Sonntag, 3. November 2024

Die Geheimnisse des Rosenkranzes: Zum Mitbeten, Vertiefen, Meditieren

Als Anregung und Vertiefung veröffentlicht CNA – mit freundlicher Genehmigung von Msgr. Dr. Florian Kolfhaus – dazu in Auszügen seine Betrachtung zu den Rosenkranzgeheimnissen aus dem Buch: „Der Rosenkranz – Theologie auf Knien“, erschienen im Dominus-Verlag, Augsburg.

Die freudenreichen Geheimnisse

Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast

So wie also Eva durch ihren Ungehorsam zur Todesursache ihrer selbst und des ganzen Menschengeschlechtes wurde, so wurde Maria, gleichfalls durch ihren Gehorsam, Ursache des Heiles für sich selbst und das ganze Menschengeschlecht. (hl. Irenäus von Lyon)

„Fiat lux. – Es werde Licht“ (Gen 1, 3) – Das ist das erste Wort, das Gott ins Nichts hinein spricht, um das Wer der Schöpfung zu beginnen. Zehnmal spricht der Herr „fiat“, um Raum und Zeit, Himmel und Erde, Engel und Menschen, Pflanzen und Tiere ins Dasein zu rufen. Sein Wort stiftet die sichtbare und unsichtbare Wirklichkeit. Er tut dies aus reiner, überfließender Liebe, da doch keines seiner Geschöpfe seine Seligkeit und Größe mehren kann, sie aber Anteil erhalten sollen – je auf ihre Weise – an seiner Herrlichkeit.

Maria, die unter dem Kreuz zur Mutter aller geworden ist, die den Namen Christi tragen, hört nicht auf, das große Wort von Nazareth zu sprechen, wenn wir sie in unseren Nöten anrufen. Sie ist die „bittende Allmacht“, die das Herz eines Gottes zu rühren weiß, der als Kind unter dem ihren heranwuchs. Spricht sie „Fiat“ – „Es geschehe“, so wird es. Bittet sie, so gehorcht ihr der Himmel. „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Lk 2, 37) hat der Engel gesagt. „Bei Maria ist kein Ding unmöglich!“ So  können wir voll Vertrauen sagen. Wie dürften wir das nicht von der Frau bekennen, die durch ein einziges Wort der Welt den Erlöser gebracht hat?

Jesus, den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast

„Diese Bundeslade, vor der König David tanzte, entspricht sie nicht der heiligen Jungfrau Maria? Die Bundeslade beinhaltete die steinernen Gesetzestafeln. Diese verwahrte das Gesetz, jene das Evangelium; diese die Stimme Gottes, jene das lebendige Wort. Die Bundeslade glänzte innen und aussen von prächtigem Gold. Maria glänzte innen und außen vom Licht der Jungfräulichkeit. Das Gold der Bundeslade stammte von diese Welt, jenes von Maria kam vom Himmel. (Hl. Maxim von Trier)

Maria weiß, dass ihre Verwandte in den letzten Monaten vor der Geburt des lang ersehnten Sohnes Hilfe braucht. Sie eilt (Lk 1, 39) – so heißt es in der Schrift – durch das Gebirge, um Elisabeth beizustehen. Wo immer Not und Gefahr herrschen, wo Leid und Schwierigkeiten drücken, zögert die selige Jungfrau nicht, dem Bedrängten beizustehen. Sie ist die „immerwährende Hilfe“ aller, die sie brauchen.

Er, den die Himmel nicht fassen können, ruht im Schoß Mariens. Sie ist die lebendige Monstranz, die Christus trägt – noch immer. Der als kleines Kind von ihr zu Johannes, seinem Freund und Vorläufer, gebracht werden wollte, will durch sie zu mir kommen. Immer ist sie der Weg, auf dem er kommt: in diese Welt, in dieses Haus, in meine Seele. Und immer ist sie es, durch die ich auch ihm begegne und mein Herz vor Freude zu hüpfen beginnt: wie David vor der Bundeslade und Johannes vor Maria. Ihr Bild spiegelt jeder Tabernakel, vor dem das Ewige Licht brennt, wider: Hier ist Gott.

Jesus, den du, o Jungfrau, in Bethlehem geboren hast

„Fürchte nicht, dass du die heilige Jungfrau zu sehr lieben könntest. Niemals wirst du sie genug lieben können. Ausserdem wäre Jesus sehr froh darüber, denn sie ist seine Mutter.“ (Hl. Theresia vom Kinde Jesu)

Endlich ist es soweit. Die lange Reise ist zu Ende. Nicht nur jene des jungen Paares aus Nazareth, das wegen des römischen Zensus in die Stadt Davids kommen musste, sondern jene ganz Israels, das durch die Jahrhunderte dem entgegenwanderte, der nun in einem Stall zur Welt kommt. Jetzt, da Heiden feststellen, wie groß das Volk der Juden ist, findet es seine wahre Größe in seinem edelsten Spross. Endlich wird der geboren, den Abraham erwartete, den Moses vorhersagte, den die Propheten ankündigten und den jeder Fromme zu schauen hoffte. Die Zeit ist erfüllt. Der Messias ist da. Der Ewige tritt ein in die Geschichte, der Unsichtbare thront nicht mehr verborgen im Allerheiligsten des Tempels, sondern liegt als kleines Kind in der Krippe, wo ihn nicht Priester und Leviten, sondern Engel und Hirten anbeten.

Maria ist die Pforte, durch die Jesus in unsere Welt treten wollte. Ohne Schmerzen hat sie den geboren, der gekommen ist, um jeden Schmerz auf sich zu nehmen und den alten Fluch der Stammeltern zu brechen (Gen 3, 16). Die neue Eva hat Jesus in keuscher Jungfräulichkeit empfangen, ohne Verletzung und ohne Mühe entbunden und ohne Tod im Himmel wiedergesehen. Mit der Geburt des neuen Adam beginnt die neue Schöpfung, die in Maria bereits herrlich aufstrahlt.

Die Schmerzen und Schreie einer Schwangeren (vgl. Offb 12, 2) kamen nicht in Bethlehem über sie, sondern unter dem Kreuz; nicht bei der Geburt ihres einzigen Sohnes – sondern bei meiner. Jesu Eintritt in diese Welt kostete sie keine Träne, doch wegen meiner geistlichen Geburt für den Himmel, hat sie unzählige vergossen. Der Herr will, dass ich sie liebe, wie er sie liebt, denn uns beide hat sie geboren. Als gute Mutter will Maria die vielen, die so leidvoll ihre Kinder geworden sind, im „Haus des Brotes“ versammeln, damit sie dort ihre „große Freude“ finden, Jesus, den König in der Krippe.

Jesus, den du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast

„Adam und Eva haben die Welt um einen Apfel verkauft. Mein Sohn und ich haben die Welt gleichsam mit einem Herzen erlöst.“ (hl. Brigitta von Schweden)

Am 40. Tag nach der Geburt bringt Maria ihren Sohn – wie es das Gesetz des Moses vorschreibt – in den Tempel. Er, der als Säugling in den Armen der Jungfrau ruht, ist es, der am Sinai gesprochen hat. Jetzt aber kommt er – als ein Glied des auserwählten Volkes – um vollkommen zu erfüllen, was Israel aufgetragen ist. „Geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt“ (Gal 4, 4) beginnt der Herr seine irdische Mission im Jerusalemer Heiligtum „damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und wir die Sohnschaft erlangen“ (Gal 4, 4). Nicht er wird als Erstgeborener freigekauft, sondern wir.

Nicht das Opfer von Tieren macht uns zu Kindern Gottes, sondern die Hingabe jener beiden,  deren Unschuld und Reinheit die zwei jungen Tauben (vgl. Lk 2, 24), die Gabe der Armen (vgl. Lev 12, 8), versinnbildlichen. Was Jesus kommt auf den Armen seiner Mutter in den Tempel, nicht um irgendein Opfer darzubringen, sondern sich selbst. Er ist das Lamm, das die Mutter zum Altar trägt. Was hier im Tempel unter dem Schleier des kultischen Gesetzes geschieht, wird an jenem Tag offenbar werden, an dem eben dieser Vorhang mitten entzwei reißen wird (vgl. Mt 27, 51). Dann wird sich Jesus als der wahre Sohn Abrahams zeigen, bei dessen Opfer der Mutter kein Engel zu Hilfen eilen wird, um sein Leben zu retten (vgl. Gen 22, 11-12). Dann wird der Sohn uns zu Söhnen machen.

Jesus hat keinen leiblichen Vater. Sein Fleisch ist das Fleisch Mariens. Sein Gesicht trägt ihre Züge. Der, den sie im Tempel aufopfert, ähnelt mehr als jedes andere menschliche Kind seiner Mutter. Die „Opfergabe des Leibes Jesu Christi“ (Hebr 10, 10), durch die wir gerettet sind, gehört Maria. Sie schenkt Jesus, ihr „Fleisch und Blut“, damit ich ihm ähnlich werde, damit auch ich ihr Kind bin. So spiegelt sich in den vielen Gesichtern der Brüder und Schwestern Jesu, die am Kreuz zu Gottes Familie geworden sind, immer auch das Bild Mariens, das liebevolle Antlitz der Mutter.

Jesus, den du, o Jungfrau im Tempel wiedergefunden hast

„Ich nehme mir vor, in mir den festen Willen zu bewahren, daran zu arbeiten ganz in Maria umgewandelt zu werden, mit dem Ziel eine andere lebendige und wirksame Maria zu werden. Ich nehme mir in sie und durch sie meine Gedanken, meine Wünsche, meine Worte, meine Taten, meine Gebete, meine Leiden, mein ganzes Leben und meinen Tod umzuwandeln“ (Sel. Charles de Foucauld).

Er ist nicht da. Voll Sorgen suchen Maria und Josef den Sohn, das sie in der Gruppe der Pilger nicht finden können. Erst am dritten Tag entdecken sie ihn im Tempel wieder. Als die Mutter das Kind voll Freude in die Arme schließt und ihn nicht mehr loslassen möchte, zeichnet sich bereits jene glückliche Stunde ab, in der der Herr sie als Erste nach seiner Auferstehung suchen wird, um ihr zu zeigen, dass der verloren Gegebene lebt. Dann wird sie sich erinnern was er ihr im Tempel gesagt hat: „Wusstet ihr nicht, das ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“ (Lk 2, 49). Und sie wird ihn wiederum für eine Weile loslassen, damit er heimgeht in das Eigentum dessen, der ihn gesandt hat.

Maria findet den verlorenen Sohn. Sie wird auch mich suchen, wenn ich andere Wege gehe und mich verirre, und mich heimzuholen in ihr Haus. Der kleine Jesu wird an der Hand Mariens zum Mann heranwachsen. Auch er wird von ihr lernen, um an „Weisheit zuzunehmen“ (Lk 2, 52). Er, der die Schriftgelehrten im Tempel belehren konnte, will doch als Mensch in die Schule seiner Mutter gehen. Er lernt von Maria. In Nazareth wird Jesus ganz marianisch. Wenn Er, der Allwissende, zu Füssen Mariens sitzt, um ihr zu lauschen, wie könnte ich diesem Beispiel nicht folgen? Wenn sie in meinem Herzen spricht, wird er seine Stimme vernehmen lassen: „Endlich weißt du, dass du im Haus Deiner Mutter bist!“.

Die lichtreichen Geheimnisse

Jesus, der von Johannes getauft worden ist

„Man kann sagen, dass alle Heiligen das Werk der allerseligsten Jungfrau sind und deren besondere Verehrung für sie das Kennzeichen, das sie alle gemeinsam haben“ (hl. Maximilian Kolbe)

In Scharen ziehen die Menschen zum Jordan, um von Johannes die Bußtaufe zu empfangen. Zöllner und Ehebrecher, Huren und Diebe, gewalttätige Soldaten und eitle Kaufleute sammeln sich um ihn, um endlich Verzeihung ihrer Sünden zu erlangen. Unter ihnen steht einer, der vollkommen unschuldig ist, sich aber nicht scheut, „Freund der Sünder“ (Mt 11, 19) genannt und „unter die Verbrecher gezählt“ (Mk 15, 28) zu werden. Er, der keine Vergebung für sich zu erbitten braucht, findet sich in ihren Reihen, um für sie das Heil zu erlangen. Er fürchtet nicht um seinen guten Ruf und sein untadeliges Ansehen. So wie er in den Wassern des Jordan eintaucht, geht er jetzt in der Masse der Verlorenen unter. Er, der keine Sünde kannte, ist für uns zur Sünde geworden (2 Kor 5, 21).

Jesus und Maria sind die beiden einzigen Menschen, die der Taufe nicht bedürfen. Das Lamm und die Taube kennen keine Sünde, von der sie gereinigt werden müssten, aber gerade deshalb sind sie es, die das Heil der Welt bringen und Sündern zu Heiligen machen. Beide sind in den brausenden Fluten Golgothas untergegangen, damit ich auferstehe und lebe. Den Kelch, den die Apostel nicht trinken konnten (vgl. Mk 10, 38), hat Maria aus der Hand ihres Sohnes entgegengenommen, und die Taufe, vor der die Jünger geflohen sind, hat sie unter dem Kreuz empfangen, als Blut und Wasser aus der Seite Jesu geflossen sind. Das alles für mich. Das alles, damit sie mich heilig macht.

Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat

„Man bittet Gott um viele Dinge und erhält sie nicht. Man bittet Maria um viel und man erhält es. Warum ist das so? Nicht weil Maria mächtiger ist als Gott aber Gott will dadurch seine Mutter ehren.“ (Hl. Alfons Maria von Liguori)

Jesus wirkt sein erstes Wunder. Er verwandelt Wasser in Wein. Drei Jahre später wird sein letztes Wunder auf Erden geschehen, wenn er Wein zu Blut wandelt. Beide Male geschieht es auf einer Hochzeit. In Kana ist er Gast, im Abendmahlssaal lädt er selbst an seinen Tisch. Jetzt feiert er den Ehebund eines Freundes, dann aber schließt er ihn mit seiner Kirche. Er ist das Lamm, das Hochzeit hält, und sich mit seiner Braut vereint, wenn sie aus dem Kelch trinkt, den der Herr ihr reicht. Es ist der Neue und Ewige Bund, den der göttliche Bräutigam schließen will, mit dem Trank seines eigenen Blutes. Das ist der wahrhaft köstliche Wein den der Herr bis zum Ende seines Lebens zurückhält (vgl. Joh 2, 10), bevor er ihn an seine Jünger austeilt.

„Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2, 5). Das ist das letzte Wort, das uns die Heilige Schrift von Maria berichtet. Sie sagt es, um Jesu erstes Wunder vorzubereiten. Wenn sein letztes geschieht, wird er dieses Wort wiederholen, um seinen Aposteln aufzutragen, immer wieder Wein in sein Blut zu verwandeln: „Tut dies!“ (Lk 22, 19).  Mariens Auftrag reicht weit über die Hochzeit von Kana hinaus. Er, der Wasser in Wein und Brot in sein Fleisch wandelt, der kann auch mein Leben verwandeln und seinem ähnlich machen. Hilf mir, „bittende Allmacht“, dass ich tue, was er sagt, damit dies Wunder an mir geschehe.

Jesus, der uns das Reich Gottes verkündigt hat

„Ich weiss, wen ich nach Gott lieben muss: es ist meine Mutter, es ist Eure Mutter, es ist die Mutter aller Menschen. Wenn Ihr wüsstet, wie lieblich und schön die Madonna ist. Sie ist es, durch die wir Jesus haben. Sie ist es, durch die wir Gnaden empfangen. Was würde nur ohne diese gute Mutter aus uns Armen werden?“ (hl. Josef Benedikt Cottolengo)

Jesus ist König. Er ist in diese Welt gekommen, um seine Herrschaft zu errichten. Er hat die Kirche gegründet, damit sich sein unsichtbares Reich der Gnade, das in den Herzen der Menschen wächst, sichtbar darstelle und ausbreite. Wo immer die eine Kirche ist, die Christus auf Petrus gründen wollte, da findet sich die göttliche Wahrheit, die der Herr den Aposteln anvertraute, damit sie das Heil verkündigen; da sind all die Mittel, die Heiligkeit schenken und so das Reich Gottes in den Seelen erschaffen und festigen. Jesus ist der neue Moses, der das Gesetz der Gnade nicht mehr auf steinerne Tafeln schreibt, sondern in Herzen aus Fleisch und Blut. Er schafft ein neues Volk, das er durch die Wüste dieser Erde, in das Gelobte Land führt. Seine Jünger sollen den Himmel erobern und das Reich in Besitz nehmen, das jetzt schon angebrochen ist, aber noch auf seine Vollendung wartet.

Jesus ist der Herr. Seine Krone glänzt jedoch nicht in Gold und Edelsteinen, sondern ist aus Dornen geflochten. Er trägt nicht den Purpur der Cäsaren, sondern das Spottkleid heidnischer Soldaten. Sein Thron ist das Kreuz. Dort wird er seiner verstreute Gefolgschaft nur noch sieben Worte hinterlassen können, ehe sein Herz bricht. Vor seinem Tod auf Golgotha bezeugt er aber mit sieben Zeichen, dass er der Messias ist, mit dessen Kommen, das neue Reich Davids anbricht. Er ist Gottes Sohnes, der Wunder wirkt und Sünden vergibt. Er ist gekommen, den Verlorenen Verzeihung zu bringen. Was er auf machtvolle Weise an den leidenden Leibern einiger Kranken tut, das wirkt er als göttlicher Arzt in den Seelen aller, die ihn um Erbarmen bitten. Sünder, Besessene und Kranke bilden den Hofstaat dieses Königs, der ihnen Heilung schenkt, um mit ihnen seinen Reich zu bevölkern.

Die Thronrede, die der ans Holz genagelte Herr auf jenem Felsen vor der Stadt nicht mehr halten kann, richtet er auf einem anderen Berg an sein erwähltes Volk, das das Erbe der Stämme Israels antreten soll. Umgeben von den Jüngern, aus denen er Zwölf erwählen wird, preist Jesus die selig, die ihr Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen (vgl. Mt 5, 1). Was seine Worte sagen, zeigen drei Jahre später die blutigen Spuren an seinem Leib (vgl. Mt 5, 3-10):

Selig, die Armen, sagt der nackte König am Kreuz!

Selig die Trauernden, spricht der vor Schmerzen weinende Herr!

Selig, die keine Gewalt anwenden, lehrt der Allmächtige, der ohnmächtig am Pfahl hängt.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, stottert mit ausgebrannter Kehle der unschuldig Verurteilte.

Selig die Barmherzigen, bekennt der, der seinen Henkern vergibt, weil sie nicht wissen, was sie tun.

Selig, die ein reines Herz haben, verkündet der Erlöser, aus dessen Seite Blut und Wasser strömen, um damit jede Sünde abzuwaschen.

Selig, die Frieden stiften, bezeugt der Heiland der Welt, dessen Tod Himmel und Erde versöhnt hat (vgl. Kol 1, 20).

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, belehrt der Meister seine Schüler, denen das gleiche Los beschieden ist, wie ihrem Herrn auf Golgotha.

Das ist die Verfassung des Reiches, das Christus mit seinem Kreuz gestiftet hat. Das ist das Gesetz des Neuen Bundes.

Maria ist Königin im Reiche Gottes; nicht nur, weil sie den geboren hat, „der herrschen muss“ (vgl. 1 Kor 15, 25), sondern weil sie die wahrhaft Selige ist, die wie kein anderer erfüllt hat, was der Herr von seinen Jüngern erwartet. Sie musste als Einzige nicht die Bergpredigt ihres Sohnes hören, doch auf der Schädelhöhe durfte sie nicht fehlen. Als der Dornenkönig im Purpur seines Blutes die alte Schlange niederringt und seine Herrschaft antritt, steht sie an seiner Seite. In dieser Stunde wird sie unser aller Mutter. So hat sie Anteil am Sieg des Königs. Wenn wir ihn bitten „Dein Reich komme“ (Mt 6,10), so wollen wir in gleicher Weise, das das ihre anbricht.

Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist

„Noch bevor er von ihr geboren wurde, hat er sie gekannt und vorherbestimmt, noch bevor er sie als Gott erschaffen hat, kannte er die Mutter, aus der er als Mensch Geschöpf wurde“ (Hl. Augustinus)

Petrus, Johannes und Jakobus, die drei Apostel, die am Ölberg die Angst Jesu sehen werden, sollen jetzt die Herrlichkeit des Sohnes schauen. Der „Fels“ (vgl. Mt 16, 18) darf mit einigen Augen erblicken, was er wenige Tage zuvor in der Kraft des Geistes bekannt hat: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16, 16) Und die „Donnersöhne“ (Mk 3, 17), die zur Rechten und zur Linken des Meister sitzen wollen (Mt 20, 21), stehen nun an seiner Seite, da er seine Herrlichkeit offenbart. Auf dem Tabor werden Glaube und Sehnsucht, Hoffnung und Erwartung der Jünger für einen Moment im Schauen erfüllt, um in der jungen Kirche zum felsenfesten Grund des Bekenntnisses und zum donnernden Zeugnis der Wahrheit zu werden. Auf jenem Berg, von dem aus man in der Ferne das Dorf Nazareth sieht, offenbart sich das Kind Mariens als Sohn des ewigen Vaters.

Wahrscheinlich hat Maria vom Fenster ihres Hauses in Nazareth das Leuchten auf dem Tabor nicht gesehen. Sie musste nicht dabeisein, als ihr Sohn den drei Aposteln offenbart, Gottes Sohn zu sein, der in diese Welt gekommen ist, um die Menschheit zu erlösen. Die Jungfrau kennt den Vater ihres Kindes. Sie weiß, dass der, der neun Monate in ihrem Schoß geborgen war, der Eingeborene des Allmächtigen ist, der in ewiger Liebe, die weder Anfang noch Ende kennt, bei ihm ruht. Der, den die Stimme aus der Wolke als den „geliebten Sohn“ (Mt 17, 5) bekennt, ist der ihre. Sie braucht dieses Wort nicht aus der Höhe zu hören, weil sie es unablässig in ihrem herzen vernimmt.

Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat

„Der anbetungswürdige Erlöser hat sich nur einmal dem Vater auf dem Altar des Kreuzes geopfert, aber seine heilige Mutter hat ihn zehntausendmal dargebracht auf dem Altar ihres Herzens. Dieses Herz war wie ein Priester, der ihn geopfert und sich selbst mit ihm dargebracht hat. Und so kann man sagen, dass dieses wunderbare Herz in diesem Opfer das Amt des Priesters ausgeübt hat und zugleich Opfergabe und Altar war. Oh! Wie viel Ehre schuldet man diesem heiligen Priester, wie viel Ehrfurcht diesem kostbaren Opfer, wie viel Verehrung diesem heiligen Altar“ (hl. Johannes Eudes).

Jesus schickt die Jünger voraus, um das letzte Mahl vorzubereiten. In geheimnisvoller Weise deutet er ihnen den Ort an, um ihn vor Judas, der ihn verraten sollte, zu verbergen. Niemand darf das, was da geschehen soll stören. Die Stunde des Gottessohnes, auf die sein ganzes Leben zulief, bricht endlich an. Die Apostel sollen einem Mann mit einem Wasserkrug nachgehen (vgl. Lk 22, 10), bevor sie dem zum Festsaal folgen, der ihnen dort den Trank des Lebens gibt.  Mit Bedacht wählt Jesus einen großen Raum aus, der mit Polstern ausgestattet ist (vgl. 22, 12). An diesem Abend, an dem er den kostbaren Kelch des Paschageschirrs benutzen wird, duldet der Reichtum, den Jesus austeilen wird, weder Bescheidenheit noch Sparsamkeit, weder herbe Kargheit noch nüchternes Gehabe. Für dieses letzte Fest, das doch ewig dauern wird, leert der Herr die Kasse der Jünger. Das Opfer von Kalvaria, das in der Herrlichkeit des Himmels gefeiert werden wird, darf in seiner geheimnisvollen Vorwegnahme am Gründonnerstag nicht die Gestalt eines Mahls armer Leute tragen.

Maria ist nicht im Abendmahlssaal. Sie empfängt nicht mit den Aposteln die Priesterweihe, denn kraft ihrer Gottesmutterschaft darf sie sagen, was der Priester nur in den heiligsten Momenten seines Dienstes aussprechen kann: „Das ist mein Leib“. Jesus ist ihr Fleisch und Blut. Und weil sie als Mutter und Mittlerin nicht aufhört, der Welt Christus zu schenken, ist sie immer dabei, wenn  jene Worte des Abendmahlssaals ihn wahrhaft gegenwärtig werden lassen. Durch sie kommt er auf unsere Erde, durch sie finden wir zu ihm. Das große Sakrament des Leibes und Blutes Christi schenkt uns daher auch die geistliche Nähe der Mutter, die immer bei ihrem Sohne ist.  

Die schmerzreichen Geheimnisse

Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

„Du littest wie dein Sohn, nur mit dem Unterschied, dass bei ihm die Wunden über den Körper verteilt waren, bei dir aber im Herzen gebündelt“ (hl. Bernhard von Clairvaux)

Es begann in einem Garten: Gott hat den Menschen geschaffen und ihn zur Krone seiner Schöpfung gemacht. Es war alles gut, bis Adam das einzige Gebot brach, das der Herr ihm gegeben hatte: „Von allen Früchten der Bäume im Garten dürft ihr essen, nur von dem Baum, der in der Mitte des Gartens steht dürft ihr nicht essen, sonst werdet ihr sterben.“ (vgl. Gen 3, 3). Mit dieser Tat stürzt die gesamte Menschheit in ihr Unglück, denn „durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten“ (Röm 5, 12).

Maria, die Jesus wie kein anderer hätte trösten können, ist nicht im Garten. Und doch denkt der Herr in diesem Moment der Entscheidung auch an sie. Sie ist die „neue Eva“ an seiner Seite, die – als der Engel zu ihr kam – ihr „Fiat“ – „Mir geschehe, wie Du es gesagt hast“ gesprochen hat. Sie wird dieses Wort auch in den furchtbaren Stunden, die schon bald anbrechen werden, nicht zurücknehmen. Wie gerne würde sie ihm all das Leid abnehmen! Was er an Leib und Seele erduldet – Angst, Schmerz und Tod – das alles erträgt sie in ihrem Herzen. Als nun zu Jesus ein Engel kommt, um ihm neue Kraft zu geben (Lk 22, 43) – war es vielleicht sogar jener himmlische Bote von Nazareth? – wiederholt der Herr das Wort seiner Mutter : „Fiat!“ – „Es soll geschehen!“.

Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

„Durch das Blut, das von Maria kommt, ist die Welt erlöst worden. Ohne Maria gäbe es kein Paradies. Ohne Maria gäbe es für mich Gott nicht. Ohne Maria gäbe es nicht den herrlichen Himmel, denn so viele Plätze wären leer geblieben“ (hl. Maria Magdalena de’ Pazzi).

Pilatus weiß, dass Jesus unschuldig ist, aber er wagt es nicht, ihn freizulassen. Als er befiehlt, Jesus zu geißeln, hofft er so, den Blutdurst der Menge zu stillen, die eine Verurteilung zum Tode fordert. Die Feigheit des Statthalters, die in falschen Kompromissen eine Lösung sucht, bringt den Herrn nicht nur ans Kreuz; sie lässt ihn noch vor Beginn der eigentlichen Hinrichtung Unsägliches erleiden. Eben noch hatte Jesus dem Statthalter gesagt, dass er „in die Welt gekommen sei, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen“ (Joh 18, 37). Der römische Staatsbeamte aber stellt sich gegen diese Wahrheit und mit ihm all die vielen, die meinen, eine „kleines Übel“ könne ein größeres verhindern oder eine „geringe Ungerechtigkeit“ eine schlimmere vermeiden. Wie oft tarnt sich seit den Tagen des Pilatus die Furcht vor der öffentlichen Meinung als Diplomatie und Kompromissbereitschaft?

Die Jungfrau Maria, die mit dem ganzen Volk auf die Verkündigung des Urteils wartet, hört von Ferne die Schreie ihres Sohnes, der sich unter furchtbaren Schmerzen krümmt. Sie weiß, was sie mit ihm machen. Sie kann ihn nicht losreißen und aus der Hand seiner Peiniger befreien. Jeder Hieb, der Jesus trifft, zerreißt ihr Herz. Und doch kennt sie das größere Geheimnis, das sich in all diesem Leid verbirgt, und dem sie um unserer Rettung willen zustimmt. Sie weiß, vielleicht als Einzige in dieser Stunde, dass die Schmerzensschreie ihres Kindes der letzte Ruf eines Gottes sind, der wirklich alles tut, um seine Geschöpfe an sich zu ziehen.

Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

„Gott schenkt dem, den er retten will, die Gnade einer besonderen Andacht zu Maria“ (hl. Johannes von Damaskus)

Lachend und johlend drücken die römischen Soldaten Jesus eine Dornenkrone auf’s Haupt. Sofort rinnt Blut aus unzähligen Wunden seines Kopfes und entstellt sein Gesicht, in das die Legionäre Spott und Speichel spucken. „Heil Dir, König der Juden“ (Joh 19, 3) rufen sie ihm zu und beugen dabei das Knie vor ihm. Schriftgelehrte und Pharisäer haben Jesus vor Pilatus bezichtigt, dass er sich selbst zum König gemacht habe (vgl. Joh 19, 12). Nun greifen die Soldaten diese Anklage auf, um die armselige Gestalt vor ihnen zu verhöhnen und zu demütigen. Keiner – weder Juden noch Römer – glaubt, dass dieser Mann aus Nazareth wirklich ein König ist, mehr noch, der Herr aller Herren. Der Dornengekrönte, vor dem die Henkersknechte spöttisch knieen, ist Derselbe, vor dem sich Moses niedergeworfen hat, als er im brennenden Dornbusch zu ihm sprach. Er ist „ehe Abraham wurde“ (Joh 8, 58). Er ist Gottes Sohn. Er ist König.

Seine Mutter sieht nicht, was die Soldaten Jesus im Innenhof der Kaserne antun. Erst als der römische Statthalter den zum Tode Verurteilten der Menge zeigt – „Ecce homo!“, „Seht den Menschen!“ – erblickt sie ihn. Ihr erstickter Schrei – „Schaut doch, mein Kind!“ – geht im Gebrüll der Masse unter. Wie kein anderer leidet sie beim Anblick ihres gegeißelten Sohnes und doch ist sie, die Mutter, jetzt auch Gefährtin. Sie begleitet den Dornenkönig und geht mit jedem, der ihm auf dem Kreuzweg nachfolgt. Wer ihr folgt, auch auf der schmerzensreichen Strasse, findet Heil und Rettung.

Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat 

„Euch beiden steht ein ganzes Kriegsherr von Leiden bevor, die ganze Welt wird sich gegen euch verschwören. Es schien Gott gut so, dass ihr beide den Kelch trinkt, und die Mutter soll die Schmerzen, denen sie bei der Geburt des Sohnes entging, anderswo spüren. Sie soll gleichsam mit ihrem Sohne sterben müssen.“ (hl. Petrus Canisius)

Die Soldaten laden Jesus das Kreuz auf seine Schultern. Taumelnd beginnt er seinen Weg, der mit dem Tod enden wird. Die Last auf ihm ist unendlich schwer. Er trägt nicht nur den rohen Balken aus Holz, sondern die gesamte Menschheit, jeden einzelnen – auch mich. Die Menge, die am Straßenrand steht, sieht einen Verbrecher, der seiner Hinrichtung entgegenwankt. Und doch ist er der Erlöser, dem, wie die Propheten vorhergesagt haben, das Kreuz als „der Schlüssel zum Hause Davids auf die Schultern gelegt wurde“ (Jes 22, 22). Mit diesem Schlüssel, mit dem Kreuz, wird er er den Himmel aufschließen. Jesus geht nicht dem tragischen Ende eines Verurteilten entgegen, sondern dem Opfer, das er selbst zum Heil der Welt darbringen will. Er zieht hinauf nach Golgotha, um als „Hoherpriester einzutreten in das Heiligtum, nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut, und um so eine ewige Erlösung zu bewirken“ (vgl. Hebr 9, 12).

Maria begegnet Jesus auf dem Kreuzweg. Schweigend wiederholt sie die Worte, die sie ihm damals gesagt hat, als sie ihn nach drei Tagen im Tempel wiedergefunden hat: „Kind, warum hast Du uns das angetan?“ (Lk 2, 48). Sie ist eine Frau, die leidet, weil sie ihren einzigen Sohn zur Hinrichtungsstätte gehen sieht. Sie weiß, dass er nur noch wenige Stunden leben wird, und das unter unvorstellbaren Qualen und Schmerzen. Sie geht mit ihm, weil er sie braucht; doch nicht nur als Mutter, die immer zu trösten weiß, sondern als Begleiterin des Erlösers, die in jener Stunde an seiner Seite stehen soll, die er in Kanaa verheißen hat (vgl. Joh 2, 4). Wenn der Hohepriester am Kreuz den Wein des neuen Bundes vergießen wird, soll sie dabei sein, um ihn an die auszuteilen, die mit ihm den steilen Weg nach Golgotha gegangen sind.

Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist

„O Maria, Lichtbringerin, Maria, Säerin der Frucht, Maria, Erlöserin des Menschengeschlechts, indem Du dem Wort Dein Fleisch zur Verfügung gestellt hast, hast Du die Welt erlöst. Christus erlöste sie mit seiner Passion, du mit dem Leiden Deines Leibes und Deines Sinnes.“ (Hl. Katarina von Siena)

Die Soldaten reißen Jesus die Kleider vom Leib, zerren ihn auf das rohe Kreuz und schlagen ohne Mitleid Nägel in seine Hände und Füße. Dann richten sie den Marterpfahl auf, an dem der Herr sterben wird. „Verflucht ist, wer am Holze hängt“ (Dt 21, 23) sagt das Gesetz des Moses. Die Schriftgelehrten spucken verächtlich aus vor dem vermeintlichen Messias, der vor ihren Augen am Kreuz seine letzten Atemzüge tut. Jesus ist in ihren Augen ein gescheiterter Betrüger, dessen Ende offenbart, wer er wirklich war: ein von Gott Verfluchter. Es ist die im ersten Buch der Bibel genannte Schlange, die jetzt nach Jesus schnappt und unerbittlich zubeißt. Und doch trifft sie nur seine Ferse (vgl. Gen 3, 15). Gerade in dem Moment als alles verloren erscheint, und der Himmel sich buchstäblich verdunkelt (vgl. Mt 27, 45), erfüllt der Herr seine Mission auf Erden, die Erlösung der Welt.

Die Schmerzensmutter steht bei Jesus unter dem Kreuz. Auch von ihr spricht der Psalm 22: „Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an der Brust der Mutter“ (Ps 22, 10). Wenn der Herr diese Worte tatsächlich bei seinem Sterben im Sinn hatte, so mag er in eben diesem Moment auf Maria geschaut haben. Sie, die ihm das Liebste auf Erden war und ihn so oft in ihren Armen gehalten hat, schenkt er nun als Mutter dem Johannes und mit ihm auch mir. Er gibt seine Mutter, das letztes Geschenk seines irdischen Lebens, damit ich mich immer an ihrer Brust bergen kann. Das ist sein Testament, sein „letzter Wille“, der Maria heilig ist. Sie will allen Mutter sein, wie sie es für ihren einzigen Sohn ist.

Die glorreichen Geheimnisse

Jesus, der von den Toten aufgestanden ist

„Der gute Gott hätte eine schönere Welt als diese erschaffen können, aber er konnte kein vollkommeneres Geschöpf ins Dasein rufen als Maria“ (Hl. Jean Marie Vianney, Pfarrer von Ars).

„Am siebten Tag ruhte Gott“ (Gen 2, 2), doch endlich ist er aufgewacht. Noch ehe der Morgenstern erscheint, erhebt sich der Herr aus seinem Grab. An diesem ersten Tag der Woche bricht wahrhaft die neue Schöpfung an, in der der Tod für immer entmachtet ist (vgl. Jes 25, 8). Der längste Sabbat der Geschichte ist zu Ende. Jesus, der am Kreuz sein Blut zur Vergebung der Sünden vergossen hatte und hinab ins Reich der Toten gestiegen war, um den Gerechten die frohe Botschaft ihrer baldigen Befreiung zu verkündigen (1 Petr 4, 6), hat sein Werk vollendet. „Es ist vollbracht!“ (Joh 19, 30). Und doch beginnt gerade an diesem ersten Tag – wie damals als der Schöpfer anhob, das Universum ins Dasein zu rufen – das neue Werk. In einem Garten wurde der erste Mensch erschaffen. In einem Garten ersteht der neue Adam aus dem Grab. Maria Magdalena sieht Jesus und meint, es sei der Gärtner (vgl. Joh 20, 15). Sie irrt sich nicht. Der Auferstandene beginnt, ein neues Paradies zu schaffen.

Die schönste Blume in diesem neuen Garten ist Maria. Sie ist die „vollkommene Welt“, wie Gott sie haben wollte; sie ist sein Paradies, „voll der Gnade“. Vom Moment ihrer Zeugung an, hat der göttliche Gärtner sie wie keine andere umhegt und gepflegt. Kein Unkraut, kein Wurm oder böses Insekt haben die schöne Rose jemals berührt. Die Erlösung, die Christus den Menschen durch seinen Tod und seine Auferstehung erwirkt hat, war bei ihr nicht Befreiung vom Makel der Sünde, sondern Bewahrung und Heiligung. Maria und Jesus sind die letzten Blumen aus dem irdischen Paradies, die uns aus dem verloren Reich der Unschuld geblieben sind. Maria und Jesus sind die ersten und  herrlichsten Blüten im neuen Garten Gottes, für den wir auf dieser Erde heranwachsen sollen.

Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist

„Alle Gaben, alle Gnaden, alle himmlischen Wirkungen kommen von Christus dem Haupt und gelangen zum Körper der Kirche durch Maria wie durch den Hals. Maria, die jungfräuliche Mutter, ist dem Haupt am allernächsten. Ihre Aufgabe ist es, den Körper mit dem Haupt zu verbinden. Ein Glied, das den lebensspenden Einfluß des Hauptes erfahren will, sich aber weigert diesen durch den Hals zu empfangen, würde vollkommen vertrocknen und sterben.“ (Hl. Robert Bellarmin)

40 Tage nach seiner Geburt hat die Mutter ihn in das „Haus des Vaters“ getragen. 40 Tage nach seiner glorreichen Geburt aus dem Felsengrab kehrt er alleine heim, zu dem der ihn auf diese Erde gesandt hat. Jesus geht mit Leib und Seele in das Reich ein, das seine Gottheit nie verlassen hat. Er kehrt als Mensch zurück an seinen Platz zur Rechten des Vaters, um dorthin auch alle zu holen, die er noch in der Welt zurücklassen muss. Er geht, damit sie kommen können. Endlich durchschreitet der neue Adam, die Pforte die so lang verschlossen war und deren Schwelle der Engel mit dem Flammenschwert bewachte (vgl. Gen 3, 24). Ihm werden die vielen Kinder Adams folgen, um dort ihre wahre Heimat zu finden, das selige Reich, das seit der Erschaffung der Welt für sie bestimmt ist (Mt 25, 34).

Jesus nimmt Abschied von den Seinen. Maria und die Apostel sind dabei, als er den Aufstieg nach Hause anbricht. Mit seinen letzten Worten sendet er sie in alle Welt, damit das, was er getan hat, alle Menschen erreicht: „Ihr sollt meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erden (Apg 1,8)“. Jesu Auftrag ist- zumal in diesem Moment des Heimgangs zum Vater – ein wahres „Himmelsfahrtkommando“. Er will, dass seine Jünger sind – das griechische Wort der Schrift spricht von „Märtyrern“ – um nicht nur mit ihrem Beispiel und ihrer Predigt, sondern auch mit ihrem Blut das Evangelium allen Geschöpfen zu verkünden. Im Wasser der Taufe und im Blut der Eucharistie wächst die Kirche; dank der Tränen und dem Herzblut ihrer Kinder breitet sie sich aus. Das Opfer des Erlösers dauert fort in den Gliedern seines geheimnisvollen Leibes, der auf Erden sein Werk fortsetzt. Sie sollen ergänzen, was an den Leiden Christi noch fehlt (vgl. Kol 1, 24).

Jesus vertraut seine Kirche eben jenen Männern aus Galliläa an, die staunend nach oben blicken (Apg 1, 11). Wenn sie nur immer den Blick zum Himmel gerichtet halten, werden sie ihren Auftrag nicht verfehlen. Darum bleibt auch noch Maria bei ihnen auf Erden, obwohl sie nur zu gerne schon jetzt für immer bei ihrem Sohne wäre. Doch die junge Kirche braucht sie. Durch sie werden die Apostel verstehen, was sie zu tun haben. Sie hat das Haupt der Kirche geboren; sie ist die erste seiner Jünger, die den ganzen Weg mit ihm gegangen ist; sie hat mit ihm die Welt erlöst und unter bitteren Schmerzen seinen geheimnisvollen Leib unter dem Kreuz geboren.  Jetzt soll sie als „Mutter der Kirche“ ihr Neugeborenes in den Armen halten und mit der süßen Milch der Lehre Christi nähren, bis sie es auf die eigenen Füße stellen und loslassen kann. Sie soll die lebensspendende Verbindung zwischen ihm und den Gliedern seines Leibes sein. Jesus geht zum Vater, aber die Mutter bleibt, um dabei zu sein, wenn die junge Kirche ihre ersten Schritte tut.

„Unsere Heimat ist im Himmel“ (Phil 3, 20). Jesus musste diese irdische Wirklichkeit verlassen, um uns in die himmlische zu führen. Er will kein irdisches Paradies errichten, sondern hält jene Tür für uns offen, die er als Erster durchschritten hat. Jenseits dieser Pforte hat er für mich einen Platz bereitet. Im „Haus des Vaters“ gibt es ein Zimmer (Joh 14, 2), das mich erwartet. Dort bin ich wirklich daheim. In diesem Tal der Tränen ist es Maria, die mich dorthin führen will. Wo ihr Sohn Jesus ist, da soll auch ich, ihr Kind, für immer wohnen.

Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat

„Gott, der Heilige Geist, unfruchtbar in der Gottheit, insofern er keine andere göttliche Person hervorbringt, ist fruchtbar geworden durch Maria, welcher er sich vermählt hat. Mit ihr, in ihr und von ihr hat er sein Meisterwerk hervorgebracht, welches ist der menschgewordene Sohn Gottes. Auch heute noch bringt er in gleicher Weise die Auserwählten hervor und wird sie als Glieder jenes anbetungswürdigen Hauptes auch in Zukunft hervorbringen bis zum Ende der Zeiten. Je mehr er daher Maria, seine treue und unzertrennliche Braut, in einer Seele findet, um so mehr wird er Jesus Christus in dieser Seele und diese Seele in Jesus Christus hervorzubringen vermögen.“ (Hl. Ludwig Maria Grignon de Montfort)

Gottes Geist besuchte den Propheten Elija in einem sanften Säuseln des Windes (vgl. 1 Kön 19, 12). Jetzt aber, da der Neue Bund angebrochen ist und die Kirche sich der Welt als herrliche Braut des Lammes zeigen soll, kommt er in Sturm und Feuersbrausen. Die Türen, die die Apostel aus Furcht vor den Juden verschlossen hatten, werden mit Gewalt aufgesprengt, damit die junge Kirche hinaustritt in die Welt. Der Heilige Geist lässt das verborgene Samenkorn aus der Erde schießen und sofort überreiche Frucht bringen: „An diesem Tag wurden ihrer Gemeinschaft etwa 3000 Menschen hinzugefügt“ (Apg 2, 41).

Die Umstehenden meinten, die jubelnden Jünger hätten zu viel Wein getrunken. Der Herr hat seinen Geist ausgegossen. Die „Mutter der schönen Liebe“ (Jes 24, 18), die erfüllt ist vom Heiligen Geist, wird zum überfließenden Gefäß des göttlichen Odems. Durch sie ist Christus in die Welt getreten, durch sie strömt der Heilige Geist auf alle über, die mit Maria um sein Kommen beten. Maria ist der Kelch, der uns trunken macht. Sie ist das übervolle Gefäß, in das die Liebe Gottes ausgegossen ist (vgl. Röm 5,5). Die Braut des Geistes lässt uns die Süße dieses neuen Weines kosten. Wer davon trinkt, dürstet nach mehr (Sir 24, 21). Wer auch nur davon nippt, ahnt das Grosse, das Gott denen bereitet, die ihn lieben (vgl. 1 Kor 2, 9).

Jesus, der dich, o Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat

„Ich sehne mich danach zu sterben, um bei Maria zu leben. Betet für mich, dass ich sterbe, denn ich will gehen, um Maria zu sehen“ (hl. Leonardo da Porto Maurizio)

Maria ist nicht gestorben. Sie, die vom ersten Moment ihres Daseins frei war von der Sünde, hat im letzten Augenblick ihres irdischen Lebens dessen bittere Frucht, den Tod (vgl. Röm 6,23), nicht geschaut. Ihr Heimgang war so, wie Gott ihn für Adam und Eva wollte, wenn sie nicht gesündigt hätten. Der neue Adam ist am Kreuz gestorben, damit sich an der neuen Eva der ursprüngliche Plan des Schöpfers erfüllt und sie bewahrt bleibt vor der Schuld der Stammeltern und deren Strafe. Wenigstens ein Mensch sollte ohne Sünde auf dieser Erde leben und ohne Tod von ihr scheiden. Wenigstens einmal sollte es eine Liebe geben, die so stark und rein ist, dass sie nicht nur die Seele zu Gott erhebt, sondern in ekstatischer Wucht auch den Leib aus der Enge dieser Welt reißt. Wenigstens einmal sollte der Schlange nicht einmal der Fersenbiss erlaubt sein, der ihr selbst bei Christus um unseres Heiles willen gestattet war. Mariens Vollendung in der Einheit von Leib und Seele ist der vollkommene Sieg über den alten Feind, unter dessen Macht der Tod steht (vgl. Hebr 2 ,14).

Wo die Mutter ist, da herrscht die Liebe. Wo Maria ist, da ist der Himmel. Ihr nachzufolgen heißt an jenen seligen Ort zu gelangen, an den sie uns vorausgegangen ist und an dem sie uns erwartet. Dort will sie uns Jesus zeigen, die Frucht ihres Leibes. Die Unbefleckte hatte die letzte Stunde ihres Lebens nicht zu fürchten; sie sehnte sie herbei. Wir dagegen bitten sie ungezählte Male in den beiden wichtigsten Momenten unseres Lebens für uns einzutreten: jetzt und in der Stunde unseres Todes. Jetzt möge ich in der Gnade sein, damit ich dann – an jenem Tag – den Schritt hinüber nicht zu fürchten brauche und sich alles in Glorie verwandelt.

Jesus, der dich, o Jungfrau im Himmel gekrönt hat

„Ich wünschte, ich könnte sie so lieben, wie sie es verdient. Aber selbst allen Heiligen und Engeln des Himmels zusammen ist es unmöglich, die Mutter Gottes in angemessener Weise zu lieben und zu loben“ (hl. Pater Pio)

Der, der sich in das Licht wie einen Mantel hüllt (vgl. Ps 104, 2), hat seine Mutter mit der Sonne begleitet (vgl. Offb 12, 1). Strahlend steht Maria zur Rechten des Sohnes (vgl. Ps 45, 10): die Königin an der Seite des Königs, die Mittlerin beim Mittler, unsere Herrin bei ihrem Herrn, unsere Erlöserin bei dem einen Erlöser. Was Christus kraft seiner göttlichen Natur besitzt, das schenkt er, soweit es ein Geschöpf nur fassen kann, Maria. Er setzt ihr den Sternenkranz auf, um sie zur Krone der gesamten Schöpfung zu machen. Die menschliche Mutter eines Gottes, der neun Monate in ihr verborgen sein wollte, leuchtet im Glanz seiner Herrlichkeit, in die sie nun für ewig eintaucht. Sie ist der unbefleckte Spiegel, in den die Dreifaltigkeit blickt, um sich darin abzubilden. Sie ist die Freude der göttlichen Personen, die doch zu ihrer Seligkeit keines Geschöpfes bedürfen. Sie ist die Fürstin der Liebe, die Erwählte Gottes.

Maria ist meine Mutter, möge sie zeigen dass sie Königin ist! Maria ist meine Königin, möge sie zeigen dass sie Mutter ist! Engeln und Menschen ist es unmöglich, jemals genug ein Geschöpf zu loben, das in die Mitte der Dreifaltigkeit erhoben wurde. Unser Lob für diese hohe Frau ist stets zu wenig. Nur Er, der Maria mit solcher Liebe gekrönt hat, vermag die zu ehren, um derentwillen Himmel und Erde erschaffen wurden.

„Ich glaube, dass alle Gnaden, die Gott uns zuteilt, durch Mariens Hände gehen und daß keiner in den Himmel kommt als nur durch sie, die die Pforte des Himmels ist. Ich glaube, daß die Verehrung Mariens ein ganz sicheres Zeichen des ewigen Heiles ist.“ (hl. Gabriel Possenti)

20 Kommentare

  1. @Joseph Broszeit

    Es ging aber, um den ursprünglichen Psalter. Da gehört der Trostreiche Rosenkranz nicht dazu. Da er nicht das Leben und Leiden Jesu betrachtet. Haben Sie, dies, jetzt, verstanden?

    • Nö, da sind Sie, @Denis Modin, nicht auf der Höhe der Zeit, sondern offensichtlich im Mittelalter steckengeblieben.

      Den drei klassischen Rosenkränzen wurde bereits im 20. Jahrhundert der sog. trostreiche Rosenkranz mit seinen bis in die Endzeit und Ewigkeit reichenden Geheimnissen hinzugefügt sowie auf Initiative von Papst Johannes Paul II. schließlich auch noch der sog. lichtreiche Rosenkranz.

      Es stehen konsequenterweise eben nun auch alle 5 Rosenkränze im offiziellen Neuen Gotteslob Gebet- und Gesangbuch.

      Wenn Sie nur die von Ihnen als „ursprünglichen Psalter“ bezeichneten 3 klassischen Rosenkränze akzeptieren können, so ist das einzig Ihr Problem, jedoch nicht meines.

      Dann müssten Sie nämlich konsequenterweise auch den erst Ende des 20. bzw. Anfang des 21. Jahrhunderts formulierten lichtreichen Rosenkranz ausschließen.

      Ich hatte mich hier darüber beklagt, dass Monsignore Kolfhaus jedoch neben den 3 klassischen Rosenkränzen auch den lichtreichen – nicht jedoch den trostreichen – Rosenkranz erläutert und betrachtet hat, obwohl der spätestens seit Veröffentlichung im NGL ja wohl offiziell approbiert ist.

      Übrigens liegen Sie nicht ganz richtig, dass in den Geheimnissen der 3 klassischen Rosenkränze und denen des lichtreichen Rk ausschließlich das Leben Jesu betrachtet wird, und womit Sie den trostreichen Rk meinten ausschließen zu können. Ein Blick auf die beiden letzten Geheimnisse des glorreichen Rk belehrt jeden einigermaßen Verständigen von der Haltlosigkeit Ihrer These.

    • Meine rhetorische Frage „So what“ hatte übrigens die Bedeutung von „Na und?“ im Sinne von „Wo ist das Problem, Denis Modin?“

      • Der freudenreiche, der lichtreiche, der schmerzensreiche, der glorreiche Rosenkranz. Diese beinhalten das Leben und Leiden Jesu! Der Trostreiche gehört nicht dazu.

      • Unsinn, Jesus Christus ist doch weiterhin lebendig. Wir begehen die Geheimnisse des trostreichen Rosenkranzes im Christkönigsfest, glauben mit Paulus an das Wirken des Herrn in Seiner Kirche und glauben mit dem NT sowie im Glaubensbekenntnis an Christi Wiederkunft und Gericht sowie an das ewige Leben des Reiches Gottes.

  2. Leider vermisse ich in den Ausführungen von Monsignore Kolfhaus zu den Rosenkranzgeheimnissen die 5 trostreichen Geheimnisse des Rosenkranzes, die mir persönlich viel bedeuten.

    • Der ursprüngliche Psalter besteht eigentlich nur aus drei Rosenkränzen. Dem freudenreichen, dem schmerzhaften und dem glorreichen. Heute betet man zusätzlich den lichtreichen Rosenkranz, der von JPII. approbiert wurde. Also insgesamt vier Rosenkränze. Das Beten des trostreichen Rosenkranzes ist jedem selbst überlassen.

      • Das der trostreichen Rosenkranz nicht offiziell kirchlich approbiert sei, stimmt so nicht, Denise Modin.
        Der trostreiche Rosenkranz steht immerhin offiziell zusammen mit den 4 anderen im Neuen Gotteslob Gebet- und Gesangbuch.

  3. Der ehrwürdige Herr Marienseher, Herr Hauptwachtmeister Salvatore Caputa, hat im Anschluß an die Unterredung mit der Himmelsmutter am vergangenen Samstag auch wieder zahlreiche Kranke geheilt.

    Es waren fast 30 Busse mit Gläubigen von teilweise weither gekommen. Zahlreiche hochwürdige Herren Priester nehmen auch Beichten ab am Rande des Schloßbergs.

    Es wird immer nur Fatima und Medjugorje erwähnt. Aber unsere Himmelsmutter spricht doch auch hier. Und das Sonnenwunder von Bad St. Leonhard kann man sich im Internet ansehen.

    Die neue Botschaft unserer Himmelsmutter findet man auf der oben von Valentin eingegebenen Adresse.

  4. @Jens
    Dies meinen sie doch nicht wirklich ernst? Darauf brauchen Sie nun wirklich nichts zu geben. Dies ist nun wirklich kein Beweis. Sie wollen mir doch nicht weismachen, das dies nun der Beweis ist, die Gottesmutter sei nicht die Mutter der Kirche. Die Katholische Kirche und ihre Mitglieder, ist der mystische Leib Christi, und Maria die Hochheilige ist ihre Mutter. Dies ist die Wahrheit. Kennen Sie Jesus? Kennen Sie, seine hochheilige Mutter? Sind Sie überhaupt katholisch? Ich bezweifle dies. Wenn Sie die heilige Mutter Jesu als gewöhnliche Frau aus dem Volke herabwürdigen, sind Sie nicht katholisch. Sie ist die unbefleckte Empfängnis. Durch Maria, ist das Wort Fleisch geworden. Durch ihr Fiat konnte Gott Mensch werden. Sie war stets reine Jungfrau, vor, während und nach der Geburt, Jesu. Sie ist glorreich, von den Engeln, in den Himmel aufgenommen worden. Es gibt kein Grab der Gottesmutter auf Erden. Sie ist auch nicht im eigentlichen Sinne gestorben. Sie ist im Himmel, von Gott gekrönt worden. Er hat sie zur Königin Himmels und der Erde, zur Königin der Engel gemacht. Sie ist die Mutter aller Menschen. Ich wiederhole mich. Überdenken Sie Ihr Bild, dass Sie von der hochheiligen Gottesmutter haben. Sie beleidigen Gott schwer, wenn sie ihr diese hohe Würde absprechen. In der vollen Wahrheit stehen Sie, somit, nicht.

    • „Er hat sie zur Königin Himmels und der Erde, zur Königin der Engel gemacht. Sie ist die Mutter aller Menschen.“

      Woher haben Sie diese Informationen?
      Selbst im „Denzinger“ ist davon nicht die Rede, und erst recht nicht in den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils und schon gar nicht in den biblischen Zeugnissen.

      Nochmals:
      >>> Gott hat sich uns durch Jesus Christus angenommen. <<<
      E ist der alleinige Mittler.

      • Durch Maria, seine Hochheilige Mutter, zu Jesus! Durch Jesus zum Vater. Maria ist da, wo ihr göttlicher Sohn ist. Ihrer beider Herzen sind miteinander verflochten. Sie war der erste Kelch, das heilige Ziborium. Sie ist die mächtige Fürsprecherin und Mittlerin aller Gnaden.

  5. @Denis
    „Sie ist die Mutter Gottes, Königin des Weltalls, Königin Himmels und der Erde, Königin der Engel.“
    ………………………………………………………………………………………………

    Davon ist im Katechismus der Katholischen Kirche nicht die Rede!

    • Ist im Katechismus die Rede von Marienwallfahrtsorten, die von abertausenden Menschen, jährlich, besucht werden. Von Menschen, die dort von schweren Krankheiten und anderen Gebrechen geheilt wurden. Von Päpsten, die jahrhundertelang, regelmäßig, diese Orte besuchten und besuchen? Ist dort die Rede vom millionenfach, weltweit, täglich, gebeteten Rosenkranz? Von der Lauretanischen Litanei? Ist dort die Rede von den vielen, über Jahrhunderte lang, erfolgten, himmlischen, Botschaften der heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria? Heißt es nicht “ Löscht den Geist nicht aus“ !? Maria ist die Mutter der Kirche, die Miterlösern der Menschheit, die Rosenkranzkönigin und die Unbefleckte Empfängnis. Alle Päpste haben sie verehrt und sie als mächtige Fürsprecherin, bei Gott, angerufen. Sie ist die Gottesgebärerin. Wollen Sie spitzfindiger sein, als die Pharisäer, zu Zeiten Jesu? Wer die Gottesmutter nicht liebt und nicht ehrt, wie Jesus, selbst, seine liebste Mutter geliebt und geehrt hat und dies auch bei uns voraussetzt, hat das Evangelium nicht verstanden. Allein durch Maria, die Hochheilige, die reine, makellose Jungfrau, die demütige Magd des Herrn, konnte das Wort, Fleisch, werden? Wollen Sie ihr diese Würde absprechen? Sie beleidigen damit Gott schwer und berauben sich, selbst, großer Gnaden. Auch wenn dies nicht im Katechismus steht!

      • @ Denis

        Bitte lesen Sie doch einmal vorurteilsfrei, was der aus dem Himmel sprechende Johann Heinrich Jung-Stilling über die Marianisierung des christlichen Glaubens sagt.

        Melani hat die (schon verlinkte) Seite in ihrem Beitrag vom 23. Oktober eingegeben.

        Dort ist auch in den Anmerkungen die Erscheinung von Köln wiedergegeben.

  6. Durch Maria, die hochheilige Gottesmutter, zu Christus. Oder etwa nicht? Sie ist die Mutter Gottes, Königin des Weltalls, Königin Himmels und der Erde, Königin der Engel. Wollen Sie ihre Macht bestreiten? Maria wird am Ende der Zeiten, dem Satan den Kopf zertreten. Ihr unbeflecktes Herz, wird am Ende triumphieren. Christus hat seiner liebsten Mutter die Menschheit am Kreuz übergeben. Ihr hat er die Rettung der Welt übertragen. Fatima ist noch nicht zu Ende.

  7. Es sei darauf hingewiesen, dass nicht „alle Katholiken in der Welt“ der Erscheinung von Fatima gedenken!
    .
    Denn *noch* ist kein Katholik verpflichtet, an irgendwelche Erscheinungen — und auch nicht an „schreckliche Geheimnisse“ einer „Rosenkranzkönigin“ — zu glauben.
    .
    >> Im Mittelpunkt des katholischen Glaubens steht immer noch die frohe Botschaft vom Heil durch Jesus Christus. <<
    .
    Wohlwollend kritisch dazu (kostenlos und anonym downloadbar):
    .
    http://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/reiner_glaube.pdf

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