Liebe Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/liebe/ Abendland & Alte Messe Tue, 12 Jul 2022 19:44:08 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Liebe Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/tag/liebe/ 32 32 Der Sonne entgegen – Ein Kommentar zum Höhenflug des heiligen Albert des Großen https://www.thecathwalk.de/2018/11/15/der-sonne-entgegen-ein-kommentar-zum-hoehenflug-des-heiligen-albert-des-grossen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-sonne-entgegen-ein-kommentar-zum-hoehenflug-des-heiligen-albert-des-grossen https://www.thecathwalk.de/2018/11/15/der-sonne-entgegen-ein-kommentar-zum-hoehenflug-des-heiligen-albert-des-grossen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-sonne-entgegen-ein-kommentar-zum-hoehenflug-des-heiligen-albert-des-grossen#comments Thu, 15 Nov 2018 07:35:00 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8704 Über das finstere Mittelalter und seine großen Geistesleuchten Von Monsignore Florian Kolfhaus / CNA Deutsch „Mittelalter“, „Aberglaube“ und „Katholische Kirche“ sind für nicht wenige Synonyme einer dunklen Zeit, in der die Menschen – bis endlich das Licht der Aufklärung sie befreien sollte – in Unwissen und Unmündigkeit lebten. Bis heute glauben viele ohne es zu […]

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Über das finstere Mittelalter und seine großen Geistesleuchten

Von Monsignore Florian Kolfhaus / CNA Deutsch

„Mittelalter“, „Aberglaube“ und „Katholische Kirche“ sind für nicht wenige Synonyme einer dunklen Zeit, in der die Menschen – bis endlich das Licht der Aufklärung sie befreien sollte – in Unwissen und Unmündigkeit lebten. Bis heute glauben viele ohne es zu wissen, dass damals nur wenig gewußt und daher fast alles geglaubt wurde.

Und immer noch halten die klugen Geister unserer Zeit die Kirche mit all ihren Dogmen und Moralvorstellungen für das letzte Relikt einer finsteren Zeit, die längst überwunden gilt. Dabei vergisst man, dass es gerade die Kirche war, die in ihren Klöstern Kultur und Wissenschaft vorangetrieben und die Würde des Menschen gegenüber Ausbeutung seitens staatlicher Willkür verteidigt hat.

Ohne die christlichen Wurzeln Europas wäre dieser Kontinent niemals zu seiner geistigen Höhe gelangt. Einer der großen Wegbereiter und keineswegs ein sinisterer Kirchenmann des Mittelalters ist der heilige Albertus Magnus (um 1200-1280) – Kirchenlehrer, Wissenschaftler und Bischof von Regensburg – dessen die Kirche heute gedenkt.

Fides et Ratio, Herz und Hirn

Albert der Große war eine der vielen Lichtgestalten der Geschichte. Sein große Gelehrsamkeit verschaffte ihm den Titel Doctor universalis. In ihm begegnen wir einem Mann, der in herausragender Weise zeigt, dass die menschliche Seele sich mit den „Flügeln der Vernunft und des Glaubens“ – dieses Bild gebraucht der Heilige Johannes Paul II in seiner Enzyklika „Fides et Ratio“ – zu Gott emporschwingen kann. Albert war ein großartiger Naturwissenschaftler, von dem man sagt, er habe das ganze damalige Wissen studiert und sei so der letzte wahrhafte Universalgelehrte gewesen. Er war, im Gegensatz mancher seiner Zeitgenossen, auch ein wirklich kritischer Geist, der zum Beispiel sehr deutlich die Möglichkeit leugnete, aus Blei Gold herzustellen, was manche Alchimisten immer wieder behaupteten. Albert war es, der bereits die Möglichkeit erwogen hatte, dass es westwärts des Ozeans eine große, von Menschen bewohnte Insel geben könne, das zwei Jahrhunderte später entdeckte Amerika…

An Gottes Dasein zu zweifeln, ist nicht vernunftwidrig – ja unsinnig!

Wer die Natur betrachtet – sei es mit dem Fernrohr, um die unendlichen Weiten des Alls zu durchmessen; sei es mit dem Mikroskop, um den Reichtum ihrer Vielfalt zu erkennen – stößt unweigerlich auf die Frage nach dem Ursprung all dessen, was uns umgibt. Wer diese Frage nicht verdrängt und krampfhaft ausklammert wird auch zu der Erkenntnis gelangen, dass diese Ursache all dessen, was ist, alles Geschaffene überragt – ja ganz anders sein muss: ewig, das heißt ohne Anfang und Ende, ohne Ursprung und Abhängigkeit.

Wenn ein aufrichtiger Wissenschaftler über den überbordenden Reichtum der Welt mit all ihren Pflanzen und Lebewesen ins Staunen kommt, dass es solche Vielfalt und Schönheit gibt, die sich nicht in Zahlen fassen lässt, so ahnt er unweigerlich von der Größe und Güte des Ursprungs aller Dinge. Die suchende Vernunft führt den Menschen über sich selbst hinaus und bringt ihn zur Erkenntnis, dass sich diese Welt nicht selbst verdankt, sondern von einem Schöpfer ins Dasein gerufen worden ist. Freilich vollzieht sich diese Suche nach dem Grund allen Seins nur in menschlicher Freiheit, die sich öffnet und offenhält für die Wahrheit.

Eben daher ist es dem Menschen möglich, die Frage nach Gott auch auszuklammern und das Staunen über die Schönheit eines Sonnenuntergangs mit der Ausschüttung irgendwelcher Hormone zu banalisieren. Und natürlich kann ein Mensch vor Gott davonlaufen, noch ehe er ihm begegnet ist, weil er unausgesprochen ahnt, dass seine Existenz nicht gleichgültig bleibt für den Sinn und das Ziel seines Lebens. Noch ehe also jemand überhaupt zum Glauben kommt, kann er sich Gott verschließen und seiner suchenden Vernunft Grenzen setzen, die sie in diese materielle Welt einsperren.

Atheisten sind, dank der Wissenschaft, längst ausgestorbene Dinosaurier

Atheisten – so die gewagte Behauptung – gibt es gar nicht mehr. Die Leugnung einer ewigen Ursache des Kosmos ist wissenschaftlich nicht zu beweisen, ja die Entstehung des Kosmos ist nur denkbar, wenn es ein sinnstiftendes Ewiges gibt. Kein Naturwissenschaftler kann sagen, warum es etwas gibt und nicht vielmehr nichts. Kein Philosoph kann die Wirklichkeit begründen nimmt er nicht an, dass alles göttlich sei oder alles, was ist, von dem einen Göttlichen kommt und getragen wird.

Die Leugnung Gottes ist wissenschaftlich (!) unsinnig, weswegen die meisten sich stolz Agnostiker nennen, um zu sagen, dass diese Frage nicht zu lösen sei. Was nicht sichtbar und messbar sei, zähle nicht und fände keine befriedigende Antwort. Doch! Aber anstatt „Gott“ zu sagen – das hätte ja erschreckende Konsequenzen – zucken die sonst so eifrig Forschenden mit den Achseln und hören auf wie kleine Kinder immer weiter „warum?“ zu fragen. Selbst die Kleinsten wissen, dass ein Gemälde nicht von selbst an der Wand hängt, sondern an einem „unsichtbaren“ Nagel, der es trägt. Die Welt schwebt nicht von allein im All, sonder wird von einer Macht gehalten, die wir Gott nennen. Eigentlich sonnenklar!

Wir wissen um Gottes Dasein, wir glauben an Seine Liebe

Die Vernunft sagt uns – wenn wir diese wunderbare Welt betrachten – dass es Gott gibt; der Glaube aber, jener zweite Flügel der menschlichen Seele, hilft uns zu erkennen, wer dieser Schöpfer ist. Albert der Grosse hat beide Dimensionen klar unterschieden, aber nicht getrennt und gegeneindar gesetzt. Jeder Mensch erkennt mit Gewissheit die Existenz Gottes, wie das Erste Vatikanische Konzil feierlich lehrt; aber nur der Glaubende, dank der Offenbarung Gottes, weiß wer und wie dieser Gott wirklich ist. Glaube und Offenbarung sind die zwei Seiten einer Medaille. Paulus sagt: Scio cui credidi – Ich weiß, wem ich geglaubt habe. Ich weiß, dass Gott Wirklichkeit ist. Und nicht nur eine geheimnisvolle Macht, sondern liebende Person, die zu mir spricht.

Würde sich Gott nicht aus freier Initiative offenbaren und sagen, wer er ist, so wäre Glaube nicht Zustimmung zur Wahrheit, sondern bloße Meinung, Spekulation, vielleicht sogar Wunschdenken und Projektion. Vielfach wird „glauben“ heute als Idee und persönliche Überzeugung verstanden. In Wahrheit meint es aber – wie das lateinische Wort dafür credere – cor dareandeutet – das Herz schenken. Und zwar jemanden. Ich glaube jemanden das, was er mir sagt. Ich glaube Gott das, was er mir offenbart, was mich die Kirche in seinem Namen lehrt. Ich verstehe manches vielleicht nicht, aber ich vertraue, dass Gott nicht lügt und die Kirche nicht irrt.

Dieses Vertrauen ist nicht einfach blind und stumpf, denn auch hier kommt uns wieder die Vernunft zu Hilfe, die zwar ein Dogma niemals beweisen, wohl aber erklären und verständlicher machen kann, ja alle Einwände dagegen zu widerlegen weiß. Alle Versuche, die Wahrheit von „einem Gott in drei Personen“, von der jungfräulichen Geburt Jesu, wahrer Gott und wahrer Mensch, der Existenz der Engel und der armen Seelen und aller anderen Dogmen, weiß der gläubige Verstand zu entkräften.

So bleibt das Dogma zwar immer sinnvoll, aber doch nie beweisbar. Der Verstand bereitet den Weg, aber der Glaube bekennt. Wir glauben – und daran erinnern uns der Hl. Albert und sein großer Schüler Thomas von Aqzin –  was die Vernunft übersteigt, nicht aber, was ihr widerspricht! Immer müssen wir beide Flügel gebrauchen – Glaube und Vernunft – um zu Gott emporzukommen. Der Glaube hat die Wissenschaft nicht zu fürchten, so wie die wahre Wissenschaft nicht besorgt sein muss, dass der Glaube sie ihrer Methodik und Sachlichkeit beraube.

Von Sinn und Unsinn der Liebe 

An uns ist es, den Flügelschlag zu üben, der im Zusammenspiel von Glaube und Vernunft, Hirn und Herz, Gnade und menschliches Tun uns immer näher zu Gott bringt.

Blindes Vertrauen und der klare Blick auf die Wirklichkeit sind für einen Christen kein Widerspruch. So blind und klar, so verrückt und logisch wie die Liebe ist auch der Glaube. Zwei Liebende kennen sich und deshalb wagen sie, einander zu vertrauen. Sie wissen um die Stärken und Schwächen des anderen und gleichzeitig, werfen sie sich ohne Absicherungen in die Arme des Geliebten. Würde sie nur dem Verstand folgen, so bleiben sie wohl ein Leben lang allein und einsam. Würden sie freilich nur blind dem Herzen – oder schlimmer noch den Hormonen folgen – so bliebe es bei kurzen romantischen Episoden, die immer wieder in Schmerz und Trauer enden.

Christen sind Gottliebende, die es wagen zu glauben – credere, cor dare – das Herz zu verschenken. Sie sind Staunende, die – wie Albert und Thomas und mit ihnen alle Lehrer der Kirche – immer mehr von Gott erkennen und gleichzeitig ahnen, dass er viel größer, schöner und mächtiger ist. Sie stehen nicht im Dunkel der Unvernunft, sondern im Licht, das nicht selten so stark ist, dass es die Vernunft, es nicht direkt betrachten kann, sondern an ihre Grenzen kommt. Glauben heißt nicht, in der Finsternis der Unwissenheit zu wandern, sondern im Leuchten zu gehen, dass manchmal so hell ist, dass es blenden kann.

Auf diesen Wegstücken ist es gut, sich von den Heiligen führen zu lassen, die vor uns der Sonne entgegen gegangen sind, ohne vom Weg abzukommen.

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Wie erkennt man die wahre Liebe? – Die Antwort von Johannes Paul II. https://www.thecathwalk.de/2018/10/23/die-wahre-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-wahre-liebe https://www.thecathwalk.de/2018/10/23/die-wahre-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-wahre-liebe#respond Tue, 23 Oct 2018 16:22:13 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=14944 „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“, heißt es gleich zu Beginn der Bibel im Buch Genesis. Es gibt wenige Sätze, die in so wenigen Worten so viel Wahres erzählen. Gleichzeitig sagt die Bibel über den Menschen, dass er neben der weiblichen oder männlichen Ergänzung auch der Hilfe durch Gott bedarf – denn […]

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„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“, heißt es gleich zu Beginn der Bibel im Buch Genesis. Es gibt wenige Sätze, die in so wenigen Worten so viel Wahres erzählen. Gleichzeitig sagt die Bibel über den Menschen, dass er neben der weiblichen oder männlichen Ergänzung auch der Hilfe durch Gott bedarf – denn nur so gelangt der Mensch zur Vollkommenheit. Johannes Paul II. hat beides zusammen gedacht: das Menschliche und das Göttliche.

Der Papst hat eine kurze und klare Aussage für die Liebe gemacht – für die Liebe, die über Leidenschaft und kurzfristige Abenteuer hinausgeht. Es geht um die eine Liebe, die wahre Liebe, die ein ganzes Leben lang hält und glücklich macht. Aber wie erkennt man, ob man sie gefunden hat?

Liebe heißt das Gute des anderen wollen

Zur Liebe zwischen Mann und Frau gehört der Eros, denn die Liebe zwischen Mann und Frau ist anders als die freundschaftliche Liebe. Der Eros ist das erotische Begehren, das starke Hingezogensein zum anderen Geschlecht. „Der Eros verweist von der Schöpfung her den Menschen auf die Ehe, auf eine Bindung, zu der Einzigkeit und Endgültigkeit gehören. So, nur so erfüllt sich seine innere Weisung. Dem monotheistischen Gottesbild entspricht die monogame Ehe“, schreibt Benedikt XVI. in seiner Enzyklika „Deus caritas est“.

Eros und Erotik sind also gut – von ihrer Grundidee her. Wichtig ist, dass sie nicht zu egoistischen Zwecken missbraucht werden, sondern sich am anderen orientieren, das Gute des anderen wollen. Das ist für Thomas von Aquin das zentrale der Liebe: nicht sich selbst sehen, sondern den anderen, das Gute des anderen wollen und zwar für den anderen. Liebe vergisst sich, weil sie liebt.

Johannes Paul II.: „Habt keine Angst, wenn Liebe Opfer verlangt“

Johannes Paul II. sagt was wahre Liebe ausmacht: die Bereitschaft Opfer zu bringen, wenn sie nötig sind. Opfer bringt man nicht aus Selbstzweck, sie sind ein Mittel, um neues Leben zu schaffen und das Gute zu erreichen. Dieser Gedanke durchzieht die ganze Bibel und auch die christliche Erlösungslehre. Johannes Paul II. sagt ganz konkret:

Da das Kreuz Christi das Zeichen der Liebe und des Heiles ist, sollten wir nicht überrascht sein, dass jede wahre Liebe Opfer verlangt.

Johannes Paul II.

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Das katholische Eheverständnis https://www.thecathwalk.de/2017/06/29/das-katholische-eheverstaendnis-liebe-jenseits-von-schwaermerei-und-zynismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-katholische-eheverstaendnis-liebe-jenseits-von-schwaermerei-und-zynismus https://www.thecathwalk.de/2017/06/29/das-katholische-eheverstaendnis-liebe-jenseits-von-schwaermerei-und-zynismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-katholische-eheverstaendnis-liebe-jenseits-von-schwaermerei-und-zynismus#respond Thu, 29 Jun 2017 19:19:16 +0000 https://network.cathwalkmediengruppe.de/thecathwalk/?p=11491 Es geht in diesem Artikel um die Schönheit und den Glanz des katholischen Eheverständnisses nach den Texten des katholischen Eheritus. Die Ehe ist ein Sakrament in der Heilsordnung Gottes Das katholische Eheverständnis ist weit davon entfernt in der Ehe bloß einen “weltlichen Vertrag“ zu sehen. Natürlich hat die Ehe in der Welt ihren Platz und […]

Der Beitrag Das katholische Eheverständnis erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Es geht in diesem Artikel um die Schönheit und den Glanz des katholischen Eheverständnisses nach den Texten des katholischen Eheritus.

Die Ehe ist ein Sakrament in der Heilsordnung Gottes

Das katholische Eheverständnis ist weit davon entfernt in der Ehe bloß einen “weltlichen Vertrag“ zu sehen. Natürlich hat die Ehe in der Welt ihren Platz und ihre Rechte und Pflichten – Sexualität und die Bereitschaft Kinder zu bekommen sind Angelegenheiten der Welt. Die Ehe ist aber nicht nur eine Instituion zur Zeugung von Nachkommen, sondern ein Sakrament und als solches dazu bestimmt der Heiligung zu dienen. Eine Berufung zur Ehe bedeutet im katholischen Verständnis daher, dass dieser Stand für den / die Berufene(n) am besten dazu geeignet ist, Heiligkeit zu erlangen, Gott zu dienen und zu ehren. Ist das nicht der Fall, sollte in Gebet und Exerzitien geprüft werden was die persönliche Berufung ist.

Die Ehe erklärt am Eheritus

Das Sakrament der Ehe spendet nicht der Priester oder Diakon, das Brautpaar spendet es sich selbst vor Gott – unter Anteilnahme von “qualifizierten“  Zeugen (Priester/Diakon und Trauzeugen). Der katholische Eheritus fordert dafür nichts weniger als die Bereitschaft die ganze Ehe für immer unter Gottes Angesicht zu stellen. Dies wird an Auszügen aus dem Ritus deutlich:

Zelebrant: N., ich frage Sie: Sind Sie hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrer Braut N. / Ihrem Bräutigam N. den Bund der Ehe zu schließen:

Bräutigam/Braut: Ja.

Zelebrant: Wollen Sie Ihre Frau/Ihren Mann lieben und achten und ihr/ihm die Treue halten alle Tage ihres/seines Lebens?

Bräutigam/Braut: Ja.

Die folgenden Fragen richtet der Zelebrant an beide Brautleute gemeinsam.

Zelebrant: Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will, und sie im Geist Christi und seiner Kirche zu erziehen?

Braut und Bräutigam: Ja.

Zelebrant: Sind Sie beide bereit, als christliche Eheleute Mitverantwortung in der Kirche und in der Welt zu übernehmen?

Bräutigam und Braut: Ja.

Zelebrant: So schließen Sie jetzt vor Gott und vor der Kirche den Bund der Ehe, indem Sie das Ja-Wort sprechen. Dann stecken Sie einander den Ring der Treue an.

Der Zelebrant fragt zuerst den Bräutigam.

Zelebrant: N., ich frage Sie vor Gottes Angesicht: Nehmen Sie Ihre Braut N. an als Ihre Frau und versprechen Sie, Ihr die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet? – (Dann sprechen Sie: Ja.) Bräutigam: Ja.

Zelebrant: Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihrer Braut und sprechen Sie: »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes«.

Der Bräutigam nimmt den Ring, steckt ihn der Braut an und spricht:

Bräutigam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Der Zelebrant fragt nun die Braut.

Zelebrant: N., ich frage Sie vor Gottes Angesicht: Nehmen Sie Ihren Bräutigam N. an als Ihren Mann und versprechen Sie, Ihm die Treue zu halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und ihn zu lieben, zu achten und zu ehren, bis der Tod Sie scheidet? – (Dann sprechen Sie: Ja.) Braut: Ja.

Zelebrant: Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihres Bräutigams und sprechen Sie: »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes«.

Die Braut nimmt den Ring, steckt ihn dem Bräutigam an und spricht:

Braut: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Zelebrant: Reichen Sie nun einander die rechte Hand. Gott, der Herr, hat Sie als Mann und Frau verbunden. Er ist treu. Er wird zu Ihnen stehen und das Gute, das er begonnen hat, vollenden.

Der Zelebrant legt die Stola um die ineinandergelegten Hände der Brautleute. Er legt seine rechte Hand darauf und spricht:

Zelebrant: Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den Sie geschlossen haben.

Er wendet sich an die Trauzeugen und die übrigen Versammelten:

Zelebrant: Sie aber (N. und N. – die Trauzeugen) und alle, die zugegen sind, nehme ich zu Zeugen dieses heiligen Bundes. »Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.« (Mt 19,6)

Ehe als Werk Gottes: nicht verklären und nicht trivialisieren

All dies zeigt, dass die Ehe ihren Ursprung und ihr Ziel in Gott hat. Es handelt sich dabei um einen katholischen Grundsatz, der nicht aufgegeben werden kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass man die Ehe schwärmerisch verklären sollte als „allzeit romantische Verliebtheit“. Das ist Ehe nicht. Ihr Kern besteht in der willentlichen Bereitschaft zur lebenslangen Liebe. Diese ist nicht von Gefühlen abhängig, sondern vom Willen und der Gnade.

Allerdings zeigt die Lebenserfahrung auch, dass Ehen scheitern können. Es ist dann die Aufgabe der Kirche durch eine angemessene Pastoral die Menschen zu begleiten und für sie da zu sein. Sie darf sie auf keinen Fall alleinlassen.

Wenn Ehen auch scheitern, so gibt doch auch zahlreiche, die gelingen. Damit es geschehen kann, darf die Ehe niemals trivialisiert werden oder auf ein “solange-die-(romantische)-Liebe-hält-Experiment“ reduziert werden. Die Ehe soll Zeugnis der Liebe und Treue Gottes geben – in guten und schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit. Konkretisiert wird dies im Versprechen zur Treue und Liebe für das ganze Leben. Zu so einer Liebe sind Ehepartner berufen und so eine Liebe ist möglich, wenn man auf Gott baut. Das ist eine frohe Botschaft und die höchste Form der partnerschaftlichen Liebe, zu der man sich trotz aller Widrigkeiten bekennen kann.

Der Eheritus zum Nachlesen:

http://www.k-l-j.de/download/pdf/katechesen/090_trauung_gottesdienst.pdf

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„Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) https://www.thecathwalk.de/2017/05/15/unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe https://www.thecathwalk.de/2017/05/15/unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=unsere-welt-ist-gesaettigt-mit-sex-bleibt-hungernd-nach-liebe#comments Mon, 15 May 2017 09:00:03 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=11150 Die Enzyklika „Humanae vitae“ von 1968 ist seit ihrer Entstehung starken Angriffen ausgesetzt, weil sie Sexualität und Fortpflanzung zusammen denkt. Die entscheidenden Aussagen dazu in der Enzyklika Pauls VI., lauten: „Wenn jemand daher einerseits Gottes Gabe genießt und anderseits – wenn auch nur teilweise – Sinn und Ziel dieser Gabe ausschließt, [Fortpflanzung] handelt er somit […]

Der Beitrag „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Die Enzyklika „Humanae vitae“ von 1968 ist seit ihrer Entstehung starken Angriffen ausgesetzt, weil sie Sexualität und Fortpflanzung zusammen denkt. Die entscheidenden Aussagen dazu in der Enzyklika Pauls VI., lauten:

„Wenn jemand daher einerseits Gottes Gabe genießt und anderseits – wenn auch nur teilweise – Sinn und Ziel dieser Gabe ausschließt, [Fortpflanzung] handelt er somit im Widerspruch zur Natur des Mannes und der Frau und deren inniger Verbundenheit; er stellt sich damit gegen Gottes Plan und heiligen Willen.“

Die Neu-Kommunikation Johannes Pauls II. wird „Theologie des Leibes“ genannt. Als Quelle der sittlichen Normen galten für den jungen Wojtyla nicht Willensäußerungen Gottes, sondern das Sein des Menschen. Als junger Dozent hatte Wojtyla einen autoteleologischen Ansatz, der für ihn prägend blieb. Bestimmend für seine Theologie und Philosophie waren vor allem Johannes von Kreuz, Max Scheler, Kant und Thomas von Aquin.

Der Begriff „Theologie des Leibes“ wurde von Johannes Paul II. selbst als Arbeitsthese bei seiner letzten Mittwochskatechese 1984 geprägt. Die Katechesen zur Theologie des Leibes fanden von 1979 bis 1984 in Rom statt und gehen ursprünglich auf die Vorbereitungszeit der Bischofssynode 1980 mit dem Thema: „Über die Aufgaben der christlichen Familie in der heutigen Welt“, zurück. Das Ergebnis der Synode ist das Apostolische Schreiben Familiaris consortio. Insgesamt handelt es sich um 129 Katechesen. Die Theologie des Leibes gründet in biblischer Anthropologie, vor allem in drei Schlüsselstellen: Mt.19,3–9, in der es um die Ehe geht. Mt. 22,24–30, in dem vor allem das Thema Ehebruch vorkommt und die Stellen über die Auferstehung (Mt. 22,24–30; Mk. 12,18–27; Lk. 20,27–40).

Deutlich wird also bei Johannes Paul II., dass es sich um die theologisch-biblischen Grundlagen der katholischen Ethik handelt. Diese bestätigen nach Johannes Paul II. voll und ganz Humanae vitae: „der ganze, als ‚Theologie des Leibes‘ bezeichnete biblische Hintergrund [bietet] wenn auch indirekt, die Bestätigung der Wahrheit der in Humanae vitae enthaltenen moralischen Norm“. Der Grund für das Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung durch Gottes Willen liege darin, dass Verhütungsmittel gegen die Wahrheit über den Menschen seien. Gott tritt nach dieser Darstellung als Anwalt für die Wahrheit des Menschen ein. Insofern sollen hier Glaube, Anthropologie und Philosophie zusammengedacht werden.

Versuch der Neuvermittlung: Christopher West

Besonders in den USA gibt es vor allem katholische Laien, die bestrebt sind, die katholische Sexualmoral ganz im Sinne der Päpste Paul VI. und Johannes Paul II., die hier theologische bzw. anthropologische Grundlagen legten, zu vermitteln. Ein bedeutender Name in dem Kreis dieser katholischer Laien ist Christopher West. Als Personen, die ihn inspirierten, nennt er den Playboy-Gründer Hugh Hefner und Johannes Paul II. Die auf den ersten Blick widersprüchliche Konstellation wird verständlich, wenn man sich mit seinen Büchern befasst. Hefner sei als Puritaner, wie er in einem Interview deutlich mache, ohne körperliche Zuneigung wie Küsse und Umarmungen aufgewachsen. Er habe daher das Playboy-Magazin als persönliche Antwort auf die Heuchelei des puritanischen Erbes gegründet.

Als Quelle für das Interview nennt West  eine Internetseite, gibt aber keinen genauen Link an. West interpretiert das von ihm angegebene Interview so, dass Hefner auf der einen Seite die „Krankheit des Purtanismus“ zwar richtig diagnostiziert habe, auf der anderen Seite jedoch ein falsches Heilmittel empfehle, nämlich „Genuss“. Damit sei er von einem Extrem in ein anderes geraten. Als geeignetes Heilmittel gegen eine gestörte Sexualität empfiehlt West die „Theologie des Leibes“ nach Johannes Paul II. Wests Buch beginnt in seiner Einleitung mit der Beschreibung eines Phänomens. West hört Popmusik über Liebe im Radio. Moderne Liebesmusik sieht West als Verfallsgeschichte der wahren Liebe und zitiert dazu Benedikt XVI.: „Das Wort ‚Liebe‘ ist heute zu einem der meist gebrauchten und auch missbrauchten Wörter geworden“. Weiterhin sagt West: „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“.

West will nun in seinem Buch die Antwort geben, wieso das der Fall ist und wo man noch die Liebe, die zufriedenstellt, finden kann. Sein Ausgangspunkt ist also die säkulare Welt, wie er sie wahrnimmt. Das Ziel ist die Bekehrung der Menschen. West sieht das Kernproblem der katholischen Sexualmoral in der Kommunikation. Er steht voll in der Lehre Humanae vitaes, der theologischen Interpretation Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. Die Kernthese Wests lautet:

„Die katholische Kirche hat – trotz der angeblichen Anti-Sex-Stimmung – eine Vision der sexuellen Liebe, die weit ruhmreicher ist, als alles, wovon Sigmund Freud, Hugh Hefner, Britney Spears oder Howard Stern träumen können.“

Liest man das Buch, so sieht man, dass West mit päpstlichen Enzykliken argumentiert, vor allem mit der ersten von Benedikt XVI.: „Deus caritas est“, auf die sich auch Wests These bezieht. Auch bezieht er sich auf die von Johannes Paul II. entwickelte „Theologie des Leibes.“ Weiterhin zitiert er die Bibel und den Katechismus der katholischen Kirche. Am Ende schließt er sein Buch mit der Anrufung des Heiligen Geistes: „Komm Heiliger Geist. Komm fülle unsere Herzen mit dem Feuer deiner Liebe, damit wir die Welt in Brand stecken mögen!“

Deutlich bei all dem wird, dass West aus der Glaubensperspektive schreibt. Zwar gibt es anthropologische und philosophische Aspekte, aber diese werden im Rahmen der Glaubensverkündigung eingebracht. Aber beschränkt sich der Kreis derjenigen, die diese Lehre annehmen damit nicht auf einen sehr kleinen Kreis? Können Menschen, die nicht glauben oder eine andere Sichtweise haben von der Theologie des Leibes überzeugt werden? Es ist für die affirmative Beantwortung der letzten Frage zentral, dass die Theologie des Leibes als allgemein vernünftig gelten kann.

Siehe auch Teil 2: 

Literatur und Quellen:

Der Beitrag „Unsere Welt ist gesättigt mit Sex, aber bleibt hungernd nach Liebe“ (Teil 1) erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Neue Analyse zeigt: Pornographie macht Männer unzufrieden mit der eigenen Beziehung https://www.thecathwalk.de/2017/03/15/neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung https://www.thecathwalk.de/2017/03/15/neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung/?pk_campaign=feed&pk_kwd=neue-analyse-zeigt-pornographie-macht-maenner-unzufrieden-mit-der-eigenen-beziehung#respond Wed, 15 Mar 2017 09:29:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=10511 Von Mary Rezac DENVER (CNA Deutsch).- Männer, die Pornographie konsumieren sind eher unzufrieden mit ihrer eigenen Beziehung – und das nicht nur sexuell: Das zeigt eine neue Analyse von 50 wissenschaftlichen Studien. „Der Gebrauch von Pornographie steht in Zusammenhang mit einem niedrigeren Grad an Zufriedenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.“ Ausgwertet wurden die Daten von Querschnittserhebungen, Längsschnittuntersuchungen, und […]

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Von Mary Rezac

„Der Gebrauch von Pornographie steht in Zusammenhang mit einem niedrigeren Grad an Zufriedenheit in zwischenmenschlichen Beziehungen.“ Ausgwertet wurden die Daten von Querschnittserhebungen, Längsschnittuntersuchungen, und Experimenten.“ Besonders ein erheblich „niedrigerer sexueller und relationaler Zufriedenheitsgrad“ unter männlichen Pornographie-Sehern wurde festgestellt.

Insgesamt wurden die Daten von 50.000 Teilnehmern in zehn Ländern analysiert.

Diese Meta-Studie widerspricht einem anderen kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht, demzufolge Pornographie einen positiven Einfluss auf seine Nutzer hat. Wer hat also recht?

„Pixel statt Personen ist ungesund“

Für Kritiker der Industrie und ihrer Auswirkungen auf Menschen, Beziehungen und die ganze Gesellschaft ist der Fall mitlerweile wissenschaftlich klar. Auch für die Sexualität ist das Porno-Phänomen schädlich: „Pornographie ist sex-negativ“, so Dawn Hawkins, Direktorin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE) in einer Stellungnahme zur neuen Analyse.

NCOSE ist eine Organisation, die nach Angaben auf ihrer Webseite Pornographie bekämpft indem sie auf die Zusammenhänge zwischen Pornographie mit Menschenhandel, Gewalt gegen Frauen, Kindesmissbrauch und Sucht hinweist.

„Pornographie verdrahtet die Sexualität einer Person mit den Pixeln auf einem Bildschirm statt einer echten Person. Das ist an und für sich nicht vereinbar mit gesunden, biologischen Beziehungen. Umfangreiche Forschungsergebnisse weisen daraufhin, dass Pornographie in mehrfacher Hinsicht einen negativen Einfluss auf Frauen wie Männer hat, und diese neue Meta-Analyse leistet zu diesem Dialog einen wichtigen Beitrag.“

National Center on Sexual Exploitation (NCOSE)

Hawkins betonte, dass die Analyse den Ergebnissen der Studie widerspricht, die den Titel trägt „Porn Sex Versus Real Sex: How Sexually Explicit Material Shapes Our Understanding of Sexual Anatomy, Physiology, and Behaviour“ („Porno-Sex und Echter Sex: Wie sexuell freizügige Inhalte unser Verständnis sexueller Anatomie, Physiologie und Verhalten prägen“). Diese Studie behauptet dass Pornographie sich positiv auf Beziehungen und Sexualität auswirke Grundlage dieser Arbeit: Eine Erhebung über den wahrgenommenen Einfluss von Pornographie auf das Leben der Teilnehmer.

„Diese Forscher stellten den Umfrage-Teilnehmern Fragen über die Auswirkung ihres Pornographie-Konsums mittels einer fehlerhaften Methodik, die ausschliesslich zu positiven Ergebnissen führen konnte“, so Hawkins. „Und dann stellten sie diese Ergebnisse als unparteiisch und gültig dar, trotz der verzerrten Vorgehensweise“.

Wachsende Kritik in Politik und Gesellschaft

Tatsächlich ist Pornographie immer stärkerer Kritik ausgesetzt. Die gesundheitlichen und anderen Folgen von Porno-Konsum, etwa für zwischenmenschliche Beziehungen, steht dabei im Mittelpunkt.

In Ländern wie den USA und Großbritannien wächst der Widerstand auch politisch und in der Pop-Kultur. Die Partei der Republikaner bewertet seit der jüngsten „National Convention“ in ihrem Programm Pornographie-Konsum als gesellschaftliche Gesundheitskrise – wenige Monate zuvor hatte der US-Bundesstaat Utah eine solche ebenfalls ausgerufen.

Auch der britische Comedy-Star Russel Brand – selbst kein Kind von Traurigkeit – sowie bekannte Schauspieler, darunter Joseph Gordon-Levitt und Rashida Jones, der ehemalige Profi-Footballer und TV-Darsteller Terry Crews gehören zur wachsenden Gruppe der Prominenten, die sich mittlerweile öffentlich gegen Pornographie, sein Suchtpotential und seine schädlichen Wirkungen auf Beziehungen ausgesprochen haben.

„Wie Zigaretten in den 1950er Jahren“

Smartphones und andere mobile Endgeräte haben Pornographie noch leichter verfügbar gemacht als es das Internet ohnehin schon machte. Somit wächst auch die Pornographie-Sucht. Als Reaktion darauf haben sich viele Gruppen online gebildet, die Menschen unter anderem mit Beratung, neuen Apps und Videos dabei helfen, ihre Porno-Abhängigkeit zu überwinden.

Gleichzeitig gibt es – trotz der wissenschaftlichen Befunde – starke Vorurteile, denen zufolge Pornographie Teil einer gesunden Sexualität sein kann.

„Heutzutage ist Pornographie dermassen allgegenwärtig, dass viele Personen mit Porno-Konsum aufgewachsen sind und es als normalen und gesunden Teil von Sexualität betrachten“, sagte Haley Halverson, Kommunikations-Leiterin von NCOSE gegenüber CNA.

„Aber wir wissen, dass etwas nicht gleich gesund oder nützlich ist, nur weil es anerkannte Norm ist“, so Halverson. So sei es in den 1950er Jahren auch mit Zigaretten gewesen.

Mit Blick auf die Frage, ob das Problem dadurch gelöst werden könne, dass man zumindest ethische Prinzipien in der Industrie durchsetzte, sagte Halverson, dass dies nicht die Lösung sei. Der Schaden, den Pornographie anrichte, würde dadurch nicht verhindert.

„Pornographie bedeutet, eine Person zu dehumanisieren, indem man sie zu einer Ansammlung von Körperteilen zum Zweck der eigenen, selbstsüchtigen sexuellen Befriedigung reduizert“, so Halverson zu CNA. Einen anderen Menschen so zu sehen oder behandeln sei in sich nicht ethisch.

Nur eine Gesellschaft, die Pornographie ablehne, könne die Menschenwürde einer jeden Person auch wirklich achten.

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Das ist das Geheimnis einer guten Ehe: 5 konkrete Tipps für alle Paare https://www.thecathwalk.de/2017/01/31/das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare https://www.thecathwalk.de/2017/01/31/das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare/?pk_campaign=feed&pk_kwd=das-ist-das-geheimnis-einer-guten-ehe-5-konkrete-tipps-fuer-alle-paare#respond Tue, 31 Jan 2017 08:14:58 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8640 Von María Ximena Rondón und Abel Camasca   MEXIKO-STADT , (CNA Deutsch).- Was ist das Geheimnis einer guten Ehe? Ausgehend von dieser Frage hat Pater Ángel Espinosa de los Monteros, ein bekannter mexikanischer Priester und Experte für Familienfragen, in einem Interview mit CNA 5 konkrete Tipps für eine gute Ehe zusammengefasst. Eine richtige, richtig gute Verlobungszeit Wenn Pater […]

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Von María Ximena Rondón und Abel Camasca
  1. Eine richtige, richtig gute Verlobungszeit

Wenn Pater Ángel Espinosa de los Monteros empfiehlt, sich um eine richtige, richtig gute Verlobungszeit zu bemühen, dann unterstreicht er dabei die Notwendigkeit, den anderen in dieser Zeit gut kennenzulernen.

„Man muss sehr ehrlich sein, du musst dich so präsentieren, wie du bist und nicht, wie du sein willst oder möchtest, aber nicht bist. Du musst du selbst sein. So wirst du „die richtige Person finden.“

  1. Daran denken, dass die Ehe für immer ist

Pater Espinosa sagte, dass du „wissen musst, dass es vom Moment deiner Hochzeit an kein Zurück gibt, denn es ist eine Verpflichtung für das ganze Leben.“

Er betonte, dass es wichtig sei, sich bewusst zu werden, dass es für das ganze Leben ist. Wenn das nicht so ist, dann soll jemand nicht heiraten und auch nicht sagen „ich werde dich immer lieben.“

Er warnte auch davor, dass zerbrochenen Ehen „Kinder ohne Väter zurücklassen.“

  1. Sich um den anderen sorgen und kümmern

Nach der Hochzeit und den Flitterwochen, so der Priester, muss man sich um die eheliche Verbindung sorgen und kümmern. Die Ehe sei wie ein eigenes Haus, das man pflegt. „Du bist nicht in einer Mietwohnung, aus der du an irgendeinem Tag ausziehst, wenn du willst, und deshalb keine Reparaturen durchführst, weil du ja kein Geld in Dinge steckst, die dir nicht gehören.“

„Man muss sagen: Das ist mein Haus, das ist mein Heim, das sind meine Kinder, das ist der Mensch, der mich liebt; das ist für immer und daher investiere ich, kümmere ich mich, sorge ich mich darum.“

Zu den Dingen der „Pflege“ der Ehe, zu denen der Priester rät, gehört es, den Partner mit „größtmöglicher Güte“ zu behandeln, ihm Vorrang vor den Kindern zu geben, oft als Paar auszugehen und: verzeihen zu können.

  1. Immer verzeihen können

Pater Espinosa sagt, die Vergebung sei ein Prozess. Es gebe Menschen, denen es schwerer fällt, zu vergeben; auch hänge es davon ab, wer uns verletzt habe, und wie schwer.

„Was am meisten weh tut ist, wenn man nach einer schweren Beleidigung nicht um Verzeihung bittet. Wenn du tust, als wäre nichts passiert. Statt dass mein Herz heilt, wird es härter, trauriger, bis der Moment kommt, an dem ich sage: ´Was er mir angetan hat, reut ihn gar nicht´.“

Es gibt in der katholischen Kirche viele Hilfen, um verzeihen zu können, wie die Sakramente, die Eucharistie, den Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, so der Priester.

„Einem Menschen, der Gott und seiner Gnade nahe ist, fällt es leichter, zu verzeihen. Aber ich sage immer – denn es kann sein, dass mir Leute zuhören, die Gott nicht nahe sind – dass die Vergebung ein Prozess ist. Verzeihe sofort, aber erwarte nicht, sofort geheilt zu werden“ fügte er hinzu.

Der Priester betonte, dass es eine große Hilfe sei, „um Vergebung zu bitten und zu versichern, dass so etwas nicht mehr passieren wird.“

  1. Den Kinder eine richtige Erziehung geben

Pater Espinosa betont, dass Eltern irren, wenn sie glauben, ein Kind zu erziehen bestehe darin, ihm Anstand und gutes Verhalten beizubringen. Das greift viel zu kurz, denn:

„Wenn das auch ein Teil der Arbeit ist, so besteht die Erziehung doch darin, die Person in ihrer Ganzheit zu formen: ihre Intelligenz, ihr Bewusstsein, ihre Spiritualität, ihren Willen, ihr Herz und ihren Charakter.“

Das sei alles andere als nur ein paar vage Benimmregeln zu vermitteln. „Eines Tages wirst du deinen Sohn oder deine Tochter an einen anderen Menschen übergeben. Was wirst du ihm geben? Eine Person, die sich kontrollieren kann, oder eine Person die beleidigen wird, oder schlagen, drohen, und so weiter?“

Der Priester fügte hinzu, dass in der Erziehung der eigenen Kinder wichtig sei, dass die Eltern dafür sorgen, dass diese die Werte der eigenen Familie gut kennen.

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Liebt einander! – Teil 3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3 https://www.thecathwalk.de/2016/11/18/liebt-einander-3/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander-3#respond Fri, 18 Nov 2016 08:31:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7756 Von Georg Dietlein Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ […]

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Von Georg Dietlein

Wer sich die vielen Gefahren vor Augen führt, die im Verhältnis von Mann und Frau lauern, könnte fast meinen, Männer bzw. Frauen seien Wesen, um die man besser einen großen Bogen machen sollte. Und in der Tat: Versuchungen locken überall. „Die Versuchung hat drei Merkmale: Sie wächst, steckt an und rechtfertigt sich.“ (Papst Franziskus) – Doch möglicherweise ist die Furcht vor der Versuchung gar nicht der richtige Weg, um ihr zu widerstehen. Die beste Methode, um den Nachstellungen des Teufels zu entgehen, ist nämlich die Liebe. Wenn ich aber nur ängstlich-schüchtern und mit verschlossenen Augen durch die Welt renne, entgeht mir jede Gelegenheit zu lieben und mich hinzugehen.

Blicken wir auf den Herrn! Wie ging Jesus mit den Frauen seiner Zeit um? Etwa mit Maria von Magdala oder der Samariterin am Jakobsbrunnen? Die Antwort lautet: Völlig unverkrampft – sehr mutig – und man könnte sogar sagen: „locker“ und unkonventionell. Jesus hat weder Hemmungen mit Maria von Magdala ins Gespräch zu kommen, die als besessene Prostituierte bekannt war, noch mit einer Samariterin, deren Volk mit den orthodoxen Juden befeindet war. Im Übrigen nimmt er sich einer Ehebrecherin an und rettet ihr in beeindruckender Weise das Leben: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (Joh 8, 7). Damit geht er einen Schritt, der für einen orthodoxen Juden seiner Zeit undenkbar gewesen wäre. Jesus gibt sich mit Sündern ab und macht sich damit unrein. Vielmehr noch: Er begegnet ihnen in Liebe und nimmt sie sogar als Gesprächspartner für tiefgehende theologische Diskussionen ernst.

Mit anderen Worten: Jesus hat hohe Achtung vor den Frauen seiner Zeit. Für ihn sind Frauen und Männer nicht nur gleich viel wert, sondern bedürfen auch in gleicher Weise seiner liebevollen Begegnung. Jesus geht unverkrampft und unverblümt auf Frauen zu, spricht mit ihnen und heilt sie. Viele Frauen gehören zu seinen engsten Freunden und möglicherweise wird sich auch die eine oder andere in Jesus verliebt haben.

Doch Jesus kennt seine Sendung – auch in dieser Hinsicht. „Ich bin gekommen, um den Armen eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung und den Blinden das Augenlicht zu verkünden und die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen.“ (Lk 4, 18) Die Sendung Jesu und seine Liebe sind universal. Seine Liebe geht so weit, dass er sich der ganzen Welt verschenken möchte. Darum ist sein Lebensstil auch die Ehelosigkeit.

Vielleicht kann der beeindruckende Umgang Jesu mit dem anderen Geschlecht auch uns dabei helfen, in diesem Punkt zu wachsen. Gehen wir unverkrampft, offen und interessiert in den Tag und lassen wir uns wirklich mit aller Liebe auf den Nächsten ein. Wenn wir etwa an einer attraktiven jungen Dame bzw. einem attraktiven Herrn vorbeigehen, so brauchen wir unsere Augen nicht aus Angst verschließen oder uns dafür schämen, dass wir unser Gegenüber körperlich attraktiv finden. Danken wir Gott dafür, dass er seine Schöpfung so schön gemacht hat und uns liebt – etwa mit einem kleinen Stoßgebet: „Ich danke Dir, Gott, dass Du Deine Schöpfung so schön gemacht hast. Im Menschen, der Dein Abbild ist, offenbarst Du uns die Schönheit Deiner Liebe!“

Freilich sollten wir unsere Sinne auch stets unter Kontrolle haben. Äußere Schönheit ist nicht alles im Leben. Lassen wir uns zunächst auf die Person ein und lernen sie in ihrer Ganzheitlichkeit kennen. So schwer dies manchem fallen wir: Einer Dame tief in den Ausschnitt zu schauen oder ihr Hinterteil zu begutachten mögen animalische Instinkte in uns sein, gehen aber an der Würde der menschlichen Person vorbei. Vielleicht kann es daher sogar ratsam sein, zu gewissen Personen zunächst Distanz zu halten und sich nicht von ihren körperlichen Reizen überfluten zu lassen. Ein Schritt zurück, ein Blick auf den Boden und andere Abtötungen der Sinne können hier sehr nützlich sein. Lassen wir uns nicht zu Sklaven unserer Sinne und Triebe machen. Allein die Liebe zählt!

Die Reife und Frische der Liebe

Nicht nur die Psychologie, sondern auch die Erfahrung lehrt uns, dass sich Liebe im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt. Am deutlichsten wird dies etwa bei der Ehe. Wohl kaum jemand wird nach 20 Jahren Ehe dieselben Gefühle empfinden wie beim ersten Kuss als verliebter Teenager. Liebe befindet sich in einem Reifungsprozess. Es ist ein langer Weg vom Verliebt-Sein bis hin zu jener reifen Liebe, die bereit und belastbar genug ist, um Ehe und Elternschaft zu tragen, die auf einer tiefen Treue basiert.

Am Anfang jeder Liebesbeziehung stehen die großen Gefühle. Doch wir alle wissen: Diese Gefühle verfliegen nach einiger Zeit. Gleich beim ersten großen Streit sind sie möglicherweise spurlos verschwunden. Was hält die Beziehung dann noch zusammen? Was bleibt als Grundlage dieser Liebe? – Übrigens gibt es sogar einige Paare, die diese sehr emotionale Phase überspringen – etwa solche, die sich bereits von Jugend auf kennen und bei denen tiefes Vertrauen gewachsen ist. Sollte aus dieser Vertrauensbeziehung plötzlich eine Liebesbeziehung werden, spielen sicherlich auch Gefühle eine große Rolle. Wesentlich für die Beziehung ist allerdings: Ich kenne den anderen mit seinen Stärken und Schwächen und nehme ihn als Person unbedingt an – ein tiefes Grundvertrauen und eine innige Kameradschaft, die weniger auf Gefühlen als auf Erfahrung basiert.

Wer verliebt ist, der erlebt eine Phase der emotionalen Hochstimmung, des Idealismus und der Überschwänglichkeit, zugleich aber auch eine Phase der Blindheit, der Abhängigkeit und der emotionalen Kurzschlüsse. Das lateinische Sprichwort „amantes amentes“ drückt eine einfache Lebenserfahrung aus: Verliebte Menschen verhalten sich wie verrückte Menschen. Diese Erfahrung wird gestützt vom medizinischen Befund: Ein verliebtes Gehirn entspricht einem Gehirn im Drogenrausch. Und hier zeigt sich auch eine der gefährlichen Seiten der Liebe: Wie Drogen so macht auch die Liebe abhängig. „Die Liebe ist eine Krankheit, die nur der geliebte Mensch heilen kann.“1 Menschen, die verliebt sind, neigen zu unüberlegten Aktionen, eben weil ihre Gefühlswelt sie in ihrer Freiheit einschränkt.

Die Antwort auf diese Ambivalenz des Verliebt-Seins lautet: Reife. Lasst Eure Liebe reifen! Nehmt Euch viel Zeit füreinander. Überstürzt nichts. Lernt Euch erst einmal einander kennen, bevor ihr das erste „Ich liebe Dich“ über die Lippen bringt. „Ich bin verliebt in Dich“ ist etwas anderes als „Ich liebe Dich“. Prüft Eure Liebe – aufrichtig, ehrlich und erwachsen. Geht es Euch nur um Sex? Oder empfindet ihr echte Sympathie füreinander, die so weit geht, dass ihr Euer ganzes Leben miteinander verbringen könntet? Nehmt Euch wirklich Zeit und beantwortet gemeinsam diese Fragen, so sehr dies in puncto Ehrlichkeit für einen Verliebten werden könnte: Was bedeutet für mich Liebe?

Wo führt diese Liebe hin? Worin findet diese Liebe ihre Vollendung? Was liebe ich an Dir? Was hasse ich an mir? Worin bestehen unsere Gemeinsamkeiten? Wäre ich bereit mein größtes Hobby für Dich aufzugeben? Wäre ich bereit meinen Beruf für Dich aufzugeben? Bin ich im Falle eines Konfliktes zwischen uns bereit, meine Bedürfnisse und Interessen für Dich zurückzustellen? Kann ich verzichten? Bin ich bereit, Dir auch die Treue zu halten, wenn Du erkrankst oder Dich grundlegend veränderst? Bin ich bereit Verantwortung für Dich und unsere Kinder zu übernehmen?

Wir merken direkt: Liebe ist mehr als Sympathie, Wohlwollen und „Schmetterlinge im Bauch“. Liebe muss auch Verantwortung tragen und ertragen. Sie muss zurückstecken und verzeihen. Sie muss bereit sein zu geben ohne zu nehmen, zu lieben ohne Gegenliebe zu erfahren. Für einige kann das zur wahren Herausforderung werden, gerade wenn nach einigen Jahren Ehe die „Schmetterlinge im Bauch“ verschwungen sind. Wenn dann ausschließlich Sex, nicht aber Liebe Fundament der Ehe war, ist es meist vorbei.

Wenn die Liebe Zeit zum Wachsen hat, so kann sie reifen. Genauso wie neuer Wein (Federweißer) oder junger Käse noch nicht besonders ausdrucksstark und edel sind, so ist auch die junge Liebe oft noch sehr unausgegoren und unreif. Oft geht sie von einem romantisch-idealistischen Verständnis von Liebe aus, das dann später zerbricht. Also: Lassen wir die Liebe reifen, damit sie zart, edel und ausdrucksstark werde.

Und dabei muss reife Liebe noch nicht einmal an ihrer Frische verloren haben. Reifen kann die Liebe nur, wenn sie dabei frisch bleibt. Und frisch bleiben kann die Liebe nur, wenn sie frisch gehalten wird, wenn sie immer wieder erneuert wird und wenn sie im Alltag auch gelebt wird. Wenn Eheleute sich wirklich darum bemühen, einander in Liebe zu begegnen, diese Liebe in kleinen

Gesten des Alltages bekräftigen und daran arbeiten, dass nichts zwischen ihnen steht, bleibt die Liebe auch noch im Alter frisch. Und so passt ein Wort des dänischen Schriftstellers Martin Andersen-Nexö: Liebe bedeutet nicht, miteinander jung bleiben zu wollen. Sondern: miteinander alt werden wollen. Neurologische Untersuchungen bewiesen sogar, dass bei einigen Paaren auch noch nach 20 Jahren Beziehung derselbe Zustand des Verliebtseins herrscht wie „am ersten Tag“. Wahre Liebe und wahres Glück sind also möglich!

Gerade diese Liebe, die die Zeiten überdauert, ist die reinste Form der Liebe. Sie sieht das Gegenüber nicht aus der Brille der Ästhetik, des Egoismus, der Begierde oder eines Nutzenkalküls: Wie viel muss ich Dir geben, damit ich möglichst viel von Dir zurückerhalte? Diese Phasen hat sie längst hinter sich gelassen.

Mit den Worten des hl. Bernhard von Clairvaux: „Wo die Liebe auftaucht, fängt sie alle anderen Triebe ein und überführt sie in Liebe.“ Und darum können sich Liebende auch noch im Alter schön und attraktiv finden – sowohl innerlich als auch äußerlich. „Soviel in Dir Liebe wächst, soviel wächst die Schönheit in Dir. Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele“ (hl. Augustinus). Oder mit anderen Worten: Menschen, die sich lieben, sind wie Oldtimer: zeitlos schön!

1 Michael Lukas Moeller, Auf dem Weg zu einer Wissenschaft von der Liebe, Reinbek 2002, S. 15.

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Von Georg Dietlein

Natürlich gibt es neben der Welt des Geistes auch noch die Gefühlswelt! Menschen verlieben sich ineinander. Sie fühlen sich sympathisch, anziehend, attraktiv. Selbstverständlich spielen hier auch Schönheit, Charakter, Charme, Intelligenz und viele andere Eigenschaften eine Rolle. Am Ende zählt aber das Gesamtbild. Vermutlich könnte kein Ehepartner nach einigen Jahren Ehe sagen: „Ich liebe meinen Mann / meine Frau wegen … seiner / ihrer schönen Nase … weil er / sie so gut malen kann …“.

Eine solche Liebe wäre immer nur bedingt und begrenzt. Ich kann eine Person nicht wegen einzelner Vorzüge und Eigenschaften lieben. Ich muss sie als ganze, um ihrer selbst willen lieben! Natürlich darf dabei die Liebe wachsen. Verlieben werde ich mich immer in Personen, die mir innerlich sympathisch sind und mich äußerlich ansprechen. Dieses Verliebt-Sein muss allerdings wachsen, um zur wahren Liebe zu werden – Hingabe an eine Person um ihrer selbst willen.

Liebe und verliebt sein

Verliebt zu sein ist etwas anderes als „Liebe auf den ersten Blick“. Lieben „auf den ersten Blick“ kann man nämlich eigentlich gar nicht. Liebe muss wachsen. Auf den ersten Blick kann ich eine Person nur äußerlich attraktiv finden und mich rein äußerlich in sie verlieben. Lieben kann ich eine Person aber erst dann, wenn ich sie auch wirklich kenne. Dann wandelt sich das Verliebt-Sein in echte Liebe: Ich will in erster Linie nicht mehr mein eigenes Wohl, das beim Verliebten darin besteht, möglichst häufig in der Nähe der geliebten Person zu sein. Vielmehr möchte ich nun in erster Linie das Wohl des anderen. Ich schaue nicht mehr auf mich, sondern auf mein Gegenüber.

Sicherlich: In der Realität läuft es oft ein wenig anders. Männer sprechen den Satz mit den drei Worten – „Ich liebe Dich“ – gerne relativ früh aus. Sie wollen die Dame, in die sie sich verliebt haben, für sich gewinnen und immer mit ihr zusammen sein. Möglicherweise wissen sie dabei noch gar nicht, worauf sie sich hier einlassen. Wesentliche Fragen, von denen der Fortbestand der Beziehung abhängt, sind nämlich noch gar nicht geklärt: Wie wollen wir unsere Beziehung gestalten? Welche Rolle spiele ich, welche Rolle spielst Du? Wie verbindlich ist unsere Beziehung? Gerade deshalb empfiehlt es sich, nichts zu übereilen. Spreche ich den Satz „Ich liebe Dich“ zu früh aus und entscheide mich später dann doch dagegen, bleiben oft tiefe Verletzungen. Kaum etwas im Leben ist so frustrierend wie das Wort „Schluss machen“: Ich beende unsere Beziehung. Du bist mir doch nicht so wichtig, wie Du vielleicht gedacht hast. Oder: Vielleicht hätten wir doch ein wenig länger warten sollen, bis wir „in einer Beziehung“ sind.

Liebe und Sex

Gerade um diese wahre, treue und ehrliche Liebe wachsen und reifen zu lassen, wäre die Intimität des Sexualaktes in einer jungen Beziehung noch verfrüht. Für viele Zeitgenossen ist das heute völlig unverständlich: „In einer Beziehung“ ist man doch erst, wenn man auch miteinander geschlafen hat! – Ja und nein. In der Tat: Die sexuelle Begegnung von Mann und Frau ist wesentlich für die Ehe. Sie ist Ausdruck jener verbindlichen, unbedingten und intimen Liebe, die bis zum Äußersten, die bis ans Ende geht. Die Kirche geht sogar so weit, dass für sie eine Ehe erst dann wirklich verbindlich und unanfechtbar ist, wenn sie auch „vollzogen“ wurde, wenn die Ehegatten also miteinander geschlechtlich verkehrt haben.

Das Wort „Vollzug“ ist ein schöner Ausdruck dafür, dass die geschlechtliche Vereinigung nicht die Grundlage der Ehe ist, sondern vielmehr ihr Höhepunkt, ihre Vollendung und ihre Bestätigung. Sooft die beiden Ehegatten miteinander schlafen, stellen sie einander die Liebe, Treue und Hingabe Christi dar. Indem sie sich aneinander verschenken, erneuern sie ihr Eheversprechen und ihre Liebe. Die eheliche Liebe zwischen Mann und Frau kommt also nicht ohne Sexualität aus. Liebe und Sexualität gehören hier zusammen: Liebe in Sexualität und Sexualität in Liebe. Und eben deshalb darf Sex niemals etwas mit Egoismus, mit Triebbefriedigung und Konsum zu tun haben, sondern immer nur mit Liebe. Geschlechtliche Vereinigung bedeutet nicht Vergnügung und Zerstreuung, sondern geschlechtliche Hingabe aneinander.

Das ist die eine Seite von Liebe und Sexualität: Sexualität gehört zur ehelichen Liebe von Mann und Frau dazu. Aber – und das ist die andere Seite der Medaille – sie gehört eben gerade in die Ehe. Liebe braucht Verbindlichkeit, Ganzheitlichkeit und Endgültigkeit. Und das gilt in gleicher Weise für die geschlechtliche Liebe und Hingabe von Mann und Frau. Sexualität ist das Intimste und Persönlichste, was wir als Menschen miteinander erfahren können. Sexualität bringt Leben hervor. Sie ist der höchste Ausdruck unserer menschlichen Leiblichkeit. Sex hat viel mit Gefühl und Empfindung zu tun. Wir sind nackt, schutzlos und verwundbar.

Wir verschenken uns ganz an einen anderen Menschen, geben uns ihm ganz hin, geben das Intimste, was wir haben, einer anderen Person preis. Eben deshalb kann unverbindlicher Sex ohne Liebe auch so tiefe seelische Wunden hinterlassen. Bleiben wir hier nicht unter der Würde unseres eigenen Leibes! Sexualität braucht Verbindlichkeit und Endgültigkeit, wenn sie ehrlich und ernst gemeint ist. Eben deshalb bleibt außerehelicher Geschlechtsverkehr hinter der Würde der Liebe und des menschlichen Leibes zurück.

Besonders deutlich wird dies etwa bei einem „One Night Stand“, der in besonderer Weise die Würde des menschlichen Leibes verletzt: Sex in jener Unverbindlichkeit, dass diese bereits mit Niveau- und Gedankenlosigkeit verwechselt werden könnte. Bei Personen, die davon ausgehen, dass dieser „One Night Stand“ etwas „Ernstes“ sei, wird diese Erfahrung tiefe Wunden hinterlassen. Mann und Frau verbringen gemeinsam eine Nacht – und am nächsten Morgen soll dann wieder nichts gewesen sein. Jeder, der diese Liebeslüge einmal mitgemacht hat, wird am nächsten Morgen den „seelischen Kater“ seines Lebens erleben. Sex ohne Verbindlichkeit widerspricht der Liebe und verletzt die Würde des Menschen.

Das Abenteuer Leben

Und außerdem wissen wir: Jeder geschlechtliche Akt kann zu neuem Leben führen – auch unter Zuhilfenahme von künstlichen Verhütungsmitteln. Sex ist niemals zu 100 % „save“1 – und das ist auch gut so, denn neues Leben ist ein Geschenk. Bei jedem Geschlechtsverkehr bleibt das „Restrisiko“ – ein Wort, das uns viel über die Verbindlichkeit dieser Liebe offenbart – eines Kindes. Dies bedacht sollten sich die Sexualpartner in Ruhe die Frage stellen: Können wir unser Verhalten mit Blick auf das „Restrisiko Leben“ überhaupt verantworten? Was tun wir, wenn aus unserer Zusammenkunft neues Leben hervorgeht? Sind wir bereit, dieses Leben gemeinsam zu verantworten und zu lieben? Sind wir auch bereit, diesem neuen Leben eine verbindliche und abgesicherte Heimat zu geben – in Ehe und Familie? Alle Menschen, die sich lieben und die ihre Liebe auch geschlechtlich zum Ausdruck bringen wollen, lade ich herzlich dazu ein, sich einmal folgende Frage zu stellen: Warum heiraten wir dann nicht einfach und heben unsere Liebe dadurch auf eine Ebene der Verbindlichkeit und der Endgültigkeit? Natürlich sollte das Verlangen nach sexueller Erfüllung der Liebe nicht der einzige Grund sein, die Ehe einzugehen. Aber auch dies kann in die Entscheidung hineinspielen, früh zu heiraten und früh Kinder zur Welt zu bringen.

Kein Sex vor der Ehe

Dieser Anspruch der Kirche ist eine Herausforderung, für manche auch eine Zumutung. Ich habe viele katholische Freunde, für die dieser Anspruch lange Zeit eine Selbstverständlichkeit war … bis dann die erste Freundin kam. Seitdem haben sie den Anspruch abgelegt und sich mit dem einfacheren, nicht zwingend aber besseren Weg begnügt. Denn wenn Sex gleich von Anfang an zur Beziehung dazugehört, kann sich die Liebe gar nicht richtig entfalten. Die beiden Partner gehen eine Verbindlichkeit ein, die sich vielleicht gar nicht möchten. So kann es dann nach einiger Zeit sehr schwer sein, die Beziehung wieder zu beenden, wenn sie sich doch nicht als Bund für das ganze Leben erweist. Die geschlechtliche Vereinigung hatte tiefe Intimität und tiefes Vertrauen begründet, dessen Auflösung nun tiefe Wunden hinterlassen wird.

Sex gehört in die Ehe! – Ein hoher und gleichwohl realistischer Anspruch, der bestimmte Regeln erforderlich macht, die Partner vor voreiligen Aktionen und sonstigen Verführungen bewahren. Eine Regel etwa könnte lauten: Rechtzeitig aufhören! Küsse, Zärtlichkeiten und Streicheleinheiten sind wichtig und gehören dazu, doch sollten sie kein erster Schritt hin zum Vorspiel sein. Wenn es ans Ausziehen geht, sollten alle Alarmglocken läuten. Zwei Verliebte, die sich nackt begegnen, können kaum abschätzen, wie sich das Geschehen weiterentwickelt und verlieren die Kontrolle über sich selbst.

Eben deshalb ist es wichtig, dass Partner solche Situationen und Versuchungen antizipieren und darüber gemeinsam nachdenken. Wie schaffen wir es, in solchen Situationen auf die Bremse zu drücken und nicht ganz unserer Triebhaftigkeit zu erliegen? Wo ziehen wir die Grenze? Wie halte ich meine Begierde, meinen Blick und meine Hände im Griff? Ratsam kann hier etwa folgende Vereinbarung der Partner sein: Wenn ich einmal nach vorne presche, drückst Du auf die Bremse. Wenn Du nach vorne preschst, drücke ich auf die Bremse.

Übrigens kann es sinnvoll sein, auch einmal mit einem Priester über das Thema Liebe zu sprechen – entweder alleine oder sogar mit dem Partner bzw. der Partnerin. Auch das Sakrament der Versöhnung kann die Chance für einen Neuanfang bieten. Niemand kann sich alleine helfen. Im Gespräch mit einem Priester ließen sich etwa folgende Fragen klären: Ist unsere Liebe wirklich echt? Was trägt in unserer Beziehung? Wie stehen wir zu unserer eigenen Leiblichkeit? Wie halten wir es mit der Sexualität? Wie halten wir unsere Liebe rein und frisch?

1 Der Pearl-Index gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine sexuell aktive Frau trotz der Nutzung einer bestimmten künstlichen Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres schwanger wird. Beim Kondom beträgt der Pearl-Index immerhin 2 – 15 %. Das „Risiko“ einer (ungewollten) Schwangerschaft ist also auch bei „geschütztem“ Geschlechtsverkehr nicht unerheblich. Und bei Einnahme der „Pille danach“, die übrigens auch nicht immer wirkt, kommt die Gefahr der Frühabtreibung einer bereits befruchteten Eizelle hinzu.

Hier geht es zu Teil 1:

Georg Dietlein (* 1992) ist katholischer Journalist und Publizist. Er begann sein Studium der katholischen Theologie an den Universitäten Bonn und Köln bereits als Schüler im Alter von 13 Jahren. Mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. 2013 schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zum kirchlichen Management ab. Zur Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln.

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Liebt einander! – Teil 1 https://www.thecathwalk.de/2016/11/08/liebt-einander/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander https://www.thecathwalk.de/2016/11/08/liebt-einander/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebt-einander#respond Tue, 08 Nov 2016 10:22:03 +0000 http://thecathwalk.de/?p=7753 Von Georg Dietlein Im vorangehenden Abschnitt (Die Zukunft hängt an der Liebe [1][2][3][4]) haben wir ganz generell unser Verhältnis zu unserer eigenen Leiblichkeit und Geschlechtlichkeit betrachtet. Wir sind zu der Einsicht gelangt, dass Gott uns unsere Geschlechtlichkeit geschenkt hat, damit wir aus uns herauszutreten und anderen Zeichen unserer liebenden Hingabe schenken. Unsere Sexualität ist kein […]

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Von Georg Dietlein

Im vorangehenden Abschnitt (Die Zukunft hängt an der Liebe [1][2][3][4]) haben wir ganz generell unser Verhältnis zu unserer eigenen Leiblichkeit und Geschlechtlichkeit betrachtet. Wir sind zu der Einsicht gelangt, dass Gott uns unsere Geschlechtlichkeit geschenkt hat, damit wir aus uns herauszutreten und anderen Zeichen unserer liebenden Hingabe schenken. Unsere Sexualität ist kein Relikt eines „Urmenschen“ in uns, das allein deshalb im Laufe der Evolution nicht abgestorben ist, damit die Menschheit nicht ausstirbt. Der Sinn unserer Sexualität ist weder allein unsere Fortpflanzung noch unsere Lustgewinnung. Wie wir im ersten Buch der Heiligen Schrift lesen, gehörte die Bipolarität von Mann und Frau bereits von Anfang an zum Schöpfungswerk Gottes dazu.

Bereits vor dem Sündenfall waren Adam und Eva geschlechtlich. Obwohl sie unsterblich waren, schenkte ihnen Gott die Fähigkeit, sich zu vermehren – nicht allein zur Selbsterhaltung der Menschheit, sondern vor allem als Ausdruck der Liebe. Geschlechtlichkeit und Sexualität sind von Anfang an als etwas sehr Positives konnotiert. Gott erschuf den Menschen als Mann und Frau – und er sah, dass es gut war. Die Zweiheit von Mann und Frau, ihre Abhängigkeit voneinander und ihre Erfüllung im miteinander und ineinander gehört zur göttlichen Schöpfungsordnung dazu. Mann und Frau sollen sich finden. Sie sollen sich aneinander verschenken. Ausdruck ihrer sich verschenkenden, verbindlichen und endgültigen Liebe ist schließlich die geschlechtliche Gemeinschaft von Mann und Frau.

Der Natur des Menschen ist nicht die Einsamkeit, sondern die Zweisamkeit eingeschrieben. Gott will nicht, dass der Mensch selbstbezogen oder egomanisch bleibt. Vielmehr will er das Miteinander, Zueinander und Aufeinander hin der Menschen sehen. So lesen wir im zweiten Schöpfungsbericht: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (Gen 2, 18). Gott will den Menschen nicht nur als Hüter seiner Schöpfung haben. Er will ihm auch Anteil an seinem eigenen Wesen schenken, das die Liebe ist. Der Mensch soll mehr sein als ein Tier. Er soll nicht nur essen, trinken und sich vermehren können. Das, was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist seine Fähigkeit zur Liebe.

Darum unterscheidet sich die Sexualität des Menschen auch fundamental von der Sexualität des Tieres. Tiere „schlafen“ nicht „miteinander“. Ihre geschlechtliche Gemeinschaft ist niemals Ausdruck von Freiheit oder sich verschenkender Liebe. Tiere können ihre Sexualität noch nicht einmal lenken, steuern oder abschalten. Als triebgesteuerte Wesen folgen sie ihrem natürlichen Paarungs-, Balz- oder Brunftverhalten. Sie haben feste Rhythmen, Zyklen und Formen der Begattung. Die Sexualität des Tieres dient allein der Arterhaltung und ist niemals Ausdruck freier und echter Liebe.

Anders ist es beim Menschen. Zwar gehört auch der Sexual- und Selbsterhaltungstrieb zur Natur des Menschen. Seine Sexualität kann er allerdings frei steuern. Er kann sich frei dafür und dagegen entscheiden. Der Sexualtrieb des Menschen beherrscht oder versklavt ihn also nicht. Und im Gegensatz zum Essen und Trinken kann der Mensch – zumindest als einzelner – auch ohne Sex überleben. Sex beruht also immer auf der freien Entscheidung zweier Personen füreinander. Ihr wohnt ein besonderes Element der Freiheit inne: „Ich habe mich für Dich entschieden.“ Die Sexualität des Menschen ist daher niemals allein Mittel zur Fortpflanzung und zur Triebbefriedigung, sondern immer auch Ausdruck der sich selbst bindenden Freiheit, die im Optimalfall echte Liebe ist.

YOLO – You only live once?

Liebe als sich selbst bindende Freiheit? Weniger Gefühl als eine ganz bewusste Entscheidung für etwas und jemanden? Klingt gut, ist aber gar nicht so einfach! Wir leben heute in einer Welt, in der das Motto „You only live once“ zum Maßstab geworden ist. Das Leben ist eine ewige Premiere. Jede Sekunde muss genutzt werden. Was ich im hier und heute verpasse, habe ich für immer verpasst. Mein Leben bietet mir unendliche Möglichkeiten – und: Man lebt nur einmal!

Diese Denkweise macht es jungen Menschen heute immer schwerer, sich zu entscheiden und sich für eine längere Zeit zu binden. Entscheidungen und Bindungen sind immer Früchte von Freiheit, begrenzen diese Freiheit aber auch. Freiheit wäre nichts wert, wenn ich sie nicht gebrauche, wenn ich mich nicht entscheide. Gleichzeit führt der Gebrauch der Freiheit, die Entscheidung, immer zu einem Minus an Freiheit. Dies zu Ende gedacht bedeutet aber: Gerde endgültige Bindungen und Beziehungen – die scheinbare Unfreiheit – sind die höchste Form und die schönste Frucht menschlicher Freiheit. Hier hat sich die Freiheit verwirklicht und für eine Ausgestaltung ihrer selbst entschieden.

Ganz genauso ist es bei der menschlichen Liebe. Gott hat den Menschen aus Liebe und zur Liebe erschaffen. Jeder einzelne von uns ist ein Gedanke Gottes. Gott hat uns um unserer selbst willen geschaffen und uns mit der Freiheit ausgestattet, die notwendig ist, um seine Liebe mit Gegenliebe zu beantworten. Unsere Freiheit ist auf die Liebe hin ausgerichtet – die Liebe zu Gott und die Liebe zu anderen Menschen. In unserer Freiheit können wir uns jeweils für oder gegen die Liebe entscheiden. Das Entscheidende ist, dass wir uns entscheiden. Unsere Leiblichkeit hat uns Gott nicht geschenkt, damit wir einander ausprobieren und konsumieren wie Objekte. Liebe ist eine verbindliche Entscheidung. Wenn ich mich an jemanden mit Leib und Seele verschenke, so erwarte ich, dass diese Liebe auch ehrlich erwidert wird und ich nicht missbraucht werde. Nur wer verbindlich liebt, liebt wirklich.

Die Wahrhaftigkeit der Liebe

Und damit sind wir bei der Frage nach der Wahrhaftigkeit unserer Liebe. Eigentlich können wir uns diese Frage in jeder Lebenslage und mit Blick auf jede Person stellen: Mit welcher Liebe lieben wir unseren Ehepartner, unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Geschwister, unsere Freunde, unsere Feinde, unseren Nächsten? Hier geht es immer um die Reinheit, Wahrhaftigkeit und Echtheit unserer Liebe! – Halten wir einen Augenblick inne und stellen uns diese Frage: Ist unsere Liebe wirklich echt, ehrlich und wahrhaftig? Geht es mir wirklich um das Du, um die Freiheit und das Wohlergehen meines Gegenübers? Oder stelle ich meine eigenen Träume, mein Verlangen, meine Wünsche und Erwartungen in den Vordergrund? Liebe ich Dich oder liebe ich nur Deine Geschenke und oberflächlichen Vorzüge?

Ein interessanter Ort, um sich die Frage nach der Echtheit unserer Liebe zu stellen, sind Discotheken. Unter vielen Jugendlichen geht es hier recht freizügig und zügellos zur Sache: Paare, die sich bisher kaum kennen und doch eng umschlungen tanzen. In Amerika ist diese „Tanzart“ noch viel weiter verbreitet und gehört zum Standardprogramm in der Disco: Der Herr schmiegt sich von hinten an „seine“ Dame an, die in rhythmischen Bewegungen ihre Hüfte kreisen lässt und mit ihrem Hintern an sehr privaten Stellen des Herrn reibt – eine Form imitierten Geschlechtsverkehrs. Das ganze nennt man dann „Grinding“ („reiben“), „Booty Dancing“, „Freak Dancing“ oder „Perreo“ (von spanisch „perro“, d.h. Hund). Den „Perreo“ tanzen übrigens nicht nur verliebte oder verheiratete Tanzpartner, sondern auch Jugendliche, die sich gerade erst auf der Tanzfläche begegnet sind. Der „Intimtanz“ geht – gerade zu fortgeschrittener Stunde – oft mit ganz bestimmten Hintergedanken einher und ist dann der erste Schritt auf dem Weg ins Bett.

Für mich war außerdem eine interessante Erkenntnis, wie in Discotheken zu fortgeschrittener Stunde die „Intervallszeit“ sinkt, also die Zeitspanne zwischen der ersten Begegnung zweier Menschen – meist auf der Tanzfläche – und ihrem ersten Kuss. Meist ging die Initiative dazu vom männlichen Teil aus. Die Antwort der Dame erfolgte meist eher schüchtern, notgedrungen oder unwillig. So ein Kuss muss sich natürlich entwickeln. Schließlich kam mir die „Intervallszeit“ in den meisten Fällen aber doch sehr gering vor. Die Jugendsprache hat für solche Situationen der Enthemmung ganz eigene Vokabeln: „schmusen“, „züngeln“, „knutschen“, „rumlecken“, „rummachen“, „fummeln“. In diesen Worten drückt sich im Kern aus, worum es beim sog. „Rummachen“ eigentlich geht: weniger um Liebe als um das Spiel, um das Sammeln neuer Erfahrungen und das Auslieben und Ausleben eigener Phantasien und Träume.

Soweit so gut. Der Austausch von Küssen und Zärtlichkeiten ist ja an sich eine wunderbare Sache – soweit und solange sie ernst gemeint sind. Aber spätestens dann, wenn das Mädchen, mit dem ich getanzt, geflirtet und „rumgemacht“ habe, wirklich echtes Interesse an mir zeigt, ergibt sich ein größeres Problem: Für mich war das ganze möglicherweise nur ein Spiel, ein Experiment oder eine nette Erfahrung. Meine Tanzpartnerin hingegen hat meine Liebkosungen, Zärtlichkeiten und Küsse als Ausdruck meiner Liebe verstanden – und nicht als „Selbsthilfe“ zur Triebbefriedigung. Die Konsequenz ist offensichtlich: Ein solcher Abend hinterlässt nicht nur Sehnsucht, Liebeskummer und enttäuschte Erwartungen, sondern auch tiefe Verletzungen. Ich selbst habe eine Person, die von der Echtheit meiner Liebe ausgegangen war, nicht nur angelogen und „verarscht“, sondern auch zum Objekt der Triebbefriedigung degradiert. Ich habe mein Gegenüber von Grunde auf belogen und bloß ihre Leiblichkeit, nicht aber ihre Ganzheit als Person ernst genommen. Im Grunde hätte ich sagen können und – aus Gründen der Ehrlichkeit – sagen müssen: „Du als Person interessierst mich eigentlich gar nicht. Das einzige, was mich an Dir interessiert, ist Dein Körper.“ – Wer so etwas sagt, hat Lieben eindeutig verlernt. Er ist nur noch Sklave seiner Triebhaftigkeit.

Liebe braucht Ganzheitlichkeit und Verbindlichkeit

Wenn zu später Stunde (fast) alles erlaubt ist, ergibt sich ein weiteres Problem, nämlich das der unverbindlichen „Liebe“: übereiltes oder zumindest kaum ernst gemeintes Küssen – Berührungen und Zärtlichkeiten, die mehr Spiel und Experiment als Zeichen wahrer Liebe sind – möglicherweise sogar noch verbunden mit der Einladung, eine gemeinsame Nacht der Unverbindlichkeit und „Freizügigkeit“ zu verbringen. Jugendliche nennen diesen Vorgang „abschleppen“ bzw. „klarmachen“ und bringen damit eine tiefliegende Wahrheit zum Ausdruck: Eigentlich geht es mir nicht um die Freiheit des anderen, sondern um Sex ohne Beziehung und ohne Bindung. Letztlich möchte ich mein Gegenüber nur konsumieren – wie eine Tüte Chips oder eine Flasche Cola.

Das Traurige hierbei ist nicht einmal die Unverbindlichkeit, mit der hier „geliebt“ wird. Viel erschütternder ist, dass hier noch nicht einmal geliebt wird. Lieben kann ich eine Person nur ganz – mit Leib und Seele. Begehre ich ihren Leib, liebe ich die Person als solche nicht. Wahre Liebe liebt eine Person immer um ihrer selbst willen, nicht etwa wegen ihrer attraktiven Figur oder anderer Vorzüge. Ein guter Maßstab dafür ist etwa folgende Frage: Will ich wirklich die Freiheit und das Wohlergeben dieser Person? Oder möchte ich sie nur für meine eigenen Zwecke und Bedürfnisse vereinnahmen? Konsumieren wir uns ausschließlich? Oder lassen wir uns wirklich aufeinander ein?

Liebe will die Freiheit des anderen

Oder aus einem anderen Blickwinkel: Wie sieht die reine, ehrliche und wahrhaftige Liebe auf zwei Personen, die sich gerade verliebt küssen – wenn sich der Teufel zu Wort meldet: „Schau mal, die da hättest Du auch haben können!“ – Die reine, ehrliche und wahrhaftige Liebe will immer die Freiheit des anderen. Sie ist glücklich, wenn das Gegenüber glücklich ist.

Sie leidet, wenn das Gegenüber leidet. Und darum liebt sie die Freiheit der anderen Person selbst dann, wenn diese ablehnend ausfällt, wenn die andere Person nicht viel mit mir zu tun haben möchte und mir „einen Korb gibt“. Das fällt nicht immer leicht. Nichts ist schlimmer als enttäuschte und verschmähte Liebe. Verliebt-Sein kann man nicht einfach abstellen. Es bleibt eine Sehnsucht, die nie in Erfüllung gehen wird. Zum Heulen!

Wer jemanden liebt, möchte ihn am Liebsten in seine Arme schließen und nie mehr loslassen. Wahre Liebe umfasst eben nicht nur die freimachende Liebe, sondern auch, wenn sich zwei Liebende einmal gefunden haben, die begehrende Liebe. Wer sich liebt, möchte sich am liebsten nie wieder trennen und für immer zusammensein. Im Verhältnis zwischen Eltern und Kindern tritt noch eine weitere Form von Liebe hinzu: die aufopferungsvolle und sich verzehrende Sorge der Eltern um ihre Kinder, die den Kindern im Interesse um ihr Wohlergehen auch einmal einen Wunsch abschlagen muss.

Am deutlichsten wird die Liebe der Eltern zu ihren Kindern etwa dann, wenn sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um das Leben ihrer Kinder zu retten. Hierzu ein ganz alltägliches Beispiel: Was wird eine Mutter tun, wenn sich ihr Kind plötzlich von der Hand losreißt und auf eine vielbefahrene, lebensgefährliche Straße losläuft? Sie wird ihrem Kind hinterherlaufen – und wenn sie es eingeholt hat, wird sie es an sich drücken und möchte es nie wieder loslassen.

Bei der Liebe zwischen Mann und Frau läuft das alles etwas anders. Keiner von beiden hat das Erziehungsrecht bzw. die Erziehungspflicht über den anderen, so dass die Grundlage der Beziehung absolute Freiheit ist. Wenn einem Jungen sein Mädchen – aus welchen Gründen auch immer – wegläuft, so darf er ihr zwar hinterherlaufen, festhalten und an sich reißen darf er sie allerdings nicht. Hier finden Liebe und Verliebt-Sein ihre Grenzen an der menschlichen Freiheit. Einem Verliebten mag dies auf den ersten Blick vermutlich nicht einleuchten. Liebe macht blind. Liebe versetzt uns – auch medizinisch nachweisbar – in einen Rauschzustand, in dem wir – zwanghaft – beinahe alles tun würden, um die geliebte Person für uns zu gewinnen bzw. um ihr etwas Gutes zu tun. Wir könnten die Welt umarmen!

Doch Liebeseifer, Eifersucht und Liebeskummer in allen Ehren – wer liebt, muss auch loslassen können. Sonst wird Liebe krankhaft und vereinnahmend. Zwar gibt es auch eine gesunde Form von Liebeseifer, die uns dazu treibt, hinter unserem Geliebten bzw. unserer Geliebten „hinterherzulaufen“ – genauso wie Gott uns Menschen als „Mitliebende“ möchte und uns bis zur letzten Sekunde unseres Lebens hinterherlaufen wird.1 Gleichwohl gibt es hier auch Grenzen. Im letzten Moment respektiert die Liebe die endgültige Entscheidung des anderen, auch wenn diese negativ ausfällt. Wahre Liebe will immer die Freiheit des anderen, auch wenn dies gerade mit Blick auf die Liebe zwischen Mann und Frau sehr schwer fallen kann.

Wer sagt dem anderen am Ende einer Beziehung schon gerne „Alles Gute für Dein weiteres Leben“? Eine Trennung fällt immer sehr schwer. Tiefe Gefühle, Protest, Wut, Rachsucht und Depressionen gehen oft damit einher. Doch auch damit muss die Liebe „klarkommen“. Letztlich gehört dieser Schritt zur Konsequenz von Liebe und Hingabe dazu: Liebe geht so weit, dass sie dazu bereit ist, zurückzustecken, loszulassen und neu anzufangen. Und darum ist es so wichtig, auch nach einer gescheiterten Beziehung den anderen wieder als Person anzusehen, ihm nicht nachzustellen, seine Freiheit zu achten und ihn vor allem nicht zum Objekt zu machen, auf das ich Wut und Rache projiziere. Das fällt nicht immer einfach, ist aber der Anspruch der Liebe, den wir erlernen können.

Mit Blick auf die Endlichkeit und Begrenztheit des menschlichen Lebens müssen sich zwei Verliebte – so sehr diese Perspektive aus dem Blick rücken mag – übrigens stets darauf einstellen, dass diese Liebe eines Tages – zumindest in dieser Form – durch den natürlichen Tod eines Menschen zu Ende gehen wird. Das ist die große Zumutung der Liebe: Sie, die eigentlich die Unendlichkeit und Unbedingtheit des anderen will, muss lernen, die Endlichkeit und Bedingtheit des anderen anzunehmen – und den anderen gerade unter diesen Prämissen zu lieben. Liebe ist völlig verrückt, könnte man da denken.

Aber kommen wir noch einmal zurück zum Blick in die Diskothek: Wo ein Junge vorprescht, ein Mädchen antanzt und schließlich darauf losküsst, kann von Liebe kaum die Rede sein. Wirklich lieben kann ich eine Person eigentlich erst dann, wenn ich sie auch kenne – im Kontext einer Diskothek: wenn ich wenigstens ihren Namen weiß! Darum kann man sich auch erst nach einigen persönlichen Treffen wirklich ehrlich küssen. Ansonsten wird der Kuss – ein intimes Zeichen meiner Liebe, das ich eigentlich immer nur einer Person schenken kann – seines Sinngehaltes beraubt. Vielmehr noch: Der voreilige Kuss wird zur Lüge. Er verhindert das Wachstum wahrer Liebe und wird daher zum „Beziehungskiller“.

Er überrumpelt die Freiheit des einen und beweist, dass der andere den Zusammenhang von wahrer Liebe und echter Freiheit noch nicht verstanden hat. In dem Falle bleibt der erste Kuss auf der Ebene des Verliebt-Seins und ist möglicherweise gar nicht bereit, bis hin zu jener sich entäußernden und verzehrenden Liebe zu gehen. Was würden wir zu einem Jugendlichen sagen, wer sich von einem zum nächsten Mädchen über die Tanzfläche „durchtanzt“ und „durchknutscht“? Das kann er doch nicht ernst meinen! Und ebenso muss die Liebe mit ihren körperlichen Ausdrucksformen wachen: erst eine freundschaftliche Umarmung, später vielleicht eine zärtliche Berührung, die zum ersten Kuss führen kann. Wer sich küsst, signalisiert damit nach außen: Unsere Liebe ist gefestigt.

Wir sind ein Paar! Wer in diesem Punkt übereilt vorprescht, kann es mit der Liebe eigentlich gar nicht ernst meinen, denn wahre Liebe nimmt immer die Freiheit des anderen in den Blick, lässt sie sich entfalten und akzeptiert sogar die ablehnende Entscheidung des anderen. Wer eher auf schnelle Entscheidungen ohne viel Spielraum steht und seinen Partner vor die Alternative „das erste Mal Sex“ oder „Schluss machen“ stellt, ist allein auf die körperlichen Vorzüge des Gegenübers aus. Er möchte sie ausprobieren, austesten, vielleicht auch ausnutzen. An der Person als solcher hat er aber doch weniger Interesse. Er möchte sich eben nicht unbedingt an sie verschenken, sondern stellt die Beziehung unter eine Bedingung. Gerade aber das hat nichts mehr mit Liebe zu tun.

Keine Person sollte sich ausprobieren, austesten oder ausnutzen lassen müssen. Liebe bedeutet ja gerade die Wertschätzung einer Person um ihrer selbst willen. Das heißt: diese Person ohne Bedingungen und Hintergedanken anzunehmen – egal, was die Zukunft bringt – egal, wie die Person sich beim „ersten Mal“ im Bett verhalten wird. Insofern muss jeder, der eine Beziehung und später die heilige Ehe eingeht, ein Stück weit „die Katze im Sack“ kaufen. Doch Verliebte sehen dieses gegenseitige Sich-Überantworten nicht mehr als Risiko, sondern als lebenslanges Abenteuer in unbedingtem Vertrauen und bedingungsloser Hingabe.

1 Vom seligen Johannes Duns Scotus (13./14. Jahrhundert) stammt der schöne Satz: „Deus vult condiligentes“ (Opus Oxoniense III d. 32 q. 1 n. 6) – „Gott will Mitliebende“. Gott, der seinem dreifaltigen Wesen nach in sich selbst die Liebe ist, der uns von Anfang an geliebt hat und uns immer noch liebt, möchte uns Menschen mit seiner Liebe ansprechen und uns in seine Liebesgemeinschaft gleichsam „hineinziehen“. Wie viel Leid, Schmerz und Liebeskummer muss Christus wohl erleben, da wir seine unbegreifliche und unendliche Liebe nicht liebevoll erwidern?

Georg Dietlein (* 1992) ist katholischer Journalist und Publizist. Er begann sein Studium der katholischen Theologie an den Universitäten Bonn und Köln bereits als Schüler im Alter von 13 Jahren. Mit 15 Jahren veröffentlichte er sein erstes Buch. 2013 schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zum kirchlichen Management ab. Zur Zeit beendet er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln.

Der Beitrag Liebt einander! – Teil 1 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von The Cathwalk verfasst.

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7 Vorurteile gegen „Kein Sex vor der Ehe“ https://www.thecathwalk.de/2016/10/27/7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe https://www.thecathwalk.de/2016/10/27/7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-vorurteile-gegen-kein-sex-vor-der-ehe#comments Thu, 27 Oct 2016 09:00:49 +0000 http://thecathwalk.de/?p=8475 Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif.  1. Sich aufsparen bis zur Ehe – das macht doch heute keiner mehr! Besonders in evangelikalen und katholischen Kreisen gibt es noch einige Paare, die sich dieses Ziel setzen. Und es ist ein […]

Der Beitrag 7 Vorurteile gegen „Kein Sex vor der Ehe“ erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif. 

1. Sich aufsparen bis zur Ehe – das macht doch heute keiner mehr!

Besonders in evangelikalen und katholischen Kreisen gibt es noch einige Paare, die sich dieses Ziel setzen. Und es ist ein sehr ehrenwertes: Es baut keinen Erwartungsdruck auf, sondern lässt den Paaren genug Zeit, um sich erst einmal richtig kennenzulernen. Steigt man mit jedem gleich ins Bett, ist Sex bald nicht mehr wertvoll!

2. Man muss doch wissen, ob man auch im Bett zusammenpasst: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet…“ 

Sex ist ganzheitlich. Der Mensch ist im Bett nicht plötzlich ein ganz anderer als im restlichen Beziehungsalltag. Wenn die Liebe eines Paars zueinander wahrhaftig ist, warum sollte sich dies im Bett plötzlich ändern!?!

3. Sex ist Ausdruck von Liebe – kann denn Liebe Sünde sein?

Sex ist als Ausdruck von Liebe gedacht. Das heißt aber nicht, dass Sex immer Ausdruck von Liebe ist. Es ist Aufgabe des Menschen, dafür zu sorgen, dass Sex in seinem Leben Ausdruck vollumfänglicher Liebe ist. Kein Rahmen ist dafür so perfekt wie die Ehe. Und das Perfekte ist für ein sensibles Thema wie Sex und Liebe gerade gut genug.

4. Wenn man sich wirklich liebt, heiratet man doch sowieso – warum sich dann nicht schon vorher durch Sex näher kommen?!

Nicht der Sex, sondern die Heirat ist der Gütesiegel für die wirkliche Liebe. Denn wirkliche Liebe setzt Ausschließlichkeit (Treueversprechen) bis zum Äußersten („Bis dass der Tod uns scheidet“) voraus, die sich bewusst in einem Schwur die höchste transzendente Autorität zum Zeugen macht. Erst auf diesem Gipfel hat die Verbindung zweier Menschen das Prädikat „wirkliche Liebe“ verdient, die sich dann tatsächlich in Sex manifestiert.

5. Das Warten auf Sex baut Druck auf, der dann in Pornos und Selbstbefriedigung ein Ventil findet.

Das Warten vor der Ehe stellt eine gewisse Bewährungsprobe dar: Denn auch in der Ehe wird es sicherlich Phasen geben, in denen man auf Sex verzichten muss. Wenn ein Mensch nur die Sexualität als Ventil für seine Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen hat, ist er ohnehin arm dran und unreif.

6. Das Warten auf Sex wird oft durch eine schnelle Heirat verkürzt.

Na und? Zum einen ist das keine Sünde und zum anderen bedeutet das nicht, dass man deshalb weniger zusammenpasst.

7. Gott hat den Geschlechtsakt doch nicht so reizvoll geschaffen, um ihn den Menschen dann zu verbieten!

Sex ist Gottes Geschenk zur Hochzeit. Und dieses Geschenk wäre nicht von Gott, wäre es nicht überaus schön und reizvoll gestaltet. Gerade weil es aber so etwas Besonderes ist, ist es eben kein Gelegenheits-, sondern ein Hochzeitsgeschenk.

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PORNÖ: Aussteigen aus dem Egosex https://www.thecathwalk.de/2016/08/24/porno-aussteigen-aus-dem-egosex/?pk_campaign=feed&pk_kwd=porno-aussteigen-aus-dem-egosex https://www.thecathwalk.de/2016/08/24/porno-aussteigen-aus-dem-egosex/?pk_campaign=feed&pk_kwd=porno-aussteigen-aus-dem-egosex#respond Wed, 24 Aug 2016 06:20:43 +0000 http://thecathwalk.de/?p=6977 Aussteigen aus dem Egosex „Pornos machen etwas mit uns! Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein […]

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Aussteigen aus dem Egosex

„Pornos machen etwas mit uns! Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein sagen wollen. Männer und Frauen, die lernen wollen, Nein zu sagen, die endlich aus dem Kreislauf der niemals endenden Lust aussteigen wollen. Männer und Frauen, die sich nach einem Leben ohne Porno, die sich nach einem Mehr im Leben sehnen.“ (Christina Rammler im Vorwort) 

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 Hörprobe

Leseprobe für Cathwalk-Leser

Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen.

Das ist an und für sich nichts Ungewöhnliches, das macht schließlich jeder von uns Tag für Tag. Wir reden über das Wetter, über die Arbeit, über den letzten Urlaub. Wir reden darüber, wie wir gestern im Supermarkt wegen einer Packung Milch unverschämt lange anstehen mussten, weil das alte Ehepaar vor uns mit seinem unfassbar überladenen Einkaufswagen auch nicht im Geringsten auf die sehr naheliegende, ja offensichtliche Idee kam, uns vorzulassen. Wir reden darüber, wie wir letzten Samstag, ganz nebenbei bemerkt der einzige Tag in der Woche, an dem wir ausschlafen können, unsanft aus unseren Träumen gerissen wurden, weil unser Nachbar mal wieder nichts Besseres zu tun hatte, als um 7 Uhr morgens seinen Rasen zu mähen.

Wir reden über Menschen, die uns auf die Nerven gehen. Manchmal reden wir auch über die kleinen Freuden und großen Erfolge des Lebens. Über all das reden wir. Worüber wir für gewöhnlich nicht so gerne reden, sind wir selbst. Worüber wir für gewöhnlich nicht so gerne reden, sind die Dinge, die wir tun, wenn keiner zuschaut. Die Dinge, die wir lieber und ausschließlich heimlich tun.

Und schon gar nicht reden wir darüber, wie es uns mit den Dingen geht, die wir gerne heimlich tun.

Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen – mit Männern und Frauen über Dinge, die sie gerne heimlich tun. Ich habe sie danach gefragt, was sie heimlich tun und was das mit ihnen macht. Zweieinhalb Jahre habe ich damit verbracht, Gespräche zu führen über Pornografie.

Die Geschichten, die Menschen mir anvertrauten, erzählen von Lust und Leid, Genuss und Zwang, Freiheit und Unfreiheit, Abenteuer und Langeweile, Glaube und Verzweiflung. Geschichten, die von einer Sehnsucht erzählen und davon, wie Menschen sich auf eine Reise machen, um ihren inneren Hunger zu stillen und den Druck – seelisch wie körperlich – für eine kurze Zeit abzubauen. Diese Geschichten habe ich erzählt in »Egosex. Was Porno mit uns macht«.

Pornografie – eine Möglichkeit, die Realität für einen kleinen Moment hinter sich zu lassen und sich selbst im Rausch der Lust zu vergessen. Zugegeben eine Möglichkeit mit weitreichenden Konsequenzen. Konsequenzen, wie sie mir in den Gesprächen mit meinen Interviewkandidaten immer wieder deutlich vor Augen geführt wurden. Konsequenzen, die von einer schmerzhaften Wahrheit erzählen, der gegenüber wir irgendwie blind geworden sind. Eine Wahrheit, die da lautet:

Pornos machen etwas mit uns!

Egal, ob wir jung oder alt, arm oder reich, gebildet oder ungebildet, gläubig oder ungläubig, alleinstehend oder verheiratet, Mann oder Frau sind. Pornos machen etwas mit uns!

Genau aus diesem Grund gibt es dieses Arbeitsbuch. Es ist für Menschen, Männer und Frauen, die tun, was sie tun, obwohl sie es eigentlich nicht mehr wollen. Männer und Frauen, die verstehen wollen, warum sie immer wieder Ja sagen zu Dingen, zu denen sie eigentlich Nein sagen wollen. Männer und Frauen, die lernen wollen, Nein zu sagen, die endlich aus dem Kreislauf der niemals endenden Lust aussteigen wollen. Männer und Frauen, die sich nach einem Leben ohne Porno, die sich nach einem Mehr im Leben sehnen.

Wenn du diese Sehnsucht in dir verspürst, dann ist dieses Buch genau richtig für dich. Es bietet dir die nötigen Fragen, um deine Vergangenheit, deine Prägungen und dein Pornoverhalten besser zu verstehen und eigene Antworten zu finden. Antworten darauf, was Porno mit dir gemacht hat und vielleicht bis heute mit dir macht. Antworten darauf, was du eigentlich wirklich mit Porno machst und warum. Antworten darauf, wie du aussteigen und neu anfangen kannst.

Dieses Buch ist dein persönlicher Wanderführer. Mit ihm wirst du den Berg namens »Pornoausstieg« Schritt für Schritt, Etappe um Etappe, erklimmen. Ein abenteuerlicher Aufstieg, der dich herausfordern wird, einen gnadenlos ehrlichen Blick in den Spiegel zu werfen und der Wahrheit über dich selbst ins Auge zu schauen.

Ein Aufstieg, der wie jede Wanderung ein Ziel hat: das Gipfelkreuz. Tatsächlich ist diese Wanderung letztlich viel mehr als nur ein Weg, um dich selbst und dein Pornoverhalten besser zu verstehen. Sie kann für dich, wenn du das möchtest, auch ein Weg sein, um diesen Mann, der von sich selbst behauptet, Gottes Sohn zu sein, der dir ein Leben in Fülle verspricht, besser kennenzulernen und ihn ganz real zu erleben.

Dieser Mann namens Jesus ist dein persönlicher Bergführer. Er wird deinen Ausstieg begleiten und dich an die Hand nehmen, wo du es alleine nicht schaffst. Er wird dich in deinem ganz eigenen Tempo nach oben zum Kreuz führen, damit du dort deinen seelischen Ballast abladen und dir sein Mehr an Möglichkeiten für dein Leben abholen kannst. Heißt also: Du kannst dieses Buch, wenn du das möchtest, auch als Wegbegleiter auf deiner spirituellen Reise nutzen! Völlig egal übrigens, ob du bisher rein gar nichts mit der Gott-Vater-Sohn-und-Heiliger-Geist GmbH zu tun hattest oder aber schon seit Jahren zum Familienunternehmen dazugehörst.

Fakt ist: Die göttlichen Möglichkeiten von Vergebung, Neuanfang und Veränderung stehen jedem Menschen, der den Mut hat, sich darauf einzulassen, frei zur Verfügung.

Genau diesen Mut wünsche ich dir! Den Mut, dich auszuprobieren und dich ganz neu kennenzulernen. Den Mut, Gottes Hand zu ergreifen und ihm als Bergführer deiner Wanderung mit jedem Schritt mehr zu vertrauen! Den Mut, mehr vom Leben zu erwarten, als du bislang zu träumen wagtest. Ich wünsche dir, dass dieses Buch dich mitnimmt auf den Weg in ein Leben, in dem du dieses göttliche Mehr, das Jesus dir verspricht, hautnah und ganz real erlebst!

Und jetzt schmier die Brote, pack die Thermoskanne und die Wasserflasche ein und dann kann’s losgehen!

Am Fuß des Berges

Wissenswert – Der Aufstieg kann beginnen

Es ist wie bei jeder Wanderung: Sie fängt am Fuß des Berges an. Vor dir ragt der Berg namens »Pornoausstieg« überdimensional groß in die Höhe. Er wartet geduldig darauf, dass du ihn bezwingst, dass du seine unzähligen Höhenmeter Schritt für Schritt überwindest. Er fordert dich heraus, dass du an deine Grenzen gehst, dass du alles gibst und über dich selbst hinauswächst. Er will dich verunsichern, einschüchtern und dir einreden, dass du es niemals schaffst, dass du dein Ziel niemals erreichen wirst. Doch es ist wie bei jeder Wanderung: Du gehst los. Einen Schritt nach dem anderen, Höhenmeter um Höhenmeter. Du schaust nicht zurück, du siehst nur auf das, was direkt vor dir liegt. Ab und zu machst du eine Pause, um zu verschnaufen und die Weite des Horizonts für einen kurzen Moment zu genießen. Je höher du kommst, desto mehr scheint dich deine Kraft zu verlassen. Beinahe willst du schon auf den heiligen Gipfelmoment verzichten und einfach aufgeben. Doch du feuerst dich neu an, gehst noch einmal an deine Grenzen und dann, irgendwann, nach Zillionen von Schritten siehst du ihn: den Gipfel, das lang ersehnte Ziel.

Du nimmst deine letzten Reserven zusammen und mit einem Mal stehst du da, ganz oben, in Schweiß gebadet, völlig erschöpft. Doch der Ausblick ist atemberaubend, die Welt liegt dir zu Füßen, ein Gefühl von Freiheit breitet sich aus, nimmt dich ganz ein. Lebensfreude steigt in dir auf, von hier oben siehst du alles ganz klar, von hier oben eröffnet sich Perspektive und du weißt, du kannst alles schaffen, du kannst dein Leben meistern und jede Hürde nehmen. Denn du bist oben angekommen! Du hast den Berg bezwungen!

Ungefähr das erwartet dich, wenn du dich heute auf den Weg machst, um den Berg namens »Pomoausstieg« zu bezwingen. Denn mit deinem Pornoausstieg ist es wie mit jeder Wanderung: Du stehst am Fuß des Berges und machst den ersten Schritt, ohne sicher sagen zu können, ob du jemals oben ankommst. Dieser Berg, der vor dir liegt, fordert dich heraus und schüchtert dich ein. Er konfrontiert dich mit Fragen über dich selbst. Fragen, die tiefer gehen, die richtig ans Eingemachte gehen. Er führt dich zu den Abgründen deiner heimlichen Lust und bringt dich an deine Grenzen. Immer wieder neu bist du kurz davor, aufzugeben. Doch immer wieder neu überwindest du dich und gehst weiter. Denn mit jedem Schritt eröffnet sich eine neue Aussicht, entdeckst du neue Wahrheiten und andere Perspektiven, findest du mehr zu dir selbst. Auf deinem Weg nach oben wirst du sehr schnell eines merken: Der Berg namens »Pornoausstieg« bietet dir keine Pauschalantworten, Patentrezepte und Einweglösungen.

Denn es geht bei dieser Wanderung um dich und deine Erfahrungen. Erfahrungen, die du in deiner Vergangenheit gemacht hast oder auch bis heute machst. Erfahrungen, die dein Bild von dir selbst und von anderen entscheidend beeinflusst haben. Erfahrungen, die das Bild von Gegenwart und Zukunft, so wie du sie dir ausmalst, zutiefst geprägt haben. Und es geht in all dem auch um dich und deine Entscheidungen. Entscheidungen, die du gestern getroffen hast, die du heute triffst, jeden Tag neu, bewusst oder unbewusst. Entscheidungen, die den Menschen, der du heute bist und morgen sein wirst, formen. Entscheidungen, die, ob du es willst oder nicht, Auswirkungen haben auf dein Heute und dein Morgen: auf das Erleben deiner Sexualität, auf die Qualität deiner Beziehungen und damit letztlich auf dein Leben.

Die Wanderung, auf die du dich heute begibst, ist dein persönlicher Ausstieg aus der Pornografie. Sie wird dich zurückführen zu den Ursachen und Sehnsüchten hinter deinem Pornoverhalten.

Sie wird dich mit hineinnehmen in die Konsequenzen für dich und dein Leben. Und sie wird dich weiterführen auf den Gipfel, um dort eine Perspektive zu finden, die dir Hoffnung macht. Die Hoffnung, dass Veränderung möglich ist und du sie Schritt für Schritt erleben kannst.

Es ist wie bei jeder Wanderung: Sie fängt am Fuß des Berges an. Du hältst deinen Wanderführer in der Hand und hast dich entschieden, den Berg zu erklimmen.

Jetzt heißt es einfach losgehen. Der Berg ruft!

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Porno – viele nicken wahrscheinlich zustimmend, dass es sich dabei um ein brandheißes Thema handelt. Tabu, aktuell, fast überall präsent. Und ein Thema, bei dem kaum jemand hilfreiche Antworten hat, auch die Christen nicht. Doch wie können wir Antworten finden und uns eine Meinung bilden? Nur indem wir uns mit Pornografie, ihren Hintergründen und Folgen auseinandersetzen und aus einem Tabu-Thema ein Thema machen. Christina Rammler tut genau das und schreibt in ihrer Einführung in „Egosex“

„Angekommen im sicheren Hafen der Ehe bietet sich uns folgender Ausblick: Abenteuer Sexualität über Bord geworfen – Meuterei auf dem Traumschiff. Ein Zufall also, dass die Scheidungsrate der Deutschen bei rund 39 Prozent liegt? Mindestens ebenso berechtigt die Frage danach, was bedauernswerter ist: die Tatsache, dass sich vier von zehn Ehepaaren scheiden lassen oder dass drei von zehn Ehepaaren den Rest ihres Lebens verheiratet und dennoch sexuell unbefriedigt bleiben? Nach sexueller Freiheit klingen diese Zahlen in der Tat nicht. In festen Beziehungen unter Mitte Vierzigjährigen werden immerhin fast 50 Prozent der sexuellen Handlungen mit dem Gütesiegel „handgemacht“ versehen.“

„Oder um es in den Worten des Paartherapeuten und Autoren Michael Mary auszudrücken: „Masturbation ist schwer im Kommen.“ Kann es sein, dass Pornografie uns dabei hilft, über dieses Gefühl von Isolation und Entfremdung hinwegzukommen – zumindest für kurze Zeit? Ein Mittel, um endlich wieder intim zu werden und mit einem anderen Menschen eins zu werden – zumindest in Gedanken? Porno – eine Möglichkeit, damit wir uns in der Fremde endlich zu Hause fühlen?“

Wir haben der Autorin einige Fragen gestellt, die uns bei dem Thema auf den Nägeln brannten.

Sie sagen: „Pornos machen etwas mit uns – immer!“ In kurzen Stichpunkten: Was macht Porno denn mit uns?

In kurzen Stichpunkten pauschal etwas zu sagen, finde ich schwierig. Grundsätzlich ist es aber so: Die Bilder, die wir uns beim Pornoschauen reinziehen, hinterlassen Spuren in unserer Seele. Die Folge: Wir sehen uns selbst und andere durch die Pornobrille. „Alles kleine Luder, die immer wollen!“, so hat es ein Interviewkandidat beschrieben. Und klar füttert Porno auch sexuelle Bedürfnisse, die vorher nicht da waren, die dann aber gestillt werden wollen.

Wie kommt es, dass Menschen, die in einer festen Beziehung oder sogar Ehe sind, trotzdem pornosüchtig sind bzw. werden? Reicht der andere nicht?

Porno ist meistens das Symptom für ein tiefer liegendes Bedürfnis. Eine Art Stellvertreterkrieg, in dem man gegen Langeweile, Einsamkeit, Frust oder Druck kämpft. Ähnlich, wie wenn man sich mit Schokolade belohnt oder eine Zigarette gegen Stress raucht. Und wie jede eingefahrene Gewohnheit lässt sich die nicht einfach abschalten und man greift immer wieder darauf zurück, um den damit verbundenen Effekt zu erzielen. Mit dem Partner hat das dann so gesehen wenig zu tun, vielmehr mit der eigenen Geschichte. Klar ist das Problem bei Porno in der Beziehung natürlich, dass es den Anderen verletzt und vor allen Dingen Frauen sich dadurch oft so fühlen, als wären sie nicht genug!

Warum zerstört Porno unsere Beziehungen? Ist Sex denn etwas anderes, als was wir da sehen?

Ganz klar, der Fokus ist ein anderer: Beim Egosex, also beim Sex mit mir und Porno, geht’s um mich und meine Bedürfnisse, die ich befriedigen will. Was auch immer MIR gefällt, MIR den schnellen Kick gibt, MICH zum Höhepunkt bringt. Beim partnerschaftlich gelebter Sexualität geht’s um Beziehung, um Liebe, um Vertrauen, um ein sich aufeinander einlassen können, sich wirklich nackt machen voreinander und eins werden. Plus: Wer Porno mit in unser Bett holt, weil er bestimmte Bedürfnisse ausleben will oder sein Kopfkino abruft, verhindert, dass er sich wirklich auf sein Gegenüber einlassen und den Sex zu Zweit genießen kann. Und das kann, wenn’s ganz hart kommt, natürlich auch die Lust am Anderen töten und eine Beziehung damit über kurz oder lang ins sexuelle Aus katapultieren.

Warum kann man von Porno überhaupt süchtig werden? Was macht denn diesen Sog aus, aus dem viele sich wieder so schlecht befreien können? 

Porno hat ganz einfach alle Voraussetzungen, um eine Sucht zu erzeugen: Es ist eine Möglichkeit, um der Realität zu entfliehen und sich ganz schnell ein gutes Gefühl abzuholen, weil so ein Orgasmus ja jede Menge Oxytocin und Dopamin, also Glückshormone ausschüttet. Einfach gesagt: So ein Orgasmus fühlt sich halt einfach verdammt gut an und mit Porno komme ich einfach sehr schnell an diesen Kick ran. Und wie das so ist mit allem, was sich gut anfühlt, danach greift man immer und immer wieder. Und irgendwann kann es dann passieren, dass der „Stoff“ immer härter werden muss, damit man stimuliert wird und sein gewohntes High erlebt. Und dann ist es ein Teufelskreis, aus dem man nicht so leicht wieder rauskommt.

Was kann man machen, wenn man von Pornos nicht mehr loskommt? Ursachensuche? Verhaltenstherapie?

Ein erster Schritt ist auf jeden Fall, sich eine Vertrauensperson zu suchen, die ganze Sache ans Licht zu bringen und sich auf die Suche nach der Wurzel zu machen: Also, was steckt da eigentlich dahinter, was bringt es mir, warum mache ich das und was kann ich in Zukunft stattdessen machen? Das ist der eine Aspekt. Der andere Aspekt ist die Beziehung zu Gott intensivieren. Also mit Gott ins Gespräch kommen, seinen geistlichen Hunger stillen und anfangen, auch göttliche Möglichkeiten für sich zu nutzen wie z. B. Gebet.

Und wenn mein Partner pornosüchtig ist? Ich kann ihn ja nicht ändern. Aber kann ich überhaupt etwas tun? 

Ich glaube, es ist wichtig, dass wir anfangen offen, unverklemmt und urteilsfrei darüber zu reden, auch in der Partnerschaft. Dass wir ehrlich werden voreinander und uns Einblick geben, wie es uns wirklich geht, wo wir kämpfen, wo wir herausgefordert sind. Dass wir uns also gemeinsam auf den Weg machen, uns unterstützen und nach Lösungen suchen. Und dass wir, v. a. als Frauen, verstehen, dass das Pornokonsumverhalten meines Partners nichts darüber aussagt, ob ich als Frau genug bin oder nicht, dass es also letztlich tatsächlich nichts mit mir und meinem Wert als Frau zu tun hat.

Haben Sie ein paar gute Tipps, wo ich Hilfe finden kann?

Generell ist in Deutschland das Weiße Kreuz in dieser Sache ein kompetenter Ansprechpartner. Und im Laufe des Jahres werde ich selbst mit einem Training für Pornoaussteiger online gehen, das zweigleisig aufgebaut ist: Einerseits als Weg, um seinem Pornoverhalten auf den Grund zu gehen und seine Pornobiografie besser zu verstehen. Andererseits aber auch als Angebot, um sich auf eine geistliche Entdeckungsreise zu machen und Gottes Möglichkeiten kennen zu lernen und für sich zu nutzen.

In Buch begleiten Sie Menschen mit ihrer Pornobiographie. Wie kamen Sie zu den Kontakten & wie war die Begegnung mit ihnen? Wie haben Sie’s geschafft, dass diese Männer & Frauen so offen und ehrlich mit ihnen über dieses Tabuthema geredet haben?

Ich ging einfach nach dem Prinzip der offenen Türen. Tatsächlich sind mir die Begegnungen gewissermaßen in den Schoß gefallen, ich bin quasi ganz natürlich mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch gekommen und irgendwann kamen dann Leute sogar auf mich zu und sagten mir: „Ich hatte den Gedanken, dir meine Pornostory zu erzählen.“ Irgendwie war diese ganze Reise einfach von Anfang bis Ende voll vorbereitet, als wollte dieses Buch einfach geboren werden!

Wie kamen Sie auf die Idee, dieses Buch zu schreiben? Es ist ja nicht gerade ein leichtes Thema und auch ungewöhnlich für eine Frau.

Der Auslöser war eine sehr intensive Begegnung mit einem jungen Mann, der sich mir anvertraut hat. Er hat mir quasi gebeichtet, dass er pornosüchtig ist. Ich hab ihm dann angeboten, mit ihm zu beten, und in diesem sehr schlichten Gebet hat sich wirklich etwas in ihm gelöst, er hat geweint und am ganzen Körper gezittert. Das war sehr krass. Als ich danach heimgefahren bin, hab ich diese Begegnung mit Gott besprochen und da hatte ich dann den Blitzgedanken: „Schreib ein Buch über Pornografie!“

Wurden Sie schon auf den lustigen Zufall angesprochen, dass Sie mit Nachnamen Rammler heißen und ein Buch über Pornografie schreiben?

Ja, ja. Das ist extrem witzig. Fand ich auch schon immer. Als ich nämlich diesen Blitzgedanken hatte, war ich erst mal gar nicht so begeistert, weil: „Warum soll ich als Frau ein Buch über Porno schreiben, wo ich eigentlich nichts mit dem Thema zu tun habe?“ Und dann hatte ich den zweiten Blitzgedanken: „Du heißt Christina Rammler!“, und das fand ich so lustig, dass ich mir sofort gedacht habe: „Jawohl, endlich macht das alles einen Sinn! Wahrscheinlich ist es meine Bestimmung, dieses Buch zu schreiben!“ Und das hat mich dann so motiviert, dass ich losgegangen bin.

Was bezwecken Sie mit diesem Buch? Was ist nach Ihrer Recherchearbeit das Fazit zum Thema Porno? 

Mein Fazit ist: Man kann offen und ehrlich über Pornografie, Sexualität und seine Sehnsüchte sprechen, ohne dabei rot werden zu müssen oder einander zu verurteilen. Und genau das wünsche ich mir auch: dass wir anfangen, über dieses Thema zu reden – weder moralisierend, aber auch nicht verharmlosend. Und dass wir uns dann gemeinsam auf den Weg machen, damit wir herauskommen aus zerstörerischen Gewohnheiten und reinkommen in dieses Mehr von Leben, von dem Jesus spricht, wenn er uns ein Leben im Überfluss verspricht.

„Schaust du eigentlich Pornos?“, fragt Christina Rammler unverfroren einige Bekannte. Und fünf Männer und zwei Frauen packen aus. Sie erzählen davon, was sie mit Pornos machen – und was Porno mit ihnen macht: mit ihrer Sexualität, ihren Beziehungen und ihrem Bild von sich selbst und anderen. Frei und ungeniert sprechen sie über ein gesellschaftliches Tabu-Thema. Ihre Geschichten gehen unter die Haut.

Mit einer fesselnden Mischung aus Reportage und Analyse liefert Christina Rammler verblüffende Antworten und ethisch-theologische Überlegungen ohne den moralischen Zeigefinger.

Ein ungewöhnliches Buch mit erfrischender Leichtigkeit, kreativem Sprachwitz und unbestechlicher Klarheit.

Hier gehts zum Buch

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Einsamkeit im kommunikativen Gebrabbel https://www.thecathwalk.de/2016/07/04/einsamkeit-im-kommunikativen-gebrabbel/?pk_campaign=feed&pk_kwd=einsamkeit-im-kommunikativen-gebrabbel https://www.thecathwalk.de/2016/07/04/einsamkeit-im-kommunikativen-gebrabbel/?pk_campaign=feed&pk_kwd=einsamkeit-im-kommunikativen-gebrabbel#comments Mon, 04 Jul 2016 05:30:32 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5564 Alle sind wir vernetzt, alle sind wir immer erreichbar, und alle haben jemanden zum reden. Wieso aber fühlen sich dann manche einsamer denn je? Ein Lob des Schweigens und der Liebe. Mir liegt nun nicht viel daran, den hundertsten Sermon über die digitale Kultur und ihre Ausläufer kundzutun; dennoch kann ich als jemand, der nicht […]

Der Beitrag Einsamkeit im kommunikativen Gebrabbel erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Marco Gallina verfasst.

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Alle sind wir vernetzt, alle sind wir immer erreichbar, und alle haben jemanden zum reden. Wieso aber fühlen sich dann manche einsamer denn je? Ein Lob des Schweigens und der Liebe.

Mir liegt nun nicht viel daran, den hundertsten Sermon über die digitale Kultur und ihre Ausläufer kundzutun; dennoch kann ich als jemand, der nicht einmal ein Smartphone besitzt, mit gewissen Erkenntnissen nicht hinter dem Berg bleiben. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil mir beim Spaziergang kein Display vor der Nase sitzt.

Aber gemach. Mir gehen bereits seit einiger Zeit Gedanken durch den Kopf, die mal wieder um das Thema „Kommunikation“ kreisen. An erster Stelle steht dabei eine männliche Tugend, die immer mehr in Vergessenheit gerät – und im Zuge der Einführung gleich mehrerer neuer Geschlechter wohl bald völlig vergessen sein wird. Eine Kunst, für die es (zu meinem völligen Unverständnis) bisher keinerlei Diplom; kein Studium; nicht einmal einer Lehre oder eines Schulbesuches bedarf, aber die es allein durch die Weisheit des gemeinen Volkes zu Berühmtheit und Ehre schaffte.

Ich spreche von der erhabenen Kunst des Schweigens. Auf Dieter Nuhrisch: Fresse halten.

Für Bekannte meinerseits wohl eher überraschend: aber ich bin durchaus jemand, der ungerne spricht. Jedenfalls, wenn ich nichts zu sagen habe. Kommunikation entspricht meinerseits zu ca. 1% aus Emotion und zu 99% Information. Wenn ich etwas sagen will, dann ist es mir wichtig. Wenn man wissen will, wie ich mich fühle, muss man mich danach fragen. Ich behaupte mal, dass die Mehrzahl der wenigen noch verbliebenen Männer in Deutschland, die noch nicht kommunikativ umerzogen wurden, ganz ähnlich ticken.

Beispiel: wenn jemand am Tisch genau das sagt, was ich denke, dann stimme ich zu. Vielleicht füge ich noch eine zweite Sicht hinzu. Aber ich werde einen Teufel tun, dasselbe zu wiederholen, und sei es nur mit anderen Worten. Gar von mir gemachte Aussagen zu wiederholen, halte ich darüber hinaus für äußerst nervig.

Eine Beobachtung meinerseits geht dahin, dass eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Menschen einfach nur redet. Nun existieren belanglose Gespräche seit dem Zeitpunkt, als die ersten Ackerbauern aufs Feld gingen, ihre Hirse aussäten, und die gelangweilten Damen daheim über die abwesenden Ehegatten schwatzten oder über das völlig angeberische Leopardenfell von Frau Gronz aus der Kieselsteinallee lästerten. Ganz zu schweigen von den ausstaffierten Brustbinden der Frau des Dorfhäuptlings.

Verlassen wir diesen pseudo-wissenschaftlichen Blick historischerseits auf die Entstehung des Dorftratsches. Es könnte mich zu sehr amüsieren.

Mir scheint mittlerweile, dass dieses „Gerede“ unserer Zeit nicht selten seinen Ausgang aus dem paradoxen Phänomen nimmt, dass wir im Zeitalter des globalisierten Dorfes, der ständigen Online-Chat-Community, von Facebook und WhatsApp („WhatsApp? Was ist daran so toll?“ „Das ist ein Instant-Messenger!“ „Also wie ICQ?“ [Pause] „Was ist ICQ?“), von Tinder, Parship und sonstigen Portalen – nicht mehr reden. Damit ist nicht die direkte, flache Sprachkommunikation gemeint – wäre dies der Fall, so bräuchte es diesen Eintrag ja eben nicht! – sondern eine weitaus tiefere Ebene. Mir geht es um Form und Inhalt, nicht um den Austausch per se. Lippen bewegen können auch Wesen ohne Sprachfähigkeiten.

Ein Symptom der neurotischen Gesellschaft der Jahrtausendwende ist das Gefühl der Einsamkeit. Meines Erachtens hat das kein Autor bisher präziser dargestellt als Michel Houellebecq, dessen Hauptcharakter(e) in den Sog der modernen Konsumgesellschaft so hineingeschlungen worden sind, dass ihnen jedwede Identität, jedweder Lebenssinn und zuletzt jedwede Empfindung fehlt; allen voran die Liebe. Der Teufelskreis schließt sich dadurch, dass alles zusammen zum Symptom der großen Einsamkeit führt; die führt zur Suche nach Sein, Sinn und Liebe, endet jedoch fast immer wieder im erneuten Rausch, den unseren Konsumgesellschaft bietet. Ein kurzer Reiz ist aber eben nur Opium, das für eine gewisse Zeit den Geist zu vernebeln vermag, löst aber nicht die tiefgründigen Probleme. Endstation: Einsamkeit.

Warum nun dieser Einschub? Stimmen verschaffen uns das Gefühl, nicht einsam zu sein. Kleine Kinder reden in der Dunkelheit mit sich selbst, um sich zu beruhigen. Ähnlich ergeht es jenen, die sich für erwachsen halten, und ihre innere Leere mit dem Sammelsurium der modernen Kommunikationswelt bekämpfen. Das belanglose Gespräch wird zum Wundheilmittel. Das geschriebene Wort, das früher in langen Briefen ausformuliert wurde, und Seiten füllte, verkommt zu den 140 Zeichen des „Ich tippe, also bin ich (und du auch!)“.

Das große Gebrabbel ist also nichts weiter als: die große Ablenkung.

Wie konnte es dazu kommen? Bereits weit vor dem digitalen Zeitalter entstand die Vorstellung, dass der Mensch ein inhärent kommunikatives Wesen sein müsse. Einzelgänger galten (und gelten) als merkwürdig, als ausgeschlossen. Leute, die wenig sprachen, sowieso. Introvertiertheit ist insbesondere in einer Gesellschaft, die vom schönen Schein lebt, ein Todesurteil. Ruhige, gewissenhafte Arbeit, wie sie im Mittelalter als anständig galt – aus dieser allzu finsteren Zeit der Intoleranz kommt nicht nur unsere Vorstellung davon, dass „Schweigen Gold“ ist, sondern auch die verschiedenen Orden mit Schweigegelübden – ist daher in doppelter Hinsicht überflüssig geworden. Rufen wir uns in Erinnerung, wie alt die Soziologie ist. Und rufen wir uns in Erinnerung, dass, obwohl der „Single“ als das Symbol unserer Zeit gilt, dieser eben nicht gleichbedeutend mit dem Einzelgänger ist. Der moderne Single ist hipp, weltoffen, hat sexuellen Kontakt mit wechselnden Partnern, geht auf Partys und ist immer „up-to-date“.

In der Tat ist der klassische Einzelgänger das genaue Gegenteil des Singles. Der Einzelgänger hat nämlich kein Problem mit der Einsamkeit. Ja, womöglich ist ihm das „Alleinsein“ sogar ziemlich egal. Damit ist der Einzelgänger auch wirklich „frei“, denn er sitzt nicht abends allein, hilflos, depressiv und „einsam“ zu hause, sondern er genießt die Ruhe, er genießt die Stille, er sammelt Energie. Womöglich hat er einen alten Schreibtisch aus dem 18. Jahrhundert, an dem er sitzt, von dem er nur aus dem Fenster blickt und sinniert; er kann aber auch ein Jugendlicher sein, der möglicherweise stundenlang Musik hört, bis am Morgen die Sonne aufgeht, völlig unbeeindruckt von allen Vorgängen draußen in der Welt. Einsamkeit ist subjektiv.

Im Nebenzimmer dagegen könnte der moderne Mensch vor sich hinvegetieren; er geht auf und ab, weil er gerne etwas tun möchte, es aber aus eigenem Unvermögen nicht kann. Er ist Sklave der Umstände seiner Zeit. Bin ich normal? Bin ich schön? Bin ich erfolgreich? Habe ich (genug) Freunde? Er ist mit all den Fragen belastet, die in der sozialen Gemeinschaft eine Rolle spielen, kurz: er ist unfrei, weil er sich vom Zeitgeist erdrücken lässt. Auf dem Sklavenmarkt der Hafenstadt von Facebook sieht er all die anderen Angebote, wie sie sich herausstellen und schick machen. Seht her! 20 neue Selfies von Fabia. Schaut und „liked“ die tollen Erfahrungen, die Balbus macht. Mein spannendes Leben ist so wunderbar, die ganze Welt muss dran teilhaben, auch, wenn ich gerade in der S-Bahn sitze und nichts zu erzählen habe. Ich habe nichts, rein gar nichts, und selbst das preise ich an!

Lob des Schweigens und der Liebe

Damit will ich nicht jene gutheißen, die schweigen, weil sie etwas zu verbergen haben; Menschen, die aus ihrem Herzen eine Mördergrube machen, weil sie nicht wollen, dass man dort die Lügen entdeckt, die ihnen peinlich werden könnten. Jene, die sich im Vagen halten, nicht anecken wollen, aus denen man auch im Gespräch nicht eine Emotion, nicht eine Antwort, oder eine klare Aussage holen kann; ja, die man schütteln möchte, weil sie sich dagegen verwehren sind damit nicht gemeint.

Die Kunst besteht darin, nicht offensiv, sondern defensiv zu schweigen. Man kann anregende Diskussionen führen, ohne in die Verlegenheit zu kommen, auch nur ein einziges Mal nach dem Privatleben zu fragen, oder selbst einen Hinweis darauf zu geben.

Schweigende Menschen können sehr direkt sein, wenn sie Vertrauen fassen und beginnen zu reden. Man muss sich das Vertrauen verdienen; und bekommt erst dann etwas zurück. Auch das steht im Kontrast zur heutigen Kultur der Millionen Freunde, die man per Klick bekommt. Und es ist genau diese Beziehungskultur, die dadurch noch umso mehr gefährdet ist, da sie durch diese Kommunikationsform, welche der Zeitgeist predigt, umso mehr in Verruf kommt.

Mir imponieren jene Menschen der Stille, die, wenn sie sprechen, umso präziser und ehrlicher in ihrer Wortwahl sind… mehr als alle anderen. Ich glaube, ich kann einige davon zu meinen Freunden zählen. Erstaunlicherweise können solche Personen dann durchaus in einen Redefluss übergehen. Vermutlich, weil ihnen die Themen genauso wichtig sind wie mir; weil der Einheitssmalltalk zu lang ist für ein kurzes Leben. Und weil eine unsichtbare Mauer bricht, die erst das gegenseitige Vertrauen zum Bröckeln brachte.

Oft sind es dieselben Menschen, die erst nachdenken, bevor sie sprechen oder handeln. Eben jene, die heute, in dieser Epoche der Hochkommunikation, mit Unverständnis beobachten, dass „Reden an sich“ ein Wert geworden ist. Bei meinen Spaziergängen habe ich bereits einiges an Konversationen am Rande mitbekommen, die nahezu keinerlei Gehalt aufwiesen, sondern einzig der Kundgabe und dem Austausch von Emotionen dienten. Es ist kein Zufall, dass solche Gespräche eher von Lauten geprägt sind als von tatsächlichen Worten.

An dieser Stelle komme ich natürlich nicht um den Eisberg am Horizont dieser Schiffsreise herum, der eines der Minenfelder der menschlichen Kommunikation einschließt: der Konversation zwischen den Geschlechtern.

Ein weitaus größerer Meister hat dazu bereits wissenschaftliche Expertisen vorgelegt. Diese kann ich kaum toppen; und wer Vorarbeit leistet, den zitiere ich, aber den wiederhole ich nicht. Das Grundproblem lässt sich auf die simple Erkenntnis zusammenschweißen: sie will, sie muss reden. Er könnte, muss aber nicht.

Auch in der Beziehung spielt das Gerede eine wichtige Rolle: es übertüncht die wahren Probleme. Viele Dinge werden im wahrsten Sinne „zerredet“. Konversation gilt als Bestätigung des Bandes, auch, wenn es nur Selbstbestätigung ist. Paare sollen miteinander reden; das ist aber – nach meinen Erfahrungen im eigenen Umfeld – selten der Fall, weil Geschwafel nun einmal nichts mit Liebe zu tun hat. Ketzerisch gefragt: muss denn ein Paar wirklich miteinander kommunizieren, wenn es sich wortlos versteht?

Natürlich bin auch ich jemand, der einen Partner zum Reden braucht. Aber viel wichtiger ist doch ein Partner, der schweigen kann. Momente der Stille erfordern Ruhe; Worte zerstören sie. Das klingt in einer Welt, in der Radio oder Fernsehen im Hintergrund laufen müssen, nahezu absurd. Aber so etwas existiert; und man kann nur dankbar dafür sein, dass sich in diesen Menschheit die Schönheit und die Ordnung des Universums offenbaren, die in dem selbstgeschaffenen Chaos unmöglich erscheinen.

Wenn Beethovens Pathétique spielt, dann will ich nur diese absoluten Klänge im Vordergrund wahrnehmen. Ich will, dass die Stille immanent wird, und der Klang des Pianos nicht bloßer Schall, sondern Herzschlag und Geist bestimmt. Selbst der eigene Atem verkommt zur Illusion. Den Blick übernimmt nur noch das geistige Auge.
Wenn sich dann als einziger Eindruck nur noch ihr Atem sich symphonisch dazumischt; ich diesen meine Wangen streifen spüre; ihr Kopf auf meiner Brust liegt; und ich ihren Duft einatme… was brauche ich dann mehr? Und wichtiger: was ist denn Liebe im tiefsten Sinne als Seelenzuhören? Ruhig dazuliegen und zuzuhören… das ist die Vereinigung von Schweigen und Liebe.

Mir kommt der Traum in Erinnerung, den ich vor wenigen Tagen hatte; vielmehr eine Erinnerung an eine Person aus meinem Leben, die vieles inspiriert hat, was ich seitdem getan habe. Es ist nicht viel davon übrig, was in meinem Gedächtnis verblieben ist. Es existierten nur wenige Dialoge, recht bedacht, vielleicht gar keine. Mir bleibt nur ein Satz, ein einziger in Erinnerung, der immer noch nachhallt:

Ich bin froh, dass du da bist.

Mehr braucht es nicht, um meine Seele gesund zu machen. Alles andere ist Gerede.

Marco Fausto Gallina studierte Politik- und Geschichtswissenschaften in Verona und Bonn. Geboren am Gardasee, sozialisiert im Rheinland, sucht der Historiker das Zeitlose im Zeitgeistigen und findet es nicht nur in der Malerei oder Musik, sondern auch in der traditionellen italienischen Küche. Katholische Identität und europäische Ästhetik hängen für ihn dabei unzertrennlich zusammen. Unter den Schwingen des venezianischen Markuslöwen betreibt er seit 2013 sein Diarium, den Löwenblog.

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Ein „Interview“ mit der Heiligen Edith Stein über Gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender https://www.thecathwalk.de/2016/06/21/ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ein-interview-mit-der-heiligen-edith-stein-ueber-gender#comments Tue, 21 Jun 2016 05:30:02 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5834 Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz WIEN, (CNA Deutsch).-  Sie ist berühmt für ihre menschliche Größe, ihre intellektuelle Brillanz, ihren christlichen Mut. Sie ist bekannt als Philosophin, als frühe Kämpferin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, als jüdische Konvertitin zum katholischen Glauben und karmelitische Ordensschwester, als Märteryin in Auschwitz: Edith Stein, die katholische Patronin Europas, […]

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Von und mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Was würde diese große Intellektuelle und Heilige über die umstrittene “Gender”-Theorie sagen? Diese wird zwar verurteilt von allen Päpsten seit ihrem Aufkommen, von zahlreichen Kardinälen und Bischöfen sowie jüngst den Berichten der Familiensynode – auch dem der deutschen Gruppe. Aber Gender wird trotzdem von manchen Theologen und sogar in einer von der Deutschen Bischofskonferenz publizierten Broschüre vertreten, die behauptet, dass “Gender katholisch gelesen” werden könne.

Wir haben eine führende Expertin über Edith Stein gebeten, uns mit einem Interview mit der Heiligen und frühen Frauenrechtlerin weiter zu helfen. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Professorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. des Stiftes Heiligenkreuz im Wienerwald und Autorin mehrerer Bücher und Artikel zum Thema. Ihr Werk “Frau – Männin – Menschin: Zwischen Feminismus und Gender” erscheint noch 2015 als Topos-Taschenbuch.

CNA: Frau Doktor Stein, die Gender-Theorie erklärt, dass das biologische Geschlecht (sex) getrennt gesehen werden kann, ja muß, vom “sozialen Geschlecht” (gender). Stimmen Sie zu? Ist das mit dem christlichen Menschenbild vereinbar?

EDITH STEIN: Nein. „Daß die menschliche Seele eingesenkt ist in einen körperlichen Leib […], das ist kein gleichgültiges Faktum. […] Der Leib ist als solcher charakterisiert und von dem puren materiellen Körper, der ihn mitkonstituiert, dadurch abgehoben, daß alle seine Zustände und alles, was ihm widerfährt, gespürt wird oder doch gespürt werden kann. Alles Leibliche hat eine Innenseite, wo Leib ist, ist auch ein inneres Leben. Er ist nicht etwa ein Körper, der empfindet, sondern gehört als Leib notwendig einem Subjekt zu, das mittels seiner empfindet, dessen äußere Gestaltung er darstellt und das mittels seiner in die äußere Welt gestellt ist und gestaltend einzugreifen vermag, das seine Zustände spürt.”

CNA: Sie sind als Philosophin wie als frühe “Feministin” für die Gleichberechtigung von Frauen und Männer eingetreten. Freilich kamen Sie dabei ganz ohne das Wort “Gender” aus.

STEIN: Natürlich! “Keine Frau ist ja nur eine Frau”! Sie ist auch eine Frau. So wie ich schon über Henrik Ibsens „Nora“ schrieb: „Sie weiß, daß sie erst ein Mensch werden muß, ehe sie es wieder versuchen könnte, Gattin und Mutter zu sein.”

CNA: Was aber nicht heißt, dass Geist und Körper – wie es die gnostische Häresie und die Gender-Theorie beide behaupten – getrennt werden kann?

STEIN: So ist es. „Wovon wir ausgehen müssen, ist die Natur, die gegeben ist als weiblich oder männlich. […] Je höher man aufsteigt zur Verähnlichung mit Christus, desto mehr werden Mann und Frau gleich (Regel des hl. Benedikt: Abt = Vater und Mutter). Damit ist die Beherrschung durch das Geschlecht vom Geistigen her aufgehoben.”

CNA: Ich kann also unabhängig werden vom biologischen Geschlecht, aber nicht durch eine Ideologie wie Gender, sondern durch die Nähe zu Christus. Habe ich aber umgekehrt als Mann wie als Frau dann auch eine Bestimmung? Sogar eine Berufung?

STEIN: Ganz klar. Und dies ist nicht als Unterdrückung, sondern als Bestimmung mit vielen Möglichkeiten zu sehen, die frei zu gestalten sind: „Der primäre Beruf der Frau ist Erzeugung und Erziehung der Nachkommenschaft, der Mann ist ihr dafür als Beschützer gegeben. […] Bei der Frau [treten hervor] die Fähigkeiten, um Werdendes und Wachsendes zu bewahren, zu behüten und in der Entfaltung zu fördern: darum die Gabe, körperlich eng gebunden zu leben und in Ruhe Kräfte zu sammeln, andererseits Schmerzen zu ertragen, zu entbehren, sich anzupassen; seelisch die Einstellung auf das Konkrete, Individuelle und Persönliche, die Fähigkeit, es in seiner Eigenart zu erfassen und sich ihr anzupassen, das Verlangen, ihr zur Entfaltung zu verhelfen.”

CNA: Das mag für manche Feministinnen schwierig klingen. Wie wollen Sie das denn begründen?

STEIN: Na, eben in der Schöpfung selbst. Schauen Sie, nur Frauen können wirklich Mütter sein: „Als die weibliche Seelengestalt herausgestellt habe ich die Mütterlichkeit. Sie ist nicht an die leibliche Mutterschaft gebunden. Wir dürfen nicht von dieser Mütterlichkeit loskommen, wo immer wir stehen. Die Krankheit der Zeit ist darauf zurückzuführen, daß nicht mehr Mütterlichkeit da ist.”

CNA: Welche Krankheit meinen Sie?

STEIN: Eine sehr moderne; eine Selbstkonstruktion, die das eigene Dasein nur noch als Maskenspiel auf einer sinnlosen Bühne Ausdruck gibt. Doch schauen Sie, dafür gibt es eine befreiende, heilsame Lösung: „(Liebe) ist ganz Gott zugewendet, aber in der Vereinigung mit der göttlichen Liebe umfaßt der geschaffene Geist auch erken­nend, selig und frei bejahend sich selbst. Die Hingabe an Gott ist zugleich Hingabe an das eigene gottgeliebte Selbst und die ganze Schöpfung.“

Dieser Artikel erschien auf dem Nachrichtenportal CNA und darf mit freundlicher Genehmigung auf dem Cathwalk weiterverbreitet werden.

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Die Schönheit der Beichte wieder neu herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen https://www.thecathwalk.de/2016/06/19/die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-schoenheit-der-beichte-wieder-neu-herausstellen#respond Sun, 19 Jun 2016 07:02:39 +0000 http://thecathwalk.de/?p=5654 Von Markus Lederer Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern? […]

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Von Markus Lederer

Die aktuelle Lage dieses österlichen Sakramentes ist insbesondere in Deutschland erschütternd. Die Beichtpraxis ist im Gegensatz zu anderen Jahrzehnten auf dem Tiefpunkt angekommen. Doch woran liegt dies? An der fehlenden Verkündigung? Hand auf´s Herz: Könnt ihr euch an eine Predigt oder Katechese über das Sakrament der Hl. Beichte in eurer Gemeinde erinnern?

Papst Franziskus und viele Heilige dieses so wunderschönen, ermunternden Sakramentes sind auch heute noch feste Fixpunkt, die uns wieder neu dazu motivieren können, beichten zu gehen. Papst Franziskus kann geradezu als Verteidiger der Beichte gesehen werden. Konkret wird dies, wenn der Heilige Vater spontan sich auf den Petersplatz begibt, um Jugendlichen die Beichte abnehmen zu dürfen. Er will damit ein Zeichen für die Beichte in der heutigen Zeit setzen.

Dabei schreibt der Papst den Beichtvätern wieder neu in das Gedächtnis, dass die Beichte „kein Folterinstrument sei, sondern Ort der Barmherzigkeit Gottes!“ (Evangelii gaudium, 24. November 2013, Nr. 44) Diese positive Herangehensweise an das Sakrament der Versöhnung findet sich nicht nur bei Papst Franziskus. Auch Paul VI. formulierte, dass „eine ehrliche Beichte zu den schönsten, trostreichsten und entscheidensten Augenblicken eines Lebens gehöre.“ (Generalaudienz, 1. März 1975). Des Weiteren „gibt es keine Sünde, die Gott nicht vergeben kann. Keine! Nur das, was der göttlichen Barmherzigkeit entzogen ist.“ (Papst Franziskus an die Teilnehmer eines Kurses an der Apostolischen Pönitentiarie, 12. März 2015). Die Logik ist also einfach: Wenn wir nicht beichten gehen, berauben wir uns der Barmherzigkeit Gottes; wir entziehen uns seiner göttlichen Liebe. Im Folgenden sollen zwei Heilige der Kirche vorgestellt werden, die ihr ganzes Leben auf dieses Sakrament ausrichteten.

Zwei große Heilige der Beichte – Hl. Leopold Mandic und der Hl. Pfarrer von Ars

Der Hl. Leopold Mandic, dessen Grab ich glücklicherweise selbst in Padua im Frühjahr besuchen konnte, verbrachte täglich bis zu fünfzehn Stunden im Beichtstuhl. Dabei wurde er umringt von Büßern, bei denen er insbesondere wegen seiner Milde beliebt gewesen ist. Manche Spötter nannten ihn sogar den „Pater Allesvergeber.“ Für Mandic war allerdings klar, dass er damit dem Vorbild Jeus folge. Am schmerzlichsten war für diesen großen Heiligen jedoch, dass er die Notwendigkeit und die Schönheit der Beichte für die Christen erkannte und dennoch feststellen musste, dass wenig gebeichtet wurde. Dabei empfahl er jedem Christen unermüdlich zu wiederholen: „Das Geheimnis der Erlösung gilt genau dir, genau deiner Notwendigkeit, das Heil zu erlangen, genau deinem Schicksal! Und genau im Sakrament der Beichte kannst du persönlich teilhaben (…)

Ebenso wie Mandic verbrachte auch der Hl. Pfarrer von Ars mehrere Stunden bis zur Erschöpfung im Beichtstuhl. Dabei machte er immer darauf aufmerksam, dass Gott uns immer wieder vergibt; auch wenn wir immer die gleichen Sünden beichten zu haben: „Der liebe Gott weiß alles. Noch bevor ihr beichtet, weiß er schon, dass ihr wieder sündigen werdet, und trotzdem vergibt er euch. Wie groß ist die Liebe unseres Gottes, der so weit geht, dass er freiwillig vergisst, was noch geschehen wird, nur um uns zu vergeben.“

Etwas wagen – geh zur Beichte!

Selbst Papst Franziskus beichtet nach eigenen Aussagen alle 15 Tage. Wir alle haben unsere Schwächen und unsere Fehler. Doch nun gibt es zwei Wege: Entweder ich versuche mit Gott, der um meiner Schwächen weiß, einen Neuanfang, oder ich entziehe mich der Schönheit der Barmherzigkeit Gottes.

Selbst kann ich sagen, dass es nichts befreienderes gibt, als eine gute Beichte. Man offenbart Gott, dass man schwach ist und es ohne ihn und seiner Vergebung, nicht schafft. Selbst wird man klein, sodass Gott groß werde. Dabei gilt stets: „Es ist nicht schlimm, wenn man hinfällt, sondern liegen bleibt.“ (Nawid Peseschkian)

Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen Angst, dass sie für ihre Schwächen ausgelacht und an den Pranger gestellt werden. Gerade zu als Kur kann da der Gang zur Beichte – zu Christus – gesehen werden.

Christus wartet auf uns im Beichtstuhl. Er möchte uns durch die Beichte heiligen, stärken und letztendlich retten. Er stellt nicht bloß! Er richtet nicht den Zeigefinger gegen uns! Er vergibt! Die Beichte ist das Kontrastprogramm zu einer nicht verzeihenden, hassenden, bloßstellenden, anprangernden Welt. Im Leben kann man nie tiefer fallen, als in seiner Liebe sich gefangen zu wissen. Seinem Herz, seiner Liebe und seinem Meer an Barmherzigkeit seien unsere Sünden anvertraut. Der Ort der Barmherzigkeit, der Liebe Gottes, ist der Beichtstuhl. Daher ist es die einzig logische Konsequenz zur Beichte zu gehen. Habt keine Angst vor Christus! „Ich verstehe die Seelen nicht, die vor einem so zärtlichen Freund (Jesus) Angst haben.“ (Schwester Faustyna Kowalska Brief 226)

„Ubi caritas et amor! Deus ibi est. Qui non habet caritatem, nihil habe, sed in tenebris et umbra mortis manet; nos alterutrum amemus et in die sicut decet ambulemus lucis filii.“

„Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott. Wer die Liebe nicht hat, der hat gar nichts. Nein er bleibt im Dunkel und im Schatten des Todes. Wir wollen uns gegenseitig lieben und im Tageslicht, so wie es sein soll, als Kinder des Lichtes umhergehen.“

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Markus Lederer (23) studiert katholische Theologie an der Universität Würzburg. Seit 2013 arbeitet er als freier Mitarbeiter bei kathnews. Insbesondere die Schriften Bendikts XVI. haben ihn tief begeistert, da sie ihm immer wieder veranschaulichen, dass lehramtstreue Gesinnung und wissenschaftliches Studium sich nicht ausschließen, sondern sich gegenseitig bedingen müssen.

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„Tinder“ und der Tod der Romantik https://www.thecathwalk.de/2016/05/30/tinder-und-der-tod-der-romantik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=tinder-und-der-tod-der-romantik https://www.thecathwalk.de/2016/05/30/tinder-und-der-tod-der-romantik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=tinder-und-der-tod-der-romantik#comments Mon, 30 May 2016 05:30:28 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4773 Dating im Digitalen Zeitalter: Wie junge Menschen mit Apps versuchen, echte Liebe zu finden – oder auch nur ein schnelles Abenteuer WASHINGTON, D.C., (CNA Deutsch).- Die Septemberausgabe der Zeitschrift Vanity Fair enthielt im letzten Jahr (2015) eine entmutigende Nachricht für alle Singles: Die „Dating-Apokalypse“ ist über uns herein gebrochen! Ausgelöst wurde sie durch beliebte Dating-Apps wie „Tinder“. […]

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Dating im Digitalen Zeitalter: Wie junge Menschen mit Apps versuchen, echte Liebe zu finden – oder auch nur ein schnelles Abenteuer

Junge Singles sind zu sehr damit beschäftigt, nach links und rechts über ihr Handy zu wischen und oberflächliche, vorübergehende Verbindungen aufzubauen, um echte Liebe mit echten Menschen zu finden. Die Romantik sei tot, behauptete die Autorin Nancy Jo Sales.

Was Tinder von den meisten anderen Dating-Apps oder Online-Dating-Erfahrungen unterscheidet, sind die Geschwindigkeit und der knappe Aufbau der App. Aufgrund eines Fotos, eines Vornamens und eines Alters allein entscheiden Benutzer, ob sie ein Profil nach links oder nach rechts wischen – es also ablehnen oder Interesse daran bekunden – wollen.

Mittels GPS-Tracking gibt die App den Benutzern sehr genau an, wie weit entfernt sich eine mögliche Übereinstimmung, ein mögliches Match, befindet und macht damit denen das Leben leichter, die nur auf der Suche nach einem One Night Stand sind.

Oberflächlichste Dating-App aller Zeiten?    

Die größte Kritik an Tinder? Es ist eine sehr oberflächliche App, die Menschen in schnell beurteilte Bedarfsartikel auf einem Bildschirm verwandelt.

In dem Artikel „Tinder: Die oberflächlichste Dating App aller Zeiten“ von Pete Cashmore, erschienen im Jahr 2013 bei “The Guardian”, erklärte der Autor den so genannten Igitt-Faktor, den Tinder trotz eines gewissen trotz Suchtpotenzials im Vergleich zu der Dating-App Twine hat.

„Von beiden Apps scheint Tinder schlimmer, einfach weil es so verächtlich oberflächlich erscheint. Es gibt Hunderte und Abertausende von Frauen, über die man fast nichts weiß, und trotzdem beurteilt man sie durch ein einziges, spontanes Wischen. Es ist eine fingerschnipsende Hymne auf die augenblickliche Befriedigung im Smartphone-Zeitalter. Es macht süchtig.“

Matt Fradd ist ein bekannter katholischer Autor, Apologet und unter anderem Gründer von „The Porn Effect„, einer Website mit dem Ziel, „die Realität hinter der Phantasie von Pornographie zu entlarven und Menschen darauf vorzubereiten, sich davon zu befreien.“ In seiner Arbeit hat der in den USA lebende Australier schon viele Geschichten gehört von jungen Menschen und ihrem Ringen, die Objektivierung von Menschen durch Pornographie zu überwinden.

Fradd, vierfacher Familienvater, hatte harte Worte für Tinder.

„Tinder gibt es für diejenigen, die lieber keine Prostituierte bezahlen wollen“, sagte er der CNA.

„Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Menschen diese App nicht benutzen, weil sie eine anständige Beziehung suchen“, fügte er hinzu.

Und tatsächlich geben ihm viele Nutzer Recht. In dem Artikel in der Vanity Fair sagte Alex, dass Dating-Apps Romantik verändert hätten in den Wettbewerb: „Wer hat mit den besten und den heißesten Mädchen geschlafen?“

„Man kann zwei oder drei Mädels an der Bar ansprechen und die beste davon aussuchen, oder einfach ein paar hundert Menschen pro Tag bei Tinder durchwischen – der Stichprobenumfang ist dort um vieles größer“, sagte er.

Der in den USA arbeitende Australier nimmt kein Blatt vor den Mund: „Pro Woche macht man in etwa zwei oder drei Tinder-Dates aus und die Chancen mit allen zu schlafen, stehen gut. Man könnte also im Jahr um die 100 Mädels flach legen.“

Auch wenn Fradd recht haben mag: Tinder müsse nicht immer nur auf diese Weise funktionieren, argumentieren Nutzer. Es sei durchaus möglich, durch die App Menschen zu finden, die auf ein gutes, altmodisches Rendez-vous gehen möchten.

Das sagen die Tinder-Nutzer

Ross, ein Mittzwanziger, von Nebraska nach New York City gezogen und von klein auf Katholik, hat sowohl Dating-Apps als auch und Internetseiten zu einem je jeweils gleichen Teil ausprobiert. „Location, location, location“ — also der Ort, so sein Resümee, sei bei der Anmeldung bei Tinder wohl der wichtigste Faktor, ob man ein potentielles Date oder einen One-Night-Stand findet.

„Der Ort, an dem Du lebst, ist so entscheidend“, betonte er gegenüber der CNA in einem E-Mail-Interview. „In Nebraska daten Frauen über Tinder. Das machen sie wirklich … In New York wollen sie (die meisten) hingegen nur Ablenkung, Aufmerksamkeit und oder einen One-Night-Stand, aber keine Emotionen oder feste Bindungen.“

Holly, ebenfalls Mitte 20, ist eine gläubige Katholikin, und wohnt in Kansas City. Sie erzählte davon, dass sie mit der App Erfolg hatte, ein Date zu finden – ein ziemlich ordentliches noch dazu.

„Ich hatte ein großartiges Tinder-Date. Zugegeben, es war mein bisher einziges Tinder-Date, aber wir sind danach sogar ein paar Mal miteinander ausgegangen, bevor Schluss war. Zu der Zeit hat Tinder mich ein bisschen wahnsinnig gemacht, aber ich habe dann kurzum beschlossen, mich einfach drauf einzulassen und insgesamt war es eine schöne Erfahrung“, sagte sie.

Viele junge Menschen, die Tinder genutzt haben, argumentieren ebenfalls, dass die Kritik der „Oberflächlichkeit“ von Tinder ein wenig übertrieben sei, wenn man bedenke, dass es auch beim Dating immer darum gehe, ob der potentielle Partner körperlich attraktiv ist oder nicht.

„Wo liegt der Unterschied, ob ich bei einem Typen, wenn ich ihn attraktiv finde, nach rechts wische und wenn nicht, nach links, oder ob ich einen Typen, anspreche, den ich an der Bar sehe und der mir gefällt? Wir fällen die ganze Zeit vorschnelle Urteile. Warum ist es plötzlich so viel schlimmer, wenn ich es online mache?“, fragte Michelle, eine Mittzwanzigjährige und praktizierende Katholikin, die in Chicago lebt.

Sie hat auf jeden Fall die unheimlichere Seite von Tinder erlebt: Jungs haben ihr „Ranglisten“ mit einer Skala von 1 bis 10 geschickt und noch andere, weniger freundliche Nachrichten. Trotzdem betonte sie, dass man ihrer Meinung nach die App als eine Möglichkeit nutzen könne, um vielleicht einige neue Menschen persönlich kennenzulernen und Empfehlungen zu bekommen, für Dinge, die man in der Stadt unternehmen könne.

„Ich denke, Tinder oder jede andere Dating-App sofort als ‚Rummach-‚App oder als eine sehr schlechte Sache abzustempeln, widerspricht der Annahme, dass die Dinge moralisch neutral sind“, sagte Michelle.

„Genau wie Alkohol nicht von Natur aus schlecht ist, aber zum Bösen gebraucht werden kann, glaube ich auch nicht, dass Tinder von Natur aus böse ist. Ich denke auf jeden Fall, dass man Tinder nutzen kann, wenn man es gebraucht, um Menschen zu treffen – und nicht um nur mit ihnen rumzumachen.“

Die Moralität von Tinder

Zugegeben: Es ist ein bisschen schwierig, jemanden in der katholischen Welt zu finden, der mit moralischer Autorität speziell zu Dating-Apps etwas sagen kann. Wegen der jüngst steigenden Verbreitung von Smartphones, gefolgt von dem explosiven Anstieg von Dating-Apps oder wegen des Zölibats haben viele Geistliche und moralischen Experten solche Dating-Apps eigentlich nie selbst benutzt.

Pater Gregory Plow, T.O.R., fällt in diese Kategorie. Zwar hat er als junger Priester und Mönch Tinder noch nie benutzt, aber Plow arbeitet jeden Tag als Direktor der Wohngemeinschaften an der Universität der Franziskaner in Steubenville, Ohio mit Hunderten von jungen Menschen zusammen. Die WGs der Uni sind das, was an anderen Hochschulen die Colleges und “Fraternities” wären.

Pater Plow sagte, dass Katholiken drei Faktoren berücksichtigen müssten, um die Moral einer Handlung oder eines Instruments wie Tinder moralisch zu bewerten.

„Immer, wenn es darum geht, die Moral einer Handlung zu erkennen, die nicht ausdrücklich von der Lehre der Kirche definiert ist, müssen wir den den Gegenstand, die Absicht und die Umstände untersuchen“, sagte er, und verwies auf Absatz 1757 des Katechismus der Katholischen Kirche.

„Was den ‚Gegenstand‘ Apps im Allgemeinen und als Erfindung angeht, so ist dieser nicht an und für sich schlecht. Wie die meisten anderen Technologien, sind Apps grundsätzlich moralisch neutral“, sagte er. „Apps besitzen jedoch die ganz bestimmte Eigenschaft, vergänglich zu sein, was sich auf die beiden anderen Komponenten – also Absicht und Umstände – auswirken kann, die Faktoren für die Beurteilung der Moral einer Handlung sind.“

Die vorübergehende, oberflächliche Natur des Wischens aufgrund eines einzelnen Bildes bei Tinder könne moralisch gefährlich werde, wenn dieselbe Mentalität auf Beziehungen mit Menschen übertragen werde, sagte er. Anstatt einzuhalten und sich die Zeit zu nehmen, um echte Beziehungen zu schaffen, könnten manche Menschen entscheiden, zum nächstbesten Angebot weiterzuziehen, da sie so viele Optionen hätten.

„Darum sind Dating-Apps unmoralisch, soweit sie unpersönlich und vergänglich sind, oder mit der Absicht genutzt werden, Befriedigung und Belustigung zu erzielen“, sagte er. „Wenn aber Online-Dating-Apps oder andere solcher Dienstleistungen einen Menschen unterstützen, zu einem anderen Menschen zu finden, um dann in der Einzigartigkeit einer Beziehung oder einer Ehe die Liebe Gottes zu teilen, dann können sie (moralisch) gut sein.“

Das Beunruhigende an Tinder im Vergleich zu Online-Dating-Seiten wie CatholicMatch sei die Schnelligkeit, mit der Menschen in Objekte gewandelt werden, sagte Mary Beth Bonacci, eine katholische Rednerin und die Autorin der Theologie des Leibes von Johannes Paul II.

„Der gesamte Dating-Bereich ist voll von Möglichkeiten, eine menschliche Person in eine Ware umzudeuten. Wir sind so damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was wir für uns selbst wollen, dass wir vergessen, dass wir mit einem anderen Menschen umgehen – einem Abbild und Gleichnis Gottes. Das war schon immer eine Versuchung“, sagte sie.

„Aber der Schnellfeuer-Charakter von Tinders ‚Scan und Wischen‘ macht es leicht, viele, viele Menschen innerhalb eines kurzen Zeitraums für Waren zu halten. Das ist für mich das Erschreckendste.“

Bonacci sagte, dass es zwar möglich sei, über Apps wie Tinder jemanden zu finden, der Interesse an einer echten Dating-Beziehung habe. Die Chance sei aber relativ gering im Vergleich zu anderen Online-Dating-Seiten, bei denen es umfangreichere Profile gibt.

Jemanden so schnell wie möglich persönlich zu treffen sei der Schlüssel, um herauszufinden, ob ein Treffer Online oder in einer App die Chance hat, sich in eine echte Beziehung zu entwickeln. Aber Apps wie Tinder würden nicht gerade helfen, der Romantik ein neues Leben einzuhauchen, bezweifelte sie.

„Alles ist augenblicklich. Der fast-anonyme Sex ist natürlich das Gegenteil von allem Romantischen oder Respektvollen. In den alten Zeiten der Fleischbeschauung in einer Single-Bar musste man sich noch schick anziehen, das Haus verlassen, ein paar Drinks bezahlen und zumindest so tun, als sei man wirklich an der anderen Person interessiert.“

Die Kirche habe die Pflicht, betonte sie, den jungen Menschen bessere Alternativen in der Dating-Welt zu bieten, als die sofortige Befriedigung, die sie in der aktuellen Kultur finden.

„Der Artikel in der Vanity Fair erinnerte mich einmal mehr daran, dass wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Alternative bieten müssen zu der erniedrigenden, rummachenden Welt, die sie umgibt. Wir können sie nicht heraus ekeln. Sie brauchen Inspiration, um sich in die wahre Schönheit von christlicher Sicht der menschlichen Sexualmoral zu verlieben“, sagte sie.

„Sie müssen ihre eigene Würde, ihre eigene Bedeutung sehen und erkennen, wie Respekt gegenüber ihren Körpern und der wunderschönen Sprache der menschlichen Sexualität der einzige Weg ist, um die wahre Liebe zu finden. Wir müssen es. Wir können nicht zulassen, dass eine weitere Generation von Kindern in diese Jauchegrube fällt.“

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Zufrieden mit dem Mittelmaß oder Sehnsucht nach Mehr? https://www.thecathwalk.de/2016/05/21/zufrieden-mit-dem-mittelmass-oder-sehnsucht-nach-mehr/?pk_campaign=feed&pk_kwd=zufrieden-mit-dem-mittelmass-oder-sehnsucht-nach-mehr https://www.thecathwalk.de/2016/05/21/zufrieden-mit-dem-mittelmass-oder-sehnsucht-nach-mehr/?pk_campaign=feed&pk_kwd=zufrieden-mit-dem-mittelmass-oder-sehnsucht-nach-mehr#comments Sat, 21 May 2016 12:30:04 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4557 Liebe ist möglich! Sie ist grenzenlos und erst sie erfüllt unser Leben mit Sinn. Erleben Sie das in Ihrer Beziehung und Ehe? Im Alltag ist es unter Umständen nicht einfach, an eine Liebe zu glauben, die so grenzenlos sein soll… Sie finden als Paar möglicherweise kaum Zeit füreinander und leben in diesem ständigen Spagat zwischen […]

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Liebe ist möglich! Sie ist grenzenlos und erst sie erfüllt unser Leben mit Sinn.

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Erleben Sie das in Ihrer Beziehung und Ehe?

Im Alltag ist es unter Umständen nicht einfach, an eine Liebe zu glauben, die so grenzenlos sein soll… Sie finden als Paar möglicherweise kaum Zeit füreinander und leben in diesem ständigen Spagat zwischen Familie, Job und all den vielen Themen, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Vielleicht haben Sie sich inzwischen mit einem gewissen Mittelmaß arrangiert. Aber tief in Ihrem Herzen ist da diese Sehnsucht nach Mehr…

Diese Sehnsucht in unserem Herzen ist echt! Sie will uns den Weg zur Schönheit der wahren Liebe zeigen, die unsere oft kleine und kontrollierte Welt in eine andere Dimension erhebt.

Seid nicht zufrieden mit Mittelmäßigkeit!“ Johannes Paul II.

Diese Liebe kann auch Ihr Leben bereichern und Ihren Alltag verwandeln. Für immer. Machen Sie sich auf den Weg! Es lohnt sich, für die Liebe zu kämpfen! Entscheiden Sie sich dafür! Sie brauchen dazu nur Mut, Willen und Offenheit für das Geschenk der Liebe.

Liebe ist ein Geschenk

Liebe ist ein Geschenk! Sie kann und darf niemals hervorgezwungen, hervormanipuliert, oder als „Mittel zum Zweck“ benutzt werden, weil jeder Mensch unendlich wertvoll ist – einmalig und einzigartig. Und sie ist weit mehr als ein schönes Gefühl und Wohlbefinden. Die wahre Liebe ist stark, mutig, atemberaubend, unendlich weit, tief, treu, schön, und unsterblich.

Unser Projekt liebeleben.com ist ein Angebot, für alle, die mehr über das Wesen und die Bedeutung der wahren Liebe erfahren möchten.

Wir haben „Liebe Leben“ vor einigen Jahren initiiert, weil wir einen konkreten Beitrag leisten wollen, um die Schönheit der Ehe (wieder) zu erkennen und das Potenzial in uns zu entfalten. Wir sind Ehepaare und sprechen aus eigener Erfahrung, die wir mit Ihnen teilen wollen. Wir kennen die Höhen und Tiefen einer Ehe und haben selbst erlebt, wie positiv sich unsere Ehe und unser Leben nach einem „Liebe Leben“-Wochenende verändert haben. Wir zeigen Ihnen einen Weg, den Sie gehen können, wie Sie eine Liebe finden, die erfüllt.

Haben Sie vor, zu heiraten? Dann bauen Sie auf ein Fundament, das wirklich trägt! Lernen Sie, worauf es ankommt! Unser Konzept ist sehr umfangreich, intensiv und konkret.

Falls Sie ein glückliches Paar sind, haben Sie sicher bereits festgestellt, dass die Liebe keine Grenzen nach oben hat. Eine gute Ehe kann noch besser werden. Schmetterlinge im Bauch und neu verliebt ineinander – auch nach 5, 15, 25, 35 Jahren? Das ist möglich!

Sind Sie ein Paar, das in einer Krise steckt? Das ist eine große Chance für einen wirklichen Neubeginn! Auch wenn die Belastung im Moment vielleicht sehr groß ist und unlösbar scheint – es kann viel schöner werden, als Sie sich das vorstellen können! Die einzige Voraussetzung: Ihr Wille dazu – selbst ein kleiner Funke reicht! Trauen Sie sich diesen Schritt zu! Sie können nur gewinnen!

Oder möchten Sie grundsätzlich etwas über die Prinzipien des Lebens, der Liebe und Beziehung lernen? Auch wenn Sie momentan noch keine Heirat planen, können Sie so einen Weg durch den Dschungel des Lebens finden.

Das „Liebe Leben“-Wochenende

Das „Liebe Leben“-Wochenende starten wir mit Sektempfang und Abendessen in schönem Ambiente.

Unsere Vorträge sind multimedial aufgebaut und basieren auf dem christlichen Menschenbild, d. h. jeder Mensch hat eine unendliche Würde und ist eine Einheit von Körper, Seele und Geist.

Schritt für Schritt beleuchten unsere Themen jeden Aspekt des Lebens und führen so in die Tiefe der menschlichen Existenz.

Es gibt keine gruppendynamischen Prozesse und Elemente. Vielmehr findet ein intensiver Austausch des jeweiligen Paares untereinander statt. Um eine möglichst hohe Intimität zu wahren, verzichten wir auf Diskussionen sowie „Outings“ in offener Runde. Sollte sich besonderer Gesprächsbedarf (einzeln oder zu zweit) ergeben, so stehen jederzeit erfahrene und ausgebildete Ehepaare sowie Priester zur Seite.

Impulse und Zeit füreinander als Paar wechseln sich ab. So gelingt es, sich neu und tiefer zu entdecken, was das gegenseitige Vertrauen enorm stärkt.

Optional gibt es geistige Angebote wie z. B. hl. Messe, Anbetung, Beichte und Erneuerung des Eheversprechens.

Die Tagesseminare „Du & ich“ geben in verkürzter Form einen Einblick in die Inhalte von „Liebe Leben“. Viele Paare, die an einem Tagesseminar teilgenommen haben, entscheiden sich anschließend für das viertägige Programm.

Bei „Grenzenlos Frau“ sowie „Grenzenlos Mann“ nehmen wir uns zwei bis drei Tage Zeit für viele Themen und Fragen rund um das Thema Identität. In ausgewählten Häusern finden Sie Zeit für sich, für Begegnungen und weitere Aktivitäten.

„In der Liebe überschreitet der Mensch sich selbst, er lässt sich los, weil ihm am anderen liegt, weil er will, dass das Leben des anderen gelingt.“ Johannes Paul II.

Unser Projekt könnte noch detaillierter beschrieben werden. Aber eine Beschreibung bleibt eine Beschreibung. Letztendlich geht es um eine konkrete Erfahrung: Die Erfahrung, dass Selbstüberschreitung zu Erfüllung führt. Die Erfahrung, dass die Fähigkeit zu lieben in jedem von uns grundgelegt ist und entwickelt werden will. Die Erfahrung, dass Liebe nicht immer ein romantisches Gefühl sein muss, sondern die größte Macht der Welt ist, die die Herzen verändert, erneuert und heilt. Die Erfahrung, dass wir erst in der Hingabe wirklich ganz wir selbst werden. Die Erfahrung, dass wir das größte Abenteuer im ganz banalen Alltag entdecken und leben dürfen, weil wir für das Gute, Wahre und Schöne geschaffen sind.

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Lucia Hauser, Leitung liebeleben.com

Wir können Helden der Liebe sein. Durch unsere Entscheidungen gestalten wir unser Leben, werden wir Akteure im großen Abenteuer des Lebens, sind wir Teil der Lösung und nicht mehr Teil des Problems. Es ist uns etwas Großartiges anvertraut!

Das Leben will in Freiheit und Verantwortung gestaltet werden und findet jetzt und hier statt. Weg vom Ego – hin zum Du. Das ist Contra-Mainstream! Und das verändert die Welt. Die wahre Liebe ist stark, mutig, atemberaubend, treu, schön, tief, unendlich weit, hoch und unsterblich.

Besuchen Sie uns! Wagen Sie das Abenteuer der Liebe!

Lucia Hauser, Leitung liebeleben.com

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Zeugnisse

„Nachdem wir nun fast 2 Wochen wieder zu Hause sind, bin ich jetzt in der Lage das Erlebte in Worte zu fassen. Von dem Wochenende hatte ich im Vorfeld vieles erwartet aber nicht, dass ich mit einem ganz anderen Gefühl für die Liebe und das Schöne in unserem Ehe- und Familienleben nach Hause fahren würde. Ohne etwas Materielles zu verändern, ist unser Haus voller Liebe und Wärme. Die Kinder scheinen zu spüren, wie viel Kraft wir durch dieses Wochenende geschöpft haben.“ – Eva

„Unsere Ehe war praktisch zu Ende, ich wollte ausziehen, mit einer anderen Frau leben und hatte da schon ganz konkrete Vorstellungen. Wir haben uns trotzdem darauf eingelassen, uns geöffnet, als letzte Chance für unsere Ehe – und was soll ich sagen… Jetzt wissen wir (wieder), warum wir geheiratet haben und was geschehen muss, damit die Ehe gelingt“. – Andreas

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Leben, Liebe und Lust am Leben – Warum ich gerade als Katholik Freude empfinde https://www.thecathwalk.de/2016/05/13/leben-liebe-und-lust-am-leben-warum-ich-gerade-als-katholik-freude-empfinde/?pk_campaign=feed&pk_kwd=leben-liebe-und-lust-am-leben-warum-ich-gerade-als-katholik-freude-empfinde https://www.thecathwalk.de/2016/05/13/leben-liebe-und-lust-am-leben-warum-ich-gerade-als-katholik-freude-empfinde/?pk_campaign=feed&pk_kwd=leben-liebe-und-lust-am-leben-warum-ich-gerade-als-katholik-freude-empfinde#comments Fri, 13 May 2016 03:28:06 +0000 http://thecathwalk.de/?p=4406 Zoon katholikon – die katholische Kolumne von Klemens Stenzel Gerne wird heutzutage medial und gesellschaftlich ein diffuses Bild über uns Katholiken transportiert: ein Bild, das zwischen verknöchertem Mönch, dekadentem Kurienkardinal zu Avignon und weltfremdem Ökochrist mit Gitarre schwankt. Die Wahrheit liegt Gott sei Dank wie so oft auch hier in der Mitte und stimmt dankbar. […]

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Zoon katholikon – die katholische Kolumne von Klemens Stenzel

Gerne wird heutzutage medial und gesellschaftlich ein diffuses Bild über uns Katholiken transportiert: ein Bild, das zwischen verknöchertem Mönch, dekadentem Kurienkardinal zu Avignon und weltfremdem Ökochrist mit Gitarre schwankt. Die Wahrheit liegt Gott sei Dank wie so oft auch hier in der Mitte und stimmt dankbar.

„Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade! Siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“

(2. KORINTHER 6,2)

Keine andere Bibelstelle drückt es am Besten aus: Wir sind dank der Auferstehung frei. Frei vom Tode, der Angst und der Ungewissheit. Das größte Geschenk in der Geschichte der Menschheit, denn seitdem können wir das Leben genießen, diese wunderbare Welt begreifen, lieben und leben. Kaum ein Kulturraum kann daher so geprägt von Lebenslust sein wie ein Land katholischer Gefilde: Italien, Frankreich und Österreich sind da nur drei von unzähligen Beispielen.

Natürlich gibt es auch weiterhin Leid, Unrecht und Zorn auf dieser Welt. Und es sind Regeln von Nöten, um all diese vielen freien Willen halbwegs in Einklang zu bringen. Und es ist auch weiterhin unsere Pflicht, auf diese Welt, ihre Menschen und nicht zuletzt auf uns selbst zu achten.

Aber gerade deswegen sollte man als Mensch und vor allem Katholik auch feiern und Freude sowie Dank empfinden. Wir haben ein ewiges Leben nach dem Tode vor uns, aber jetzt nur ein Leben, um Freude in diesem Leben zu empfinden und zu teilen: Musik, Kunst, Kultur und Küche seien unsere Zeugen!

Jede Minute, die wir leben, auskosten, genießen und mir anderen teilen, ist auch ein Dank an Gott. Kein leichteres und besseres Geschenk kann man seinem Nächsten täglich schenken, als gemeinsame Momente, ein Lachen und das Gefühl, lebendig zu sein.

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Klemens Stenzel unser „Zoon katholikon“: Katholizismus macht ihn zu einem Genussmenschen.

Und täglich spüre ich, das gerade mein gelebter Glaube an Gott und seine eine, heilige und apostolische Kirche der Grund hierfür ist. Ich bin frei vom Tod, vom grundsätzlichen Zweifel am Sinn des Lebens, habe meine Grenzen akzeptiert und lebe seitdem bewusst. Mein Katechismus schränkt mich nicht ein, zwingt mich nicht, sondern leitet mich. Und somit befreit er mich.

Je mehr mir dies bewusst wurde, desto mehr empfinde ich Freude am Leben, der Liebe, der Kultur, der Kunst und den kulinarischen Genüssen.

Darum kann mich auch nichts an meinem Katholizismus zweifeln lassen. Er macht mich zu so vielem, vor allem aber zu einem Genußmenschen.

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Von den geheimen Lüsten katholischer Priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester https://www.thecathwalk.de/2016/04/24/von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester/?pk_campaign=feed&pk_kwd=von-den-geheimen-luesten-katholischer-priester#comments Sun, 24 Apr 2016 18:00:27 +0000 http://thecathwalk.de/?p=3657 Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus ROM, (CNA Deutsch).- Der Titel klingt reißerisch, und das soll er auch sein, denn es gibt sie, die geheimen Lüste der katholischen Priester. An jedem Stammtisch spricht man immer wieder davon und klagt die „lustvollen“ Kleriker an, Wasser zu predigen und doch selbst Wein zu trinken. Oder man jammert über die […]

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Ein Kommentar von Monsignore Florian Kolfhaus

Erst unlängst ist Gloria von Thurn und Taxis gefragt worden, was sie denn über den Satz denke: „Das Bett eines Priesters ist leer, aber sein Kühlschrank ist voll. Beim puritanischen Prediger sei das umgekehrt.“ Pointiert hat die Fürstin geantwortet: „Beim Puritaner ist sowohl der Kühlschrank als auch das Bett leer, sonst wäre er kein Puritaner.“

Katholisch sein bedeutet in der Tat, „sinnenfroh“ und „lebenslustig“ zu sein. Aber in diesem Artikel geht es gar nicht um den sinnlichen Genuss all dessen, was der Titel den meisten Lesern suggeriert. Es geht um die wirklich geheimen Lüste des katholischen Priesters, die kein Laie jemals erfahren kann. Der nicht-geweihte Christ hat Freuden, die ein Kleriker normalerweise nicht kennt, aber wenigstens zwei „Lüste“ gibt es, die nur und immer allein der Priester genießen kann, und von denen der „Rest der Welt“ keine Ahnung hat.

Jesus, meine Lust und Seligkeit  

Am vergangenen Guten-Hirten-Sonntag hat Papst Franziskus elf Männer zu Priestern geweiht. Es war zugleich der Tag des Gebets für Berufungen, der bei manchen Katholiken den Gedanken aufbringt, man müsse deshalb besonders viel beten, weil es sich ja um eine Entscheidung für trauriges und freudlose Leben handle, denn attraktiv scheint es aufgrund der Zahl der Seminaristen offensichtlich nicht zu sein. Grund genug, endlich über das lustvolle Leben der Priester zu sprechen.

Es geht hier nicht um Sex und Erotik – manchen beenden jetzt vielleicht enttäuscht die Lektüre – auch wenn die vielleicht freudigsten Momente des Priesters mit einer echten Liebesbeziehung zu tun haben. Die Rede ist sehr wohl von Berührung, Zärtlichkeit und Genuss, aber nicht in den Armen einer Frau, mit der der Priester vielleicht eine Nacht verbringt, sondern an der Seite Christi, mit dem er sein ganzes Leben teilt. „Jesus bleibet meine Freude, meine Lust und Seligkeit“ heißt es in einer Bachkantate. Für den Priester ist hier nicht nur die geistliche Nähe des Gottessohnes gemeint, die jeder Christ erfahren kann und soll, sondern – das sage ich ganz bewusst so – der „lustvolle“ Moment, die Hostie in Jesu Leib zu verwandeln und ihn emporzuheben, damit er von aller Welt gesehen und angebetet werde.

Dieser Moment ist wie das Wunder einer Geburt; wie der Augenblick, in dem ein junger Vater zum ersten Mal sein Kind im Arm hat: „Ich habe es ‚gemacht‘, und doch ist es nicht mein Werk. Es ist mein Fleisch und Blut, aber doch nicht ein Stück von mir oder gar mein Eigentum.“

Der Priester bringt Christus auf den Altar, doch nicht wirklich er, sondern der Herr. Er ist Werkzeug und daher eins mit dem, der jetzt durch ihn handelt. Er ist der Pinsel, mit dem der Künstler ein herrliches Gemälde schafft. Wer hat die Mona Lisa gemalt? Natürlich Leonardo da Vinci. Aber hätte er es ohne Werkzeug tun können? Könnte ein Pinsel Lust empfinden, er würde bei jedem Strich des Malers jubeln. So ähnlich ein Priester, wenn er die Wandlungsworte spricht und dann Jesus in Händen halten darf. „Jetzt bist Du in meiner Hand“ kann dann der Zelebrant sagen – mit der umfassenden Bedeutung dieses Wortes – und gleichzeitig weiß er staunend, dass er in der Hand dessen ruht, den er gerade hält.

Das sind Momente der Zärtlichkeit und Freude, die geistlich und konkret, buchstäblich fassbar und un-fassbar sind. Es ist nicht Last, sondern Lust die hl. Messe zu zelebrieren.

In meiner Hand, in seiner Hand

Die andere große Lust eines Priesters, die nur er kennen kann, ist die – ich bitte um Verzeihung für diesen vielleicht anstößigen Vergleich –  im „Halbdunkel“ des Beichtstuhls. Hier ereignen sich Wunder der Liebe und Barmherzigkeit, von denen keiner außerhalb wissen kann. Was kein Psychologe und Therapeut, kein „bester Freund“ und kein verständnisvoller Ehepartner tun kann, das gelingt dem Priester. Er sagt: „Ich spreche Dich los von Deinen Sünden“ — und alles ist tatsächlich anders.

Wie könnte ein Mensch Sünden vergeben? Und wieder weiß der Priester, dass er zwar beim ermutigenden Zuspruch nach guten Worten suchen muss, aber dass er dann doch nur Werkzeug in der Hand eines anderen ist, der sich mit ihm eins macht, damit die Sünder die Stimme des guten Hirten hören – nicht nur die eines Sünders, der auf der anderen Seite des Beichtgitters sitzt. Und wer kann ahnen, wie rührend und bewegend für den Priester selbst die stotternden und nicht selten tränenreichen Bekenntnisse sind?

In wenigen Minuten öffnen fremde Menschen ihr Herz und zeigen die Abgründe ihrer Seele – voll Vertrauen und Hoffnung auf Heilung und Hilfe. Diese Reue ist oft beschämend, denn wie gleichgültig kann auch der Priester in seinem Alltag werden und vergessen, dass auch er, gerade er, immer wieder die Beichte braucht. Ja, es ist ein lustvoller, froher, glücklicher Moment, wenn sich die Tür des Beichtstuhls wieder schließt und ein Sünder als Heiliger hinausgeht. Wenigstens jetzt – mag es lange anhalten oder nicht – ist er ein „neuer Mensch“, der eine neue Chance hat und – im besten Sinne des Wortes – „ganz von vorne“ anfängt.

Es sind aber nicht nur die großen Sünder, sondern auch die frommen Seelen, die in der Beichte nur „abgestaubt“ werden, die den Priester berühren und ermutigen. Kein Laie ahnt, wie viele kleine Heilige in seiner Nachbarschaft wohnen und um deren Glaube und Liebe niemand weiß als der Priester. Ja, es ist Trost und Lust, solchen Menschen in der Verschwiegenheit des Beichtstuhls zu begegnen.

Natürlich gibt es im Leben des Priesters, gerade in den verschiedensten pastoralen Tätigkeiten und Begegnungen, noch viele andere Freuden, aber diese können meist auch von engagierten Gläubigen erlebt werden. Hier geht es um die „geheimen“ Lüste, von denen nur wenige ahnen. Freilich soll mit diesen Zeilen all das Harte und Schwere, das oft Bittere und Enttäuschende dieser Berufung nicht fromm übermalt werden.

Aber gerade weil ein katholischer Priester nicht im Bett, und eigentlich auch nicht am Kühlschrank, sein Leben lustvoll und lebenswert empfinden soll, sind es diese großen Momente, die er genießen darf. Was wäre, wenn wir Priester solche „lustvollen“ Männer wären, die ihre große Liebe leben und sich daher nicht von Schwierigkeiten in der Pfarrei oder manchmal auch im Bischöflichen Ordinariat verbittern lassen? Ganz bestimmt wäre dann diese Berufung, auf die die Kirche nie verzichten kann, wesentlich attraktiver, denn wer will nicht ein solches Leben voller Lust und Liebe.

Dieser Artikel erschien hier auf CNA Deutsch und darf vom Cathwalk nach Rücksprache übernommen werden.

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Von Georg Dietlein

Um den Angriffen des Teufels auf Augenhöhe entgegentreten zu können, ist ein gefestigtes geistliches Leben besonders wichtig. Das Gebet ist gleichsam der Gegenpol zu unseren unreinen Gedanken. Das Gehirn verträgt kein Vakuum. Kommen in uns unreine Gedanken auf, so ist es die einzige erfolgsversprechende Lösung, diese mit dem Gedanken an Jesus Christus zu überwinden. Frieren wir unsere Gefühle und Assoziationen für einen kurzen Moment ein, führen wir uns vor Augen, was für erbärmliche und hilfsbedürftige Menschen wir eigentlich sind – und dann denken wir an Jesus: Alleine können wir den Kampf nicht bestreiten. Doch seine Gnade genügt uns.

Je stärker wir im Glauben und im Gebet stehen, desto höher sind die Mauern unserer inneren Festung, die der Satan erst einmal überwinden muss: „Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können“ (hl. Teresa von Avila). Besonders schön ist es etwa im Bereich der heiligen Reinheit, wenn wir regelmäßig Zuflucht bei Maria suchen und den heiligen Rosenkranz oder zumindest häufig das Ave Maria beten. Gehen wir wirklich ein Bündnis mit Maria ein! So könnten wir unseren Tag gleich mit einem Gebet zu Maria beginnen, um 12.00 Uhr beim Engel des Herrn innehalten, auch während unserer Arbeit an Maria denken und unseren Tag vor dem Schlafengehen mit einem Gebet zu Maria beenden.

Das geistliche Leben als Abwehrkraft

Besonders gerne bete ich persönlich am Ende des Tages noch die Komplet, das Nachtgebet der Kirche. Die Komplet lädt dazu ein, den Tag Revue passieren zu lassen und die Nacht Gott anzuvertrauen. Wer die Komplet als Teil des Stundengebets der Kirche beten möchte, findet die entsprechenden Texte im Internet1 – wer mag sogar als Anwendung für das Handy.2 Und wer auch nach einem Nachtgebet immer noch nicht einschlafen kann, dem empfehle ich, etwas Musik zu hören, die von Jesus handelt: Anbetungsmusik, Musik aus Taizé oder ein schönes Kirchenlied. Diese Musik macht unsere Gedanken rein und lässt Christus im Unterbewusstsein unserer Gedanken für die Nacht Platz nehmen. Wenn selbst die letzte dunkle Stelle unserer Seele mit dem Licht Christi erfüllt ist, hat der Teufel keine Chance mehr, sich unserer zu bemächtigen: „Herr, das Licht Deiner Liebe leuchtet auf, strahlt inmitten der Finsternis für uns auf.“

Bereits der heilige Petrus mahnte seine Schüler zum unerbittlichen Kampf gegen den Teufel, machte ihnen aber zugleich Mut, denn diesen Kampf dürfen wir mit der Gnade Gottes kämpfen: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder in der ganzen Welt die gleichen Leiden ertragen müssen! Der Gott aller Gnade aber, der euch in Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen“ (1 Petr 5, 8 – 10).

Jeder Mensch ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Jeder hat seine eigenen schlechten Gewohnheiten und Macken. Jeder reagiert anders auf die Versuchungen des Teufels. Doch bei all dem dürfen wir sicher sein: Wenn wir unsere Hände in die des himmlischen Vaters legen, wenn wir uns ihm ganz hingeben, so wird auch er uns nicht im Stich lassen. Lust kommt und geht. Begierden steigen und fallen. Versuchungen bedrängen uns und weichen wieder. Doch Gott allein ist ewig.

Lesen wir zum Abschluss einen Abschnitt aus einer Predigt des heiligen Josemaría Escrivá:

Ein reines Leben ohne die Hilfe Gottes zu führen, ist unmöglich. Gott will, dass wir demütig sind und Ihn um seine Hilfe bitten. Du musst vertrauensvoll die Mutter Gottes anflehen, hier und jetzt, ohne den Lärm von Worten, in der von Gott erfüllten Einsamkeit deines Herzens: Meine Mutter, sieh mein armes Herz, es begehrt so töricht auf… Wenn du mir nicht hilfst… Und sie wird dir beistehen, es rein zu bewahren und den Weg zu gehen, auf den Gott dich gerufen hat.

Meine Kinder: Demut, Demut. Lernen wir, demütig zu sein. Um die Liebe lebendig zu erhalten, muss man klug und wachsam sein und darf sich nicht von Furcht beherrschen lassen. Viele geistliche Klassiker vergleichen den Teufel mit einem tollwütigen Hund, der an der Kette liegt. Wenn wir uns ihm nicht nähern, kann er uns nicht beißen, mag er auch ständig bellen. Wenn ihr in eurem Herzen demütig bleibt, werdet ihr ganz sicher die Gelegenheiten meiden und den Mut haben zu fliehen; und jeden Tag werdet ihr von neuem die Hilfe des Himmels anrufen, um auf diesem eurem Pfad weiter voranzuschreiten als Menschen, die wirklich lieben.3

Gewissenserforschung

Wie gehe ich mit meinem eigenen Leib um? Achte ich ihn als Tempel des Heiligen Geistes? Begreife ich meine eigene Leiblichkeit als Geschenk Gottes? Achte ich auf äußere Ordnung, Sauberkeit und sittliche Kleidung? Bemühe ich mich um die Gesundheit meines Leibes?

Wie drücke ich durch meine Leiblichkeit Zuneigung, Liebe und Hingabe aus? Bin ich aufrichtig und ehrlich mit Zeichen der körperlichen Zuneigung, mit Zärtlichkeiten und Küssen? Meine ich das, was ich durch meinen Leib ausdrücke, auch ernst?

Bemühe ich mich um die heilige Reinheit meines Leibes? Bewahre ich mir die innere Freiheit von allen Dingen, die mich körperlich und geistig abhängig machen und mich versklaven können? Kämpfe ich an gegen jede Form von Sucht und gegen meine schlechten Gewohnheiten?

Bin ich in meiner Leiblichkeit nur auf mich selbst bezogen? Wie ist mein Verhältnis zu Selbstbefriedigung und Pornographie? Bereue und bekenne ich meine (schweren) Sünden zeitnah im Sakrament der Versöhnung – bevor ich die heilige Eucharistie empfange?

Leiste ich den Versuchungen des Teufels Widerstand? Halte ich Abstand zu unsittlichen Personen und Orten? Meide ich zweifelhafte Filme, Zeitschriften und Vergnügungen? Gehe ich verantwortungsvoll mit Radio, Fernsehen und Internet um?

1 stundenbuch.katholisch.de.

2 Die App heißt „Stundenbuch“ (dicendum) und wurde vom Deutschen Liturgischen Institut und vom Katholischen Pressebund e.V. entwickelt.

3 Josemaría Escrivá, Freunde Gottes, 2. Aufl., Köln 1980, Nr. 180.

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Der Beitrag Schön und gut: Eine philosophisch-theologische Reflexion zur Bischofssynode 2015 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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Von Benjamin Kalkum

In seinem vor drei Wochen erschienenen Cathwalk-Interview sagte Dr. Maximilan Krah einen interessanten Satz, der mich zum Nachdenken brachte: „Die katholische Lehre assoziiert das Gute mit dem Schönen.“ Um das „Gute“ wird auf der Bischofssynode gerade schwer gerungen. Wenn das Gute und das Schöne aber ja zusammengehören, dann müsste die katholische Lehre von Ehe und Sexualität am Ende vor allem eines sein: schön!

Im Alltag sind das Schöne und das Gute intuitiv assoziiert. Schöne Menschen werden u.a. für ehrlicher gehalten. Und nicht ohne Grund werden die Sprüche in sozialen Netzwerken immer mit einem schönen Hintergrundbild gepostet. Oder warum stecken Unternehmen tausende von Euros in gutes Design und die Qualität ihrer Druckerzeugnisse? Schönheit schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern die Aussagen erscheinen wahrer. Man glaubt sie leichter. Das hat wohl etwas mit der Verarbeitungsflüssigkeit  zu tun, schöne Dinge kann unser Gehirn einfach leichter verarbeiten.

Vielleicht haben die Mitglieder des deutschsprachigen Arbeitsgruppe auf der Bischofssynode in der ersten Zusammenfassung ihrer Ergebnisse  deshalb angeregt, „am Beginn des ersten Kapitels einen Abschnitt einzufügen, der die Schönheit der Ehe und den Auftrag der Ehen und Familien umschreibt“. Bei der Redaktion des Gesamtdokuments solle hingegen „eine negativ abgrenzende und normativ verurteilende Sprache [..] (forensischer Stil)“ vermieden werden, zugunsten einer „positive[n], die christliche Position entfaltende[n] Sprache, die damit implizit zur Sprache bringt, welche Positionen christlich inkompatibel sind.“

Die FAZ reagierte mit einer ungewöhnlich scharfen Polemik  auf dieses allzu durchschaubare Manöver, bloß niemandem wehtun zu müssen. Denn „de gustibus non est disputandum“, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten – und so scheint die Konzentration auf das Schöne und Positive sich als billiger Kompromissweg anzubieten.

Oder kann es vielleicht doch mehr sein?

Dass das Gute, Wahre und Schöne zusammengehören, ist jedenfalls eine uralte Idee, die das erste Mal bei Platon begegnet. Bei ihm sind das Gute und das Schöne höchste Ideen, auf die unser Erkenntnisvermögen ausgerichtet ist und deren Struktur wir dadurch in der Wirklichkeit wiedererkennen können (vgl. Verarbeitungsflüssigkeit). Als höchstes Ziel menschlichen Strebens fällt das Schöne mit dem Guten zusammen, es ist das Gute unter dem Aspekt von dessen ästhetischer Anziehungskraft. Das erlesene Fremdwort dazu heißt Kalokagathia (abgeleitet von καλὸς καὶ ἀγαθός, „schön und gut“). Es meint insgesamt die Vortrefflichkeit eines Menschen im Sinne seiner Bestimmung.

Augustinus hat diese platonischen Ideen später theologisch rezipiert. Gott ist bei ihm „bonitas bonorum omnium, pulchritudo pulchrorum omnium“, die Gutheit alles Guten und die Schönheit alles Schönen. Der Mensch, sein Ebenbild, kann deshalb im Schönen und Guten Gott nahen. „Schönheit ist der Glanz der Wahrheit“, schrieb er. Diese Sätze wurden fester Bestandteil der mittelalterlichen Philosophie. Auch bei Thomas von Aquin sind Schönheit und Gutheit fast Synonyme: das Gute geht das Strebevermögen an, das Schöne aber das Erkenntnisvermögen, letztlich sind beides Weisen der Erfassung der positiven Wirklichkeit. Dazu passt, worauf Benedikt XVI. einmal hinwies, nämlich „dass die mittelalterlichen Theologen das Wort ‚Logos‘ nicht nur mit ‚verbum‘ übersetzt haben, sondern auch mit ‚ars‘: ‚verbum‘ und ‚ars‘ sind gegenseitig austauschbar. Nur in beiden zusammen tritt für die Theologen des Mittelalters die ganze Bedeutung des Wortes ‚logos‘ hervor. Der ‚Logos‘ ist nicht nur mathematische Vernunft: der ‚Logos‘ hat ein Herz, der ‚Logos‘ ist auch Liebe. Die Wahrheit ist schön, Wahrheit und Schönheit gehören zusammen: die Schönheit ist das Siegel der Wahrheit.“

Schön und gut, möchte man sagen. Trotzdem ist ja nicht alles was irgendwie „schön“ ist, automatisch wahr. Aber ist die Beziehung zwischen Schönheit und Wahrheit vielleicht doch stärker als bloße Subjektivität?

War der Ansicht, dass unschöne Mathematik keine Daseinsberechtigung habe: der Zahlentheoretiker Godfrey H. Hardy (1877–1944) Image Source : http://www.uh.edu/engines/epi2931.htm
War der Ansicht, dass unschöne Mathematik keine Daseinsberechtigung habe: der Zahlentheoretiker Godfrey H. Hardy (1877–1944)
Image Source : http://www.uh.edu/engines/epi2931.htm

Diese Meinung vertritt zumindest Sir Michael Atiyah, einer der profiliertesten Mathematiker der Gegenwart, der dazu letztes Jahr in Heidelberg einen Vortrag gehalten hat. Oft werde Wahrheit mit Objektivität gleichgesetzt, während Schönheit als bloß subjektiver Eindruck abgetan werde. Dies sei aber eine falsche Einstellung. Zumindest für die Mathematik – welche ja als die objektive Wissenschaft schlechthin gilt – stimme das so nicht. Zum einen sei in schöner Kunst oft Mathematik anzutreffen – wie zum Beispiel in den Symmetrien islamischer Kunst, Endlosschleifen in Escher-Radierungen, geometrische Abstraktionen bei Kandinsky und Mondrian oder Fraktale in den Gemälden von Jackson Pollock. Es scheint also auch in der Schönheit gewisse Gesetzmäßigkeiten zu geben, auch wenn man Schönheit wohl nicht völlig auf Mathematik reduzieren kann. Nach Atiyah geht die Verbindung noch tiefer. Zum Beispiel sei der Analytiker Karl Weierstrass (1815–1897) der Überzeugung gewesen, dass niemand ein wahrer Mathematiker sein könne, der nicht die Seele eines Poeten besitze. Und der Zahlentheoretiker Godfrey H. Hardy (1877–1944) meinte, dass unschöne Mathematik keine Daseinsberechtigung habe. Der Physiker Paul Dirac (1902–1984) wiederum behauptete, dass physikalische Gesetze mathematische Schönheit besitzen müssten. Ebenso ist Atiyah überzeugt davon, dass die Berücksichtigung ästhetischer Dimensionen oft sogar verlässlichere Hinweise für die Forschung gebe als vermeintliche Wahrheit. Die Schönheit einer Vermutung, die sich in ihrer Eleganz, Klarheit, Überschaubarkeit, Originalität und Tiefgründigkeit ausdrücke, sei ein Indiz für Wahrheit, das Mathematiker unbedingt ernst nehmen sollten. Und die Bischöfe?

Sie liegen vielleicht tatsächlich gar nicht so falsch mit ihrem Bemühen um Schönheit. Zumindest ist es unverzichtbar, wenn man nicht nur eine Lehre rechtfertigen will durch profunde Dogmatik und logische Deduktionen, sondern auch Menschen (und zuerst mal die eigenen Anhänger) für sie gewinnen will. Atiyah zumindest fordert ein solches Bemühen für die Mathematik: Wenn ein Theorem mit „hässlichen“ Methoden bewiesen wurde, zum Beispiel durch einen computergestützten Beweis, sollte weiter nach „schöneren“ Beweisen gesucht werden. Unweigerlich würden dadurch neue Zusammenhänge aufgedeckt.

Es könnte sich also auch in der Theologie lohnen, sich mehr mit den Versuchen beschäftigt haben, welche diese Herausforderung bereits angegangen sind. Die Theologie des Leibes von Johannes Paul II. darf als solcher Versuch gelten, gemeinsam mit den vielen Übersetzungsversuchen die es von ihr gibt. Und es MUSS möglich sein: dass die Lehre nicht nur wahr ist, sondern auch schön – mehr noch: dass sie schön ist weil sie wahr ist und wahr, weil sie schön ist.

Kant hat in seiner vorkritischen Phase einmal seine Gefühle angesichts des Sternenhimmels beschrieben: „Bei der allgemeinen Stille der Natur und der Ruhe der Sinne redet das verborgene Erkenntnisvermögen des unsterblichen Geistes eine unnennbare Sprache und gibt unausgewickelte Begriffe, die sich wohl empfinden, aber nicht beschreiben lassen.“

Wir müssten wieder lernen, so von Liebe, Sexualität und Ehe zu sprechen. So, dass die Schönheit zur Wahrheit führt. Das wäre schön und gut.

Der Beitrag Schön und gut: Eine philosophisch-theologische Reflexion zur Bischofssynode 2015 erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Cathwalk verfasst.

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