Dienstag, 30. April 2024

Panis angelicus

Das hohe Osterfest wurde von Katholiken in aller Welt festlich und feierlich begangen, zugleich dem Ernst der Stunde dieser traurigen Zeit des Krieges in Europa angemessen. Wer Leid trägt und bezeugt, vielleicht auch im eigenen Familienkreis, spürt zugleich die besondere Nähe des Herrn, die Teilhabe an der Passionsgemeinschaft. Hoffnung in allem schöpfen wir aus der österlichen Zuversicht. Der gekreuzigte und von den Toten auferstandene Herr ist der Bürge der Hoffnung, die alle Not, alle Traurigkeit und alles Leid dieser Welt überdauert.

Am zweiten Sonntag der Osterzeit, dem Weißen Sonntag oder dem Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit, haben viele von uns an das Gedächtnis ihrer ersten Heiligen Kommunion dankbar gedacht. An einen lichtreichen, ganz besonderen und unvergesslichen Tag erinnern sich einfach gläubige Katholiken, an festlich geschmückte Kirchen, an die Feier der Liturgie und an den Augenblick der Spendung des Sakraments. Vielleicht denken wir in der Alten Messe auch heute noch an diesen Moment, wenn der Priester leise spricht: „Corpus Domini nostri Jesu Christi custodiat animam tuam in vitam aeternam. Amen.“ Auf Deutsch heißt das: Der Leib unseres Herrn Jesus Christus bewahre deine Seele zum ewigen Leben. Ja, wir empfangen den Leib Christi. Wir feiern Eucharistie, wir sagen Dank. Wir tun dies auf besondere Weise, wenn wir uns ganz in die Feier der heiligen Messe hineingeben, die Himmel und Erde umspannt und verbindet. Auf Griechisch heißt dies einfach: „Eucharistomen“ – wir danken. Wer gläubig ist, wächst das ganze Leben lang tiefer hinein in diese Dankbarkeit. Wir müssen überhaupt nicht, wir sollen auch nicht, nein, wir dürfen Gott danken für dieses heilige Geschenk, das jedes unserer Worte und alle Wünsche übersteigt.

Mir ist im Lauf der Jahre der eucharistische Hymnus „Panis angelicus“ ans Herz gewachsen:

„Panis angelicus

fit panis hominum;

Dat panis coelicus

figuris terminum:

O res mirabilis!

manducat Dominum

pauper, servus et humilis.

Te trina Deitas

unaque poscimus:

Sic nos tu visita,

sicut te colimus;

Per tuas semitas

duc nos quo tendimus,

Ad lucem quam inhabitas.

Amen.“

Auf Deutsch können wir uns dem Text wie folgt annähern:

„Engelsbrot wird zum

Brot der Menschen;

das himmlische Brot

gibt den Gestalten ein Ziel:

O wunderbares Geschehen!

Es isst den Herrn

der arme und demütige Knecht.

Dich, dreieine und eine Göttlichkeit

bitten wir:

Besuche uns,

denn wir verehren dich.

Auf deinen Wegen

führe uns, wohin wir streben,

zu dem Licht, in dem du wohnst.

Amen.“

In vielen Vertonungen klingt die Schönheit dieses Hymnus wider. Eine davon stammt von César Franck (1822-1890), leise, schwebend und glockenklar gesungen am 17. April 2022 im Hochamt in St. Clemens in Hannover. Wenn Sie mögen, lauschen Sie der geistlichen Musik, die auch unser Herz nach droben zu ziehen vermag. Sie werden auch da und dort Kinderstimmen hören, nebenher. Ich lächelte dankbar, als ich das hörte und dachte: Die Kirche ist jung, und sie lebt.

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