Tradition Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/category/tradition/ Abendland & Alte Messe Sun, 03 Mar 2024 19:05:22 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 https://www.thecathwalk.de/wp-content/uploads/sites/2/2017/04/cropped-Logo-The-Cathwalk-transparenter-Hintergrund-150x150.png Tradition Archive - cathwalk.de https://www.thecathwalk.de/category/tradition/ 32 32 Die 10 meistgelesenen Artikel 2023 https://www.thecathwalk.de/2024/01/02/die-10-meistgelesenen-artikel-2023/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-10-meistgelesenen-artikel-2023 https://www.thecathwalk.de/2024/01/02/die-10-meistgelesenen-artikel-2023/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-10-meistgelesenen-artikel-2023#respond Tue, 02 Jan 2024 18:07:35 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=38584 Das sind die 10 meistgelesenen Artikel im vergangenen Jahr:

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Das sind die 10 meistgelesenen Artikel im vergangenen Jahr 2023:

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Mit Leo XIII. gegen Liberalismus und Sozialismus https://www.thecathwalk.de/2023/09/07/mit-leo-xiii-gegen-liberalismus-und-sozialismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mit-leo-xiii-gegen-liberalismus-und-sozialismus https://www.thecathwalk.de/2023/09/07/mit-leo-xiii-gegen-liberalismus-und-sozialismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mit-leo-xiii-gegen-liberalismus-und-sozialismus#comments Thu, 07 Sep 2023 17:12:29 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=25470 Pius IX. starb 1878. Vincenzo Gioacchino Kardinal Pecci wurde zu seinem Nachfolger gewählt und nahm den Papstnamen Leo XIII. an. Er galt als „Meister der Politik“. Der Pontifikat sollte einer der längsten überhaupt werden (25 Jahre) und erst am 20. Juli 1903 enden, im Alter von 93 Jahren. Leo galt als „eine geborene Herrschernatur“, als […]

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Pius IX. starb 1878. Vincenzo Gioacchino Kardinal Pecci wurde zu seinem Nachfolger gewählt und nahm den Papstnamen Leo XIII. an. Er galt als „Meister der Politik“. Der Pontifikat sollte einer der längsten überhaupt werden (25 Jahre) und erst am 20. Juli 1903 enden, im Alter von 93 Jahren. Leo galt als „eine geborene Herrschernatur“, als „sein eigener Kanzler, kühl und nüchtern in seiner Lebensauffassung.“ Er lobte seine Angestellten „selten oder nie und stellte ungeheure Anforderungen an das Pflichtgefühl der Mitarbeiter, denen er seinen eigenen Maßstab anlegte … Er suchte den Frieden und die Harmonie um jeden Preis, nach innen wie nach außen, so daß er mehr als einmal diesem Hang zum Politisieren und Diplomatisieren, wie man es genannt hat, schwere Opfer brachte, die hart an prinzipielle Zugeständnisse stießen.“ (Schmidlin, Papstgeschichte Bd. 2, S. 587f.).

Schon bald nach seiner Wahl wurde die (Neu)scholastik manifestiert und zur einzig zulässigen Methode erhoben (Enzyklika Aeterni patris vom 4. August 1879). Leos Politik war nicht liberal, zeigte aber pragmatische Züge. Die Abgrenzung zur Moderne machte sich besonders in der Verurteilung des Amerikanismus bemerkbar. Dem Voraus ging die Enzyklika Longinqua an die amerikanischen Bischöfe vom 6. Januar 1895, die auf den Unterschied zwischen zivilen und kirchlichen Gesetze (wie beim Thema Ehescheidung) aufmerksam machte. Anschließend verurteile Leo den Amerikanismus im Brief Testem Benevolentiae nostrae vom 22. Januar 1899, gerichtet an den Erzbischof von Baltimore, James Kardinal Gibbons. Den Kern des Amerikanismus sah der Papst im Irrtum, dass die katholische Kirche ihre Glaubenslehre (depositum fidei) an die neuen Zeitumstände anpassen müsse. Leo verwarf das, indem er sich auf die Konstitution Dei Filius des Ersten Vatikanischen Konzils berief.

Das päpstliche Staatsdenken war geprägt vom scholastischen Einheitsordo von Staat und Kirche. Durch die Betonung des Naturrechts war jedoch auch eine Möglichkeit gegeben, sich von der Monarchie als einzig legitimer Staatsform zu lösen und die Demokratie zu akzeptieren. Leo akzeptierte nicht die liberale Demokratie, in der es ein Recht auf Irrtum und Sünde gibt. Er akzeptierte nur jene Demokratie, die auf dem Naturrecht beruht. Damit eine Staatsform legitim war, durfte sie die menschliche Vernunft nicht autonom vom kirchlichen Lehramt und seinen autoritativ interpretierten Naturrechtsnormen betrachten. Der Staat müsse mindestens die Ordnung und Wahrung des christlichen Sittengesetzes garantieren. In seinen Enzykliken Diuturnum Illud vom 29. Juni 1881 und Immortale Dei vom 1. November 1885 klärte Leo die wichtigsten Grundsätze seiner neuscholastischen Staats- und Gesellschaftslehre. In Immortale Dei verurteilte er mit Verweis auf seine Vorgänger Gregor XVI. und Pius IX. die unbedingte Meinungs- und Pressefreiheit, da diese Wahrheit und Sittlichkeit bekämpften und ein Zeichen von religiöser Indifferenz seien.

Aus denselben Gründen wird in derselben Enzyklika Religionsfreiheit abgelehnt. Weil es, so Leo, nur eine wahre Religion gibt (die katholische), hat auch nur eine Religion die vollen Rechte. Die Staatsmänner, die anderen Religionen gleiche Rechte einräumten, um Übel abzuwenden, wurden jedoch nicht verurteilt. Nicht katholische Bekenntnisse und Religionen sollten allenfalls einen Toleranzstatus haben, der vom Gemeinwohl abhing.

In Diuturnum Illud verwarf Leo vor allem Autonomieansprüche, die Volkssouveränität anstrebten, als gottlose Häresie, da sie zu Gewalt führten. Den Beginn der Unruhen sah er in der Reformation und der Französischen Revolution. Hier zeigt sich die prägende Erinnerung an die Französische Revolution als Gewaltbewegung, die nicht davor zurückschreckte, Priester und Ordensangehörige zu töten und die bestehende Ordnung zu zerstören.

Leo stellte dem modernen Staatsgedanken den christlichen Gedanken von Kirche und Staat als jeweils eigene vollkommene Gesellschaft (societas perfecta) gegenüber. Die beiden vollkommenen Gesellschaften bleiben dennoch aufeinander bezogen: Der bürgerlich-politische Bereich ist demnach der Bereich des Staates. Alles, was mit dem Heil der Seelen zu tun hat, gehört aber zum Bereich der Kirche und ist damit der kirchlichen Gewalt und Entscheidung unterstellt. Als Musterbeispiel betrachtete Leo XIII. dabei die Monarchie. Der Papst argumentierte, dass bereits Paulus die Unterwerfung unter die Obrigkeit betonte; die Verweigerung des Gehorsams galt daher als Verbrechen gegen die göttliche Majestät.

Mit dem Bezug auf das Naturrecht und die societas-perfecta-Lehre, musste der Staat nicht unbedingt eine Monarchie sein, sondern hatte vor allem darauf zu achten, seinen eigenen Kompetenzbereich, das heißt das Rechtsgebiet des bürgerlich-politischen, nicht zu überschreiten. Der Staat durfte demnach keine religiösen Züge tragen oder sich in kirchliche Angelegenheiten einmischen. Die parlamentarisch-monarchische Verfassung Belgiens wurde von Leo XIII. akzeptiert. Auch machte er der französischen Regierung, die von Freimaurern geleitet war, weite Zugeständnisse und verlieh Bismarck wegen der Beilegung des Kulturkampfes den päpstlichen Christusorden. Leo XIII. war zwar nach Schmidlin nicht in dogmatischen, aber in politischen Fragen ein moderner Papst: 

So sehr Leo XIII. in dogmatischen und religiösen Dingen ihre [Gregors XVI. und Pius’ IX.] Erbschaft antrat und ihre Tradition ritterlich verfocht, hat er doch als echt moderner Papst allem guten in der menschlichen Zivilisation den Ölzweig dargereicht und ihre Vorzüge seiner Institution einverleibt: sowohl in der Politik gegenüber den Staaten und in seiner sozialen Aktion für die Volksmassen als auch hinsichtlich der geistigen und kulturellen Kräfte und Strömungen. Dadurch hat er als wahrer „Papstcäsar“ die moderne Welt mit inneren Banden wieder an die Tiara gefesselt und für sie zurückerobert (Schmidlin, Papstgeschichte Bd. II, S. 589).

Literatur:

Schmidlin, Joseph, Papstgeschichte der Neuesten Zeit.

Uertz, Rudolf, Vom Gottesrecht zum Menschenrecht.

Siehe auch:

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Tolkien als Vordenker der katholischen Tradition https://www.thecathwalk.de/2023/09/01/tolkien-als-vordenker-der-katholischen-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=tolkien-als-vordenker-der-katholischen-tradition https://www.thecathwalk.de/2023/09/01/tolkien-als-vordenker-der-katholischen-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=tolkien-als-vordenker-der-katholischen-tradition#comments Fri, 01 Sep 2023 18:26:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37778 „Die moderne Welt ist nicht böse; in mancher Hinsicht ist die moderne Welt viel zu gut. Sie ist voll von wilden und verschwendeten Tugenden. Wenn ein religiöses System zerbrochen wird (wie das Christentum in der Reformation), werden nicht nur die Laster freigesetzt. Die Laster werden in der Tat losgelassen, und sie wandern umher und richten […]

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„Die moderne Welt ist nicht böse; in mancher Hinsicht ist die moderne Welt viel zu gut. Sie ist voll von wilden und verschwendeten Tugenden. Wenn ein religiöses System zerbrochen wird (wie das Christentum in der Reformation), werden nicht nur die Laster freigesetzt. Die Laster werden in der Tat losgelassen, und sie wandern umher und richten Schaden an. Aber auch die Tugenden werden losgelassen; und die Tugenden wandern wilder, und die Tugenden richten mehr schrecklichen Schaden an. Die moderne Welt ist voll von den alten christlichen Tugenden, die verrückt geworden sind. Die Tugenden sind verrückt geworden, weil sie voneinander isoliert worden sind und allein umherwandern. So kümmern sich einige Wissenschaftler um die Wahrheit, und ihre Wahrheit ist erbarmungslos. So kümmern sich einige Menschenfreunde nur um Mitleid; und ihr Mitleid ist (leider) oft unwahr“, schreibt G.K. Chesterton in „Orthodoxie“.

Chesterton behauptet, dass die moderne Welt eine zerbrochene, gebrochene Welt ist, in der auf der einen Seite die erbarmungslose Wahrheit der Wissenschaft stehe und auf der anderen Seite ein falsches Verständnis von Mitleid. Tolkien beschreibt auf seine Weise auch die Gebrochenheit der Moderne und versucht sie zu heilen. Er entwickelte in seinen literarischen Werken eine Philosophie, die sich aus der katholischen Tradition speist. In einem BBC-Interview outete er sich als „devout Catholic“. Sein Hauptwerk „Der Herr der Ringe“ sei katholisch. Das schrieb Tolkien selbst in einem Brief an den Jesuiten Robert Murray im Jahre 1953 (Letter 142): „Der Herr der Ringe ist natürlich ein durch und durch religiöses und katholisches Werk; anfangs unbewusst, aber bei der Überarbeitung bewusst.“

Was ist an „Der Herr der Ringe“ katholisch? Zuerst die Anthropologie. Die Menschen in der Trilogie erscheinen nicht als „völlig verdorben“ wie es die protestantische Theologie lehrt. Auch nicht als „edle Wilde“, die nur durch Entfremdung „böse“ Züge hätten, wie es Humanismus, Kommunismus und Liberalismus lehren. Sie erscheinen, wie in der katholischen Theologie, als gefallene Geschöpfe, deren Natur „zum Bösen geneigt“ ist. Als Geschöpfe, die sich gerne stärker geben als sie sind. Was letztlich Rettung bringt, ist die Güte, die sie zeigen und die am Ende für sie einsteht, wenn sie selbst zu schwach sind.

Deutlich wird Tolkiens katholische Anthropologie in seinem Brief an Michael Tolkien aus dem Jahre 1956 (Letter 181): „Aber an diesem Punkt wird die ‚Rettung‘ der Welt und Frodos eigene ‚Rettung‘ durch sein vorheriges Mitleid und seine Vergebung der Verletzung erreicht. Jeder vernünftige Mensch hätte Frodo zu jedem Zeitpunkt gesagt, dass Gollum ihn mit Sicherheit (nicht ganz sicher – die Unbeholfenheit in der Treue Sams war es, die Gollum schließlich an den Rand des Abgrunds trieb, als er im Begriff war, Buße zu tun) verraten würde und ihn am Ende ausrauben könnte. Ihn zu ‚bemitleiden‘, es zu unterlassen, ihn zu töten, war ein Stück Torheit oder ein mystischer Glaube an den ultimativen Wert von Mitleid und Großzügigkeit an sich, auch wenn er in der Welt der Zeit verhängnisvoll ist. Er beraubte und verletzte ihn am Ende – aber durch eine ‚Gnade‘ war dieser letzte Verrat genau zu einem Zeitpunkt, als die letzte böse Tat das Günstigste war, was jemand für Frodo hätte tun können! Durch eine Situation, die durch seine ‚Vergebung‘ geschaffen wurde, wurde er selbst gerettet und von seiner Last befreit. Ihm wurde zu Recht die höchste Ehre zuteil – denn es ist klar, dass er und Sam den genauen Ablauf der Ereignisse nie verheimlicht haben.“

Natur und Fortschritt

Das Naturbild in „Der Herr der Ringe“ und Tolkiens Blick auf Fortschritt und Verbesserung ist von der traditionellen katholischen Lehre beeinflusst. Der Sündenfall ist da. Nicht nur die Menschen sind dem Tode verfallen und streben rücksichtslos nach Macht, auch die Natur, die Bäume und Bäche, die gesamte Schöpfung ist gefallen. Deutlich wird das vor allem in den Büchern. Dort werden die Hobbits beinahe von Bäumen verschlungen und getötet. Tolkien vermittelt keine heidnische Naturromantik, aber lehnt entsprechend seines katholischen Weltbildes auch eine Ideologie der Zerstörung ab.

Es geht um die Wiederherstellung der gefallenen Schöpfung. Es geht darum, dass der Mensch durch die richtige Ordnung von Natur und Gnade geheilt wird. Das passt du den scholastischen Naturrechtsgrundlagen. Diese definieren das richtige Leben als ein Leben gemäß der Natur und Vernunft. Zwei bekannte Formeln lauten: secundum naturam vivere (gemäß der Natur leben) und secundum rationem (gemäß der Vernunft). Aus diesen Vorstellungen leitet Tolkien eine Ordnung der Schöpfung ab.

Tolkien glaubte nicht an einen menschlichen Fortschritt durch Technik und Maschinen. Er sah den Ring, wie sein Sohn Christopher in einem Interview deutlich machte, als die oberste Maschine. Denn Magie sei dem Wesen der Maschine ähnlich. Magie sei Zwang („coercion”), Zwang auf die Welt, der Versuch durch Maschinen die Welt zu verändern. Vor allem sei es sehr gefährlich, Zwang auszuüben, um ein „gutes Ende“ zu erreichen.

Tolkien ging davon aus, dass der Mensch mit Werkzeugen und nicht mit Maschinen die gefallene Welt wieder ordnen solle. Vor allem deshalb, weil die wirklichen Probleme mit Maschinen nicht gelöst würden. So schrieb er: „Die Tragödie und Verzweiflung aller Maschinen liegt offen zutage. Anders als die Kunst, die sich damit begnügt, eine neue sekundäre Welt im Geist zu schaffen, versuchen sie, das Verlangen zu verwirklichen und so Macht in dieser Welt zu schaffen; und das kann nicht wirklich zu echter Befriedigung führen. Arbeitssparende Maschinen schaffen nur endlose und schlechtere Arbeit. Und zu dieser grundsätzlichen Unfähigkeit eines Geschöpfes kommt noch der Sündenfall hinzu, der unsere Maschinen nicht nur am Begehren scheitern, sondern zu neuem und schrecklichem Bösem werden lässt.“

Tolkien über das Fernsehen

Eine Art „Fernseher“, sogar im wörtlichen Sinne, gibt es auch in „Der Herr der Ringe“, die „Palantiri“. Das Wort Palantir ist „Quenya“, eine Sprache, die Tolkien erfunden ist. Es setzt sich zusammen aus den Worten aus den Worten „palan“ – fern, weit und „tir“ – sehen, beobachten. Ein Palantir ist eine von mehreren unzerstörbaren Kristallkugeln. Sie werden zur Kommunikation und zum Sehen von Ereignissen in anderen Teilen von Mittelerde verwendet. An sich sind Palantiri nicht böse, aber gefährlich, weil man nur Ausschnitte, immer nur einen Teil der Wahrheit sieht und sie Gedanken miteinander verbinden. Es ist zudem unklar, wer alles im Besitz von Palatiren ist und Einfluss auf sie ausübt. Tolkien lässt Gandalf über Palantiri sagen: „Gefährlich, wohl, aber nicht für jeden … Aber es gibt nichts, dass Sauron nicht missbrauchen kann. Saruman hat es zu spüren bekommen. Der Palantir zog ihn ins Unglück, wie mir jetzt klar wird. Gefährlich für uns alle sind die Erfindungen einer Kunst, deren wir selbst nicht mächtig sind.“ Eine bessere Kritik am heutigen Fernsehen wird man kaum finden können.

In „Der Herr der Ringe“ und Tolkien Briefen findet man eine Weltanschauung, die den Sündenfall ernst nimmt und damit zur Opposition zum heute herrschenden Liberalismus steht. Denn nicht Fortschritt und Entwicklung, sondern die Heilung der Gebrochenheit ist das höchste Ziel nach Tolkien. In religiösen Worten: die Vergebung der Sünden und die (Wieder-)Herstellung der Gnade. Wie rettet man nach Tolkien die Welt? Durch einen priesterlichen Akt, das heißt, durch ein Opfer. Das ist Frodo. Er muss zu Sams Entsetzen das Auenland verlassen: „‚Aber‘, sagte Sam, und Tränen traten ihm in die Augen ‚ich dachte, auch du würdest noch Jahr um Jahr am Auenland deine Freude haben, nach alldem, was du getan hast‘ – ‚Das dachte ich auch einmal. Aber ich bin allzu tief verwundet, Sam. Ich habe das Auenland zu retten versucht, und es ist gerettet worden, doch nicht für mich. So geht es oft zu, Sam, wenn etwas in Gefahr ist: Der eine muss es aufgeben, es verlieren, damit die anderen es behalten können.'“

Tolkien über das Konzil und die Neue Messe

Konsequenterweise lehnte Tolkien den Optimismus und Humanismus des Zweiten Vatikanischen Konzils ab. Er war auch kein Freund der Liturgiereform, sondern blieb der Alten Messe verbunden. In der Neuen Messe gab er aus Protest immer die Antworten der Alten Messe auf Lateinisch. Adam Tolkien, einer seiner Enkel, beschrieb das in einem Interview: „Ich erinnere mich lebhaft daran, dass ich ihm in Bournemouth in die Kirche gegangen war. Er war ein frommer Katholik, und es war kurz nachdem die Kirche die Liturgie von Latein auf Englisch geändert hatte: Mein Großvater stimmte dem offensichtlich nicht zu und machte alle Antworten sehr laut auf Latein, während der Rest der Gemeinde auf Englisch antwortete. Ich fand die ganze Erfahrung ziemlich quälend, aber mein Großvater ließ sich nicht beirren. Er musste einfach tun, was er für richtig hielt.“

Tolkien resümierte schon 1967: „Die ‚protestantische‘ Suche rückwärts nach ‚Einfachheit‘ und Direktheit – die natürlich gute oder zumindest verständliche Motive enthält, ist ein Fehler und tatsächlich vergeblich. Weil ‚primitives Christentum‘ jetzt und trotz aller ‚Forschung‘ weitgehend unbekannt bleibt; denn ‚Primitivität‘ ist keine Garantie für Wert und ist und war ein Spiegelbild von Ignoranz. Schwere Missbräuche waren von Anfang an ebenso wie heute ein Element im christlichen liturgischen Verhalten.“

Traditionelle Vorstellungen von Kirche und Gesellschaft ziehen sich durch die gesamten veröffentlichten Briefe Tolkiens. Tolkien war ein Freund der Natur und des konservativen Lebensstils. Im kirchlichen Bereich lobte er Papst Pius X., der vor allem durch seinen Kampf gegen modernistische theologische Ansätze bekannt ist und einen Eid gegen den Modernismus einführte: „Ich denke, die größte Reform unserer Zeit war die, die vom hl. Pius X. ausgeführt wurde. Sie überbietet alles, was das Zweite Vatikanische Konzil, mag es auch nötig sein, erreichen wird.“

Über den Wandel nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil schrieb Tolkien: „Die Kirche fühlte sich einst an wie ein Zufluchtsort („refuge“), jetzt fühlt sie sich oft an wie eine Falle („trap“). Wir können nirgendwo sonst hin […]. Wir können nichts tun als für die Kirche, den Stellvertreter Christi und uns zu beten.“

Tolkien sah in vielen Vorgängen der 60er-Jahre eine nahezu naive Schwärmerei und kritisierte einen vermeintlichen Rückgang der Kirche zu den Anfängen sowie eine zu starke Modernisierung. Stattdessen sprach Tolkien von der Kirche als einem lebenden Organismus und verglich sie mit einer Pflanze. Im „Aggiornamento“ sah er ernste Gefahren („grave dangers“), dies würde bereits die Geschichte zeigen. Ökumenismus begrüßte er auf der einen Seite, fand ihn aber auch verwirrend. Berücksichtigen muss man hier, dass Tolkien die Erfahrung von religiöser Ausgrenzung gemacht hat. Als seine Mutter katholisch wurde, wurde sie von der anglikanischen Verwandtschaft verstoßen. Tolkien hatte zeitlebens eine starke Abneigung gegen die „Church of England“.

In dem Brief an seinen Sohn Michael kommt auch die Frage auf, wie man mit Skandalen bei Laien und Priestern umzugehen habe. Dazu sagte Tolkien: „Die Versuchung zum ‚Unglauben‘ […] ist immer in uns. Ein Teil von uns sucht nach Entschuldigungen, die von außen kommen. Je größer die innere Versuchung, desto eher und heftiger sind wir bereit von anderen ‚skandalisiert zu sein.‘“

Tolkien sagt, er habe schrecklich gelitten unter „dummen, müden, stumpfen und schlechten Priestern“. Doch er hatte eine Gewissheit: „Ich kenne mich nun gut genug, um mir bewusst zu sein, dass ich nicht die Kirche verlassen soll“. Würde Tolkien die Kirche verlassen, hieße das für ihn die „heilige Kommunion“ zu verleugnen und den Herrn [Jesus Christus] einen Schwindler zu nennen. Er schrieb weiter, dass er an die Wahrheit der Evangelien glaube und daran, dass die Kommunion das einzige Heilmittel gegen das Nachlassen des Glaubens sei. Tolkien glaubte an die katholische Kirche: „Ich selbst bin überzeugt von den petrinischen Ansprüchen („Petrine claims“), auch wenn man sich überall auf der Welt umsieht, scheint es keinen großen Zweifel zu geben, welche (wenn das Christentum wahr ist) die wahre Kirche ist, der Tempel des Geistes, sterbend aber lebend, korrupt aber heilig, selbstreformierend und wiedererstehend.“ Die Hauptaufgabe der Kirche liege darin, diejenige zu sein, die die hl. Kommunion verteidigt.

Tolkien schrieb auch über die Gefahr des Zynismus und sagte, er neige weniger zum Zynismus, wenn er sich an seine eigenen Sünden und Torheiten erinnere (Nr. 250/1963). Seine Zeit jedoch sei geprägt von Hohn und Zynismus („sneer und cynicism“). Gleichzeitig gebe es aber eine „umgedrehte Heuchelei“, da Menschen sich schlechter darstellten als sie seien. In Christus sah Tolkien denjenigen, der letzte Hoffnung und Heilung geben kann: „Der Heiler (der Hailend wie der Erlöser üblicherweise auf Altenglisch genannt wurde) soll meine Fehler heilen und du sollst nie aufhören zu rufen: Benedictus qui venit in nomine Domini“ – Gelobt, der da kommt im Namen des Herrn.

Quelle der Zitate Tolkiens (übersetzt vom Autor):

  • Carpenter, Humphrey, Tolkien, Christopher (Hg.), The Letters of J.R.R. Tolkien, London 2006.

Siehe auch:

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Die größte Sünde: Bier trinken, Fleisch essen, Kinder kriegen – und sich absolut super fühlen https://www.thecathwalk.de/2023/08/29/bier-trinken-fleisch-essen-kinder-kriegen-und-sich-absolut-super-fuehlen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=bier-trinken-fleisch-essen-kinder-kriegen-und-sich-absolut-super-fuehlen https://www.thecathwalk.de/2023/08/29/bier-trinken-fleisch-essen-kinder-kriegen-und-sich-absolut-super-fuehlen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=bier-trinken-fleisch-essen-kinder-kriegen-und-sich-absolut-super-fuehlen#comments Tue, 29 Aug 2023 05:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=23071 „Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen“, wusste schon Chesterton. Und die Propheten kommen heute zu Millionen und verkündeten den Tod: Extinction Rebellion, Birthstrike, Veggie Day, Doomsday … Es gibt nichts, was freie, aufgeklärte […]

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„Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche. Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen“, wusste schon Chesterton. Und die Propheten kommen heute zu Millionen und verkündeten den Tod: Extinction Rebellion, Birthstrike, Veggie Day, Doomsday … Es gibt nichts, was freie, aufgeklärte Menschen nicht alles fürchten und nichts, was zu radikal scheint.

Der abendländische Tradi ist bei soviel apokalyptischer Prophetie leicht verwundert. Dann entspannt er und zündet sich sogleich eine Zigarette an, zischt ein Bier und grillt ein Steak. Glaubt der Tradi doch an Gott, der der Erde bestand verheißen hat und allein ihr Ende kennt. Der Tradi hat jene Heidenangst vor der Sonne, kosmischen Kräften und Lord Voldemort verloren, die überall Fahrt aufnimmt und viele in Furcht und Schrecken versetzt.

Die Gefahr geht nicht von der Natur aus, sondern von gut gemeinten Absichten, die aber menschenfeindliche Folgen haben: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, nicht mit schlechten“, sagte Shaw. Wer für das Klima leib- und kinderfeindlich wird, wird am Ende nichts retten, sondern alles Menschliche zerstören. Darum ist der Tradi auch so kinderfreundlich, weil er weiß, dass es keine menschliche Gesellschaft ohne Kinder gibt. Wir brauchen keine Fridays for Future-Demos. Wir brauchen eine Gesellschaft, die es Männern erlaubt Väter zu sein und Frauen Mütter. Mit jedem Kind kommt Hoffnung und Heilung in die Welt. Jedes Kind ist ein Ja zum Menschen und zu Gottes Schöpfung und durch dieses Ja werden wir eine Zukunft haben.

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Ludwig IX. von Frankreich: Der ideale katholische König https://www.thecathwalk.de/2023/08/25/ludwig-ix-von-frankreich-der-ideale-katholische-koenig/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ludwig-ix-von-frankreich-der-ideale-katholische-koenig https://www.thecathwalk.de/2023/08/25/ludwig-ix-von-frankreich-der-ideale-katholische-koenig/?pk_campaign=feed&pk_kwd=ludwig-ix-von-frankreich-der-ideale-katholische-koenig#comments Fri, 25 Aug 2023 07:43:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=22971 „Es gab eine Zeit, wo die Weisheitslehre des Evangeliums die Staaten leitete. Gesetze, Einrichtungen, Volkssitten, alle Ordnungen und Beziehungen des Staatslebens waren in dieser Zeit von christlicher Klugheit und göttlicher Kraft durchdrungen. Da war der Religion Jesu Christi in der Öffentlichkeit jene Auszeichnung gesichert, wie sie ihr gebührt; da blühte sie überall unter dem wohlwollenden […]

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„Es gab eine Zeit, wo die Weisheitslehre des Evangeliums die Staaten leitete. Gesetze, Einrichtungen, Volkssitten, alle Ordnungen und Beziehungen des Staatslebens waren in dieser Zeit von christlicher Klugheit und göttlicher Kraft durchdrungen. Da war der Religion Jesu Christi in der Öffentlichkeit jene Auszeichnung gesichert, wie sie ihr gebührt; da blühte sie überall unter dem wohlwollenden Schutz der rechtmäßigen Obrigkeiten und Regenten, da waren Kirche und Reich in glücklicher Eintracht und durch gegenseitige Freundesdienste miteinander verbunden.“ (Leo XIII. 1885 in der Enzyklika Immortale Dei).

Das war die Zeit Ludwigs IX. Er gilt als das Vorbild eines katholischen Königs und war einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Es heißt, er sei tief religiös, asketisch, mild, gerecht und ritterlich gewesen.

Der heilige wurde 1214 auf Burg Poissy geboren, 30 Kilometer von Paris entfernt. Sein Vater war Ludwig VIII., der den Beinamen „der Löwe“ trug. Seine Mutter war Blanka von Kastilien. Beide Eltern bemühten sich sehr um eine christliche Erziehung des zukünftigen Königs.

Ludwig hasste die Todsünde und bezeichnete sie als schlimmsten Aussatz. Als Zustand, in dem eine Seele dem Teufel gleiche. Krieg wollte er nur nach den Regeln eines bellum iustum (gerechten Krieges) führen. Seine Frömmigkeit versteckte er nicht. So pilgerte er im Büßergewand nach Chartres und förderte die neuen Bettelorden, die Franziskaner und Dominikaner.

Der heilige König erwarb 1239 die Dornenkrone und baute dafür die Sainte-Chapelle. Die ehemalige Zisterzienserabtei von Royaumont wurde von ihm gegründet und bestand bis zur Französischen Revolution. Das theologische Kolleg an der Pariser Universität geht ebenfalls auf ihn zurück. Unterstützt wurde er dabei von seinem Beichtvater und Namensgeber der heutigen Sorbon-Universität, dem Priester Robert von Sorbon. Die großen Theologen des 13. Jahrhunderts lehrten dort zu Ludwigs Lebzeiten, darunter Abertus Magnus, Thomas von Aquin und Bonaventura.

Ludwig IX. in der Sainte-Chapelle (Paris)

Während seiner Regentschaft erlebte Frankreich einen wirtschaften Aufschwung, das auch als das goldene Zeitalter des heiligen Ludwig (le siècle d’or de Saint-Louis) beschrieben wird. Ebenso setzte er sich für den moralischen Wiederaufbau seines Reiches an und erteilte strenge Strafen für Flüche und Duelle. So streng, dass selbst der Papst um Milderung bat. Ludwig war auch ein Stifter von Krankenhäusern. Er errichtete u.a. das Hôpital des Quinze-Vingts für 300 Blinde.

Zwei Kreuzzüge führte der König an. Auf Welt.de werden diese als „Fiasko“ beschrieben. Er konnte aber kleine Erfolge feiern wie wie 1249 die Eroberung von Damiette. 1250 geriet er bei Mansurah in Gefangenschaft. Ludwig starb auf dem 7. Kreuzzug. Sein Heer und er selbst wurden von der Ruhr heimgesucht. Er erlag ihr am 25. August 1270 in Tunesien. Damit war auch der Kreuzzug zu Ende. Den Christen wurden freier Handel und Aufenthalt in Tunesien gewährt. Das Heer zog sich nach Sizilien zurück.

Schon zu Lebzeiten stand Ludwig IX. im Ruf der Heiligkeit. So wurde er nur 27 Jahre später von Papst Bonifaz VIII. mit der Bulle In excelso throno heiliggesprochen.

Festtag: 25. August (3. Klasse)

Oration: „Gott, der Du Deinen heiligen Bekenner Ludwig vom irdischen Königreich in die Glorie des himmlischen Reiches versetzt hast, lass uns, so bitten wir, durch seine Verdienste und Fürsprache Genossen des Königs der Könige, Jesus Christus, Deines Sohnes, werden, der mit Dir lebt.“

Patronat: Babiere und Handwerker

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Pius X. über die Kirchenmusik https://www.thecathwalk.de/2023/07/08/pius-x-ueber-die-kirchenmusik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-x-ueber-die-kirchenmusik https://www.thecathwalk.de/2023/07/08/pius-x-ueber-die-kirchenmusik/?pk_campaign=feed&pk_kwd=pius-x-ueber-die-kirchenmusik#respond Sat, 08 Jul 2023 12:11:27 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37890 „Wer singt, betet doppelt!“ – Diesen sentenziös anmutenden Ausspruch schreiben frömmste Katholiken, engagierte Sangesfreunde und auch liberal gesinnte Kulturchristen dem heiligen Augustinus zu. Das Werk des Kirchenvaters begleitet mich seit langer Zeit, aber diesen Gedanken habe ich in dem Schrifttum nie entdecken könne. Mir erschien die Wendung nicht nur theologisch widersinnig, sondern auch logisch falsch. […]

Der Beitrag Pius X. über die Kirchenmusik erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Dr. Thorsten Paprotny verfasst.

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„Wer singt, betet doppelt!“ – Diesen sentenziös anmutenden Ausspruch schreiben frömmste Katholiken, engagierte Sangesfreunde und auch liberal gesinnte Kulturchristen dem heiligen Augustinus zu. Das Werk des Kirchenvaters begleitet mich seit langer Zeit, aber diesen Gedanken habe ich in dem Schrifttum nie entdecken könne. Mir erschien die Wendung nicht nur theologisch widersinnig, sondern auch logisch falsch. Warum vermehrt der Gesang die Kraft des Gebets? Würden Gläubige, die redlich bemüht, aber nicht die Begabtesten sind, durch falsche Töne dann den Herrgott verstimmen – oder vielleicht überhaupt nicht beten, auch wenn sie beten?

Kurzum, vielleicht verzichtet der heilige Pius X. aus gutem Grund in seinem Motu proprio „Tra le sollecitudini“, in italienischer Sprache verfasst und am 22. November 1903 veröffentlicht, auf diese Wendung, wenn er sich doch für die „Restauration der Kirchenmusik“[1] einsetzt. Zugleich gilt es heute zu berücksichtigen, dass die geistliche Musik weder ein akustisches Ärgernis noch ein dekorativer Selbstzweck sein soll. Pius X. schreibt: „Nichts darf also im Heiligtum geschehen, was die Frömmigkeit und Andacht der Gläubigen ablenken oder auch nur beeinträchtigen könnte, nichts vor allem, was die Würde und Heiligkeit der heiligen Riten störte und so für das Haus des Gebetes und die Majestät Gottes ungeziemend wäre.“

Er verzichtet darauf, die musikalisch-geistlichen Missbräuche – die es auch zu seiner Zeit gegeben hat – allesamt zu benennen, so spricht er allein vom „üblen Zustand des Gesanges und der Kirchenmusik“ und hofft auf eine feierliche Liturgie, in der die Musik zur „Ehre Gottes“, zur Heiligung und Erbauung der Gläubigen erklingt: „Die Kirchenmusik muss heilig sein; daher muss alles Weltliche nicht allein von ihr selbst, sondern auch von der Art ihres Vortrages ferngehalten werden. Sie muss ferner den Charakter wahrer Kunst besitzen, sonst vermag sie nicht jenen Einfluss auf die Zuhörer auszuüben, den sich die Kirche verspricht, wenn sie die Tonkunst in die Liturgie aufnimmt.“ Pius X. erklärt, dass der Gregorianische Choral der „Gesang der römischen Kirche“ sei, das „höchste Ideal der Kirchenmusik“: „Eine Kirchenkomposition ist um so mehr kirchlich und liturgisch, je mehr sie sich in ihrer Anlage, ihrem Geist und ihrer Stimmung dem Gregorianischen Gesang nähert; umgekehrt ist sie um so weniger des Gotteshauses würdig, als sie sich von diesem Vorbilde entfernt.“ Der Papst wünscht sich auch die aktive Teilhabe der Gläubigen – das Mitbeten und Mitsingen des gläubigen Volkes – und erklärt: „Der altüberlieferte Gregorianische Choral soll daher in reichem Ausmaß bei den gottesdienstlichen Funktionen wieder verwendet werden. Alle mögen davon überzeugt sein, dass der Gottesdienst nicht an Glanz verliert, auch wenn er nur von dieser Musikart begleitet ist. Namentlich sorge man dafür, dass der Gregorianische Gesang beim Volke wieder eingeführt werde, damit die Gläubigen an der Feier des Gotteslobes und der heiligen Geheimnisse wieder tätigeren Anteil nehmen, so wie es früher der Fall war. Die eigentliche Sprache der römischen Kirche ist die lateinische. Daher ist beim feierlichen liturgischen Gottesdienst überhaupt Gesang in der Volksprache verboten; in erhöhtem Maße gilt das für die veränderlichen wie die feststehenden Teile der Messe und des Offiziums.“ Zudem schließt er jegliche Kreativität aus, wenn er festsetzt, dass der liturgische Text so zu singen sei, „wie er in den Büchern steht, ohne ein Wort zu verstümmeln oder umzustellen“: „Bei den kirchlichen Hymnen ist die althergebrachte Form beizubehalten. Es ist also nicht erlaubt, einem Gesang, wie z.B. dem Tantum ergo, eine derartige musikalische Einkleidung zu geben, dass die erste Strophe die rührselige Form einer sogenannten Romanze, Kavatine oder eines Adagio annimmt, die zweite Strophe aber, Genitori usw., heiteren Charakter trägt.“

Ein „schwerer Missbrauch“ sei es, wenn den „heiligen Zeremonien der Liturgie“ nur die „zweite Stelle“ zugewiesen werde, so dass sie dann wie eine „Dienerin der Musik“ erscheine. Pius X. erklärt: „Im Gegenteil ist doch die Musik nur ein Teil der Liturgie und ihre untergeordnete Dienerin.“ In der Kirchenmusik, auch in der Gregorianik, ist nicht ästhetischer Genuss das Ziel, sondern einzig der würdige Gesang zur Ehre Gottes. Daran erinnert uns der heilige Papst Pius X. auch heute: Gott allein gebührt Lob und Ehre, und wir sind zum Dienst in der heiligen katholischen und apostolischen Kirche bestellt, damit wir betend, singend und auch schweigend Ihn, den dreifaltigen Gott, gläubig verehren. Die würdige Kirchenmusik hilft uns dabei.


[1] Die hier verwendeten Zitate beziehen sich auf die folgende Ausgabe, vgl. Kirchenmusikalische Gesetzgebung, Die Erlasse Pius X. Pius XI. und Pius XII. über Liturgie und Kirchenmusik, S. 7-18, Friedrich Pustet Verlag Regensburg 1956, 5. Auflage, S. 7-18.

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Priesterweihen der Tradition: Das wichtigste Ereignis für die Zukunft Europas https://www.thecathwalk.de/2023/06/26/priesterweihen-der-tradition-das-wichtigste-ereignis-fuer-die-zukunft-europas/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priesterweihen-der-tradition-das-wichtigste-ereignis-fuer-die-zukunft-europas https://www.thecathwalk.de/2023/06/26/priesterweihen-der-tradition-das-wichtigste-ereignis-fuer-die-zukunft-europas/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priesterweihen-der-tradition-das-wichtigste-ereignis-fuer-die-zukunft-europas#comments Mon, 26 Jun 2023 10:08:58 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37814 In den 60er-Jahren kam es zu einem unvorstellbaren Bruch in der Kirche. In der Gesellschaft gab es die „68er“. Im Juni weht heute die Selbstzerstörung von Rathäusern und Kirchen. Aber wo die Sünde groß wurde, da ist die Gnade übergroß geworden und wo die Krise groß wurde, da ist das Wunder übergroß geworden. Ein französischer […]

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In den 60er-Jahren kam es zu einem unvorstellbaren Bruch in der Kirche. In der Gesellschaft gab es die „68er“. Im Juni weht heute die Selbstzerstörung von Rathäusern und Kirchen. Aber wo die Sünde groß wurde, da ist die Gnade übergroß geworden und wo die Krise groß wurde, da ist das Wunder übergroß geworden. Ein französischer Erzbischof hatte einen „Zaubertrank“: die katholische Tradition. Die Zutat ist einfach: „Tradidi quod et accepi“ – „Ich habe weitergegeben, was ich auch empfangen habe“. Die Wirkung übertrifft alle Erwartungen: Zaitzkofen ist gleichsam wie das berühmte gallische Dorf der Unbeugsamen.

Wer mit dem Novus Ordo und den modernen Priesterweihen großgeworden ist, kann kaum glauben, dass es so etwas wie traditionelle Priesterweihen überhaupt noch gibt. 2023 habe ich ich zum ersten Mal die Priesterweihen bei der Piusbruderschaft erlebt und kann nur sagen: „Kneift mich, ich glaub ich träume!!!“ Da steht ein Bischof mit goldener Mitra und wunderschönen Gewändern und predigt über das „Delirium des Synodalen Wegs“. Die Wiese vor dem Priesterseminar, auf der die Weihen stattfinden, ist in eine wunderschöne katholische Ästhetik gefasst. Vorne sitzen Geistliche und Nonnen, dahinter viele junge Familien, junge Menschen und Kinder. Überall Bayerische Trachten und traditionelle Katholiken aus aller Welt. Nach fast 4 Stunden endet die Messe mit dem „Te Deum laudamus“. Wäre ich nicht bereits traditionsverliebt, hätte mich auf der Stelle schockverliebt.

Die Priesterweihen der Tradition sind das wichtigste Ereignis für die Zukunft Europas. Europa ist das Christentum und die Alte Messe sein Kult. Wer über die Kathedralen von Chartres, Mailand oder Florenz staunt, wer Gregor den Großen, Bonfiatius, Franz von Assisi, Ludwig IX. Thomas von Aquin, Karl I. von Österreich-Ungarn, Robert Schuman oder Adenauer und das Projekt eines Vereinten Europas verstehen will, kommt an der katholischen Tradition nicht vorbei. Ohne katholische Tradition gibt es keine Orientierung und Ordnung. Die moderne Kirche hat keine Fundamente mehr. Es wehen „Pride-Fahnen“, Kinderarmut gilt als moralisch, Abtreibungen steigen und Familien zerbrechen.

Eigentlich sollte jeder neugeweihte Priester das Bundesverdienstkreuz erhalten. Denn selbst aus sozialer Sicht tut er unendlich viel für stabile Ehen und kinderreiche Familien. Und sein Dienst: Seelen in den Himmel zu führen, ist das größte Werk, das man auf Erden vollbringen kann. Jede katholische Frau hat einen riesigen Strauß Rosen verdient. Sie weiß um ihren Wert, ist kinderfreundlich und erzieht den Mann zu wahrer Ritterlichkeit.

Nach der Messe gab es Bier, Rosenkränze und bayerische Spezialitäten. Die Priesterweihen in Zaitzkofen sind ein Leuchtturm der Hoffnung in „a world gone mad“. Sie verkörpern alles, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Deshalb bin ich unglaublich dankbar, dabei zu sein.

Siehe auch:

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Appell an alle Cathwalk-Leser: Helfen Sie mit, den katholischen Glauben im Internet zu verbreiten https://www.thecathwalk.de/2023/05/24/appell-an-alle-cathwalk-leser-helfen-sie-mit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=appell-an-alle-cathwalk-leser-helfen-sie-mit https://www.thecathwalk.de/2023/05/24/appell-an-alle-cathwalk-leser-helfen-sie-mit/?pk_campaign=feed&pk_kwd=appell-an-alle-cathwalk-leser-helfen-sie-mit#comments Wed, 24 May 2023 20:18:13 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37751 Liebe Leser, „wie viele Bekehrungen bleiben wegen des Mangels an Helfern, die sich des heiligen Werkes annehmen, in diesen Ländern noch zu wirken! Es packt mich, wie oft, das Verlangen, in die Universitäten Europas zu stürmen, schreiend mit lauter Stimme, wie einer, der nicht mehr bei Sinnen ist; vor allem in Paris wollte ich’s alle […]

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Liebe Leser,

„wie viele Bekehrungen bleiben wegen des Mangels an Helfern, die sich des heiligen Werkes annehmen, in diesen Ländern noch zu wirken! Es packt mich, wie oft, das Verlangen, in die Universitäten Europas zu stürmen, schreiend mit lauter Stimme, wie einer, der nicht mehr bei Sinnen ist; vor allem in Paris wollte ich’s alle hören lassen, deren Wissen größer ist als der Wunsch, hiervon guten Gebrauch zu machen; vor versammelter Sorbonne wollte ich’s ihnen zurufen: wie viele Seelen vom Wege des Heiles abkommen durch ihre Schuld, wie viele Seelen verlorengehen durch ihre Gleichgültigkeit!Sende mich, wohin Du willst, und wenn es gut ist, selbst bis nach Indien!“

Diese Wortes schrieb der heilige Franz Xaver am 15. Januar 1544 von Goa in Indien nach Rom, an Ignatius von Loyola, seinen Ordensgeneral. Ein „Mangel an Helfern“ ist auch eine Herausforderung, vor die der Cathwalk steht. Heute ist das Internet unser Indien, unser Missionsgebiet! Für viele junge Menschen, die nicht getauft, nicht gefirmt oder vollkommen vom Weg abgekommen sind, ist das Internet oft der erste Kontakt mit dem Glauben. Erst danach überlegen sie, mit jemandem zu sprechen, zur Alten Messe zu gehen und den größten Schatz ihres Lebens anzunehmen: den katholischen Glauben.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es aktuell keine Organisation oder Gruppe gibt, die das Projekt „katholische Mission“ mit einem Online-Magazin angehen kann. Für den Cathwalk ist das eigentlich eine zu große Aufgabe und außerdem hat der Cathwalk keinen kirchlichen Auftrag. Es gibt daher nur zwei Wege: Entweder wird der Cathwalk eingestellt oder ganz in Gottes Hand gelegt.

Ich habe den modernen Religionsunterricht kennengelernt, das moderne Theologiestudium in Münster und Chicago. Und ich kenne auch die konservativen Kompromisslösungen, die mich nie angesprochen haben. Ich bin Zeuge der Selbstzerstörung der Kirche geworden und ich war Teil davon. Aber ich habe auch die katholische Tradition kennengelernt, die „größte Gnade meines Lebens.“

Weil das Kennenlernen und Annehmen der katholischen Tradition die größte Gnade meines Lebens ist, möchte ich sie weitergeben. Ich möchte alles tun, was ich kann, um anderen zu helfen, katholisch zu werden. Es kann für den Cathwalk daher nur einen Weg geben: ALLES in unserer Macht stehende tun, um den katholischen Glauben im Internet zu verbreiten, damit durch unsere Mitarbeit diese herrliche Gnade so vielen Menschen wie möglich zuteil wird. Es geht darum, dass Menschen katholisch werden, zur Alten Messe gehen und im Stand der Gnade sterben. Es darum, den Himmel zu bevölkern. Der Cathwalk kann hier den ersten Schritt leisten: Die Ermutigung und den Anstoß geben, damit Menschen zur katholischen Tradition finden. Jede einzelne Seele ist es wert.

E-Mails, die ich erhalte, beweisen, dass der Cathwalk sein Ziel erreicht. Aber es bleibt so viel auf der Strecke, weil es nur wenige Helfer gibt. Ich möchte daher jeden Leser bitten, mitzuhelfen: Schreiben Sie Glaubenszeugnisse und Artikel, helfen Sie mit, dass es so viele Bekehrungen wie möglich gibt. Sehr willkommen sind auch neue Ideen und Vorschläge, wie der Cathwalk besser werden kann. Senden Sie mir einfach eine E-Mail an: josef-jung@gmx.de

Für alles ein herzliches vergelt’s Gott!

Ihr Josef Jung

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Deshalb bekämpft man die Alte Messe https://www.thecathwalk.de/2023/05/10/deshalb-bekaempft-man-die-alte-messe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=deshalb-bekaempft-man-die-alte-messe https://www.thecathwalk.de/2023/05/10/deshalb-bekaempft-man-die-alte-messe/?pk_campaign=feed&pk_kwd=deshalb-bekaempft-man-die-alte-messe#comments Wed, 10 May 2023 21:34:55 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37621 „Eine neue Zeit ist angebrochen, ein großes Zeitalter, in dem zu leben eine Lust ist“ lässt Bertolt Brecht Galileo sagen. „Neue Zeiten“ wurden schon oft angekündigt und versprochen – vor allem in Verbindung mit einem Traditionsbruch. Meistens brachten diese Verheißungen aber kein Leben in Lust, sondern die Katastrophe. Genauso war es mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil […]

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„Eine neue Zeit ist angebrochen, ein großes Zeitalter, in dem zu leben eine Lust ist“ lässt Bertolt Brecht Galileo sagen. „Neue Zeiten“ wurden schon oft angekündigt und versprochen – vor allem in Verbindung mit einem Traditionsbruch. Meistens brachten diese Verheißungen aber kein Leben in Lust, sondern die Katastrophe.

Genauso war es mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und den anschließenden Umbrüchen. Johannes XXIII. sprach bei der Konzilseröffnung abfällig von „Unglückspropheten“ und war voller Euphorie, dass ein Aggiornamento, eine Verheutigung, eine neue Zeit anbrechen lasse. In der Tat kam eine neue Zeit. Aber anders. Menschen traten aus der Kirche aus, Sonntagsmessen wurden nicht mehr besucht und Theologen wurden wahnsinnig. Der Journalist Michael Matt erinnert sich: „Die Kirche befand sich im Umbruch, vom Vatikan bis zur Gemeindeebene und die katastrophalen Folgen waren noch nicht vollständig absehbar. Die Messe wurde radikal verändert, Altäre zerhackt, Chorräume planiert, Nonnen verließen die Klöster, Priester zogen los, um zu heiraten – alle waren „endlich frei“ … So dachte man jedenfalls.“

Es gab Priester, die diesen Bruch nicht ertragen konnten und an gebrochenem Herzen starben. Die katholische Kirche als Bastion ewiger Wahrheiten, als Festung des Abendlands mit einer 2000-jährigen Tradition, Geschichte und Weisheit schämte sich ihrer Existenz. Paul VI. verschenkte die Tiara, man missionierte nicht mehr, Heilige und Hölle galten als „überholte Relikte“und auch vom Himmel wollte man nichts mehr wissen. Man traf sich zu interreligiösen Treffen, Buddha-Statuen landeten auf dem Tabernakel und Pachamama-Götzen im Vatikan.

Das schlimmste an den Entwicklungen seit dem Konzil ist, dass sie keine Unfälle sind, sondern gewollt. Man will die Tradition nicht mehr und deshalb bekämpft man die Alte Messe. Sie steht für eine Gegenkultur, für den theozentrischen Kult für das Te Deum laudamus, den Geist der Anbetung, der die Kathedrale von Mailand, Notre Dame de Paris, den Kölner Dom und St. Peter gebaut hat.

Es ist offensichtlich, dass die Alte Messe der größte Stein des Anstoßes gegen einen Humanismus ist, in dem es nicht um die Wahrheit und Anbetung Gottes geht, sondern um den Kult des Menschen. Die Alte Messe ist zu traditionell, zu katholisch, zu heilig. Sie ist die größte Opposition gegen alle Umbrüche und Revolutionen unserer Zeit. Sie ist der Kult des Abendlands. 1969 war unklar, ob sie in 10 Jahren noch existieren würde. Ein Erzbischof im Ruhestand mit einer Handvoll Seminaristen hat dafür gesorgt, dass es im Jahr 2023 kein wichtigeres Thema in der katholischen Kirche gibt, als das unheimliche Wachstum der Alten Messe. Wunder kann man nicht aufhalten.

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Chartres-Wallfahrt 2023: Meldet euch jetzt an! https://www.thecathwalk.de/2023/04/17/chartres-wallfahrt-2023-meldet-euch-jetzt-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=chartres-wallfahrt-2023-meldet-euch-jetzt-an https://www.thecathwalk.de/2023/04/17/chartres-wallfahrt-2023-meldet-euch-jetzt-an/?pk_campaign=feed&pk_kwd=chartres-wallfahrt-2023-meldet-euch-jetzt-an#comments Mon, 17 Apr 2023 18:03:41 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37547 Die alljährlichen Pfingstwallfahrten von Paris nach Chartres (FSSP, Institut Christus König usw.) oder in umgekehrter Richtung (FSSPX) sind die größten katholischen Jugend-Wallfahrten. Deutlich über 20.000 junge Menschen der Tradition pilgern in beiden Wallfahrten zur Ehre Gottes.

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Die alljährlichen Pfingstwallfahrten von Paris nach Chartres (FSSP, Institut Christus König usw.) oder in umgekehrter Richtung (FSSPX) sind die größten katholischen Jugend-Wallfahrten. Deutlich über 20.000 junge Menschen der Tradition pilgern in beiden Wallfahrten zur Ehre Gottes.

Der Cathwalk kann nur jedem traditionellen Katholiken empfehlen, sich anzumelden und Teil dieser großartigen Wallfahrt zu werden:

Petrusbruderschaft und Institut: http://www.paris-chartres.info/

Piusbruderschaft: https://fsspx.de/de/chartres

Siehe auch:

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Vatikanpriester Murr: Lefebvre wird einmal heiliggesprochen https://www.thecathwalk.de/2023/04/12/vatikanpriester-murr-lefebvre-wird-einmal-heiliggesprochen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=vatikanpriester-murr-lefebvre-wird-einmal-heiliggesprochen https://www.thecathwalk.de/2023/04/12/vatikanpriester-murr-lefebvre-wird-einmal-heiliggesprochen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=vatikanpriester-murr-lefebvre-wird-einmal-heiliggesprochen#respond Wed, 12 Apr 2023 17:17:45 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37505 In einem Video-Interview mit Robert Moynihan sagt der katholische Priester und Kurienmitarbeiter (1974-79) Charles Murr über Erzbischof Lefebvre: „Er war nicht nur ein Bischof der römisch-katholischen Kirche. Er war ein hervorragender Bischof. Er evangelisierte weite Teile Afrikas und repräsentierte den Heiligen Stuhl in Afrika … [Lefebvre] hielt seinen Kopf hin 1970, ohne es zu müssen, […]

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In einem Video-Interview mit Robert Moynihan sagt der katholische Priester und Kurienmitarbeiter (1974-79) Charles Murr über Erzbischof Lefebvre: „Er war nicht nur ein Bischof der römisch-katholischen Kirche. Er war ein hervorragender Bischof. Er evangelisierte weite Teile Afrikas und repräsentierte den Heiligen Stuhl in Afrika …

[Lefebvre] hielt seinen Kopf hin 1970, ohne es zu müssen, er war bereits im Ruhestand. Als eine Gruppe von Seminaristen zu ihm kam und ihn um eine katholische Ausbildung bat, die sie nirgendwo sonst finden konnten, sagte er nicht, ich bin im Ruhestand ‚Gott segne euch‘. Das konnte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren … Einige, die das Programm hier hören, sind jung genug und werden erleben, wenn Erzbischof Marcel Lefebvre heiliggesprochen wird … Ich glaube, seine persönliche Heiligkeit steht außer Frage.

Das ganze Interview:

Siehe auch:

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Diese YouTube-Kanäle verbreiten den katholischen Glauben https://www.thecathwalk.de/2023/04/04/diese-youtube-kanaele-verbreiten-den-katholischen-glauben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=diese-youtube-kanaele-verbreiten-den-katholischen-glauben https://www.thecathwalk.de/2023/04/04/diese-youtube-kanaele-verbreiten-den-katholischen-glauben/?pk_campaign=feed&pk_kwd=diese-youtube-kanaele-verbreiten-den-katholischen-glauben#respond Tue, 04 Apr 2023 19:46:38 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37412 Wir stehen inmitten eines geistlichen Kampfes, eines Kampfes zwischen Gut und Böse, in dem es um unsere Kultur, unsere Familien und unsere heilige katholische Kirche geht. Niemand kann in diesen Zeiten "neutral" sein.

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„Die geistige Wüste erstreckt sich jeden Tag ein Stück weiter, jeden Tag trocknen mehr Seelen aus, weil sie den Glauben abgeworfen haben“, heißt es in „Don Camillo und das rothaarige Mädchen.“ Angesichts dessen kann man den Mut verlieren. Wir stehen inmitten eines geistlichen Kampfes, eines Kampfes zwischen Gut und Böse, in dem es um unsere Kultur, unsere Familien und unsere heilige katholische Kirche geht. Niemand kann in diesen Zeiten „neutral“ sein.

Die gute Nachricht ist: Zu allen Zeiten entscheiden sich Menschen, den guten Kampf zu kämpfen. Im Makkabäerbrief werden wir daran erinnert, dass unsere Anzahl nicht wichtig ist, wenn Gott auf unserer Seite ist: „Denn der Sieg im Kampf liegt nicht an der Größe des Heeres, sondern an der Kraft, die vom Himmel kommt“ (1. Makk 3,19).

Der YouTube-Kanal „Certamen“:

Der YouTube-Kanal „Katholische Antworten“:

Der YouTube-Kanal „Marcellus“:

Und natürlich „Piusfilm“:

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Mein Besuch im Priesterseminar der Piusbruderschaft in Zaitzkofen https://www.thecathwalk.de/2023/03/15/mein-besuch-im-priesterseminar-der-piusbruderschaft-in-zaitzkofen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mein-besuch-im-priesterseminar-der-piusbruderschaft-in-zaitzkofen https://www.thecathwalk.de/2023/03/15/mein-besuch-im-priesterseminar-der-piusbruderschaft-in-zaitzkofen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=mein-besuch-im-priesterseminar-der-piusbruderschaft-in-zaitzkofen#comments Wed, 15 Mar 2023 11:44:54 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=37248 Am 13. März 2023, dem 10-jährigen Jubiläum von Papst Franziskus besuchte ich das Internationale Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen für den Cathwalk. Während der langen Autofahrt hörte ich gregorianische Hymnen, um mich auf die heiligen Hallen vorzubereiten: Attende, Domine, et miserere, Kyrie eleison, Te deum laudamus … Ich war aufgeregt. Wie würde das Priesterseminar aussehen? […]

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Am 13. März 2023, dem 10-jährigen Jubiläum von Papst Franziskus besuchte ich das Internationale Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen für den Cathwalk. Während der langen Autofahrt hörte ich gregorianische Hymnen, um mich auf die heiligen Hallen vorzubereiten: Attende, Domine, et miserere, Kyrie eleison, Te deum laudamus

Ich war aufgeregt. Wie würde das Priesterseminar aussehen? Welche Strenge würde mich erwarten? Kann ich einfach hineingehen oder brauche ich eine Erlaubnis? Legendär und sagenumwoben ist Zaitzkofen ohnehin wegen der alljährlichen Priesterweihen und der beschaulichen Lage. Das Seminar wirkt auf Bildern und Videos wie ein Real-Life-Bruchtal. Anstatt Elben sieht man Männer in Soutane, was heute aber nicht unwirklicher scheint als Fantasiegestalten in „Der Herr der Ringe.“

Pünktlich zur Abendmesse um 17:15 kam ich im Priesterseminar an. Leicht „lost“ stand ich im Eingang und sah direkt einen Seminaristen, der draußen in Soutane betete. Ein Anblick wie im Bilderbuch. Seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überraschten mich. Er zeigte mir den Eingang zur Kapelle und freute sich, dass ich die Heilige Messe besuchen wollte.

Die Kapelle des Priesterseminars war kleiner als gedacht. Ich kannte sie von den Livestreams. Die Seminaristen zogen geordnet in Soutane ein. Im hinteren Teil saßen Besucher, Männer, Frauen und ich in Blue Jeans. Mir kam der Hit des „Frank Popp Ensembles“ in den Kopf, dann betete ich weiter.

Anschließend bekam ich eine Seminarführung. Das Priesterseminar ist nicht nur eine Stätte des Betens und Lernens, es gibt auch einen Hühnerstall, einen Garten und eine Schreinerei, in der die Brüder der Priesterbruderschaft Holzarbeiten durchführen.

Mit über 40 Seminaristen ist Zaitzkofen komplett voll. Es gibt viele kleine Räume, in denen Hochaltäre stehen, damit Priester, die das Seminar besuchen, eine eigene Messe feiern können. Neben neueren Möbeln gibt es auch noch einiges Antikes und einen Fitness-Raum.

Das Priesterseminar im Schloss Zaitzkofen wurde entsprechend für die Bedürfnisse der Priesterausbildung umgebaut. Es ist fromm und ländlich, aber nicht total abgelegen. Der Ort Zaitzkofen ist ein kleines Dorf mit weniger als 300 Einwohnern, das Seminar liegt direkt an einer Hauptstraße, der Bahnhof in Eggmühl ist keine 3 km weit entfernt, in weniger als anderthalb Stunden ist man in München.

Abends um 18:30 ist das Rosenkranzgebet – auf Latein: Ave Maria, gratia plena; Dominus tecum; benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris tui, Jesus. Nach dem Gebet ziehen die Seminaristen aus und prozessieren gleichsam wieder ins Priesterseminar. Ein Bild für die Ewigkeit. Diese Ordnung, Struktur und Disziplin, das Ganze selbstbewusste Auftreten, alle diese Dinge hinterlassen bei mir den Eindruck, dass hier die katholischen Navy Seals ausgebildet werden.

In der Bibliothek findet man alles über die scholastische Theologie und den katholischen Glauben. Hans Küng hat in so einer Atmosphäre keine Chance. Wahrscheinlich gibt es aktuell keinen besseren Ort in Deutschland, um Priester zu werden.

Das Seminar ist voll, Anbauten sind in Planung und jedes Jahr wächst die Anzahl der Alten Messen. Man kann es lieben oder hassen, aber an diesem Fakt kommt niemand vorbei: Die Tradition ist die Zukunft der Kirche.

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Darum habe ich meine Meinung über die Piusbruderschaft geändert (mit Video) https://www.thecathwalk.de/2023/03/11/darum-habe-ich-meine-meinung-ueber-die-piusbruderschaft-geaendert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=darum-habe-ich-meine-meinung-ueber-die-piusbruderschaft-geaendert https://www.thecathwalk.de/2023/03/11/darum-habe-ich-meine-meinung-ueber-die-piusbruderschaft-geaendert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=darum-habe-ich-meine-meinung-ueber-die-piusbruderschaft-geaendert#comments Sat, 11 Mar 2023 19:19:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36214 „Jetzt kann ich Lefebvre verstehen“ – diesen Satz habe ich in den letzten Jahren immer wieder gehört. Durch den Synodalen Weg gibt es kaum eine amtskirchliche Horrorgeschichte, die noch nicht erzählt wurde. Je mehr Kirchenkrise, desto mehr Piusbruderschaft? Es gibt Konservative, die durch die neuesten Grenzüberschreitungen in amtskirchlichen Strukturen zur Piusbruderschaft wechselten, weil sie hier […]

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„Jetzt kann ich Lefebvre verstehen“ – diesen Satz habe ich in den letzten Jahren immer wieder gehört. Durch den Synodalen Weg gibt es kaum eine amtskirchliche Horrorgeschichte, die noch nicht erzählt wurde. Je mehr Kirchenkrise, desto mehr Piusbruderschaft?

Es gibt Konservative, die durch die neuesten Grenzüberschreitungen in amtskirchlichen Strukturen zur Piusbruderschaft wechselten, weil sie hier eine Oase der Frömmigkeit inmitten der glaubenstrockenen Wüste sehen. Dann gibt es die Veteranen, die von Anfang an dabei sind und die „Eingeborenen“, die mit der Tradition groß geworden sind und die moderne Kirche nur als Warnung kennen.

Ich selbst kenne die Piusbruderschaft schon seit den 90ern vom Hörensagen und den Bildern der Mitteilungsblätter. Aus familiärem Nachlass habe ich ein Lefebvre-Bild geerbt, das nun in meinem Regal hängt. Sie war mir nie fremd und selbst im modernen Priesterseminar in Münster hatte ein Studienkollege das Mitteilungsblatt abonniert. Als auffallend galt vor allem die als „antiquiert“ geltende Anrede „Hochwürden“, durch die man die Post sofort zuordnen konnte.

Ich dachte früher immer: „Piusbruderschaft, braucht man die?“ „Ist das nicht zu extrem?“ „Kann man nicht einfach nur normal katholisch sein?“ Mittlerweile bin ich erwachsen, über 30 und zur Erkenntnis gekommen: „Die Piusbruderschaft ist ein Werk der göttlichen Barmherzigkeit, denn sie hat die Alte Messe und die Tradition für uns bewahrt.“ Wo wäre die Tradition ohne die Piusbruderschaft? Es gäbe auch keine Petrusbruderschaft, kein Institut und keinen Ort, um dem Wahnsinn des Synodalen Wegs und der Kirchenzerstörung zu entgehen. Es gibt keine „Normalität“ mehr zwischen Synofant und Synodalforen. Es gibt Rettungsboote oder die Fluten des eiskalten Meeres.

Wer sonst soll das Rettungsboot sein, wenn nicht vor allem die Piusbruderschaft und alles Gute, das aus ihr hervorgegangen ist? Wer sonst lehrt uns den vollständigen katholischen Glauben? Wo sonst könnte man heute Priester werden und dem Synodal-Horror entgehen? Wo sonst kann man heute als junger Mann oder als junge Frau einen echten katholischen Ehepartner finden, der Kinderreichtum als Segen betrachtet?

Die Piusbruderschaft ist deshalb ein Werk der göttlichen Barmherzigkeit. Der Weg der modernen Kirche führt oft genug in die Apostasie. Er ist keine „Weiterentwicklung“, sondern Zerstörung. Es schmerzt, das zu sagen, weil es schmerzt, die Konsequenzen zu ziehen, aber mehr noch schmerzt es, den Weg der Kirche unserer Tage zu sehen. Daher kann ich nur sagen: „Nein, die Piusbruderschaft ist nicht zu extrem.“ Lefebvre hat sehr genau erkannt, wohin die „Modernisierung“ der 60er-Jahre führen würde. Heute sehen wir überall leere Kirchen und alte Leute im Novus Ordo. Die wenigen jungen Menschen, die noch da sind, welche Zukunft haben sie in der Amtskirche, in der Bischöfe lieber Fotos mit Synofanten machen und ihr Kreuz abhängen als junge Menschen im Glauben zu stärken? Wer bewahrt sie davor, den Glauben zu verlieren? Wir müssen heute, da uns der Glaubensabfall offen vor Augen steht, klar sagen: Geht zur Alten Messe. Verlasst die synodale Titanic, lasst euch nicht runterziehen, geht zum Rettungsboot der Tradition. Es hat schon viele aus dem Wasser gezogen.

Natürlich ist es wahr, dass die Piusbruderschaft keine Insel der Seligen ist, aber sie ist der Ort, wo man auch heute noch selbstbewusste katholische Menschen findet, die sich nicht für ihren Glauben schämen. Moderne Christen sind oft von der Angst befallen, der Welt gefallen zu müssen. Traditionelle Katholiken haben das gar nicht nötig. Es gibt etwas, das ich nur in der Tradition erlebt habe. Dieser Glaube beantwortet für mich alle Zweifel: Wer Gott hat, dem fehlt nichts“ (Teresa von Avila).

Siehe auch:

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7 Dinge, die sich in meinem Leben geändert haben, seitdem ich traditioneller Katholik bin https://www.thecathwalk.de/2023/02/06/7-dinge-die-sich-in-meinem-leben-geaendert-haben-seit-ich-traditioneller-katholik-bin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-dinge-die-sich-in-meinem-leben-geaendert-haben-seit-ich-traditioneller-katholik-bin https://www.thecathwalk.de/2023/02/06/7-dinge-die-sich-in-meinem-leben-geaendert-haben-seit-ich-traditioneller-katholik-bin/?pk_campaign=feed&pk_kwd=7-dinge-die-sich-in-meinem-leben-geaendert-haben-seit-ich-traditioneller-katholik-bin#comments Mon, 06 Feb 2023 16:53:23 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36641 2018 habe ich zur Tradition JA gesagt und im Mai 2022 ging ich all-in, Full-Trad-Terminator. „I’ll be back“ heißt: See you next Sunday: Alte Messe, alte Gebete, altes Wording. Ich bin Teil einer neuen Welt voller Schönheit, Tiefe und Tradition. Das muss natürlich auch Spuren hinterlassen. Die TOP 7 will ich hier nennen: 1. Mehr […]

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2018 habe ich zur Tradition JA gesagt und im Mai 2022 ging ich all-in, Full-Trad-Terminator. „I’ll be back“ heißt: See you next Sunday: Alte Messe, alte Gebete, altes Wording. Ich bin Teil einer neuen Welt voller Schönheit, Tiefe und Tradition. Das muss natürlich auch Spuren hinterlassen. Die TOP 7 will ich hier nennen:

1. Mehr Schönheit

„Schönheit wird die Welt retten“ hat Dostojewski einst gesagt. Ich weiß nicht, ob man soweit gehen kann, aber die Schönheit der Alten Messe und die Harmonie der katholischen Tradition in Büchern, Bildern und Gebeten prägen positiv. Mein ästhetisches Bewusstsein für Dinge, die schön und hässlich sind, hat sich seit meinem Weg in die katholische Tradition deutlich verbessert. Was gute und schlechte Musik ist, was gute und schlechte Kleidung ist, was Schönheit und Entstellung ist, sehe ich immer klarer.

2. Mehr Glaube

„Der liberale Katholik ist eine Persönlichkeit mit zwei Gesichtern, ständig in Widersprüche verwickelt. Er will katholisch bleiben, aber er ist besessen von dem Wunsch, der Welt zu gefallen.“ Dieser Satz von Erzbischof Lefebvre beschreibt die gesamte Tragödie des modernen Christentums. Die Klarheit der Gebete und Texte der Tradition vermittelt aber ein ganz anderes Selbstbewusstsein. Die Tradition vermittelt den Glauben im Stil von Chesterton: „Wir wollen keine Kirche, die sich mit der Welt bewegt. Wir wollen eine Kirche, die die Welt bewegt.“

3. Mehr Mut

Weil Macht und Stärke Gottes in der Tradition besser zum Ausdruck kommen, weil ich von vielen neuen Heiligenschichten und echten Wunder gehört habe, wächst auch der Mut. Der Slogan „Nichts ist unmöglich“ passt viel besser zur katholischen Kirche als zu Toyota.

4. Mehr Kultur

Die überlieferte Messe prägt die abendländische Kultur seit über 1000 Jahren. Sie prägte Mozart, Beethoven und Schubert, die großen Helden Europas genauso wie die größten Heiligen des Christentums. Mehr Kultur geht also nicht.

5. Mehr Stärke

Es ist nicht so, dass man durch die katholische Tradition automatisch zu „Rocky“ wird, aber der gute Geist der Messe aller Zeiten und des traditionellen Glaubens geben die Stärke, Anstrengungen in Kauf zu nehmen und schwere Dinge zu tun – weil die Sache es wert ist.

6. Mehr Kampfbereitschaft

„Auf Eorlingas!“ Das ist mit einem Wort die Kampfbereitschaft, die dieser Glaube vermittelt. Ich sehe keinen Sinn darin, schlechte Dinge zu verteidigen, aber ich sehe jeden Sinn darin, für den traditionellen katholischen Glauben zu kämpfen, zu leiden und zu streiten. Es lohnt sich für diesen kostbaren Schatz.

7. Mehr Klarheit

Weil in der Tradition die Sprache klar ist, wird auch das Denken klar. Was Gut und Böse ist, was richtig und falsch, das kann man in der Tradition klarer sehen. Der „Sensus fidelum“ führt einen näher zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben, zu Christus.

Es ist großartig, traditioneller Katholik zu sein. Gloria in Excelsis Deo.

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Moderne Priesterseminare sind tot, Zaitzkofen hat Rekordeintritte https://www.thecathwalk.de/2023/02/02/moderne-priesterseminare-sind-tot-zaitzkofen-hat-rekordeintritte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=moderne-priesterseminare-sind-tot-zaitzkofen-hat-rekordeintritte https://www.thecathwalk.de/2023/02/02/moderne-priesterseminare-sind-tot-zaitzkofen-hat-rekordeintritte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=moderne-priesterseminare-sind-tot-zaitzkofen-hat-rekordeintritte#comments Thu, 02 Feb 2023 20:59:48 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36610 Am Fest Mariä Lichtmess 2023 wurden im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen 20 Seminaristen eingekleidet – ein absoluter Rekord. 7 weitere Seminaristen erhielten die Tonsur. Gleichzeitig feiert das Priesterseminar in diesem Jahr sein 45-jähriges Bestehen. Das ist ein starker Kontrast zu der Entwicklung in modernen Priesterseminaren, die entweder kaum noch Seminaristen haben oder bereits verkauft wurden […]

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Am Fest Mariä Lichtmess 2023 wurden im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen 20 Seminaristen eingekleidet – ein absoluter Rekord. 7 weitere Seminaristen erhielten die Tonsur. Gleichzeitig feiert das Priesterseminar in diesem Jahr sein 45-jähriges Bestehen.

Das ist ein starker Kontrast zu der Entwicklung in modernen Priesterseminaren, die entweder kaum noch Seminaristen haben oder bereits verkauft wurden und jetzt Altenheime oder Hotels sind. Das Erzbistum Hamburg hat aktuell gar keine Seminaristen mehr und im Erzbistum München und Freising wurde letztes Jahr kein einziger Priester mehr geweiht – wie in vielen anderen Bistümern auch.

Die Tradition ist die Zukunft der Kirche. Und das ist auch gut so.

Jeder junge katholische Mann, der sich ernsthaft fragt, ob er eine Berufung hat, sollte moderne Priesterseminare meiden und sich Zaitzkofen ansehen: https://zaitzkofen.fsspx.org/de

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So schön klingt die Tradition https://www.thecathwalk.de/2023/01/17/so-schoen-klingt-die-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=so-schoen-klingt-die-tradition https://www.thecathwalk.de/2023/01/17/so-schoen-klingt-die-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=so-schoen-klingt-die-tradition#respond Tue, 17 Jan 2023 18:07:05 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36494 Der gregorianische Choral gehört zum großartigsten Gesang aller Zeiten. Das ist wahrer Lobpreis, das ist abendländisches Charisma:

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Der gregorianische Choral gehört zum großartigsten Gesang aller Zeiten. Das ist wahrer Lobpreis, das ist abendländisches Charisma:

Te Deum Laudamus

Credo III

Veni Sancte Spiritus (Pfingstsequenz)

Dies irae

Ein Mix aus allem:

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Was ist Modernismus? https://www.thecathwalk.de/2023/01/15/was-ist-modernismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=was-ist-modernismus https://www.thecathwalk.de/2023/01/15/was-ist-modernismus/?pk_campaign=feed&pk_kwd=was-ist-modernismus#respond Sun, 15 Jan 2023 15:34:58 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34381 Was ist Modernismus? Pius X. definiert ihn in der Enzyklika Pascendi (1907) als Sammelbecken, Sammlung oder Zusammenfassung aller Irrlehren (omnium haereseon conlectum). Was ist damit gemeint? Man kann sagen, dass Modernismus keine einzelne, konkrete Häresie ist. Modernismus ist letztlich die Leugnung von allem. Das Schlimmste ist, dass sich Modernismus nicht als Glaubensleugnung outet, sondern Häresie […]

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Was ist Modernismus? Pius X. definiert ihn in der Enzyklika Pascendi (1907) als Sammelbecken, Sammlung oder Zusammenfassung aller Irrlehren (omnium haereseon conlectum). Was ist damit gemeint? Man kann sagen, dass Modernismus keine einzelne, konkrete Häresie ist. Modernismus ist letztlich die Leugnung von allem. Das Schlimmste ist, dass sich Modernismus nicht als Glaubensleugnung outet, sondern Häresie als „neues Verständnis“ tarnt. Ein Modernist kann daher problemlos Priester, Bischof und Höheres sein, sich „katholisch“ nennen, ohne ein einziges Dogma im eigentlichen Sinne zu glauben – denn er leugnet ja nichts, sondern versteht es nur „neu“, (lat.: „modern“), „im Einklang mit der Wissenschaft.“

Modernismus ist der Irrtum, dass der Glaube keine objektive Wahrheit ist, sondern nur eine subjektive Motivation, ein Gefühl, eine Lebenshilfe, ein „Dienst am Menschen“, eine Art Humanismus. Etwas, das ich nach meiner eigenen Meinung gestalten kann. Zwei Theologen haben den Kern des Problems messerscharf benannt: Anton Gisler (1863-1932), Koadjutorbischof von Chur und Joseph Mausbach (1861-1931), Theologieprofessor in Münster.

Gisler sagte in Bezug auf Alfred Loisy: Dieser beanspruche gegenüber allen Glaubensdogmen „das Recht freiester Auswahl und Kritik, leugnete die Grunddogmen des Glaubens: die Gottheit Christi, seinen Erlösungstod, seine leibliche Auferstehung, die Gründung der Kirche und die Einsetzung der Sakramente, und wollte dennoch berechtigt sein, Christ und römisch-katholisch zu heißen.“ Loisy leugnete diese Dogmen aber nicht aktiv, sondern die Leugnung folgte aus einem „neuen Verständnis“, so verteidigte sich Loisy als treuer Diener der Kirche. Er versicherte, dass er kein Dogma verwerfe und an allem festhalte, was die Kirche lehre. Aber bloß als Gläubiger, nicht als Historiker. Denn Loisy lehrte, dass die wissenschaftlichen historischen Tatsachen bloß durch den Verstand festgestellt würden, während die Dogmen nicht bloß durch den Verstand, sondern auch durch einen Druck des Herzens unter Leitung des guten Willens und mit Gottes Hilfe gestaltet werden, wenngleich auch geschichtliche Einflüsse eine Rolle spielen.

Das aber heißt, dass der Glaube objektiv falsch und nur Gefühlsduselei ist. Loisy setzte einen Unterschied zwischen Dogmen und historischen Ereignissen. Gisler analysiert: „Der historische Christus, das heißt: Christus, geprüft vor dem Forum der wissenschaftlichen Geschichte, sei nicht von den Toten auferstanden.“ Glaube und Geschichte hatten bei Loisy nichts miteinander zu tun, auch nicht der Theologe und der Historiker. Nun schauen wir mal in unsere Gegenwart: kommt das nicht bekannt vor? Das ist heute gängiger Religionsunterricht: Die Auferstehung Christi ist eine „reine Glaubenssache“, eine „Ansicht.“ „Nein, ist sie nicht!“ – Das müssen wir hier ganz klar erwidern! In der ersten Auflage im Lexikon für Theologie und Kirche steht es noch schwarz auf weiß: „Die Wirklichkeit der Auferstehung steht historisch fest. Sie wird bezeugt a) durch das Bekenntnis der ersten christlichen Generation (1 Kor 15,4); b) durch die älteste apostolische Predigt (Apg 10,39-41), besonders durch das Zeugnis Pauli (1 Kor 15, 3 ff); c) durch den übereinstimmenden Bericht der Evangelien … Der Unglaube leugnet die Auferstehung, beweist sie aber gleichwohl durch die Absurdität der Hypothesen, welche die Entstehung des Auferstehungsglauben erklären sollen“ (August Reatz, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 1. 1930).“

Der Münsteraner Theologe Joseph Mausbach stellte in seinem Werk „Der Eid wider den Modernismus und die theologische Wissenschaft“ die Frage, ob der Modernismus eine Methode gebilligt habe, nach der die geschichtliche Theologie zu Ergebnissen kommen sollte, die dem Dogma widersprechen. Mit Blick auf die Enzyklika Pascendi bejaht Mausbach diese Frage.

Die Ursache liege in der Beschränkung auf das rein Empirische und Innerweltliche, [Immanentismus], der eine göttliche Macht ausschließe. Das ist im Grunde identisch mit dem Naturalismus. Es sei daher nicht möglich, Geschichte als Glaubens- und Gottesgeschichte zu verstehen. Mausbach machte damit auf die Kernvorwürfe Pius‘ X. deutlich, dass der Wahrheitsanspruch der Kirche von einem historisch-faktischen zu einem subjektiv-emotionalen wurde und dann folglich kein Gegenstand der Wissenschaft mehr war:

„Daß das Ewige und Göttliche irgendwo sicher und gebietend in die Geschichte eintritt, diese Grundanschauung aller Offenbarungs- und Christusreligion wird hier [im Modernismus] völlig fallen gelassen. Der Glaube, der an solchen Tatsachen festhält, ist eine dem religiösen Bedürfnis und Gefühl entspringende Verklärung der Wirklichkeit, die neben der wissenschaftlichen Betrachtungsweise hergeht.“

Moderne Wissenschaft ist in diesem Sinne oftmals eine konkurrierende Religion, eine Weltanschauung, weil sie vor dem Hintergrund eines Naturalismus, den sie a priori setzt, agiert. So schließt die historisch-kritische Methode Gott als Urheber der Heiligen Schrift aus und argumentiert rein naturalistisch. Dabei ist die Urheberschaft Gottes, wie Thomas von Aquin noch klar formuliert, überhaupt erst die Grundlage für jede Wissenschaft mit der Heiligen Schrift.

Der katholische Glaube sagt, dass Gott sich unfehlbar geoffenbart hat, in Schrift und Tradition, der Modernismus will Gott erst „entdecken“, „finden“, „suchen“ auf Wegen, die nur er kennt. Der Modernist kann daher auch keine objektiven Wahrheitsansprüche formulieren und allgemeingültige Gesetze aufstellen, an die sich jeder zu halten hat. Denn er ist ja erst „auf der Suche nach der Wahrheit“. Für den Modernisten ist der Glaube eine Motivation, eine Sache „des Herzens“, die einer kalten Welt Wärme gibt, ein Gefühl der Geborgenheit usw. Für den Katholiken ist der Glaube die Zustimmung zur geoffenbarten Wahrheit.

Der Modernismus geht auf eine naturalistische Weltanschauung zurück. Er sieht in Gott nicht mehr denjenigen, der in die Welt eingreift und sie erhält. Religion wird zur Sache der Motivation und Lebenshilfe. Deshalb lässt er Buddhismus, heidnische Kulte und Götzendienste neben dem Christentum gelten, und sieht in ihnen einen Weg „ein guter, netter Mensch“ zu werden. Der katholische Glaube akzeptiert keine Irrtümer, kann sie aber tolerieren um des Gemeinwohls willen. Der Katholik weiß, dass er einen Missionsauftrag hat, alle Irrenden zu bekehren, denn Christus sagt klar und deutlich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6). Darum führt der Modernismus in die Hölle, der katholische Glaube aber in den Himmel.

Siehe auch:

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Nach Angriff auf Lefebvre: Offener Brief an Erzbischof Gänswein https://www.thecathwalk.de/2023/01/04/nach-angriff-auf-lefebvre-offener-brief-an-erzbischof-gaenswein/?pk_campaign=feed&pk_kwd=nach-angriff-auf-lefebvre-offener-brief-an-erzbischof-gaenswein https://www.thecathwalk.de/2023/01/04/nach-angriff-auf-lefebvre-offener-brief-an-erzbischof-gaenswein/?pk_campaign=feed&pk_kwd=nach-angriff-auf-lefebvre-offener-brief-an-erzbischof-gaenswein#comments Wed, 04 Jan 2023 16:54:20 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36346 Eure Exzellenz, sehr geehrter Herr Erzbischof Gänswein, mit Schmerzen im Herzen habe ich Ihre Aussage wahrgenommen, dass die Alte Messe zugelassen wurde, um Menschen von „Lefebvre wegzuziehen.“ Das ist für mich eine Aussage, die im Jahr 2023 nicht mehr nachvollziehbar ist. Denn gerade durch die Piusbruderschaft haben viele Menschen mit Freude im Herzen den katholischen […]

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Eure Exzellenz, sehr geehrter Herr Erzbischof Gänswein,

mit Schmerzen im Herzen habe ich Ihre Aussage wahrgenommen, dass die Alte Messe zugelassen wurde, um Menschen von „Lefebvre wegzuziehen.“ Das ist für mich eine Aussage, die im Jahr 2023 nicht mehr nachvollziehbar ist. Denn gerade durch die Piusbruderschaft haben viele Menschen mit Freude im Herzen den katholischen Glauben gefunden oder zu ihm zurückgefunden.

Ich komme nicht aus der Tradition, sondern aus dem, was Sie vielleicht als „Gehorsamsstruktur“ bezeichnen würden, aus der normalen katholischen Amtskirche. Und gerade dieser Gehorsam wurde mir zum Verhängnis und hat meinen Glauben zerstört und mich an den Rand der Apostasie gebracht.

Im katholischen Religionsunterricht wurde mein Glaube verfälscht und als ich mein Theologiestudium beendet hatte, war mein Glaube am Boden. Eigentlich wurde mir beigebracht, dass man sich für den Glauben und die Kirche schämen müsse. Die moderne Theologie hat uns zu Losern erzogen, die keinen selbstbewussten Satz herausbringen. Stattdessen sollten wir uns überall beliebt machen. Wir wurden so zu „Mr. Nice Guy“, der sich für den Glauben entschuldigt. Man schämt sich für den Zölibat, die Bischöfe, die Priester, die Kirchengeschichte, die Sexualmoral …

Es ist grausam. Jetzt geht es noch einen Schritt weiter: Der Synodale Weg greift offen die Kirche und das Christentum an. Ich kann in meinem näheren Umfeld in keine Neue Messe gehen, ohne mir die Ohren zuhalten zu müssen. Ich will gehorsam sein, aber soll ich dafür den Glauben aufgeben?

Überall in meinem Umfeld erlebe ich, wie getaufte und gefirmte Katholiken den Glauben verlieren. Ich erlebe, wie alle modernen Versuche der Mission gescheitert sind. Als Jugendlicher haben wir viele Aktionen gemacht und waren voller Eifer, den Glauben zu verbreiten. Es gab damals so etwas wie ein charismatisch-konservatives Christentum. Doch das ist mit dem Tod von Johannes Paul II. oder spätestens mit dem Rücktritt von Benedikt XVI. untergegangen. Eigentlich ist es sogar noch schlimmer. Ich habe gemerkt, dass der konservative Weg nicht trägt. Er ist zu schwammig. Er ist zu weltlich. Die vielen Hoffnungsprojekte sind heute mehr oder weniger tot.

Dann kam ich zur Tradition. Das war meine Rettung. Die klaren Predigten, die alte und ehrwürdige Liturgie, der überlieferte Glaube, der mit soviel Freude und Schönheit verkündet wird … Es ist ein Te Deum ohne Ende, die katholische Tradition zu erleben. Ich frage mich immer, ob ich mich verhöre, wenn junge Männer und Frauen vom Glauben sprechen, die bei der Piusbruderschaft groß geworden sind. Sie haben den katholischen Glauben voll und ganz und vertreten ihn vollkommen selbstbewusst. Ich dachte, das gibt es nicht mehr! Das wurde mir systematisch ausgetrieben und die Bischöfe schauten zu!

Heute halte ich es für absolut unverständlich, warum man jemanden von „Lefebvre wegziehen“ sollte. Das Gegenteil ist doch richtig, man kann es mit bloßem Auge sehen: Bei der Piusbruderschaft ist der katholische Glaube, die Berufungen und die kinderreichen Familien!

Erzbischof Lefebvre hat die Kirchenkrise mit prophetischem Blick erkannt und den Glauben von unzähligen Menschen mit seiner Bruderschaft gerettet. Vielleicht konnte man es 1976 noch nicht sehen, vielleicht auch nicht 1988, aber heute ist es nicht mehr zu leugnen. Danken Sie Erzbischof Lefebvre für seine heroischen Taten. Ohne sie hätten Sie die Alte Messe wohl nie kennengelernt.

Siehe auch:

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Liebe, Hass und Exkommunikation: So verliefen vier Jahre katholische Tradition https://www.thecathwalk.de/2022/12/06/liebe-hass-und-exkommunikation-so-verliefen-vier-jahre-katholische-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebe-hass-und-exkommunikation-so-verliefen-vier-jahre-katholische-tradition https://www.thecathwalk.de/2022/12/06/liebe-hass-und-exkommunikation-so-verliefen-vier-jahre-katholische-tradition/?pk_campaign=feed&pk_kwd=liebe-hass-und-exkommunikation-so-verliefen-vier-jahre-katholische-tradition#respond Tue, 06 Dec 2022 19:20:13 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=36267 GZSZ ist der Name einer Soap und der Titel des Lebens: Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Seit vier Jahren liegt der Schwerpunkt von cathwalk.de in der Verbreitung der katholischen Tradition – und seit vier Jahren hat sich auch viel Soap-Material angesammelt. Mit genug katholischen Humor kann man sagen: Das Leben ist eine Seifenoper und am Ende […]

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GZSZ ist der Name einer Soap und der Titel des Lebens: Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Seit vier Jahren liegt der Schwerpunkt von cathwalk.de in der Verbreitung der katholischen Tradition – und seit vier Jahren hat sich auch viel Soap-Material angesammelt. Mit genug katholischen Humor kann man sagen: Das Leben ist eine Seifenoper und am Ende gehts nach oben – wenn man richtig spielt.

Der Weg zur Tradition war keine Entscheidung aus einer Laune heraus, sondern aus Überzeugung. Das menschliche Drama löst nicht die SPD, CDU oder AfD, auch kein Kommunismus oder Liberalismus. Jede Alte Messe löst es auf: Introibo ad altare Dei, / ad Deum qui laetificat iuventutem meam – zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf.

Diese Gnade ist mit einem Exodus verbunden. Das wiederum heißt Abschied nehmen. Und wenn man es nicht selbst tut, wird man verabschiedet. Martin Mosebach formuliert es im UNA-VOCE-Interview passend: „Das Bekenntnis zur alten Messe ist [den Konservativen] etwas Unheimliches – da schert man doch zu weit aus dem mainstream aus; im Rotary Club, bei den Maltesern, im Kollegenkreis, in der Redaktion würde das mit Mißtrauen betrachtet – ist das vielleicht ein Radikaler? Und so wichtig ist die Religion eben doch nicht, daß man sich dafür exponierte…“

In der ersten Zeit der katholischen Tradition auf dem Cathwalk habe ich einige Autoren verloren, einige schrieben mir entsetzte E-Mails, andere wollten ihre Namen entfernt wissen …In Münster wurde ich quasi exkommuniziert und Hass-Publikationen erwähnen den Cathwalk namentlich.

Aber das ist letztlich eine Komödie, denn heute kennt fast jeder im katholischen Milieu cathwalk.de. Die Frage: „Kennst du den Cathwalk“ ist mittlerweile ein Code, um die kirchliche Gesinnung zu erfragen. Ich habe in den vier Jahren viel mehr Leser gewonnen als verloren. Ich habe die Tragödie der liberalen und linken Theologie zu Ende gespielt. Die „schlechten Zeiten“ sind vorbei. Nie wieder 60er-Jahre Betonbunker, ab jetzt heißt es: Burgtheater, Comédie-Française, Te Deum laudamus. Und das ist so schön, dafür lohnte sich jedes Drama.

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Traditionelles vs. modernes Christentum https://www.thecathwalk.de/2022/11/16/traditionelles-vs-modernes-christentum/?pk_campaign=feed&pk_kwd=traditionelles-vs-modernes-christentum https://www.thecathwalk.de/2022/11/16/traditionelles-vs-modernes-christentum/?pk_campaign=feed&pk_kwd=traditionelles-vs-modernes-christentum#comments Wed, 16 Nov 2022 18:18:44 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=35862 Das traditionelle Christentum ist eine andere Religion als das moderne Christentum. Man kann es auf einen Satz herunterbrechen: Im traditionellen Christentum steht Gott im Mittelpunkt, im modernen Christentum der Mensch. Der Theologe für das traditionelle Christentum ist Thomas von Aquin. Für das moderne Christentum sind vor allem zwei Namen entscheidend: Rudolf Bultmann und Karl Rahner. […]

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Das traditionelle Christentum ist eine andere Religion als das moderne Christentum. Man kann es auf einen Satz herunterbrechen: Im traditionellen Christentum steht Gott im Mittelpunkt, im modernen Christentum der Mensch. Der Theologe für das traditionelle Christentum ist Thomas von Aquin. Für das moderne Christentum sind vor allem zwei Namen entscheidend: Rudolf Bultmann und Karl Rahner.

Weil Gott im Mittelpunkt der Tradition steht, sind Grund und Ziel des menschlichen Lebens klar definiert: „Der Mensch ist geschaffen dazu hin, Gott Unseren Herrn zu loben, Ihn zu verehren und Ihm zu dienen, und so seine Seele zu retten.“ (Ignatius von Loyola). Im modernen Christentum ist das nicht mehr so einfach. Es gibt das Diktum vom protestantischen Theologen Bultmann: „Von Gott reden, heißt vom Menschen reden“. Nach Rahners „anthropologischer Wende“ ist das Reden über das Menschliche und über den Menschen die Grundlage der theologischen Interpretation.

Wohin schauen moderne Christen? Sie schauen nicht mehr gen Himmel, ihre Hoffnung gründet nicht mehr im Allmächtigen, sie staunen nicht mehr vor der Größe und Herrlichkeit Gottes. Der Mensch rückt an die Stelle Gottes. Der moderne Christ hat gelernt über den Menschen zu reden, über seine Sehnsüchte, seine Bedürfnisse und seine Betroffenheit. Er hat nichts Traditionelles gelernt von der Erbsünde, von der gefallenen Natur, der heiligmachenden Gnade und der beseligenden Gottesschau. Das aber heißt, dass der moderne Christ die schönsten und herrlichsten Dinge vorenthält.

Wenn der Mensch leidet, will der moderne Christ ihm helfen. Er will, dass er „glücklich“ ist. Ganz gleich, ob das bedeutet den Glauben aufzugeben, die Religion zu wechseln, trotz „Scheidung“ nochmal zu heiraten, Homosexualität zu leben oder auf anderem Wege gegen die Glaubens- und Sittenlehre zu verstoßen. Der moderne Christ kennt nur eine Sünde: „Fremdbestimmung“ oder „mangelnde Selbstverwirklichung.“ Der Weg ins „Glück“ ist damit der Weg ins Verderben.

Ganz anders ist es in der Tradition. Hier ist klar: Die Natur des Menschen ist zum Bösen geneigt, der Mensch durch die Erbsünde verwundet und kein Kind Gottes von Geburt an. Er braucht die Umkehr, die Taufe, die Beichte. Nicht das Leiden ist das Problem, sondern die Sünde. Pater Pio sagt: „Das Leiden kommt von Gott und führt zum Paradies.“

Der traditionelle Christ weiß: Es geht nicht um diese Welt. Diese Welt ist vergänglich, gefallen, ein Jammertal. Es geht darum, in den Himmel zu kommen und alles, was dafür hilfreich ist, ist gut. Thomas von Aquin schreibt: „Unter der göttlichen Vorsehung verstehen wir den im Geiste Gottes von Ewigkeit vorherbestimmenden Plan der Hinordnung der Dinge zu ihrem Ziele, besonders zu ihrem letzten und höchsten Ziele, das in der Verherrlichung Gottes besteht.“

Es geht darum, den Willen Gottes zu tun. Teresa von Avila bringt den traditionellen Glauben perfekt auf den Punkt: „Wer immer das Gebet zur Gewohnheit macht, sollte nur daran denken, alles zu tun, dass sein eigener Wille mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Seid versichert, dass in dieser Übereinstimmung die höchste Vollkommenheit liegt, die wir erlangen können und diejenigen, die es mit der größten Sorgfalt ausüben, werden durch Gottes größte Gabe begünstigt und werden den schnellsten Erfolg im inneren Leben haben. Glaubt nicht, dass es andere Geheimnisse gibt. Alles Gute besteht darin.“

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Die Revolution ist gescheitert – die Tradition ist die Zukunft: Michael Matt im Interview https://www.thecathwalk.de/2022/10/29/die-revolution-ist-gescheitert-die-tradition-ist-die-zukunft-michael-matt-im-interview/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-revolution-ist-gescheitert-die-tradition-ist-die-zukunft-michael-matt-im-interview https://www.thecathwalk.de/2022/10/29/die-revolution-ist-gescheitert-die-tradition-ist-die-zukunft-michael-matt-im-interview/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-revolution-ist-gescheitert-die-tradition-ist-die-zukunft-michael-matt-im-interview#comments Fri, 28 Oct 2022 22:13:12 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=35959 Michael Matt ist der Herausgeber der traditionellen katholischen Zeitung THE REMNANT. (deutsch: Rest, Überrest). Sie wurde 1967 von Walter Matt, dem Vater von Michael Matt, gegründet und ist die älteste traditionelle katholische Zeitung in den USA. Cathwalk: Michael Matt, Sie kennen die traditionelle Bewegung seit ihren Anfängen. Können Sie uns kurz schildern, warum THE REMNANT […]

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Michael Matt ist der Herausgeber der traditionellen katholischen Zeitung THE REMNANT. (deutsch: Rest, Überrest). Sie wurde 1967 von Walter Matt, dem Vater von Michael Matt, gegründet und ist die älteste traditionelle katholische Zeitung in den USA.

Cathwalk: Michael Matt, Sie kennen die traditionelle Bewegung seit ihren Anfängen. Können Sie uns kurz schildern, warum THE REMNANT gegründet wurde und wie es damals war, ein traditioneller Katholik zu sein, in den 60er- und 70er-Jahren?

Michael Matt: Einfach ausgedrückt: THE REMNANT wurde gegründet, weil mein Vater, Walter L. Matt, in der Revolution des Zweiten Vatikanischen Konzils genau das erkannte, wovor Papst Pius X. fünfzig Jahre zuvor gewarnt hatte. Er erkannte ihn ihr die Häresie des Modernismus im Herzen und im Schoß der Kirche, die sich darauf vorbereitete, die alte Ordnung des Christentums zu „aktualisieren“ (d.h. zu zerstören).

Damals, im November 1967, war mein Vater der Herausgeber von THE WANDERER, der ältesten katholischen Wochenzeitung in Amerika. Obwohl er Vater von sieben Kindern war, verließ er THE WANDERER zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, um THE REMNANT zu gründen, weil er es als seine Pflicht ansah, der modernistischen Unterwanderung des Vatikans zu widerstehen.

Walter L. Matt, Gründer von THE REMNANT

Selbst sein eigener Bruder erkannte nicht, dass das, was in Rom vor sich ging, die Errichtung einer neuen Ordnung in der Kirche war. Der Bruder meines Vaters entschied sich dafür, allem zu gehorchen, was aus dem Vatikan kam, einschließlich der Abschaffung der Alten Messe, während mein Vater argumentierte, dass die gläubigen Katholiken aufgerufen seien, den Neuerungen der Revolution zu widerstehen. Mit anderen Worten: Das Zweite Vatikanische Konzil hat die beiden Brüder ebenso gespalten wie die gesamte Kirche.

Anstatt weiter mit seinem Bruder im Streit zu liegen, verkaufte mein Vater im Stillen seine Hälfte der Familienzeitung und gründete THE REMNANT. Damals war ich ein Jahr alt.

Wie es damals war? Einsam und unsicher. Die Kirche befand sich im Umbruch, vom Vatikan bis zur Gemeindeebene und die katastrophalen Folgen waren noch nicht vollständig absehbar. Die Messe wurde radikal verändert, Altäre zerhackt, Chorräume planiert, Nonnen verließen die Klöster, Priester zogen los, um zu heiraten – alle waren „endlich frei“ … So dachte man jedenfalls.

Und so widersetzte sich unsere Familie. Wir verließen die kleine Pfarrkirche, in der wir alle getauft worden waren, aus der aber unser guter Pfarrer bösartig hinausgeworfen worden war. Wir gingen von Kirche zu Kirche, auf der Suche nach Orthodoxie, immer vergeblich. Wir wurden wandernde Katholiken, sozusagen „roamin‘ Catholics“, draußen in der Kälte.

1976 lud mein Vater Erzbischof Marcel Lefebvre in die USA ein ein, um dort seinen ersten öffentlichen Auftritt zu haben. Der Erzbischof kam nach St. Paul, um den amerikanischen Traditionalisten seine noch junge Bruderschaft vorzustellen.

Obwohl ich erst 10 Jahre alt war, wurde ich 1976 vom Erzbischof gefirmt, mehr oder weniger im Geheimen. Sie müssen bedenken, dass es zu diesem Zeitpunkt kein Indult gab, keine funktionierende SSPX, keine FSSP, kein Institut, nichts. Zehn Jahre lang waren mein Vater und meine Mutter mit ihren neun Kindern Flüchtlinge in einer ukrainischen katholischen Kirche, wo wir uns glücklich schätzen konnten, die Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomus Lieben zu lernen.

In jenen Jahren ist unser Elternhaus auch zu einer Station eines priesterlichen Kreises geworden, wo Priester, die sich geweigert hatten, sich der Revolution anzuschließen, aus der ganzen Welt kamen. Sie feierten die traditionelle lateinische Messe (englisch: TLM) in den Kellerkapellen der aufkeimenden traditionellen katholischen Bewegung. Ich lernte das Messdienen in der Kellerkapelle, die mein Vater in unserem Haus gebaut hatte.

Es war ein bisschen wie das Leben in Mexiko während der Revolution, nehme ich an, wenn auch nicht als blutige Verfolgung, versteht sich. Dennoch wurden wir in ähnlicher Weise ausgestoßen und von unseren eigenen Leuten wie Banditen und Rebellen behandelt. Obwohl wir nur versuchten, den Glauben unserer Väter zu bewahren.

In diesen Jahren vermittelte uns mein Vater den Sinn des Kreuzzuges und das war unsere Rettung. Wir waren nicht ohne Grund in einer Zeit der Revolution geboren worden. Mein Vater duldete nicht, dass jemand behauptete, er sei ein Held, aber er glaubte, dass Katholiken zu heldenhaftem Widerstand aufgerufen waren, wenn die Kirche angegriffen wurde. Und er hatte Recht. Aufzuwachsen wie einer der Cristeros oder der Vendée in Frankreich, half uns zu erkennen, dass der Glaube unserer Väter es wert war, dafür zu kämpfen.

Für uns als Kinder war es kein Opfer. Es war ein Abenteuer. Wir folgten unseren Vätern gerne auf eine Art Schlachtfeld, auf dem die Pioniere der traditionellen Katholiken einen prinzipientreuen, katholischen und glorreichen Standpunkt für die Tradition und die Alte Messe einnahmen. Und ihr Opfer war nicht vergebens, denn sie gewannen schließlich ihre Freiheit. Die Messe wurde wiederhergestellt und wir wussten sehr wohl, dass unsere Väter die Kirche in diesen dunklen Tagen der 60er- und 70er-Jahre nicht verlassen hatten. Sie blieben und kämpften, bis die Kirche und die Messe zu ihnen zurückkehrten. Gott segne jeden einzelnen von ihnen!

Ja, es waren einsame Jahre. Aber es waren gute Jahre, denn sie haben uns alle gelehrt, was es bedeutet, katholisch zu sein, was es bedeutet, Verfolgung um Christi willen zu ertragen. Und was für eine Ehre es ist, auf den Schultern von Giganten wie Erzbischof Lefebvre, Michael Davies und Walter Matt zu stehen, die alles für die Sache der heiligen Tradition aufgegeben haben.

Cathwalk: Was sind die Früchte der katholischen Tradition? Was ist das Problem der „Konservativen“? Warum reicht es nicht aus, „konservativ“ zu sein?

Michael Matt: Die Früchte der katholischen Tradition sind die Bewahrung unseres Geburtsrechts, die Bewahrung der Messe der Geschichte – der „schönsten Sache diesseits des Himmels“ – und die Rettung der Seelen, auch unserer eigenen. Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass 80% der getauften Katholiken in Amerika die Neue Messe abgelehnt haben, indem sie ganz aus der Kirche ausgetreten sind. Dem steht die Tatsache gegenüber, dass 100% der traditionellen Katholiken jeden Sonntag und jeden Feiertag die Messe besuchen und es ist nicht schwer zu verstehen, was ich meine, wenn ich sage, dass zu den Früchten der katholischen Tradition auch das Heil der Seelen gehört.

Das Problem mit der so genannten „konservativen“ katholischen Bewegung ist, dass sie nie wirklich etwas bewahrt hat. Unter ihrer Führung haben die „Konservativen“ zum Beispiel alles verloren, was sie ursprünglich bewahren wollten: die Mundkommunion, männliche Messdiener, Latein in der Liturgie, die Sakralmusik usw. Sagen Sie es mir: Was genau haben sie in den letzten 50 Jahren konservativ bewahrt?

Das Muster war immer das gleiche: Die Neuheit wurde vom Vatikan oder von dieser oder jener Bischofskonferenz angepriesen, die „Konservativen“ wimmerten kurz vor dem Einverständnis ein wenig protestierend, dann machten sie mit und verstummten. Ich sehe hier keine Bewahrung. Sie etwa?

Bei der Revolution geht es um die Abschaffung des gesamten Korpus der katholischen Tradition, lehrmäßig, liturgisch oder spirituell. Und wenn es jemals einen Zweifel daran gab, so genügt ein flüchtiger Blick auf die Synode zur Synodalität von Papst Franziskus, um sich dessen sicher zu sein. Der Plan liegt auf der Hand: Fragen Sie einen absichtlich verdummten Querschnitt der Katholiken, was ihrer Meinung nach die moderne Kirche tun muss, um für die moderne Welt relevant zu werden und dann tun Sie, was sie Ihnen sagen: Zuallererst müssen homosexuelle Partnerschaften von der Kirche gesegnet und anerkannt werden. Danach: Scheidung, Empfängnisverhütung, irgendwann vielleicht sogar Abtreibung. Zerstören Sie radikal, was von der Kirche übrig ist und sagen Sie dann der Welt: „Nun, wir haben die Menschen gefragt, was sie wollen und sie haben es uns gesagt.“ So viel dazu, das zu tun, was Christus der Kirche befohlen hat!

Aus diesem Grund reicht es nicht aus, einfach nur ein „konservativer“ Katholik zu sein. Nancy Pelosi war vor nicht allzu langer Zeit eine „konservative“ Katholikin. Aber nach einer Weile und einer Menge Kompromisse befindet sich der „konservative“ Katholik sehr bald auf einem gefährlichen Weg in Richtung Abtrünnigkeit. Katholiken haben kein Recht, sich dem zu fügen, was Gott beleidigt, der Tradition schadet und den Seelen schadet. Wir müssen Widerstand leisten, was bedeutet, dass wir von jetzt an traditionelle Katholiken sein müssen, bis Gott seinen Heiligen erhebt. Das wird geschehen, wenn Gott es für richtig hält. Es ist jedoch seine Aufgabe, die Kirche zu retten, nicht unsere. Aber es ist unsere Aufgabe, den alten Glauben zu bewahren, bis Gott seine Kirche wiederherstellt. Punkt!

Cathwalk: In Chicago wurde das Institut Christus König „suspendiert“. In Deutschland wütet der Synodale Weg. Worauf sollten traditionelle Katholiken noch vorbereitet sein?

Michael Matt: Wir sollten uns zunächst auf die vollständige Wiederherstellung vorbereiten. Dass der Vatikan beschließt, die Alte-Messe-Gemeinschaft anzugreifen – mit so vielen jungen Familien mit Kindern, so viel Hoffnung, so viel Glauben. Dass der Vatikan versucht, diese Gemeinschaft jetzt anzugreifen, inmitten einer weltweiten Pandemie, eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs und sogar eines drohenden Weltkriegs, sagt eigentlich alles aus, was wir über die zentrale Rolle der traditionellen katholischen Restauration wissen müssen.

Der modernistische Vatikan, in dem es von Globalisten und Progressiven nur so wimmelt, hat herausgefunden, dass, statistisch gesehen, die Zukunft der katholischen Kirche in der traditionellen katholischen Bewegung liegt. Der Novus Ordo liegt im Sterben. Ihre Kirchen schließen zu Hunderten, ebenso wie ihre Seminare, während die traditionellen katholischen Kirchen und Seminare boomen.

Es gibt keine andere Erklärung dafür, warum diese alternden Revolutionäre versuchen, so viele junge katholische Familien und Kinder zu vernichten. Sie haben keine Antwort auf die Tradition, keine Möglichkeit, mit ihr (oder mit uns) zu konkurrieren, weshalb sie davon besessen sind, die Alte Messe zu vernichten und abzuschaffen.

Und was sagt uns das? Dass unsere Väter und Mütter Recht hatten, Widerstand zu leisten, dass es auf die Alte Messe ankommt, dass wir heute Recht haben, Widerstand zu leisten und dass unseren Kinder gelehrt werden muss, morgen Widerstand zu leisten.

Worauf sollten wir uns heute vorbereiten? Auf eine Klarheit, wie sie unsere Väter nicht hatten und auf die Hoffnung, die entsteht, wenn man das Richtige tut. Wir sind keine Helden, aber wir erinnern uns an die Helden und wir versuchen, sie zu ehren, indem wir unseren Söhnen den Glauben genauso weitergeben, wie er uns von unseren Vätern weitergegeben wurde. Diejenigen im Vatikan und in den Generalvikariaten, die den Glauben verloren haben, werden versuchen, die Messe der Geschichte zu verbieten, so wie sie es in Frankreich während der Revolution und in Irland, England, Spanien, Mexiko, China usw. versucht haben. Diese Art der Verfolgung ist für den gläubigen Katholiken nichts Neues. Wir haben sie schon einmal erlebt, in den Annalen der Geschichte, bis hin zur kleinen Agnes und Barbara, bei der heiligen Lucia, bei St. Laurenz und Tarcisius – den Märtyrern des Kolosseums.

Worauf sollten wir uns vorbereiten? Zuerst darauf, Gott zu gehorchen, was bedeutet, denen nicht zu gehorchen, die seinen mystischen Leib kreuzigen wollen. Lassen wir uns nie wieder die Messe unserer Väter wegnehmen. Ja, wir werden verfolgt werden, aber es wird nur von kurzer Dauer sein und es wird die größte Ehre unseres Lebens sein. Warum? Weil die Revolutionäre, indem sie uns verfolgen, die weiße Fahne der Kapitulation hissen, weil ihre kostbare Revolution gescheitert ist. Es ist ihnen nicht gelungen, uns zu verführen oder einzuschüchtern und die einzige Möglichkeit, die ihnen jetzt noch bleibt, ist, die Löwen loszuketten … Und wir alle wissen, was geschah, als sie das das letzte Mal taten – kleine ermordete Märtyrer inspirierten die größten Krieger und Könige dazu, Schwerter und Zepter in die Hand zu nehmen und die großartigste Zivilisation zu errichten, die die Welt je gesehen hat, in der Christus der König tausend Jahre lang herrschte und in der das schreckliche Instrument der römischen Hinrichtung in das größte Zeichen der Hoffnung verwandelt wurde, das die Welt je gekannt hat.

Cathwalk: Ein großes Anliegen von Ihnen, wie man auf Ihrem YouTube-Kanal und Ihrer Website sieht, ist das Motto „Unite the Clans“, vereint die Clans. Was verstehen Sie darunter? Warum ist es heute so wichtig?

Michael Matt: In der Revolution ging es von Anfang an um die Spaltung. Die Alte Messe vereinte die gesamte katholische Welt in einer gemeinsamen Sprache, einem gemeinsamen Ritus und einer gemeinsamen Liturgie, weshalb die Modernisten sie zuerst abschaffen mussten. Wenn es jemals eine neue Ordnung des Menschen geben sollte, musste zuerst die christozentrische Ordnung des Christentums niedergerissen werden.

Es begann in der katholischen Kirche und heute sehen wir, wie es sich durch das gesamte einst mächtige Christentum zieht: Lasst sie im Lockdown, maskiert sie, lasst sie einen halben Meter Abstand halten, spaltet und erobert sie alle. So baut man eine Neue Weltordnung auf!

Aber wir traditionelle Katholiken haben unser ganzes Leben lang gegen diese Revolution gekämpft und deshalb haben wir während der Abriegelung von Covid auf den Parkplätzen die Messe im Freien gefeiert.

„Unite the Clans“ ist nur unsere Art, die christliche Bruderschaft in der ganzen Welt daran zu erinnern, dass unsere Hirten zwar geschlagen wurden, wir Schafe uns aber nicht zerstreuen dürfen. Wir haben Arbeit zu erledigen. Wir haben eine Kriegsschlacht. Lasst die Mietlinge nicht zwischen uns kommen. Vereinigt euch in christlicher Nächstenliebe und sorgt dafür, dass die Alte Messe – der Prüfstein unseres Glaubens – uns jetzt zusammenhält, wie sie unsere Väter tausend Jahre lang zusammengehalten hat.

„Unite the Clans“ ist nichts anderes als die katholische Pflicht und das Richtige für unsere Zeit. Es hat nichts damit zu tun, diese Bruderschaft („Society“*) mit jener Bruderschaft („Fraternity“*) zu vereinen; in der Tat hat es wenig damit zu tun, überhaupt irgendwelche Priester zu vereinen. „Unite the Clans“ hat alles damit zu tun, dass sich Väter und Mütter, Kinder und Familien auf der ganzen Welt um die Alte Messe versammeln, sich gegenseitig im alten Glauben bestärken und beschließen, auf diesem Schlachtfeld zusammenzubleiben, egal wie lange es dauert.

Wir sind vereint gegen die Feinde Christi, des Königs. Wir sind vereint unter seiner königlichen Standarte und es gibt keine Macht auf Erden, die uns jetzt oder in Zukunft trennen kann, solange wir den Glauben bewahren.

Unite the Clans? Unbedingt!

Übersetzt aus dem Englischen von cathwalk.de

*Bei den englischsprachigen traditionellen Katholiken steht „Society“ für Piusbruderschaft und „Fraternity“ für Petrusbruderschaft.

Homepage von THE REMNANT: https://remnantnewspaper.com

Video vom YouTube-Kanal „TheRemnantVideo“ über die Chartres-Wallfahrt (englisch).

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Johannes Paul II. und Marcel Lefebvre https://www.thecathwalk.de/2022/10/21/johannes-paul-ii-und-marcel-lefebvre/?pk_campaign=feed&pk_kwd=johannes-paul-ii-und-marcel-lefebvre https://www.thecathwalk.de/2022/10/21/johannes-paul-ii-und-marcel-lefebvre/?pk_campaign=feed&pk_kwd=johannes-paul-ii-und-marcel-lefebvre#comments Fri, 21 Oct 2022 19:51:55 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=25500 Sie sind Superstars in ihren eigenen Reihen: Marcel Lefebvre und Johannes Paul II. Lefebvre wird vor allem von den Anhängern der Piusbruderschaft als heiligmäßiger Erzbischof gesehen. Johannes Paul II. wurde direkt nach seinem Tod mit Santo subito-Rufen gleichsam heiliggesprochen. Die nachkonziliare Krise um Alte Messe und Tradition hat unter dem „Jahrhundertpapst“ (J. Roß) sowohl ihren […]

Der Beitrag Johannes Paul II. und Marcel Lefebvre erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Sie sind Superstars in ihren eigenen Reihen: Marcel Lefebvre und Johannes Paul II. Lefebvre wird vor allem von den Anhängern der Piusbruderschaft als heiligmäßiger Erzbischof gesehen. Johannes Paul II. wurde direkt nach seinem Tod mit Santo subito-Rufen gleichsam heiliggesprochen. Die nachkonziliare Krise um Alte Messe und Tradition hat unter dem „Jahrhundertpapst“ (J. Roß) sowohl ihren Höhepunkt, als auch ihre vorläufige Lösung gefunden. Lefebvre wurde 1988 wegen unerlaubter Bischofsweihen exkommuniziert. Einige Kommentatoren schreiben „exkommuniziert“ oder sprechen von der „so genannten Exkommunikation.“ Integriert und gegründet für die Alte Messe und die überlieferten Rite wurde im gleichen Zug die Petrusbruderschaft aus ehemaligen Patres und Seminaristen der Piusbruderschaft. 1990 kam noch das Institut Christus König und Hoherpriester hinzu.

Welche Neuerungen kann es geben? Ist die Neue Messe von 1970 legitim, eine gute Sache? Ist liberale Religionsfreiheit ein katholisch anerkanntes Menschenrecht? Sind die ökumenischen und interreligiösen Treffen seit den 60er Jahren zu begrüßen? Lefebvre würde das alles verneinen, Johannes Paul II. bejahen. Das mag auch daran liegen, dass Lefebvre eher ein pessimistisches Menschenbild und Gefahren im Blick hatte. Damit war er ganz auf der Linie früherer Päpste, wie jene vom Schlage Gregors XVI., der in den Menschenrechten den „Höllenpfuhl offen“ und „Rauch aufsteigen“ sah. Johannes Paul II. sah in den Menschenrechten eine Chance. Er kannte den Kommunismus, die Unfreiheit und Unterdrückung. Die Chance im kommunistischen Polen die katholische Religion ausüben zu können, bestand im insistieren auf die Menschenrechte, zu denen sich die Sowjetunion offiziell bekannte. Die Menschenrechte sind das einzig universell akzeptierte „moderne Naturrecht.“

Die Kirchenvorstellungen und Menschenbilder von Johannes Paul II. und Lefebvre waren sehr verschieden. Lefebvre sah in den Menschenrechten, besonders in der Religionsfreiheit, einen Widerspruch zur Wahrheit der katholischen Religion. Lefebvres Denken war zuerst von Ideen, weniger vom „praktischen Nutzen“ bestimmt. Aus falschen Ideen würde eine falsche Praxis folgen – wenn auch mit zeitlicher Verzögerung. Nach seinem ersten Treffen beschrieb Lefebvre Johannes Paul II. als „sehr liberal“. Was heißt das? Als Johannes Paul II. 1978 Papst wurde, dachte Lefebvre zunächst, der „Bote eines kämpferischen Katholizismus“ hätte den Stuhl Petri bestiegen. „Hören Sie auf“, forderte Johannes Paul II. hingegen von Lefebvre. Der Papst wollte, dass Lefebvre seine Opposition gegen die Entwicklungen in der Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil beendet.

Karol Wojtyła hatte schon als junger Mensch die totalitären Regime des Nationalsozialismus und Kommunismus erlebt – vor allem auch ihre Verbrechen und Geringschätzung des Lebens. Vielleicht war genau das der Grund, warum er als Papst immer wieder auf die Würde des Menschen zu sprechen kam und Fragen der Moral zum Kern seines Pontifikats wurden. Als „konservativ“ bleibt er in Erinnerung, weil er gegen Ehescheidung, Pille, Kondom und Abtreibung war. Lefebvre hat gewürdigt, dass Johannes Paul II. die Morallehre nicht antastete, aber er fand, dass der Papst auf dem Gebiet des Glaubens, vor allem in der Praxis, liberal agierte. Und es ist bis heute ein Grundsatz der Tradition, dass beides zusammengehört: Glaube und Moral. Wenn man eines ändert, wenn auch nur in der Praxis, fällt auch das andere.

Die Antritts-Enzyklika des Papstes Redemptor hominis verkündet einen optimistischen Humanismus, ähnlich wie das Konzils-Dokument Gaudium et Spes. Es wird davon gesprochen, dass „der Mensch der Weg der Kirche ist“. Das Wort „katholisch“ fehlt in der Enzyklika. Die Stimmung des Dokuments tendiert sehr zu einem Erlösungsoptimismus. Man liest in der Enzyklika:

„Dieses tiefe Staunen über den Wert und die Würde des Menschen nennt sich Evangelium, Frohe Botschaft. Dieses Staunen rechtfertigt die Sendung der Kirche in der Welt, auch und vielleicht vor allem »in der Welt von heute«. Dieses Staunen und zugleich die Überzeugung und Gewißheit, die in ihrer tiefsten Wurzel Glaubensgewißheit ist, die aber auf verborgene und geheimnisvolle Weise auch jeden Aspekt des wahren Humanismus beseelt, ist eng mit Christus verbunden … Dieser Mensch ist der Weg der Kirche, der in gewisser Weise an der Basis all jener Wege verläuft, auf denen die Kirche wandert; denn der Mensch – und zwar jeder Mensch ohne jede Ausnahme – ist von Christus erlöst worden. Christus ist mit jedem Menschen, ohne Ausnahme, in irgendeiner Weise verbunden, auch wenn sich der Mensch dessen nicht bewußt ist: »Christus, der für alle gestorben und auferstanden ist, schenkt dem Menschen« – jedem einzelnen und allen zusammen – »fortwährend Licht und Kraft durch seinen Geist, damit er seiner höchsten Berufung entsprechen kann«.“

Wie soll man das verstehen? Ohne Taufe steht der Mensch unter der Herrschaft der Erbsünde und ist kein Kind Gottes. Im Evangelium wird es klar ausgedrückt: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mt. 16, 15 f.). Auch im Kirchenrecht (CIC 1983, can 849) steht über die Taufe: „Ihr tatsächlicher Empfang oder wenigstens das Verlangen danach ist zum Heil notwendig; durch sie werden die Menschen von den Sünden befreit, zu Kindern Gottes neu geschaffen …“

Lefebvre stand dem Optimismus Johannes Pauls II. skeptisch gegenüber. Das wird nicht nur an seinen unzähligen Höllen-Polemiken deutlich, sondern auch an seinem klaren „Nein“ zu den Lockerungen der Nachkonzils-Zeit. Wenn wir nicht an der Tradition festhalten, so Lefebvre, dann hat die Kirche keine Zukunft. Deshalb lehnte Lefebvre nicht nur die ökumenischen und interreligiösen Bemühungen des Papstes ab, sondern auch dessen Bekenntnisse zu den Menschenrechten, allen voran das zur liberalen Religionsfreiheit, wodurch die Herrschaft Christi in Staat und Gesellschaft unmöglich wurde. In Lateinamerika wurden deshalb nach dem Konzil die letzten katholischen Staaten vom Vatikan selbst bekämpft. Man kann hier kritisch anmerken, dass Lefebvre nicht nur Kritik an fragwürdigen Liberalisierungen in der Kirche äußerte und entsprechende Anhänger um sich scharte, sondern auch zu verschiedenen Spaltungen und Skandalen beitrug. Auch schossen seine Polemiken nicht selten übers Ziel hinaus. Aber Lefebvre kannte Grenzen: Sedisvakantismus war für ihn die falsche Antwort.

Ein Riesenskandal in der katholischen Tradition lösten die Assisi-Treffen ab 1986 aus. Johannes Paul II. konnte sicher sein, dass er mit diesen interreligiösen Treffen ganz dem Trend der Zeit folgte. So lösten sie abseits der Tradition kaum Empörung aus, weil man die angebliche „humanistische Einheit“ der Religionen begrüßte – das sei ja besser, als sich „die Köpfe einzuschlagen“. Lefebvre war entsetzt, sah das Erste Gebot angegriffen, Gott selbst beleidigt, während die Medien nur einen netten Austausch sahen. Es war aber mehr als ein „netter Austausch“. Eine Buddha-Statue wurde auf einen Tabernakel gestellt. Wenige Jahre später stürze die Kirche ein.

Die zentrale Frage zwischen Johannes Paul II. und Lefebvre ist: Kann man mit einem moralischen Anspruch die Welt retten oder braucht es nicht auch Alte Messe und Tradition? Der Zeit-Journalist Jan Roß beantwortet diese Frage mit der Polenreise Johannes Pauls II. 1991. Damals herrschte kein „Grundton der Ermutigung und des Vertrauens, sondern lauter … bittere oder verzweifelte Warnungen vor einer libertinen Wegwerfgesellschaft, vor Pille, Prostitution, Pornographie und … Abtreibung. Das Bild von Johannes Paul II. als lebensfremdem Doktrinär und Mann von gestern setzte sich fest, selbst bei alten Weggefährten und Bewunderern.“ Johannes Paul II. hat sehr viel erreicht im Kampf gegen den Kommunismus und im Einsatz für eine Kultur des Lebens. Es gibt keinen größeren „Pro-Life-Papst.“ Aber die Fragen nach der Kirche selbst, nach der Liturgie, der Theologie und der Tradition, sie sind entscheidend für das Leben der Katholiken und für die Mission.

Wir brauchen die Alte Messe und die Tradition, um im Te Deum die Welt zu bekehren. Die liberalen Neuerungen haben uns geschwächt. Sie haben es zugelassen, dass der Glaube lächerlich gemacht wird und die Widerstandsfähigkeit gegen Versuchungen gesenkt. Moral und Rechte reichen nicht aus. Das hat Lefebvre mit prophetischem Scharfsinn gesehen.

Das Problem der Menschenrechte besteht darin, dass sie im Kern keine Forderungen des Christentums und der Kirche sind, sondern der Welt. Die gefallene Welt meint mit Menschenrechten eine Freiheit zur Sünde und zum Irrtum. Aus einem säkularen Blickwinkel, der die Sünde leugnet oder ihre tödliche Konsequenz nicht sieht, werden aus Menschenrechten Rechte zur Sünde, weil aus Sünden Bedürfnisse werden und damit Menschenrechte. Das ist die ganze Tragik der Moderne. Der Mensch wird nicht durch Menschenrechte gerettet, sondern durch die Gnade Christi.

Die Alte Messe und die Tradition sind keine „Hobbys“ von Traditionalisten, die es „eben nett finden“, „auf alt“ zu machen. Sie sind Heilmittel, um in den Himmel zu kommen.

Siehe auch:

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Rezension: „Das Zweite Vatikanische Konzil: Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ https://www.thecathwalk.de/2022/10/15/rezension-das-zweite-vatikanische-konzil-eine-bislang-ungeschriebene-geschichte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=rezension-das-zweite-vatikanische-konzil-eine-bislang-ungeschriebene-geschichte https://www.thecathwalk.de/2022/10/15/rezension-das-zweite-vatikanische-konzil-eine-bislang-ungeschriebene-geschichte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=rezension-das-zweite-vatikanische-konzil-eine-bislang-ungeschriebene-geschichte#respond Sat, 15 Oct 2022 16:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=27373 Erstveröffentlichung: 27.11.2020 „Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ ist ein epochales Werk von nahezu 700 Seiten, unzähligen Fußnoten und einem gewaltigen Personenregister, geschrieben vom italienischen Historiker Roberto de Mattei. De Mattei ist kein typischer Historiker vom Schlage eines linksgerichteten „Kulturprotestanten“, der Kirchenkritik oder Unkenntnis als „Neutralität“ etikettiert. Im Gegenteil. Besonders in den letzten […]

Der Beitrag Rezension: „Das Zweite Vatikanische Konzil: Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Erstveröffentlichung: 27.11.2020

„Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ ist ein epochales Werk von nahezu 700 Seiten, unzähligen Fußnoten und einem gewaltigen Personenregister, geschrieben vom italienischen Historiker Roberto de Mattei. De Mattei ist kein typischer Historiker vom Schlage eines linksgerichteten „Kulturprotestanten“, der Kirchenkritik oder Unkenntnis als „Neutralität“ etikettiert. Im Gegenteil. Besonders in den letzten Jahren hat de Mattei sich zunehmend als „Tradi-Aktivist“ betätigt, eine Rolle, die im deutschen Universitätsbetrieb gänzlich fehlt. Und so liest sich auch sein Buch. De Mattei verwendet in der Tradi-Szene verbreitete Schmähbegriffe wie „Progressist“, um Konzilstheologen einzuordnen. Solche Bezeichnungen lassen zwar jedes Polemikerherz höherschlagen, aber einer wissenschaftlichen Betrachtung hätte mehr Zurückhaltung nicht geschadet.

Alles zusammen genommen ist das Buch von de Mattei ein wichtiges Werk. Vor allem, weil es eine „Gegengeschichte“ zur Konzilsverklärung deutscher Provenance ist, für die der Heilige Geist erst seit dem Zweiten Vaticanum weht. Während deutsche Historiker und Theologen sich für alles schämen, was nach Tradition riecht, will der Italiener de Mattei sie verteidigen. Er schätzt die Tradition und wittert einen Coup. Er fragt: Welche Kräfte wirkten auf dem Konzil, davor und danach? Was ist in den Jahre davor geschehen und geplant wurden? Wie lief das Konzil ab und was geschah danach? De Matteis Werk liest sich wie ein Krimi, wie die Chronik eines Kampfes zwischen Tradition und Moderne. Als großer Plan der progressiven Kräfte, die Kirche für immer zu verändern – durch das Zweite Vatikanische Konzil. Die historische Betrachtung beginnt mit dem Pontifikat Pius XII. (1939-1958) und reicht bis zum Ende des Pontifikats Pauls VI. (1963-1978).

De Mattei beginnt mit Skepsis gegenüber der „Hermeneutik der Kontinuität“, die gleichsam das Konzil von den nachkonziliaren Jahren trennt und es in der Tradition der Kirche verstehen will. Stattdessen behauptet er: „Nach dem Konzil passierte etwas, das eine logische Folge davon war“ (S. 31). De Mattei möchte daher die Jahre 1959, in der die Ausrufung des Konzils begann bis zu seinem Abschluss 1965 neu reflektieren und in diesem Sinne „die Geschichte des Konzils […] neu […] schreiben“ (Ebd.)

Bereits unter dem Pontifikat Pius XII. sei die Versuchung zum Modernismus immer stärker geworden. Pius XII. hätte sich schon nicht mehr so durchzusetzen vermocht wie einst Pius X., um die Kirche zu verteidigen. Besonders eindrücklich ist die Beschreibung der Anbiederung Montinis, des späteren Pauls VI., an einen französischen Philosophen im Jahre 1950. Montini tat die Maßregelung französischer Theologen durch Pius XII. als eine Art Ritterschlag ab, da diese nur geschehen sei, weil die Theologen so „eifrig, lebendig, schöpferisch und intelligent“ seien (S. 44). Man bekommt den Eindruck, dass schon damals etwas gewaltig schief lief in der Kirche. Nicht selten hört man in diesem Zusammenhang, das der Zweite Weltkrieg auch für den Gottesglauben eine Zäsur bedeutet habe. Nach der Grausamkeit von Holocaust und Krieg sei der Gottglaube in den Schatten geraten. Und wenn Gott verschwindet, gewinnt die Welt.

Bei der Darstellung des Konzils ist die dritte Sitzungsperiode (1964) von Interesse, auf der u.a. die Frage der Religionsfreiheit diskutiert wurde. Sehr ausführlich thematisiert de Mattei die unterschiedlichen Lager, die er in „Konservative“ und Progressisten“ einteilt. Deutlich wird, dass auf der progressiven Seite für den Bruch mit der tradierten Lehre gekämpft wurde – und sie sich letztlich mit der Unterstützung Pauls VI. auch durchsetzte.

Eine Reaktion auf das Konzil war die Gründung der Priesterbruderschaft St. Pius X. durch Marcel Lefebvre. Dabei ging es vor allem um die Einführung der Neuen Messe (1969) und die Änderungen von Gebeten und Frömmigkeit. De Mattei beschreibt Lefebvre als den „sichtbarste[n] und durch die Massenmedien am meisten genährte(n) Ausdruck eines Phänomens, das weit über seine Person hinausging“. Der Widerstand gegen die „Konzilsreformen“ sei kein Phänomen der Hierarchie gewesen, sondern sei vom niederen Klerus und den Gläubigen ausgegangen.

De Matteis Buch ist als konservative „Gegengeschichte“ geschrieben, und endet als solche. Am deutlichsten macht das ein Zitat von Plinio Corrêa de Oliveira auf den letzten Seiten: „Es ist hart, dies zu sagen. Aber die Evidenz der Tatsachen zeigt das Zweite Vatikanische Konzil in diesem Sinn als eines der größten Unglücke, wenn nicht das größte Unglück der Kirchengeschichte, an“ (S. 656).

Wie das Konzil letztlich zu bewerten ist, kann nur die Kirche selbst entscheiden. Und jedes persönliches Urteil bedarf einer intensiven Auseinandersetzung.

Literatur:

De Mattei, Roberto, Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte, 2. Auflage, Stuttgart 2012. Zu erwerben bei: https://www.st-stephani-verlag.de/

ZUM BUCH

Der Beitrag Rezension: „Das Zweite Vatikanische Konzil: Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ erschien zuerst auf cathwalk.de und wurde von Josef Jung verfasst.

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Kewin Miś stellt seinen YouTube-Kanal „Katholische Antworten“ vor https://www.thecathwalk.de/2022/10/08/kewin-mis-stellt-seinen-youtube-kanal-katholische-antworten-vor/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kewin-mis-stellt-seinen-youtube-kanal-katholische-antworten-vor https://www.thecathwalk.de/2022/10/08/kewin-mis-stellt-seinen-youtube-kanal-katholische-antworten-vor/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kewin-mis-stellt-seinen-youtube-kanal-katholische-antworten-vor#comments Sat, 08 Oct 2022 04:00:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=35687 Ich bin Kewin Miś, der Gründer des Projektes „Katholische Antworten“. Das Projekt ist eine „Verteidigung der katholischen Religion“ mit Klartext und Standpunkt. Hochwürden Professor Georg May hat mich sehr inspiriert und seine Predigten über die Beichte haben mich motiviert, selbst wieder beichten zu gehen. Der heilige Pater Pio ist für mich ebenfalls wichtig, vor allem […]

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Ich bin Kewin Miś, der Gründer des Projektes „Katholische Antworten“. Das Projekt ist eine „Verteidigung der katholischen Religion“ mit Klartext und Standpunkt. Hochwürden Professor Georg May hat mich sehr inspiriert und seine Predigten über die Beichte haben mich motiviert, selbst wieder beichten zu gehen. Der heilige Pater Pio ist für mich ebenfalls wichtig, vor allem seine seine  brennenden Aussagen zur Heiligen Messe.

Leider leben wir in einer Zeit, in der es innerhalb der Kirche heftige Angriffe gibt. Einem Heiden wird die Kirche dermaßen verzerrt dargestellt, dass er in ihr kaum die Wahrheit erkennen kann. Dazu arbeiten tatkräftig auch unsere Qualitätsmedien mit. Deswegen „Katholische Antworten“, nicht weil ich der Übertheologe bin, nicht weil ich mir anmaße, alles zu wissen, sondern weil ich die katholische Kirche und Religion zwecks meiner Pflicht als Gläubiger verteidigen muss. Die deutsche Kirche befindet sich wahrscheinlich schon längst in einem Schisma mit Rom. Hinzu kommen die falschen Anschuldigungen von den Protestanten. Deswegen ist einer der Schwerpunkte meiner Apologetik auch der Protestantismus. Wir erleben zurzeit wie einige Protestanten konvertieren, die auch mehr oder weniger bekannt sind. Daran wollen wir anknüpfen.

Meine offizielle Internetseite lautet katholisch.com und den offiziellen YouTube-Kanal findet Ihr hier: youtube.com/c/KatholischeAntworten 

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Die einzigen zwei Orte in Deutschland, an denen man Theologie studieren sollte https://www.thecathwalk.de/2022/07/29/die-einzigen-zwei-orte-in-deutschland-an-denen-man-theologie-studieren-sollte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-einzigen-zwei-orte-in-deutschland-an-denen-man-theologie-studieren-sollte https://www.thecathwalk.de/2022/07/29/die-einzigen-zwei-orte-in-deutschland-an-denen-man-theologie-studieren-sollte/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-einzigen-zwei-orte-in-deutschland-an-denen-man-theologie-studieren-sollte#respond Fri, 29 Jul 2022 18:44:26 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34927 „In Münster macht man das kleine Häreticum, in Tübingen das große.“ Das war ein typischer Satz aus Münster. Das „kleine Häreticum“ bezog ich auf die vielen so genannten „liberalen“ Professoren in Münster, das „große Häreticum“ auf das Erbe von Hans Küng und darauf, dass viele in Tübingen das „Freisemester“ verbrachten, weil römische „Untreue“ lange ein […]

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„In Münster macht man das kleine Häreticum, in Tübingen das große.“ Das war ein typischer Satz aus Münster. Das „kleine Häreticum“ bezog ich auf die vielen so genannten „liberalen“ Professoren in Münster, das „große Häreticum“ auf das Erbe von Hans Küng und darauf, dass viele in Tübingen das „Freisemester“ verbrachten, weil römische „Untreue“ lange ein höheres „Ansehen“ hatte als „Papsttreue“. Ironischerweise sind die Absolventen des Häreticums inzwischen Papstfans.

Ich bedauere weniger die Liberalen, welche es ja nie so ganz ernst nehmen und sich deshalb auch ihre „Freiheiten“ nehmen. Ich bedauere die „Konservativen“, die eine Bilanz des Scheiterns vorlegen müssen. Eins sollte klar sein: Fakultätstheologie ist heute wie ein Game Over bei Super Mario.

Es gibt nur zwei Orte in Deutschland, an denen man Theologie studieren sollte. Das sind Orte, an denen Theologie wie Age of Empires ist, ein ritterliches Abenteuer für junge Männer, die für Gott in die Schlacht ziehen.

Man braucht keine Mythbusters, um diese sagenumwobenen Orte zu finden, die heute eine Aura wie Bruchtal haben. Es braucht nur einen Sinn für die Tradition. Dann findet man das internationale Priesterseminar St. Petrus in Wigratzbad (FSSP) und das internationale Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen (FSSPX).

Also: vergesst alles andere, wenn ihr heute Priester werden wollt! Verlasst die modernen Fakultäten mit feministischer Theologie, Gendersternchen und Übergewicht. Werft die Synodalen Schnabeltassen weg und pilgert mit der Rüstung Christi zu den Stätten der Hoffnung, in denen ihr nicht zu Hampelmännern ausgebildet werdet, die sich ihrer Existenz schämen, sondern zu katholischen Priestern, deren „Ego te absolvo“ Seelen in den Himmel bringt.

Bildquelle: https://flickr.com/photos/bostoncatholic/

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Priesterweihen der Tradition 2022 https://www.thecathwalk.de/2022/07/18/priesterweihen-der-tradition-2022/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priesterweihen-der-tradition-2022 https://www.thecathwalk.de/2022/07/18/priesterweihen-der-tradition-2022/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priesterweihen-der-tradition-2022#respond Mon, 18 Jul 2022 16:25:58 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34793 „Oh, wie groß ist der Priester! … Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben … Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine kleine Hostie ein…“

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Es gab dieses Jahr bisher 33 Priesterweihen in der Tradition.

Priesterweihen der Piusbruderschaft: 17

Priesterweihen der Petrusbruderschaft: 15

Institut du Bon Pasteur (Institut vom Guten Hirten): 1

Zum Vergleich: In allen deutschen Bistümern wurden 2021 48 Weltpriester geweiht.

Was ist ein Priester? Wozu ist der da? Benedikt XVI. hat dazu einen Brief geschrieben, in dem er den Pfarrer von Ars zitiert:

Liebe Mitbrüder im priesterlichen Dienst,

am kommenden Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, Freitag, dem 19. Juni 2009 – dem Tag, der traditionsgemäß dem Gebet um die Heiligung der Priester gewidmet ist – möchte ich anläßlich des 150. Jahrestags des „dies natalis“ von Johannes Maria Vianney, dem Schutzheiligen aller Pfarrer der Welt[1], offiziell ein „Jahr der Priester“ ausrufen. Dieses Jahr, das dazu beitragen möchte, das Engagement einer inneren Erneuerung aller Priester für ein noch stärkeres und wirksameres Zeugnis für das Evangelium in der Welt von heute zu fördern, wird 2010 wiederum an diesem Hochfest seinen Abschluß finden. „Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu“, pflegte der heilige Pfarrer von Ars zu sagen.[2] Diese bewegende Formulierung veranlaßt uns vor allem, uns innerlich angerührt und dankbar bewußt zu werden, welch unermeßliches Geschenk die Priester nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Menschheit überhaupt sind. Ich denke an all die Priester, die in Demut Tag für Tag den Christgläubigen und der ganzen Welt die Worte und Taten Christi nahebringen, indem sie versuchen, mit ihren Gedanken, ihrem Willen, ihren Gefühlen und ihrem gesamten Lebensstil mit ihm übereinzustimmen. Wie könnte man es versäumen, ihre apostolischen Mühen, ihren unermüdlichen und verborgenen Dienst und ihre im Grunde allumfassende Liebe zu unterstreichen? Und was soll man zu der mutigen Treue so vieler Priester sagen, die – wenn auch inmitten von Schwierigkeiten und Unverständnis – ihrer Berufung treu bleiben, „Freunde Christi“ zu sein, die von ihm in besonderer Weise gerufen, erwählt und ausgesandt sind?

Ich selbst trage noch die Erinnerung an den ersten Pfarrer im Herzen, an dessen Seite ich meinen Dienst als junger Priester ausübte: Er hinterließ mir das Beispiel einer rückhaltlosen Hingabe an seine seelsorgliche Aufgabe bis zu seinem Tod, der ihn ereilte, als er einem Schwerkranken das Sakrament der Wegzehrung brachte. Und dann kommen mir die unzähligen Mitbrüder in den Sinn, denen ich begegnet bin und immer noch begegne, auch während meiner Pastoralreisen in die verschiedenen Nationen – Mitbrüder, die großherzig in der täglichen Ausübung ihres priesterlichen Dienstes aufgehen. Aber die vom heiligen Pfarrer von Ars gebrauchte Formulierung ruft auch die Erinnerung an das durchbohrte Herz Christi und an die Dornenkrone auf seinem Haupt wach. Folglich gehen die Gedanken zu den unzähligen Situationen des Leidens, in die viele Priester hineingezogen sind, sei es weil sie Anteil nehmen an den menschlichen Erfahrungen von Schmerz in der Vielfalt seiner Ausdrucksformen, sei es weil sie bei denjenigen, denen ihr Dienst gilt, auf Unverständnis stoßen: Wie könnte man die vielen Priester vergessen, die in ihrer Würde verletzt, in ihrer Sendung behindert, manchmal sogar bis hin zum extremen Zeugnis der Hingabe des eigenen Lebens verfolgt werden?

Leider gibt es auch Situationen, die nie genug beklagt werden können, in denen es die Kirche selber ist, die leidet, und zwar wegen der Untreue einiger ihrer Diener. Die Welt findet dann darin Grund zu Anstoß und Ablehnung. Was in solchen Fällen der Kirche am hilfreichsten sein kann, ist weniger die eigensinnige Aufdeckung der Schwächen ihrer Diener, als vielmehr das erneute und frohe Bewußtsein der Größe des Geschenkes Gottes, das in leuchtender Weise Gestalt angenommen hat in großherzigen Hirten, in von brennender Liebe zu Gott und den Menschen erfüllten Ordensleuten, in erleuchteten und geduldigen geistlichen Führern. In diesem Zusammenhang können die Lehren und die Beispiele des heiligen Johannes Maria Vianney allen einen bedeutsamen Anhaltspunkt bieten: Der Pfarrer von Ars war äußerst demütig, doch er wußte, daß er als Priester ein unermeßliches Geschenk für seine Leute war: „Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.“[3] Er sprach vom Priestertum, als könne er die Größe der dem Geschöpf Mensch anvertrauten Gabe und Aufgabe einfach nicht fassen: „Oh, wie groß ist der Priester! … Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben … Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine kleine Hostie ein…“[4] Und als er seinen Gläubigen die Bedeutsamkeit der Sakramente erklärte, sagte er: „Ohne das Sakrament der Weihe hätten wir den Herrn nicht. Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester. Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester. Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester. Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Jesu Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester. Und wenn diese Seele [durch die Sünde] stirbt, wer wird sie auferwecken, wer wird ihr die Ruhe und den Frieden geben? Wieder der Priester … Nach Gott ist der Priester alles! … Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen.“[5] Diese Aussagen, die aus dem priesterlichen Herzen eines heiligen Priesters hervorgegangen sind, mögen übertrieben erscheinen. Doch in ihnen offenbart sich die außerordentliche Achtung, die er dem Sakrament des Priestertums entgegenbrachte. Er schien überwältigt von einem grenzenlosen Verantwortungsbewußtsein: „Wenn wir recht begreifen würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir sterben: nicht vor Schreck, sondern aus Liebe … Ohne den Priester würden der Tod und das Leiden unseres Herrn zu nichts nützen. Der Priester ist es, der das Werk der Erlösung auf Erden fortführt … Was nützte uns ein Haus voller Gold, wenn es niemanden gäbe, der uns die Tür dazu öffnet? Der Priester besitzt den Schlüssel zu den himmlischen Schätzen: Er ist es, der die Tür öffnet; er ist der Haushälter des lieben Gottes; der Verwalter seiner Güter  … Laßt eine Pfarrei zwanzig Jahre lang ohne Priester, und man wird dort die Tiere anbeten … Der Priester ist nicht Priester für sich selbst, er ist es für euch.“[6]“

Quelle: SCHREIBEN VON PAPST BENEDIKT XVI. ZUM BEGINN DES PRIESTERJAHRES ANLÄSSLICH DES 150. JAHRESTAGES DES „DIES NATALIS“ VON JOHANNES MARIA VIANNEY

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Die katholische Tradition ist die größte Gnade meines Lebens https://www.thecathwalk.de/2022/07/10/die-katholische-tradition-ist-die-groesste-gnade-meines-lebens/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-katholische-tradition-ist-die-groesste-gnade-meines-lebens https://www.thecathwalk.de/2022/07/10/die-katholische-tradition-ist-die-groesste-gnade-meines-lebens/?pk_campaign=feed&pk_kwd=die-katholische-tradition-ist-die-groesste-gnade-meines-lebens#comments Sun, 10 Jul 2022 06:11:13 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34675 „Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade“, sagt ein Sprichwort. Ich möchte es gern glauben, wenn ich an meinen Weg, mein Abenteuer zur katholischen Tradition denke. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. In meiner Jugend hat mein Glaube zugenommen und mein Leben komplett geändert. Leider musste ich erkennen, dass mein jugendlicher Ehrgeiz […]

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„Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade“, sagt ein Sprichwort. Ich möchte es gern glauben, wenn ich an meinen Weg, mein Abenteuer zur katholischen Tradition denke. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist.

In meiner Jugend hat mein Glaube zugenommen und mein Leben komplett geändert. Leider musste ich erkennen, dass mein jugendlicher Ehrgeiz und Kampfeswille für Gott vor allem von der Kirche selbst zerstört wurde. Bischöfliche Schulen und Priesterseminare waren keine Bootcamps für Navy Seals, sondern Erziehungsanstalten für „Mr. Nice Guy“. Niemand in der Amtskirche will Priester, die klar und mutig das Evangelium verkünden. Die Bischöfe und amtskirchlichen Führungskräfte wollen nette, moderne Ohne-Grund-Zölibatäre. Die eigenen Hirten lassen uns im Stich. Sie bilden uns nicht richtig aus, sie liefern uns aus und heulen mit den Wölfen.

Nach fünf Jahren Theologiestudium wusste ich so gut wie nichts von Thomas von Aquin, Scholastik und Tradition. Ich hatte das Glück, dass ich in Münster und München Menschen begegnet bin, die sich hier auskannten. Den Rest musste ich mir selbst beibringen oder von der Piusbruderschaft und Petrusbruderschaft lernen.

Wer den Film Braveheart kennt, möge an die Szene denken als William Wallace einem Feind den Helm vom Kopf reißt – er sieht nicht einen Engländer, sondern seinen eigenen Anführer, den Thronerben Robert de Bruce. Der Blick von William Wallace, als er das erkennt, ist oscarreif: ungläubig, ohnmächtig, besiegt vom eigenen Herrn … ihm ist jeder Kampfesgeist genommen. Game Over. Das wars. So kann man keine Kämpfe führen. So kann man nichts gewinnen. Willkommen in der Amtskirche dieser Tage.

Was macht man, wenn man nicht kämpfen und nicht siegen soll? Man gerät auf Irrwege. Nach einer langen Odyssee habe ich schließlich zur katholischen Tradition gefunden. Ich habe wieder alles zurückerhalten, was ich brauche: meinen Kampfesgeist, Gnadenmittel und Gebete im Kampf gegen die Sünde, den Rosenkranz, Frömmigkeiten und Andachten zur Heiligung. Vor allem habe ich auch etwas Neues gefunden: die Alte Messe, die beste Stärkung für jeden Katholiken.

Die katholische Tradition ist nicht wie Robert de Bruce, die katholische Tradition ist wie der Ritt der Rohirrim unter dem Klang der Hörner. Während der Synodale Weg wie Truchsess Denethor II. die Selbstzerstörung inszeniert, ziehen Bischöfe, Priester und Laien mutig in den Kampf, um das Christentum und unsere Kultur zu verteidigen. Dass ich ein Teil davon sein darf, dass ich durch Gottes Gnade zur katholischen Tradition gefunden habe … diese Dankbarkeit kann ich nicht in Worte fassen. Die katholische Tradition ist die größte Gnade meines Lebens.

Siehe auch:

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Priester – eine aussterbende Gattung? Von wegen! https://www.thecathwalk.de/2022/06/11/priester-eine-aussterbende-gattung-von-wegen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priester-eine-aussterbende-gattung-von-wegen https://www.thecathwalk.de/2022/06/11/priester-eine-aussterbende-gattung-von-wegen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=priester-eine-aussterbende-gattung-von-wegen#respond Sat, 11 Jun 2022 19:16:21 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34308 „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,20) So wie die Zahl der Kirchenbesucher scheint auch die Zahl der Priester in den letzten 50 Jahren in fast allen Ländern konstant und drastisch zurückzugehen. Jahr für Jahr werden immerweniger  zum Priester geweiht und die wenigen Verblieben sind überlastet. Dieser traurige Zustand wirft die Frage auf: […]

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„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,20)

So wie die Zahl der Kirchenbesucher scheint auch die Zahl der Priester in den letzten 50 Jahren in fast allen Ländern konstant und drastisch zurückzugehen. Jahr für Jahr werden immerweniger  zum Priester geweiht und die wenigen Verblieben sind überlastet. Dieser traurige Zustand wirft die Frage auf: Wo bleiben die Früchte der nachkonziliaren Erneuerung? Wo bleiben die Berufungen zum Priestertum? Gibt es überhaupt noch Berufene für dieses erhabene Amt? Gibt es noch Hoffnung für die Katholische Kirche?

Die Antwort lautet „Ja“. Auch heute beruft Christus noch Männer zum Priestertum. Und zwar dorthin, wo seine von ihm gegründete Kirche geliebt, die von ihm eingesetzten Sakramente geschätzt und der von ihm geoffenbarte Glaube unverkürzt weitergegeben werden. Es gibt diese Oasen in der Wüste; Gemeinden, in denen die Beichtstühle nicht verstauben und in denen mit Andacht die Sakramente empfangen werden. Es gibt noch Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum, die starken Zulauf haben, ja mitunter sogar Probleme haben, alle Priesteramtskandidaten räumlich unterzubringen. Die Rede ist von den Gemeinschaften der Tradition.

Schaut euch das neueste Certamen-Video an, um einen Eindruck und Überblick von der gegenläufigen Entwicklung zu bekommen. Da noch nicht alles verloren ist, macht die Tradition Hoffnung. Diese Hoffnung soll auch andere Menschen erreichen und daher darf das Video sehr gerne geteilt werden.

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Wie die Tradition Leben verändert https://www.thecathwalk.de/2022/06/10/wie-die-tradition-leben-veraendert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wie-die-tradition-leben-veraendert https://www.thecathwalk.de/2022/06/10/wie-die-tradition-leben-veraendert/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wie-die-tradition-leben-veraendert#respond Fri, 10 Jun 2022 18:25:00 +0000 https://www.thecathwalk.de/?p=34040 „Freeeedooooooom“ schreit der sterbende William Wallace in die Welt hinaus. Freiheit ist das, was die Tradition gibt. Natürlich geht es nicht um politische Freiheit wie in Braveheart oder um falsche Freiheit, wie sie die gefallene Welt verspricht. Es geht um die Freiheit von der Sünde, um die Freiheit von der gefallenen Welt, um die Freiheit, […]

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„Freeeedooooooom“ schreit der sterbende William Wallace in die Welt hinaus. Freiheit ist das, was die Tradition gibt. Natürlich geht es nicht um politische Freiheit wie in Braveheart oder um falsche Freiheit, wie sie die gefallene Welt verspricht. Es geht um die Freiheit von der Sünde, um die Freiheit von der gefallenen Welt, um die Freiheit, die Wahrheit Christi anzunehmen, um die Freiheit als Kind Gottes zu leben.

Es gibt ein großes Problem, das viele Christen haben. Sie fragen sich, was andere von ihnen denken und wie sie in der gefallenen Welt ankommen. Erzbischof Lefebvre hat es gut auf den Punkt gebracht: „Der liberale Katholik ist eine Persönlichkeit mit zwei Gesichtern, ständig in Widersprüche verwickelt. Er will katholisch bleiben, aber er ist besessen von dem Wunsch, der Welt zu gefallen.“ Es ist gut, sozial zu sein und sich für die Welt zu interessieren, aber die Welt darf nicht zum Maßstab werden. Unser Maßstab muss der Wille Gottes sein. Der Leitspruch, der einen Christen umtreiben sollte ist: „Dein Wille geschehe.“ Schluss. Aus. Basta.

Die Tradition gibt den Glauben, so frei zu sein, allein den Willen Gottes zu suchen – in den Standespflichten, der Lebenssituation, in allem, was geschieht. Das ist ein großer Schatz des katholischen Glaubens. Deshalb ist die Verweltlichung des Glaubens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ein so großes Drama.

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