Donnerstag, 18. April 2024

Alte Messe: Die wichtigste religiöse Frage unserer Zeit

Warum so viel Aufstand um die Alte Messe? Ist das nicht nebensächlich? Welchen Unterschied macht es, ob ich jetzt in die Alte Messe oder die Neue Messe (Novus Ordo) gehe?

Es geht um folgenden Grundsatz: Lex orandi, lex credendi – das Gesetz des Betens ist das Gesetz des Glaubens oder etwas freier übersetzt: so wie wir beten, so glauben wir. Und das ist die Grundlage des Kampfes für die Alte Messe. Es geht nicht zuerst um Latein, Weihrauch oder ad orientem, sondern um die Orationen, den Canon, die Frömmigkeit. Es geht um den Glauben selbst.

Der Novus Ordo ist keine Übersetzung der Alten Messe, sondern die Neuschaffung einer Messe im Geist der 60er-Jahre. Im Novus Ordo wurden die Gebete geändert, abgeschwächt und verweltlicht. Dr. Peter Kwasniewski spricht von einer „neuen Weltanschauung.“ Durch diese Verweltlichung und Abschwächung der Gebete kann eine neue Mentalität entstehen, die etwas ganz anderes ist als die mächtige ecclesia militans der Tradition.

Wer anders betet, glaubt anders, hofft anders und lebt anders, vor allem im Sinne der Opferbereitschaft. Dieses Andere, das Neue, ist dem Geist von „Gaudium et Spes“ sehr nahe. Man denke hier auch an die Umbenennung von „Opferung“ in „Gabenbereitung“. Es wird versucht, den Glauben mit der Welt zu versöhnen. Die Welt wird nicht mehr als lacrimarum valle, als Tal der Tränen, als Jammertal betrachtet, sondern nahezu schwärmerisch verklärt, als gäbe es keinen Sündenfall und als wäre keine Bekehrung nötig.

Die Lehren von der Erbsünde und der gefallenen Schöpfung, die „seufzt und in Geburtswehen liegt“ (Röm 8,22), werden nicht mehr genug betont. Weltliche Wissenschaft und Weltmacht werden beinahe kritiklos akzeptiert. Die Orationen der Heiligen der Vormoderne wurden abgeschwächt oder getrichen. So wurde in der Oration von Franz von Assisi das Wort „Weltverachtung“ entfernt und Josef von Copertino gleich ganz.

Michael Knowles schreibt: „Und wir wissen, dass Kultur der Religion nachgeordnet ist. Kult und Kultur sind verwandte Wörter – was die Kultur anbetet, definiert die Kultur. Und dieses Problem geht den ganzen Weg bis zu den Grundlagen der Gesellschaft: Religion.“ („And we know culture is downstream of religion. Cult and culture are related words — what the culture worships defines that culture. And this problem goes all the way to the foundation of society, religion.)

Steve Skojec sieht es ähnlich: „Es ist … unausweichlich, dass ein richtiges Verständnis der Liturgie uns ein korrektes Wissen über unseren Platz im Universum gibt. Eine Liturgie, die das Opfer unseres Herrn hervorhebt und uns geistig und spirituell vor das Kreuz auf Golgatha stellt, demütigt uns und macht uns empfänglich für unsere absolute Abhängigkeit von Gott für alle guten Dinge, besonders für unsere Erlösung.“

Das Schlimmste an den Versuchen der Anpassung ist: Sie machen den Glauben kaputt. Wenn alles am Glauben, was anstößig, fremd und provozierend ist, zum butterweichen Schmalz wird, dann wird der Glaube selbst lächerlich und schwach. Er wird zu einer Lachnummer, zum Selbstbetrug. Religion ist dann nur noch das, was der Kommunismus ihm vorwirft: der Seufzer der bedrängten Kreatur und das Gemüt einer herzlosen Welt. Aber die wahre Religion ist etwas ganz anderes. Sie offenbart Wahrheit. Sie ist keine Vertröstung, sondern die Rettung.

Wir brauchen die Alte Messe, die all das vergegenwärtigt. Wir brauchen die Alte Messe mit ihren theozentrischen Gebeten. Wir brauchen die Betonung des Opfers, der Anbetung, der Souveränität Gottes. Wir brauchen die Vergebung der Sünden und die Möglichkeit, den Weg zur Erlösung und zum ewigen Leben zu finden. All das wird im Abendland in der römischen Tradition am besten umgesetzt. Die Alte Messe ist der Höhepunkt davon! Sie hilft uns dabei, katholisch werden oder zu bleiben. Etwas Besseres gibt es nicht für den Weg in den Himmel. Und dafür sollten wir Gott ewig dankbar sein. Vor allem für jene mutigen Bischöfe und Priester, die die Alte Messe für uns bewahrt haben und sie jeden Tag zur Ehre Gottes feiern.

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5 Kommentare

  1. Genauso wie Jesus und seine Anhänger damals verfolgt wurden.
    Werden sie heute auch noch verfolgt 🤔
    Verfolgt und Versucht

    Der Satan will die Kirche weichwaschen. Am besten darf jeder heiraten, die Messe gleicht einer Disko oder einem Politikabend, Und die Gebete und die Heiligen Schriften werden korrigiert wie eine Grundschullehrerin das Diktat eines Schülers.

    Mich kann nichts mehr überraschen. Da höre Ich von Priester die nun Vater/Mutter Unser beten.
    Oder von Christen die sagen dass Gott nicht mehr Mann und Frau geschaffen hat. Sondern am Anfang schuf Gott die Geschlechter 🙄
    Ordensfrauen die offen sich in den USA politisch äußern oder sich offen für Pornografie/Abtreibung äußern.

    Selbst hohe Bischöfe wollen der Welt gefallen und meinen dir Kirche reformieren zu müssen. Sie selber und ihre tolle Meinung wäre ja sowiel besser 😒
    HERR vergib uns allen. Ich bin auch kein bisschen besser und bekenne das ich auch Sünder bin.

    Mich kann nichts mehr überraschen. Und dennoch ändere Ich nicht meinen Standpunkt.
    Ich verurteile solche Theologen oder Priester oder Zeitgeistler nicht…. Sollen sie machen. Aber ich finde meinen Frieden im Glauben an Jesus und in den Sakramenten& Eucharistie😌
    Ich glaube und bin religiös.
    Nicht weil der Zeitgeist mir eintrichtert. Sondern weil mein Herz es sagt 💝

    Ich denke die Lösung liegt nicht im Streit. In der Kirche sollte kaum Platz für Demokratie sein.
    Demokratie ist von Menschen für Menschen.
    Veränderungen ja aber wenn dann sinnvolle.

    In der Kirche sollte Theokratie geben. Gott sollte geehrt werden und uns die Kraft geben Ihn und alle Mitmenschen zu lieben 😇
    Seine Liebe sollte uns lenken und die Kirche retten.

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