Samstag, 4. Mai 2024

Was hat Martin Luther falsch gemacht?

Luther hätte ein Heiliger werden können, aber er wurde ein Häretiker und Schismatiker. Die Reformation ist die große Wunde des Abendlands. Mit ihr endet das Mittelalter. Es beginnt ein neues Zeitalter: die Neuzeit. Das abendländische Christentum liegt in Scherben. Auf der einen Seite steht die katholische Kirche mit 1500 Jahren Tradition und Geschichte. Auf der anderen Seite stehen die Reformatoren, allen voran Luther, mit seiner angeblichen Rückkehr zu frühchristlichen Ursprüngen. Das größte Schisma der Christenheit beschäftigt uns bis heute.

Dabei hätte Vieles anders kommen können. Luther hat nicht als Häretiker, Antisemit und Vorbild für Deutschnationalismus begonnen. Der Reformator begann als armer Mönch, als Augustiner-Eremit und ist dann falsch abgebogen. Luthers Leben und seine falschen Entscheidungen stehen symbolisch für das Leben von Millionen Christen.

Nichts Menschliches war Luther fremd, deshalb kann man sich sehr gut mit ihm identifizieren. Man kann sein Leben und Leiden kurz nachzeichnen und dann schauen, was er hätte anders machen können, wie er hätte katholisch bleiben können und wie er wirklich die Gnade Gottes hätte finden können.

Martin Luther (1483-1546) wurde in eine fromme Zeit geboren. Religion was das Thema in Kirche und Gesellschaft: „Komme ich in die Hölle?“, „Geht bald die Welt unter?“ „Kann ich noch gerettet werden?“ … Gleichzeitig gab es eine massive Korruption in Politik und Klerus. Die Renaissance hatte die Antike wiederentdeckt und begann sich von der christlichen Gotik zu distanzieren. Der Mensch mit Sinnlichkeit und Gelüsten rückte mehr in den Vordergrund.

In dieser Zeit saß Luther in seiner Mönchszelle und betete. Er versuchte immer wieder, ein Leben der christlichen Tugend zu führen, aber er scheiterte und scheiterte und scheiterte. Er bekam seine Begierlichkeiten nicht in den Griff. Damit war er aber keine Ausnahme. Es gab damals Bordelle für Mönche. Auf dem Konzil von Konstanz 1415 gab es Prostituierte für Kardinäle. Man schätzt die Gesamtzahl der Prostituierten im Umfeld des Konzils auf 700.

Es ist nicht neu, dass der Mensch sündigt, es ist nicht neu, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Päpste ihren Gelübden untreu werden. Die Schwäche des Menschen, vor allem bei fleischlichen Sünden ist eine uralte Tatsache. Diese Sünden werden klassischerweise der Schwäche zugeordnet. Dennoch gab es an der Schwere dieser Sünden kaum Zweifel. Alfons von Liguori, der Patron der Moraltheologen, war hier besonders klar.

Zurück zu Luther. Er schaffte es nicht, seinen Gelübden treu zu bleiben. Neben der Begierlichkeit merkte er auch, dass sich andere Laster regten. Er erlebte seine Verdorbenheit. Er merkte, dass er Sünder war. Oft mag er gesagt haben: „Ich schaffe es nicht.“ Dennoch stand er am nächsten Morgen wieder auf und versuchte es aufs Neue und scheiterte wieder. Jahre des Kämpfens und Scheiterns liegen hinter ihm. Wir können uns vielleicht kaum vorstellen, wie sehr Luther gelitten haben muss.

Die Wende zur Häresie im Leben Luthers muss zwischen 1511-1518 stattgefunden haben. Sie bestand in einer angeblichen „Befreiung“ von seinem Leiden, im so genannten „Turmerlebnis“. Luther laß die Worte aus Römer 1,17: „Der Gerechte wird aus Glauben leben“. Plötzlich fühlte er sich befreit und erlöst. Luther meinte, es komme nicht auf die Werke an, sondern allein auf den Glauben. Luther meinte, Gott nehme ihn an, wenn er nur glaube. Ob er sündige oder nicht, spiele keine Rolle. Er sagte Sätze wie: „Wenn du unsere Werke allein betrachtest, sind sie Sünde, aber vertraue, dass sie in Christus Gott gefallen. Darum, ob du sündigst oder nicht, stütze dich nur immer fest auf Christus.“

Die Gnade besteht nach Luther nur darin, dass Gott bei der Sünde wegsieht. Luther spaltet den Menschen auf in zwei gegensätzliche Teile: in einen der glaubt und einen, der handelt. Glaube und Taten haben nichts miteinander zu tun. Die Gnade besteht nach Luther nicht darin, dass wir heilig werden und frei von der Sünde. Die Natur des Menschen ist nach Luther immer ganz verdorben. Die Taufe rechnet die Schuld und Sünde nicht an, aber es gibt keine „heiligmachende oder vergöttlichende Gnade.“ Diese Häresie Luthers haben Calvin und andere Reformatoren noch radikalisiert. Die Häresie beraubt den Menschen der Seligkeit. Sie macht wirkliche Umkehr und Freiheit von Sünde und Schuld unmöglich. Sie macht uns alle zu ewigen Sündern, die Gott nicht heilen kann.

Luther leugnete daher auch die Willensfreiheit und sah den Menschen als vom Teufel oder von Gott beherrscht. Die neue Lehre Luthers führte nun dazu, dass er alles, was er vorher tat, um Gott zu gefallen, fallen lässt. Er brach seine Gelübde, heiratete eine entlaufene Nonne und ergab sich den Sinnlichkeiten. Er starb als wirrer, dicker alter Mann, dessen Polemik so sehr zunahm, dass man ihn mehr und mehr durch Melanchthon ersetzt.

Luthers Fehler war, dass er den Kampf nicht bis zu Ende kämpfen wollte, sondern einen billigen Ausweg suchte und vor dem Kreuz Christi floh. Das Leiden ist nicht schlecht an sich, wenn man es richtig trägt. Pater Pio sagte: „Das Leiden kommt von Gott und führt zum Paradies.“ Luther hätte noch 100-mal fallen können und immer wieder die Barmherzigkeit Gottes in der Beichte suchen können. Luther hatte Recht, dass wir uns nicht selbst erlösen. Er hatte aber Unrecht, darin, dass Gott uns nicht wirklich reinigen und heilen kann. Wenn Gott uns befreit, schaut er nicht einfach weg bei der Sünde, er befreit uns von der Herrschaft der Sünde und richtet uns neu aus.

Luther macht den Weg zur Heiligkeit unmöglich. Bei Luther schaut Gott nur weg. Aber es gibt einen Lohn für Kämpfe und Leiden, den Siegerkranz der Seligkeit. Franz von Assisi, der heilige Dominikus, Franz Xaver, Teresa von Ávila, Pater Pio, Katharina von Siena … Sie und viele mehr haben diesen Siegerkranz gewonnen. Sie haben sich nicht ihren Schwächen ergeben. Sie sind umgekehrt. Aus dieser Demut kann Gott Heilige machen.

1 Kommentar

  1. Also zu aller erst wissen wir ja nur was über Luther berichtet wird. 🤔 Und im Laufe der 500 Jahren wurde sicherlich einiges hinzugedichtet um ihn entweder ins Gute oder Schlechte Licht zu Rücken.
    Jeder Machthaber und jede Institution nennt Ihre Fakten. Daher kann man natürlich nur begrenzt über ihn Urteilen.

    Aber schauen wir auf die „Früchte“.
    Sicherlich hat er viele Gute Dinge gemeint. So z.B. das Kritisieren des Ablasshandels oder die Geldgier einiger der Kirche.
    Für mich ein Ding was an sich sehr christlich ist.

    Denn die wahren Schätze der Kirche sind nicht Prinkvolle Kirchen sondern ein Leben mit Gott und Gute Werke 😇 z.b. Armen Helfen, Friedfertigkeit, demut

    In wie weit er der Erste war der Die Bibel übersetzt hat und für die Masse zugänglich gemacht hat ist so weit Ich weiß unter Historikern bis heute umstritten.🤔
    Falls er es aber wirklich gemacht hat fände Ich es toll. Ich meine Ich bin dankbar das Ich regelmäßig Bibel lesen darf.📓
    Nur finde ich es seltsam von ihm das er die Bibel einfach um mehrere Bücher kürzt 🤔
    Das ist schon heftig.

    Soweit Ich mich erinnern kann hat er sich immer wieder gegen die darauf folgenden Glaubenskonflikte eingemischt und für gewaltlose Konfliktlösung eingetreten.
    Das ist eine Sache die zu unterstützen ist. Ich meine Krieg und Gewalt haben mit Jesus und Nächstenliebe nichts zu tun 🕊

    Dennoch hat er bewusst manchmal gespalten und aufeinander gehetzt. Das hätte er definitiv nicht tun dürfen.
    Spätestens dann war die Spaltung der Katholischen Kirche und die Spaltung im Abendland besiegelt. 🤔🤨

    Nun zu seinen Dogmas und Lehren 🤔
    Ich glaube das einfach nicht was er sagt. Insgeheim wollte er es glauben also rückte er die Bibelzitate inmer so zusammen das es in sein Weltbild passte.
    Da wird dann die Stelle Johannes 3:16 oder der ganze Römer und Galaterbrief einfach benutzt und aus dem Kontext gerissen. Ich würde eher sagen die Bibelstellen werden missbraucht um die eigene Ideologie zu verbreiten.
    Man nehme ein paar Bibel stellen und schnell hat man: Solo scriptura, solo gratia , solo christi usw.

    Martin Luther ist natürlich der einzige der alles Deuten kann. So sehr sogar das man Teile der Bibel kürzt und sie Apokyphen nennt.
    Oder große Teile der Heiligen Schrift einfach Komplett ignoriert. 😬

    Auch seine anderen Thesen die er aufstellt mit Werke und Glauben, Schlechtigkeit des Menschen, Errettende Gnade USW.
    Die kann und möchte Ich nicht glauben. Weil sie weder Biblisch sind noch mit meinem Gewissen vereinbar 😔

    Das ist für mich dann ein absolutes NoGo. Es grenzt an Gotteslästerung. 😒

    Ein Leben ohne Gute Werke ist nichts 😉 Das sagt schon Jakobus und natürlich unser Herr Jesus im Matthäus Evangelium.
    Glauben und Werke gehören zusammen.

    Stellt euch mal vor ihr wärt auf der Straße und seht einen Mann der Umkippt.
    Ihr schreit nach einem Arzt. Plötzlich meldet sich einer und sagt , dass er Arzt ist.
    Anstatt zu helfen geht er aber weiter und sagt: Das Wissen allein Rettet. Ich habe es nicht nötig ihn zu verarzten 🤔
    Das würde nix bringen. Er muss schon handeln und helfen. 💝

    Gott hilft uns ja bei den guten Werken 💝
    Und was Böse taten Angeht ist es genauso. Wir alle sündigen.
    Aber Gott ist barmherzig und vergibt wenn wir es wirklich ernst meinen. 🤔 Schuld bekennen und nicht mehr sündigen.

    Ein Leben in Gottes Licht und mit einer Lebendigen Beziehung zu Gott macht aber Jesus immer groß. Ja wir werden regelrecht wiedergeboren und leben ein Heiliges Leben 💞

    Trotz der umstrittenen Wirken von Luther. Wir sollten andere Gläubige respektieren und in Liebe begegnen. Z.b Evangelische und Evangelikale usw. 👪👨‍👩‍👦👨‍👩‍👧👨‍👩‍👧‍👦👨‍👩‍👦‍👦👨‍👩‍👧‍👧💏💑
    Allerdings glauben tue Ich ihm nicht.

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