Frauen unter 30 im New Yorker Stadtteil „Brooklyn“ thematisiert, zeigt, dass das Thema Wiederverheiratet-Geschiedene kaum noch relevant ist. Es geht heute nicht mehr um Ehe, es geht um Hedonismus.

Säkularhedonismus junger Frauen

Die Serie „Girls“ erinnert ein wenig an die erfolgreiche Serie „Sex and the City“, es kommen ebenfalls vier Frauen vor, die ebenfalls in New York leben und es wird ebenfalls deren Sexual- und Lifestyleleben thematisiert. Neben den Ähnlichkeiten gibt es jedoch auch Unterschiede: Die Frauen in „Girls“ sind, wie das Wort bereits vermuten lässt, jünger, erst Mitte oder Anfang zwanzig und suchen mit dem Leben und der Liebe klarzukommen. Wie es sich für heutige New Yorkerinnen gehört, handelt es sich natürlich um postreligiöse Frauen, deren Leben sich im Immanenten zu erschöpfen scheint. WG-Leben, Promiskuität, On-Off-Beziehungen, ungewollte Schwangerschaften und Geldprobleme. Das und mehr ist der Plot in der Serie über die „Generation Y“ in NY.

„Die Generation Praktikum kennt keinen Glamour. […] ‚Girls‘ handelt … von dem Versuch vier junger Frauen, sich in einer von Lebensentwürfen aus Modezeitschriften und dem Internet dominierten Welt zu emanzipieren und ihre eigene Identität zu finden.“ – Nina Rehfeld (FAZ)

Wie ist eine Vermittlung des Christentums möglich?

Man kann die Frage stellen, wie es möglich ist, die christlichen Vorstellungen in eine säkulare Welt, wie sie in der Serie „Girls“ dargestellt wird, überzeugend zu verkünden und zu vermitteln. Die Herausforderung ist gewaltig, nicht minder ist der Anspruch. Aber eine Sache ist immer überzeugend: Freude.

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Die Zukunft hängt an der Liebe – Teil 1 https://www.thecathwalk.de/2016/04/07/die-zukunft-haengt-an-der-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe https://www.thecathwalk.de/2016/04/07/die-zukunft-haengt-an-der-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-zukunft-haengt-an-der-liebe#comments Thu, 07 Apr 2016 06:30:35 +0000 http://thecathwalk.net/?p=2962 Von Georg Dietlein „Betthütermoral“ – „Schlafzimmerkontrolle“ – nicht mehr zeitgemäß – lebensfern und rückschrittlich – all dies sind Vokabeln, die immer wieder mit Blick auf die Sexualmoral der katholischen Kirche fallen. Menschen in einer zweiten zivilen Ehe („wiederverheiratete Geschiedene“), künstliche Verhütung, Geschlechtsverkehr vor bzw. außerhalb einer zivilen oder kirchlichen Ehe, „alternative“ Sexualpraktiken, offen und ganz […]

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Von Georg Dietlein

„Betthütermoral“ – „Schlafzimmerkontrolle“ – nicht mehr zeitgemäß – lebensfern und rückschrittlich – all dies sind Vokabeln, die immer wieder mit Blick auf die Sexualmoral der katholischen Kirche fallen. Menschen in einer zweiten zivilen Ehe („wiederverheiratete Geschiedene“), künstliche Verhütung, Geschlechtsverkehr vor bzw. außerhalb einer zivilen oder kirchlichen Ehe, „alternative“ Sexualpraktiken, offen und ganz bewusst ausgelebte Homosexualität – alles dies sind doch ganz alltägliche und vor allem normale Zustände in Deutschland – so denken viele. Was hat mir da die Kirche mit ihrer „verstaubten“ Sexualmoral zu geben?

Es wäre ziemlich töricht, diese Frage, die der katholischen Kirche ja täglich gestellt wird, mit einer Liste von Ge- und Verboten zu beantworten – oder aber haarscharf abgrenzen zu wollen, was denn nun davon lässliche oder schwere Sünde ist. Aus pastoraler Sicht wäre dies zumindest eine verpasste, wenn nicht die letzte verpasste Chance. So wichtig und wesentlich das Wort „Wahrheit“ ist: Jesus Christus hat seine Kirche nicht dazu berufen, irgendeine abstrakte Wahrheit in die Welt zu rufen, die in Glaubens- und Moralsätzen schriftlich festgehalten wurde. Vielmehr soll die Kirche die persönlichste aller Wahrheiten in die Welt tragen, nämlich Jesus Christus selbst, der Wahrheit in Liebe und Liebe in Wahrheit ist. In erster Linie ist die Kirche daher auch weder Moralapostel noch Moralanstalt. Sie soll den Menschen näher zu Christus bringen, ihn mit Christus bekannt und vertraut machen, ihn in die Freundschaft mit ihm einführen. Alles andere – auch die Moral der Kirche – sind letztlich Konsequenzen dieser Freundschaft mit dem Herrn. Das Handeln folgt aus dem gelebten Glauben: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten“ (Joh 14, 15).

Worum es eigentlich geht

Wie soll die Kirche nun mit Christen umgehen, die die Lehre der Kirche zwar kennen, aber nicht danach leben? – In erster Linie sollte sie Orientierung geben – und dabei auch Sünder nicht verurteilen. Freilich gehört zur Orientierung auch einmal das klare Wort, wie der Umgang Jesu mit der Ehebrecherin zeigt: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ (Joh 8, 11) Zunächst geht es aber darum, für echte Werte wie Liebe, Treue, Glück, Partnerschaft, Ehe und Familie zu sensibilisieren. Vom heiligen Franz von Sales stammt der Satz: „Gott sieht nicht so sehr darauf, was geschieht, sondern auf die Art, wie es geschieht.“ Für ihn zählt die wahre, echte und treue Liebe.

In der Regel kommen junge Menschen von selbst darauf, dass es diese wahre, echte und treue Liebe ist, um die es im Leben geht. Spätestens nach der ersten gescheiterten Beziehung oder nach der ersten betrogenen Liebe stehen beide oder zumindest einer der Partner vor der Frage: Wie finde ich Glück und Erfüllung in meinem Leben? Geht es wirklich nur um Sexualität? Was bedeutet Treue? Lebe ich eigentlich nur mich selbst – oder bin ich bereit, mich „ein für allemal“, ein Leben lang an eine Person zu verschenken? Welche Bedeutung spielen Kinder für mich? Bin ich bereit, meine Liebe fruchtbar werden zu lassen und meine Beziehung für neues Leben zu öffnen?

Die Kirche hat viel zu bieten – gerade jungen Menschen, die Glück und Erfüllung suchen, die auf „die Liebe fürs Leben“ aus sind. Und gerade darum ist die kirchliche Moral nicht negativ und unzeitgemäß, sondern positiv und nach wie vor aktuell – wenn auch durchaus anspruchsvoll. Die Kirche mutet dem Menschen viel zu, weil sie ihm viel zutraut. Und sie traut ihm viel zu, weil Gott ihm viel zutraut, der ihn als sein Abbild erschaffen hat. Der Mensch ist dazu fähig, sich einmal nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern sich ein Leben lang treu an eine Person zu verschenken und mit ihr das „Abenteuer Leben“ zu wagen – in jeder Hinsicht. Wenn junge Menschen diesen positiven Blick der Kirche auf die menschliche Geschlechtlichkeit verstanden haben, bedarf das sechste Gebot gar keiner Erläuterung mehr. Dann geschieht alles aus reiner Liebe und nichts aus Zwang.

Heilige Reinheit

Soweit so gut. Dennoch hat die Kirche auch in puncto Sexualität keine Wischi-Waschi-Regeln, sondern zeigt klare Grenzen auf. Und diese bereiten vielen Zeitgenossen ernste Probleme. Hier geht es etwa um Pornographie, Selbstbefriedigung, Sex vor bzw. außerhalb der Ehe und praktizierte Homosexualität. Gerade in der jüngeren Generation bemühen sich nur noch wenige Katholiken und auch generell wenige Menschen darum, danach zu leben, was ihnen die Kirche gebietet. Dies liegt gerade mit Blick auf das sechste Gebot („Du sollst nicht die Ehe brechen“) nicht nur daran, dass das, was die Kirche von den Menschen verlangt, recht anspruchsvoll ist, sondern auch daran, dass unsere Gesellschaft heute in besonderer Weise „sexualisiert“ und mit sexuellen Reizen auf- und übergeladen ist.1

Doch Jugendliche suchen gerade in der Reifephase ihres Lebens nach einer klaren und wegweisenden Orientierung im Umgang mit Sexualität – und finden diese immer seltener. In der Clique ist es möglicherweise gar nicht so einfach eine eigene Meinung zur hohen Würde der Sexualität zu entwickeln zu bewahren, wenn Gleichaltrige gemeinsam Pornos schauen und der der „Coolste“ ist, wer als erster ein Mädchen „flachgelegt“ und sein „erstes Mal“ erlebt hat. In diesem Punkt herrscht allerdings auch viel Wunschdenken. Viele reden leichtfertig über Sex und prahlen mit Dingen, die sie so eigentlich nie erlebt haben. Ablesen kann man daraus: Jugendliche möchten ihre Sexualität entdecken und erste Erfahrungen machen. Sie wünschen sich ein erfülltes Sexualleben und suchen nach einer Orientierung, die auch wirklich trägt. Aber ist es wirklich damit getan, möglichst schnell mit der ersten Freundin / dem ersten Freund Sex zu haben, sich später wieder zu trennen und ein gebrochenes Herz zurückzulassen? Die Initiative „Wahre Liebe wartet“ gibt hierauf eine Antwort: „Du bist zu kostbar, um wie ein Apfel von Verschiedenen angebissen und nachher weggeworfen zu werden.“ Bei Sex geht es in erster Linie nicht um Vergnügen, Spaß und Lust, sondern um: Liebe, gegenseitiges Vertrauen, Verbindlichkeit und Offenheit für neues Leben, das aus jedem, selbst dem „geschützten“ Geschlechtsverkehr hervorgehen kann.

Dass das gar nicht so leicht ist, erfahren Jugendliche in ihrem Alltag. Viele haben sich eben keine Gedanken über die Würde ihres Leibes gemacht und versuchen ihre Altersgenossen im Rahmen der Gruppendynamik mit zu ziehen: „Stell Dich nicht so an. Wir hatten alle schon unser erstes Mal. Jetzt bist Du an der Reihe …“

Übrigens: Nicht erst seit gestern haben Menschen Probleme mit ihrer Sexualität und mit der Heiligkeit des Leibes. So mahnte bereits der heilige Paulus im ersten Jahrhundert, in dem in einigen Kulturkreisen Prostitution gleichsam normal war: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst, denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6, 19f.)

Der unreine Blick

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„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen“ (Mt 5, 27).

Wie es um mein Verhältnis zur Würde des menschlichen Leibes steht, kann ich etwa daran ablesen, wie ich folgende Frage des alltäglichen Lebens beantworte: Wie blicke ich als (un)verheiratete Person auf das andere Geschlecht? Fixiere ich mich gleich auf körperliche Merkmale oder habe ich meinen Blick im Griff? – Möglicherweise habe ich spontan Interesse diesen Menschen kennen zu lernen. Aber was denke ich mir dabei? Habe ich wirklich Interesse an der Person als solcher? Oder habe ich mein Gegenüber bereits zum Objekt meines Ego, meiner Lust und meiner Selbstsucht gemacht? Hier zeigt sich die klare Alternative zwischen Egoismus und Hingabe.

Dazu ein kleines Beispiel mitten aus dem Alltag: Immer wieder lädt der Sommer dazu ein, luftigere Kleidung an den Tag zu legen. Besonders junge Damen machen gerne extensiv davon Gebrauch. Nicht nur in puncto Kleidungsstil und Freizügigkeit hat unsere Gesellschaft seit den 1970er-Jahren einen massiven Wandel vollzogen. Was früher noch der (längere) Rock war, ist mittlerweile der Minirock, dessen Saum oberhalb des Knies der Trägerin endet. Hier geht es natürlich in erster Linie nicht um Frischluft, sondern vor allem um „Sexappeal“, zumal der Minirock meist so geschnitten ist, dass er besonders körpernah anliegt und die Konturen der Frau zum Ausdruck bringt. Einige Damen gehen sogar noch weiter und zeigen nicht nur nackte Oberschenkel, sondern entblößen auch gerne einmal einen kleinen Ausschnitt ihres Hinterteils oder ihrer weiblichen Scham („Hot Pants“). Gleiches gilt für den weiblichen Busen, der im erotischen Dekolleté und im tiefem Ausschnitt präsentiert wird. „High Heels“ mit Absätzen von über 10 cm bringen Brust – Blickfang Nr. 2 – und Po – Blickfang Nr. 1 – dann noch einmal richtig in Form.

Die Innensicht der Dame, die sich so kleidet, ist die eine Sache. Sie wird wohl wissen, was sie damit vorhat und welche Blicke sie ernten will. Und sie wird sie auch ernten. So mancher Mann dreht sich angesichts der attraktiven Passantin um und gafft der leicht bekleideten Dame hinterher. Minirock-Trägerinnen sollte man aber auch nicht allzu viel unterstehen. Vielleicht greift die Dame auf freizügigere Kleidung zurück, weil sie es heute einfach für normal hält – oder aber aus einer Gruppendynamik bzw. Erwartungshaltung heraus, der die Dame gerecht werden möchte.

Die entscheidende Frage lautet: Wie gehen wir damit um? Lassen wir uns von unseren Trieben beherrschen und sehen uns – wie viele unserer Zeitgenossen – an ihrem Körper satt? Oder aber beherrschen wir unsere eigenen Triebe und schenken ihr ein freundliches Lächeln, ohne bestimmte Körperteile in den Blick zu nehmen? Machen wir uns nichts vor: Jeder muss damit kämpfen, seine Sinne unter Kontrolle zu haben. Insofern müssen wir uns gar nicht schämen, wenn uns das nicht immer leicht fällt. Das Entscheidende ist, dass wir uns wirklich aufrichtig darum bemühen zu kämpfen und den Kampf gegen die Versuchungen des Teufels möglichst früh aufnehmen. Wer sich an jeder leicht bekleideten Dame „aufgeilt“, braucht sich später nicht zu wundern, wenn er Probleme im Umgang mit seiner eigenen Sexualität bekommt. Die Gedanken sind das Schlachtfeld des Teufels.

Angesichts der zahlreichen Versuchungen des Alltages sollten wir uns aber auch nicht vor der Welt verstecken. Wichtig ist, dass wir nicht einfach nur vor dem Bösen fliehen, sondern das Böse mit dem Guten bekämpfen. Ganz konkret: „Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5, 17) Wenn wir etwa an einer hübschen jungen Dame vorbeigehen, so haben wir die Chance, für sie und ihre heilige Reinheit zu beten. Wohl kaum ein anderer wird dies tun. Doch unser Gebet ist Beweis dafür, dass wir wirklich verstanden haben, was wahre Liebe bedeutet.

In der Bergpredigt hören wir von einer „krassen“ Verschärfung des sechsten Gebotes durch den Herrn: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch begangen“ (Mt 5, 27). Dieses neue Gebot Jesu, das letztlich im Liebesgebot gründet, wird für viele von uns eine Herausforderung sein, möglicherweise sogar eine Zumutung, können wir doch unsere Sinne, Gefühle und Triebe nicht einfach abschalten. Wir leben in einer sexualisierten Welt – und nicht nur auf offener Straße begegnen wir halbnackten Damen. Doch Jesus mutet uns sein „neues Gebot“ zu, weil er uns vertraut und uns letztlich nur helfen möchte, uns von unserer Selbstsucht zu lösen.

Wir können uns gut vorstellen, wie die kleine Geschichte, von der Jesus berichtet („Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht“), enden könnte. Handelt es sich hier um eine verheiratete Frau, läuft der unreine Blick des Mannes ohnehin ins Leere – oder aber in die schwere Sünde. Wer sich nicht auf die Gebote Gottes einlassen möchte, ist im letzten Moment auch bereit, sich selbst mit seinen eigenen Interessen über das Glück und den Ehebund anderer zu stellen. Doch der fehlgeleitete Blick des Mannes, von dem der Herr berichtet, gefährdet letztlich nicht nur die eheliche Treue und die heilige Reinheit der „angegafften“ Frau, sondern schließlich auch das Wohlergehen des Mannes. Wer sich zum Sklaven seiner eigenen Gefühle, Regungen und Triebe macht und machen lässt, der Blick schließlich nicht mehr auf Christus, sondern nur noch auf sich selbst.

Er wird zu seinem eigenen Gefangenen und zum Süchtigen seiner selbst. Wir können uns gut ausmalen, dass der Mann, von dem im Evangelium die Rede ist, letztlich nicht glücklicher sein wird als seine Zeitgenossen. Ganz im Gegenteil: Der Mann versteigt sich in etwas hinein, das möglicherweise gar nicht in Erfüllung gehen wird. Ob die Dame ebenso Interesse an ihrem Beobachter hat, wird sich zeigen. Ob der Mann wohl mit der (negativen) Entscheidung der Frau so glücklich sein wird? Er bleibt gefangen in einer Welt aus Wunschträumen und Phantasien seiner Selbstsucht.

An dieser Stelle zeigt sich übrigens eine interessante Grundstruktur der Sünde: Die Sünde will nicht die Freiheit, sondern die Unfreiheit. So ist es dem unreinen Blick letztlich egal, ob das „Objekt der Begierde“ etwas will oder nicht will. Hier unterscheidet sich die Sünde auch von der Liebe: Die Liebe liebt ohne Hindergedanken und Erwartungen. Sie ist selbstlos und übersteigt sich selbst. Sie will eigentlich nur das Wohl des anderen, seine Freiheit und sein Glück. Darum nimmt sich die Liebe auch selbst zurück und ist bereit zum Verzicht. Dies alles ist der unreine Blick des Mannes nicht: Er begehrt, er möchte besitzen, er möchte beherrschen, er will eigentlich gar nicht das Wohl des Gegenübers, sondern strebt nur nach Befriedigung. Darum bedeutet der unreine Blick auch „Ehebruch im Herzen“: Wer eine Frau so ansieht, hat sie schon längst ihrer Würde als Person beraubt, im Herzen erniedrigt und missbraucht.

1Vgl. dazu Gabriele Kuby, Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit, Kißlegg 2012.

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